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Kommunikations- und Gestaltungskonzept für einen Reiseveranstalter im Jahr 2020

©2008 Bachelorarbeit 145 Seiten

Zusammenfassung

Inhaltsangabe:Einleitung:
Gnus durchstreifen die afrikanische Savanne, Lachse wandern zum Laichen die Flüsse hinauf und Zugvögel verkehren zwischen Europa und Afrika. Wie die Tiere einen Drang zur Bewegung verspüren, liegt es auch in der Natur des Menschen zu reisen. Der Mensch war durch die Veränderung des Klimas und der Suche nach Wasser und Nahrung immer schon in Bewegung. Auch im Jahr 2020 werden Menschen den Drang verspüren auf Reisen zu gehen, wenn nicht gleich aus den selben Gründen wie damals. Der Tourismus bleibt deshalb dauerhaft bestehen. Im Tierreich durchgeführte Reisen und Wanderungen werden sich auch in der Zukunft nicht ändern.
Doch der Tourismus der Zukunft ändert sich grundlegend. Laut der Studie 'Tourismus 2020 – Die neuen Sehnsuchtsmärkte' werden das Auseinanderdriften der Gesellschaft, ein neues Wertebewusstsein, neue Lebensstile und der Klimawandel zu einer Neuorientierung in der Tourismusbranche führen. Das Modell der Pauschalreise wird in Zukunft auf weniger Nachfrage stoßen, stattdessen legt der Urlauber mehr Wert auf Authentizität, Individualität, Qualität und Nachhaltigkeit. Viele Anbieter sind sich diesen Bedürfnissen noch nicht bewusst. Auf den aktuellen Internetseiten der großen Reiseveranstalter stehen die Pauschalreise und der Massentourismus noch im Vordergrund. Die größeren Touristikunternehmen wie TUI oder Thomas Cook versuchen sich mit Tochterunternehmen am Individualreisemarkt zu positionieren.
Dies wird aber nicht konsequent umgesetzt. Aus weiteren Studien der Trendforschung werden die wichtigsten Reisetrends aufgezeigt. Individualurlaub und nachhaltiger Tourismus werden in Zukunft gefragt sein. Weitere Trends sind Gesundheitsreisen, Luxusreisen, Sozial- und Kreativurlaub, spiritueller Urlaub, Kurz- und Regionalurlaub und Abenteuerreisen.
Ziel dieser Bachelorarbeit ist es, ein Kommunikations- und Gestaltungskonzept für einen fiktiven Reiseveranstalter im Jahr 2020 zu entwickeln. Mit diesem Konzept soll sich der Reiseveranstalter von der Konkurrenz abheben und die neuen Anforderungen an die Tourismusbranche erfüllen.
Innovative Ideen und eine zielgruppengerechte Ansprache sollen den Erfolg bei den Urlaubern von morgen gewährleisten.
Auf Grundlage des Kommunikationskonzepts folgt die grafische Ausarbeitung. Neben den typischen Corporate Design Elementen wie Logo, Farb- und Typografiekonzept sollen auch werbliche Maßnahmen auf verschiedenen Informationsträgern exemplarisch umgesetzt werden.
In einer […]

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Daniel Geiger / Franz Schneider
Kommunikations- und Gestaltungskonzept für einen Reiseveranstalter im Jahr 2020
ISBN: 978-3-8366-3662-9
Herstellung: Diplomica® Verlag GmbH, Hamburg, 2009
Zugl. Hochschule der Medien (ehem. Hochschule für Druck und Medien Stuttgart (FH)),
Stuttgart, Deutschland, Bachelorarbeit, 2008
Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte,
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© Diplomica Verlag GmbH
http://www.diplomica.de, Hamburg 2009

kurzfassung
5
kurzfassung
Gegenstand dieser Bachelorarbeit ist ein Kommunikations- und Gestaltungskonzept für einen
fi ktiven Reiseveranstalter im Jahr 2020. Der Tourismus ist einem stetigen Wandel unterworfen
und wird sich bis zum Jahr 2020 grundlegend ändern. Wie einige dieser Änderungen aussehen
werden, dokumentiert der erste Teil dieser Arbeit. Auch die Werte bei den Reisenden von mor-
gen verschieben sich. Die Zielgruppenanalyse widmet sich daher der Frage wie die Reisenden
in der Zukunft aussehen werden. Weiter wird beschrieben mit welcher Geschäftsidee sich der
Reiseveranstalter am Markt positionieren wird und welche Kommunikationsmaßnahmen da-
bei eingesetzt werden. Mit dem Gestaltungskonzept wird aufgezeigt wie der Reiseveranstalter
mit den Kunden in Kontakt tritt. Darüber hinaus werden die Gestaltungsarbeiten in einer Focus
Group evaluiert. Zum Abschluss der Bachelorarbeit wird aufgezeigt wie sich der Tourismus über
das Jahr 2020 hinaus entwickeln könnte.
Schlagwörter: Tourismus, Trends, Reise, Urlaub, Zielgruppenanalyse, Kommunikationskonzept,
Werbung, Kommunikationsmaßnahmen, Gestaltungskonzept, Corporate Design
abstract
The object of this bachelor thesis includes both a communication plan and a design concept
for a fi ctitious travel business in the year 2020. Until the year 2020, the tourism will have changed
basically. In the fi rst part of this thesis, the possible changes in the travel industry are described.
The fact that the values of travellers will constantly change in the future is part of this bachelor
thesis, too. The target group analysis defi nes how the traveller of tomorrow will develop and look
like in the future. This work analyses which business ideas and communication measures busi-
ness people in the tourist industry will use in the future to stay competitive. The design concept
shows how the travel business gets in contact with customers. Furthermore, a focus group eva-
luates the design. The end of this bachelor thesis deals with the question how tourism eventually
could develop after the year 2020.
Keywords: tourism, trends, travel, holiday, target group analysis, communication plan, adverti-
sing, communication measures, design concept, corporate design

inhaltsverzeichnis
6
inhaltsverzeichnis
kurzfassung
S. 5
abstract
S. 5
inhaltsverzeichnis S.
6
abbildungsverzeichnis S.
8
1 vorfreude ­ einleitung
S. 12
2 reiseplanung ­ basiskonzept
S. 14
2.1 kofferpacken ­ IST analyse
S. 15
2.1.1 Erkenntnisse aus der Trendforschung zur Zukunft des Reisens
S. 15
2.1.2 Reisearten im Jahr 2020
S. 19
2.1.3
Competitive
Benchmark
S. 22
2.1.4 Konkurrenzreiseveranstalter im Polaritätsprofi l
S. 25
2.1.5
Wettbewerbssituation
2020
S.
26
2.1.6 Kommunikationsmaßnahmen im Reisevertrieb
S. 28
2.2 entdecker ­ zielgruppenanalyse
S. 32
2.2.1 Gesellschaftliche Veränderungen und Wertewandel
S. 32
2.2.2
Zielgruppenbestimmung
S.
34
2.2.3
Personas
S.
36
2.2.4
Moodcharts
S.
43
2.2.5 Polaritätsprofi l der Zielgruppe
S. 46
3 abfl ug ­ kommunikationskonzept
S. 48
3.1 check in ­ SOLL bestimmung
S. 49
3.1.1 Konzept des Reiseveranstalters
S. 49
3.1.2 Fakten und Vorteile für den Konsumenten
S. 52
3.1.3 Positionierung des Reiseveranstalters
S. 53
3.2 boarding ­ kommunikationsstrategie
S. 55
3.2.1 Mediaplan
S. 55
3.2.2
Kommunikationsmaßnahmen
S.
56
3.2.3 Szenario »Georg Ruf«
S. 65
3.2.4
Namensgebung
S.
66
3.2.5
Multisensorische
Ansprache
S.
67
3.2.6
Ansprache
und
Wording
S.
68
3.2.7
Bildsprache
S.
69
3.2.8
Medienformate
S.
72

inhaltsverzeichnis
7
4 erlebnisse - kreation
S.
73
4.1 reiseziel - basisgestaltung
S. 74
4.1.1
Farbgebung
S.
74
4.1.2
Formsprache
S.
77
4.1.3
Typografi
e
S.
78
4.1.4
Bild-/Wortmarke
S.
79
4.1.5
Eyecatchermotive
S.
83
4.1.6
Piktogramme
S.
86
4.2 sehenswürdigkeiten ­ aufmerksamkeit
S. 87
4.2.1
Werbestoffbahnen
»Einzelmotiv«
S.
87
4.2.2 Promotionaktion »Kombinationsmotiv«
S. 94
4.2.3 Kooperationsmarketing »TV on demand«
S. 99
4.3 reiseführer ­ information print
S. 100
4.3.1 Informationsbroschüren »Einzelmotiv«
S. 100
4.3.2 Informationsbroschüre »Kombinationsmotiv«
S. 107
4.3.3
Leinentasche
S.
108
4.4 reiseaktivitäten ­ information online
S. 109
4.4.1 Internetseite
S. 109
4.4.2
Newsletter
S.
117
4.5 unterkunft ­ raumgestaltung reiseberatung
S. 121
4.5.1
Architektur
S.
121
4.6 highlights ­ events
S. 124
4.6.1 Maloja Tag ­ der Tag des Reisens
S. 124
4.6.2 Konzept des Messestandes
S. 125
4.7 reiseunterlagen ­ geschäftspapiere
S. 126
4.7.1
Briefbogen
S.
128
4.7.2
Visitenkarte
S.
129
5 abreise ­ evaluation
S.
130
5.1
refl ektionen ­ focus group
S. 131
5.1.1 Planung und Durchführung
S. 131
5.1.2 Ergebnisse der Focus Group
S. 132
5.1.3
Zusammenfassung
S.
137
6 die nächste reise ­ ausblick
S.
138
6.1 urlaubswünsche ­ transfer der evaluationsergebnisse
S. 139
6.2 urlaubsantrag ­ schlusswort
S. 140
6.2.1 Urlaub im Jahr 2040+
S. 140
quellenverzeichnis S.
142

abbildungsverzeichnis
8
abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Internationale Touristenankünfte
S. 15
Abbildung 2: Wandel der Bevölkerungsstruktur
S. 16
Abbildung 3: Das Ende der Spaßgesellschaft
S. 17
Abbildung 4: Vom Pauschaltourismus zum naturnahen Genießen
S. 18
Abbildung 5: Lieblingssportarten Best Ager
S. 19
Abbildung 6: Marktanteile Reiseveranstalter
S. 22
Abbildung 7: Airtours-Logo
S. 22
Abbildung 8: Dertour-Logo
S. 23
Abbildung 9: Thomas Cook Reisen-Logo
S. 24
Abbildung 10: Polaritätsprofi l Reiseveranstalter
S. 26
Abbildung 11: Triebkräfte, die den Tourismus beeinfl ussen
S. 27
Abbildung 12: Informationsbeschaffung vor dem Urlaub
S. 28
Abbildung 13: Informationssuche im Internet
S. 29
Abbildung 14: Gefühlswelten der Zielgruppe
S. 35
Abbildung 15: Persona Jansen
S. 36
Abbildung 16: Persona Perez
S. 37
Abbildung 17: Persona Ruf
S. 39
Abbildung 18: Persona Henrich
S. 40
Abbildung 19: Persona Linovic
S. 42
Abbildung 20: Moodchart Christian Jansen
S. 43
Abbildung 21: Moodchart Rosa-Maria Perez
S. 44
Abbildung 22: Moodchart Georg Ruf
S. 44
Abbildung 23: Moodchart Sabine Bögel-Hennrich
S. 45
Abbildung 24: Moodchart Rolf Linovic
S. 45
Abbildung 25: Polaritätsprofi l allgemein
S. 46
Abbildung 26: Polaritätsprofi l Urlaub
S. 47
Abbildung 27: Berührungspunkte mit dem Reiseveranstalter
S. 49
Abbildung 28: Differenzierung der Reisearten
S. 51
Abbildung 29: Personalisiertes Reisepaket
S. 53
Abbildung 30: Positionierung des Reiseveranstalters
S. 54
Abbildung 31: Mediaplan
S. 57
Abbildung 32: Platzierung Werbestoffbahnen
S. 58
Abbildung 33: Platzierung Promotionaktion
S. 59
Abbildung 34: Bedeutung des Internet als Buchungsmedium
S. 61

abbildungsverzeichnis
9
Abbildung 35: Sinne und Markenwahrnehmung
S. 68
Abbildung 36: Bildsprache Lichtstimmung
S. 71
Abbildung 37: Bildsprache Aktivität
S. 71
Abbildung 38: Bildsprache Unterkunft
S. 72
Abbildung 39: Bildsprache Detail
S. 72
Abbildung 40: Maloja Welle
S. 77
Abbildung 41: Grundformen
S. 77
Abbildung 42: Bild-/Wortmarke
S. 79
Abbildung 43: Bildmarke
S. 80
Abbildung 44: Bildmarke mit Textelement
S. 80
Abbildung 45: Titel Newsletter
S. 80
Abbildung 46: Bild-/Wortmarke Graustufenversion
S. 81
Abbildung 47: Bild-/Wortmarke Schwarz/Weiß-Version
S. 81
Abbildung 48: Notensatz zum Soundlogo
S. 82
Abbildung 49: Eyecatchermotiv »aktiv & vital«
S. 83
Abbildung 50: Eyecatchermotiv »authentisch & ursprünglich«
S. 84
Abbildung 51: Eyecatchermotiv »bildend & kulturell«
S. 84
Abbildung 52: Eyecatchermotiv »sozial & kreativ«
S. 85
Abbildung 53: Eyecatchermotiv »ausgeglichen & spirituell«
S. 85
Abbildung 54: Piktogramme Bilderpools
S. 86
Abbildung 55: Schaltfl ächen Internetseite
S. 86
Abbildung 56: Piktogramm Quick-Response-Code
S. 87
Abbildung 57: Werbestoffbahn »aktiv & vital«
S. 88
Abbildung 58: Werbestoffbahn »ausgeglichen & spirituell«
S. 89
Abbildung 59: Werbestoffbahn »sozial & kreativ«
S. 89
Abbildung 60: Werbestoffbahn »bildend & kulturell«
S. 89
Abbildung 61: Werbestoffbahn »authentisch & ursprünglich«
S. 89
Abbildung 62: Platzierung Werbestoffbahn »aktiv & vital«
S. 90
Abbildung 63: Platzierung Werbestoffbahn »authentisch & ursprünglich«
S. 90
Abbildung 64: Platzierung Werbestoffbahn »bildend & kulturell«
S. 91
Abbildung 65: Platzierung Werbestoffbahn »ausgeglichen & spirituell«
S. 91
Abbildung 66: Platzierung Werbestoffbahn »sozial & kreativ«
S. 92
Abbildung 67: Quick-Response-Code auf Werbestoffbahn
S. 92
Abbildung 68: Fotografi eren eines Quick-Response-Codes
S. 93
Abbildung 69: Meldung auf Mobilgerät
S. 93
Abbildung 70: Reiseangebot auf Mobilgerät
S. 94
Abbildung 71: Promotionaktion »Obst«
S. 95
Abbildung 72: Promotionaktion »Blumen«
S. 95

Abbildung 73: Promotionaktion »Cocktail«
S. 96
Abbildung 74: Promotionaktion »Gemüse«
S. 96
Abbildung 75: Promotionaktion »Brunch«
S. 96
Abbildung 76: Platzierung Promotionaktion »Obst«
S. 97
Abbildung 77: Platzierung Promotionaktion »Gemüse«
S. 97
Abbildung 78: Platzierung Promotionaktion »Brunch«
S. 98
Abbildung 79: Platzierung Promotionaktion »Cocktail«
S. 98
Abbildung 80: Platzierung Promotionaktion »Blumen«
S. 99
Abbildung 81: Titelseite Informationsbroschüre »Einzelmotiv«
S. 101
Abbildung 82: Doppelseite Mentalitäten
S. 102
Abbildung 83: Doppelseite Unterkünfte
S. 103
Abbildung 84: Einleitungsseite
S. 103
Abbildung 85: Doppelseite Anregungen
S. 104
Abbildung 86: Hinweis auf Kombinationsmöglichkeit
S. 104
Abbildung 87: Rückseite Informationsbroschüre »Einzelmotiv«
S. 105
Abbildung 88: Transferierbarkeit 1
S. 106
Abbildung 89: Transferierbarkeit 2
S. 106
Abbildung 90: Transferierbarkeit 3
S. 106
Abbildung 91: Transferierbarkeit 4
S. 106
Abbildung 92: Titelseite Informationsbroschüre Kombinationsmotiv
S. 107
Abbildung 93: Doppelseite Philosophie
S. 108
Abbildung 94: Doppelseite Bilderpools
S. 108
Abbildung 95: Doppelseite Angebot
S. 108
Abbildung 96: Leinentasche
S. 109
Abbildung 97: Startseite
S. 111
Abbildung 98: Reisegenerator Bilderpools
S. 112
Abbildung 99: Reisegenerator Interaktion
S. 113
Abbildung 100: Reisegenerator Reiseangebote
S. 114
Abbildung 101: Reisegenerator Detailansicht
S. 115
Abbildung 102: Inhaltsseite »authentisch & ursprünglich
S. 116
Abbildung 103: Inhaltsseite Service
S. 117
Abbildung 104: Titelseite Newsletter
S. 118
Abbildung 105: Newsletter Inhaltsübersicht
S. 119
Abbildung 106: Newsletter Inhaltsseite 1
S. 120
Abbildung 107: Newsletter Inhaltsseite 2
S. 120
Abbildung 108: Anzug und Hemd Reiseberater
S. 123
Abbildung 109: Informationsgrafi k Raumgestaltung
S. 123
10
abbildungsverzeichnis

11
abbildungsverzeichnis
Abbildung 110: Ablauf Event
S. 124
Abbildung 111: Hinweisschild Messe
S. 126
Abbildung 112: Informationsgrafi k Messestand
S. 127
Abbildung 113: Briefbogen
S. 128
Abbildung 114: Vorderseite
S. 129
Abbildung 115: Rückseite Mitarbeiter 1
S. 129
Abbildung 116: Rückseite Mitarbeiter 2
S. 129

1 vorfreude
12
1 vorfreude
einleitung

1 vorfreude
13
Gnus durchstreifen die afrikanische Savanne, Lachse wandern zum Laichen die Flüsse hinauf
und Zugvögel verkehren zwischen Europa und Afrika. Wie die Tiere einen Drang zur Bewegung
verspüren, liegt es auch in der Natur des Menschen zu reisen. Der Mensch war durch die Verän-
derung des Klimas und der Suche nach Wasser und Nahrung immer schon in Bewegung. Auch
im Jahr 2020 werden Menschen den Drang verspüren auf Reisen zu gehen, wenn nicht gleich
aus den selben Gründen wie damals. Der Tourismus bleibt deshalb dauerhaft bestehen. Im Tier-
reich durchgeführte Reisen und Wanderungen werden sich auch in der Zukunft nicht ändern.
Doch der Tourismus der Zukunft ändert sich grundlegend.
Laut der Studie »Tourismus 2020 ­ Die neuen Sehnsuchtsmärkte« werden das Auseinanderdriften
der Gesellschaft, ein neues Wertebewusstsein, neue Lebensstile und der Klimawandel zu einer
Neuorientierung in der Tourismusbranche führen. Das Modell der Pauschalreise wird in Zukunft
auf weniger Nachfrage stoßen, stattdessen legt der Urlauber mehr Wert auf Authentizität, Indi-
vidualität, Qualität und Nachhaltigkeit. Viele Anbieter sind sich diesen Bedürfnissen noch nicht
bewusst. Auf den aktuellen Internetseiten der großen Reiseveranstalter stehen die Pauschalreise
und der Massentourismus noch im Vordergrund. Die größeren Touristikunternehmen wie TUI oder
Thomas Cook versuchen sich mit Tochterunternehmen am Individualreisemarkt zu positionieren.
Dies wird aber nicht konsequent umgesetzt. Aus weiteren Studien der Trendforschung werden
die wichtigsten Reisetrends aufgezeigt. Individualurlaub und nachhaltiger Tourismus werden in
Zukunft gefragt sein. Weitere Trends sind Gesundheitsreisen, Luxusreisen, Sozial- und Kreativ-
urlaub, spiritueller Urlaub, Kurz- und Regionalurlaub und Abenteuerreisen.
Ziel dieser Bachelorarbeit ist es, ein Kommunikations- und Gestaltungskonzept für einen fi ktiven
Reiseveranstalter im Jahr 2020 zu entwickeln. Mit diesem Konzept soll sich der Reiseveranstalter
von der Konkurrenz abheben und die neuen Anforderungen an die Tourismusbranche erfüllen.
Innovative Ideen und eine zielgruppengerechte Ansprache sollen den Erfolg bei den Urlaubern
von morgen gewährleisten.
Auf Grundlage des Kommunikationskonzepts folgt die grafi sche Ausarbeitung. Neben den
typischen Corporate Design Elementen wie Logo, Farb- und Typografi ekonzept sollen auch
werbliche Maßnahmen auf verschiedenen Informationsträgern exemplarisch umgesetzt
werden.
In einer Gruppendiskussion soll das grafi sche Konzept analysiert werden. Weiter werden qualita-
tive Erkenntnisse über die Ästhetik und das »Look & Feel« des Gestaltungskonzepts gesammelt.
Außerdem sollen die mit dem Design verbundenen Emotionen herausgefunden werden.

2 reiseplanung
14
2 reiseplanung
basiskonzept

2.1 kofferpacken
15
2.1.1 Erkenntnisse aus der Trendforschung zur Zukunft des Reisens
In der Trendstudie »Tourismus 2020 ­ Die neuen Sehnsuchtsmärkte« schreiben Kirig und Wenzel
(2006, S. 6), dass sich die Formen des Urlaubs und der Ferien grundlegend ändern werden.
Der Reiseveranstalter von Morgen muss sich also der Herausforderung stellen, die veränderten
Sehnsüchte und Bedürfnisse der Urlauber zu erfüllen. In der Trendstudie »Die Zukunft des
Ferienreisens« von Bosshart und Frick (2006, S. 6) wird der Reisemarkt als immer dynamischer
und komplexer prognostiziert.
»Tourismus ist einer der wichtigsten Zukunftsmärkte, das ist vollkommen unbestritten.« (Kirig und
Wenzel, 2006, S. 6). Laut dem Bericht »Progress and Priorities 2008/09« der WTTC (World Travel
and Tourism Council) sind auf dem Globus 10,5 % aller Arbeitsplätze in der Reisebranche an-
gesiedelt (WTTC, 2008, S. 7). Kirig und Wenzel (2006, S. 13) schreiben weiter, dass die jährliche
Steigungsrate in der Tourismusbranche bei 7 % liegt. Es wird beschrieben, dass das Reisen zum
Lebensstil der modernen Menschen gehört.
2.1 kofferpacken
IST analyse
1800
1600
1400
1200
1000
800
600
400
200
0
1950 1960
1970 1980 1990 2000 2010 2020
in Millionen
Süd-Asien
Mittlerer Osten
Afrika
Ost-Asien/Pazifik
Amerika
Europa
Prognose
Internationale Touristenankünfte von 1950 bis 2020
Abbildung 1: Internationale Touristenankünfte (Quelle: WTO, 2008, S. 9)
In diesem Kapitel wird vorgestellt, wie sich der Tourismus im Jahr 2020 verändern wird und
welche neuen Reisearten daraus entstehen. Wie sich die gegenwärtigen Reiseveranstalter am
Markt präsentieren, zeigt der Benchmark. Weiter werden die Wettbewerbssituation im Jahr
2020 und mögliche Kommunikationsmaßnahmen beleuchtet.

Der Sehnsuchtsmarkt, so wird der Reisemarkt in beiden Studien betitelt, hat immer anspruchs-
vollere Kunden. Laut Kirig und Wenzel (S. 12) wird es in Zukunft mehr Individualkonsumenten
geben, die individuelle Entspannung außerhalb des Massentourismus suchen. »Die Urlauber
suchen immer häufi ger eine Alternative zum klassischen Badeurlaub.« (ADAC Reisemonitor,
2008, S. 24).
Touristische Zukunft
Drei Gründe werden die Tourismusbranche verändern, so Kirig und Wenzel (2006, S. 13 ff). Zum
einen der Wunsch nach mehr Service, zum anderen die Individualisierungsmöglichkeiten der
Reisen und der Wertewandel bei einer Vielzahl von Urlaubern.
Neue Herausforderungen
Kirig und Wenzel (S. 15) stellen in vier Thesen die veränderten Anforderungen an die Tourismus-
branche dar.
These 1: »In den nächsten Jahren bekommen wir es mit einem neuen Typus des Ferienreisenden
zu tun: Er denkt global, fühlt sich in der Welt zu Hause ­ und ist anspruchsvoller denn je.« (Kirig
und Wenzel, S. 15). Trotz Terroranschlägen und Naturkatastrophen ist die Reiselust der Men-
schen nicht gesunken, sie wird sogar steigen. Dies belegen die internationalen Ankunftszahlen
der WTO in Abbildung 1. Die Menschen richten sich auf eine Risikogesellschaft ein, da auch
Anschläge in europäischen Großstädten möglich sind, so Kirig und Wenzel (S.15). Auch wird
erwähnt, dass sich die Urlauber mit den Menschen vor Ort identifi zieren. Ein Beleg dafür ist die
große Hilfsbereitschaft der Urlauber nach Naturkatastrophen, schreiben Kirig und Wenzel (S.16).
These 2: »Lohnt es sich tatsächlich, auf die neuen Alten zu bauen?« (Kirig und Wenzel, S. 17).
Die Antwort lautet »Ja«. Der demografi sche Wandel (siehe Abbildung 2) beeinfl usst den
Tourismus. Laut ADAC Reisemonitor (2008, S. 64) werden die Best Ager ab dem Jahr 2010 immer
interessanter. Die IPK, The World Travel Monitor Company, geht davon aus, dass die Reiselust bei
den 35 bis 54 jährigen um 28 % zunehmen wird (zitiert aus Kirig und Wenzel, 2006, S.17).
1871
2030
Schematische Darstellungen des Altersaufbaus
der Bevölkerung Deutschlands
Abbildung 2: Wandel der Bevölkerungsstruktur (Quelle: Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung, 2008)
16
2 reiseplanung

These 3: »Die postmodernen Welteroberer kommen und bekämpfen Mobilitätsstress mit Rei-
selust.« (Kirig und Wenzel, S. 18). Die neue touristische Premium-Zielgruppe, der postmoderne
Welteroberer, wie er von Kirig und Wenzel (S. 22) genannt wird, fühlt sich in der Welt zu Hause.
Es wird auch beschrieben, dass er sehr mobil und erlebnis-affi n ist. Laut Kirig und Wenzel (S. 18)
haben anspruchsvolle Zielgruppen eine neue Vorstellung von Freizeit, Urlaub und Erholung.
These 4: »Exit Taste wird zum Dauerzustand.« (Kirig und Wenzel, S. 20). Die moderne, kreative
und weltgewandte Klasse nutzt jedes Zeitfenster zwischen berufl ichen Terminen, um sich eine
Auszeit zu nehmen, so Kirig und Wenzel (S. 20). Im Weiteren wird beschrieben, dass die Urlauber
von Morgen kürzer, dafür aber öfter verreisen werden. Für das Jahr 2015 prognostizierte die F.U.R.
(Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen e.V.) einen Anstieg der Urlaubsreisen von 66,1 Mio.
auf maximal 76,7 Mio. (zitiert aus Kirig und Wenzel 2006, S. 21). Dieser Boom wird laut F.U.R. vor
allem getragen durch die zusätzlichen 2. und 3. Urlaubsreisen, deren Anzahl zwischen 1993 und
2015 um gut 43% auf 23,3 Mio. pro Jahr angestiegen sein wird (zitiert aus Kirig und Wenzel 2006,
S. 21).
Neue und alte Beweggründe auf Reisen zu gehen
Kirig und Wenzel (S. 34 ff) führen acht Gründe auf, warum sich Menschen in ihrer Freizeit auf
Reisen begeben.
Grund 1: Am häufi gsten werden Kontrastwelten zum Alltag gesucht. Andere Räume, Zeit-
rhythmen und Wirklichkeiten sind ebenfalls zentrale Motive.
Grund 2: Ein weiteres Motiv ist es den Körper, den Geist und die Seele in Einklang mit der Um-
welt zu erleben. Es wird auch erwähnt, dass im Urlaub versucht wird die Selbstwahrnehmung
zu steigern, um sich selbst in neuen Situationen zu erleben. »Reisen und Urlaub transportieren
die Sehnsucht, unsere leibliche Existenz wieder stärker und sensibler wahrzunehmen.« (Kirig und
Wenzel, S. 35).
Grund 3: Zukunftschancen haben auch Urlaubsangebote, die Kreativität und Kommunikation
stimulieren. Im Weiteren wird beschrieben, dass für diskursorientierte Urlauber emotionale, kultu-
relle und kreative Angebote in Aussicht gestellt werden sollten. Urlaub führt zu neuen Erkenntnis-
sen über sich selbst und seine Umwelt.
Spaßgesellschaft
naturnaher Genuss
90er Jahre: Aufbruch
2010: Aufbruch
Das Ende der
Spaßgesellschaft
Fun-Sport
Daily-Soaps
Love Parade
,,immer mehr!"
Gemeinschaft
Natur
Authentizität
Selbst
Abbildung 3: Das Ende der Spaßgesellschaft (Quelle: Zukunftsinstitut, 2006, zitiert aus Kirig und Wenzel, 2006, S. 37)
17
Grund 4: Im Urlaub werden Statusfestlegungen unwichtiger und das Eintauchen in eine andere
Rolle ist möglich. Im Weiteren wird beschrieben, dass Urlaub ein Höhepunkt des Jahres ist und
in großen Zügen genossen wird. Laut ADAC Reisemonitor (2008, S. 34) nimmt Sparneigung am
2.1 kofferpacken

Urlaub ab. Geld scheint nicht mehr so wertvoll. Nach Kirig und Wenzel (S. 39) ist die erlebte Erho-
lung eine zentrale Sehnsucht der Menschen, bei der Geld keine wichtige Rolle spielt.
Grund 5: »Urlaub als Neujustierung der gewohnten Kommunikationsparameter«. (Kirig und Wen-
zel (S.39). Selbst gewählte Kommunikationspartner in nicht-alltäglichen Situationen, aber auch
Zugang zu anderen unbekannten Kulturkreisen werden gesucht. Es entstehen Gespräche, die
unbeeinfl usst sind vom berufl ichen Status, Zeit und persönlichen Nutzen.
Urlaub von gestern
Urlaub von morgen
Konsument
,,Ich möchte dazugehören!"
,,Ich möchte einzigartig sein!"
produktorientiert
erlebnisorientiert
Marketing
pauschal
modular
Produktstrategie
Exotik und Event als Kaufangebot Destination-Ich als Sinnangebot
touristischer Trend
Gesellschaft
industrielle Massen- und
postindustrielle Gesellschaft
Wohlstandsgesellschaft
der Individuen
Abbildung 4: Vom Pauschaltourismus zum naturnahen Genießen (Quelle: Zukunftsinstitut, 2006, zitiert aus Kirig und
Wenzel, 2006, S. 42)
Grund 6: Ein weiterer Wunsch ist der »Aufbruch ins Vertraute«. »Die Sehnsucht nach einem neu-
en Selbstbezug und nach Identifi kationen in lokalen und regionalen Erlebnisräumen hat in den
vergangenen zwei bis drei Jahren den Deutschlandtourismus nachdrücklich stimuliert.« (Kirig
und Wenzel, S. 41). Der Regionaltourismus liegt wieder im Trend und der Urlaub im Vertrauten fi n-
det auch immer mehr Beachtung. Auch wird beschrieben, dass hinter diesem Trend das Bedürf-
nis nach Heimat und Nähe steckt.
Grund 7: Auch die Lust an der Natur und Ursprünglichkeit treibt viele an eine Reise anzutreten.
Das ökologische Bewusstsein ist heutzutage in vielen Köpfen. Der Klimawandel ist nur ein Grund.
»Die »Liebe zur Natur« hat breite Teile der Mittelschichten, vor allem aber die Meinungsführer
und Gebildeten, erfasst.« (Kirig und Wenzel, S. 42).
Grund 8: Ein gesteigertes Körpergefühl erreicht man am besten durch Bewegung in der Natur.
Outdoorsportarten sind schon längst feste Bestandteile in vielen Urlaubsplanungen. Fortbe-
wegung in der Natur und Begegnung mit der Natur sind die wichtigsten Trends für den Sport-
tourismus der nächsten Jahre. Diese Trends sind nicht zuletzt durch Boomsportarten wie Nordic
Walking und Biking in der Natur entstanden (siehe Abbildung 5).
18
2 reiseplanung

80 %
70 %
60 %
50 %
40 %
30 %
20 %
10 %
0 %
Die Lieblingssportarten der Best Ager
W
ander
n
Schwimmen
W
alking
Jogging
Radf
ahren
Ber
gsteigen
Ski LanglaufSki Abf
ahr
t
Tennis
Golf
Sportreibende Jüngere
(14 bis 44 Jahre)
Sportteibende Best Ager
(45 bis 69 jahre)
Abbildung 5: Lieblingssportarten Best Ager (Quelle: Bieker, 2007)
2.1.2 Reisearten im Jahr 2020
Aus der demografi schen Umstrukturierung, den neuen Sehnsüchten und dem Wertewandel in
der Gesellschaft, lassen sich folgende Tourismustrends ableiten.
Health-Holidays
Wellness- und Spa-Angebote im Urlaub waren nur der Anfang. Ernährungsberatungen und
präventive Sportangebote werden folgen. Laut Kirig und Wenzel (2006, S. 56) beeinfl usst die
Gesundheit immer mehr das Freizeitverhalten. Die Krankenkassen zwingen die Bürger zu immer
mehr Eigenverantwortung. Gesellschaftliche Veränderungen wie die Alterung der Bevölkerung
oder Wohlstandserkrankungen wie Übergewicht, lassen die Nachfrage an Gesundheitsan-
geboten wachsen. »Gesundheit ist die Voraussetzung zum Glücklichsein und ein Wachstums-
markt.« (Bosshart und Frick, 2006, S. 10). Die Kunden dieser Angebote möchten eine dauerhafte
physische und psychische Veränderung in ihrem Leben, so Kirig und Wenzel (2006, S. 56). Diese
Angebote sollte es nicht nur in Kurorten geben, auch exotische Destinationen sollten durch ge-
sundheitsfördernde Angebote ihre Gästezahl erhöhen können.
Mass-Adventure-Tourismus
Für die jüngere und wohlhabende Zielgruppe werden einzigartige und ausgefallene Abenteu-
erreisen immer attraktiver. Es gibt kaum noch Orte, die nicht bereist werden. Der Drang nach
dem Unbekannten zwingt die Tourismusbranche immer neue Aktivitäten und Erlebnisse zu kre-
ieren. Die Studie von Kirig und Wenzel (S. 64) beschreibt Angebote wie zum Beispiel einen Flug
in einem Spaceshuttle, die Fahrt in einem Formel -1-Wagen oder die Übernachtung in einem
Unterwasserhotel.
19
2.1 kofferpacken

High-Convenience-Urlaub
Laut Kirig und Wenzel (S. 65) spielt im Urlaub der Faktor Zeit eine immer größere Rolle. Viele
lästige Alltagsaufgaben können vom Hotelpersonal erledigt werden. Für kleine Annehmlich-
keiten und freie Zeit wird gerne mehr bezahlt, so Kirig und Wenzel (S. 65). Weiter wird beschrie-
ben, dass der Gast zufriedener ist, wenn mehr Komfort und Luxus im Urlaub geboten werden.
Nach Kirig und Wenzel (S. 66) werden Gäste mehr Wert auf Authentizität, Individualität und
persönlichen Service legen. »Goldene Wasserhähne und Kaviar in der Minibar stimmen nicht
länger mit den Luxusvorstellungen moderner Genießer überein. Luxus mit Charakter ist gefragt:
liebevoll gestaltete Details, die Handschrift des Kochs, das Erkennen individueller Wünsche. Der
Gast will so persönlich wie möglich behandelt werden, er möchte merken, dass er angekom-
men ist und sich wohl fühlt.« (Kirig und Wenzel, S. 66).
Social & Creative Travel
Nach Kirig und Wenzel (S. 69) wird es immer mehr Wissensarbeiter geben, die ihr Geld auf
»kreative« Art verdienen. Immer mehr Berufe sind unabhängig von Zeit und Ort. Kirig und Wenzel
(S. 69) schreiben auch, dass viele Menschen auf der Suche nach neuen Ideen und Denkweisen
sind und diese nicht nur vor ihrer Haustür suchen. Im Weiteren wird erwähnt, dass Urlaub für die
kreative Klasse nicht nur aus Qualität und bestem Service besteht, es muss auch eine beson-
dere Atmosphäre vorherrschen. Laut Kirig und Wenzel (S. 69) besteht diese Atmosphäre aus
einer Mixtur aus Architektur und Design, unkompliziertem Ambiente und Tradition sowie intel-
lektuelle Veranstaltungen und Privatsphäre. »Die globalisierte Welt als Ursache dafür, dass wir
künftig weltweit Freunde haben, mit denen wir nicht nur vernetzt sind, sondern die man auch
regelmäßig sehen möchte.« (Kirig und Wenzel, S. 72). Also werden Reisen in der Zukunft auch
aus einem sozialen und kommunikativen Zweck gemacht. Auch nach Bosshart und Frick (2006,
S. 19) sind Reisemärkte Beziehungsmärkte. Man verreist, um neue Menschen kennen zu lernen.
Less for Less
Ein weiterer Trend nach Kirig und Wenzel (S. 74) sind »Cheap is chic Holidays«. Wer wenig zahlt,
bekommt auch wenig dafür. Alles, was nicht zum Kernangebot gehört, muss dazugekauft
werden. Um zu sparen, kann man laut Kirig und Wenzel (S. 76) den Mietwagen nicht nur selbst
voll tanken, sondern auch selbst reinigen oder den Kaffee an Bord extra bezahlen. »Wenig für
wenig ist ein funktionierendes Geschäftsmodell für Leute mit kleinem Geldbeutel.« (Kirig und
Wenzel, S. 76).
Eco-Tourism
Schöne Landschaften und Natur sind für alle deutschen Touristen das wichtigste Kriterium für
die Wahl ihres Urlaubsortes, so der Reisemonitor der ADAC-Motorwelt (2008, S. 31). »Immer
stärker gewinnen in Zukunft Natur und Ökologie bei der Reiseplanung an Gewicht.« (Kirig und
Wenzel, 2006, S. 80). Fliegen ohne schlechtes Gewissen ermöglicht zum Beispiel der Emissions-
rechner von travelscout24.de, der ausrechnet, wie viele Kilogramm CO² auf dem Flug produ-
ziert werden. Über die Partnerseite climatepartner.com wird angeboten, die verursachten Emis-
sionen durch Zahlung eines Beitrages an Klimaschutzprojekte zu kompensieren. Aber auch bei
der Wahl der Destination kann was für die Umwelt getan werden. Das Hotel »Casa Camper« in
Barcelona verwendet Solarenergie zur Warmwasseraufbereitung und das Duschwasser wird für
die Toilettespülung wiederaufbereitet. Gleichzeitig werden ökologische Produkte im Service-
Restaurant angeboten.
20
2 reiseplanung

Heimat-Reisen
»Fernab jedes Nationalismusgedankens fl oriert der Wunsch nach Zugehörigkeit stärker denn je.
Dabei ist es gleichgültig, ob das Gefühl »Heimat« im Geburtsort oder tausend Kilometer weg
existiert: Heimat ist dort, wo Wohlfühlen und Geborgenheit ganz nah beieinander erlebt
werden.« (Kirig und Wenzel, S. 83). In der Studie von Bosshart und Frick (2006, S. 10) wird diese
Reiseart »Care und Comfort« genannt. Es wird beschrieben, dass Menschen, die viel unterwegs
sind, den Arbeitsort und den Wohnort häufi g wechseln, öfter mit Fremden als mit Freunden zu-
sammen sind, sich nicht mehr nach Exotischem sehnen. Gäste, die Heimat-Reisen bevorzugen,
sehnen sich auch nach Ruhe, Authentizität und Ursprünglichkeit. Die Natur und die Region will
intensiv erlebt werden. Es gibt immer mehr Angebote, die einen Rückzug in die Natur verspre-
chen, ohne dabei auf Komfort und Luxus zu verzichten. Auf den Sehnsüchten, Rückzug zu alten
Traditionen und ursprünglichen Lebensstil, basiert auch der Erfolg des Kärntner »Almdorf Seiner-
zeit«. Das Dorf umfasst 24 Hütten, die jeweils mit einem Holzofen, historischer Küche und Holzba-
dewanne ausgestattet sind. Traditioneller Lebensstil wird suggeriert, aber auch hotelähnlicher
Service und Luxus ohne Prunk wird geboten. Es ist auch möglich, ein Hüttenerlebnis zu buchen.
Dies bedeutet für den Gast: Holz hacken, anfeuern usw. Viele weitere Angebote beinhalten
darüber hinaus lokale Gerichte mit Zutaten aus lokalem Anbau. »Je mehr sich die Welt dem
Urlauber erschließt, desto kleiner wird sie ­ was zählt sind die Regionen mit ihren lokaltypischen
Angeboten und Spezialitäten. Fühlt sich der Reisende dort wohl, ist es eine Form von Heimat,
die ihn mit dem Ort verbindet.« (Kirig und Wenzel, S. 87).
Sport-Tourismus
Aktiv- und Passivsportreisen sind möglich. Passiv den Sport erleben, damit der Lieblingsver-
ein während einer Fanreise auswärts angefeuert werden kann. Oder Aktivsport im Urlaub bei
einem Nordic Skiing Marathon in Finnland. Nach Kirig und Wenzel (S. 92) sind Motive für diese
Reiseart körperliches Wohlbefi nden, Gesundheit und soziale Bedürfnisse.
Spiritueller Urlaub
Ruhe, Einkehr und Besinnung stehen bei diesem Reisetrend im Vordergrund. »Auf der Suche
nach neuen alten Werten erlebt Spiritualität ein neues Comeback.« (Kirig und Wenzel, S. 93).
Abseits vom Beruf und der Familie besteht der Wunsch des berühmten »Abschaltens« oder die
»eigene Mitte zu fi nden«, so Kirig und Wenzel (S. 93). Zum Beispiel bietet der Lanserhof in Inns-
bruck dem Erholungsuchenden weit mehr als Entspannung. Die Gesundheit des Menschen
wird hier als Ganzes gesehen. Körper, Geist und Seele werden gleichermaßen verwöhnt und
stimuliert. Ob Prävention oder Regeneration, Entschlackung, klassische oder naturheilkundliche
Medizin ­ das Programm ist vielfältig. Gemeinsam wird ein Ziel erarbeitet, das bereits zwei Wo-
chen im Vorfeld durch die Gäste verfolgt werden muss. Weitere Reisen dieser Art bieten auch
philosophische Gespräche und Diskussionen zur Persönlichkeitsentfaltung an. Auch spiritueller
Urlaub mit religiösem Hintergrund ist gefragt. Laut Kirig und Wenzel (S. 94) laden mehr als 300
katholische und evangelische Klöster zur Einkehr ein.
Bildungs- und Kulturreisen
Lebenslanges Lernen und die ständige Informationsaufnahme werden immer alltäglicher.
Travel-Learning und die große Anzahl an Weiterbildungsprogrammen lassen die Nachfrage
an Bildungs- und Kulturreisen steigen. Laut Kirig und Wenzel (S. 97) hat der Marktführer im Stu-
dienreise-Segment, Studiosus, seit Jahren einen beständigen Zuwachs. 6,6 % mehr Buchungen
21
2.1 kofferpacken

wurden 2005 verzeichnet. Sehr beliebt sind auch Bildungsreisen, welche die Kultur vor Ort mit
einbeziehen, so Kirig und Wenzel (S. 99). Koch- und Weindegustationskurse in der Provence oder
Sprach-, Architektur- und Kunstkurse in Italien locken die Urlauber von morgen.
2.1.3 Competitive Benchmark
Abbildung 6 zeigt die Marktanteile der sechs größten Reiseveranstalter in Deutschland.
TUI
Deutschland
22,8 %
Thomas
Cook
14,0 %
Veranstalter der Rewe Group
13,1 %
Alltours
5,9 %
FTI
3,6 %
Öger-Gruppe
3,6 %
übrige
Veranstalter
37,0 %
Abbildung 6: Marktanteile Reiseveranstalter (Quelle: Deutscher Reiseverband (DRV), 2007)
Die drei größten Reiseveranstalter TUI Deutschland, Thomas Cook und Rewe Group haben
jeweils mehrere Gesellschaften und Marken. Im Bereich des Baustein- und Individualtourismus
sind es Airtours (TUI Gruppe), Thomas Cook Reisen (Thomas Cook) und Dertour (Rewe Group).
Diese drei Reiseveranstalter richten sich an ähnliche Zielgruppen und werden im weiteren
Verlauf näher betrachtet. Mit Hilfe der Informationen aus Reisebüros, Print- und Onlinekatalogen
und dem Internetauftritt der aufgeführten Reiseveranstalter wurden folgende Profi le erstellt:
Airtours ­ TUI Gruppe
www.airtours.de
Abbildung 7: Airtours-Logo (Quelle: brandsoftheworld.com)
22
2 reiseplanung

Airtours umschreibt Reisen folgendermaßen: aufbrechen, eine Auszeit nehmen, die Sinne
öffnen, Horizonte erweitern und jeden Tag genießen. Auf Exklusivität und Niveau wird viel Wert
gelegt. Airtours will dem Kunden besondere Momente und herausragenden Service bieten.
Die Angebote sind exklusiv und niveauvoll. Es werden Kreuzfahrten mit Qualität, exklusiven Hä-
fen und Destinationen angeboten. Bei den Aktiv- und Sportreisen stehen Golf, Ski, das Tauchen
und das Biken in allen denkbaren Reisezielen im Vordergrund. Auch Kultururlaub befi ndet sich
im Angebot. Unverfälschte Naturerlebnisse werden bei einem exotischen Natururlaub verspro-
chen. Als Besonderheit gibt es Gourmetreisen. Von den besten Küchenchefs der Welt sollen die
Kunden bekocht werden. Event und Rundreisen befi nden sich ebenfalls im Sortiment. Airtours
bietet dem Kunden an, sich zwischen verschiedenen Hotelkonzepten zu entscheiden. Zur Aus-
wahl stehen Deluxe-, Designer-, Boutique-, Charme- und Family-Hotels.
Die Zielgruppe bei Airtours ist je nach Reiseart leicht unterschiedlich. Durch das breite Angebot
geht die Altersspanne von 30 ­ 60 Jahren und darüber hinaus. Zu der Hauptzielgruppe gehören
die Etablierten und Postmateriellen, wie sie in den Sinus Milieus beschrieben werden. Wegen
dem hohen Qualitätsstandard der Reiseangebote, lässt sich schlussfolgern, dass die Kunden
von Airtours ein hohes Einkommen oder eine hohe Rente beziehen. Außerdem besitzt die Ziel-
gruppe kulturelles Interesse und ein hohes Bildungsniveau.
Die Gestaltungssprache der Kommunikations- und Werbemedien ist:
· stilvoll
· ruhig
· hochwertig
· vertrauensvoll
· modern
· charmant
· offen
· aufgeräumt
· reduziert
Die kühle Wirkung der Farbkombination aus blau und weiß auf Titelseiten wird von den Bildmo-
tiven etwas abgeschwächt. Die Bildmotive halten sich an keine Regel. Detail und Panorama-
aufnahmen in allen Perspektiven werden verwendet. Die Formsprache ist statisch und konstru-
iert.
Dertour ­ Rewe Gruppe
www.dertour.de
Abbildung 8: Dertour-Logo (Quelle: brandsoftheworld.com)
23
2.1 kofferpacken

Dertour ist Marktführer im Bereich des Bausteinreisens. Das Konzept besteht aus einem fl exiblen
Bausteinprogramm, individuellen Urlaubsarrangements mit täglicher Anreise und einzelnen
Hotelübernachtungen. Dertour bietet maßgeschneiderte Individualreisen auf höchstem Niveau
an.
Dertour sieht sich als Spezialist für Städte- und Eventreisen. Bei Fernreisen stehen Destinationen
in Amerika, Australien und den Arabischen Emiraten im Vordergrund. Im weiteren Angebot ste-
hen Wellness-, Sport- und Aktivreisen sowie Kreuzfahrten und Segeltörns. Unter der Sparte Der-
tour-Live werden auch Passivsportreisen zu verschiedenen Sportevents wie Formel 1 und Fußball
angeboten. Die Sparte Dertour-Deluxe vermittelt ausschließlich Luxushotels.
Der Kunde kann zwischen drei Unterkünften wählen. Hotels, Ferienhäuser oder Ferienwoh-
nungen stehen zur Auswahl.
Der typische Dertour-Kunde ist zwischen 20 und 50 Jahren. In den Sinus Milieus würde man die
Zielgruppe der Bürgerlichen Mitte und den Etablierten zuordnen. Ihr Einkommen und ihr Bil-
dungsabschluss sind mittel bis hoch. Kultur- und Bildungsreisen interessieren diese Zielgruppe
weniger.
Die Gestaltungssprache der Kommunikations- und Werbemedien ist:
· unübersichtlich/überladen
· altmodisch
· klassisch
· funktional
· zurückhaltend
· etabliert
· fl
exibel
Die Farbkombination hellbraun und blau wirkt warm, aber etwas altmodisch. Die verwendeten
Abbildungen zeigen typische Urlaubssituationen. Die Formsprache ist statisch und stabil. Durch
die hohe Informationsdichte wirkt der Internetauftritt erdrückend, da keine Freiräume gelassen
werden.
Dertour setzt sich als Mitglied des Deutschen Reisebüro- und Veranstalter Verbandes (DRV)
gemeinsam mit ECPAT-Deutschland aktiv und nachhaltig für die Kinderrechte und gegen die
sexuelle Ausbeutung ein. In unterschiedlichen Einzelaktionen von Mitarbeitern, wird mit Unter-
stützung des Unternehmens über das Jahr verteilt Geld gesammelt, das wechselnden Projekten
zugute kommt.
Thomas Cook Reisen ­ Thomas Cook AG
www.thomascook-reisen.de
Abbildung 9: Thomas Cook Reisen-Logo (Quelle: bestbrandsoftheworld.com)
24
2 reiseplanung

Thomas Cook Reisen bietet zeitgemäße Angebote für alle Urlaubswünsche. Pauschalreisen
werden durch nachträglich bestellbare Extras wie Aktiv- und Sportpakete zu Individualreisen.
Thomas Cook Reisen bietet beides: Organisierte Veranstalterreisen oder individuell zusammen-
gestellte Bausteinreisen.
Strandurlaub und Last-Minute-Angebote stehen bei diesem Reiseveranstalter nach wie vor im
Vordergrund. Der Bausteinurlaub beschränkt sich nur auf den Flug, das Hotel und wenige Aktiv-
und Sportpakete. Als Besonderheit werden »Country & Style Ferien« angeboten. Fernab von
Touristenströmen kann der Kunde das Urlaubsland unverfälscht kennen lernen. Zusätzlich wer-
den Single-, Wellness-, Städte- und Luxusreisen angeboten.
Thomas Cook Reisen spricht mit seinem Angebot Kunden zwischen 30 und 55 Jahren an. In den
Sinus Milieus sind diese weit verstreut. Sie gehören zur Bürgerlichen Mitte, den Etablierten und
den Postmateriellen. Ihr Einkommen und ihr Bildungsabschluss sind mittel bis hoch. Im Urlaub
steht die Erholung im Vordergrund. Die Kultur des bereisten Landes wird nur passiv miterlebt.
Die Gestaltungssprache der Kommunikations- und Werbemedien ist:
· hochwertig
· freundlich
· attraktiv
· vertrauensvoll
· modern
· offen
· authentisch
Die blaue Auszeichnungsfarbe in Kombination mit viel Weißraum verleiht Thomas Cook Reisen
ein frisches Erscheinungsbild. Die hellbraunen Hintergrundfl ächen geben diesem Bild die nötige
Wärme. Auch bei diesem Anbieter ist die Formsprache statisch. Einzig abgerundete Ecken lösen
das starre Bild ein wenig. Die Abbildungen zeigen typische Urlaubssituationen und Unterkünfte.
Thomas Cook leitet freiwillig gespendete Beiträge an die gemeinnützige Organisation
Atmosfair.
2.1.4 Konkurrenzreiseveranstalter im Polaritätsprofi l
In den 50er Jahren entwickelten Osgood und Hofstätter sogenannte semantische Differenti-
ale beziehungsweise Polaritätsprofi le. Diese sind sprachliche Gegensatzpaare, mit deren Hilfe
man den Korrelationsgrad von komplexen Vorstellungen mit einfachen Eigenheiten analysieren
kann, so Küthe und Thun (1995). Weiter wird beschrieben, dass sich Polaritätsprofi le »[...] her-
vorragend zur Vorstellungsexpression (welche Facette hat ein gewähltes Thema) und zur Ab-
klärung, ob Vorstellung, Begriffe usw. ähnlich oder unähnlich sind [...]« eignen (Küthe und Thun,
1995, S. 38). Abbildung 10 zeigt ein Polaritätsprofi l, das die konkurrierenden Reiseveranstalter
anhand von tourismusbezogenen Gegensatzpaaren beschreibt. Heutzutage haben sich Pola-
ritätsprofi le auch zur Analyse von Zielgruppen in Bezug auf ihre Normen und Werte etabliert, so
Küthe und Thun (1995). Dies wurde im weiteren Verlauf der Bachelorarbeit bei der Zielgruppen-
analyse durchgeführt.
25
2.1 kofferpacken

pauschal
individuell
Nahreisen
Fernreisen
Langzeiturlaub
Kurzurlaub
High Convenience
Low Cost
Last
Minute
Frühbucher
authentisch
entfremdet
Einzelreisen
Gruppenreisen
aktiv
passiv
viel
Service
wenig
Service
nachhaltig
verschwenderisch
airtours
DERTOUR
Thomas Cook Reisen
Polaritätsprofil: Wettbewerber
Abbildung 10: Polaritätsprofi l Reiseveranstalter (Quelle: Autor, 2008)
Im Polaritätsprofi l zeigt sich, dass sich die Reiseveranstalter in vielen Bereichen spezialisiert
haben. Die Sparte der authentischen Einzelreisen kann noch besetzt werden. Auch im Bereich
der Aktivreisen, Fernreisen und Nachhaltigkeit sind Positionierungschancen erkennbar. Unter
Aktivreisen versteht man nicht nur Sportreisen, sondern auch aktives Miterleben der Kultur und
der landestypischen Tätigkeiten.
2.1.5 Wettbewerbssituation 2020
Neben den konkurrierenden Reiseveranstaltern, die zu den wirtschaftlichen Triebkräften gehö-
ren, treten noch weitere Faktoren auf, die den Reisemarkt beeinfl ussen. Bosshart und Frick (2006,
S. 6ff) führen fünf Triebkräfte auf, die den Tourismus verändern werden. Welche das sind und wie
sie sich im Jahr 2020 entwickeln werden, wird im Folgenden beschrieben.
Soziale Triebkräfte
· Neben der älter werdenden Gesellschaft, verändert sich auch die Familienstruktur.
Es wird immer mehr Singles und immer weniger Familien mit Kindern geben.
26
2 reiseplanung

Tourismus
- Menschen
- Institutionen
- Regeln
- Beziehungen
- Gestaltung
Die Reise
soziale
Triebkräfte
technologische
Triebkräfte
wirtschaftliche
Triebkräfte
ökologische
Triebkräfte
politische
Triebkräfte
Abbildung 11: Triebkräfte, die den Tourismus beeinfl ussen (Quelle: Autor, 2008)
Technologische Triebkräfte
· Verbreitung, Verfügbarkeit und Leistungsvermögen der Informations- und Kommunikations-
technologien wachsen weiter.
· Der Zugriff auf Tourist- und Booking-Information wird einfacher, schneller und billiger.
· Es wird mehrere, schnellere und billigere Langstreckenverbindungen im Transportbereich
geben.
· Tracking-Services ermöglichen es, Reisende zu markieren und jederzeit zu lokalisieren.
· Umweltkontrolltechnologien werden wichtiger. Von Naturkatastrophen gefährdete
Destinationen, hängen zunehmend von Frühwarnsystemen ab.
Wirtschaftliche Triebkräfte
· Hoher Wettbewerbsdruck. Touristen erwarten mehr Leistungen.
· »Booming Asia« ­ Reichtum und Macht verschiebt sich Richtung Osten.
· Polarisierung der Nachfrage nach Billig- und Luxusangeboten.
· Ende der Industriearbeit in Westeuropa.
27
2.1 kofferpacken
· Wie bereits erwähnt, sinkt die Nachfrage nach Pauschalangeboten, während Individual-
und Bausteinreisen an Bedeutung gewinnen werden.
· Das Gesundheitsbewusstsein wächst. Destinationen mit verschmutzten Gewässern,
verbauten Landschaften usw. werden gemieden.
· Ökologische, ethische und soziale Werte werden wichtiger.

Ökologische Triebkräfte
· Reine Natur wird seltener und gewinnt an Wert.
· Der Klimawandel. Regionale Klimavorteile verschieben sich.
· Ende
der
Ölreserven.
· Vergrößerung des Ozonlochs. Die Sonne wird gefährlicher.
Politische Triebkräfte
· Politische Unsicherheiten nehmen zu und verhindern oder schränken das Reisen ein.
· Terrorismus nimmt zu. Sicherheitsmaßnahmen und Reisekontrollen machen Reisen
komplizierter.
· Das Vertrauen in die Politik nimmt ab.
· Interkulturelle Konfl ikte weiten sich aus und spitzen sich zu. Das Reisen in bestimmte Regionen
wird
gefährlicher.
2.1.6 Kommunikationsmaßnahmen im Reisevertrieb
Die Yahoo-Tochter Overture und das Marktforschungsinstitut befragten 204 Deutsche, wie sie
sich Informationen zu ihrer letzten Reise beschafft haben. 94 % nutzten das Internet, 65 % nutzen
es ausschließlich. 51% informierten sich über Online-Reisebüros und 48% informierten sich auf
Reise-Websites. Die klassischen Reiseprospekte haben 31% zu Rate gezogen. 33 % verließen sich
auf Freunde und Familie (siehe Abbildung 12).
Abbildung 12: Informationsbeschaffung vor dem Urlaub (Quelle: Overture, zitiert aus Kirig und
Wenzel, 2006, S. 50)
204 Deutsche wurden befragt, ob Sie Ihre Reise klassisch oder online
vorbereitet haben.
94 % = 191,76 Personen
nutzten auch das Internet für ihre Urlaubsplanung
65 % = 132,6 Personen
nutzten ausschließlich das Internet für die Urlaubsplanung
62 % = 126,48 Personen
nutzten vor allem Internet-Suchmaschinen für ihre Urlaubsplanung
51 % = 104,04 Personen
buchten über Online-Reisebüros
48 % = 97,92 Personen
informierten sich auf Reise-Websites
31 % = 63,24 Personen
blätterten lieber im klassischen Reiseprospekt
33 % = 67,32 Personen
verließen sich auf den Rat von Freunden und Familie
28
2 reiseplanung

Reisebüros
Laut Kirig und Wenzel (2006, S. 51) müssen sich die Reisebüros mit ihren Beratungskonzepten
umorientieren. Das Transaktionsfernsehen und das Internet spielen zwar eine große Rolle im
Reisevertrieb, werden das klassische Reisebüro aber nicht verdrängen. »Wenn es um das gün-
stigste Angebot geht, ist das Vertrauen ins traditionelle Reisebüro immer noch einen Tick größer
als in die eigene Internet-Recherche.« (Kirig und Wenzel, S. 51). Die Reisenden sind mit traditio-
nellen Reisebüros zufriedener als mit Online-Reisebüros. Dies bestätigt auch die Umfrage in der
Studie von Kirig und Wenzel, aus der hervorging, dass mehr als zwei Drittel der befragten Urlau-
ber (66 %) sich im klassischen Reisebüro immer noch am besten beraten fühlten. »Insbesondere
Stammkunden legen viel Wert auf persönliche Beratung.« (Kirig und Wenzel, S. 51). Das reine
Online-Reisebüro ist aber eine ernstzunehmende Konkurrenz. So muss sich das klassische Reise-
büro auf das veränderte Informationsbeschaffungs- und Buchungsverhalten einstellen und das
Internet fest in sein Konzept mit einbinden, so Kirig und Wenzel (S. 51).
Internetauftritt
»Während für die junge Generation das weltweite Datennetz bereits Alltagsmedium Nummer
Eins ist, verwandeln sich Vorbehalte und Ablehnung auch bei der Generation 40+ zum Posi-
tiven.« (Kirig und Wenzel, S. 49). Die Studie »ADAC Reisemonitor 2008« (S. 55) belegt, dass Objekt-
und Leistungsbeschreibungen im Internet von 78 % der Leute abgerufen werden. Das Internet
ist somit die wichtigste Komponente im Entscheidungsprozess bei der Informationsbeschaffung
und Buchung von Reisen (siehe Abbildung 13).
Abbildung 13: Informationssuche im Internet (Quelle: ADAC Reisemonitor, 2008, S. 55)
Beschreibung der Unterkunft
Preise/Preisvergleiche
Informationen über Ort, Region, Land
Anfahrtsbeschreibungen/Tourenplaner
Blogs zur Unterkunft
Flug-/Bahninformationen
Informationen zu Events
77,6 %
64,9 %
64,1 %
34,9 %
34,3 %
24,9 %
12,5 %
Informationssuche im Internet der letzten Urlaubsreise
Fernsehspots/Reise TV
Reise TV-Formate tun sich immer schwerer. Anscheinend ist die Profi tabilität nicht hoch genug.
»Neckermann Urlaubswelt TV« wurde Ende März beim Privatsender Tele 5 abgesetzt und »Last-
minuteTV« gab Ende 2005 auf, so Kirig und Wenzel (2006, S. 52). In der Studie »Tourismus 2020
­ Die neuen Sehnsuchtsmärkte« von Kirig und Wenzel, wurde der Touristik-Professor Karl Born
befragt. Er bezeichnet die Entwicklung des Reiseshopping-Fernsehens als eine »Enttäuschung«.
Nach seiner Auffassung rege das Programm zwar zum Reisen an, nicht aber zur Buchung direkt
von der Couch. Born verweist auf die entstehenden Probleme bei der Abwicklung der Reise-
29
2.1 kofferpacken

buchung am Telefon. Beratungsintensive Produkte wie Reisen eignen sich nicht zur telefo-
nischen Abwicklung, sondern erfordern individuelle und persönliche Betreuung.
Hörbücher/Podcasts
Reiseführer als downloadbares Hörbuch fi ndet man auf der deutschen Plattform audible.de.
Durch die Verbreitung von MP3-Playern, die gewachsene Mobilität und dem knappen Zeitbud-
get, könnten Hörbücher eine echte Alternative zur Reisezeitschrift werden.
Reisekataloge/Reisezeitschrift
»Der größte touristische Impact der Medienlandschaft wird allen Unkenrufen zum Trotz weiterhin
von den gedruckten Medien ausgehen.« (Kirig und Wenzel, 2006, S. 55). Reiseaffi ne Menschen
werden durch hochwertige Kundenmagazine angesprochen, so Kirig und Wenzel (S. 55).
Reiseberichterstattung in der Tagszeitung
Laut Kirig und Wenzel (S. 55) betrachten viele Menschen die Reiseberichterstattung in Tages-
zeitungen als am verlässlichsten. Dieses Vertrauen könnte durch die Beziehung zwischen Zeitung
und Leser begründet werden.
Anzeigen (Printprodukte mit Quick-Response-Codes)
»Sie ermöglichen in der Regel eine präzise Zielgruppenansprache und werben zumeist mit
konkreten Reiseangeboten oder für spezielle Firmen.« (Freyer, 2007, S. 589). Zusätzlich hat man
auf Printprodukten die Möglichkeit mit sogenannten »Quick-Response-Codes« zu arbeiten. Das
Internetportal e-words.at, ein IT-Wörterbuch im Internet, beschreibt die Methode wie folgt: Der
QR-Code wurde von der japanischen Firma Denso Wave entwickelt. Der QR-Code ist formal
aus quadratischen Punkten aufgebaut, die waagrecht und senkrecht angeordnet sind. Im Ge-
gensatz zum weitverbreiteten Barcode bringt der QR-Code mehr Information auf weniger Platz
unter. Besonders häufi g werden sie in Verbindung mit Mobilgeräten benutzt. Ein QR-Code kann
beispielsweise in einer Anzeige eingesetzt werden. Sobald man mit seinem Mobilgerät den
Code abfotografi ert, wird eine bestimmte Aktion ausgeführt. Aktionen können zum Beispiel ein
Verweis auf Webseiten, der Empfang von E-Mails oder beliebige Informationen sein.
Plakate/Citylights
Laut Freyer (S. 589) haben Plakate vor allem die Funktion, Aufmerksamkeit zu erregen und sie er-
fordern das enge Zusammenspiel mit anderen Werbemitteln. Auch das Medium Plakat kann mit
Quick-Response-Codes ausgestattet werden. Eine Alternative zu den Codes wären Bluetooth-
Empfänger, wie man sie heute schon in Citylights sehen kann. Bei dieser Methode werden
ebenfalls Informationen auf Mobiltelefone übertragen.
Messeauftritte
Als wichtigstes Instrument im Marketing werden Messeauftritte gesehen, so Freyer (S. 612).
»Für das eigene Marketing sind sie insbesondere im kommunikativen Bereich einzuordnen; sie
erfüllen Aufgaben der Image- und Produktwerbung ebenso wie der Verkaufsförderung, des
Direktvertriebes oder der Öffentlichkeitsarbeit. Ferner sind sie aber auch Maßnahmen der Pro-
30
2 reiseplanung

duktgestaltung und ­päsentation.« (Freyer, S. 612). Es gibt zwei Arten von touristischen Messen,
beschreibt Freyer (S. 613). Zum einen Fachbesuchermessen wie die ITB-Berlin, bei der sich ver-
schiedene Tourismusunternehmen austauschen. Zum anderen Publikumsmessen wie beispiels-
weise die CMT-Stuttgart, die sich vor allem an Endverbraucher richtet. Je nach Art der Messe,
ändert sich die Präsentation und das Angebot des Messestandes.
Events
»Unter touristischen Events werden üblicherweise speziell inszenierte oder herausgestellte Ereig-
nisse oder Veranstaltungen von begrenzter Dauer mit touristischer Ausstrahlung verstanden.«
(Freyer, S. 604). Zu den Events zählen die betrieblichen Veranstaltungen wie beispielsweise die
Eröffnung von Geschäftsstätten, Präsentation von Produkten, Profi lierung einer Marke oder dem
Erlebnismarketing, so Freyer (S. 605). Bei einem solchen Event kann, wie auch bei Messeständen,
mit multisensorischen Elementen gearbeitet werden. Programmpunkte könnten auch Lesungen
und Ausstellungen sein, die sich nicht im Kern des Tourismussektors bewegen.
Sponsoring
»Unternehmen betrachten Sponsoring als Teil ihrer gesamten Unternehmensaktivitäten. Hierbei
dient Sponsoring entweder zur Verwirklichung allgemeiner Unternehmensziele (wie z. B. Image,
Unternehmenskultur usw.) oder konkreter Unternehmensstrategien (wie z. B. Imageprofi lierung,
Zielgruppenansprache usw.).« (Freyer, S. 601). Diese Sponsoring-Maßnahmen sind dabei vor
allem Marketing- und Kommunikationsinstrumente, so Freyer (S. 602). Weiter beschreibt Freyer
(S. 603), dass ein Sponsor soziale, künstlerische und sportliche Aktivitäten meist durch Geld-,
Sach- oder Dienstleistungen fördert.
Gemeinschaftswerbung
Freyer (S. 599) sieht neben der traditionellen Einzelwerbung vor allem in der Gemeinschaftswer-
bung ein wichtiges Element im Tourismus. Beispiele sind Werbegemeinschaften von Städten und
Regionen. Image- und Angebotswerbung sind hier möglich, so Freyer (S. 599).
Bannerschaltungen
Werbebanner sind grafi sche Animationen, die auf einer Internetseite publiziert werden. Sie kom-
munizieren eine Werbebotschaft eines Unternehmens. Ein Klick auf einen Banner bewirkt die
Weiterleitung zur Seite des Unternehmens. Es besteht hier die Gefahr, dass durch das Phänomen
der »Bannerblindness« die Banner nicht wahrgenommen werden, wie eine Studie von Benway
und Lane (1998) zeigt. Außerdem wirkt Bannerwerbung auf die werbenden Unternehmen
unseriös, was den Betrachtern nicht unbedingt Qualität suggeriert.
Bonusprogramme
Bonusprogramme sprechen nicht jede Zielgruppe an. Sie passen meist zu Unternehmen, die
Produkte des täglichen Bedarfs anbieten.
Newsletter (elektronisch oder gedruckt)
»Es ist kein Geheimnis, dass postalische Mailings auch in Zukunft das Dialoginstrument Num-
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2.1 kofferpacken

mer Eins bleiben werden. Jedoch ist im Briefkasten ein Kampf um Aufmerksamkeit ausgebro-
chen. Wer gelesen werden will, muss auffallen. Am besten schon vor dem Öffnen des Briefes.«
(Schwarz, 2008, S. 5). Weiter schreibt Schwarz (S. 5), dass E-Mail-Marketing und Newsletter ein
großes Potenzial aufweisen. Auf relevante Inhalte wird hierbei großen Wert gelegt. Auch die
Akzeptanz der Botschaft ist sehr hoch.
Advertorials auf Online-Portalen und bei Online-Medien
Ein Advertorial ist ein redaktioneller Beitrag mit einer werblichen Absicht. Das Advertorial zählt
zu den Kommunikationsinstrumenten oder Werbeformen, die nicht eindeutig der Werbung oder
Public Relation zuzuordnen sind (FAZ.NET, 2008). Gerade in jüngster Zeit wird das Advertorial bei
Anzeigenkunden immer beliebter, weil der Leser nicht direkt erkennt, dass es sich um Werbung
handelt. Somit wird der Text vom Leser wesentlich interessierter aufgenommen.
2.2 entdecker
zielgruppenanalyse
Der Tourismus verändert sich nicht zuletzt, weil sich auch die Gesellschaft und damit die
zukünftige Zielgruppe verändert. Welche Veränderungen erwartet, werden zeigt die Zielgrup-
penbestimmung. Mit Hilfe der Personamethode, Moodcharts und der Polaritätsprofi le wird
der Urlauber von morgen herausgearbeitet.
2.2.1 Gesellschaftliche Veränderungen und Wertewandel
In der Studie »Tourismus 2020 ­ die neuen Sehnsuchtsmärkte« von Kirig und Wenzel (2006) wird
herausgestellt, dass die Werte wieder wichtiger werden. Die letzten drei Jahrzehnte waren
geprägt von der Wertezertrümmerung der 68er. Gesellschaftliche Modernisierung und Massen-
konsum sowie Populärkultur und die hedonische Selbstverliebtheit führten laut Kirig und Wenzel
(S. 24) zu dieser Werterelativierung. »Gegenwärtig erleben wir eine bemerkenswerte Abkehr von
dem Paradigma der Werterelativierung und ­zerstörung« (Kirig und Wenzel, S. 24).
Religion, Familie, Heimat und Vertrauen sind Werte, die in der westlichen Welt wiederaufl eben,
so Kirig und Wenzel (S. 24). Allerdings sind die individuellen Lebensstile der Menschen nicht
mehr aufzuheben, beschreiben Kirig und Wenzel weiter. Vielmehr rücken traditionelle Werte wie
Gemeinsinn, Spiritualität und Natur in den Vordergrund, ohne in eine Pfl ichtkultur zurückzufüh-
ren. Somit entwickelt sich eine individualistische Gesellschaft mit neuem Gemeinsinn. Paul Nolte
(2004) vermutet den intellektuellen Durchbruch der neuen Bürgerlichkeit, die sich nach Stär-
kung von Bindungskräften in der hochgradig mobilisierten und globalisierten Gesellschaft sehnt.
Laut Kirig und Wenzel (S. 23) wird dieser Wertewandel auch die Tourismusbranche zum Umden-
ken zwingen. Die Grundprinzipien für das Denken und Handeln der Gesellschaft werden sich
verschieben. Auch werden sich diese Verschiebungen auf Lebensstile und Konsumbedürfnisse
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2 reiseplanung

auswirken. Die touristischen Märkte werden dadurch mit immer größerer Dynamik umgestaltet,
wie Kirig und Wenzel (S. 23) beschreiben.
· Werteverschiebungen prägen Menschen in ihren Gewohnheiten, Sehnsüchten und
Bedürfnissen.
· Werteverschiebungen signalisieren kollektive Wandlungen von Moral, Mentalität und
Motivation.
· Werteverschiebungen führen nachweislich zu Veränderungen des Lebensstils und der
Konsumwünsche.
· Werteverschiebungen ergeben signifi kante Veränderungen in unserem Verhältnis zu Natur,
Mitmenschen, Kommunikation und Selbstwahrnehmung.
Die Touristen von morgen
»Es gibt verlässliche Anzeichen dafür, dass wir mit dem Beginn des 21. Jahrhunderts eine Epo-
che abgeschlossen haben, in der Hedonismus, Massenmärkte, Massenmedien und Ego-Kulte
im Vordergrund standen. Die neue Sensibilität für immaterielle Werte, für individuelle Qualität,
singuläre Erfahrungen sowie ein integriertes, facettenreiches und ganzheitliches Weltbild ist die
direkte Reaktion auf den Verschleißprozess auf den Massenmärkten.« (Kirig und Wenzel, S. 26).
Für die Postmodernen Welteroberer, wie Kirig und Wenzel (S. 27) die neue Zielgruppe nennen,
ist die aktive Zukunftsgestaltung eine zentrale Sehnsucht. Werte und Wünsche müssen sich
möglichst frei kombinieren lassen, damit sie sich in heterogene Lebensstile integrieren können.
Hierbei spielen »[...] Begriffe wie Individualität, Konsumbewusstsein, Multioptionalität und Life-
style-Orientierung eine zentrale Rolle.« (Kirig und Wenzel, S. 27).
Auf der Basis der »neuen alten Werte« entstehen die interessantesten Tourismusangebote,
schreiben Kirig und Wenzel. Die Postmodernen Welteroberer suchen laut Kirig und Wenzel (S.
27) »[...] Kontrasterlebnisse UND Besinnung, individuelles Wohlergehen UND das Schicksal der
Menschheit, Gesundheit UND Genuss, Lifestyle UND Umweltverträglichkeit.«
Kirig und Wenzel defi nieren die Postmodernen Welteroberer als neue Zielgruppe für den Touris-
mus. Diese Zielgruppe zeigt Überschneidungen zu verschiedenen Konsumententypen der sozi-
odemografi schen Literatur. Diese bezeichnen Kirig und Wenzel als »LOHAS« (Lifestyle of Health
and Sustainability), »Kulturell Kreative« und »Kreative Klasse«.
Zum postmaterialistischen Werteset der LOHAS, formulieren Kirig und Wenzel (S. 29)
drei Grundthesen:
· Gesunder Genuss: Er orientiert sich am unmittelbaren körperlichen Wohlfühlbedürfnis und
an einem neuen Umgang mit der Natur.
· Postmaterielle Lebensphilosophie: Die moralischen Hedonisten unserer Zeit sind
lebensbejahend und werteorientiert ­ ohne mit dem Zeigefi nger zu argumentieren.
· Time poor ­ money rich: Konsum muss heute helfen, Überkomplexitäten nachhaltig zu
reduzieren.
Ray (2000) defi niert den Lebensstil der Kulturell Kreativen so: Kulturell Kreative sind intensive Le-
ser und kaufen mehr Bücher als die durchschnittlichen Bürger. Sie setzen sich aktiv mit Kunst und
Kultur auseinander. In dem Streben nach Authentizität lehnen sie schlechte Qualität, Wegwer-
fartikel und Markenwahn ab. Kulturell Kreative kaufen nicht aus einem Impuls heraus, sondern
informieren sich erst umfassend. Sie sind praktisch die einzigen Käufer, welche die Produkt-
etiketten aufmerksam lesen. Außerdem wollen sie keine Innovation um jeden Preis. Aber bei
33
2.2 entdecker

Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Jahr
2008
ISBN (eBook)
9783836636629
DOI
10.3239/9783836636629
Dateigröße
15.7 MB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Hochschule der Medien Stuttgart – Fakultät Information und Kommunikation, Informationsdesign
Erscheinungsdatum
2009 (Oktober)
Note
1,1
Schlagworte
tourismus reise urlaub kommunikation corporate identity
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Titel: Kommunikations- und Gestaltungskonzept für einen Reiseveranstalter im Jahr 2020
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