Retail Branding
Empirische branchenvergleichende Analyse aus konsumentenorientierter Sichtweise
					
	
		©2006
		Diplomarbeit
		
			
				86 Seiten
			
		
	
				
				
					
						
					
				
				
				
				
			Zusammenfassung
			
				Inhaltsangabe:Einleitung:	
Die aktuelle Marktsituation des Handels in Deutschland ist durch stagnierende Umsätze, zunehmende Marktsättigung und einen drastischen Verdrängungswettbewerb charakterisiert. Aus diesen Entwicklungen resultieren Konzentrationstendenzen sowie eine wachsenden Bedeutung der Internationalisierung der Absatzmärkte. Als Paradebeispiel ist der Lebensmitteleinzelhandel zu nennen.
So stieg der Marktanteil der zehn größten Unternehmen in Deutschland von 45% im Jahre 1990 auf 84% Ende 2002. Tengelmann, Rewe, Aldi und Lidl konnten zudem Auslandsumsatzanteile von über 30% verzeichnen. Die geschilderten Entwicklungen fordern und fördern ein eigenständiges operatives und strategisches Handelsmarketing. Einerseits wird die Differenzierung von der Konkurrenz zur Voraussetzung, um im Wettbewerb zu bestehen, denn der herrschende Preiswettbewerb sowie austauschbare Leistungsangebote führen zu einem Profilierungsdefizit. Andererseits ermöglichen die finanziellen, technischen und personellen Ressourcen der Marktführer den Einsatz aller notwendigen Marketinginstrumente.
Die Markenpolitik hat in diesem Zusammenhang eine wesentliche Erweiterung erfahren. Als Marken werden nicht länger nur die Produkte der Hersteller verstanden, sondern darüber hinaus auch die Verkaufsstellen des Handels. Retail Branding ist eine Strategie, welche das Markenkonzept auf den Handel überträgt und somit die Markenpolitik eines Einzelhandelsunternehmens auf der Ebene seiner Verkaufsstellen.
In Folge dessen gewinnt der Handel auch in seiner Beziehung zur Industrie an Macht und emanzipiert sich vom Herstellermarketing. Ein Ziel des Handels ist hierbei die Schaffung einer prägnanten Markenpersönlichkeit und daraus resultierend eine Identifikation des Konsumenten mit der Verkaufsstelle. Damit schließt sich der Kreis zur Ursprungsform der Marke auf Verkaufsstellenebene, dem sog. Tante Emma-Laden, denn Tante Emma war einmalig und folglich unterschied sich ihr Laden, geprägt durch ihre Persönlichkeit, von allen anderen. Natürlich kann der Tante Emma-Laden nur als eine stark vereinfachende Metapher für das Markenphänomen im Handel dienen. Diese verdeutlicht jedoch, dass der Konsument und dessen Haltung zum Handelsunternehmen auch heute im Mittelpunkt der Überlegungen stehen muss, um eine leistungsfähige Retail Brand aufzubauen, d.h. die Verkaufsstelle als Marke zu profilieren.
Basierend auf der Erkenntnis, dass Retail Branding der Schlüssel zum Konsumenten sein […]
	Die aktuelle Marktsituation des Handels in Deutschland ist durch stagnierende Umsätze, zunehmende Marktsättigung und einen drastischen Verdrängungswettbewerb charakterisiert. Aus diesen Entwicklungen resultieren Konzentrationstendenzen sowie eine wachsenden Bedeutung der Internationalisierung der Absatzmärkte. Als Paradebeispiel ist der Lebensmitteleinzelhandel zu nennen.
So stieg der Marktanteil der zehn größten Unternehmen in Deutschland von 45% im Jahre 1990 auf 84% Ende 2002. Tengelmann, Rewe, Aldi und Lidl konnten zudem Auslandsumsatzanteile von über 30% verzeichnen. Die geschilderten Entwicklungen fordern und fördern ein eigenständiges operatives und strategisches Handelsmarketing. Einerseits wird die Differenzierung von der Konkurrenz zur Voraussetzung, um im Wettbewerb zu bestehen, denn der herrschende Preiswettbewerb sowie austauschbare Leistungsangebote führen zu einem Profilierungsdefizit. Andererseits ermöglichen die finanziellen, technischen und personellen Ressourcen der Marktführer den Einsatz aller notwendigen Marketinginstrumente.
Die Markenpolitik hat in diesem Zusammenhang eine wesentliche Erweiterung erfahren. Als Marken werden nicht länger nur die Produkte der Hersteller verstanden, sondern darüber hinaus auch die Verkaufsstellen des Handels. Retail Branding ist eine Strategie, welche das Markenkonzept auf den Handel überträgt und somit die Markenpolitik eines Einzelhandelsunternehmens auf der Ebene seiner Verkaufsstellen.
In Folge dessen gewinnt der Handel auch in seiner Beziehung zur Industrie an Macht und emanzipiert sich vom Herstellermarketing. Ein Ziel des Handels ist hierbei die Schaffung einer prägnanten Markenpersönlichkeit und daraus resultierend eine Identifikation des Konsumenten mit der Verkaufsstelle. Damit schließt sich der Kreis zur Ursprungsform der Marke auf Verkaufsstellenebene, dem sog. Tante Emma-Laden, denn Tante Emma war einmalig und folglich unterschied sich ihr Laden, geprägt durch ihre Persönlichkeit, von allen anderen. Natürlich kann der Tante Emma-Laden nur als eine stark vereinfachende Metapher für das Markenphänomen im Handel dienen. Diese verdeutlicht jedoch, dass der Konsument und dessen Haltung zum Handelsunternehmen auch heute im Mittelpunkt der Überlegungen stehen muss, um eine leistungsfähige Retail Brand aufzubauen, d.h. die Verkaufsstelle als Marke zu profilieren.
Basierend auf der Erkenntnis, dass Retail Branding der Schlüssel zum Konsumenten sein […]
Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
Philipp Eisele 
Retail Branding 
Empirische branchenvergleichende Analyse aus konsumentenorientierter Sichtweise 
ISBN: 978-3-8366-0137-5 
Druck Diplomica® GmbH, Hamburg, 2007 
Zugl. Universität Trier, Trier, Deutschland, Diplomarbeit, 2006 
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© Diplomica GmbH 
http://www.diplom.de, Hamburg 2007 
Printed in Germany
I
Inhaltsverzeichnis 
Inhaltsverzeichnis ...I 
Abkürzungsverzeichnis...III 
Tabellenverzeichnis ...V 
Abbildungsverzeichnis ... VII 
1. Einleitung ... 1 
1.1 Der Handel als Marke... 1 
1.2 Zielsetzung und Gang der Untersuchung ... 2 
2. Grundlagen ... 3 
2.1 Definitorische Grundlagen und Abgrenzungen... 3 
2.1.1 Begriff der Marke ... 3 
2.1.2 Begriff der Retail Brand ... 6 
2.2 Konzeptionelle Grundlagen... 9 
2.2.1 Funktionen der Marke als Ansatzpunkte der Markenpolitik... 9 
2.2.2 Markenwert und Markenbewertung ... 14 
3. Theorie... 19 
3.1 Bezugsrahmen des Retail Branding... 19 
3.2 Bedeutung ausgewählter Marketinginstrumente für das Retail Branding... 20 
3.2.1 Sortimentspolitik ... 20 
3.2.2 Kommunikationspolitik... 22 
3.2.3 Preispolitik... 22 
3.2.4 Servicepolitik... 24 
3.2.5 Conveniencepolitik... 25 
3.2.6 Ladengestaltung... 25 
3.3 Einkaufsmotive... 26 
3.4 Wahrnehmung der Marketinginstrumente... 27 
3.5 Markenwert der Retail Brand ... 28 
3.6 Erfolg der Retail Brand... 31 
II
4. Empirie...31 
4.1 Konzeption der empirischen Untersuchung...31 
4.1.1 Untersuchungshypothesen ...31 
4.1.2 Untersuchungs- und Fragebogendesign...32 
4.2 Ergebnisse der empirischen Untersuchung ...33 
4.2.1 Einkaufsmotive ...33 
4.2.2 Wahrnehmung der Marketinginstrumente ...38 
4.2.2.1 Vorbemerkung ...38 
4.2.2.2 Beurteilungsdimensionen der Handelsleistung...39 
4.2.2.3 Fit der Marketinginstrumente...52 
4.2.3 Markenwert ...54 
4.2.3.1 Vorbemerkung ...54 
4.2.3.2 Operationalisierung des Markenwerts ...54 
4.2.3.3 Wahrnehmung der Marketinginstrumente und Markenwert...59 
4.2.4 Erfolg ...63 
5. Reflexion und Ausblick...65 
Literaturverzeichnis...69 
III
Abkürzungsverzeichnis 
Abb. Abbildung 
Abs. Absatz 
ACR 
Academy of Consumer Research 
AMS 
Academy of Marketing Science 
allg. 
allgemein, -e, -er, -es 
Aufl. Auflage 
Bd. Band 
Bew. Bewertung 
bspw. beispielsweise 
bzw. beziehungsweise 
ca. circa 
d.h. das 
heißt 
dtv 
Deutscher Taschenbuch Verlag 
DUV 
Deutscher Universitäts-Verlag GmbH 
EDLP-Politik Every-Day-Low-Price-Politik 
EHI EuroHandelsinstitut 
ERD 
European Retail Digest 
FGM 
Verlag der Fördergesellschaft Marketing e.V. an der 
Ludwig-Maximilians-Universität München 
GJ GeoJournal 
HBR 
Harvard Business Review 
HILO-Politik High-Low-Promotional-Pricing-Politik 
Hrsg. Herausgeber 
H&M 
Hennes und Mauritz 
IJRDM 
International Journal of Retail & Distribution Management 
IMU 
Institut für Marktorientierte Unternehmensführung 
Universität Mannheim 
IMR 
International Marketing Review 
i.S. im 
Sinne 
JCM 
Journal of Consumer Marketing 
JM 
Journal of Marketing 
JMR 
Journal of Marketing Research 
JMRS 
Journal of the Market Research Society 
JPBM 
Journal of Product & Brand Management 
JPSP 
Journal of Personality and Social Psychology 
JR 
Journal of Retailing 
Kap. Kapitel 
IV
KPMG 
Klynveld, Peat, Marwick und Goerdeler; Deutsche Treuhand-
Gesellschaft, Aktiengesellschaft, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft 
LEH Lebensmitteleinzelhandel 
MarkenG Markengesetz 
Marketing-ZfP 
Marketing-Zeitschrift für Forschung und Praxis 
MSA-Wert 
Measure for Sampling Adequacy-Wert 
n Anzahl 
Nr. Nummer 
o.Jg. ohne 
Jahrgang 
o.S. ohne 
Seite 
PoS Point-of-Sale 
QJE 
Quarterly Journal of Economics 
S. Seite 
s. siehe 
s  Standardabweichung 
SB-Warenhäuser Selbstbedienungswarenhäuser 
Sign. Signifikanz 
s.o. siehe 
oben 
sog. 
sogenannte, -n, -r, -s 
SOR-Modell Stimulus-Organismus-Response-Modell 
stand. standardisiert 
Tab. Tabelle 
TNS 
Taylor Nelson Sofres Aktiengesellschaft 
TU Technische 
Universität 
u.a. unter 
anderem 
UdK Berlin 
Universität der Künste Berlin 
v.a. vor 
allem 
vgl. vergleiche 
vs. versus 
W&V 
Werben und Verkaufen, Europa-Fachpresse-Verlag GmbH 
x  arithmetisches 
Mittel 
Y&R 
Young & Rubicam GmbH & Co. KG 
z.B. zum 
Beispiel 
z.T. zum 
Teil 
V
Tabellenverzeichnis 
Tab. 1: Operationalisierung der wirkungsbezogenen Markendefinition...6 
Tab. 2: Retail Brand vs. Betriebstypenmarke...8 
Tab. 3: Funktionen der Marke ...9 
Tab. 4: Die stärksten Marken in Deutschland nach dem Y&R BrandAssetTM Valuator...14 
Tab. 5: Darstellung der Untersuchungshypothesen...32 
Tab. 6: Stichprobenbeschreibung nach Alter und Geschlecht...32 
Tab. 7: Rang und Bewertung der individuellen Einkaufsmotive ...34 
Tab. 8: Faktorenanalyse Beurteilungsdimensionen: alle Branchen...40 
Tab. 9: Korrelationsanalyse der Beurteilungsdimensionen: alle Branchen...41 
Tab. 10: Regressionsanalyse Pauschalbeurteilung: Beurteilungsdimensionen alle Branchen.41 
Tab. 11: Faktorenanalyse Beurteilungsdimensionen: Bekleidung ...42 
Tab. 12: Korrelationsanalyse der Beurteilungsdimensionen: Bekleidung ...43 
Tab. 13: Regressionsanalyse Pauschalbeurteilung: Beurteilungsdimensionen Bekleidung...43 
Tab. 14: Faktorenanalyse Beurteilungsdimensionen: Lebensmittel...44 
Tab. 15: Korrelationsanalyse der Beurteilungsdimensionen: Lebensmittel...45 
Tab. 16: Regressionsanalyse Pauschalbeurteilung: Beurteilungsdimensionen Lebensmittel ..45 
Tab. 17: Faktorenanalyse Beurteilungsdimensionen: Möbel ...46 
Tab. 18: Korrelationsanalyse der Beurteilungsdimensionen: Möbel ...46 
Tab. 19: Regressionsanalyse Pauschalbeurteilung: Beurteilungsdimensionen Möbel...47 
Tab. 20: Faktorenanalyse Beurteilungsdimensionen: Heimwerken...48 
Tab. 21: Korrelationsanalyse der Beurteilungsdimensionen: Heimwerken ...48 
Tab. 22: Regressionsanalyse Pauschalbeurteilung: Beurteilungsdimensionen Heimwerken ..49 
Tab. 23: Regressionsanalyse Differenzierungskraft: Einkaufsempfinden Heimwerken...49 
Tab. 24: Faktorenanalyse Beurteilungsdimensionen: Elektrowaren ...50 
Tab. 25: Korrelationsanalyse der Beurteilungsdimensionen: Elektrowaren ...50 
VI
Tab. 26: Regressionsanalyse Pauschalbeurteilung: Beurteilungsdimensionen Elektrowaren . 51 
Tab. 27: Faktorenanalyse Fit-Faktor... 52 
Tab. 28: Regressionsanalyse Pauschalbeurteilung: Fit-Faktor ... 53 
Tab. 29: Faktorenanalyse: Dimensionen des Markenwerts ... 55 
Tab. 30: Mittelwerte Indikatoren der Markenwertschätzung... 57 
Tab. 31: Benefit-to-Store-Assoziationen ... 58 
Tab. 32: Regressionsanalyse Markenwert: Beurteilungsdimensionen alle Branchen ... 60 
Tab. 33: Regressionsanalyse Markenwert: Beurteilungsdimensionen Bekleidung... 60 
Tab. 34: Regressionsanalyse Markenwert: Beurteilungsdimensionen Lebensmittel... 61 
Tab. 35: Regressionsanalyse Markenwert: Beurteilungsdimensionen Heimwerken... 61 
Tab. 36: Regressionsanalyse Markenwert: Beurteilungsdimensionen Elektrowaren... 62 
Tab. 37: Regressionsanalyse Markenwert: Fit-Faktor ... 62 
Tab. 38: Zusammenfassende Darstellung der Untersuchungsergebnisse ... 65 
VII
Abbildungsverzeichnis 
Abb. 1: Fiktives semantisches Netzwerk für IKEA ...11 
Abb. 2: Operationalisierung des Markenwerts nach Keller ...17 
Abb. 3: Komponenten des Markeneisbergs nach Andresen...18 
Abb. 4: Bezugsrahmen des Retail Branding aus konsumentenorientierter Sichtweise...19 
Abb. 5: Indikatoren des Markenwerts der Retail Brand...30 
Abb. 6: Soll/Ist-Radar: Bekleidung ...35 
Abb. 7: Soll/Ist-Radar: Lebensmittel...36 
Abb. 8: Soll/Ist-Radar: Möbel ...36 
Abb. 9: Soll/Ist-Radar: Heimwerken...37 
Abb. 10: Soll/Ist-Radar: Elektrowaren ...37 
Abb. 11: Markenwertschätzung und -bekanntheit ausgewählter Retail Brands...56 
1
1. Einleitung 
1.1 Der Handel als Marke 
Die aktuelle Marktsituation des Handels in Deutschland ist durch stagnierende Umsätze, zu-
nehmende Marktsättigung und einen drastischen Verdrängungswettbewerb charakterisiert.
1
Aus diesen Entwicklungen resultieren Konzentrationstendenzen sowie eine wachsenden Be-
deutung der Internationalisierung der Absatzmärkte.
2
 Als Paradebeispiel ist der Lebensmittel-
einzelhandel zu nennen. So stieg der Marktanteil der zehn größten Unternehmen in Deutsch-
land von 45% im Jahre 1990 auf 84% Ende 2002. Tengelmann, Rewe, Aldi und Lidl konnten 
zudem Auslandsumsatzanteile von über 30% verzeichnen.
3
 Die geschilderten Entwicklungen 
fordern und fördern ein eigenständiges operatives und strategisches Handelsmarketing. Einer-
seits wird die Differenzierung von der Konkurrenz zur Voraussetzung, um im Wettbewerb zu 
bestehen, denn der herrschende Preiswettbewerb sowie austauschbare Leistungsangebote füh-
ren zu einem Profilierungsdefizit.
4
 Andererseits ermöglichen die finanziellen, technischen und 
personellen Ressourcen der Marktführer den Einsatz aller notwendigen Marketinginstrumen-
te.
5
Die Markenpolitik hat in diesem Zusammenhang eine wesentliche Erweiterung erfahren. Als 
Marken werden nicht länger nur die Produkte der Hersteller verstanden, sondern darüber hin-
aus auch die Verkaufsstellen des Handels.
6
 Retail Branding ist eine Strategie, welche das 
Markenkonzept auf den Handel überträgt und somit ,,die Markenpolitik eines Einzelhandels-
unternehmens auf der Ebene seiner Verkaufsstellen".
7
 In Folge dessen gewinnt der Handel 
auch in seiner Beziehung zur Industrie an Macht und emanzipiert sich vom Herstellermarke-
ting.
8
 Ein Ziel des Handels ist hierbei die Schaffung einer prägnanten Markenpersönlichkeit 
und daraus resultierend eine Identifikation des Konsumenten mit der Verkaufsstelle. Damit 
schließt sich der Kreis zur Ursprungsform der Marke auf Verkaufsstellenebene, dem sog. 
,,Tante Emma"-Laden, denn ,,Tante Emma" war einmalig und folglich unterschied sich ihr 
1
   Vgl. Zentes, Joachim; Morschett, Dirk: Retail Branding als strategische Markenpolitik des Handels, in: Esch, 
Franz-Rudolf: Moderne Markenführung: Grundlagen, innovative Ansätze, praktische Umsetzungen, 4. Aufl., 
(Gabler) Wiesbaden 2005, S. 1139-1155, S. 1141-1142. 
2
   Vgl. Morschett, Dirk: Retail Branding und integriertes Handelsmarketing: Eine verhaltenswissenschaftliche 
und wettbewerbsstrategische Analyse, Gabler Edition Wissenschaft, (DUV) Wiesbaden 2002, S. 79-83. 
3
   Vgl. KPMG; EHI: Status quo und Perspektiven im deutschen Lebensmitteleinzelhandel 2004: Eine Markt-
analyse von KPMG und EHI, http://www.kpmg.de/about/press_office/8144.htm, 6.Juli 2006, S. 23-24. 
4
   Vgl. Davies, Gary: The two ways in which retailers can be brands, in: IJRDM, Vol. 20, 1992, Nr. 2, S. 24-34, 
S. 24. 
5
   Vgl. Theis, Hans-Joachim: Handels-Marketing, (Deutscher Fachverlag) Frankfurt am Main 1999, S. 33. 
6
   Vgl. Zentes, Joachim; Swoboda Bernhard: Hersteller-Handels-Beziehungen aus markenpolitischer Sicht  
Strategische Optionen der Markenartikelindustrie, in: Esch, Franz-Rudolf: Moderne Markenführung: Grund-
lagen, innovative Ansätze, praktische Umsetzungen, 4. Aufl., (Gabler) Wiesbaden 2005, S. 1063-1086, S. 
1066. 
7
   Vgl. Zentes, Joachim; Morschett, Dirk: Retail Branding als strategische Markenpolitik des Handels, in: Esch, 
Franz-Rudolf: Moderne Markenführung: Grundlagen, innovative Ansätze, praktische Umsetzungen, 4. Aufl., 
(Gabler) Wiesbaden 2005, S. 1139-1155, S. 1143. 
8
   Vgl. Zentes, Joachim; Morschett, Dirk: Retail Branding als strategische Markenpolitik des Handels, in: Esch, 
Franz-Rudolf: Moderne Markenführung: Grundlagen, innovative Ansätze, praktische Umsetzungen, 4. Aufl., 
(Gabler) Wiesbaden 2005, S. 1139-1155, S. 1141-1142. 
2
Laden, geprägt durch ihre Persönlichkeit, von allen anderen.
9
 Natürlich kann der ,,Tante Em-
ma"-Laden nur als eine stark vereinfachende Metapher für das Markenphänomen im Handel 
dienen. Diese verdeutlicht jedoch, dass der Konsument und dessen Haltung zum Handelsun-
ternehmen auch heute im Mittelpunkt der Überlegungen stehen muss, um eine leistungsfähige 
Retail Brand aufzubauen, d.h. die Verkaufsstelle als Marke zu profilieren. 
Basierend auf der Erkenntnis, dass Retail Branding der Schlüssel zum Konsumenten sein und 
damit einen direkten Einfluss auf den Unternehmenserfolg haben kann, hat diese Strategie 
einen massiven Bedeutungszuwachs erfahren.
10
 Der Aufbau und die Führung der Verkaufs-
stelle als Marke ist eine der wichtigsten strategischen Aufgaben von Handelsunternehmen.
11
Der Handel kann in diesem Zusammenhang als Wiederentdecker von Macht und Leistungs-
stärke der Marke bezeichnet werden.
12
1.2 Zielsetzung und Gang der Untersuchung 
Ziel der vorliegenden Untersuchung ist es, Retail Branding aus einer konsumentenorientierten 
Sichtweise auf Grundlage empirischer Daten zu analysieren. Hierbei wird eine vergleichende 
Perspektive eingenommen, um Unterschiede zwischen verschiedenen Handelsbranchen und 
darüber hinaus zwischen verschiedenen Verkaufsstellen (Retail Brands) zu identifizieren. 
Basis der empirischen Analyse sind die in den Kapiteln 2 und 3 dargestellten theoretischen 
Inhalte. 
Kapitel 2 befasst sich mit definitorischen Grundlagen und Abgrenzungen der zentralen Beg-
riffe Marke und Retail Brand. Darüber hinaus werden die generellen Konzepte erläutert, wel-
che den Markenfunktionen als Ansatzpunkte der Markenpolitik sowie dem Themenkomplex 
Markenwert und Markenbewertung zu Grunde liegen. 
Kapitel 3 bildet den Bezugsrahmen als theoretisches Gerüst der empirischen Analyse des Re-
tail Branding ab. Nach einer Darstellung der grundsätzlichen Bedeutung der Marketingin-
strumente für den Aufbau einer Retail Brand folgt eine Untersuchung der Einkaufsmotive, 
bevor schließlich die einzelnen Komponenten des Bezugsrahmens im Mittelpunkt der Be-
trachtung stehen. 
Im Rahmen von Kapitel 4 werden die Ergebnisse einer Konsumentenbefragung, die vom Ver-
fasser sowie zwei weiteren Diplomanden der Universität Trier durchgeführt wurde, vorge-
stellt. Neben der deskriptiven Datenanalyse erfolgt eine Untersuchung der aufbauend auf Ka-
pitel 3 gebildeten Hypothesen. 
9
   Vgl. Meyer, Anton: Der Handel als Marke  Ein Spaziergang durch die Welt der Branded Retailer, in: Tomc-
zak, Torsten (Hrsg.): Store Branding  Der Handel als Marke?, Ergebnisse 10. Bestfoods TrendForum, 
(TrendForum) Wiesbaden 2000, S. 13-38, S. 13. 
10
   Vgl. Ailawadi, Kusum L.; Keller, Kevin, Lane: Understanding retail branding: conceptual insights and re-
search priorities, in: JR, Vol. 80, 2004, S. 331-342, S. 331. 
11
   Vgl. Blackett, Tom: The nature of Brands, in: Murphy, John (Hrsg.): Brand Valuation, (Hutchinson) London 
1989, S. 1-11, S. 4. 
12
   Vgl. Winters, Arthur A.; Fincher Winters, Peggy u.a.: The Power of Retail Branding: Innovative Marketing 
Strategies for Achieving BrandPower, (Visual Reference Publications) New York 2005, S. 8. 
3
Zentrale Forschungsfragen, die auf diesem Wege beantwortet werden sollen, sind: 
·  Stimmt die wahrgenommene Positionierung der Retail Brand mit der Idealvorstellung der 
Konsumenten überein? 
·  Wie werden die Marketinginstrumente wahrgenommen und welchen Einfluss haben sie? 
·  Welche Indikatoren eignen sich zur Messung des Markenwerts der Retail Brand? 
·  Besteht ein Wirkungszusammenhang zwischen der Wahrnehmung der Marketinginstru-
mente und dem Markenwert der Retail Brand? 
Die Untersuchung schließt in Kapitel 5 mit einer Zusammenfassung der Ergebnisse und der 
Identifikation weiterführender Fragestellungen. 
2. Grundlagen 
2.1 Definitorische Grundlagen und Abgrenzungen 
2.1.1 Begriff der Marke 
Im Folgenden werden Entstehung, Bedeutungsinhalte und Definitionen des Wortes Marke 
dargestellt, um eine im Rahmen der vorliegenden Untersuchung zweckmäßige Abgrenzung 
vorzunehmen. Der Begriff Marke wird hierbei als Synonym zum englischen Begriff Brand 
verwendet. 
Dem etymologischen Ursprung nach bedeutet Marke, im germanischen Wortschatz ,,marka", 
Zeichen bzw. Grenzzeichen.
13
 Im 19. Jahrhundert begannen insbesondere die Hersteller quali-
tativ hochwertiger Güter ihre Produkte zu markieren, um sie von denen der Konkurrenz abzu-
heben, häufig zur Durchsetzung höherer Preise.
14
 Im Rahmen dieser Entwicklung war neben 
einem Anstieg der Werbeaufwendungen auch ein immer stärkerer Fokus auf die Gewährleis-
tung einer konstanten Qualität der betreffenden Produkte zu verzeichnen. Aus den markierten 
Produkten wurden Fabrikmarken bzw. Markenartikel.
15
 Das Wort Marke erhielt auf diese 
Weise seine neuzeitliche Dimension.
16
 Auch das Produkt selbst wurde zur Marke, nicht nur 
das zur Kennzeichnung verwendete Zeichen. Eine Studie unter 132 deutschen Unternehmen 
verifiziert diese Dichotomie: 51,9% der Befragten verstehen unter Marke neben der Kenn-
zeichnung auch das Produkt selbst.
17
 Man kann daher abstrahierend von einem zeichen- und 
einem objektbezogenen Markenbegriff sprechen, die einander in der üblichen Sprachregelung 
gegenüberstehen.
18
13
  Vgl. Roeb, Thomas: Markenwert: Begriff, Berechnung, Bestimmungsfaktoren, (Mainz) Aachen 1994, S. 10. 
14
  Vgl. Blackett, Tom: The nature of Brands, in: Murphy, John (Hrsg.): Brand Valuation, (Hutchinson) London 
1989, S. 1-11, S. 2. 
15
  Vgl. Berekhoven, Ludwig: Von der Markierung zur Marke, in: Dichtl, Erwin; Eggers, Walter (Hrsg.): Marke 
und Markenartikel als Instrument des Wettbewerbs, (dtv) München 1992, S. 25-45, S. 34-35. 
16
  Vgl. Bekmeier-Feuerhahn, Sigrid: Marktorientierte Markenbewertung: Eine konsumenten- und unterneh-
mensbezogene Betrachtung, (DUV) Wiesbaden 1998, S. 10. 
17
  Vgl. Günther, Thomas; Kriegbaum, Catharina: Markenmanagement  State of the Art  Auswertungsbericht, 
Dresdner Beiträge zur Betriebswirtschaftslehre Nr. 33/99, TU Dresden 1999, S. 6. 
18
  Vgl. Morschett, Dirk: Retail Branding und integriertes Handelsmarketing: Eine verhaltenswissenschaftliche 
und wettbewerbsstrategische Analyse, Gabler Edition Wissenschaft, (DUV) Wiesbaden 2002, S. 14-16; vgl. 
Roeb, Thomas: Markenwert: Begriff, Berechnung, Bestimmungsfaktoren, (Mainz) Aachen 1994, S. 12. 
4
Dieses formale Verständnis der Marke bestimmt auch den juristischen Markenbegriff.
19
 Die 
analytische Trennung wird aufrechterhalten, denn im rechtlichen Sinne steht in Bezug auf die 
Marke die sog. Herkunftsfunktion im Vordergrund. Es muss sichergestellt werden, dass ein 
markiertes Objekt dem richtigen Unternehmen zugeschrieben wird und somit keine Ver-
wechslungen über dessen Herkunft auftreten.
20
 Als Marken im Rahmen des Markengesetzes 
können ,,alle Zeichen, insbesondere Wörter einschließlich Personennamen, Abbildungen, 
Buchstaben, Zahlen, Hörzeichen, dreidimensionale Gestaltungen einschließlich der Form ei-
ner Ware oder ihrer Verpackung sowie sonstiger Aufmachung einschließlich Farben und 
Farbzusammenstellungen geschützt werden, die geeignet sind, Waren oder Dienstleistungen 
von denen anderer Unternehmen zu unterscheiden."
21
 Auch die American Marketing Associa-
tion teilt dieses Begriffsverständnis.
22
Bei einer empirischen Erforschung der Marke lässt sich eine analytische Trennung jedoch 
nicht aufrechterhalten, da zeichen- bzw. objektbezogene Wirkung der Marke bei Konsumen-
tenbefragungen nicht voneinander isoliert betrachtet werden können. Der Begriff Marke bein-
haltet daher nachfolgend sowohl das Markenzeichen als auch die Verkaufsstelle als markier-
tes Objekt.
23
Doch was macht das Phänomen Marke im Rahmen dieser Untersuchung aus? Zur Beantwor-
tung dieser Frage ist es notwendig, verschiedene inhaltliche Definitionsansätze der Marke im 
betriebswirtschaftlichen Kontext zu betrachten. Sie lassen sich in drei zentrale Kategorien 
einordnen, welche nachfolgend kurz umrissen werden: merkmalsorientierte, wirkungsbezoge-
ne und absatzsystemorientierte Sichtweisen.
24
Merkmalsorientierte Markendefinitionen beziehen sich auf klar definierte Merkmalskataloge, 
die zu erfüllen sind, damit ein Produkt als Marke gilt.
25
 Als Beispiel für eine solche Definition 
soll Mellerowicz herangezogen werden: ,,Markenartikel sind für den privaten Bedarf geschaf-
fene Fertigwaren, die in einem größeren Absatzraum unter einem besonderen, die Herkunft 
kennzeichnenden Merkmal (Marke) in einheitlicher Aufmachung, gleicher Menge sowie in 
gleichbleibender oder verbesserter Güte erhältlich sind und sich dadurch sowie durch die für 
sie betriebene Werbung die Anerkennung der beteiligten Wirtschaftskreise (Verbraucher, 
19
  Vgl. Homburg, Christian; Richter, Markus: Branding Excellence  Wegweiser für professionelles Markenma-
nagement, Reihe: Management Know-how, Nr. M 75, (IMU) Mannheim 2003, S. 2. 
20
  Vgl. Freitag, Andreas: Markenrecht und Markenstrategie, in: Gaiser, Brigitte; Linxweiler, Richard; Brucker, 
Vincent (Hrsg.): Praxisorientierte Markenführung: Neue Strategien, innovative Instrumente und aktuelle Fall-
studien, (Gabler) Wiesbaden 2005, S. 27-39, S. 29. 
21
  §3 Abs. 1 MarkenG. 
22
  Vgl. American Marketing Association: Dictionary of Marketing Terms: Brand, http://www.marketingpower. 
com/mg-dictionary.php?SearchFor=Brand&Searched=1, 8. Juli 2006. 
23
  Vgl. Morschett, Dirk: Retail Branding und integriertes Handelsmarketing: Eine verhaltenswissenschaftliche 
und wettbewerbsstrategische Analyse, Gabler Edition Wissenschaft, (DUV) Wiesbaden 2002, S. 15-16. 
24
  Vgl. Brauer, Wolfgang: Die Betriebsform im stationären Einzelhandel als Marke, (FGM) München 1997, S. 
16. 
25
  Vgl. Homburg, Christian; Richter, Markus: Branding Excellence  Wegweiser für professionelles Markenma-
nagement, Reihe: Management Know-how, Nr. M 75, (IMU) Mannheim 2003, S. 2. 
5
Händler und Hersteller) erworben haben (Verkehrsgeltung)."
26
 Diese angebotsorientierte 
Sichtweise bringt verschiedene Nachteile mit sich. Bei ausschließlicher Bezugnahme auf 
Markenartikel erweist sich die Definition als untauglich zur Abgrenzung, da bspw. die Varia-
tion der Packungsgröße eines Produkts die Marke selbst nicht verändert.
27
 Zudem sind Defini-
tionen auf Basis von Merkmalskatalogen oftmals nicht flexibel genug. Industriegüter, Dienst-
leistungen oder, wie im vorliegenden Fall, der Handel könnten nach Mellerowicz keinen 
Markenstatus realisieren.
28
 Damit erweist sich die merkmalsorientierte Sichtweise in diesem 
Kontext als unzweckmäßig. 
Wirkungsbezogene Definitionen rücken die Meinungen der Konsumenten bzw. Nachfrager 
ins Zentrum der Überlegungen. Im Unterschied zu Mellerowicz, der die Verkehrsgeltung als 
Teilaspekt beschreibt, entscheiden alleine Wahrnehmung und Anerkennung über die Diffe-
renzierung in Marke und Nicht-Marke.
29
 Dieser Perspektivenwechsel ist speziell aus Marke-
tingsicht zweckmäßig, da der Erfolg einer Marke letztlich basierend auf den Reaktionen der 
Zielgruppe beurteilt werden muss.
30
 Als Beispiel kann hier die Definition von Thurmann die-
nen, welche die Anerkennung des Verbrauchers zum ,,artbestimmenden Merkmal" der wirt-
schaftlichen Wirksamkeit der Marke erhebt.
31
 Das Kernproblem der wirkungsbezogenen Per-
spektive wird jedoch beim Versuch der quantitativen Operationalisierung augenscheinlich.
32
Es ist zwar durchaus möglich, Funktionen zu definieren, die eine Marke in der Psyche des 
Konsumenten erfüllen muss, sowie Indikatoren zu identifizieren, um diese zu messen. Ein 
Beispiel für ein solches Messkonzept wird in Tabelle 1 dargestellt.
33
 Das Festlegen allge-
meingültiger Grenzwerte, um auf diese Weise einen Rückschluss auf die Klassifizierung als 
Marke ziehen zu können, ist aufgrund der Heterogenität von Branchen-, Produkt- und Ziel-
gruppen allerdings nicht möglich.
34
 Dieser Kritikpunkt kann jedoch wiederum relativiert wer-
den, wenn man den Markenbegriff kontinuierlich auffasst und Marken in Bezug auf Konkur-
renzmarken beurteilt.
35
26
  Mellerowicz, Konrad: Markenartikel  Die ökonomischen Gesetze ihrer Preisbildung und Preisbindung, 2. 
Aufl., (Beck) München 1963, S. 69, zitiert nach: Morschett, Dirk: Retail Branding und integriertes Handels-
marketing: Eine verhaltenswissenschaftliche und wettbewerbsstrategische Analyse, Gabler Edition Wissen-
schaft, (DUV) Wiesbaden 2002, S. 17. 
27
  Vgl. Brauer, Wolfgang: Die Betriebsform im stationären Einzelhandel als Marke, (FGM) München 1997, S. 
17. 
28
  Vgl. Homburg, Christian; Richter, Markus: Branding Excellence  Wegweiser für professionelles Markenma-
nagement, Reihe: Management Know-how, Nr. M 75, (IMU) Mannheim 2003, S. 2. 
29
  Vgl. Brauer, Wolfgang: Die Betriebsform im stationären Einzelhandel als Marke, (FGM) München 1997, S. 
18. 
30
  Vgl. Kelz, Andreas: Die Weltmarke, (Schulz-Kirchner) Idstein 1989, S. 18. 
31
  Vgl. Thurmann, Peter: Grundformen des Markenartikels. Versuch einer Typologie., (Duncker & Humblot) 
Berlin 1961, S. 16-17. 
32
  Vgl. Brauer, Wolfgang: Die Betriebsform im stationären Einzelhandel als Marke, (FGM) München 1997, S. 
19. 
33
  Vgl. Hätty, Holger: Der Markentransfer, (Physica) Heidelberg 1989, S. 18-19. 
34
  Vgl. Burkhardt, Achim: Die Betriebstypenmarke im stationären Einzelhandel, Diss., Erlangen-Nürnberg 
1997, S. 39; vgl. Bekmeier-Feuerhahn, Sigrid: Marktorientierte Markenbewertung: Eine konsumenten- und 
unternehmensbezogene Betrachtung, (DUV) Wiesbaden 1998, S. 19. 
35
  Vgl. Morschett, Dirk: Retail Branding und integriertes Handelsmarketing: Eine verhaltenswissenschaftliche 
und wettbewerbsstrategische Analyse, Gabler Edition Wissenschaft, (DUV) Wiesbaden 2002, S. 22. 
6
Tab. 1: Operationalisierung der wirkungsbezogenen Markendefinition 
Funktionen 
Indikatoren 
Identifikations- bzw. Individualisierungsfunktion 
- 
aktiver Bekanntheitsgrad 
- 
passiver Bekanntheitsgrad 
Vertrauens- und Sicherheitsfunktion 
- 
Marktsicherheit 
- 
Wahrgenommenes Kaufrisiko 
Nutzenfunktion 
- 
Einstellung 
Quelle:  Bekmeier-Feuerhahn, Sigrid: Marktorientierte Markenbewertung: Eine konsumenten- und unterneh-
mensbezogene Betrachtung, (DUV) Wiesbaden 1998, S. 19. 
Absatzsystemorientierte Definitionsansätze der Marke stellen eine Kombination der beiden 
oben geschilderten Sichtweisen dar. Hinter der Festlegung konstitutiver Merkmale der Mar-
kenplanung und -führung steht das Ziel, dauerhaftes Vertrauen der Nachfrager zu realisie-
ren.
36
 Diese integrative Perspektive hebt die Notwendigkeit einer aktiven Markenführung 
durch das Marketing hervor. Allerdings muss die Gestaltung des Marketingmix als kontext-
abhängiger Einflussfaktor auf die Marke verstanden werden.
37
 Demzufolge erscheint die De-
finition starrer Kriterien, welche zwingend zu erfüllen sind, insbesondere bei der Analyse von 
Handelsunternehmen, als nicht geeignet. 
Wesensmerkmal der Marke im Rahmen der vorliegenden Arbeit ist ausschließlich ihre Wir-
kung beim Nachfrager. Da letztlich jede Objektmarkierung eine Wirkung auslöst, wird somit 
jedes markierte Objekt auch zur Marke. Auf Grenzwerte zur Differenzierung in Marke und 
Nicht-Marke kann daher verzichtet werden. Aussagen über die Markenstärke können bspw. 
unter Bezugnahme auf die Erfüllung der Markenfunktionen getroffen werden.
38
2.1.2 Begriff der Retail Brand 
Nach der Charakterisierung der Marke im Allgemeinen soll nun der Begriff Retail Brand, 
bzw. dessen deutsche Entsprechung Händlermarke spezifiziert werden. Denn obwohl die  
Übertragung des Markenkonzepts auf den Handel wissenschaftlich gesehen vergleichsweise 
jung ist, werden zahlreiche Begrifflichkeiten verwendet, um den Gegenstand der Markierung 
zu bezeichnen.
39
 Es stellt sich somit die Frage nach Definition und Abgrenzung der Retail 
Brand gegenüber anderen Betrachtungsweisen. Darüber hinaus soll geklärt werden, welche 
Vorteile der Begriff mit sich bringt. Vorab wird die Verwendung der zur Systematisierung 
und Charakterisierung von Handelsunternehmen zentralen Begriffe Betriebsform und Be-
triebstyp erläutert, da auch in diesem Bereich konkurrierende Definitionsansätze existieren.
40
36
  Vgl. Brauer, Wolfgang: Die Betriebsform im stationären Einzelhandel als Marke, (FGM) München 1997, 
S.19. 
37
  Vgl. Morschett, Dirk: Retail Branding und integriertes Handelsmarketing: Eine verhaltenswissenschaftliche 
und wettbewerbsstrategische Analyse, Gabler Edition Wissenschaft, (DUV) Wiesbaden 2002, S. 23-24. 
38
  Vgl. Morschett, Dirk: Retail Branding und integriertes Handelsmarketing: Eine verhaltenswissenschaftliche 
und wettbewerbsstrategische Analyse, Gabler Edition Wissenschaft, (DUV) Wiesbaden 2002, S. 24. 
39
  Vgl. Ahlert, Dieter; Kenning, Peter: Das Handelsunternehmen als Marke, in: Esch, Franz-Rudolf: Moderne 
Markenführung: Grundlagen, innovative Ansätze, praktische Umsetzungen, 4. Aufl., (Gabler) Wiesbaden 
2005, S. 1187-1208, S. 1192. 
40
  Vgl. Müller-Hagedorn, Lothar: Handelsmarketing, 4. Aufl., (Kohlhammer) Stuttgart 2005, S. 80-84. 
7
Betriebsform und Betriebstyp werden häufig synonym verwendet oder nur unscharf vonein-
ander abgegrenzt.
41
 In Übereinstimmung mit Barth bezeichnet der Terminus Betriebsform 
nachfolgend die Stellung des Handelsunternehmens in der Distributionskette zwischen Urer-
zeuger und Konsument. Unterschieden wird demzufolge zwischen Groß-, Außen- und Einzel-
handelsbetrieben. Auf dieser Basis knüpft der Begriff Betriebstyp an die Vielfalt möglicher 
Leistungspolitiken bzw. Strukturmerkmale innerhalb einer bestimmten Betriebsform an.
42
 Als 
Betriebstypen im Einzelhandel können somit Fachgeschäft, Spezialgeschäft, Boutique, Fach-
markt, Warenhaus, Selbstbedienungswarenhaus, Gemeinschaftswarenhaus, Kaufhaus, Dis-
counter, Gemischtwarengeschäft, Convenience-Store, Supermarkt und Verbrauchermarkt un-
terschieden werden.
43
Der Begriff der Retail Brand, wie er dieser Untersuchung zugrunde liegt, steht in direktem 
Bezug zum in Kapitel 2.1.1. spezifizierten Begriffsverständnis der Marke. Er korrespondiert 
sowohl mit der ganzheitlichen Betrachtungsweise (Markenzeichen und markiertes Objekt) als 
auch mit der wirkungsbezogenen Markendefinition: 
,,Eine Händlermarke (Retail Brand) bezeichnet eine Verkaufsstelle eines Handelsunterneh-
mens, die mit einem Markenzeichen versehen ist, oder eine Gruppe von Verkaufsstellen eines 
Handelsunternehmens, die mit einem einheitlichen Markenzeichen versehen sind. Ein we-
sensmäßiger Bestandteil ist im Erfolg  im Sinne der Anerkennung durch den Konsumenten  
zu sehen."
44
Im Vergleich zu den anderen in der Literatur auftretenden Begrifflichkeiten sind zwei essen-
zielle Vorteile der Retail Band bzw. Händlermarke i.S. der Definition von Morschett anzufüh-
ren. Sie gewährleistet die in Bezug auf den Untersuchungsgegenstand notwendige Flexibilität 
und schafft darüber hinaus die in der Vergangenheit vermisste Begriffsklarheit. 
Die besondere Flexibilität der Bezeichnung Retail Brand liegt in der definitorischen Bezug-
nahme auf die Verkaufsstelle bzw. eine Gruppe von Verkaufsstellen als Markierungsobjekte 
begründet. Im Vergleich mit dem konkurrierenden Begriff der ,,Betriebstypenmarke"
 45
 wird 
die Zweckmäßigkeit dieser Betrachtungsweise deutlich. 
41
  Vgl. Müller-Hagedorn, Lothar; Toporowski, Waldemar: Handelsbetriebe, Arbeitspapier Nr. 19, Köln 2006, 
http://www.wiso.uni-koeln.de/handel/Arbeitspapiere/AP_Handelsbetriebe.pdf, 11. Juli 2006, S. 7. 
42
  Vgl. Barth, Klaus; Hartmann, Michaela; Schröder, Hendrik: Betriebswirtschaftslehre des Handels, 5. Aufl., 
(Gabler) Wiesbaden 2002, S. 44-45. 
43
  Vgl. Ausschuss für Definitionen zu Handel und Distribution (Hrsg.): Katalog E, Definitionen zu Handel und 
Distribution  Elektronische Fassung, 5. Ausgabe, Köln 2006, http://www.katalog-e.de/Download/Katalog_ 
E-Beispieldefinition_Betriebsform_im_Einzelhandel.pdf, 11. Juli 2006, S. 29. 
44
  Morschett, Dirk: Retail Branding as a Goal of Strategic Retail Marketing, in: Cliquet, Gérard; Zentes, 
Joachim (Hrsg.): Retailing and Distribution in Europe, Proceedings to the third AFM French-German Confer-
ence, 29./30. Juni 2000, St. Malo, http://www.hima.unisaarland.de/material/Morschett%20_Paper_St_Malo. 
pdf, 16. Mai 2006, S. 13. 
45
  Vgl. Burkhardt, Achim: Die Betriebstypenmarke im stationären Einzelhandel, Diss., Erlangen-Nürnberg 
1997, S. 39; vgl. Bekmeier-Feuerhahn, Sigrid: Marktorientierte Markenbewertung: Eine konsumenten- und 
unternehmensbezogene Betrachtung, (DUV) Wiesbaden 1998; vgl. Große-Bölting, Kristin: Management der 
Betriebstypenmarkentreue: Konzeptualisierung, Operationalisierung und Gestaltungsempfehlungen für den 
Bekleidungseinzelhandel, (DUV) Wiesbaden 2005, S. 11-15. 
Details
- Seiten
 - Erscheinungsform
 - Originalausgabe
 - Erscheinungsjahr
 - 2006
 - ISBN (eBook)
 - 9783836601375
 - DOI
 - 10.3239/9783836601375
 - Dateigröße
 - 1.1 MB
 - Sprache
 - Deutsch
 - Institution / Hochschule
 - Universität Trier – Betriebswirtschaftslehre
 - Erscheinungsdatum
 - 2007 (Februar)
 - Note
 - 1,3
 - Schlagworte
 - einzelhandel markenpolitik kundenorientierung handel marke brand discounter
 - Produktsicherheit
 - Diplom.de