Untersuchung, Beschreibung und Darstellung der Wechselwirkungen von Marketing und Supply Chain Management Aktivitäten
					
	
		©2004
		Studienarbeit
		
			
				138 Seiten
			
		
	
				
				
					
						
					
				
				
				
				
			Zusammenfassung
			
				Inhaltsangabe:Einleitung:	
Vor dem Hintergrund, dass Supply Chain Management (SCM) und Marketing sich in verschiedenen Formen mit dem Kunden auseinandersetzen, liegt es auf der Hand, die Gemeinsamkeiten und Differenzen beider Begriffe zu klären. SCM wird allgemein als funktions- und unternehmensübergreifendes, prozessorientiertes Gestalten, Planen, Beobachten, Kontrollieren, Analysieren und Steuern der Material-, Dienstleistungs-, Informations- und Finanzmittelflüsse logistischer Wertschöpfungsketten und Wertschöpfungsnetzwerke im Sinne der Unternehmensphilosophie verstanden. Somit sind darunter ebenfalls Aktivitäten des Marketing enthalten. Marketing kann z.B. als Analyse, Organisation, Planung und Kontrolle kundenbezogener Ressourcen, Verhaltensweisen und Aktivitäten beschrieben werden. Bisher sind die gegenseitigen Interdependenzen zwischen Marketing und SCM noch nicht eindeutig beschrieben worden. Die Ergebnisse der Arbeit sollen die Erkenntnisse im SCM ergänzen.
Ziel der Arbeit ist die Darstellung der Zusammenhänge zwischen SCM und Marketing, insbesondere werden die Auswirkungen von Marketingmaßnahmen auf das Unternehmen im Rahmen der SCM Strategie untersucht. Diese Studienarbeit ist im Zusammenhang mit der Erstellung einer Schulung der BBS-LOGSCM Training entstanden. Zunächst wird dem Leser die Entstehung und Entwicklung des Marketing und des SCM dargestellt. Anschließend werden diese beiden Begriffe abgegrenzt und für deren Bedeutung für den Verlauf der Arbeit festgelegt.
In Kapitel 4 werden die Aufgaben des Marketing beschrieben, auf denen die folgenden Kapitel aufbauen. Gleichzeitig werden in diesem Kapitel die Einflüsse der Marketing-Aufgaben auf die SC, aufgezeigt. Nach der Aufgabenstellung ist eine Definition der Ziele nötig um daraus eine Strategie festzulegen. Daher werden in Kapitel 5 auf die Ziele des Marketing und des SCM und ihre Verknüpfungen, Beziehungen und Gemeinsamkeiten herausgestellt. Nachdem die Aufgaben und Ziele erläutert wurden, kann daraus eine Strategie hergeleitet werden.
In Kapitel 6 werden die Strategien des Marketing, die des SCM und die gegenseitigen Einflüsse erläutert. Anhand der bis dahin erlangten Erkenntnisse werden dann in Kapitel 7 die Wechselwirkungen von Marketing und SCM Aktivitäten zusammengefasst und dargestellt.
	
Inhaltsverzeichnis:Inhaltsverzeichnis:
1.Einleitung5
1.1Aufgabenstellung und Zielsetzung der Studienarbeit5
1.2Aufbau der Studienarbeit5
2.Entwicklung des Marketing und des Supply […]
	Vor dem Hintergrund, dass Supply Chain Management (SCM) und Marketing sich in verschiedenen Formen mit dem Kunden auseinandersetzen, liegt es auf der Hand, die Gemeinsamkeiten und Differenzen beider Begriffe zu klären. SCM wird allgemein als funktions- und unternehmensübergreifendes, prozessorientiertes Gestalten, Planen, Beobachten, Kontrollieren, Analysieren und Steuern der Material-, Dienstleistungs-, Informations- und Finanzmittelflüsse logistischer Wertschöpfungsketten und Wertschöpfungsnetzwerke im Sinne der Unternehmensphilosophie verstanden. Somit sind darunter ebenfalls Aktivitäten des Marketing enthalten. Marketing kann z.B. als Analyse, Organisation, Planung und Kontrolle kundenbezogener Ressourcen, Verhaltensweisen und Aktivitäten beschrieben werden. Bisher sind die gegenseitigen Interdependenzen zwischen Marketing und SCM noch nicht eindeutig beschrieben worden. Die Ergebnisse der Arbeit sollen die Erkenntnisse im SCM ergänzen.
Ziel der Arbeit ist die Darstellung der Zusammenhänge zwischen SCM und Marketing, insbesondere werden die Auswirkungen von Marketingmaßnahmen auf das Unternehmen im Rahmen der SCM Strategie untersucht. Diese Studienarbeit ist im Zusammenhang mit der Erstellung einer Schulung der BBS-LOGSCM Training entstanden. Zunächst wird dem Leser die Entstehung und Entwicklung des Marketing und des SCM dargestellt. Anschließend werden diese beiden Begriffe abgegrenzt und für deren Bedeutung für den Verlauf der Arbeit festgelegt.
In Kapitel 4 werden die Aufgaben des Marketing beschrieben, auf denen die folgenden Kapitel aufbauen. Gleichzeitig werden in diesem Kapitel die Einflüsse der Marketing-Aufgaben auf die SC, aufgezeigt. Nach der Aufgabenstellung ist eine Definition der Ziele nötig um daraus eine Strategie festzulegen. Daher werden in Kapitel 5 auf die Ziele des Marketing und des SCM und ihre Verknüpfungen, Beziehungen und Gemeinsamkeiten herausgestellt. Nachdem die Aufgaben und Ziele erläutert wurden, kann daraus eine Strategie hergeleitet werden.
In Kapitel 6 werden die Strategien des Marketing, die des SCM und die gegenseitigen Einflüsse erläutert. Anhand der bis dahin erlangten Erkenntnisse werden dann in Kapitel 7 die Wechselwirkungen von Marketing und SCM Aktivitäten zusammengefasst und dargestellt.
Inhaltsverzeichnis:Inhaltsverzeichnis:
1.Einleitung5
1.1Aufgabenstellung und Zielsetzung der Studienarbeit5
1.2Aufbau der Studienarbeit5
2.Entwicklung des Marketing und des Supply […]
Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
ID 7895 
Sudhoff, Rebecca: Untersuchung, Beschreibung und Darstellung der Wechselwirkungen 
von Marketing und Supply Chain Management Aktivitäten 
Hamburg: Diplomica GmbH, 2004  
Zugl.: Universität Dortmund, Universität, Studienarbeit, 2004 
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Diplomica GmbH 
http://www.diplom.de, Hamburg 2004 
Printed in Germany
Einleitung 
Studienarbeit von Rebecca Sudhoff 
Universität Dortmund 
Seite 2 
Inhaltsverzeichnis 
1  Einleitung ... 4 
1.1
Aufgabenstellung und Zielsetzung der Studienarbeit ...4
1.2
Aufbau der Studienarbeit...4
2  Entwicklung des Marketing und des Supply Chain Managements ... 5 
2.1
Entwicklung des Marketing...5
2.2
Entwicklung des Supply Chain Management ...8
3  Begriffsabgrenzungen... 11 
3.1
Marketing...11
3.2
Supply Chain Management ...14
4  Aufgaben des Marketing und ihre Einbindungen in die Supply Chain ... 18 
4.1
Aufgaben des Marketingmanagements...20
4.2
Marketingaufgaben und ihre Einbindungen in die Supply Chain...22
4.2.1
Marktforschung... 23
4.2.2
Produktmix... 26
4.2.3
Preismix... 32
4.2.4
Distributionsmix ... 34
4.2.5
Kommunikationsmix ... 38
5  Ziele ... 42 
5.1
Marketingziele ...45
5.2
Ziele des Supply Chain Managements...49
5.3
Beziehungen zwischen Marketing- und SCM-Zielen...52
6  Strategien des Marketing und des Supply Chain Managements und ihre 
Auswirkungen aufeinander ... 54 
6.1
Marketingstrategien ...54
6.1.1
Marktfeldstrategien... 55
6.1.2
Marktstimulierungsstrategien ... 59
6.1.3
Marktwahlstrategien ... 60
6.1.4
Marktarealstrategie... 64
6.1.5
Push- und Pull-Strategie im Marketing... 65
Einleitung 
Studienarbeit von Rebecca Sudhoff 
Universität Dortmund 
Seite 3 
6.2
Strategien des Supply Chain Managements ...67
6.2.1
Autonomiestrategie ... 67
6.2.2
Kooperationsstrategie ... 68
6.2.3
Strategien der Versorgung ... 73
6.2.4
Strategien der Entsorgung und des Recyclings ... 77
7  Darstellung der Wechselwirkungen von Marketing und                          
Supply Chain Management ... 81 
8  Ausblick... 93 
Literaturverzeichnis ... 94 
Abbildungsverzeichnis ... 104 
Tabellenverzeichnis ... 105 
Abkürzungsverzeichnis ... 106 
Anhang ... 107 
Einleitung 
Studienarbeit von Rebecca Sudhoff 
Universität Dortmund 
Seite 4 
1 Einleitung 
1.1  Aufgabenstellung und Zielsetzung der Studienarbeit 
Vor dem Hintergrund, dass Supply Chain Management (SCM) und Marketing sich in ver-
schiedenen Formen mit dem Kunden auseinandersetzen, liegt es auf der Hand, die Gemein-
samkeiten und Differenzen beider Begriffe zu klären. SCM wird allgemein als funktions- und 
unternehmensübergreifendes, prozessorientiertes Gestalten, Planen, Beobachten, Kontrol-
lieren, Analysieren und Steuern der Material-, Dienstleistungs-, Informations- und Finanzmit-
telflüsse logistischer Wertschöpfungsketten und Wertschöpfungsnetzwerke im Sinne der 
Unternehmensphilosophie verstanden. Somit sind darunter ebenfalls Aktivitäten des Marke-
ting enthalten. Marketing kann z.B. als Analyse, Organisation, Planung und Kontrolle kun-
denbezogener Ressourcen, Verhaltensweisen und Aktivitäten beschrieben werden. Bisher 
sind die gegenseitigen Interdependenzen zwischen Marketing und SCM noch nicht eindeutig 
beschrieben worden. Die Ergebnisse der Arbeit sollen die Erkenntnisse im SCM ergänzen. 
Ziel der Arbeit ist die Darstellung der Zusammenhänge zwischen SCM und Marketing, insbe-
sondere werden die Auswirkungen von Marketingmaßnahmen auf das Unternehmen im 
Rahmen der SCM Strategie untersucht.  
1.2  Aufbau der Studienarbeit 
Diese Studienarbeit ist im Zusammenhang mit der Erstellung einer Schulung der BBS-LOG-
SCM Training entstanden. Zunächst wird dem Leser die Entstehung und Entwicklung des 
Marketing und des SCM dargestellt. Anschließend werden diese beiden Begriffe abgegrenzt 
und für deren Bedeutung für den Verlauf der Arbeit festgelegt.  
In Kapitel 4 werden die Aufgaben des Marketing beschrieben, auf denen die folgenden Kapi-
tel aufbauen. Gleichzeitig werden in diesem Kapitel die Einflüsse der Marketing-Aufgaben 
auf die SC, aufgezeigt. Nach der Aufgabenstellung ist eine Definition der Ziele nötig um dar-
aus eine Strategie festzulegen. Daher werden in Kapitel 5 auf die Ziele des Marketing und 
des SCM und ihre Verknüpfungen, Beziehungen und Gemeinsamkeiten herausgestellt. 
Nachdem die Aufgaben und Ziele erläutert wurden, kann daraus eine Strategie hergeleitet 
werden. In Kapitel 6 werden die Strategien des Marketing, die des SCM und die gegenseiti-
gen Einflüsse erläutert. Anhand der bis dahin erlangten Erkenntnisse werden dann in Kapi-
tel 7 die Wechselwirkungen von Marketing und SCM Aktivitäten zusammengefasst  
und dargestellt. 
Entwicklung des Marketing und des Supply Chain Management 
Studienarbeit von Rebecca Sudhoff 
Universität Dortmund 
Seite 5 
2  Entwicklung des Marketing und des Supply Chain 
Managements 
2.1   Entwicklung des Marketing 
Der Marketinggedanke hat sich in den vergangenen Jahrzehnten wie folgt entwickelt: von 
der anfänglichen Produktionsorientierung, bei der die Produktion im Mittelpunkt der Unter-
nehmensaktivitäten steht, bis zur Verkaufsorientierung, der Ausrichtung der Produktion an 
der Nachfrage. [Gün97; S.34] 
Diese Entwicklung muss vor dem Hintergrund des strukturellen Wandels des Marktes, vom 
Verkäufer- zum Käufermarkt gesehen werden (Bild 2.1). Ursprünglich mussten die Abneh-
mer um das knappe Angebot kämpfen, wohingegen das heutige Markthandeln durch das 
Bemühen der Verkäufer um den Käufer gekennzeichnet ist. [Bec02; S.1] 
Verkäufermarkt
Käufermarkt
Angebot
Nach-
frage
Nachfrage-
überhang
Nachfrage
Angebot
Angebots-
überhang
Produktorientiertes Verhalten
- Kapazitätsbeschaffung
- Aufbau von Produktionsmitteln
- Verteilungsfunktion
Marktorientiertes Verhalten
- Marktanforderung (Bedürfnisse, Probleme, Wünsche)
- Marktorientierte Gestaltungsinstrumente
- Leistungserstellungsprozess / Verteilungsfunktion
- Problemlösung / Kundennutzen
Bild 2.1:  Wandel Verkäufer- zu Käufermarkt [Gün97; S.36] 
Typisch für den Verkäufermarkt ist ein Nachfrageüberschuss, das heißt, das Angebot ist 
knapp und wenn Ware vorhanden ist, besteht die einzige Aufgabe aus der Verteilung der 
Waren. Der Verkäufer bestimmt somit den Markt und kann die Preise willkürlich festlegen. 
Alles was zur Zeit des Verkäufermarktes produziert wurde, wurde auch verkauft, weshalb der 
Markt nicht wichtig und die Unternehmen nach innen orientiert waren. [Gün97; S.36]  
International gesehen gibt es hier jedoch Unterschiede, die internationalen Märkte befinden 
sich, je nach Entwicklungsstand des Landes, in unterschiedlichen Stadien, welche zwischen 
der Produktions- und der Verkaufsorientierung liegen. [Gün97; S.34] In Westeuropa beginnt 
die Entwicklung des Marketing in der Nachkriegszeit. 
Die Ausprägung zum Verkäufermarkt zeichnete sich in den 50er Jahren ab. Zum ersten Mal 
wurde Ware als Markenartikel mit Hilfe von Produkt- und Markenimages verkauft. Somit 
Entwicklung des Marketing und des Supply Chain Management 
Studienarbeit von Rebecca Sudhoff 
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Seite 6 
konnte ein Massengut zum Produkt mit eigener und interessanter Identität werden. [Pep96; 
S.572] Es entstand die Philosophie der marktorientierten Unternehmensführung, welche die 
primär inputorientierte Sichtweise sukzessive ablöste. [Pep96; S.573]  
In den 60er Jahren erweiterte sich das Angebot und ließ den Nachfrageüberschuss deutlich 
geringer werden. Es reichte jedoch eine genaue Planung und Steuerung des Vertriebes aus, 
um die Fertigung effizient auszulasten. [Gün97; S.35]  
GUTENBERG entwickelte aus dem 4 P-Ansatz (McCarthy: Product, Price, Place, Promotion) 
die Instrumente
1
, die auch heute noch Grundlage der Analyse des Marktes sind. Auch kam 
es zu der Anwendung von psychologischen und soziologischen Erkenntnissen über das 
menschliche Verhalten bezogen auf die Vermarktung von Gütern und Dienstleistungen. So 
wurden psychologische Konsumentenverhaltenstheorien (z.B. Motivationsmodell von MAS-
LOW [Tho98, S.625f] oder Lernmodell von PAWLOW [Mühl]) und soziologische Konsumen-
tenverhaltenstheorien (z.B. Meinungsführermodell von KATZ/LAZARSFELD [Int03e]) einge-
bunden. [Pep96; S.573]  
KOTLER beschrieb das Marketing 1967 als eine Analyse, Organisation, Planung und Kon-
trolle kundenbezogener Ressourcen, Verhaltensweisen und Aktivitäten einer Firma, was das 
Ziel der gewinnbringenden Befriedigung der Wünsche und Bedürfnisse ausgewählter Kun-
dengruppen beinhaltet [Pep96; S.579]. 
Der Ausgleich zwischen Angebot und Nachfrage schritt in den 70er Jahren voran und es 
bedurfte schon eines größeren planerischen Aufwands, wie beispielsweise Marktbeobach-
tungen und Produktionsplanung, um Nachfrage und eigene Produktion aufeinander abzu-
stimmen. Aufgrund des schwindenden Nachfrageüberschusses konnte der Kunde mehr und 
mehr den Markt bestimmen. Somit mussten die Unternehmen die nach innen gerichtete Ori-
entierung aufgeben und eine zum Markt und Kunden gerichtete Orientierung entwickeln (O-
rientierung nach). [Gün97; S.35f]  
Als wichtiges Merkmal der 70er Jahre lässt sich die Entwicklung verschiedener Marketingar-
ten hervorheben. Die Marketingerkenntnisse wurden auf unterschiedliche Aspekte der Ge-
sellschaft projeziert:  
-  humane Aspekte (Human Marketing), bei der das Gewinnstreben durch die Berücksichti-
gung sozialer, gesellschaftlicher und ökologischer Ansprüche begrenzt wird [Int03g], 
-  soziale Aspekte (Social Marketing), die die Planung, Organisation, Durchführung und 
Kontrolle von Marketingstrategien und -aktivitäten nichtkommerzieller gemeinnütziger 
Organisationen [Int03h], beinhalten, und 
1
 auf die 4`Ps und ihre Instrumente wird in den nachfolgenden Kapiteln eingegangen 
Entwicklung des Marketing und des Supply Chain Management 
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Seite 7 
-  generische Aspekte (Generic Marketing), also die Ausdehnung auf den Austausch nicht-
materieller Ressourcen [Int03i].  
In diesem Zusammenhang sah KOTLER [Kot82; S.24/27] das Ziel des Marketing aufgrund 
zunehmender Ressourcenausbeutung nicht mehr singulär in der einseitigen Marktauswei-
tung und Konsumintensivierung, sondern in einem gezielten Reduktionsmarketing (Demarke-
ting). Dies bedeutet, dass nicht alles verkauft werden darf, was verkauft werden kann, son-
dern nur das, was vertretbar erscheint. Das zunehmende Angebot führte zu einer klaren Ab-
grenzung des eigenen Angebots gegenüber den anderen Wettbewerbsteilnehmern, zu einer 
besseren Analyse der Nachfrageseite und zu einer immer größer werdenden Konkurrenz.  
Durch die stetige Ausweitung des Gültigkeitsbereiches von Marketingaussagen und durch 
verstärkte Wirtschaftsverflechtungen zwischen den Branchen einer Volkswirtschaft entstand 
das Makromarketing, welches die Übertragung marketingtypischen Denkens und Handelns 
auf die allgemeine Wirtschaftspolitik bezeichnet. [Pep96; S.574/575]  
Die durch die wachsende Konkurrenz entstehenden intensiven Wettbewerbsbeziehungen 
zeigten sich auf den Märkten erstmals in den 80er Jahren. Ein verstärktes Marketingziel war 
die (beabsichtigte) Konkurrenzvernichtung. Es wurde von Frontal- und Flankenangriffen, 
Überraschungs- und Einschleichtaktiken gesprochen. Diese Bezeichnungen stammen aus 
der Militärstrategie, aus der einige Erkenntnisse in das Marketing einflossen. Die Folge dar-
aus war eine Zunahme des Absatzanteils der Unternehmen auf ausländischen Märkten. Wei-
terhin fand eine Erweiterung auf internationales Marketing statt.  Das heißt, Unternehmen 
erwerben in einem anderen Land Immobilien oder errichten Tochterunternehmen. Dabei 
handelt es sich um Fragen der Marktwahl, des Marktzugangs und der Marktbearbeitung auf 
globalen Märkten. 
Weitere Arten des Marketing entstanden in diesem Jahrzehnt (80er). LEVITT brachte in die-
sem Zusammenhang den Begriff des Global Marketing zur Diskussion. Entsprechend seiner 
Hypothese, dass die hochentwickelten Industrienationen konvergente Sozialstrukturen auf-
weisen, sich in ihren Vermarktungsbedingungen also immer ähnlicher werden und grenz-
überschreitende Kommunikation nicht zu verhindern war, trat er für gleiche oder übertragba-
re Marketingkampagnen auf verschiedenen nationalen Absatzmärkten international tätiger 
Unternehmen ein. [Pep96; S.575]  
Gleichzeitig wurde das Direktmarketing, also die direkte Ansprache von Zielpersonen bei-
spielsweise durch Mailings, Response-Werbemittel und Haushaltsverteilungen und das Akti-
onsmarketing (Promotions) immer bedeutsamer. Da die normalen Kommunikationswege 
durch Informationsüberflutung und selektive Wahrnehmung der Verbraucher immer weniger 
geeignet waren, schienen erst außergewöhnliche Ereignisse des Aktionsmarketing dazu in 
Entwicklung des Marketing und des Supply Chain Management 
Studienarbeit von Rebecca Sudhoff 
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Seite 8 
der Lage zu sein, Botschaften ans Ziel zu transportieren. 
KOTLER [Kot82, S.33ff] ergänzte in den 80er Jahren den 4P-Ansatz um die Öffentlichkeits-
arbeit (Publicity), was alle Maßnahmen, die das Ansehen des Unternehmens (z.B. Wirt-
schaftsverbände, Behörden, Regierungsstellen) in der Öffentlichkeit fördern sollen, beinhal-
tet. Auch als Public Relations (PR)  fand sie durch Placement, Sponsoring und Networking 
als verdeckte Werbung in verstärktem Maße statt. [Pep96, S.576] Allgemein werden jedoch 
die ursprünglichen 4 P`s als die zentrale Aufgaben angesehen, wobei Publicity als Teilmenge 
der Promotion betrachtet wird.  
In den 90ern wurde das Marketing individualisiert (Customized Marketing). Das bedeutet, 
dass auf jeden Kunden einzeln eingegangen wird. Daraus folgt die Rückkehr zur Einzelferti-
gung, was durch computergestützte Fertigungsanlagen, Outsourcing und Modultechnik mög-
lich gemacht wird. Aufgrund von Unternehmenskonzentrationen stieg die Bedeutung von 
Marketingallianzen (Marketing Networks), die Konzerne zur Wahrung gegenseitiger Interes-
senssphären in verschiedenen Märkten schlossen. Auch mit der Entstehung reiner Marke-
tingfirmen, bei denen sich eine rechtliche und/oder wirtschaftliche Trennung von Produktion 
und Absatz vollzieht, wurde gerechnet. [Pep96; S.576]  
Ein weiterer neuer Begriff tauchte auf: Das Turbomanagement, das ebenfalls von KOTLER 
geprägt wurde und einen technologiebedingten besseren Informationsstand im Marketing 
und Vorkehrungen für ein schnelleres Feedback auf Marktreaktionen beinhaltet 
[Kot82; S.72]. 
Auch die Standort- und Ansiedlungsentscheidung von Unternehmen gewann an Relevanz. 
Diese Entscheidungen werden durch marketingadäquates Verhalten der Staaten und Regio-
nen durch Steuererleichterungen und Subventionen beeinflusst, was als Space-Management 
bezeichnet wird. 
Neben diesen Aspekten gewann auch der Bereich der kaufbegleitenden technischen und 
kaufmännischen Services an Bedeutung (Service Marketing). [Pep96; S.577] 
2.2  Entwicklung des Supply Chain Management 
Veränderungen in den Märkten und im Unternehmensumfeld haben dazu beigetragen, dass 
Unternehmen ihre Strukturen und Organisationskriterien komplett neu gestalten müssen. 
Eine höhere Dynamik auf den Absatzmärkten, stärkerer Preiskampf durch die Öffnung des 
globalen Wettbewerbs sowie die rasante Entwicklung des E-Commerce sind nur einige Cha-
rakteristika, die den Unternehmen eine veränderte Sichtweise auf die Wertschöpfungskette 
abverlangen. Die Unternehmen sehen sich gezwungen, sich den stetig steigenden Lieferser-
viceanforderungen der Kunden hinsichtlicht Kosten, Zeit und Qualität anzupassen. 
Entwicklung des Marketing und des Supply Chain Management 
Studienarbeit von Rebecca Sudhoff 
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Seite 9 
Stand früher vor allem das eigene Unternehmen im Blickpunkt der Unternehmensführung, so 
zeichnen sich gegenwärtig erfolgreiche Unternehmen dadurch aus, dass sie ihre Ziele an 
den Prämissen und Erfolgsfaktoren aller in der logistischen Kette involvierten Partner anpas-
sen. Statt den Fokus auf die Funktionen und Aufgaben einzelner Teilbereiche zu richten, 
müssen Unternehmen den ganzheitlichen Prozess der logistischen Kette vom Lieferanten bis 
zum Kunden betrachten. Sämtliche separate Funktionen der Beschaffungs-, der Produkti-
ons- und der Distributionslogistik müssen zu einem einheitlichen Prozess vernetzt werden.
[Lin78;S.10] 
Dies zu realisieren ist Aufgabe des SCM. Es umfasst somit die ,,integrierte Planung, Steue-
rung und Kontrolle aller in einer Lieferkette auftretenden logistischen Aktivitäten". [Kämp03] 
Dabei müssen alle Prozesse entlang der Lieferkette möglichst effektiv und effizient bewältigt 
und koordiniert werden. Dies setzt das Errichten von bereichsübergreifenden Organisations- 
und Informationseinheiten voraus. 
Das SCM orientiert sich dabei stets an folgenden Leitlinien: 
·  Prozessbezogenes Denken ersetzt die funktions- und organisationsbezogene Be-
trachtung. 
·  Prozesse werden nicht am Produkt, sondern an Kundenanforderungen ausgerichtet. 
·  Die ganzheitliche Optimierung des Informations- und Materialflusses steht jederzeit 
im Vordergrund. 
·  Die Erfüllung der Kundenanforderungen ist auf gleicher Ebene zu verfolgen wie die 
Verbesserung der Rendite. [Wan02; S.331] 
Zukünftig wird der Wettbewerb weniger zwischen einzelnen Unternehmen sondern zwischen 
den Supply Chains (SC) gestaltet. Ausschlaggebend für den Erfolg von Unternehmen wird 
deren Kooperationsbereitschaft mit anderen in der Lieferkette eingebundenen Unternehmen 
sein. Das kompetitive Verhalten im Wettbewerb wird folglich von der Unternehmensebene in 
Richtung der SC-Ebene verschoben. [Wil00;S.13] 
Historisch betrachtet stammt der ca. 40 Jahre alte Begriff aus den USA und wurde zu Beginn 
durch Consultinggesellschaften geprägt. Ende der 80er Jahre wurde das Thema von der 
Wissenschaft aufgegriffen. In Deutschland wurde das SCM erst Mitte der 90er Jahre von 
Wissenschaft und Praxis bearbeitet. Als Basis für das Thema wird die Value Chain (Wert-
schöpfungskette) nach Porter genannt [Wer00; S.4]. Grundlegende Arbeiten zur Etablierung 
des Begriffs in den Vereinigten Staaten wurden unter anderem von Cooper, Christopher, 
Ellram, Bowersox und Davis angefertigt.  
Entwicklung des Marketing und des Supply Chain Management 
Studienarbeit von Rebecca Sudhoff 
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Seite 10
Es gibt demnach in der Literatur viele Ansätze und Definitionen dieses Begriffs. [Kot00; S.24] 
Die Vielfalt der Denkansätze zum SCM stellt KOTZAB [Kot00; S24] zusammen. Er be-
schreibt besonders die verschiedenen Definitionen aus dem amerikanischen Raum. Chrono-
logisch betrachtet können sie wie in Bild 2.2 dargestellt aufgeführt werden. 
Materialfluss vom 
Lieferanten 
bis zum Endkunden; 
ein Objekt
anstelle 
aufgeteilter 
Verantwortlichkeiten 
und Zuständigkeiten
Materialfluss vom 
Lieferanten 
zum Kunden
1985
Jones/Riley
1987
Houlighan
Materialfluss vom 
Lieferanten 
über die 
Produktion 
und Distribution
bis 
zum Endkunden
1994
Christopher
Gegenseitige 
Informations-
bereitstellung
und 
gemeinschaftliche 
Planung 
vom Rohstoff-
lieferanten
bis zum Endkunden
Kooperatives 
Verhalten
als Basis, 
Funktionen und 
deren Aufgaben 
werden 
unternehmens-
übergreifend 
verbunden
1996
Bowersox/Closs
1997
Bowersox
Integration von 
Geschäftsprozessen
vom Endbenutzer 
bis zu Lieferanten, 
welche Produkte, 
Dienstleistungen,
Informationen 
bereitstellen, 
die beim Kunden zu 
einem Mehrwert 
führen
1998
The Global
Supply Chain
Forum
Entwicklung des SCM
SCM wird verstanden als:
Bild 2.2:  Entwicklung des SCM 
Begriffsabgrenzungen 
Studienarbeit von Rebecca Sudhoff 
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Seite 11
3 Begriffsabgrenzungen 
3.1 Marketing 
Marketing ist heute ein geläufiger Begriff, mit dem jedoch immer noch sehr Vielfältiges ver-
bunden wird. Es handelt sich um einen inhaltsvollen Begriff, der sich in viele Bereiche ver-
zweigt hat, da heutzutage nicht nur Unternehmen, sondern zunehmend auch Institutionen 
wie Kommunen, Bund und Länder Marketingaktivitäten durchführen. [Bec02; S.1] 
In den letzten Jahren hat sich, wie in Kapitel 2 beschrieben, die Wandlung vom Verkäufer- 
zum Käufermarkt vollzogen. Nicht mehr die Produktion, sondern der Markt bzw. Kunde mit 
seinen Bedürfnissen und Wünschen steht im Vordergrund. Mit Hilfe des Marketing ist es 
möglich, diesen Markt zu beeinflussen und zu gestalten. Es ist umso wichtiger, je gesättigter 
der Markt ist, je austauschbarer die Produkte sind und je mehr an die Grenze der Verbesse-
rungsfähigkeit der Angebote gestoßen wird. [Blo89; S.9]  
Grundsätzlich können dem Marketing zwei Bedeutungen zugeordnet werden. Zum einen 
kann darunter eine Denkhaltung verstanden werden, die im betrieblichen Handeln dadurch 
zum Ausdruck kommt, dass alle Mitarbeiter die Grundsätze des Marketing berücksichtigen 
und die Wichtigkeit der Kunden- und Marktorientierung verinnerlicht haben. Zum anderen 
kann Marketing als betriebswirtschaftliche Funktion abgegrenzt werden, die auf einer Ebene 
wie z.B. die Produktion oder Finanzierung stehen kann. [Tho98; S.143] 
Im Folgenden werden einige Definitionen aus der Literatur herausgestellt. 
Marketing wird auf "marketing-marktplatz.de"[Int03d] allgemein als ein Prozess beschrieben, 
durch den eine Organisation auf kreative, produktive und gewinnbringende Weise eine Be-
ziehung zum Markt herstellt. 
Bei MEYER und DAVIDSON [Mey01] erhält neben der Beziehung zum Markt die Beteiligung 
aller Mitarbeiter eine hohe Bedeutung. Ziel ist es, überdurchschnittliche Wertzuwächse für 
das Unternehmen zu erzielen.  
Als eine bewusst marktorientierte Unternehmensführung, die sich in Planung, Koordination 
und Kontrolle aller auf die aktuellen und potentiellen Märkte ausgerichteten Unternehmens-
aktivitäten niederschlägt wird Marketing von MEFFERT [Gün97; S.15] gesehen.  
SCHNEIDER betrachtet Unternehmensaktivitäten etwas detaillierter, er unterscheidet zwi-
schen Instrumenten für die Planung, Steuerung, Koordination und Kontrolle (formelle Seite) 
und für die marketingpolitische (materiale) Seite Instrumente. Unter ihrem Einsatz befinden 
sich alle Maßnahmen einer ziel- und wettbewerbsorientierten Ausrichtung der marktrelevan-
Begriffsabgrenzungen 
Studienarbeit von Rebecca Sudhoff 
Universität Dortmund 
Seite 12
ten Aktivitäten der Unternehmung an ausgewählten Problemfeldern gegenwärtiger und zu-
künftiger Kundenpotentiale [Sch]. 
Die AMERICAN MARKETING ASSOCIATION (AMA) [Hüt99; S.10] nennt in ihrer Definition 
bereits die Aufgaben des Marketing (4 P`s): Marketing ist ein Prozess der Planung und 
Durchführung von Gestaltung, Preisfestlegung, Promotion und Distribution von Ideen, Sach-
gütern und Dienstleistungen zur Schaffung solcher Austauschbeziehungen, die die Ziele von 
Individuen und Organisationen befriedigen. Die AMA unterscheidet hier als erste zwischen 
Ideen, Sachgütern und Dienstleistungen als Produkt, welches auf den Markt gebracht wer-
den soll. 
Die Bindung an den und die Orientierung am Kunden kommt besonders bei BLOOS 
[Blo89; S.9f] zum Ausdruck: Er beschreibt Marketing als ein Prinzip, eine Konzeption, eine 
Denkweise. Marketing ist die Einsicht, dass ein Unternehmen vom Markt lebt. Der Kunde ist 
der zentrale Ansatzpunkt und letzten Endes die Existenzberechtigung der Unternehmung. 
Weiter führt er zwei Definitionsmerkmale auf: die Ausrichtung der Unternehmenspolitik auf 
die Zukunft und auf permanentes Wachstum. Ein Produkt kann zwar im Augenblick noch  
marktgerecht sein, für die Unternehmung ist es jedoch von zentraler Bedeutung, ob es das 
auch in Zukunft sein wird. Er bezeichnet Marketing als marktorientiertes, zukunftsorientiertes 
und wachstumsorientiertes Denken, Handeln und Entscheiden der Unternehmensführung 
sowie aller Mitarbeiter.
 2
Nach MEFFERT [Hüt99; S10] (s.o.) ist Marketing eine marktorientierte Unternehmensfüh-
rung, was auf das Marketing Management hinweist, also  die Steuerung und Koordination 
der allgemeinen Marketing-Problemlösungsprozesse, insbesondere die Gestaltung und Um-
setzung des Marketingkonzeptes.
[Beck02; S.189f] Um verschiedene Probleme und Aufga-
ben zu lösen, welche das Marketing als unternehmerische Funktion neben anderen (z.B. 
Produktion, Finanzierung, Personal) mit sich bringt, wird in der Unternehmensführung wie in 
folgendem Problemlösungsprozess vorgegangen (Bild 3.1). Es handelt sich hierbei um ein 
allgemeines Vorgehen zur Lösung eines Problems. Im Verlauf der Arbeit wird auf die einzel-
nen Schritte des Problemlösungsprozesses eingegangen.  
2
 vgl. auch ,,Lexikon des Marketing" von Peppels, J.Beckers ,,Das Marketingkonzept", Leihs, Dr. Helmuth (1989): 
Marketing, Tips und Hinweise für den Praktiker, Thommen, J-P./Axchleitner, A-K. (1998): Allgemeine Betriebs-
wirtschaftslehre 
Begriffsabgrenzungen 
Studienarbeit von Rebecca Sudhoff 
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Seite 13
Umwelt-
bedingungen
Bedürfnisse
Unternehmens-
ziele
Steuerungsfunktionen
5. Durchführung
6. Evaluierung der Resultate
Problemlösungsprozess
1. Analyse der Ausgangslage
2. Marketing-Ziele
3. Marketing-Instrumente
4. Marketing-Mix
Distribution
Konditi-
onen
Kom-
munikation
Ziele
Ziele
Ziele
Ziele
Maß-
nahmen
Maß-
nahmen
Maß-
nahmen
Maß-
nahmen
Mittel
Mittel
Mittel
Mittel
Produkt
Führung
Distribution
Konditi-
onen
Kom-
munikation
Ziele
Ziele
Ziele
Ziele
Maß-
nahmen
Maß-
nahmen
Maß-
nahmen
Maß-
nahmen
Mittel
Mittel
Mittel
Mittel
Produkt
Führung
Bild 3.1:  Steuerung des Marketing-Problemlösungsprozesses [Tom98; S.145]  
Abgrenzung des Marketingbegriffs für die weitere Arbeit 
Für die Abgrenzung des Marketingbegriffes für die weitere Arbeit wird die schon oben aufge-
führte Definition von BLOOS [Blo89; S.9f] zugrunde gelegt. 
Marketing ist eine Konzeption der Unternehmensführung bzw. eine Unternehmensphiloso-
phie, bei der im Interesse der Erreichung der Unternehmensziele (z.B. mehr Gewinn, Ver-
größerung der Marktanteile) alle betrieblichen Aktivitäten auf die gegenwärtigen und zukünf-
tigen Erfordernisse der Märkte ausgerichtet werden. Bei  BLOOS ist ,,der Kunde die Exis-
tenzberechtigung der Unternehmung". Dies bedeutet eine grundlegende Veränderung der 
unternehmerischen Einstellung, die den Markt und die Kundenwünsche in den Mittelpunkt 
des unternehmerischen Denkens und Handelns stellt (,,Der Kunde ist König"), entgegen der 
ursprünglichen, am Produktionsprozess orientieren Denkhaltung, die darauf hoffte, der Markt 
werde die produzierten Güter schon aufnehmen. Der Blick in die Zukunft muss also aus Sicht 
Begriffsabgrenzungen 
Studienarbeit von Rebecca Sudhoff 
Universität Dortmund 
Seite 14
der Käufer erfolgen. Als Grundsatz gilt: ,,Finde Wünsche und erfülle sie" und nicht ,,Erfinde 
Produkte und verkaufe sie".  
Als marktorientierter und unternehmerischer Denkstil, der in der Erzeugung von Kundenzu-
friedenheit den Weg zur Erreichung der Unternehmensziele sieht, bedeutet Marketing, neben 
der ,,Ausrichtung der Unternehmenspolitik auf die Zukunft und auf permanentes Wachstum" 
[Blo89; S.9f] die systematische Marktbeeinflussung, d.h. gezielte Planung und Durchführung 
von Maßnahmen zur Pflege und Erschließung von Märkten. Marketing als Mittel zur syste-
matischen Marktbeeinflussung und Marktgestaltung ist dadurch gekennzeichnet, nicht nur 
auf Marktentwicklungen zu reagieren, sondern selbst aktiv auf allen Ebenen des Marktge-
schehens zu handeln. [Sch01] 
3.2  Supply Chain Management 
Der Begriff ,,SCM" wird häufig verwendet, jedoch ist die Auffassung über Aufgaben, Inhalte 
und Ziele im SCM nicht eindeutig und führt so zu Missverständnissen
3
. Nachdem in der Ent-
wicklung des SCM vor allem auf Definitionen aus dem englischsprachigen Raum eingegan-
gen wurde, werden folgende Ansätze und Definition aus der deutschsprachigen Literatur 
herausgestellt.  
Bei SCHOLZ-REITER/JAKOBZA [Sch99; S.7ff] wird SCM mit der Koordination der Material- 
und Informationsflüsse von den Rohstofflieferanten über die verschiedenen Produktionsstu-
fen bis zu den Endkunden gleichgesetzt. Die unternehmensübergreifende Abstimmung der 
oben genannten Flüsse hat das Ziel, den Gesamtprozess zeit- und kostenoptimal zu gestal-
ten. Als Wesen des SCM wird besonders die Kooperation über die eigenen Unternehmens-
grenzen hinweg genannt, die sich von lokalen Optimierungen löst und zu einer Optimierung 
in der gesamten Wertschöpfungskette führt. Durch SCM werden Bestellmengen, Lieferzei-
ten, Transporte, Bestände sowie Produktionsmengen und -programme entlang der Wert-
schöpfungskette verbessert bei gleichzeitiger Reduzierung der Bereitstellungszeiten beim 
Kunden.  
Neben den unternehmensübergreifenden SCM-Funktionen nennen SCHOLZ-
REITER/JAKOBZA auch intraorganisatorische Aspekte. Zu diesen zählen sie die Steuerung 
der eigenen Produktion unter Verwendung verbesserter Prognosewerte, im Gegensatz zu 
konventionellen Produktionsplanungs und -steuerungssystemen (PPS-Systeme) oder Enter-
prise Ressource Planing Systemen (ERP-Systeme), welche auf Vergangenheitsdaten basie-
ren und Zukunftsdaten nur schwach berücksichtigen. Zur Unterstützung der Ansätze wird die 
3
 Einen Grund für die Vielseitigkeit der Auffassungen ist, dass der Begriff nicht der betriebswirtschaftlichen Theo-
rie entstammt, sondern in der betrieblichen Praxis entwickelt wurde. Vgl. hierzu [Cors01; S. 95] 
Begriffsabgrenzungen 
Studienarbeit von Rebecca Sudhoff 
Universität Dortmund 
Seite 15
moderne Informationstechnologie (IT) genutzt, so dass Kunden vor allem über den Informa-
tionsfluss integriert werden. Die Effekte der Kundenanbindung sind verringerte Fehlerquoten 
bei der Datenübermittlung und einer Datenverfügbarkeit ohne Zeitverzögerung 
[Sch99; S.7ff]. 
WERNER [Wer00] fasst im Gegensatz zu Scholz-Reiter/Jakobza die Definition weiter und 
bezieht neben der Versorgung auch alle Aktivitäten der Entsorgung und des Recyclings in 
die Betrachtungen des SCM mit ein. Kennzeichnend bleiben Material- und Informationsflüs-
se, zusätzlich werden Finanzmittelflüsse betrachtet. Somit entsteht ein ,,Order to Payment" 
Prozess. Er beginnt mit der Übermittlung eines Kundenauftrags an das Unternehmen und 
endet mit der Begleichung der zugehörigen Rechnung. Grundsätzlich werden zwei Betrach-
tungsebenen unterschieden, einerseits die unternehmensinterne SC und andererseits die 
unternehmensintegrierende SC, welche die Lieferanten und die Kunden einer Unternehmung 
einbeziehen. Die Versorgung, Entsorgung und das Recycling sollen im SCM unter Berück-
sichtigung von Effektivität und Effizienz erfolgen. Als weiteres sind nach Werner die Erfolgs-
faktoren Zeit, Qualität, Flexibilität und Kosten gleichermaßen in den Ansatz einzubeziehen 
[Wern00; S.4ff]. 
KUHN [Kuhn02] definiert SCM wie folgt: ,,Supply Chain Management ist die prozessorientier-
te Planung und Steuerung der Waren-, Informations- und Geldflüsse entlang der gesamten 
Wertschöpfungskette vom Kunden bis zum Rohstofflieferanten..." [Kuh02; S.10]. Durch SCM 
sollen sich folgende Effekte einstellen: Reduktion der Kapitalbindung, erhöhte Planungssi-
cherheit durch bessere Planungsdaten, gesteigerte Flexibilität auf sich verändernden Märk-
ten und effizientere Kapazitätsausnutzungen [Kuh02; S.15]. Als Grundlagen für erfolgreiches 
SCM sieht KUHN prozessorientiertes Kooperationsmanagement, Reorganisation der Kern-
prozesse und die Nutzung moderner IT-Systeme [Kuh02; S.22f]. 
Der SUPPLY CHAIN COUNCIL
4
 [Sup03b] sieht SCM wie folgt: Die SC umfasst alle Bestre-
bungen ein Produkt oder eine Dienstleistung herzustellen und zu liefern. Die Kette reicht von 
den Vorlieferanten bis zu den Kunden der Kunden. Das SCM behandelt dabei sowohl die 
Angebot-  (engl.: supply)  als auch die Nachfrageseite (engl.: demand). Zudem werden fol-
gende Aktivitäten dem SCM zugeschrieben: Beschaffung von Rohmaterialien und Zwischen-
produkten, Fertigung und Montage, Lagerhaltung und Bestandsverfolgung, Auftragsabwick-
lung, der Vertrieb über alle Kanäle sowie die Auslieferung zum Kunden (Bild 3.2). Aufgrund 
4
 Der Supply Chain Council ist eine Non-Profit Organisation mit knapp 1000 Mitgliedern weltweit. Die Mitglieder 
sind Unternehmen aller Wirtschaftszweige und haben sich zum Ziel gesetzt, den aktuellen Stand bezüglich 
Supply Chain Management voranzutreiben. Zu den Mitgliedern gehören z.B. Bayer, Compaq Computer, Procter & 
Gamble, Lockheed Martin u.a..  
Begriffsabgrenzungen 
Studienarbeit von Rebecca Sudhoff 
Universität Dortmund 
Seite 16
der weitgefassten Definition muss sich SCM mit den komplexen Zusammenhängen zwischen 
den Funktionen beschäftigen. 
Materialstrom
Rohmaterial-
Verarbeiter 1
A
b
bau
 un
d A
nb
au R
o
hm
a
ter
ia
l
Rohmaterial-
Verarbeiter 2
Rohmaterial-
Verarbeiter 3
Unternehmen
V
e
rb
ra
uc
he
r
Einzelhändler 1
Einzelhändler 2
Großhändler 1
Einzelhändler 3
Sub-Lieferant 1
Lieferant 1
Lieferant 3
Lieferant 4
Lieferant 5
Lieferant 6
Lieferant 2
Stufe 1
Stufe 2
Stufe 3
Stufe 6
Einkauf
Produktio n
Vertrie b
La ger
La ger
Einkauf
Produktio n
Vertrie b
La ger
La ger
Informationsstrom
Geldstrom
Stufe 4
Stufe 5
Sub-Lieferant 2
Materialstrom
Rohmaterial-
Verarbeiter 1
A
b
bau
 un
d A
nb
au R
o
hm
a
ter
ia
l
Rohmaterial-
Verarbeiter 2
Rohmaterial-
Verarbeiter 3
Unternehmen
V
e
rb
ra
uc
he
r
Einzelhändler 1
Einzelhändler 2
Großhändler 1
Einzelhändler 3
Sub-Lieferant 1
Lieferant 1
Lieferant 3
Lieferant 4
Lieferant 5
Lieferant 6
Lieferant 2
Stufe 1
Stufe 2
Stufe 3
Stufe 6
Einkauf
Produktio n
Vertrie b
La ger
La ger
Einkauf
Produktio n
Vertrie b
La ger
La ger
Informationsstrom
Geldstrom
Stufe 4
Stufe 5
Sub-Lieferant 2
Bild 3.2:  Exemplarische Supply Chain 
Der SUPPLY CHAIN COUNCIL hat zur Darstellung der Prozesse in einer SC das SC Opera-
tions Reference Modell (SCOR-Modell
5
) entwickelt. Alle Aktivitäten, die der Wertschöpfung 
im Sinne der Kundennachfrage dienen, werden in diesem Modell erfasst, zu diesen gehören: 
Interaktionen mit den Kunden und den Märkten sowie physische Materialtransaktionen. Das 
SCOR-Modell umfasst jedoch nicht alle Prozesse eines Unternehmens, z.B. werden Marke-
tingaktivitäten und Produktentwicklung nicht abgebildet. Das Modell beinhaltet einen hierar-
chischen Aufbau in drei Ebenen. Eine vierte Ebene ist bereits erkannt, wird im SCOR-Modell 
jedoch noch nicht vollständig beschrieben. Die Erweiterung der vierten Ebene soll organisa-
tionsspezifische Prozesse, Systeme und Praktiken beinhalten [Sup03b].  
Abgrenzung des Supply Chain Management Begriffs für die weitere Arbeit  
Bei der vorliegenden Arbeit wird SCM wie folgt verstanden: SCM bedeutet das funktions- 
und unternehmensübergreifende, prozessorientierte Gestalten, Planen, Beobachten, Kontrol-
lieren, Analysieren und Steuern der Material-, Dienstleistungs-, Informations- und Finanzmit-
telflüsse logistischer Wertschöpfungsketten und Wertschöpfungsnetzwerke im Sinne der 
Unternehmensphilosophie und -strategie. SCM ist somit nicht nur die IT-gestützte Optimie-
5
 Auf das SCOR-Modell wird in Kapitel 6 ausführlicher eingegangen 
Begriffsabgrenzungen 
Studienarbeit von Rebecca Sudhoff 
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Seite 17
rung, Simulation und Steuerung vernetzter Wertschöpfungsketten auf Basis strategischer 
Ausrichtung [Die]
6
.  
Die SC besteht aus Lieferanten, Produzenten, Logistikdienstleistern und Kunden, die durch 
die oben genannten Flüsse verbunden sind. Der Begriff Supply beinhaltet bei dem genutzten 
Verständnis die Lieferung von bzw. die Versorgung mit Material, Dienstleistungen, Informati-
onen und Finanzmitteln. Als zentrale Elemente werden Wertschöpfungsprozesse angese-
hen. Wertschöpfung bedeutet die Erschaffung oder Herstellung von Kundennutzen zur Be-
friedigung seiner Bedarfe durch verwertbare Materialien oder Dienstleistungen. Die Kunden 
sind interne und externe Abnehmer der Leistungen. Prozesse sind Folgen logisch zusam-
menhängender, reproduzierbarer Aktivitäten, die ein Objekt aus einem definierten Anfangs-
zustand in einen definierten Endzustand transformieren.  
6
 Nach Diebold (o. Jhg.) ist Supply Chain Management gerade nur die IT-gestützte Optimierung, Simulation und 
Steuerung der  Supply Chain S. 4 
Aufgaben des Marketing und ihre Einbindungen in die Supply Chain 
Studienarbeit von Rebecca Sudhoff 
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Seite 18
4  Aufgaben des Marketing und ihre Einbindungen in die 
Supply Chain 
An dieser Stelle wird zunächst auf den Produktlebenszyklus eingegangen, um an seinem 
Verlauf die Aufgaben und mögliche Maßnahmen sowie Instrumente des Marketing abzulei-
ten und erklären zu können. Der Produktlebenszyklus stellt als ein phasenorientiertes Markt-
reaktionsmodell die Absatz- bzw. Umsatzentwicklung eines Produktes über einen variablen 
Zeitablauf dar. Durch den gezielten Einsatz von Marketingaktivitäten kann der Produktle-
benszyklus beeinflusst werden. Die Zielsetzung des Lebenszyklus ist somit die phasenge-
rechte Gestaltung des Einsatzes der Marketinginstrumente. Er kann als Frühwarnsystem 
(Prognose-Modell) und als Orientierungshilfe für Marketingentscheidungen dienen, um bei-
spielsweise die Überalterung eines Produktprogramms zu verhindern. [Int03a]
Jeder Produktlebenszyklus ist in seinem Verlauf durch sieben charakteristische Phasen 
(1. Produktfindung,  2. Produktrealisierung,  3. Markteinführung,  4. Wachstum,  5.  Reifezeit, 
6. Marktsättigung, 7. Degeneration) in einem Umsatz-Zeit-Schaubild darstellbar (Bild 4.1) 
[MGH; S1.3]. 
1. Phase
2. Phase
3. Phase
4. Phase
5. Phase
6. Phase
7. Phase
Produkt-
findung
Produkt-
realisierung
Markt-
einführung
Wachstum
Reifezeit
Markt-
sättigung
Abstieg
0
[]
F&E-Kosten
Produktgewinn
Innovationszeit
Pay-Off-Periode
Verkäuflichkeitsspanne
Umsatz-
kurve
Gewinn-
kurve
Bild 4.1:  Lebenszyklus eines Produktes [Mgh; S.1.4] 
1.  Produktfindung: Sie liefert die Produktidee und am Ende den Entwicklungsauftrag. Die-
ser beinhaltet den Anforderungskatalog sowie Termin- und Kostenziele. 
Aufgaben des Marketing und ihre Einbindungen in die Supply Chain 
Studienarbeit von Rebecca Sudhoff 
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Seite 19
2.  Produktrealisierung:  Produktrealisierung beschreibt die Abfolge von Prozessen und 
Unterprozessen, die benötigt werden, um das Produkt herzustellen. [Son00; S.96] 
3.  Markteinführung: Nach der Entwicklung folgt die Markteinführung. In der Phase der 
Entwicklung fallen ausschließlich Kosten an, wohingegen sich nach Markteinführung ers-
te Umsätze einstellen. Diese steigen jedoch erst mit zunehmendem Bekanntheitsgrad. 
Zu Beginn setzt sich der Umsatz vor allem aus Probe- und Neugierkäufen zusammen. In-
folge hoher Marketingkosten ( Auf- und Ausbau der Produktions- und Absatzorganisation, 
Werbung) stellt sich zunächst noch kein Gewinn ein [Tho98; S.194f]. 
4.  Wachstum: Wird das Produkt in vermehrtem Maße gekauft, so steigt der Umsatz in der 
vierten Phase. Stark beeinflusst wird der Umsatz durch Wiederholungskäufe, Mund-zu-
Mund-Werbung und Artikel in Zeitschriften. Häufig treten in dieser Phase Konkurrenzpro-
dukte auf, die sich durch ihre Form, technische Ausführung, Qualität oder Preis unter-
scheiden. Dadurch werden neue Käuferschichten gewonnen, was eine Marktausweitung 
zur Folge hat. Somit ist diese Phase durch ein überproportionales Umsatzwachstum ge-
kennzeichnet, das sich aber gegen Ende der Phase zu stabilisieren beginnt 
[Tho98; S.194f]. 
5.  Reifezeit: In dieser Phase nimmt das absolute Marktvolumen zwar noch zu, doch neh-
men die Umsatzzuwachsraten ab. In dieser Phase wird oft der höchste Gewinn erzielt 
[Tho98; S.194f]. 
6.  Marktsättigung: Hier kommt das Umsatzwachstum zum Stillstand. Der Konkurrenzmarkt 
wird durch die Marktsättigung größer. Das einzelne Unternehmen kann eine Umsatzaus-
weitung nur durch Erhöhung seines Marktanteils erreichen. Um den Übergang in die letz-
te Phase des Produktlebenszyklus zu verhindern oder zumindest zu verzögern werden 
verschiedene Marketingmaßnahmen ergriffen (z.B. Produktveränderung)
7
[Tho98; S.194f]. 
7.  Abstieg:  Wenn der Umsatzrückgang auch durch entsprechende Marketingmaßnahmen 
nicht mehr aufgehalten werden kann, erreicht das Produkt seine  letzte Lebensphase. 
Grund für das Absinken des Umsatzes kann die Ablösung durch neue Produkte sein, 
welche aufgrund ihres technischen Fortschrittes eine bessere Problemlösung darstellen. 
Auch Modeerscheinung oder rechtliche Bestimmungen können zum Absinken führen 
[Tho98; S.194f]. 
7
 Auf diese Maßnahmen wird im Verlauf dieses Kapitels eingegangen. 
Aufgaben des Marketing und ihre Einbindungen in die Supply Chain 
Studienarbeit von Rebecca Sudhoff 
Universität Dortmund 
Seite 20
Die für ein Unternehmen wichtigsten Zusammenhänge lassen sich an drei zusammen-
fassenden Abschnitten beschreiben. 
Über Produktfindung und -realisierung erstreckt sich die Innovationszeit. Die in dieser Zeit 
eingesetzten Strategien, Ressourcen und Methoden haben entscheidenden Einfluss auf den 
Produkterfolg. Hierbei wird es neben der durchgängigen Zielorientierung und einem ressour-
ceschonenden Entwicklungsprozess für den Produkterfolg zunehmend wichtiger, die kom-
munikative Vernetzung des Entwicklungsprozesses mit allen relevanten Funktionsbereichen 
des Unternehmens herzustellen [Mgh; S.1.4]. Die Verkäuflichkeitsspanne umfasst den Zeit-
raum, in dem das Produkt am Markt eingeführt wird, sich am Markt behauptet und schließlich 
seinen Fixkosten-Deckungsbeitrag leistet. 
Der Verlauf der Markteinführung hängt im wesentlichen von zwei Faktoren ab. Zum einen 
beeinflusst der individuelle Kundenwunsch und die Einzigartigkeit des Produktes maßgeblich 
die Kaufentscheidung des Kunden. Zum anderen bestimmt die Dimensionierung und Gestal-
tung des in der Regel ebenfalls geänderten Produktionsprozesses die Produktqualität sowie 
die sicherzustellende Produktionsflexibilität.  
Die Zeit, welche verstreicht, bis das am Markt eingeführte Produkt die Entwicklungskosten 
deckt, wird als Pay-Off Periode bezeichnet. 
4.1 Aufgaben des Marketingmanagements 
Das Marketing-Management umfasst die zielorientierte Gestaltung aller marktgerichteten 
Unternehmensaktivitäten. Die Merkmale des Marketing als Führungskonzeption werden in 
drei wichtigen Aufgabenkomplexen zusammengefasst: in die marktbezogenen, die unter-
nehmensbezogenen und die gesellschafts- und umweltorientierten Aufgaben, welche im fol-
genden genauer betrachtet werden. 
Dabei hängen die einzelnen Aufgaben auch vom individuellen Unternehmenstyp ab. Ein 
Markenartikelhersteller hat zum Beispiel bei der differenzierten Marktbearbeitung andere 
Schwerpunkte zu setzen als ein Hersteller von Massengütern. Die konkreten Aufgaben und 
der Inhalt und Umfang der Marketingaktivitäten ergeben sich aus der spezifischen Absatzsi-
tuation und den Zielen des jeweiligen Unternehmens.
 [Mef00; S.11] 
Marktbezogene Aufgaben 
Die marktbezogenen Aufgaben befassen sich mit der Nachfragesteuerung. Ausgehend von 
verschiedenen Nachfragekonstellationen lassen sich dabei als Beispiel folgende Aufgaben 
herausstellen: 
Aufgaben des Marketing und ihre Einbindungen in die Supply Chain 
Studienarbeit von Rebecca Sudhoff 
Universität Dortmund 
Seite 21
Nachfrage 
Bedarf 
vorhanden 
muss gedeckt werden 
fehlt 
muss geschaffen werden 
schwankt 
muss gleichmäßig verteilt werden 
Diese Aufgaben werden mit verschiedenen Methoden und Instrumenten, auf die später ein-
gegangen wird, umgesetzt. 
Somit beinhalten die marktbezogenen Aufgaben nicht nur die Befriedigung einer vorhanden 
Nachfrage, sie sollen auch den Bedarf und das Verhalten der Nachfrager systematisch be-
einflussen. 
Dies geschieht sowohl durch Durchdringung und Ausschöpfung der vorhandenen Märkte mit 
vorhandenen Produkten (Intensivierung), als auch durch Entwicklung und Schaffung neuer 
Märkte mit neuen oder bereits vorhandenen Produkten (Extensivierung).  
Um die Nachfrage zu beeinflussen hat das Marketing-Management folgende Aufgaben zu 
erfüllen: 
-  Identifikation und Definition von Märkten und Zielgruppen 
-  Steigerung der Kaufmotivation 
-  Produktpositionierung und -gestaltung 
- Kommunikation 
- Warenverteilung 
-  Initiierung von Kauftransaktionen (z.B. durch die Konditionengestaltung) 
-  Durchführung von Nachkauftransaktionen (z.B. Kundendienst) 
Diese Funktionen sind wiederum in Abhängigkeit von dem angebotenen Produkt und der 
jeweiligen Marktstruktur unterschiedlich zu gewichten. [Mef00; S.11f] 
Unternehmensbezogene Aufgaben 
Die unternehmensbezogenen Aufgaben befassen sich mit der Koordinierung der Aktivitäten 
innerhalb eines Unternehmens. Zwischen den einzelnen Unternehmensbereichen sollten 
beispielsweise Interessenskonflikte ausgeglichen und marktorientierte Prioritäten festgelegt 
werden. Dabei sollen auch die Mitarbeiter in allen Bereichen von der Notwendigkeit einer 
Marktorientierung überzeugt werden. 
Aufgaben des Marketing und ihre Einbindungen in die Supply Chain 
Studienarbeit von Rebecca Sudhoff 
Universität Dortmund 
Seite 22
Die Koordinationsaufgabe umfasst zum einem die Abstimmung der Marketingaktivitäten mit 
den Forschungs- und Entwicklungsstrategien, den Produktions- und Lagerhaltungsstrategien 
sowie den Einkaufs- und Finanzierungsmaßnahmen. Des Weiteren ist eine Koordination der 
Marketinginstrumente innerhalb eines Unternehmens in sachlicher und zeitlicher Hinsicht 
erforderlich. Beispielsweise kann der Verkauf von hochwertigen Markenartikeln in Discount-
geschäften zu Konflikten führen. [Mef00; S.12f]  
Die Marketingkonzeption sollte organisatorisch von der Unternehmensspitze integriert wer-
den und der Marketingbereich gleichberechtigt gegenüber anderen betrieblichen Hauptfunk-
tionen bei der Formulierung der Unternehmenspolitik vertreten sein. [Meff00; S.12f]
Gesellschafts- und umweltbezogene Aufgaben 
In diesem Aufgabenfeld wird die soziale Verantwortung des Marketing-Managements be-
rücksichtigt. Vor allem Kritiker des Marketing weisen auf eine Reihe dysfunktionaler Wirkun-
gen und ,,externe" Effekte unter gesamtwirtschaftlicher bzw. gesellschaftlicher Perspektive 
hin. Damit sind zum Beispiel die künstliche Schaffung von Bedürfnissen, manipulative und 
irreführende Werbung, unsichere Produkte und umweltschädliche Verpackungen gemeint.  
1969 wurde das ,,Human-Concept of Marketing" (Dawson) vorgeschlagen, wobei die Ab-
nehmerorientierung zwar immer noch Basis der Gewinnerzielung sein soll, zahlreiche soziale 
Veränderungen in der Umwelt des Unternehmens bewirken jedoch, dass das Gewinnstreben 
durch Nebenbedingungen sozialer Art begrenzt wird bzw. werden soll.  
Dieser Aspekt wird in den sozialen bzw. nicht-kommerziellen Marktbereichen auch als Vertie-
fung (Deepening) der marktorientierten Führung bezeichnet. Dies meint die Ergänzung rein 
ökonomischer Entscheidungskriterien um ökologische, humanistische und ethische Maßstä-
be. [Mef00; S.13f] 
4.2  Marketingaufgaben und ihre Einbindungen in die Supply Chain 
Innerhalb des Marketing artikulieren, befriedigen und tauschen mehrere Personen ihre Be-
dürfnisse aus, indem sie Produkte und andere Dinge von Wert erzeugen und anbieten. Dar-
aus lassen sich folgende Aspekte ableiten: 
Die Unternehmen und ihre Kunden drücken ihre jeweiligen Bedürfnisse oft nicht direkt aus, 
das heißt sie müssen durch eine Markt- und Kundenanalyse genau ermittelt werden. Unter-
nehmen und Kunden tauschen Leistungen, Produkte und Geld aus, wenn es beiden zum 
eigenen Vorteil ist. Dabei ist es wichtig, dass der Austausch für beide Seiten mit möglichst 
wenig Aufwand verbunden ist, sie mit diesem Austausch zufrieden sind und die Bedürfnisse 
Aufgaben des Marketing und ihre Einbindungen in die Supply Chain 
Studienarbeit von Rebecca Sudhoff 
Universität Dortmund 
Seite 23
und Wünsche erfüllt werden. Ob der Kunde mit der Leistung zufrieden ist, zeigt sich nach 
dem Kauf, da diese dann alleine durch den Kunden bewertet wird. 
Die traditionelle Marketinglehre unterscheidet neben der Marktforschung vier zentrale Aufga-
ben
8
, die auch als die vier P's des Marketing bezeichnet werden (Bild 4.2)
9
: Product (Pro-
duktmix), Price (Preismix), Place (Distributionsmix), Promotion (Kommunikationsmix). 
[Pep96; S.573]
Produktmix
- Produktgestaltung
- Programm / Sortiment
- Kundendienst
- Garantieleistung
Preismix
- Preis
- Rabatte
- Liefer- und Zahlungs-
bedingungen
- Kredite
Distributionsmix
- Vertriebssystem
- Verkaufsorgane
- Distributions-
     logistiksysteme
Kommunikations-
mix
- Werbung
- persönlicher Verkauf
- Public Relations
- Verkaufsförderung
Bild 4.2:  Die 4 P's des Marketing 
Zur Analyse der Ausgangslage müssen notwendige Informationen über die gegenwärtige 
und zukünftige Entwicklung gewonnen werden. Wichtig dabei sind die Unternehmensziele, 
die allgemeinen Umweltbedingungen und die Beziehungen zwischen dem Unternehmen und 
seiner Umwelt sowie die Bedürfnisse tatsächlicher oder potentieller Kunden, die mit Hilfe der 
Marktforschung ermittelt werden können. [Tho98; S.165]  
4.2.1 Marktforschung 
Fast keine wichtige Marketing Entscheidung ist möglich, ohne vorher entsprechende Infor-
mationen zu eruieren. [Hüt99; S.47] Das heißt, allen Entscheidungen liegen Annahmen über 
die Reaktionen der Käufer, Konkurrenten oder anderen Personengruppen zu Grunde. Um 
geeignete Marketing-Maßnahmen ableiten zu können, ist es äußerst wichtig, das Verhalten 
der verschiedenen Gruppen zu kennen. Die Erfassung dieser Informationen ist jedoch aus 
folgenden Gründen schwierig: [Tho98; S.165] 
8
 Auf diese Aufgaben wird im Verlauf dieses Kapitels noch genauer eingegangen. 
9
 vgl. Kapitel 2: Entwicklung des Marketing 
Aufgaben des Marketing und ihre Einbindungen in die Supply Chain 
Studienarbeit von Rebecca Sudhoff 
Universität Dortmund 
Seite 24
Der Markt unterliegt einer großen Dynamik, das heißt, das Verhalten der Konsumenten kann 
sich in Bezug auf Produkt, Kaufort, Kaufzeit und anderen Parametern schnell ändern. Wei-
terhin sind die Konsumenten selten eine homogene Gruppe, die durch ein gleichartiges 
Kaufverhalten beschrieben werden könnte. Dem Unternehmen stehen Konkurrenten gegen-
über, die ebenfalls versuchen den Konsumenten für sich zu gewinnen. Dazu kommen noch 
externe Einflüsse, die das Unternehmen wenig steuern kann, wie Einkommensentwicklungen 
und saisonales Geschäft. [Tho98; S.165f] An dieser Stelle ist die Reaktionsschnelligkeit ei-
nes Unternehmens von hoher Bedeutung.  Sie stellt die Fähigkeit von Unternehmen dar, 
Marktänderungen auf verschiedenen Hierarchieebenen im Unternehmen wahrzunehmen und 
in angemessener Zeit, die abhängig ist von Kundenerwartungen oder -verhalten, reagieren 
zu können. [Las98; S.31f]  
Deshalb ist eine systematische Informationsgewinnung wichtig. In Einzelfällen sind Ent-
scheidungen, die aus auf Erfahrung beruhenden Informationen getroffen werden, möglich. 
Jedoch genügen sie nicht mehr den komplexen Systemen, die Märkte in der Regel darstel-
len. Erfahrungsbasierte Informationen sind meist unsystematisch erworben und durch sub-
jektive Erlebnisse und Zufälligkeiten geprägt. Um ein objektives Bild der vergangenen, ge-
genwärtigen und zukünftigen Marktsituation zu erhalten, ist eine systematische Sammlung 
und Auswertung relevanter Informationen nötig. Die systematische Informationsgewinnung 
kann und muss die Erfahrung und Intuition überprüfen, ergänzen und ggf. korrigieren. 
[Tho98; S.165f] 
Die Marktforschung kann somit als systematische, auf wissenschaftlichen Methoden beru-
hende Gewinnung und Auswertung von Informationen über die Elemente und Entwicklungen 
des Marktes unter Berücksichtigung der Umweltbedingungen bezeichnet werden. Ziel ist das 
Bereitstellen von objektiven Informationen und Analysen, die als Grundlage für die Planung, 
Entscheidung, Aufgabenübertragung und Kontrolle von Marketing-Maßnahmen dienen. 
[Tho98; S.166] 
Die wichtigsten Funktionen der Marktforschung sind die Bereitstellung von Informationen, die 
Objektivierung von Entscheidungen und das Markt-,,Controlling", welches als Frühwarnsys-
tem bei Marktveränderungen und als Navigationssystem (z.B. zum Auffinden neuer Ziel-
gruppen) dient.  Anhand der Informationen der Marktforschung lässt sich der Verlauf des 
Produktlebenszyklus näher beschreiben: es kann beispielsweise festgestellt werden, ob sich 
die Marktsättigungsphase aufgrund von Marktveränderungen verkürzt. Auf die Methoden, die 
dann ansetzen, um diese Phase erneut zu verlängern, wird im weiteren Verlauf eingegan-
gen. Die Marktforschung befasst sich mit den Absatzmärkten, auf denen Marktpotentiale und 
Zielgruppen bestimmt, Marktanteile und Kaufmotive ermittelt, Kundenzufriedenheit analy-
Aufgaben des Marketing und ihre Einbindungen in die Supply Chain 
Studienarbeit von Rebecca Sudhoff 
Universität Dortmund 
Seite 25
siert, Preisgrenzen ausgelotet und Wettbewerber erforscht werden. Neben dem Absatzmarkt 
befasst sich die Markforschung auch mit dem Arbeits-, Kapital-, Rohstoffbeschaffungsmarkt 
(Bild 4.3). [Zec01; S.60f]  
Marktforschung
befasst sich mit
Absatzmärkten
Beschaffungsmärkten
Marktpotentiale bestimmen
Marktanteile ermitteln
Zielgrupeen bestimmen
Kaufmotive ermitteln
Kundenzufriedenheit analysieren
Preisgrenzen ausloten
Wettbewerber erforschen
Arbeitsmarkt
Kapitalmarkt
Rohstoffmarkt
Marktforschung
befasst sich mit
Absatzmärkten
Beschaffungsmärkten
Marktpotentiale bestimmen
Marktanteile ermitteln
Zielgrupeen bestimmen
Kaufmotive ermitteln
Kundenzufriedenheit analysieren
Preisgrenzen ausloten
Wettbewerber erforschen
Arbeitsmarkt
Kapitalmarkt
Rohstoffmarkt
Bild 4.3:  Marktforschung für Absatz- und Beschaffungsmärkte [Zec01; S.60f] 
Weiterhin wird bei der Marktforschung zwischen einer Marktforschung im engeren Sinne, die 
sich nur auf den Markt und seine Elemente selbst bezieht, und einer Marktforschung im wei-
teren Sinne entschieden. Die Marktforschung im weiteren Sinne bezieht neben der Analyse 
der für das Unternehmen relevanten Märkte auch Untersuchungen mit ein, welche die Eig-
nung verschiedener Marketing-Instrumente
10
 zu erklären versuchen. 
Ein weiteres Merkmal der Marktforschung ist der Zeitbezug: Die Marktanalyse ist eine stati-
sche Analyse, welche ein gegenwärtiges Bild über die Struktur und Größe des Marktes ab-
gibt, wohingegen die Marktbeobachtung die Veränderungen und Entwicklungen der Märkte 
über mehrere Zeitperioden untersucht. Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung ver-
sucht die Marktprognose aus den vorhandenen und gesicherten Informationen herzuleiten. 
[Tho98; S.167] 
Zur Datengewinnung bedient sich die Marktforschung der Primär- und Sekundärforschung
11
.
Unter Primärforschung versteht man die Gewinnung originärer Daten. Im Gegensatz zur Se-
10
 vgl. Kapitel 7 
11
 auf die Instrumente der Marktforschung wird im Anhang ausführlicher eingegangen 
Aufgaben des Marketing und ihre Einbindungen in die Supply Chain 
Studienarbeit von Rebecca Sudhoff 
Universität Dortmund 
Seite 26
kundärforschung wird hierbei nicht auf die Daten von Dritten zurückgegriffen, sondern die 
Informationen werden durch Befragung oder Beobachtung gewonnen [Int03c]. 
Die Marktforschung sollte nicht nur das Verhalten der Konsumenten erfassen und erklären, 
sondern auch Prognosen über zukünftige Entwicklungen, insbesondere Absatz und Preise. 
machen [Tho98; S.182f] 
Die Prognosen über zukünftige Entwicklungen des Marktes sind für die SC eine wichtige 
Komponente. Nicht nur das Marketing, sondern die gesamte Wertschöpfungskette muss sich 
auf die Trends und Entwicklungen der Zukunft einstellen. Die Produktpalette wird durch Ab-
nehmerbedürfnisse beeinflusst:  
-  Wird es neue Produkte, eine Veränderung an einem Produkt geben?  
-  Wie entwickelt sich der Preis, wenn beispielsweise die Bereitschaft der Kunden Geld 
auszugeben gesunken ist?  
-  Welche Qualität wird vom Markt gefordert oder welche Serviceleistungen werden erwar-
tet?  
Die Marktforschung hat somit Auswirkung auf die gesamte SC, angefangen bei der Roh-
stoffbeschaffung bis hin zum Verkauf an den Endkunden. Sie leistet einen großen Beitrag 
dazu, wie sich die Kette auf die Zukunft einstellen und vorbereiten kann.  
Im Folgenden werden die 4P`s des Marketing erläutert, die Instrumente zu den einzelnen 
Aufgaben werden im Anhang erläutert.  
4.2.2 Produktmix 
Produkte und Leistungen sollen nach den Bedürfnissen des Kunden entwickelt und gestaltet 
werden. [Dres03] 
Aufgaben des Marketing und ihre Einbindungen in die Supply Chain 
Studienarbeit von Rebecca Sudhoff 
Universität Dortmund 
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Produktmix
- Produktgestaltung
- Programm / Sortiment
- Kundendienst
- Garantieleistung
Preismix
- Preis
- Rabatte
- Liefer- und Zahlungs-
bedingungen
- Kredite
Distributionsmix
- Vertriebssystem
- Verkaufsorgane
- Distributions-
     logistiksysteme
Kommunikations-
mix
- Werbung
- persönlicher Verkauf
- Public Relations
- Verkaufsförderung
Bei der Gestaltung eines Produktes kann zwischen der physikalischen Gestaltung (der 
Gestaltung des Produktkerns) und der sozial-psychologischen Dimension, dem Marketing-
Überbau unterschieden werden [Tho98; S.190].  
Der Produktkern stellt das eigentlich Produkt, die physikalische Substanz, dar und zeichnet 
sich durch seine funktionalen Eigenschaften aus. In ihm ist die technisch-ökonomische Di-
mension beinhaltet. Er bietet dem Käufer den Grundnutzen, den er aus dem Gebrauch des 
Produktes ziehen kann und umfasst je nach Zweckbestimmung [Tho98; S.191]: 
-  Gebrauchs-, und Funktionstüchtigkeit 
- Funktionssicherheit 
- Betriebssicherheit 
- Störanfälligkeit 
- Haltbarkeit 
- Wertbeständigkeit 
Aufgabe des Marketing ist jedoch nur die, grobe Gestaltung des Produktkerns. Es kann bei-
spielsweise Aussagen über Größe, Optik und Material des Produktes (Kunststoff, Holz oder 
Metall) machen. Zu den oben aufgeführten Eigenschaften kann es vorgeben, wie sicher und 
haltbar ein Produkt sein sollte und wie wichtig die Wertbeständigkeit und die Störanfälligkeit 
ist. Es erstellt somit ein ,,Lastenheft", aus dem die SC-Elemente Entwicklung, Konstruktion 
und Fertigung ein Produkt erstellen, das diesen Vorgaben entspricht. Dabei entscheiden die 
SC Elemente über die endgültigen Werkstoffe, die möglichen Größen und das Design. Zwi-
schen der Marketingabteilung und der SC sind bei diesem ,,Produktfindungsprozess" Aus-
Aufgaben des Marketing und ihre Einbindungen in die Supply Chain 
Studienarbeit von Rebecca Sudhoff 
Universität Dortmund 
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tauschprozesse notwendig, bei denen Kompromisse eingegangen werden müssen. Dies 
könnte der Fall sein, wenn das Marketing verschiedene Eigenschaften verlangt, die ferti-
gungstechnisch nicht gleichzeitig umsetzbar sind. Somit sind hier eine enge Zusammenar-
beit und ein regelmäßiger und häufiger Datenaustausch notwendig, um das ,,perfekte" Pro-
dukt zu finden.  
 Der Marketing-Überbau setzt sich aus folgenden Elementen zusammen: 
-  Design: Hierunter fallen Mode und Prestige wie auch vielfach technisch-funktional o-
rientierte Elemente (z.B. Handlichkeit, Betriebssicherheit) 
-  Verpackung, der folgende Funktionen zuzuschreiben sind: 
 Information 
 Werbung 
 Identifikation 
 Schutz 
 Lagerung 
 Transport 
  Verwendung (Unterstützung des Gebrauchs) 
  Fertigung (Unterstützung des Fertigungsprozesses) 
-  Markierung: Kennzeichnung eines Produktes mit einem speziellen Produktnamen, 
dem Firmennamen oder einem sonstigen Symbol als Erkennungszeichen 
[Tho98; S.190f] 
- Kundendienst 
- Garantieleistungen 
Ebenso wie beim Produktkern ist beim Marketing-Überbau ein Austauschprozess zwischen 
Marketing und SC notwendig, wenn auch in kleinerem Maße. Dabei geht es beispielweise 
um die Fragen, ob das verlangte Design umgesetzt werden kann, in welchem Maße Garan-
tieleistungen erbracht werden können und ob die Verpackung, so wie vom Marketing vorge-
geben, die Distributionsanforderungen erfüllt. 
Die Gestaltung der Verpackung eines Produktes erfordert folglich ebenfalls einen Aus-
tauschprozess. Das Marketing bringt in die Gestaltung die Wünsche der Kunden ein. So wol-
len die Kunden in der Kaufphase beispielsweise ein geringes Gewicht und einen guten Pro-
Aufgaben des Marketing und ihre Einbindungen in die Supply Chain 
Studienarbeit von Rebecca Sudhoff 
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duktschutz beim Transport. In der Ge- und Verbrauchsphase fordern die Konsumenten bei-
spielsweise eine hohe Benutzerfreundlichkeit (leichtes Öffnen, Verschließen, Portionieren, 
Standsicherheit, Verderblichkeitsschutz) sowie ausreichende und verständliche Produktin-
formationen unter anderem über Mindesthaltbarkeit, wichtige Inhaltsstoffe und Produkt-
gebrauch. Demgegenüber ist in der Entsorgungsphase unter anderem ein geringes Abfallvo-
lumen oder Wiederverwertbarkeit der Verpackung wichtig. Diese Informationen müssen in 
der Konstruktion und Fertigung des Produktes berücksichtigt werden und beziehen somit die 
Rohstoffbeschaffung sowie den kundennahen Teil, den Verkauf und die Distribution sowie 
die Entsorgung, mit ein (Bild 4.4). 
Hersteller
Marketing
(Erlöse
Produktion
(Kosten
Logistik
(Kosten)
Verpackung
Kauf-
phase
Entsorgungs
-phase
Ge- und
Verbrauchs-
phase
Konkurrenz
Konsumenten
Umwelt
Händler
Bild 4.4:  Einflussfaktoren der Verpackungsgestaltung [Mef98; S.442] 
Bereits in der Produktentwicklung werden Entscheidungen über den weitern Verlauf der SC 
getroffen: 
-  Soll das Produkt selbst entwickelt werden, oder wird Know-How ,,eingekauft"? 
-  Wird es ein Marken- oder ein Massengut, was unter anderem über Werkstoffe, Quali-
tät der Verarbeitung und Verpackung und den Verkaufsweg entscheidet (ein Mas-
sengut kann nicht exklusiv über einen Fachhandel verkauft werden)? 
-  Wird jedes Teil selbst produziert oder wird ein Modullieferant beauftragt, so dass eine 
Komponentenfertigung entsteht? 
Zu den Aufgaben des Marketing gehört die Konzeption des Produktprogramms. Das be-
deutet, der Markt muss dahingehend beobachtet und analysiert werden, welche Produkte 
gekauft werden könnten, ob eine Neuentwicklung eines Produktes möglich ist (Produktinno-
Details
- Seiten
- Erscheinungsform
- Originalausgabe
- Erscheinungsjahr
- 2004
- ISBN (eBook)
- 9783832478957
- ISBN (Paperback)
- 9783838678955
- DOI
- 10.3239/9783832478957
- Dateigröße
- 1.2 MB
- Sprache
- Deutsch
- Institution / Hochschule
- Technische Universität Dortmund – Maschinenbau
- Erscheinungsdatum
- 2004 (April)
- Note
- 1,3
- Schlagworte
- werbung marketingstrategie produktmix marktforschung
- Produktsicherheit
- Diplom.de
 
					