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Konzeption und Implementierung einer Enterprise Application

Simulationsschicht in eine webbasierte Enterprise Application Integration (EAI) Applikation am Beispiel der SAPMarkets Internet Sales-Lösung

©2001 Diplomarbeit 98 Seiten

Zusammenfassung

Inhaltsangabe:Problemstellung:
Internet Sales ist eine e-Selling Lösung der Firma SAPMarkets Inc. zur Nutzung des Internets als strategischen Verkaufskanal. Durch die Einbindung in eine Customer Relationship Management-Umgebung (CRM) stellt Internet Sales die Möglichkeit zur Überwachung einzelner Prozessschritte aus dem gesamten e-Selling-Prozess zur Verfügung. Neben dem Erstellen von Kundenprofilen und der Produktkonfiguration können u.a. Auftragsverwaltung und Zahlungsvorgänge überwacht werden.
Internet Sales ist eine Client/Server-Anwendung, die überwiegend mit Java-Technologien implementiert wurde. Basierend auf dem Enterprise Application Integration (EAI) Konzept wird für diese Anwendung zum Beispiel ein SAP-System zur Datenhaltung und zur Steuerung betriebswirtschaftlicher Abläufe benötigt.
Um den Einsatz der Internet Sales Lösung für Partnerfirmen, die ohne Enterprise Application arbeiten, ermöglichen zu können, ist eine Simulationsschicht als quasi Enterprise Application-Ersatz notwendig, welche die für die Anwendung relevanten betriebswirtschaftlichen Abläufe der Anwendung simuliert und deren Testdaten verarbeitet.
Ziel dieser Diplomarbeit ist es, ein Konzept zur Integration einer Simulationsschicht in die Internet Sales Lösung zu erstellen und deren Implementierung über eine unabhängige Ablauflogik, basierend auf den in der Enterprise Application - Anwendung existierenden Funktionen zu realisieren. Die Simulationsschicht soll als austauschbares Modul in dieInternet Sales Lösung integriert werden.

Inhaltsverzeichnis:Inhaltsverzeichnis:
Kurzfassung2
Inhaltsverzeichnis3
Abbildungsverzeichnis5
Abkürzungsverzeichnis7
1.Einleitung9
1.1Motivation9
1.2Vorgehen10
2.Enterprise Application Integration (EAI)11
2.1Die SAPMarkets Internet Sales Lösung14
2.1.1Business-to-Customer (B2C) Szenario14
2.1.2Business-to-Business (B2B) Szenario14
2.1.3Komponenten und Funktionen15
2.2Die Geschäftsprozesse16
2.2.1Geschäftsprozess Bestellvorgang (B2B)17
2.2.2Geschäftsprozess Bestellstatus-Prüfung (B2B)18
2.3EAI – Integration von Geschäftsprozessen im Unternehmen und unternehmensübergreifend20
2.3.1Integrationsformen der EAI21
2.3.2Technologien zur EAI-Integration22
3.Technologien zur Realisierung26
3.1Extensible Markup Language (XML)26
3.1.1Das Prinzip der Auszeichnungssprachen26
3.1.2Die Auszeichnungssprache XML28
3.1.3Die Dokumenttypdefinition (DTD)30
3.1.4XML Schema31
3.1.5Stärken und Schwächen von […]

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


ID 6328
Brandt, Thilo: Konzeption und Implementierung einer Enterprise Application -
Simulationsschicht in eine webbasierte Enterprise Application Integration (EAI)
Applikkation am Beispiel der SAPMarkets Internet Sales-Lösung
Hamburg: Diplomica GmbH, 2003
Zugl.: Mannheim, Fachhochschule, Diplomarbeit, 2001
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Diplomica GmbH
http://www.diplom.de, Hamburg 2003
Printed in Germany

Kurzfassung
2
Kurzfassung
,,Internet Sales" ist eine e-Selling Lösung der Firma SAPMarkets Inc. zur Nutzung des
Internets als strategischen Verkaufskanal. Durch die Einbindung in eine Customer Rela-
tionship Management-Umgebung (CRM) stellt ,,Internet Sales" die Möglichkeit zur
Überwachung einzelner Prozessschritte aus dem gesamten e-Selling-Prozess zur Verfü-
gung. Neben dem Erstellen von Kundenprofilen und der Produktkonfiguration können
u.a. Auftragsverwaltung und Zahlungsvorgänge überwacht werden.
,,Internet Sales" ist eine Client/Server-Anwendung, die überwiegend mit Java-
Technologien implementiert wurde. Basierend auf dem Enterprise Application Integra-
tion (EAI) Konzept wird für diese Anwendung zum Beispiel ein SAP-System zur Da-
tenhaltung und zur Steuerung betriebswirtschaftlicher Abläufe benötigt.
Um den Einsatz der ,,Internet Sales" Lösung für Partnerfirmen, die ohne Enterprise Ap-
plication arbeiten, ermöglichen zu können, ist eine Simulationsschicht als Enterprise
Application - Ersatz notwendig, welche die für die Anwendung relevanten betriebswirt-
schaftlichen Abläufe der Anwendung simuliert und deren Testdaten verarbeitet.
Ziel dieser Diplomarbeit war es, ein Konzept zur Integration einer Simulationsschicht in
die ,,Internet Sales" Lösung zu erstellen und deren Implementierung über eine unabhän-
gige Ablauflogik, basierend auf den in der Enterprise Application - Anwendung existie-
renden Funktionen zu realisieren. Die Simulationsschicht soll als austauschbares Modul
und unabhängig von der Ablageform der Daten in die ,,Internet Sales" Lösung integriert
werden. Die Beispielimplementierung wurde dabei in XML vorgenommen.

Inhaltsverzeichnis
3
Inhaltsverzeichnis
Kurzfassung ... 2
Inhaltsverzeichnis... 3
Abbildungsverzeichnis... 5
Abkürzungsverzeichnis... 7
1
Einleitung... 9
1.1
Motivation... 9
1.2
Vorgehen... 10
2
Enterprise Application Integration (EAI) ... 11
2.1
Die SAPMarkets Internet Sales Lösung ... 14
2.1.1 Business-to-Customer (B2C) Szenario ... 14
2.1.2 Business-to-Business (B2B) Szenario ... 14
2.1.3 Komponenten und Funktionen... 15
2.2
Die Geschäftsprozesse ... 16
2.2.1 Geschäftsprozess Bestellvorgang (B2B) ... 17
2.2.2 Geschäftsprozess Bestellstatus-Prüfung (B2B) ... 18
2.3
EAI ­ Integration von Geschäftsprozessen im Unternehmen und
unternehmensübergreifend... 20
2.3.1 Integrationsformen der EAI ... 21
2.3.2 Technologien zur EAI-Integration... 22
3
Technologien zur Realisierung ... 26
3.1
Extensible Markup Language (XML)... 26
3.1.1 Das Prinzip der Auszeichnungssprachen ... 26
3.1.2 Die Auszeichnungssprache XML ... 28
3.1.3 Die Dokumenttypdefinition (DTD) ... 30
3.1.4 XML Schema ... 31
3.1.5 Stärken und Schwächen von XML ... 31
3.1.6 XML-Parser ... 33
3.1.6.1 Simple API for XML (SAX) ... 33
3.1.6.2 Document Object Model (DOM)... 34
3.1.6.3 SAX und DOM im Vergleich ... 35
3.2
Java 2 Enterprise Edition (J2EE) Plattform ... 36
3.2.1 Architektur ... 36
3.2.2 Komponenten in einer J2EE-Anwendung ... 39
3.2.3 Web-Applikationen... 40
3.2.3.1 Struktur einer Web-Applikation ... 41

Inhaltsverzeichnis
4
3.2.3.2 Deployment-Deskriptoren für Web-Applikationen ... 42
3.2.4 Die Tomcat-Referenzimplementierung ... 43
3.2.4.1 Architektur ... 43
3.2.4.2 Tomcat-Funktionen... 44
3.3
Entwurfsmuster (Designpattern)... 45
3.3.1 Entwurfsmuster Abstrakte Fabrik (Abstract Factory)... 46
3.3.2 Entwurfsmuster Erbauer (Builder)... 48
3.3.3 Entwurfsmuster Proxy ... 50
4
Realisierung einer Enterprise Application-Simulationsschicht (EAS) ... 52
4.1
Anforderungen und Spezifikation... 52
4.1.1 Anforderungen aus Anwendersicht ... 52
4.1.2 Anforderungen aus technologischer Sicht ... 54
4.1.3 Spezifikation ... 56
4.2
Datenmodell... 59
4.2.1 Persistenz-Schicht mit XML... 59
4.2.2 Datenhaltung in der EAS ... 60
4.3
Implementierung ... 62
4.3.1 Darstellung der Geschäftsobjekte ... 63
4.3.1.1 Geschäftslogik ... 64
4.3.1.2 Geschäftsobjektdatensteuerung ... 66
4.3.1.3 Konfiguration der Geschäftsobjekte ... 69
4.3.2 Der EAS InitHandler ... 70
4.3.3 Komponenten der EAS ... 71
4.3.4 Integrationsmöglichkeit unterschiedlicher Persistenz-Schichten ... 72
4.3.5 Installation und Inbetriebnahme ... 74
5
Zusammenfassung ... 75
5.1
Ergebnis ... 75
5.2
Ausblick ... 76
Anhang A: DTD zum Deployment-Deskriptor
web.xml
... 77
Anhang B: DTD zu den Simulationsdaten in der Persistenz-Schicht ... 80
Angang C: Implementierung einer
<BO>EAS
-Klasse... 81
Anhang D: Implementierung einer
<BO>DataHandlerEAS
-Klasse ... 84
Glossar... 86
Literaturverzeichnis... 89
Onlinequellenverzeichnis... 92
Erklärung... 94
Stichwortverzeichnis ... 95

Abbildungsverzeichnis
5
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 2-1: Entwicklung der Integrations-Technologien ... 12
Abbildung 2-2: Produktansicht im SAPMarkets Internet Sales Release 3.0 (B2B-
Szenario)... 15
Abbildung 2-3: Geschäftsprozess Bestellstatus-Prüfung (B2B) im SAPMarkets
Internet Sales ... 18
Abbildung 2-4: Geschäftsprozess Bestellvorgang (B2B) im SAPMarkets Internet
Sales... 19
Abbildung 2-5: Integrationsformen der EAI... 21
Abbildung 2-6: Message Broker mit 4 integrierten Systemen... 22
Abbildung 2-7: 3-tier Architektur bei der B2C-Integration ... 25
Abbildung 3-1: Dreiteilung von Dokumenten bei Auszeichnungssprachen... 27
Abbildung 3-2: Verwandtschaft der Sprachen [WWW14] ... 28
Abbildung 3-3: Zusammenhang der Sprachstufen [WWW14]... 28
Abbildung 3-4: Validierung von XML-Dokumenten ... 30
Abbildung 3-5: Funktionsweise der SAX-Schnittstelle... 34
Abbildung 3-6: Funktionsweise der DOM-Schnittstelle... 35
Abbildung 3-7: Architektur der J2EE Plattform ... 38
Abbildung 3-8: Komponenten einer J2EE-Anwendung ... 40
Abbildung 3-9: Web-Applikation in einem JSP-Container ... 41
Abbildung 3-10: Tomcat-Komponenten ... 44
Abbildung 3-11: Struktur des Abstrakte-Fabrik-Entwurfsmusters [GAM96] ... 46
Abbildung 3-12: Struktur des Erbauer-Entwurfsmusters [GAM96]... 48
Abbildung 3-13: Interaktionsdiagramm zum Erbauer-Entwurfsmuster [GAM96] ... 49
Abbildung 3-14: Struktur des Proxy-Entwurfsmusters... 51
Abbildung 4-1: Aktuelle SAPMarkets Internet Sales Lösung mit einem CRM-
System als Back-End... 55
Abbildung 4-2: SAPMarkets Internet Sales Lösung mit EAS-Integration ... 58
Abbildung 4-3: Darstellung eines Geschäftsobjekts in XML ... 60

Abbildungsverzeichnis
6
Abbildung 4-4: Datensteuerung der EAS ... 61
Abbildung 4-5: Vektor-Darstellung in der EAS ... 62
Abbildung 4-6: Geschäftsprozess Bestellvorgang (B2B) aus Geschäftsobjektsicht... 63
Abbildung 4-7: Geschäftsprozess Bestellstatus-Prüfung (B2B) aus
Geschäftsobjektsicht... 63
Abbildung 4-8: UML-Klassendiagramm zu dem Geschäftsobjekt Benutzer ... 65
Abbildung 4-9: UML-Diagramm zum Geschäftsobjekt Katalog... 66
Abbildung 4-10: UML-Klassendiagramm der Geschäftsobjektdatensteuerung ... 67
Abbildung 4-11: UML-Diagramm zur XML-Datensteuerung ... 68
Abbildung 4-12: Ablauf der Geschäftsdatensteuerung (
<BO>DataHandlerEAS
) ... 68
Abbildung 4-13:
eai-config.xml
-Eintrag eines Geschäftsobjekts ... 69
Abbildung 4-14: Aufbau des EAS InitHandlers ... 70
Abbildung 4-15: Komponenten der EAS im Überblick... 71
Abbildung 4-16: EAS Integration mit verschiedenen Persistenz-Schichten... 73

Abkürzungsverzeichnis
7
Abkürzungsverzeichnis
A2A
Application to Application
AJP
Apache JServ Protocol
ALE
Application Link Enabling
ANSI
American National Standard Institute
API
Application Programming Interface
APO
Advanced Planning and Optimization
ASP
Active Server Pages
ATP
Available to Promise
B2B
Business to Business
B2C
Business to Consumer
BPI
Business Process Integration
BI
Business Intelligence
BW
Business Warehouse
CRM
Customer Relationship Management
CORBA
Common Object Request Broker Architecture
DCE
Distributed Computing Environment
DTD
Document Type Definition
DOM
Document Object Model
EAI
Enterprise Application Integration
EAS
Enterprise Application Simulationsschicht
EDI
Electronic Data Interchange
EIS
Enterprise Information Systems
EJB
Enterprise Java Beans
ERP
Enterprise Resource Planning
HTTP
Hypertext Transfer Protocol
HTML
Hypertext Markup Language
IPC
Internet Pricing and Configurator
JAR
Java Archive
J2EE
Java 2 Enterprise Edition
JDBC
Java Database Connectivity
JNI
Java Native Interface
JSP
Java Server Pages
JSWDK
Java Server Web Development Kit

Abkürzungsverzeichnis
8
JVM
Java Virtual Machine
KM
Knowledge Management
MOM
Message Oriented Middleware
ORB
Object Request Broker
OOP
Objektorientierte Programmierung
RFC
Remote Function Call
RPC
Remote Procedure Call
SAP
Software, Anwendungen und Produkte in der Datenverarbeitung
SAP APO
SAP Advanced Planning and Optimizer
SAP BW
SAP Business Information Warehouse
SAX
Simple API for XML
SCM
Supply Chain Management
SGML
Standard Generalized Markup Language
SSL
Secure Socket Layer
UI
User Interface
UML
Unified Modeling Language
VAN
Value Added Network
W3C
World Wide Web Consortium
WML
Wireless Markup Language
WWW
World Wide Web
XCBL
XML Common Business Library
XML
Extensible Markup Language
XSL
Extensible Style Language
XSLT
XSL Transformations

1 Einleitung
9
1
Einleitung
In der heute immer komplexer werdenden Geschäftswelt sind Geschäftsprozesse und
Abläufe im Unternehmen oft nicht auf eine Abteilung, eine Filiale oder einen Standort
beschränkt, sondern erstrecken sich häufig über Unternehmensgrenzen hinweg. Dies
führt zu einem Übergreifen der Geschäftsprozesse auf verschiedene Geschäftsbereiche,
z.B. Verwaltung und Finanzbuchhaltung, eines Unternehmens.
Innerhalb eines Unternehmens werden solche Geschäftsprozesse bereits seit längerer
Zeit mit Hilfe sog. Enterprise Resource Planning (ERP)-Systemen, z.B. dem SAP-
System, abgebildet. Diese ERP-Systeme werden der heutigen Geschäftswelt nicht mehr
gerecht, da sie Insellösungen im Unternehmen darstellen und neu entstehende Ge-
schäftsfelder wie das e-Business nicht abdecken können. Allein werden sie daher in
Zukunft kaum mehr eingesetzt werden. Ganz unersetzlich werden diese Systeme jedoch
nicht sein, sondern als Basis weiterhin bestehen bleiben. Sie werden dann mit anderen
Software-Komponenten interagieren müssen.
Um einen Überblick und vor allem die Kontrolle über den Informationsfluss und die
Informationshaltung der Geschäftsprozesse, auch außerhalb des Unternehmens, zu be-
kommen, verfolgen Unternehmen Strategien, die dieser Situation gerecht werden kön-
nen. Ein Ansatz, der dies ermöglichen soll, ist die Enterprise Application Integration
(EAI).
1.1 Motivation
Die heutige Unternehmenswelt unterliegt durch den immer stärker werdenden Einfluss
des Internets einem Wandel. So müssen sich viele Unternehmen aus unternehmenspoli-
tischen und Wettbewerbsgründen zum Schritt in Richtung e-Business und somit zum
Handel über onlinefähige Plattformen entschließen. Eine Lösung der SAPMarkets Inc.
ist das e-Selling, welches den Verkauf von Produkten über onlinefähige Plattformen
anbietet. Die SAPMarkets Internet Sales-Lösung aus der Gruppe der e-Selling-
Anwendungen ermöglicht es Unternehmen, sich im e-Business zu etablieren. Die Pro-
duktpalette der e-Selling-Anwendungen umfasst u.a. auch das SAP Online Store.
Die Anforderungen für diese Diplomarbeit entstanden im e-Selling-Bereich der SAP-
Markets Inc. Es soll eine Enterprise Application Simulationsschicht (EAS) in die SAP-

1 Einleitung
10
Markets Internet Sales Lösung integriert werden, die die Geschäftsprozesse einer Enter-
prise Application, z.B. eines CRM-Systems, simulieren kann. Die Simulationsschicht
soll dabei lokal auf einem handelsüblichen PC oder Notebook nutzbar sein. Es wird
somit u.a. eine Möglichkeit geboten, die SAPMarkets Internet Sales-Lösung bei Kun-
denpräsentationen ohne eine Enterprise Application Installation zu demonstrieren oder
Web-Design Agenturen die Entwicklung von Oberflächen zu gewährleisten.
1.2 Vorgehen
Im Rahmen der Entwicklung der EAS soll aufgezeigt werden, wie mit Hilfe der Simula-
tion einer Enterprise Application die Integration in eine EAI-Anwendung durchgeführt
werden kann. Die EAS soll dabei als austauschbares Modul in die SAPMarkets Internet
Sales-Lösung integriert werden. Bei der Konzeption der EAS wurde die Implementie-
rung so gewählt, dass die für die SAPMarkets Internet Sales-Lösung notwendigen Ge-
schäftsprozesse der Enterprise Application in vereinfachter Form in die EAS abgebildet
und abgearbeitet werden. Die Daten zur Informationsversorgung der Geschäftprozesse
sind in einer anwendungskonformen Datenhaltung hinterlegt.
Die Entwicklung basiert auf dem aktuellen Release 3.0 der SAPMarkets Internet Sales-
Lösung.

2 Enterprise Application Integration (EAI)
11
2
Enterprise Application Integration (EAI)
Am Anfang des Informationszeitalters, als die ersten Rechner in den 50er Jahren Einzug
in Unternehmen hielten und Daten nicht mehr nur von unzähligen Buchhaltern in Form
von Ordnern in meterlangen Regalen verwaltet wurden, hatte man einen Großrechner
als zentrale Plattform. Die Daten und Prozesse existierten somit in einem homogenen
Umfeld, dem Großrechner. In diesem Umfeld war es nicht sehr schwer unterschiedliche
Anwendungen miteinander zu integrieren, abgesehen von ein paar wenigen Programm-
zeilen, die zusätzlich geschrieben werden mussten.
Doch die Technologie entwickelte sich weiter. Unix wurde ab 1969 entwickelt, parallel
hierzu entwickelte sich der Vorläufer des heutigen Internets, das ARPA-Net. Ab 1982
hielt der Personal Computer (PC) Einzug in die Unternehmen und es wurden die Grund-
lagen der heutigen Windows-Welt geschaffen. Eine Folge hiervon war, dass immer
mehr Funktionalität von dem Zentralsystem in die kleineren und flexiblen PC-Systeme
wanderte, die sich zwischenzeitlich in den Abteilungen eines Unternehmens etabliert
hatten. Heute hat in viele Unternehmen jeder Mitarbeiter einen eigenen Rechner am
Arbeitsplatz mit individuellen Anwendungen und eigener Datenhaltung. [WWW13]
Man hatte es nun nicht mehr mit einem zentralen Mainframe-System zu tun, das als
Rückgrad der gesamten EDV diente, sondern man befand sich in einer heterogenen
Umgebung mit dezentraler, redundanter Datenhaltung und Geschäftsprozessen, die sich
informationstechnisch über mehrere Systeme erstreckten. Hieraus resultierte die Not-
wendigkeit, Daten mit anderen Systemen in elektronischer Form austauschen zu kön-
nen.
Ein Versuch diesen Wildwuchs wieder in den Griff zu bekommen war die Einführung
von ERP-Systemen, wie z.B. das SAP R/3, in denen alle geschäftskritischen Prozesse
abgebildet waren und die auch alle kritischen Geschäftsdaten enthielten. Dieser Ansatz,
bei dem wieder ein zentrales System im Mittelpunkt steht, wird heute noch von vielen
Unternehmen verfolgt. Ein Nachteil ist jedoch, dass es oft Softwareanforderungen gibt,
die von ERP-Systemen nicht erfüllt werden können und durch zusätzliche Software
abgedeckt werden müssen.
Im Zuge der rasanten Hardwareentwicklung entstanden auf der Softwareseite neue Pro-
grammierparadigmen wie komponentenbasierte oder objektorientierte Entwicklung, mit

2 Enterprise Application Integration (EAI)
12
deren Hilfe versucht wurde, mit der technologischen Entwicklung auf der Hardwaresei-
te Schritt zu halten. Diese neuen Paradigmen verfolgten zwei Ziele: Zum einen sollte es
möglich werden Software schneller zu entwickeln, zum anderen wollte man der hetero-
genen Systemlandschaft Rechnung tragen und erreichen, dass Komponenten unabhän-
gig vom darunter liegenden System entwickelt werden können. Sie sollten auf unter-
schiedlichen Hardwareplattformen lauffähig sein und über Systemgrenzen hinweg mit-
einander kommunizieren können. [OBE01]
Abbildung 2-1: Entwicklung der Integrations-Technologien
Wurden Daten in der Zeit der Großrechner in Form von Batch-Input/Output zwischen
unterschiedlichen Anwendungen und Systemen miteinander ausgetauscht, so geschah
der Datenaustausch im UNIX Zeitalter meist über Sockets. Mit dem Auftauchen der
neuen Programmierparadigmen wurden dann Konzepte wie Remote Function Call
(RFC), Distributed Computing Environment (DCE) oder Object Request Broker (ORB)
als das Mittel propagiert, um die heterogenen Systemwelten besser beherrschbar zu ma-
chen. [OBE01]
Viele Unternehmen wollten nun weg von der abteilungsgetriebenen Hard- und Soft-
warebeschaffung und deren Systementwicklung hin zu einer für das Unternehmen ein-
heitlichen Systemarchitektur. Dies sollte mit Hilfe der oben erwähnten verteilten Archi-
tekturen geschehen. Abgesehen von den unternehmenspolitischen Problemen, die dieser
Ansatz in sich trug, hatte dieses Konzept verteilter Systeme zum einen den Nachteil,
dass alle Systeme, die miteinander kooperieren sollen, sich auf einen Standard für den
Datenaustausch einigen müssen. Dies erwies sich vor allem bei Programmpaketen wie
den ERP-Systemen als nicht machbar. Außerdem war es nur schwer möglich, bestehen-
de Anwendungen in dieses Konzept mit einzubeziehen.

2 Enterprise Application Integration (EAI)
13
Der Austausch von Daten war nicht nur das Problem von Anwendungen innerhalb eines
Unternehmens, sondern es sollte auch ein Austausch von Daten über Unternehmens-
grenzen hinweg möglich sein.
Hierbei ging es vor allem darum, bestehende Bestell-, Zahlungs-, und Produktionspro-
zesse möglichst effizient abzubilden. Zu diesem Zweck taten sich große Unternehmen
zusammen und implementierten Value Added Networks (VAN), über die Daten in einer
geeigneten Form untereinander und mit Zulieferern ausgetauscht werden konnten. Das
VAN stellte dabei eine sichere Infrastruktur für den Datenaustausch zur Verfügung. Das
Unternehmen selbst musste einen Gateway bereitstellen, das den Spezifikationen des
VANs entspricht und die Kommunikation mit den am Datenaustausch involvierten An-
wendungen über deren Schnittstellen sicherstellt. Dies war die Geburtstunde des Elect-
ronic Data Interchange (EDI).
Im Zuge dieser Entwicklung entstanden die unterschiedlichsten Standards und Daten-
formate, mit denen versucht wurde Syntax und Semantik der ausgetauschten Daten zu
vereinheitlichen. Vertreter hiervon sind EDIFACT als allgemeiner UN Standard, ANSI
X12 für den Bereich Nordamerika oder VDI in der Automobilindustrie.
Aufgrund der hohen Unterhaltungskosten eines solchen VANs und der ebenfalls nicht
billigen EDI-Konverter zur Anbindung der internen Anwendungen an ein solches VAN,
konnten sich viele kleinere und mittelständische Unternehmen eine Teilnahme an einem
solchen VAN nicht leisten. Der Datenaustausch mit diesen Unternehmen lief weiterhin
über herkömmliche Medien wie Telefax oder Telefon. [WWW9]
Mit zunehmender Verbreitung des Internets und den damit verbundenen Techniken ist
es heute jedoch möglich, Daten nicht mehr nur über VANs sicher auszutauschen, son-
dern sie können auch über das Internet sicher und vor allem mit geringerem finanziellen
Aufwand ausgetauscht werden. [WWW9]

2 Enterprise Application Integration (EAI)
14
2.1 Die SAPMarkets Internet Sales Lösung
SAPMarkets Internet Sales ist eine e-Commerce Komponente, die die gesamte Prozess-
kette für den Verkauf (Selling) über das Internet unterstützt. Zugleich ist sie wesentli-
cher Bestandteil des mySAP Customer Relationship Management und der SAPMarkets
Collaborative Marketplaces Lösung. SAPMarkets Internet Sales ist für Unternehmen
entwickelt worden, die sich für webbasierte Verkaufkanäle entschieden haben und diese
in die unternehmensweit bestehende IT-Infrastruktur integrieren möchten.
SAPMarkets Internet Sales ermöglicht u.a. dem Kunden das Einholen von Angeboten,
das Aufgeben von Bestellungen und das Abfragen der Bestellstatus. Über die Lösung
werden verschiedene Verkaufs-Szenarien, wie Business-to-Consumer (B2C) oder Busi-
ness-to-Business (B2B), abgebildet. Alle Szenarien basieren dabei auf der selben Inter-
netplattform und haben die gleiche Grundfunktionalität. [WWW7]
2.1.1 Business-to-Customer (B2C) Szenario
Das B2C-Szenario dient dem Verkauf an den Endkunden. Mit Hilfe der SAPMarkets
Internet Sales Lösung kann man ein interaktives virtuelles Kaufhaus, das auf die Be-
dürfnisse des Verbrauchers abgestimmt ist, einrichten. Dem Stand der Technik gemäß
bietet die Lösung Freiraum bei der Gestaltung der Verkaufsszenarien mit Grafiken, Tex-
ten und multimedialen Elementen. Die Software verfügt außerdem über Erfassungsme-
chanismen, mit denen kundenspezifische Informationen gesammelt und in Benutzerpro-
filen abgelegt werden können. Über diese Kundenprofile können Zielgruppen zugewie-
sen werden, die in einem CRM-System definiert sind. Dies kann genutzt werden, um
dem Endkunden personalisierte Produktangebote zu unterbreiten. [WWW7]
2.1.2 Business-to-Business (B2B) Szenario
Mit Hilfe des B2B-Szenarios wird der Verkauf unter Geschäftspartnern unter Einhal-
tung bestehender Verträge und preislichen Vereinbarungen gewährleistet. Durch Selek-
tionsmechanismen können Produktansichten (siehe Abbildung 2-2) für den jeweiligen
Geschäftspartner eingeschränkt und somit nur die für den Partner relevanten Produkte
sichtbar gemacht werden. Das integrierte Konfigurationswerkzeug Internet Pricing and
Configurator (IPC) verwaltet partnerspezifische Preise für Produkten. Die Software un-
terstützt das Kaufen durch mehrere Einkäufer eines Unternehmens und gleichzeitig das

2 Enterprise Application Integration (EAI)
15
Versenden der Produkte an mehrere Empfänger. Des Weiteren werden die Auftragser-
fassung und automatische Abrechung unterstützt. [WWW7]
Abbildung 2-2: Produktansicht im SAPMarkets Internet Sales Release 3.0 (B2B-Szenario)
2.1.3 Komponenten und Funktionen
Eine der Hauptfunktionen von SAPMarkets Internet Sales ist das Personalisieren der
Oberfläche und der Produkte. Dies führt zum Zusammenspiel von herkömmlichem
kundenorientiertem Marketing und den üblichen Werbungen aus den Massenmedien.
SAPMarkets Internet Sales ist somit als One-To-One Marketing Instrument einsetzbar.
Die Möglichkeit personenbezogene Daten zu erfassen, stellt Funktionen wie das Erstel-
len von Bestsellerlisten, personalisierte Katalogsichten und individuelle Produktempfeh-
lungen zur Verfügung.
Der IPC bietet innerhalb der SAPMarkets Internet Sales Lösung die vollständige Unter-
stützung für die Konfiguration von Produkten an. Er beinhaltet regelbasierte Prüfungen,
die inkompatible Produktkonfigurationen abweisen. Der Kunde erhält somit die Mög-
lichkeit, das gewünschte Produkt mit zusätzlichen Komponenten und Eigenschaften zu
bestücken und bekommt direkt den aktuellen Produktpreis durch den IPC berechnet.
Der IPC kann Geschäftpartner-spezifische Preisinformationen berechnen.
Das ATP stellt dem Kunden zuverlässige Echtzeit-Informationen über die Verfügbarkeit
und die Lieferdaten seiner Bestellung bereit. Die ATP-Prüfung wird dabei für jeden
Posten einer Bestellung durchgeführt. Durch die Anbindung an mySAP Supply Chain

2 Enterprise Application Integration (EAI)
16
Management kann so eine präzise Berechnung des Liefertermins auf der Basis aktueller
Vorräte und Produktionskapazitäten in allen Produktionsstätten und über alle Versand-
stellen ermittelt werden. Eine ATP-Prüfung kann z.B. in einem SAP R/3-System oder
SAP APO durchgeführt werden.
Das Verkaufen über das Internet verringert Verkaufs- und Abwicklungskosten eines
Unternehmens erheblich und stellt z.B. durch kürzere Lieferzeiten der Produkte gleich-
zeitig eine bessere Kundenzufriedenheit dar. Die Gefahr besteht jedoch darin, einen
Online-Shop zu erstellen, aber nicht auf konkrete Bedürfnisse und Erwartungen der
Kunden einzugehen. Um diese Bedürfnisse und Erwartungen zu erfassen, bieten intelli-
gente Web Analyse Programme die Möglichkeit, die Trends und das Kundenverhalten
zu verfolgen und aufzuzeichnen. Hierbei stellt vor allem die Wechselbeziehung zwi-
schen dem Kaufverhalten des Kunden und dem Online-Shop eine wesentliche Größe
dar. Das SAP BW bietet die notwendige Integration in die SAPMarkets Internet Sales
Lösung. Mit Hilfe des SAP BW können abgerufene Produktinformationen und ganze
Verkaufshistorien aufgezeichnet werden. Der Zugriff auf diese Daten macht eine Ana-
lyse der Kundenkontakte möglich und bietet die Möglichkeit, das Shop-Angebot stetig
zu verbessern und auszubauen. [WWW7]
2.2 Die Geschäftsprozesse
Eine Sichtweise auf ein Unternehmen ist die Darstellung des Unternehmens durch Ge-
schäftsprozesse, durch die Dienstleistungen oder Produkte für interne und externe Kun-
den erstellt werden. Formal betrachtet besteht ein Geschäftsprozess aus einer Kette von
Aktivitäten mit einem bestimmten Anfangs- und Endpunkt. Der Aktivitätenfluß wird
gesteuert von Mitarbeitern, den sogenannten Akteuren, die entsprechend ihrer organisa-
torischen Einbindung und Kompetenzen eine bestimmte Rolle einnehmen. Geschäfts-
prozesse sind komplexe sozio-technische Strukturen. Ihre laufende Gestaltung und
Steuerung, d.h. das Geschäftsprozessmanagement, verlangt Systeme und Methoden als
Unterstützung. Workflow-Management-Systeme übernehmen u.a. Koordinationsaufga-
ben und liefern Steuerungsinformationen. Der Erfolg eines kundenorientierten Unter-
nehmens ist untrennbar mit der Leistungsfähigkeit seiner Geschäftsprozesse verknüpft.
Unternehmen begreifen die Gestaltung ihrer Prozesse zunehmend als strategische Opti-
on für die Verbesserung ihrer Wettbewerbsposition. [WWW8]

2 Enterprise Application Integration (EAI)
17
Diese Diplomarbeit befasst sich mit Geschäftsprozessen aus dem Bereich Selling
(B2B). In der Implementierung werden die Geschäftsprozesse Bestellvorgang (B2B)
und Bestellstatus-Prüfung (B2B) behandelt.
Neben den beiden Geschäftsprozessen Bestellstatus-Prüfung (B2B) und Bestellvorgang
(B2B), gibt es noch weitere Geschäftsprozesse im B2B-Szenario, auf die allerdings
nicht näher eingegangen wird. Die Geschäftsprozesse im B2C- und B2M-Szenario wer-
den nicht betrachtet, da sie für diese Diplomarbeit nicht relevant sind.
2.2.1 Geschäftsprozess Bestellvorgang (B2B)
Mit diesem Geschäftsprozess können Geschäftspartner Produkte bestellen. Marketing-
funktionen spielen dabei eine untergeordnete Rolle, er ist darauf ausgerichtet, dass der
Geschäftspartner die gewünschten Produkte schnell auffinden und bestellen kann. Der
Geschäftsprozess kann mit einer Einkaufsanwendung gekoppelt werden. Der Ge-
schäftspartner kann im Online-Shop ein Kundenprofil anlegen und ändern. Das Kun-
denprofil wird in einem CRM-System gespeichert und z.B. zur Ermittlung von persona-
lisierten Produktempfehlungen herangezogen.
Die gewünschten Produkte kann der Geschäftspartner wie folgt wählen und in seine
aktuelle Bestellung übernehmen:
a. Bestellung mit Bezug auf eine Bestellvorlage anlegen.
b. Bestellung anlegen und Produkte über die Produktnummer direkt erfassen.
c. Produkte aus einem Kontrakt oder mit Kontraktabruf bestellen.
d. Bestellung mit Bezug auf ein Angebot anlegen.
e. Im Web-Katalog suchen : Der Geschäftspartner kann im Katalog blättern oder
die Schnellsuche oder erweiterte Suche benutzen. Gewünschte Produkte kann er
in seine aktuelle Bestellung übernehmen.
f. Produkte aus den aktuellen Produktempfehlungen übernehmen.
g. Produkte aus den personalisierten Produktempfehlungen übernehmen.
Sobald der Geschäftspartner ein Produkt in seine aktuelle Bestellung aufnimmt und die-
se aktualisiert, legt das System im CRM-System einen temporären Auftrag an.

2 Enterprise Application Integration (EAI)
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Bei jedem Anlegen oder Aktualisieren von Aufträgen werden Verfügbarkeitsdaten er-
mittelt. Der Geschäftspartner erhält die Verfügbarkeit seiner Produkte auf Positionsebe-
ne angezeigt.
Die Auftragsabwicklung kann in folgenden Schritten erfolgen:
a. Die Bestellung wird an das CRM-System übermittelt und daraus ein Auftrag an-
gelegt. Der Auftrag kann in der Vorgangsbearbeitung des CRM-Systems aufge-
rufen und ggf. nachbearbeitet werden.
b. Es wird die Reservierung zu den entsprechenden Verfügbarkeitsdaten bestätigt.
c. Sobald der Auftrag fehlerfrei gesichert wurde, wird er vom CRM-System in das
ERP-System repliziert. Gleichzeitig wird das Kreditlimit geprüft.
Bei erfolgreicher Prüfung des Keditlimits wird der Auftrag im ERP-System ausgeführt
und z.B. die Lieferung angestoßen. Die Bewertung und die Kosten werden aktualisiert.
(siehe Abbildung 2-4)
2.2.2 Geschäftsprozess Bestellstatus-Prüfung (B2B)
Der Geschäftspartner kann den Status seiner Bestellungen zu einem späteren Zeitpunkt
abrufen und die Bestellung ggf. noch ändern.
Dabei ermittelt das System den Status im CRM-System bzw. im SCM-System. Optional
können von einem externen Dienstleister noch weitere Informationen angezeigt werden,
z.B. vom Spediteur der Stand der Lieferung.
Abbildung 2-3: Geschäftsprozess Bestellstatus-Prüfung (B2B) im SAPMarkets Internet Sales

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Abbildung 2-4: Geschäftsprozess Bestellvorgang (B2B) im SAPMarkets Internet Sales

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2.3 EAI ­ Integration von Geschäftsprozessen im
Unternehmen und unternehmensübergreifend
Die heutige Geschäftswelt wird vor allem durch die rasante Verbreitung des Internets,
dessen technologische Grundlagen und den damit verbundenen Möglichkeiten geprägt.
Das Internet wurde neben den bestehenden Medien als neuer Vertriebskanal für Produk-
te entdeckt und es bietet die Möglichkeit mit Unternehmen effizienter Geschäfte zu
betreiben, als dies bisher der Fall war. Innerhalb eines Unternehmens können Ge-
schäftsprozesse mit Hilfe von Internet-Technologien besser umgesetzt werden und es
entstehen neue Möglichkeiten, Geschäfte besser und effizienter abzuwickeln.
Mit Customer Relationship Management (CRM) werden Kundenbeziehungen gepflegt
und wertvolle Daten für das Marketing gesammelt. Knowledge Management (KM) trägt
zur besseren Verwertung und zur Erhaltung von unternehmensinternem Wissen bei. Mit
Hilfe von Business Intelligence (BI) können Zusammenhänge aufgespürt werden, die
auf den ersten Blick nicht ersichtlich sind. Supply Chain Management (SCM) trägt zu
einer besseren Abstimmung der Teilnehmer einer Lieferkette bei und hilft somit Lager-
und Produktionskosten zu senken, sowie Kundenzufriedenheit durch kürzere Lieferzei-
ten und individuelle Fertigung zu erhöhen. Mit Hilfe von e-Procurement und virtuellen
Marktplätzen lassen sich die Kosten für Beschaffung senken, während mit Online-
Shops Produkte unabhängig von zeitlichen oder räumlichen Beschränkungen über das
Internet verkauft werden.
Für jeden dieser Bereiche gibt es Hersteller, die sich darauf spezialisiert haben eine
Software zu erstellen, die den Bereich möglichst gut abdeckt. Jedes dieser Softwarepro-
dukte basiert in der Regel auf Internet Technologien, aber die Produkte bieten keine
standardisierten Schnittstellen zur Kommunikation untereinander. Wenn überhaupt,
dann existiert eine Schnittstelle zu einem großen ERP-Hersteller. Es gilt also, die unter-
schiedlichsten Systeme dazu in die Lage zu versetzen miteinander Daten auszutauschen.
Will ein Unternehmen seine bestehenden Geschäftsprozesse systemübergreifend in ei-
ner heterogenen Systemlandschaft abbilden, müssen auch die Prozesse entsprechend
abgebildet werden. Das führt dazu, dass eine Aktion in einem System mehrere Aktionen
in anderen Systemen nach sich zieht, die zeitgleich oder in einer bestimmten Reihenfol-
ge ablaufen müssen. Es muss neben der Integration auf Datenebene eine Integration auf
Prozessebene statt finden. Dies wird auch Business Process Integration (BPI) genannt.
[CRE99]

2 Enterprise Application Integration (EAI)
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Im heutigen Zeitalter, in dem sich viele Unternehmen auf ihre Kernkompetenzen kon-
zentrieren, wird es immer wichtiger, andere Unternehmen in bestehende Prozesse ein-
zubinden, um konkurrenzfähig zu bleiben. Andererseits ist es auch wichtig flexibel ge-
nug zu sein, um bei Bedarf schnell reagieren und neue Geschäftspartner mit einbinden
oder bestehende Geschäftspartner wechseln zu können.
2.3.1 Integrationsformen der EAI
Der Begriff EAI wird heute noch von vielen Herstellern sehr großzügig verwendet. Be-
trachtet man die Anforderungen, die solch eine Integration heterogener Software-
Welten mit sich bringt, so lassen sich im wesentlichen 3 Formen der Integration heraus-
kristallisieren.
1. Application-to-Application (A2A)
2. Business-to-Business (B2B)
3. Business-to-Customer (B2C)
Abbildung 2-5: Integrationsformen der EAI
Im Umfeld der A2A Integration geht es darum, Anwendungen innerhalb eines Unter-
nehmens zu integrieren. Hier ist es vor allem wichtig Altsysteme, die größtenteils auf

Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Jahr
2001
ISBN (eBook)
9783832463281
ISBN (Paperback)
9783838663289
DOI
10.3239/9783832463281
Dateigröße
975 KB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Hochschule Mannheim – unbekannt
Erscheinungsdatum
2003 (Januar)
Note
1,0
Schlagworte
internet sales customer relationship management
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Titel: Konzeption und Implementierung einer Enterprise Application
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