Vertriebsprozessoptimierung und der Faktor Mensch
					
	
		©2007
		Magisterarbeit
		
			
				258 Seiten
			
		
	
				
				
					
						
					
				
				
				
				
			Zusammenfassung
			
				Inhaltsangabe:Problemstellung:	
Eine im März 2005 herausgegebene Studie mit dem Titel Erfolgsfaktoren im B2B Selling von Infoteam Sales Process Consulting AG in Zusammenarbeit mit F.A.Z.  Institut für Management-, Markt- und Medieninformation GmbH zeigt hinsichtlich der Selektionsnotwendigkeiten bei Anfragen in 120 Vertriebsorganisationen, die zur Struktur und zu den Erfolgsfaktoren ihres Verkaufsprozesses befragt wurden folgendes Ergebnis: Von den 120 befragten Unternehmen geben 88% an, über einen No-Go Entscheidungsprozess im Anfragenmanagement zu verfügen. Bei der Frage nach der konsequenten Anwendung dieses Selektionsinstruments zeigt sich jedoch sehr deutlich, dass dieser, in neun von zehn Firmen vorhandene No-Go Entscheidungsprozess, nur in 28% der Fällen auch konsequent befolgt wird. Daraus resultiert, dass letztendlich zu viele oder die falschen Kundenanfragen bearbeitet werden.
Im Anlagengeschäft kommt, speziell im Unterschied zum herkömmlichen Produktgeschäft dazu, dass die eigentliche Vermarktung schon vor dem Fertigungsprozess stattfindet. Meist tritt der Anbieter dabei stark in Vorleistung, da es nicht ausreicht einen Produktkatalog mit einem Standardschreiben zu verschicken. Die klassische Preis-Absatz-Funktion kommt im typischen Anlagengeschäft auch nicht zur Anwendung. Dort gibt es eine rein binäre Entscheidung: gewonnen oder verloren. Diese resultiert darin, dass das Unternehmen entweder 100% des Projektwertes als Auftragseingang verbuchen kann oder eben 0%. Diese Tatsache verstärkt die Notwendigkeit eines selektiven Bearbeitens der sich bietenden potentiellen Aufträge.
Um jeden potentiellen Kundenauftrag mit einem angemessenen Aufwand zu verfolgen und sich beim Wettstreit mit den Mitbewerbern weder über Gebühr zu verausgaben, noch sich einen profitablen oder strategischen Auftrag leichtfertig entgehen zu lassen, bedarf es daher eines klaren Vertriebsprozesses mit genau definierten Selektionskriterien.
Gang der Untersuchung:
Die vorliegende Arbeit gliedert sich mit dem theoretischen und dem empirischen Teil in zwei Hauptbereiche.
Die Arbeit umfasst sieben Kapitel. Nach der Einleitung folgt im zweiten Kapitel eine Begriffsdefinition und Eingrenzung des technischen Vertriebs von Anlagen. Diese Eingrenzung wird auf Basis des von Backhaus definierten Geschäftstypenansatzes unter Berücksichtigung der Vermarktungsbesonderheiten der Fallstudie vorgenommen. Diese Abgrenzung bildet den zentralen Schwerpunkt für die weiteren Teile […]
	Eine im März 2005 herausgegebene Studie mit dem Titel Erfolgsfaktoren im B2B Selling von Infoteam Sales Process Consulting AG in Zusammenarbeit mit F.A.Z.  Institut für Management-, Markt- und Medieninformation GmbH zeigt hinsichtlich der Selektionsnotwendigkeiten bei Anfragen in 120 Vertriebsorganisationen, die zur Struktur und zu den Erfolgsfaktoren ihres Verkaufsprozesses befragt wurden folgendes Ergebnis: Von den 120 befragten Unternehmen geben 88% an, über einen No-Go Entscheidungsprozess im Anfragenmanagement zu verfügen. Bei der Frage nach der konsequenten Anwendung dieses Selektionsinstruments zeigt sich jedoch sehr deutlich, dass dieser, in neun von zehn Firmen vorhandene No-Go Entscheidungsprozess, nur in 28% der Fällen auch konsequent befolgt wird. Daraus resultiert, dass letztendlich zu viele oder die falschen Kundenanfragen bearbeitet werden.
Im Anlagengeschäft kommt, speziell im Unterschied zum herkömmlichen Produktgeschäft dazu, dass die eigentliche Vermarktung schon vor dem Fertigungsprozess stattfindet. Meist tritt der Anbieter dabei stark in Vorleistung, da es nicht ausreicht einen Produktkatalog mit einem Standardschreiben zu verschicken. Die klassische Preis-Absatz-Funktion kommt im typischen Anlagengeschäft auch nicht zur Anwendung. Dort gibt es eine rein binäre Entscheidung: gewonnen oder verloren. Diese resultiert darin, dass das Unternehmen entweder 100% des Projektwertes als Auftragseingang verbuchen kann oder eben 0%. Diese Tatsache verstärkt die Notwendigkeit eines selektiven Bearbeitens der sich bietenden potentiellen Aufträge.
Um jeden potentiellen Kundenauftrag mit einem angemessenen Aufwand zu verfolgen und sich beim Wettstreit mit den Mitbewerbern weder über Gebühr zu verausgaben, noch sich einen profitablen oder strategischen Auftrag leichtfertig entgehen zu lassen, bedarf es daher eines klaren Vertriebsprozesses mit genau definierten Selektionskriterien.
Gang der Untersuchung:
Die vorliegende Arbeit gliedert sich mit dem theoretischen und dem empirischen Teil in zwei Hauptbereiche.
Die Arbeit umfasst sieben Kapitel. Nach der Einleitung folgt im zweiten Kapitel eine Begriffsdefinition und Eingrenzung des technischen Vertriebs von Anlagen. Diese Eingrenzung wird auf Basis des von Backhaus definierten Geschäftstypenansatzes unter Berücksichtigung der Vermarktungsbesonderheiten der Fallstudie vorgenommen. Diese Abgrenzung bildet den zentralen Schwerpunkt für die weiteren Teile […]
Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
Patrick Papst 
Vertriebsprozessoptimierung durch kriteriengesteuertes Lead- und Opportunity 
Management im Anlagengeschäft 
ISBN: 978-3-8366-0426-0 
Druck Diplomica® Verlag GmbH, Hamburg, 2007 
Zugl. FH Wien, Wien, Österreich, Magisterarbeit, 2007 
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© Diplomica Verlag GmbH 
http://www.diplom.de, Hamburg 2007 
Printed in Germany
W
IDMUNG UND 
D
ANKSAGUNG
Ich widme diese Arbeit meiner Frau Sonja und danke ihr für ihr Verständnis und ihre 
persönliche Unterstützung. Sie hat mir während des zeitaufwändigen, berufs-
begleitenden Studiums den notwendigen Rückhalt gegeben und war immer für mich 
da.
Mein besonderer Dank im Rahmen dieser Arbeit gilt Herrn Dr. Michael Paul, dem 
Betreuer meiner Diplomarbeit. Dr. Paul setzte als mein Mentor ein wunderbares 
Beispiel von unermüdlicher Geduld, Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit. Ich bin ihm 
zu großem Dank verpflichtet.
Aus Gründen der einfacheren Lesbarkeit wird in dieser Arbeit auf die 
grammatikalisch weibliche Form bzw. die Kombination von männlicher und weiblicher 
Form verzichtet. Der Verfasser legt aber auf die Feststellung Wert, dass in der 
gesamten Arbeit mit der männlichen Form, Männer und Frauen gleichberechtigt 
gemeint sind. 
I
I
NHALTSVERZEICHNIS
A
BKÜRZUNGSVERZEICHNIS
... V 
A
BBILDUNGSVERZEICHNIS
... VI 
1.
E
INLEITUNG
...1
1.1.
Problemstellung ... 1
1.2.
Zielsetzung und Forschungsfragen ... 3
1.3.
Methodik... 4
1.4.
Aufbau der Arbeit ... 5 
2.
B
ESONDERHEITEN IM 
V
ERTRIEB VON TECHNISCHEN 
A
NLAGEN
...7
2.1. Der 
Vertriebsbegriff... 7 
2.2.  Besonderheiten des technischen Vertriebes ... 8 
2.3. Unterscheidungsmerkmale 
von 
Konsumgüter- und Investitionsgütervertrieb... 9 
2.4. Geschäftstypenansatz 
im 
Investitionsgütervertrieb ... 11 
2.4.1.
Das Produktgeschäft ... 12
2.4.2.
Das Systemgeschäft... 13
2.4.3.
Das Zuliefergeschäft... 14
2.4.4.
Das Anlagengeschäft... 15
2.5.  Abgrenzung der Arbeit durch spezifische vertriebliche  
Vermarktungsbesonderheiten ... 16 
3.
D
IE 
P
ROZESSORIENTIERUNG IM 
V
ERTRIEB VON 
A
NLAGEN
...18
3.1.
Der Vertrieb als Prozess im Anlagengeschäft... 18
3.2.
Die besondere Bedeutung des Buying Centers im Vertriebsprozess von Anlagen ... 21
3.3.
Kritische Würdigung von Verkaufsprozessmodellen vor dem Hintergrund der 
Selektionsnotwendigkeit ... 26
3.3.1.
Das Verkaufsprozess-Modell von Ackerschott ... 27
3.3.2.
Der Selling Cycle von Hofbauer... 30
3.3.3.
Das Sales Funnel  Modell... 33
3.3.3.1.
Der allgemeine Sales Funnel  Ansatz ...33
3.3.3.2.
Der Sales Funnel im Anlagenvertrieb...35
II
4.
I
NSTRUMENTE ZUR 
V
ERTRIEBSPROZESSOPTIMIERUNG
... 39
4.1.
Die Motivation zur Prozessoptimierung im technischen Vertrieb... 39
4.2.
Das Vertriebsinstrument Lead- und Opportunity Management... 41
4.2.1.
Der Schlüssel zu mehr Effizienz im Vertriebsprozess ... 41
4.2.2.
Gründe, Ziele und Voraussetzungen für Lead- und Opportunity Management... 42
4.2.3.
Die Einordnung in den typischen Akquisitionsprozess ... 44
4.2.4.
Lead Management ... 46
4.2.5.
Schritte und Prozesse des Lead Managements ... 47
4.2.6.
Opportunity Management... 49
4.2.7.
Phasen einer Opportunity ... 50
4.2.8.
Informationen einer Opportunity ... 52
4.3.
Lead- und Opportunity Management zur Steuerung eines 
optimierten Vertriebsprozesses... 54 
5.
D
IE 
Q
UALIFIZIERUNG VON 
K
UNDEN UND 
A
NFRAGEN
... 56
5.1.
Die Notwendigkeit zur Kunden- und Anfragenqualifizierung ... 56
5.2.
Die Systematik der Qualifizierungsmethoden ... 57
5.3.
Die Kundenqualifizierung ... 58
5.3.1.
Statische Kundenqualifizierungsmethoden... 59
5.3.1.1.
ABC-Analyse ...59
5.3.1.2.
Punktebewertungsverfahren...61
5.3.1.3.
Der Klassifizierungswürfel von Ackerschott ...64
5.3.2.
Dynamische Kundenqualifizierungsmethoden... 67
5.3.2.1.
Kundenlebenszyklus-Analyse...67
5.3.2.2.
Kunden-Kapitalwerte ...68
5.3.2.3.
Kundenstatus...69
5.3.3.
Strategische Kundenprioritäten... 71
5.3.4.
Gründe für regelmäßige Kundenbeurteilungen im Anlagengeschäft... 71
5.4.
Die Anfragenbewertung ... 73
5.4.1.
Die Problematik der Anfragenbewertung im Anlagengeschäft ... 73
5.4.2.
Normative Modelle zur Anfragenbewertung... 75
5.4.2.1.
Checklistenverfahren...76
5.4.2.2.
Profilvergleich ...78
5.4.2.3.
Scoring-Modelle...80
5.4.2.4.
Quantitatives Konzept nach Heger ...82
5.4.2.5.
Quantitatives Konzept nach Backhaus ...84
5.4.3.
Vergleich der vorgestellten Verfahren zur Anfragenselektion... 86
III
6.
V
ERTRIEBSPROZESSOPTIMIERUNG IN DER 
P
RAXIS 
  S
TATUS 
Q
UO UND 
E
NTWICKLUNGSLINIEN AM 
B
EISPIEL VON 
16 U
NTERNEHMEN IM 
A
NLAGENVERTRIEB
...88
6.1.
Methodik und Aufbau der empirischen Untersuchung ... 88
6.1.1.
Die angewandte Methodik ... 88
6.1.2.
Das Forschungsdesign ... 89
6.1.2.1.
Das Experteninterview als qualitative Erhebungsmethode...89
6.1.2.2.
Überblick über die ausgewählten Unternehmen und Experten...90
6.1.2.3.
Durchführung der Interviews ...93
6.1.2.4.
Aufbau des Gesprächsleitfadens...95
6.1.2.5.
Auswertung der Daten...95
6.2.
Ergebnisse der empirischen Untersuchung... 97
6.2.1.
Der Vertriebsprozess und unterstützende Instrumente im Anlagengeschäft ... 97
6.2.1.1.
Der Vertriebsprozess und seine Phasen ...97
6.2.1.2.
Die Sicherstellung des Prozessweges ... 101
6.2.1.3.
Vorhandenes Optimierungspotential im Vertriebsprozess... 104
6.2.1.4.
Eingesetzte Instrumente zur Vertriebsprozesssteuerung ... 106
6.2.1.5.
Anwendbarkeit von Lead- und Opportunity Management im Anlagengeschäft ... 109
6.2.2.
Die Kundenqualifizierung als Teil des Vertriebsprozesses im Anlagengeschäft... 113
6.2.2.1.
Status Quo der Kundenqualifizierung... 113
6.2.2.2.
Einschätzung der aktuellen Situation in Bezug auf eine erfolgreiche Kundenqualifizierung... 115
6.2.2.3.
Eingesetzte Methoden zur Kundenqualifizierung ... 117
6.2.2.4.
Anwendbarkeit von anderen Kundenqualifizierungsmethoden... 121
6.2.2.5.
Der Effizienzsteigerungsbeitrag im Vertrieb durch konsequente Kundenqualifizierung... 125
6.2.3.
Die Anfragenselektion als Teil des Vertriebsprozesses im Anlagengeschäft... 127
6.2.3.1.
Status Quo der Anfragenselektion... 127
6.2.3.2.
Einschätzung der aktuellen Situation in Bezug auf eine erfolgreiche Anfragenselektion... 129
6.2.3.3.
Eingesetzte Methoden zur Anfragenselektion ... 131
6.2.3.4.
Anwendbarkeit von anderen Anfragenselektionsmethoden ... 134
6.2.3.5.
Kritische Bewertungskriterien für Go/No-Go Entscheidungen bei Anfragen... 139
6.2.3.6.
No-Go Entscheidungen und die Konsequenz bei der Umsetzung... 141
6.2.3.7.
Gründe für mögliche Inkonsequenzen... 144
6.2.3.8.
Der Effizienzsteigerungsbeitrag im Vertrieb durch effiziente Anfragenselektion ... 147
6.2.4.
Das Zusammenwirken zwischen Vertriebsprozess und Selektionsmethoden ... 149
6.2.4.1.
Status Quo des Zusammenwirkens zwischen Vertriebsprozess und Kundenqualifizierungs- 
bzw. Anfragenselektionsmethoden... 149
6.2.4.2.
Maßnahmen um Prozess und Methoden stärker zu verbinden ... 152 
7.
C
ONCLUSIO
...155
7.1.
Kernaussagen aus Theorie und empirischer Untersuchung... 155
7.2.
Schlussfolgerungen für die konkreten Forschungsfragen... 157
7.3.
Ausblick... 162
IV
A
NHANG
... 167 
L
ITERATUR
- 
UND 
Q
UELLENVERZEICHNIS
... 241
V
A
BKÜRZUNGSVERZEICHNIS
AEK Angebotskosten-Erfolgskennziffer 
B2B Business-to-Business 
B2C Business-to-Consumer 
bzw. beziehungsweise 
ca. circa 
CRM 
Customer Relationship Management 
d.h. das 
heißt 
f. folgende 
Seite 
FF 1 
Forschungsfrage 1 
FF 2 
Forschungsfrage 2 
FF 3 
Forschungsfrage 3 
ggf. gegebenenfalls 
IT Informationstechnologie 
Nr. Nummer 
o.S. ohne 
Seite 
S. Seite 
u.a. unter 
anderem 
usw. 
und so weiter 
v.a. vor 
allem 
vgl. vergleiche 
z.B. zum 
Beispiel 
VI
A
BBILDUNGSVERZEICHNIS
Abbildung 1: Stoffkreislauf ... 9 
Abbildung 2: Geschäftstypenansatz im Investitionsgütermarkt... 12 
Abbildung 3: Wertkette nach Porter ... 19 
Abbildung 4: Einflussfaktoren des organisationalen Beschaffungsverhaltens ... 22 
Abbildung 5: Mitglieder des Buying Centers ... 24 
Abbildung 6: Der Verkaufsprozess nach Ackerschott ... 27 
Abbildung 7: Der Selling Cycle nach Hofbauer ... 30 
Abbildung 8: Der Sales Funnel im Anlagenvertrieb ... 35 
Abbildung 9: Existenz bedeutender Produktivitätssteigerungspotentiale... 40 
Abbildung 10: Ansatz des Lead-/Opportunity Management Prozesses ... 45 
Abbildung 11: Die vier Komponenten des Lead Management Prozesses ... 47 
Abbildung 12: Die wesentlichen Phasen des Opportunity Management Prozesses . 50 
Abbildung 13: Informationen einer Opportunity... 53 
Abbildung 14: Kundenbewertung mit Hilfe des Punktebewertungsverfahrens... 63 
Abbildung 15: Der Kunden-Klassifizierungswürfel nach Ackerschott... 66 
Abbildung 16: Unterschiedliche Anfragenbewertungsverfahren ... 75 
Abbildung 17: Checkliste zur Anfragenbewertung im Großanlagenbau... 77 
Abbildung 18: Beispiel für einen Profilvergleich zur Anfragenselektion ... 79 
Abbildung 19: Berechnung und Aussage der Gesamtwertziffer im Scoring-Modell .. 81 
Abbildung 20: Beispiel des Anspruchsniveaus zur Anfragenbewertung ... 83 
Abbildung 21: Positionierung nach Auftragswahrscheinlichkeit und Auftragserlös ... 84 
Abbildung 22: Ablauf des Angebots-Erfolgskennziffer Modells von Backhaus ... 86 
Abbildung 23: Ausgewählte Unternehmen zur empirischen Untersuchung ... 91 
Abbildung 24: Ausgewählte Experten ... 93 
Abbildung 25: Einhaltung des Prozessweges ... 101 
Abbildung 26: Vorhandenes Optimierungspotential... 104 
Abbildung 27: Bekanntheit von Lead- und Opportunity Management... 109 
Abbildung 28: Anwendbarkeit im Anlagengeschäft... 110 
Abbildung 29: Einschätzung der Situation  Kundenqualifizierung ... 115 
Abbildung 30: Einschätzung der Situation - Anfragenselektion... 129 
Abbildung 31: Zusammenwirken zwischen Prozess und Methoden ... 150 
1 
1. Einleitung 
1.1. Problemstellung 
Ein englischer Dichter hat 1855 in einem seiner Werke den griffigen Satz  
"Less is more" (Browning 1885, o. S.) geprägt. Damit wurde er so oft zitiert wie 
missverstanden. Es ging ihm nicht um Bescheidenheit, gemeint ist vielmehr, dass 
eine Reduzierung auf das Wesentliche, auf den Kern einer Sache oft bessere 
Ergebnisse bringt, als das Streben nach Quantität. Dieser Spruch lässt sich nach 
Einschätzung des Autors auch auf die Thematik dieser Arbeit übertragen und eignet 
sich bestens als Basis für einen optimierten (Vor-)Verkaufsprozess. 
Im Vertrieb von technisch komplexen Gütern stellt der Verkaufsprozess eine sehr 
erfolgskritische Komponente für das Unternehmen dar und bindet viele Ressourcen. 
Um auf dem Markt erfolgreich bestehen zu können ist die Beseitigung von Defiziten 
in diesem Bereich daher Grundvoraussetzung, vor allem in den großteils 
überversorgten Märkten der industrialisierten Welt. Die Verantwortung im Vertrieb für 
den Erfolg des Unternehmens hat in den letzten Jahren, bedingt durch verschärfte 
Markt- und Wettbewerbsbedingungen, zugenommen (vgl. Infoteam Sales Process 
Consulting AG / F.A.Z.-Institut für Management-, Markt- und Medieninformationen 
GmbH 2005, S. 3-7). 
Langfristig gesehen ist das Ziel eines Unternehmens, Gewinne zu erwirtschaften. Es 
geht oft sogar noch einen Schritt weiter: eine Unternehmung will möglichst viele 
Einheiten absetzten und dabei ihren Gewinn maximieren. Dazu muss es in der Lage 
sein, alle potentiellen Käufer zu identifizieren und die oft zeitlich bzw. personell 
beschränkten Ressourcen im Vertrieb optimal einzusetzen, um jene potentiellen 
Käufer zu tatsächlichen Käufern weiterzuentwickeln (vgl. Vortrag Simon / Leyking, 
2003). 
Im Anlagengeschäft kommt, speziell im Unterschied zum herkömmlichen 
Produktgeschäft dazu, dass die eigentliche Vermarktung schon vor dem 
Fertigungsprozess stattfindet. Meist tritt der Anbieter dabei stark in Vorleistung, da es 
2 
nicht ausreicht einen Produktkatalog mit einem Standardschreiben zu verschicken. 
Oftmals sind gerade im Anlagengeschäft viele Sondierungsgespräche notwendig, 
damit man alle Informationen, die zu einer professionellen Angebotserstellung 
notwendig sind, erhält und die Bedürfnisse des Kunden richtig einschätzen kann. Um 
jeden potentiellen Kundenauftrag mit einem angemessenen Aufwand zu verfolgen 
und sich beim Wettstreit mit den Mitbewerbern weder über Gebühr zu verausgaben, 
noch sich einen profitablen oder strategischen Auftrag leichtfertig entgehen zu 
lassen, bedarf es eines klaren Vertriebsprozesses mit genau definierten 
Selektionskriterien (vgl. Borowski 2005, S. 38). 
Die klassische Preis-Absatz-Funktion kommt im typischen Anlagengeschäft auch 
nicht zur Anwendung. Dort gibt es eine rein binäre Entscheidung: ,,gewonnen" oder 
,,verloren". Diese resultiert darin, dass das Unternehmen entweder 100% des 
Projektwertes als Auftragseingang verbuchen kann oder eben 0%. Diese Tatsache 
verstärkt die Notwendigkeit eines selektiven Bearbeitens der sich bietenden 
potentiellen Aufträge (vgl. Vortrag Dalheimer, 2006). 
Eine sorgfältige Analyse der Chancen und Risken eines potentiellen Auftrags kann 
zum Ergebnis führen, dass die Erfolgschancen zu gering sind, um den Aufwand zu 
rechtfertigen. Die logische Konsequenz daraus wäre, dass der Anbieter sich 
entscheidet aus dem Verkaufsverfahren (Angebotsprozess) auszusteigen, ein so 
genannter No-Go Entscheid. Eine im März 2005 herausgegebene Studie mit dem 
Titel ,,Erfolgsfaktoren im B2B Selling" von Infoteam Sales Process Consulting AG in 
Zusammenarbeit mit F.A.Z.  Institut für Management-, Markt- und 
Medieninformation GmbH (vgl. 2005, S. 19) zeigt hinsichtlich der 
Selektionsnotwendigkeiten bei Anfragen in 120 Vertriebsorganisationen, die zur 
Struktur und zu den Erfolgsfaktoren ihres Verkaufsprozesses befragt wurden 
folgendes Ergebnis: Von den 120 befragten Unternehmen geben 88% an, über einen 
No-Go Entscheidungsprozess im Anfragenmanagement zu verfügen. Bei der Frage 
nach der konsequenten Anwendung dieses Selektionsinstruments zeigt sich jedoch 
sehr deutlich, dass dieser, in neun von zehn Firmen vorhandene No-Go 
Entscheidungsprozess, nur in 28% der Fällen auch konsequent befolgt wird. Daraus 
resultiert, dass letztendlich zu viele oder die falschen Kundenanfragen bearbeitet 
werden. 
3 
Da der Autor selbst im Anlagenvertrieb für ein internationales Unternehmen tätig ist, 
ist das Thema der Vertriebsprozessoptimierung durch entsprechende 
Qualifizierungsmethoden und der daraus zu generierenden Effizienzsteigerung im 
Vertrieb von großem Interesse. Vor diesem Hintergrund beschäftigt sich die 
vorliegende Arbeit mit einem kriteriengesteuerten Instrument zur 
Vertriebsprozessoptimierung und dem generellen Zusammenwirken von 
prozessualen Ansätzen und Qualifizierungsmethoden in der Praxis. 
1.2.  Zielsetzung und Forschungsfragen 
Im Rahmen dieser Arbeit werden nach einer kritischen Würdigung von 
Verkaufsprozessmodellen hinsichtlich ihrer Selektionsnotwendigkeit von Kunden 
bzw. Anfragen durch den Autor zunächst das Instrument Lead- und Opportunity 
Management als Möglichkeit zur Optimierung des Vertriebsprozesses vorgestellt. 
Nach einem Überblick über mögliche Qualifizierungsmethoden von Kunden und 
Anfragen wird deren Notwendigkeit im Anlagengeschäft hinterfragt. Das Ziel der 
Arbeit liegt ferner darin, das Zusammenwirken zwischen den vorgestellten 
prozessualen Ansätzen und Qualifizierungsmethoden zu prüfen und mögliche 
Verbesserungsmaßnahmen aufzuzeigen. 
In der empirischen Untersuchung ist das Ziel des Autors herauszufinden, wie sich die 
Vertriebsprozesse in der Praxis wirklich darstellen und ob sich Instrumente, wie 
kriteriengesteuertes Lead- und Opportunity Management im Anlagenvertrieb zur 
Optimierung des (Vor-)Verkaufsprozesses, anwenden lassen. Des Weiteren ist es 
von Interesse, inwieweit bzw. welche Kundenqualifizierungs- und 
Anfragenselektionsmethoden in der Realität bei kleinen, mittleren und großen 
Unternehmen im Anlagengeschäft wirklich eingesetzt werden und warum oftmals 
vorhandene Methoden nicht konsequent angewandt werden. 
Aus den Erkenntnissen der theoretischen und empirischen Untersuchung wird 
versucht, Hypothesen zu dieser Vertriebsprozessthematik im speziellen Fall des 
Anlagengeschäfts zu generieren. 
4 
Daraus ergeben sich die zentralen Fragen, die in dieser Arbeit behandelt werden 
sollen: 
·  Inwiefern wirken die prozessualen Ansätze im Anlagengeschäft und die 
Qualifizierungs- bzw. Selektionsmethoden zusammen, bzw. wie lassen sich 
beide Ansätze besser zusammenbringen? 
·  Inwieweit eignet sich das Instrument Lead- und Opportunity Management zur 
Optimierung des (Vor-)Vertriebsprozesses im Anlagengeschäft und welche 
damit verbundenen spezifischen Kundenqualifizierungs- und Anfragen-
bewertungsmethoden lassen sich anwenden, um die Vertriebseffizienz zu 
steigern? 
·  Worin liegen die Gründe, dass oftmals vorhandene Kundenqualifizierungs- 
und Anfragenbewertungsmethoden nicht konsequent angewandt werden und 
letztendlich zu viele oder die falschen Kunden bzw. Anfragen bearbeitet 
werden? 
1.3. Methodik 
Die Ziele dieser Arbeit werden sowohl durch theoretische als auch empirische 
Auseinandersetzung mit der Thematik verfolgt. Der theoretische Teil dieser Arbeit 
basiert auf einer umfassenden Literaturrecherche sowie auf Nachforschungen im 
Internet. Als Literaturquellen werden wissenschaftliche Fachbücher, internationale 
Studien, Beiträge in Sammelbänden und themenbezogene Fachartikel aus 
nationalen und internationalen Fachzeitschriften verwendet. Mögliche 
Vertriebsprozessmodelle werden im theoretischen Teil durch eine umfangreiche 
Literaturrecherche kritisch hinsichtlich ihrer Selektionsnotwendigkeit von Kunden und 
Anfragen gewürdigt. 
Im empirischen Teil der Arbeit gilt es explorativ zu untersuchen, welche 
Vertriebssteuerungsinstrumente aktuell bei Unternehmen im Anlagengeschäft 
eingesetzt werden und ob sich Instrumente, wie kriteriengesteuertes Lead- und 
Opportunity Management im Anlagenvertrieb, zur Optimierung des 
5 
(Vor-)Verkaufsprozesses anwenden lassen. Weiters wird untersucht, welche 
Methoden zur Kunden- und Anfragenselektion bei Unternehmen im Anlagengeschäft 
eingesetzt werden und warum oftmals vorhandene Methoden nicht konsequent 
angewandt werden. 
Als Instrument zur Datenerhebung wird das Experteninterview in seiner Funktion zur 
Exploration eingesetzt. Durch eine explorative Untersuchung mittels qualitativer 
Befragung soll das Untersuchungsgebiet thematisch strukturiert und Hypothesen 
generiert werden (vgl. Bogner / Menz 2005a, S. 37). 
Konkret sollen im empirischen Teil dieser Arbeit Hypothesen aus den zentralen 
Forschungsfragen, durch problemzentrierte Experteninterviews anhand eines 
teilstandardisierten Interviewleitfadens mit Geschäftsführern, Vertriebsleitern und  
-mitarbeitern in 16 Unternehmen, die im Anlagengeschäft tätig sind, generiert 
werden. 
1.4.  Aufbau der Arbeit 
Die vorliegende Arbeit gliedert sich mit dem theoretischen und dem empirischen Teil 
in zwei Hauptbereiche. 
Die Arbeit umfasst sieben Kapitel. Nach der Einleitung folgt im zweiten Kapitel eine 
Begriffsdefinition und Eingrenzung des technischen Vertriebs von Anlagen. Diese 
Eingrenzung wird auf Basis des von Backhaus definierten Geschäftstypenansatzes 
unter Berücksichtigung der Vermarktungsbesonderheiten der Fallstudie 
vorgenommen. Diese Abgrenzung bildet den zentralen Schwerpunkt für die weiteren 
Teile dieser Arbeit. 
Das dritte Kapitel der Arbeit widmet sich der Prozessorientierung im Vertrieb. Dabei 
gibt der Autor eine Einführung in die Prozessorientierung des Anlagengeschäftes. 
Nach dem Verweis auf die besondere Bedeutung des Buying Centers im technischen 
Vertrieb werden in einer kritischen Würdigung durch den Autor, in der Fachliteratur 
bekannte Verkaufsprozessmodelle, vor dem Hintergrund deren Selektions-
notwendigkeit analysiert. 
6 
Ein mögliches Instrument zur Optimierung von Vertriebsprozessen wird im vierten 
Kapitel dieser Arbeit behandelt. Nach dem Aufzeigen des Produktivitäts-
steigerungspotentials im Vertriebsprozess wird das Instrument Lead- und Opportunity 
Management vorgestellt. In diesem Rahmen werden dessen Ziele bzw. 
Voraussetzungen für eine Anwendung im Anlagengeschäft näher aufgezeigt. 
Im fünften Kapitel der Arbeit geht der Autor auf verschiedene 
Kundenqualifizierungs- und Anfragenselektionsmethoden im Detail ein. Neben deren 
Notwendigkeit im Anlagengeschäft werden Erfolgsfaktoren der vorgestellten 
Methoden herausgearbeitet. 
Die empirische Untersuchung, in welcher der Status Quo und die Entwicklungslinien 
der Vertriebsprozessoptimierung am Beispiel von 16 Unternehmen im 
Anlagenvertrieb in der Praxis untersucht wird, bildet das sechste Kapitel. Nach der 
Vorstellung des empirischen Ansatzes und der angewandten Methodik, gibt der 
Autor einen kurzen Überblick über die ausgewählten Unternehmen und Experten. 
Danach werden die Ergebnisse bzw. Interpretationen aus der Untersuchung 
dargelegt. Dabei wird auch versucht, wo immer die Möglichkeit besteht, zwischen 
den Ergebnissen der empirischen Untersuchung und der aufgearbeiteten Theorie 
Verbindungen herzustellen. 
Als Abschluss der Arbeit werden im siebenten Kapitel sowohl die Kernaussagen der 
theoretischen Analyse als auch die Ergebnisse der empirischen Untersuchung 
zusammengefasst und interpretiert. Daraus werden Schlussfolgerungen gezogen, 
Hypothesen generiert und Implikationen für die Wirtschaft, in Bezug auf das 
Zusammenwirken zwischen Vertriebsprozess und Qualifizierungskriterien durch die 
Instrumente Lead- und Opportunity Management abgeleitet. 
7 
2. 
Besonderheiten im Vertrieb von technischen Anlagen 
In diesem Kapitel wird nach einer allgemeinen Erklärung des Vertriebsbegriffes auf 
die vertrieblichen Besonderheiten beim Verkauf von technischen Gütern 
eingegangen. Die Unterschiede zwischen dem Vertrieb von Investitionsgütern und 
dem Vertrieb von Konsumgütern stellen den ersten Teil der Abgrenzung dieser Arbeit 
dar. Nach einer Übersicht der möglichen Geschäftstypen im Investitionsgütervertrieb, 
wird eine weitere Abgrenzung der Arbeit vorgenommen. Diese Abgrenzung bezieht 
sich auf eine der vorgestellten Geschäftstypen und basiert auf vertrieblichen 
Vermarktungsbesonderheiten. 
2.1. Der 
Vertriebsbegriff 
In der Literatur ist der Vertriebsbegriff keineswegs eindeutig definiert bzw. gefestigt. 
Gutenberg (vgl. 1984, S. 1), der das idealtypische Modell eines Betriebes durch die 
Prozessreihenfolge von Leistungserstellung und Leistungsverwertung beschreibt, 
ordnet den Vertrieb neben Marketing und Kundendienst der Leistungsverwertung zu. 
Für Bonart (vgl. 1999, S. 1) gliedert sich der Vertrieb in die Funktionen des Verkaufs, 
der Bereitstellung und des Transportes von Produkten oder Dienstleistungen. Witt 
(vgl. 1996, S. 1) wiederum bezeichnet den Vertrieb als Speerspitze des Marketings 
und als eine Brücke des Unternehmens zum Markt. Seiner Ansicht nach würde das 
Marketing den Vertrieb antreiben. 
Winkelmann (vgl. 2005, S. 14 f.) führt in seiner Begriffsdefinition zehn weitere 
Auslegungsrichtungen von Vertrieb an. Diese reichen vom einfachen Direktverkauf 
bis hin zur gesamten Organisation des Absatzweges. Er sieht das Problem für die 
unterschiedlichen Definitionen in der Marketinglehre der Hochschulen, die, seiner 
Ansicht nach, den Vertrieb für die Grundlagenforschung nie als würdig empfunden 
haben. Ein weiterer Grund liegt für ihn in den fachlichen Richtungsdivergenzen an 
den Hochschulen sowie durch unterschiedliche Begriffsauffassungen in der 
Großkonzern- und Mittelstandspraxis. 
8 
Als grundlegende Hauptaufgabe des Vertriebes kann die Sicherung des dauerhaften 
Fortbestandes eines Unternehmens durch den Absatz der angebotenen Leistungen 
definiert werden. Der Vertrieb kann dabei nicht als isolierte Teilfunktion eines 
Unternehmens gesehen werden, sondern die Vertriebsziele müssen in Abstimmung 
mit anderen zusammenhängenden Teilfunktionen des Unternehmens definiert 
werden (vgl. Hentschel 2000, S. 18). 
2.2.  Besonderheiten des technischen Vertriebes 
Die Märkte für technische Güter und im Zusammenhang stehende Dienstleistungen 
sind in der Regel stark fragmentiert. Dabei stehen immer weniger Anbieter einer 
ebenfalls abnehmenden Zahl an Nachfrager von spezialisierten technischen Gütern 
gegenüber. Diese technischen Güter werden zunehmend in Kombination mit 
Dienstleistungen verkauft. Im technischen Vertrieb überwiegt der Business-to-
Business Verkauf (B2B), d.h. der Verkauf an Firmenkunden, die nicht für den 
privaten Verbrauch bzw. Nutzung kaufen, sondern im Auftrag ihres Auftraggebers. 
Hocherklärungsbedürftige Produkte werden in der Regel im Direktvertrieb über 
eigene Tochtergesellschaften, Niederlassungen und Außendienstmitarbeiter 
vertrieben. Weniger erklärungsbedürftige Komponenten, Standardprodukte und 
Ersatzteile laufen hingegen über den technischen Handel (vgl. Winkelmann 2005, S. 
25). 
Als technischer Vertrieb wird der Verkauf im Investitionsgüterbereich bezeichnet. 
Dieser technische Vertrieb stellt besondere Anforderungen an Verkäufer und an die 
Vertriebsorganisation des Unternehmens. In der Regel gilt es die Kunden bei 
innovativen Produkten und Dienstleistungen vom Nutzen der neuen Lösung zu 
überzeugen. Erst recht, wenn deren Preis hoch bzw. die anfängliche Marktakzeptanz 
gering ist. Das ehemals singuläre Verkaufsgespräch entwickelt sich beim Vertrieb 
von technischen Produkten und Dienstleistungen (technischer Vertrieb) zu einem 
komplexen Verkaufsprozess. Statt einem einzigen Verkaufsgespräch kommt es zu 
zahlreichen Kundenkontakten, die sich manchmal über mehrere Wochen oder 
Monate hinziehen (vgl. Kleinaltenkamp / Plinke 2000, S. 173-197). 
9 
2.3. 
Unterscheidungsmerkmale von Konsumgüter- und 
Investitionsgütervertrieb 
Produkte können Konsumzwecken der privaten Haushalte dienen. Diese 
Konsumgüter werden aus Vorprodukten, so genannten Produktionsgütern, unter 
Zuhilfenahme von Investitionsgütern hergestellt. Produktionsgüter sind solche, die im 
industriellen Prozess in kurzer Zeit verbraucht werden und stofflich in andere 
Produkte eingehen. Investitionsgüter besitzen eine relativ lange Lebenszeit, werden 
als Werkzeuge im Produktionsprozess eingesetzt und verbrauchen sich hierbei zwar 
wertmäßig, gehen aber nicht stofflich in die erzeugte Leistung ein. Konsumgüter 
unterscheidet man weiters nach Lebensdauer und Funktion. Verbrauchsgüter dienen 
der täglichen Lebenserhaltung (Nahrung, Hygiene, Energie) und sind zur einmaligen 
Verwendung bestimmt. Gebrauchsgüter eignen sich für eine häufige und langfristige 
Anwendung (vgl. Bonart 1999, S. 3).  
Dieser Stoffkreislauf lässt sich grafisch wie folgt darstellen: 
Abbildung 1: Stoffkreislauf 
  Quelle: In Anlehnung an Bonart 1999, S. 5 
In der Literatur wird der Investitionsgütermarkt auch als B2B-Markt definiert. Zum 
B2B-Bereich zählen alle Absatzprozesse, die sich an Unternehmen und sonstige 
Organisationen richten, wozu auch staatliche Institutionen gehören. Kennzeichen 
dabei ist somit, dass die Verwendung der vermarkteten Leistungen nicht konsumtiv, 
10 
d.h. für den eigenen Verbrauch, sondern investiv oder produktiv erfolgt (vgl. 
Kleinaltenkamp / Plinke 2000, S. 173). 
Die Vertriebsmerkmale und -anforderungen unterscheiden sich in Abhängigkeit der 
Branche und der Märkte sehr stark. Dies gilt im speziellen natürlich auch für die 
Vertriebe einerseits im Investitionsgütermarkt und andererseits im 
Konsumgütermarkt. Zentraler Unterschied ist, dass die Kaufentscheidung beim 
Investitionsgütermarkt nicht der Letztkonsument trifft, sondern dass sie Ergebnis 
multipersonaler und multiorganisationaler Entscheidungsprozesse ist (vgl. Backhaus 
2003, S. 7 f.). Eine weitere Besonderheit des Investitionsgütermarktes ist, dass die 
Kauf- bzw. Verkaufsprozesse ein hohes Maß an Heterogenität aufweisen. Im 
Konsumgütermarkt sind jene Prozesse als eher homogen zu definieren. Meist sind 
die Güter und Leistungen im Investitionsgütermarkt, im Vergleich zum 
Konsumgütermarkt, sowohl in der Komplexität als auch im Transaktionswert höher 
(vgl. Hofbauer / Hellwig 2005, S. 44 f.). 
Der Vertrieb von Konsumgütern richtet sich an die Endstufe des 
Wirtschaftsprozesses, d.h. private Konsumenten (B2C-Bereich). Damit steht man als 
Anbieter einer sehr großen Kundenanzahl gegenüber. Diese Stufe ist dadurch 
gekennzeichnet, dass die Informationsbeschaffung, das Einkaufen, Verwenden und 
Entscheiden durch eine Person oder zumindest durch wenige, gegenseitig gut 
bekannte Mitglieder des privaten Haushaltes erfolgen. Es handelt sich dabei um 
kurze Kaufentscheidungsprozesse auf Nachfragerseite. Der Vertrieb im 
Konsumgütermarkt ist vorrangig auf den Binnenmarkt und viele Regionalmärkte 
konzentriert. Charakteristisch für den Konsumgütervertrieb sind im Gegensatz zum 
Investitionsgütervertrieb anonyme Marktkontakte zur Endstufe (vgl. Bonart  1999, S. 
4). 
Die Vertriebsmerkmale im Investitionsgütermarkt sind hingegen im Wesentlichen 
durch eine geringe Kundenanzahl (Nachfrageoligopole) geprägt, die sich meist aus 
Industrieunternehmen oder staatlichen Organisationen zusammensetzt. Je 
komplexer und investitionsintensiver die angebotenen Leistungen sind, desto länger 
sind die nachfragerseitigen Kaufentscheidungsprozesse, die verschiedene Personen 
in den Rollen als Käufer, Verwender, Entscheider und Berater involvieren. 
11 
Erschwerend für den Anbieter kommt dazu, dass sich diese Personen gegenseitig oft 
nicht kennen. Typisch für den Investitionsgütermarkt ist auch eine hohe 
Internationalität der Anbieter, bedingt durch das Nachfrageoligopol. Persönliche 
Marktkontakte durch den Vertrieb, die durch die Komplexität der vermarkteten 
Leistungen erforderlich sind, ist ein weiteres Vertriebsmerkmal des 
Investitionsgütermarktes (vgl. Bonart 1999, S. 3). 
Anhand dieser Merkmalsunterschiede zeigt sich, dass man sich in den 
verschiedenen Märkten unterschiedlicher Vertriebsformen bedient. Im 
Investitionsgütermarkt wird vermehrt auf Basis des direkten Vertriebes, d.h. es 
existieren keine Absatzmittler als Bindeglieder zwischen Unternehmung und Kunden, 
verkauft (vgl. Hillenbrand 1992, S. 3-7). Im Konsumgütermarkt bedient man sich eher 
indirekten Vertriebswegen, in denen der Übergang der Marktleistung an die 
Konsumenten über mindestens eine oder mehrere Stufen erfolgt. So genannte 
Absatzmittler werden in den Interaktionsprozess zwischen Hersteller und Verwender 
beim indirekten Vertrieb zwischengeschaltet (vgl. Weinhold 1988, S. 56 f.). 
2.4.  Geschäftstypenansatz im Investitionsgütervertrieb 
Der von Backhaus entwickelte Geschäftstypenansatz zeigt zwei Dimensionen, die 
den Investitionsgütermarkt maßgeblich bestimmen und charakterisieren (vgl. 
Backhaus 2003, S. 323): 
·  Kaufverbund: 
Die nachgefragten Leistungen werden im Verbund mit anderen Leistungen 
gekauft. Diese Verbundwirkungen können sowohl zeitlicher als auch 
technologischer Natur sein. 
·  Transaktionsform: 
Die Transaktionsform beschreibt, ob sich das Angebot auf einen Einzelkunden 
bezieht oder auf den anonymen Markt. 
Auf Basis dieser beiden Dimensionen können vier Geschäftstypen identifiziert 
werden, die jeweils unterschiedliche Anforderungen an ein Unternehmen und im 
speziellen an das Vertriebskonzept stellen (vgl. Hofbauer / Hellwig 2005, S. 44 f.). 
12 
In Abbildung 2 werden diese vier Geschäftstypen in Bezug auf die bestimmenden 
Dimensionen dargestellt. 
Abbildung 2: Geschäftstypenansatz im Investitionsgütermarkt 
Quelle: In Anlehnung an Backhaus 2003, S. 324 
Auf der vertikalen Achse wird unterschieden, ob es sich um einen, auf die 
Einzeltransaktion beschränkten Transaktionsprozess ohne Kaufverbund handelt, 
oder ob Transaktionsprozesse vorliegen, die eine innere Verbindung, d.h. einen 
Verbund mit anderen Leistungen aufweisen. Das Typologisierungskriterium auf der 
horizontalen Achse bezieht sich darauf, ob das Verhaltensprogramm 
einzelkundenbezogen oder ob es sich auf einen mehr oder weniger stark 
ausgeprägten anonymen Markt richtet. Die daraus entstehenden vier Geschäftstypen 
lassen sich wie nachfolgend beschrieben charakterisieren (vgl. Backhaus 2003, S. 
323). 
2.4.1. Das 
Produktgeschäft 
Im Produktgeschäft werden Leistungsangebote vermarktet, die dadurch 
gekennzeichnet sind, dass sie nicht einzelkundenspezifisch, sondern für einen 
breiteren anonymen Markt  ein Marktsegment oder einen Gesamtmarkt  entwickelt 
13 
worden sind (vgl. Backhaus 2003, S. 324). Bei diesen Angeboten handelt es sich in 
der Regel um bereits vorgefertigte und in Mehrfachfertigung erstellte Leistungen, die 
von Nachfragern zum Zwecke des Ge- oder Verbrauchs gekauft werden (vgl. 
Hofbauer / Hellwig 2005, S. 46). Darüber hinaus bindet sich der Käufer bei 
Folgekaufentscheidungen nicht an die vormals getroffenen Entscheidungen, d.h. es 
bestehen keine Abhängigkeiten erzeugende Kaufverbunde. Der Käufer ist vielmehr 
bei allen Folgeentscheidungen wieder völlig frei. Der Vermarktungsprozess ist durch 
ein hohes Maß an Routine gekennzeichnet. Da Leistungen, die im Produktgeschäft 
vermarktet werden, keine oder vernachlässigbare Folgewirkungen auf 
Wiederkaufentscheidungen haben, reduziert sich die Marketing- und 
Vertriebsproblematik auf eine effiziente und effektive Informationspolitik vor dem 
Kauf. Das Produktgeschäft besitzt von den vier Geschäftstypen den geringsten 
Spezifitätsgrad und die größten Ähnlichkeiten zum Konsumgütermarketing (vgl. 
Backhaus 2003, S. 328). Kritische Erfolgsfaktoren im Produktgeschäft stellen neben 
einem hohen Lieferservicegrad die Bereitstellung eines adäquaten internen 
Kommunikationssystems im kunden- und produktorientierten Vertrieb dar (vgl. Belz / 
Reinhold 1999, S. 68 f.). 
2.4.2. 
Das Systemgeschäft  
Das Systemgeschäft ist, wie das Produktgeschäft, dadurch gekennzeichnet, dass 
Leistungen für einen anonymen Markt bzw. ein bestimmtes Marktsegment konzipiert 
werden. Zwar kann der Beschaffungsprozess auf Nachfragerseite ein hohes Maß an 
Individualität aufweisen, aber Anbieter, deren Leistungen von Nachfragern im 
Systemgeschäft nachgefragt werden, entwickeln ihre Angebote jedoch im Vorfeld 
des Vermarktungsprozesses (vgl. Backhaus 2003, S. 599). Wesentlicher Unterschied 
ist jedoch, dass beim Systemgeschäft eine sukzessive Abfolge hintereinander 
geschalteter Kaufprozesse besteht, die eine innere Verbindung aufweisen und damit 
zu einem zeitlichen Kaufverbund führen (vgl. Backhaus 2003, S. 325). Beispielsweise 
mit der ersten Investition in ein Betriebssystem für Computer legt sich der Nachfrager 
auf eine Systemarchitektur fest. Diese Entscheidung führt zu einer Systembindung, 
die restriktiv auf mögliche Auswahlalternativen bei Folgekäufen wirkt und ein hohes 
Maß an Unsicherheit für den Nachfrager in sich birgt. Ein Abhängigkeitsverhältnis 
des Nachfragers vom Anbieter ist die Folge. Der Kunde ist bei Systemerweiterungen 
14 
auf herstellerspezifische Systemkomponenten angewiesen. Da die Kaufentscheidung 
wesentlich durch Unsicherheit geprägt ist, ist es aus Anbietersicht entscheidend, 
Maßnahmen zur Unsicherheitsreduktion zu treffen (vgl. Hofbauer / Hellwig 2005, S. 
46). 
Backhaus 
(vgl. 2003, S. 631 f.) beschreibt zwei Kategorien zur 
Unsicherheitsreduktion im Systemgeschäft. Die erste Strategie ist die Reduktion der 
Unsicherheit durch Verringerung der Systembindung mittels Abbau des 
Bindungseffektes. Ziel ist es dabei das anfragerseitige Risiko zu reduzieren indem 
z.B. durch Standardisierungsbemühungen eine geringere Spezifität zu einer höheren 
Nachfragerakzeptanz führt. Eine weitere Möglichkeit bieten Systemleasingangebote. 
Durch eine Senkung der Einstiegsinvestitionskosten wird die empfundene 
Kaufunsicherheit reduziert. Die zweite Strategie zur Unsicherheitsbehandlung zielt 
auf den Aufbau einer Gegenposition zum Bindungseffekt ab. Garantieversprechen 
und glaubhafte Zusicherungen können hier als Maßnahmen gegen opportunistisches 
Anbieterverhalten ergriffen werden. Garantien sind ein Instrument der freiwilligen 
Selbstbindung des Anbieters, die vertraglich abgesichert sind (vgl. Kaas 1992, S. 
893). Glaubhafte Zusicherungen stellen dagegen eine informelle Selbstbindung des 
Anbieters dar. Sie sind vertraglich nicht abgesichert. Ziel hierbei ist es, mit Hilfe 
dieser Maßnahmen eine Gegenposition zur anbieterseitigen Ausbeutungsgefahr des 
Bindungseffektes zu erzeugen, sodass der Nachfrager ein ,,Faustpfand" für die Dauer 
des Systemgeschäftes hat (vgl. Backhaus 2003, S. 632). Um im Systemgeschäft 
erfolgreich zu sein, bedarf es eines schlanken, optimierten und standardisierten 
Vertriebes mit hoher technischer Kompetenz bzw. der Überwindung von 
Kundenvorbehalten gegenüber einer langfristigen Fixierung auf Systeme und 
Architekturen (vgl. Belz / Reinhold 1999, S. 68 f.). 
2.4.3. 
Das Zuliefergeschäft  
Im Zuliefergeschäft wird eine Leistung in großer Stückzahl identisch produziert, aber 
kundenindividuell entwickelt. Ziel ist es eine langfristige Geschäftsbeziehung mit dem 
Kunden aufzubauen. In der Regel handelt es sich dabei um Leistungen, bei welchen 
der Kunde in seinen Kaufprozessen längerfristig an diese einmal entwickelte Lösung 
gebunden ist. Synonym für den Begriff des Zuliefergeschäfts wird in der Literatur 
15 
häufig der Begriff des OEM Geschäfts (Original Equipment Manufacturer) verwendet. 
Charakteristisch für das OEM-Geschäft sind Transaktionen von Spezial-
komponenten, die speziell für einen Anbieter entwickelt werden. Typisches Beispiel 
sind die individualisierten Leistungsangebote von Zulieferanten im Automobilgeschäft 
(vgl. Backhaus 2003, S. 325). Optimierte Lieferprozesse (Just-in-Time) und effiziente 
elektronische Vernetzung mit dem OEM-Kunden zählen im Zuliefergeschäft zu den 
wesentlichsten Erfolgsfaktoren (vgl. Belz / Reinhold 1999, S. 68 f.). 
2.4.4. Das 
Anlagengeschäft 
Das Anlagengeschäft ist, wie auch das Produktgeschäft, durch einen in sich sehr 
abgeschlossenen Kaufprozess gekennzeichnet, da kein zeitlicher Kaufverbund zu 
anderen Leistungen besteht. In Abgrenzung zum Produkt- und Systemgeschäft 
werden im Anlagengeschäft aus Anbietersicht Leistungen nicht für den anonymen 
Markt, sondern individuell für den einzelnen Kunden konzipiert. Leistungsangebote, 
die im Anlagengeschäft vermarktet werden, sind damit im Vergleich zum 
Produktgeschäft durch einen vergleichsweise hohen Spezifitätsgrad gekennzeichnet, 
d.h. eine konkret erstellte Anlage findet in der Regel in identischer Weise keinen 
weiteren Abnehmer am Markt (vgl. Backhaus 2003, S. 324). Es werden komplexe, 
attraktive und innovative Großprojekte mit hohen Umsatz- und Ertragschancen, aber 
auch hohen Risken (Finanzierung, Wechselkurse, Technik, Politik, etc.) vermarktet. 
Der Vermarktungsprozess findet schon vor dem Fertigungsprozess statt, da die 
Individualität der Leistung eine vor der Vermarktung liegende Fertigung unmöglich 
macht. Anbieter und Nachfrager sind gemeinsam in den Leistungserstellungsprozess 
integriert. Der Kunde formuliert zunächst seine Wünsche, die dann in der Wertkette 
des Herstellers entsprechende Prozesse in Gang setzen. Dabei sind häufig 
Abstimmungen mit dem Kunden während der verschiedenen Phasen des 
Leistungserstellungsprozesses notwendig. Prinzipiell ist das Anlagengeschäft wegen 
seiner Kundenindividualität durch erhebliche Risken sowohl für die Nachfrager- als 
auch die Anbieterseite gekennzeichnet (vgl. Backhaus 2003, S. 481 f.). Ein gezielter 
und individualisierter Vertriebsprozess nach Leistung und Kundenanforderungen, 
sowie ein effektives Risikomanagement für Aufwand und Trefferchance von 
Angeboten bilden im Anlagengeschäft die wichtigsten kritischen Erfolgsfaktoren (vgl. 
Belz / Reinhold 1999, S. 68 f.). 
16 
2.5. Abgrenzung der Arbeit durch spezifische vertriebliche 
Vermarktungsbesonderheiten 
Nachfolgende durch den Autor festgelegte Besonderheiten im Vermarktungsprozess 
stellen die Grundlage für die Abgrenzung dieser Arbeit, auf Basis der zuvor 
angeführten Geschäftstypenansatzes von Backhaus dar: 
·  multipersonelle Einkaufsentscheidungen 
Die Kaufentscheidungen auf Kundenseite werden immer durch eine Gruppe 
von Personen entschieden. Dieses Entscheidungsgremium setzt sich aus 
Personen von verschiedenen Abteilungen (Einkauf, Technik, Qualitäts-
management, Management) zusammen. 
·  kleines Marktsegment 
Das sich bietende Marktsegment ist in der Regel auf fünf bis zehn Abnehmer 
pro Land auf Kundenseite beschränkt. 
·  individuelle Kundenlösungen 
Die angebotenen Lösungen sind immer auf die individuellen 
Kundenanforderungen zugeschnitten. Es gibt keine Standardlösung, die ohne 
intensive Anpassungen für eine Kundenausschreibung verwendet werden 
kann. 
·  hohe Bedeutung der Kunden- bzw. Anfragenselektion 
Durch einen sehr zeitintensiven Vor-Verkaufsprozess und den damit 
verbundenen Kosten (Projektentwicklungs- und Angebotskosten), sowie einer 
limitierten Anzahl an vertrieblichen und technischen Ressourcen kommt der 
Kunden- bzw. Anfragenselektion eine sehr hohe Bedeutung zu. 
·  lange Dauer des Entscheidungsprozesses 
Durch die Komplexität der Projekte zieht sich die Dauer des kundenseitigen 
Evaluierungs- und Entscheidungsprozesses meist über mehrere Wochen bzw. 
Monate. 
·  starke Kundenintegration 
Der hohe Spezifitätsgrad der Lösungen bedarf einer intensiven Einbindung 
des Kunden während der gesamten Vor-Verkaufsphase um sicherzustellen, 
dass sich die angebotene Lösung mit den Erwartungen des Kunden 
größtmöglich deckt. 
17 
·  hohe Kosten im Vor-Verkaufsprozess 
Durch den Einsatz vertrieblicher und technischer Ressourcen im Vor-
Verkaufsprozess bzw. eventuellen Teststellungen ergeben sich oft bereits in 
diesem Stadium hohe Kosten, die im Falle einer Nichtbeauftragung nicht 
gedeckt sind. 
·  Risken & Unsicherheiten durch lange Projektlaufzeiten 
Die Projektlaufzeiten, nach erfolgreichem Vertragsabschluss, dauern je nach 
Komplexität des Projektes von einigen Monaten bis hin zu mehreren Jahren. 
Risiken und Unsicherheiten durch z.B. Rohstoffpreisänderungen bzw. 
Zahlungsausfälle sind bereits im Verkaufsprozess zu bewerten und zu 
berücksichtigen. 
·  Vermarktungsprozess findet vor dem Produktionsprozess statt 
Bei den angebotenen Lösungen findet der Vermarktungsprozess zum Großteil  
vor dem Fertigungsprozess statt. 
Auf Basis dieser vertrieblichen Vermarktungsbesonderheiten nimmt der Autor eine 
Abgrenzung der Arbeit für die folgenden Kapitel, auf Basis des in Kapitel 2.4. 
erläuterten Geschäftstypenansatzes vor. Den zentralen Schwerpunkt dieser Arbeit 
bildet demnach der technische Vertrieb von erklärungsintensiven Investitionsgütern 
im Anlagengeschäft. 
18 
3. 
Die Prozessorientierung im Vertrieb von Anlagen 
Nach einer Einführung in die Prozessorientierung im Vertrieb von Anlagen geht der 
Autor in diesem Kapitel auf die Bedeutung eines wesentlichen Merkmales des 
Beschaffungsprozesses von Anlagen, der multipersonalen Einkaufsentscheidung, 
näher ein. In diesem Zusammenhang werden die Einflussfaktoren dieses 
Beschaffungsverhaltens und die Rollen des Buying Center Netzwerks erläutert. Den 
Hauptteil dieses Kapitels bildet eine kritische Würdigung von drei im Detail 
vorgestellten Verkaufsprozessmodellen, vor dem Hintergrund der 
Selektionsnotwendigkeit. Die angeführten Modelle von Ackerschott,  Hofbauer und 
das Sales Funnel Modell wurden aufgrund ihrer Eignung insbesondere im Projekt- 
bzw. Anlagengeschäft ausgewählt. 
3.1.  Der Vertrieb als Prozess im Anlagengeschäft 
Die klassische Organisationsgestaltung zielt auf Produktivitätserhöhung durch 
funktionale Arbeitsteilung und Spezialisierung ab. Die Bildung von organisatorischen 
Einheiten und einer formalen Stellenhierarchie steht im Zentrum dieser 
Organisationsgestaltung (vgl. Vahs 2001, S. 189). Folge einer derartigen 
Funktionalorganisation ist, dass zahlreiche Organisationseinheiten und Stellen an 
einzelnen Geschäftsprozessen des Unternehmens beteiligt sind. Zeit- und 
Kostenvorteile können durch diese Organisationsgestaltung häufig nicht realisiert 
werden, da durch Abstimmungsschwierigkeiten und Ressortegoismen gewisse 
Redundanzen und Doppelarbeiten auftreten. Insbesondere im Vertrieb von Anlagen 
sind, durch die Komplexität der Projekte deutlich mehr Einheiten involviert als dies im 
Produkt- oder Zuliefergeschäft der Fall ist. Durch die große Anzahl der dabei 
entstehenden Schnittstellen besteht bei der Durchführung von Geschäftsprozessen 
ein verglichen wesentlich höherer Koordinationsbedarf (vgl. Hofbauer / Hellwig 2005, 
S. 50). 
Viele Unternehmen haben sich daher dazu entschlossen, den Vertrieb nicht nur als 
eine Spezialaufgabe oder -funktion zu betrachten, sondern als einen eigenständigen 
Prozess zu institutionalisieren. Damit begeben sie sich auf den Weg zu einer 
19 
Prozessorganisation, die im Gegensatz zu einer herkömmlichen Funktional-
organisation darauf abzielt, durchgängige, kundenbezogene Prozesse zu definieren 
und zu managen (vgl. Diller et al. 2005, S. 52 f.). 
Die Funktionalorganisation wird durch Organigramme mit einzelnen 
Funktionsblöcken beschrieben, für welche die Aufgabe an sich im Mittelpunkt steht. 
Damit ist sie wenig kundenorientiert und sehr statisch. Die Ablauf- oder 
Prozessorganisation hingegen, die durch ihre Prozessorientierung gekennzeichnet 
ist, wird durch Verfahrensanweisungen, Abläufe und Inhalte beschrieben, die auf den 
Kunden ausgerichtet sind und kann jederzeit dynamisch an die Gegebenheiten 
adaptiert werden (vgl. Hofbauer / Hellwig 2005, S. 50). Die Prozesse in einer 
Prozessorganisation verknüpfen mindestens zwei Aktivitäten und zwar unabhängig 
von strukturorganisatorischen Grenzen (vgl. Zachau 1995, S. 11). Sie werden als 
repetitive Tätigkeiten mit dem Zweck verstanden, einen materiellen oder 
immateriellen Input in einen entsprechenden messbaren Output zu verwandeln (vgl. 
Davenport 1993, S. 5). 
Grundlage des Prozessmanagements im technischen Vertrieb ist die Tatsache, dass 
es bei den betreffenden Vermarktungsprozessen neben der Verknüpfung 
unternehmensinterner Aktivitäten immer auch zu einer Verknüpfung der 
Wertschöpfungsketten zwischen Anbietern und Nachfragern kommt. (vgl. 
Kleinaltenkamp 1998, S. 6). Diese lässt sich mit dem Modell der Wertkette von Porter 
veranschaulichen (vgl. Abbildung 3). 
Abbildung 3: Wertkette nach Porter 
 Quelle: In Anlehnung an Porter 1986, S. 63 
20 
Der Grundgedanke dabei ist, dass jedes Unternehmen als eine Ansammlung von 
Prozessen angesehen werden kann. Alle Funktionsbereiche, wie Marketing, Vertrieb, 
Logistik, Produktion, Forschung usw., tragen mit allen von ihnen durchgeführten 
Tätigkeiten zur Erreichung des Unternehmenszwecks bei. Hierbei werden die 
Tätigkeiten nach primären und unterstützenden Aktivitäten unterschieden. Primäre 
Aktivitäten umfassen die Herstellung eines Produkts bzw. einer Dienstleistung sowie 
den Verkauf und die Auslieferung der Leistung. Die unterstützenden Aktivitäten 
dienen dazu, die primären Aktivitäten aufrechtzuerhalten. Ein Unternehmen erzielt 
gemäß diesem Konzept dann einen Gewinn, wenn der am Markt erzielte Wert der 
Unternehmensaktivitäten die Kosten der dafür in den einzelnen Funktionen 
durchzuführenden Prozesse übersteigt. Durch die sich im Rahmen des technischen 
Vertriebes vollziehende Verknüpfung der Wertketten von Anbietern und Nachfragern 
können sich nun auf beiden Seiten sowohl der Wert als auch die Kosten der 
Prozesse verändern. Ein Anbieter greift vor allem im Anlagengeschäft durch seine 
Leistungen sehr weit reichend in die Wertkette des Nachfragers ein und beeinflusst 
damit dessen Möglichkeiten zur Erzielung von Wettbewerbsvorteilen. Im Zuge des 
zunehmenden Wettbewerbsdrucks kommt dieser Prozessverknüpfung die größte 
Bedeutung zu. Denn um erfolgreich sein zu können müssen die Anbieter permanent 
nach Wegen suchen, um die Wertschöpfungskette ihrer Kunden zu verbessern (vgl. 
Kleinaltenkamp 1998, S. 6 f.). 
Prozessorientierung schafft Transparenz und fördert das Verständnis für die 
Gesamtzusammenhänge im Unternehmen. Die erfolgsrelevanten Prozesse werden 
identifiziert und das Unternehmen wird auf die wertschöpfenden Aktivitäten 
fokussiert. Die systematische Strukturierung der Prozesse senkt die Durchlaufzeiten 
und erhöht die Prozessqualität (vgl. Hofbauer / Hellwig 2005, S. 50). 
Bei der Einordnung der Vertriebsprozesse in den Gesamtkontext der 
Unternehmensprozesse können diese sogar als Kernprozesse charakterisiert 
werden, weil sie stets bei den Kunden des Unternehmens münden. Somit können sie 
entscheidend zur Kundenzufriedenheit beitragen und besitzen damit eine zentrale 
Bedeutung für die Wertschöpfungskette des Unternehmens (vgl. Diller et al. 2005, S. 
53). 
21 
Die mit der Prozessorientierung eng verbundene Kundenorientierung unterstreicht 
daher die Bedeutung einer prozessorientierten Betrachtung des Vertriebes. Der 
Vertriebsprozess ist dabei als eine Prozesskette zu sehen, die aus zahlreichen 
zusammenhängenden Prozessen bzw. Prozessphasen besteht. Besonderes 
Merkmal im technischen Vertrieb von Anlagen ist, dass sowohl die Anzahl der 
Prozessphasen bzw. auch deren Dauer von Projekt zu Projekt sehr unterschiedlich 
ausfallen können. (vgl. Hofbauer / Hellwig 2005, S. 50-52). 
3.2. Die besondere Bedeutung des Buying Centers im 
Vertriebsprozess von Anlagen 
Im Gegensatz zum Produkt- und Zuliefergeschäft werden im Anlagengeschäft 
Beschaffungsentscheidungen auf Kundenseite häufig von mehreren Beteiligten aus 
verschiedenen Abteilungen gefällt. Man spricht hierbei von einer multipersonalen 
Beschaffungsentscheidung. Je neuartiger das zu lösende Beschaffungsproblem, je 
komplexer die zu erwerbenden Produkte und Dienstleitungen und je höher das 
Auftragsvolumen, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass mehrerer Fachleute 
des Kunden an einer Gruppenentscheidung beteiligt sind. All diese Spezifika sind 
typischerweise im Anlagengeschäft gegeben. Diesem Merkmal kommt im 
Vertriebsprozess von technischen Anlagen eine wesentliche Bedeutung zu (vgl. 
Kuhlmann 2001, S. 245 f.). 
Das heißt in der Praxis, dass in Einkaufsgremien zu unterschiedlichen Zeitpunkten 
einer Entscheidung verschiedene Personen unterschiedliche Rollen wahrnehmen 
(vgl. Hermes 2006, S. 12). Die gedankliche Zusammenfassung aller am Kaufprozess 
beteiligten Personen bezeichnet man als Buying Center. Der Grundgedanke des 
Buying Centers ist später um den Aspekt des zwischen Mitgliedern bestehenden 
interpersonalen Netzwerks von Beziehungen und dem darauf basierenden Begriff 
des Buying Networks erweitert worden (vgl. Backhaus 2003, S. 71). 
Der Beschaffungsprozess in einem kleineren Unternehmen in einer eher 
konservativen Branche ist meist dadurch gekennzeichnet, dass der Inhaber oder 
Geschäftsführer gleichzeitig auch die Entscheidungsfunktion bezüglich 
geschäftsrelevanter Anschaffungen innehat (vgl. Hermes  2006, S. 12). Im 
22 
Anlagengeschäft ist hingegen das Beschaffungsverhalten durch eine Reihe von 
situativen Einflussfaktoren bestimmt (vgl. Backhaus 2003, S. 64). 
In Abbildung 4 sind diese Einflussfaktoren überblicksartig zusammengestellt. 
Abbildung 4: Einflussfaktoren des organisationalen Beschaffungsverhaltens 
Quelle: In Anlehnung an Backhaus 2003, S. 64 
Der große Kreis stellt die Nachfragerseite (N) dar. Die beiden kleinen Kreise 
beschreiben einerseits die Anbieterseite (A) bzw. parallel dazu auch noch die Seite 
des konkurrenzierenden Anbieters (K), der ebenfalls Einfluss auf das 
Beschaffungsverhalten des Nachfragers ausübt. Einen wichtigen Komplex von 
Einflussfaktoren des Nachfrageverhaltens bildet der so genannte Kauftyp. Je nach 
Investition und Art des Anlasses  Erstkauf oder Wiederkauf  wird das 
Kaufverhalten variieren. Neben dem Kauftyp sind auch Einflussgrößen, die in der 
Organisation selbst liegen, für Ablauf und Struktur der Beschaffungsentscheidung 
von Bedeutung. Dezentral organisierte Unternehmen delegieren mehr 
Beschaffungsentscheidungskompetenz als stärker zentralisierte Unternehmen. 
Weiters können auch Entwicklungen in der Umwelt zu Veränderungen im 
23 
Kaufverhalten führen. Den zentralen beeinflussenden Faktor stellt jedoch die 
Zusammensetzung des kaufentscheidenden Gremiums  das Buying Center  für 
das Beschaffungsverhalten dar. Mit größer werdendem Buying Center verlängert sich 
in der Regel der Beschaffungsprozess (vgl. Backhaus 2003, S. 64 f.). 
Speziell im Anlagengeschäft, das durch investitionsintensive Beschaffungen 
gekennzeichnet ist, kann dieser Beschaffungsprozess über mehrere Wochen, ja 
sogar Monate gehen. Durch die Komplexität der Anlagenprojekte sind im Vergleich 
zu Produkt- oder Zuliefergeschäften wesentlich mehr Personen aus verschiedensten 
Abteilungen (Einkauf, Technik, Qualitätsmanagement, Service, usw.) Teil dieses 
Gremiums (vgl. Vortrag Dalheimer, 2006). 
Darüber hinaus beeinflussen auch die Beziehungen zwischen den am Kaufprozess 
beteiligten Personen deren Verhalten und damit das Ergebnis des 
Kaufentscheidungsprozesses. Wie das Buying Center beeinflusst auch das Selling 
Center, das Verkaufsteam des Anbieters, den Beschaffungsprozess. Bestehen 
zwischen bestimmten Mitgliedern des Buying Centers und jenen des Selling Centers 
langjährig gewachsene, gute persönliche Kontakte, so verläuft der 
Beschaffungsprozess anders als im Fall, wenn beide Parteien zum ersten Mal 
aufeinander treffen. Das Selling Center findet sich natürlich auch bei jedem 
konkurrierenden Anbieter wieder und versucht den Beschaffungsentscheidungs-
prozess positiv zu deren Gunsten zu beeinflussen. Diese Einflussfaktoren stehen 
allerdings nicht isoliert nebeneinander, sondern bedingen sich zum Teil gegenseitig 
(vgl. Backhaus 2003, S. 64 f.). 
Besonders im technischen Vertrieb von investitionsintensiven Anlagen ist es zur 
Einschätzung der eigenen Erfolgswahrscheinlichkeit von entscheidender Bedeutung 
im Vertriebsprozess frühzeitig herauszufinden wer die beteiligten Personen des 
Buying Centers des Kunden sind. Neben der Bestimmung der Mitglieder gilt es 
herauszufinden welche Rolle sie in diesem Gremium einnehmen und wie sie dem 
Anbieter gegenüber eingestellt sind. Davon hängt die Entscheidung über die 
Intensität und die Ressourcenkapazität ab, mit der ein Projekt weiter verfolgt wird. In 
wenig Erfolg versprechenden Fällen sollte bereits in der Anfangsphase entschieden 
werden ein konkretes Projekt nicht zu verfolgen und den Fokus auf andere mehr 
24 
Erfolg versprechende Projekte zu richten. Damit lässt sich der Vertriebsprozess 
optimieren und als Resultat die Produktivität des Vertriebes erhöhen (vgl. Vortrag 
Dalheimer, 2006). 
Das Rollenkonzept von Webster / Wind (vgl. 1972, S. 78 f.) unterscheidet fünf 
verschiedene Rollen im Rahmen eines Buying Centers (vgl. Abbildung 5). 
Abbildung 5: Mitglieder des Buying Centers 
Quelle: In Anlehnung an Webster / Wind 1972, S. 78 
Der  Einkäufer  (Buyer) hat die formale Befugnis Lieferanten auszuwählen und 
Kaufabschlüsse zu tätigen. Er gehört in der Regel der Einkaufsabteilung eines 
Unternehmens an. Benutzer (User) sind die Personen, die später das gekaufte Gut 
anwenden. Sie haben speziell im Anlagengeschäft eine Schlüsselstellung im 
Beschaffungsprozess, da sie Erfahrungsträger im Hinblick auf die technische Qualität 
der offerierten Anlagen sind. Die Funktion des Beeinflussers (Influencer) nehmen 
Personen ein, die formal nicht am Kaufprozess beteiligt sind, aber über ein 
Beschaffungsobjekt durch (informelle) Einflussnahme mit entscheiden. Sie legen z.B. 
bestimmte Normen order technische Mindestanforderungen fest. 
Informationsselektierer (Gatekeeper) kontrollieren und filtern den Informationsfluss 
im und in das Buying Center. Assistenten von Entscheidungsträgern üben durch ihre 
Entscheidungsvorbereitung einen indirekten Einfluss auf die Entscheidung aus. Als 
Entscheider (Decider) werden die Organisationsmitglieder bezeichnet, die aufgrund 
ihrer Machtposition letztlich die Auftragsvergabe bestimmen. Im Anlagengeschäft, 
das durch Großinvestitionen gekennzeichnet ist, nimmt diese Funktion häufig ein 
Mitglied der Unternehmensleitung wahr. Diese definierten Rollen sind aber 
25 
keineswegs überschneidungsfrei. So kann eine Person durchaus mehrere Rollen 
innehaben (vgl. Backhaus 2003, S. 76 f.). 
In Beschaffungsprozessen mit sehr großen Buying Centern, womit vor allem der 
Vertrieb im Anlagengeschäft häufig konfrontiert ist, kommt erschwerend noch hinzu, 
dass sich viele Mitglieder in ihren unterschiedlichen Rollen gar nicht kennen. Dies 
liegt in der Natur eines großen Unternehmens. Weiters verfolgen die einzelnen 
Mitglieder des Buying Centers oft ganz unterschiedliche Interessen, die nicht immer 
nur eine optimale Lösung für das konkrete Projekt zum Ziel haben. Interne 
Machtkämpfe oder Profilierungsaktionen können Basis für etwas abweichende 
Interessen sein (vgl. Vortrag Dalheimer, 2006). 
Aufgrund der sehr komplexen und techniklastigen Projekte im Anlagengeschäft wird 
dem Benutzer (User) eine wesentlich bedeutendere Rolle zuteil, als dies z.B. im 
Produktgeschäft der Fall ist. Dort sind eher die Einkäufer die Schlüsselfunktion, da 
die angebotenen Güter und Leistungen wesentlich einfacher zu vergleichen sind (vgl. 
Backhaus 2003, S. 77). 
Jedoch selbst wenn die Analyse des Buying Centers mit deren Mitgliedern und 
entsprechenden Rollen zufrieden stellend erfolgt ist, gelten die Antworten, speziell im 
technischen Vertrieb von Anlagen, meist nur für eine Beschaffung. Schon bei der 
nächsten Anschaffung sind in aller Regel teilweise schon wieder andere Personen 
Teil des Buying Centers (vgl. Hermes  2006, S. 13). Sich im Feld solch komplexer 
formaler Entscheidungsstrukturen zurechtzufinden, bringt einen entscheidenden 
Vorteil gegenüber dem Wettbewerb (vgl. Homburg et al. 2004, S. 63). 
26 
3.3.  Kritische Würdigung von Verkaufsprozessmodellen vor dem 
Hintergrund der Selektionsnotwendigkeit 
Unabhängig von der Branche kann für jedes Unternehmen der Vertriebsprozess als 
erfolgskritischer Kernprozess gesehen werden. Die Vertriebsführung mit Methode 
schafft Transparenz im Verkaufsprozess und wird traditionell in verschiedene Phasen 
untergliedert, welche eine Abfolge akquisitorischer Bemühungen um den Kunden 
beinhalten (vgl. Diller et al. 2005, S. 43). 
Gerade im technischen Vertrieb von Anlagen gilt es bereits in einer frühen Phase des 
Vertriebsprozesses festzulegen, welcher Kunde bzw. welches Projekt intensiv 
verfolgt werden soll. Diese frühzeitige Selektion von Kunden sowie von konkreten 
Anfragen ist von sehr wesentlicher Bedeutung, da Projekte im Anlagengeschäft 
durch eine sehr zeit- und kostenintensive Vorakquisitionsphase für den Anbieter 
gekennzeichnet sind (vgl. Backhaus 2006, S. 493 f.). Für Anlagenprojekte kann die 
Vorakquisitionsphase oft mehrere Wochen, Monate, sogar Jahre betragen. Unter 
diesem Aspekt wird ein Unternehmen nur Projekte verfolgen, die eine hohe 
Erfolgswahrscheinlichkeit aufweisen (vgl. Vortrag Dalheimer, 2006). 
In der Literatur finden sich verschiede Ansätze möglicher Vertriebsprozessmodelle. 
Kotler / Bliemel (vgl. 2001, S. 1054) führen in ihrem Modell schematisch sieben 
wesentliche Phasen des Vertriebsprozesses an. Diese Phasen gliedern sich von der 
Suche nach geeigneten Kunden über eine Vorannäherung, gefolgt von einer 
Annäherungsphase hin zur Angebotspräsentation, der Beseitigung von Einwänden 
bis hin zum Abschluss und der anschließenden Nachbetreuung. 
Kuhlmann (vgl. 2001, S. 233) unterscheidet wiederum sechs Phasen, nämlich die 
Phasen der Kontaktaufnahme und Anfragenauslösung, die Anfragenbewertung und 
Angebotserstellung, die Verhandlungsphase, die Kaufabschlussphase, die 
Auftragsverfolgung sowie als letzte Phase die Kundenbetreuung und 
Nachkaufphase.  Diller et al. (vgl. 2005, S. 43 f.) vergröbern diese Aufteilung des 
Vertriebsprozesses und definieren drei Grobphasen, nämlich die 
Kundenannäherung, die Kundengewinnung und die Kundenpflege, die weiters in 
strategische und operative Unterprozesse untergliedert werden. 
27 
Drei Verkaufsprozessmodelle, die insbesondere im Anlagengeschäft ihre Anwendung 
finden, werden vor dem Hintergrund der Selektionsnotwendigkeit in den 
nachfolgenden Subkapiteln durch den Autor kritisch beleuchtet. 
3.3.1. 
Das Verkaufsprozess-Modell von Ackerschott 
Ackerschott´s (vgl. 2001, S. 19) Verkaufsprozess-Modell gliedert sich in sechs 
Phasen und beschreibt einen Kreislauf. Der ideale Verkaufsprozess durchläuft 
nacheinander den in Abbildung 6 dargestellten Zyklus. 
Abbildung 6: Der Verkaufsprozess nach Ackerschott 
Quelle: In Anlehnung an Ackerschott 2001, S. 21 
In der Identifizierungsphase erkennt der Verkäufer eine Verkaufschance, bewertet 
diese allgemein und erachtet sie entweder als lohnend oder als nicht lohnend. Er 
nimmt damit eine Selektion vor und filtert alle Anfragen auf jene, die die größten 
Erfolgswahrscheinlichkeiten bzw. eine strategische Komponente für die zukünftige 
Geschäftsentwicklung aufweisen. Dieser Phase des Identifizierens von 
aussichtsreichen Projekten folgt die Qualifizierungsphase. In dieser Phase werden 
alle Kaufbeeinflusser bezüglich ihrer Rollen, Haltungen, geschäftlichen und 
persönlichen Anforderungen analysiert. Neben der aktuellen Situationsanalyse soll 
parallel versucht werden, das Kaufziel der Kaufbeeinflusser so zu steuern, dass 
Vorteile gegenüber dem Wettbewerber erkennbar werden. Die beiden Phasen sind in 
ihrer Wichtigkeit als gleich bedeutend einzustufen (vgl. Ackerschott 2001, S. 19 f.). 
28 
Hat man nun die Kaufbeeinflusser innerhalb eines Verkaufsprozesses optimal 
positioniert, darf keineswegs vergessen werden, dass die Mitbewerber versuchen 
werden, die Situation zu ihren Gunsten zu beeinflussen. Ziel ist es bis zur 
letztendlichen Kaufentscheidung alle Kaufbeeinflusser in der für den eigenen Erfolg 
vorteilhaften Position zu halten. Diese Phase des Verkaufsprozesses wird als 
Verteidigungsphase  bezeichnet. Ein in der Praxis häufig begangener Fehler ist, 
sofort nach der Identifizierungsphase eines Projektes ein Angebot zu unterbreiten, 
also direkt in die Angebotsphase einzusteigen, ohne zuvor die beiden anderen 
Phasen zu durchlaufen. Diese Vorgangsweise wird als Fahrstuhleffekt bezeichnet 
und stellt die denkbar schlechteste Vorgehensweise dar. Steigt man in den 
Verkaufsprozess zu spät ein, bleibt oft nichts anderes übrig, als direkt nach der 
Identifizierungsphase ein Angebot abzugeben. Die Chancen sind in diesem Fall 
jedoch meistens gering, da die Wettbewerber oft schon alle Kaufbeeinflusser fest 
positioniert haben. Wenn festgestellt wird, dass keine Möglichkeit besteht, durch 
überzeugende Alleinstellungsmerkmale und optimalen Zugang zu den 
Kaufbeeinflussern die eigene Position in letzter Minute zu verbessern, so sollte der 
Verkaufsprozess besser beendet werden und die Kräfte auf andere 
Verkaufspotentiale konzentriert werden (vgl. Ackerschott 2001, S. 20). 
Im Anlagen- bzw. Großprojektgeschäft ist eine umfangreiche Qualifizierungsphase 
für den letztendlichen Gewinn des Auftrages unumgänglich. Durch die technische 
Komplexität der Projekte kommt dem Faktor Preis, im Vergleich zum Produkt- oder 
Zuliefergeschäft, eine geringere Rolle zu. Also nur auf das billigste Angebot zu 
setzen, ohne die wirklichen Kaufentscheider zu kennen und entsprechend zu 
analysieren wird zuwenig sein. Im Produkt- oder Zuliefergeschäft, in dem oft nur auf 
die Angebotsanforderung eines Kunden reagiert wird, hat man häufig keine andere 
Wahl (vgl. Vortrag Dalheimer, 2006). 
Das Manko des Fahrstuhleffektes lässt sich nur ausgleichen, wenn im Rahmen der 
Kundenbindung die potentiellen Kaufbeeinflusser weit blickend ständig betreut 
werden. An die Angebotsphase, in der das Kundenoffert ausgearbeitet und 
übermittelt wird, schließt sich die Entscheidungsphase  an, in der der Kunde die 
Kaufentscheidung trifft. Der ständige Kontakt zu den Kaufbeeinflussern darf während 
der Angebotsphase nicht abreißen, um ein Umkippen der erreichten Positionen durch 
29 
Aktivitäten der Wettbewerber zu vermeiden und eventuell auftretenden Schwächen 
entgegenzuwirken. In diesem Sinne dehnt sich die Verteidigungsphase also bis zur 
Entscheidungsphase aus. Ist die Kaufentscheidung gefallen, so schließt die 
Realisierungsphase an. Ziel in der Realisierungsphase aus der Sicht des Vertriebes 
soll nicht nur sein, den Abschluss maximal im Sinne einer Komplettlieferung 
auszuschöpfen. Vielmehr gilt es zusätzliche, darauf aufbauende, neue 
Verkaufschancen zu identifizieren und zu entwickeln (vgl. Ackerschott 2001, S. 20 f.). 
Aus der Sicht des Autors beinhaltet das Verkaufsprozessmodell von Ackerschott 
zwei Stadien, in dem eine Entscheidung über die Aufnahme bzw. die Fortführung von 
Aktivitäten im Zuge des Verkaufsprozesses zu treffen ist. Einerseits wird in der 
Identifizierungsphase darauf hingewiesen, dass der Vertriebsmann bewerten muss, 
ob sich eine Verkaufschance für ihn als lohnend erweist. Damit ist bereits frühzeitig 
darüber zu entscheiden, ob der Verkaufsprozess überhaupt aktiv begonnen wird 
oder nicht. Dies stellt die erste Selektion von Anfragen auf Basis deren 
Auftragswahrscheinlichkeit dar. Andererseits gilt es während des Verkaufsprozesses, 
zwischen Qualifizierungs- und Verteidigungsphase abzuwägen, ob es möglich ist, die 
Positionen der Kaufbeeinflusser nachhaltig zu eigenen Gunsten zu verbessern. Ist 
dem nicht der Fall, stellt dies den zweiten Punkt zum Abbruch des 
Verkaufsprozesses dar. 
30 
3.3.2. 
Der Selling Cycle von Hofbauer 
Hofbauer´s (vgl. 2005, S. 52) Selling Cycle unterteilt den gesamten Verkaufsprozess 
in elf Phasen bzw. Subprozesse. Im Inneren des Selling Cycle sind wesentliche 
Erfolgsfaktoren und Ziele der Vertriebsarbeit dargestellt. Prämisse und Input für den 
Vertriebsprozess bildet die aus der Unternehmensstrategie abgeleitete 
Vertriebsstrategie. Output eines erfolgreich durchgeführten Vertriebsprozesses sind 
neben den kurzfristig erwirtschafteten Gewinnen und Deckungsbeiträgen die 
Wertschöpfung in Form eines höheren Unternehmenswertes, eine Steigerung der 
Kundenbeziehung und eine erhöhte Zufriedenheit der Mitarbeiter. In Abbildung 7 ist 
der Selling Cycle mit all seinen Phasen dargestellt. 
Abbildung 7: Der Selling Cycle nach Hofbauer 
Quelle: In Anlehnung an Hofbauer / Hellwig 2005, S. 53 
In Phase 1, der Organisation, geht es um die grundsätzliche Organisation des 
Vertriebes im Unternehmen. Dieser Abschnitt bildet die Startphase in Hofbauer´s 
Selling Cycle. Ausgangspunkt für die Gestaltung der Vertriebsorganisation ist die aus 
der Unternehmensstrategie abgeleitete Vertriebsstrategie. Die Umsetzung der in 
dieser Strategie festgelegten Stoßrichtungen wird durch eine erfolgreiche 
31 
Organisationsgestaltung ermöglicht. Das Resultat der Organisationsphase sind die 
Vertriebsprozesse (vgl. Hofbauer / Hellwig 2005, S. 67). 
Im Anschluss an die Gestaltung der Vertriebsorganisation als Voraussetzung für 
effektive und effiziente Marktausrichtung erfolgen die Phasen der Marktplanung und 
der Kundenplanung. Resultat der Marktplanung ist die Segmentierung des Marktes 
zur Identifikation relevanter Marktsegmente. In einem weiteren Detaillierungsgrad 
werden in der Kundenplanung, die aus der Marktplanung resultierenden 
Marktsegmente so spezifiziert, dass Kundensegmente identifiziert und bewertet 
werden können. Darüber hinaus werden Kundenprofile erstellt, anhand derer 
Maßnahmen zur Kundenbearbeitung abgeleitet werden können. Als Ergebnis der 
Kundenplanung erhält man Aufschluss darüber, welche Kunden mit welchen 
Strategien akquiriert werden sollen (vgl. Hofbauer / Hellwig 2005, S. 91-101). 
In der nachfolgenden Phase der Geschäftsanbahnung werden die 
Geschäftsanbahnungen mit Neukunden (erstmalig) oder mit Bestandskunden 
(wiederholt) geplant und die entsprechenden Kommunikationsmaßnahmen 
durchgeführt. Es werden Kommunikationsinhalte definiert, Kommunikations-
instrumente ausgewählt und auf den relevanten Kaufentscheider abgestimmt. 
Resultat der Geschäftsanbahnung sollte im besten Fall eine Kundenanfrage sein 
(vgl. Hofbauer / Hellwig 2005, S. 117 f.). 
Die Phase Anfragenprüfung des Vertriebsprozesses beginnt mit der 
Entgegennahme der Kundenanfrage. Im Rahmen der Anfragenprüfung werden die 
Ziele, die der Kunde mit seiner Anfrage verfolgt, im Detail analysiert und geprüft, ob 
die Anfrage unter technischen, wirtschaftlichen und logistischen Gesichtspunkten 
realisierbar ist. Im Anschluss daran werden die relevanten Anfragen selektiert und 
bezüglich der weiteren Bearbeitung priorisiert. Vorrangiges Ziel ist es jene 
Kundenanfragen zu selektieren, die die größte Erfolgswahrscheinlichkeit aufweisen. 
In diesem Zusammenhang geht es auch darum, die gesamten Angebotskosten zu 
minimieren, da diese insbesondere bei komplexen Großprojekten im 
Anlagengeschäft bis zu 5% des Auftragsvolumens betragen können (vgl. Hofbauer / 
Hellwig 2005, S. 126 f.). Die selektierten Anfragen werden nun von Seiten des 
32 
Anbieters in der Angebotserstellungsphase mit einem ausgearbeiteten 
Detailangebot beantwortet (vgl. Hofbauer / Hellwig 2005, S. 133). 
Die Phase der Vorklärung schließt sich an die Angebotserstellung an. Wenn der 
Kunde das Angebot in die engere Wahl zieht, werden Gespräche zur Klärung offener 
Punkte geführt. Insbesondere im Anlagengeschäft ist eine Vorklärungsphase Usus, 
denn durch die Spezifität der Projekte bedarf es auf Nachfragerseite oft genauerer 
technischer Detailgespräche, um die genaue Leistungsabgrenzung zu definieren. 
Ziel im besten Falle sollte eine Vereinbarung sein, welche die Absicht zum 
Vertragsabschluß schriftlich fixiert (vgl. Hofbauer / Hellwig 2005, S. 149). 
In der Verhandlungsphase wird die in der Vorklärung erzielte Vereinbarung in einen 
konkreten Vertrag gebracht. Der aus der Vertragsunterzeichnung resultierende 
Auftrag markiert das Ende der Verhandlungsphase. Inhalt dieser Phase bildet das 
Vertragsmanagement, d.h. Vertragsverhandlungen, Ausarbeitung des Vertrags-
entwurfs, Anpassung bzw. Änderung von Verträgen und der Vertragsabschluß (vgl. 
Hofbauer / Hellwig 2005, S. 160). 
Nach erfolgreichem Vertragsabschluß erfolgt die Auftragsbearbeitung und 
Leistungserstellung als Teil der Auftragsmanagementsphase. Im Anlagengeschäft 
kann diese Phase mehrere Monate bzw. Jahre dauern. Am Ende dieser 
Prozessphase steht die Implementierung des hergestellten Investitionsgutes in den 
Leistungserstellungsprozess des Kunden (vgl. Hofbauer / Hellwig 2005, S. 165). 
Nach Auslieferung und Implementierung der Kundenbestellung sollte der Kontakt 
zum Kunden nicht abreißen, sondern durch After-Sales-Betreuung aufrechterhalten 
werden. Diese Phase trägt entscheidend zum wahrgenommenen Kundennutzen bei, 
da die After-Sales-Betreuung in der für den Kunden wichtigsten Phase erfolgt, der 
Nutzungsphase. Eine leistungsfähige und kundenorientierte After-Sales-Betreuung 
leistet einen bedeutenden Beitrag zur langfristigen Loyalisierung der Kunden und 
schafft somit eine wichtige Voraussetzung für den Wiederkauf bzw. die aktive 
Referenzfunktion des Kunden (vgl. Hofbauer / Hellwig 2005, S. 172). 
Details
- Seiten
 - Erscheinungsform
 - Originalausgabe
 - Erscheinungsjahr
 - 2007
 - ISBN (eBook)
 - 9783836604260
 - DOI
 - 10.3239/9783836604260
 - Dateigröße
 - 2.4 MB
 - Sprache
 - Deutsch
 - Institution / Hochschule
 - Fachhochschule Wien – Studiengang Marketing & Sales
 - Erscheinungsdatum
 - 2007 (Juli)
 - Note
 - 1,0
 - Schlagworte
 - vertriebsorganisation anlagengeschäft vertrieb lead management opportunity anlagen selektion
 - Produktsicherheit
 - Diplom.de