Service Engineering: Klassifikation von Dienstleistungen, Vorgehensmodelle und Methoden der Dienstleistungsentwicklung im Vergleich zur Produktentwicklung
					
	
		©2001
		Diplomarbeit
		
			
				109 Seiten
			
		
	
				
				
					
						
					
				
				
				
				
			Zusammenfassung
			
				Inhaltsangabe:Einleitung:	
Dienstleistungen haben in den modernen Industriegesellschaften in den letzten Jahrzehnten stark an Bedeutung gewonnen. Entsprechend der 3-Sektoren-Theorie nach Fourastié (1950) und Clark (1957) ist der tertiäre Sektor (Dienstleistungen) inzwischen zum stärksten Wirtschaftszweig in der deutschen Volkswirtschaft herangewachsen. Dienstleistungen spielen jedoch nicht nur im Zusammenhang mit dem Wachstum des tertiären Sektors eine immer wichtigere Rolle, sondern gewinnen auch innerhalb des produzierenden Gewerbes immer mehr an Bedeutung. Der wesentliche Grund für diese Entwicklung liegt in der zunehmenden Schwierigkeit für die Unternehmen, nachhaltige und dauerhafte Wettbewerbsvorteile allein über Produktmerkmale zu erlangen. Die Produkte gleichen sich durch die globale Verfügbarkeit von Informationen immer mehr an und werden damit praktisch austauschbar. Um dieser Situation zu entkommen, versuchen immer mehr Industriegüterhersteller zusätzliche immaterielle Leistungen zu erbringen, um sich von anderen Unternehmen abzuheben und die Kundenbindung zu erhöhen. Diese immateriellen Leistungen werden als industrielle Dienstleistungen bezeichnet, die von Industrieunternehmen des sekundären Sektors anderen Industrieunternehmen angeboten werden.
Bevor eine Dienstleistung jedoch in den Markt eingeführt werden kann, muss sie, analog zu einer Sachleistung, entwickelt werden. Die Entwicklung neuer Dienstleistungen ist somit für die Unternehmen ein zentraler Erfolgsfaktor für nachhaltiges Wachstum und die Steigerung ihrer Wettbewerbsfähigkeit. Jedoch erfolgt die Entwicklung neuer Dienstleistungen, im Gegensatz zur Produktentwicklung, häufig noch sehr unstrukturiert und ohne den Einsatz geeigneter Methoden und Werkzeuge. Angesichts dieser Problemstellung liegt es nahe, bewährte Konzepte aus der Produktentwicklung aufzugreifen und als Bezugsrahmen zur Dienstleistungsentwicklung zu verwenden.
Als Problemlösung setzt sich diese Arbeit zum Ziel, den aktuellen Stand der Technik zur systematischen Dienstleistungsentwicklung aufzuzeigen und diesen mit der klassischen Produktentwicklung zu vergleichen und zu bewerten. Der in jüngster Zeit entstandene Ansatz des Service Engineering, zur systematischen Entwicklung und Gestaltung von Dienstleistungen, steht dabei im Mittelpunkt der Betrachtung. Als wissenschaftliche Fachdisziplin beschäftigt sich das Service Engineering mit der Betrachtung von Dienstleistungssystemen, Vorgehensmodellen und Methoden […]
	Dienstleistungen haben in den modernen Industriegesellschaften in den letzten Jahrzehnten stark an Bedeutung gewonnen. Entsprechend der 3-Sektoren-Theorie nach Fourastié (1950) und Clark (1957) ist der tertiäre Sektor (Dienstleistungen) inzwischen zum stärksten Wirtschaftszweig in der deutschen Volkswirtschaft herangewachsen. Dienstleistungen spielen jedoch nicht nur im Zusammenhang mit dem Wachstum des tertiären Sektors eine immer wichtigere Rolle, sondern gewinnen auch innerhalb des produzierenden Gewerbes immer mehr an Bedeutung. Der wesentliche Grund für diese Entwicklung liegt in der zunehmenden Schwierigkeit für die Unternehmen, nachhaltige und dauerhafte Wettbewerbsvorteile allein über Produktmerkmale zu erlangen. Die Produkte gleichen sich durch die globale Verfügbarkeit von Informationen immer mehr an und werden damit praktisch austauschbar. Um dieser Situation zu entkommen, versuchen immer mehr Industriegüterhersteller zusätzliche immaterielle Leistungen zu erbringen, um sich von anderen Unternehmen abzuheben und die Kundenbindung zu erhöhen. Diese immateriellen Leistungen werden als industrielle Dienstleistungen bezeichnet, die von Industrieunternehmen des sekundären Sektors anderen Industrieunternehmen angeboten werden.
Bevor eine Dienstleistung jedoch in den Markt eingeführt werden kann, muss sie, analog zu einer Sachleistung, entwickelt werden. Die Entwicklung neuer Dienstleistungen ist somit für die Unternehmen ein zentraler Erfolgsfaktor für nachhaltiges Wachstum und die Steigerung ihrer Wettbewerbsfähigkeit. Jedoch erfolgt die Entwicklung neuer Dienstleistungen, im Gegensatz zur Produktentwicklung, häufig noch sehr unstrukturiert und ohne den Einsatz geeigneter Methoden und Werkzeuge. Angesichts dieser Problemstellung liegt es nahe, bewährte Konzepte aus der Produktentwicklung aufzugreifen und als Bezugsrahmen zur Dienstleistungsentwicklung zu verwenden.
Als Problemlösung setzt sich diese Arbeit zum Ziel, den aktuellen Stand der Technik zur systematischen Dienstleistungsentwicklung aufzuzeigen und diesen mit der klassischen Produktentwicklung zu vergleichen und zu bewerten. Der in jüngster Zeit entstandene Ansatz des Service Engineering, zur systematischen Entwicklung und Gestaltung von Dienstleistungen, steht dabei im Mittelpunkt der Betrachtung. Als wissenschaftliche Fachdisziplin beschäftigt sich das Service Engineering mit der Betrachtung von Dienstleistungssystemen, Vorgehensmodellen und Methoden […]
Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
ID 4964 
Speckmann, Stefan: Service Engineering: Klassifikation von Dienstleistungen, 
Vorgehensmodelle und Methoden der Dienstleistungsentwicklung im Vergleich zur 
Produktentwicklung / Stefan Speckmann - Hamburg: Diplomica GmbH, 2002  
Zugl.: Paderborn, Universität - Gesamthochschule, Diplom, 2001
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i 
Inhaltsverzeichnis 
INHALTSVERZEICHNIS...I 
ABBILDUNGSVERZEICHNIS ... IV 
TABELLENVERZEICHNIS... VI 
1 
EINLEITUNG ... 1 
1.1 P
ROBLEMSTELLUNG
... 1 
1.2 Z
IELSETZUNG DER 
A
RBEIT
... 2 
1.3 S
TRUKTUR DER 
A
RBEIT UND 
V
ORGEHENSWEISE
... 2 
2 
DIENSTLEISTUNGSTHEORETISCHE GRUNDLAGEN... 4 
2.1 D
IENSTLEISTUNGEN ALS 
W
IRTSCHAFTSGUT
... 4 
2.2 S
PEZIFISCHE 
C
HARAKTERISTIKA DER 
D
IENSTLEISTUNG
... 5 
2.3 B
EGRIFF UND 
D
EFINITION DER 
D
IENSTLEISTUNG IN DER 
BETRIEBSWIRTSCHAFTLICHEN 
L
ITERATUR
... 7 
3 
INDUSTRIELLE DIENSTLEISTUNGEN ... 11 
3.1 B
EGRIFF UND 
D
EFINITION DER INDUSTRIELLEN 
D
IENSTLEISTUNG
... 11 
3.2 A
NSÄTZE ZUR 
S
YSTEMATISIERUNG INDUSTRIELLER 
D
IENSTLEISTUNGEN
...14 
3.2.1 
Systematisierungsansatz nach Graßy... 15 
3.2.2 
Systematisierungsansatz nach Meyer... 16 
3.2.3 
Systematisierungsansätze nach Homburg/Garbe ... 17 
3.3 V
ERGLEICH UND 
B
EWERTUNG DER 
S
YSTEMATISIERUNGSANSÄTZE
... 20 
4 
DIENSTLEISTUNGSENTWICKLUNG... 22 
4.1 P
ROBLEMFELDER UND 
B
ESONDERHEITEN DER 
D
IENSTLEISTUNGSENTWICKLUNG
... 23 
4.2 S
YSTEMATIK DER 
D
IENSTLEISTUNGSENTWICKLUNG
... 23 
5 
DIE PRODUKTENTWICKLUNG ALS ORIENTIERUNGSRAHMEN 
FÜR DIE DIENSTLEISTUNGSENTWICKLUNG... 26 
5.1 V
OM 
M
ARKT ZUR 
P
RODUKTIDEE
... 28 
5.1.1 
Produktstrategie planen... 28 
ii 
5.1.2 
Produktideen generieren... 30 
5.2 V
ON DER 
P
RODUKTIDEE ZUM 
P
RODUKTKONZEPT
... 32 
5.2.1 
Produktanforderungsermittlung... 32 
5.2.2 
Produktkonzepterstellung... 34 
5.3 V
OM 
P
RODUKTKONZEPT ZUM 
P
RODUKT
... 35 
5.3.1 
Konstruktionstechnische Entwicklung ... 35 
5.3.2 
Produkt testen ... 37 
5.4 V
OM 
P
RODUKT ZUM 
M
ARKT
... 38 
5.4.1 
Produktionskonzepterstellung... 38 
5.4.2 
Produktfertigung und Markteinführung... 39 
6  SERVICE ENGINEERING  EIN ANSATZ ZUR SYSTEMATISCHEN 
ENTWICKLUNG UND GESTALTUNG VON DIENSTLEISTUNGEN41 
6.1 S
TRUKTURIERUNG DES 
F
ACHGEBIETES
... 41 
6.2 D
EFINITION UND 
M
ERKMALE DES 
S
ERVICE 
E
NGINEERING
... 44 
6.3 V
ORGEHENSMODELLE FÜR DAS 
S
ERVICE 
E
NGINEERING
... 45 
6.4 P
HASEN DER 
D
IENSTLEISTUNGSENTWICKLUNG
... 48 
6.5 D
IE 
P
HASE DER 
D
IENSTLEISTUNGSPLANUNG
... 50 
6.5.1 
Installation des Planungsprojektes ... 50 
6.5.2 
Analyse des Dienstleistungspotentials ... 51 
6.5.2.1  Erfassen von Dienstleistungspotentialen... 52 
6.5.2.2  Auswahl von Dienstleistungspotentialen ... 53 
6.5.3 
Analyse des Marktes... 55 
6.5.3.1  Erfassen von Kundenproblemen ... 56 
6.5.3.2  Auswahl von Kundenproblemen... 56 
6.5.4 
Ermittlung von Dienstleistungsideen ... 58 
6.5.5 
Definition von Dienstleistungen... 60 
6.5.5.1  Konkretisierung und Auswahl von Dienstleistungsideen ... 60 
6.5.5.2  Quantitative Bewertung von Dienstleistungsideen ... 64 
6.5.6 
Formulierung von Dienstleistungspaketen ... 65 
6.5.7 
Strategische Planung  zeitliche Koordination des 
Dienstleistungsangebots... 66 
6.6 D
IE 
P
HASE DER 
D
IENSTLEISTUNGSKONZEPTION
... 68 
6.6.1 
Entwicklung eines Leistungskonzeptes... 69 
6.6.2 
Entwicklung eines Marketingkonzeptes ... 71 
6.6.3 
Entwicklung einer Konzeption des Dienstleistungsmanagements 72 
6.6.4 
Entwicklung eines Vertriebskonzeptes ... 73 
6.7 D
IE 
P
HASE DER 
U
MSETZUNGSPLANUNG
... 73
iii 
7 
ANALYSE UND VERGLEICH DER PRODUKTENTWICKLUNG 
MIT DER DIENSTLEISTUNGSENTWICKLUNG... 77 
7.1 D
IFFERENZIERUNGSBEREICH ZWISCHEN DER 
E
NTWICKLUNG VON 
P
RODUKTEN UND DER 
E
NTWICKLUNG VON 
D
IENSTLEISTUNGEN
... 77 
7.2 A
NPASSUNGSBEDARF DER 
O
RGANISATION UND DES 
M
ANAGEMENTS DER 
D
IENSTLEISTUNGSENTWICKLUNG
... 80 
7.3 V
ERGLEICH DER 
F
UNKTIONEN UND 
M
ETHODEN DER 
P
RODUKTENTWICKLUNG MIT DENEN DES 
S
ERVICE 
E
NGINEERING
... 81 
8 
ZUSAMMENFASSUNG UND AUSBLICK... 88 
LITERATURVERZEICHNIS... 93
iv 
Abbildungsverzeichnis 
A
BBILDUNG 
2.1: G
ÜTERSYSTEMATIK 
[C
ORS
88, S. 17]... 4 
A
BBILDUNG 
2.2: P
HASENSCHEMA EINER 
D
IENSTLEISTUNG 
[N
IEM
96, S. 11] ... 8 
A
BBILDUNG 
3.1: I
NDUSTRIELLE 
D
IENSTLEISTUNGEN ALS 
T
EILBEREICH 
INVESTIVER 
D
IENSTLEISTUNGEN 
[H
O
G
A
96
B
, S. 259] ... 13 
A
BBILDUNG 
3.2: A
RTEN INDUSTRIELLER 
D
IENSTLEISTUNGEN 
[G
RAß
93, S. 88] 15 
A
BBILDUNG 
3.3: T
YPOLOGISIERUNG 
A 
FÜR 
I
NDUSTRIELLE 
D
IENST
- 
LEISTUNGEN NACH 
H
OMBURG
/G
ARBE
... 18 
A
BBILDUNG 
4.1: D
IE 
D
IMENSIONEN UND 
T
EILELEMENTE VON 
D
IENSTLEISTUNGSSYSTEMEN 
[LSKR+00, S. 19]... 25 
A
BBILDUNG 
5.1: M
ODELL DER INTEGRIERTEN 
P
ROZESSKETTE 
E
NTWICKLUNG
. 27 
A
BBILDUNG 
5.2: P
ROZESS 
,,P
RODUKTSTRATEGIE PLANEN
" [S
P
D
I
S
C
00, S. 52] . 28 
A
BBILDUNG 
5.3: P
ROZESS 
,,P
RODUKTIDEEN GENERIEREN
" [S
P
D
I
S
C
00, S. 55] . 30 
A
BBILDUNG 
5.4: P
ROZESS 
,,P
RODUKTANFORDERUNGEN ERMITTELN
"  
[S
P
D
I
S
C
00, S. 56] ... 32 
A
BBILDUNG 
5.5: P
ROZESS 
,,P
RODUKTKONZEPT ERSTELLEN
"  
[S
P
D
I
S
C
00, S. 59] ... 34 
A
BBILDUNG 
5.6: P
ROZESS 
,,K
ONSTRUKTIONSTECHNISCHE 
E
NTWICKLUNG
" 
[S
P
D
I
S
C
00, S. 61] ... 35 
A
BBILDUNG 
5.7: P
ROZESS 
,,P
RODUKT TESTEN
" [S
P
D
I
S
C
00, S. 62] ... 37 
A
BBILDUNG 
5.8: P
ROZESS 
,,P
RODUKTIONSKONZEPT ERSTELLEN
"  
[S
P
D
I
S
C
00, S. 63] ... 38 
A
BBILDUNG 
5.9: P
ROZESS 
,,P
RODUKT FERTIGEN UND AM 
M
ARKT EINFÜHREN
" 
[S
P
D
I
S
C
00, S. 65] ... 39 
A
BBILDUNG 
6.1: V
EREINFACHTES 
M
ODELL DER 
D
IENSTLEISTUNGS
- 
PRODUKTION 
[E
VER
97, S. 153]... 41 
A
BBILDUNG 
6.2: B
ETRACHTUNGSEBENEN DES 
S
ERVICE 
E
NGINEERING 
[F
ÄHN
98, S.38]... 43 
A
BBILDUNG 
6.3: A
SPEKTE DES 
S
ERVICE 
E
NGINEERING 
[FIR01-
OL
]... 44 
A
BBILDUNG 
6.4: P
HASENMODELL FÜR DIE 
E
NTWICKLUNG VON 
D
IENSTLEISTUNGEN 
[HKM98, S.22] ... 47 
A
BBILDUNG 
6.5: D
IE 
S
CHRITTE DES 
S
ERVICE 
E
NGINEERING 
[FIR01-
OL
] ... 49 
A
BBILDUNG 
6.6: A
USWAHL UND 
B
EWERTUNG VON 
D
IENSTLEISTUNGSPOTENTIALEN MITTELS DER 
P
ORTFOLIOANALYSE 
[S
ONT
00, S. 103] ... 54 
v 
A
BBILDUNG 
6.7: K
RITERIEN ZU 
B
EWERTUNG VON 
K
UNDENPROBLEMEN 
[S
ONT
00, S. 108]... 58 
A
BBILDUNG 
6.8: M
ATRIX
-A
NALYSE ZUR SYSTEMATISCHEN 
E
RMITTLUNG VON 
D
IENSTLEISTUNGSIDEEN
... 59 
A
BBILDUNG 
6.9: B
ESTANDTEILE EINER 
D
IENSTLEISTUNGSDEFINITION
[SKF98, S. 19] ... 61 
A
BBILDUNG 
6.10: B
EISPIEL ZUM 
E
INSATZ DER 
M
ORPHOLOGIE BEI DER 
D
IENSTLEISTUNGSDEFINITION 
[S
ONT
00, S. 113] ... 62 
A
BBILDUNG 
6.11: D
IE 
S
ZENARIO
-A
NALYSE IM 
R
AHMEN DER 
W
IRTSCHAFTLICHKEITSRECHNUNG 
[M
IßL
93]. ... 65 
A
BBILDUNG 
6.12: B
USINESS 
I
NTEGRATION 
M
ODEL 
(BIM) 
ALS 
W
ERKZEUG DER 
D
IENSTLEISTUNGSPLANUNG 
[SKF98, S.
24]... 67 
A
BBILDUNG 
6.13: B
ESTANDTEILE EINES 
D
IENSTLEISTUNGSKONZEPTES
... 69 
A
BBILDUNG 
6.14: B
EISPIEL FÜR EIN VEREINFACHTES 
B
LUEPRINT
... 70 
A
BBILDUNG 
6.15: D
IE 
U
MSETZUNGSPLANUNG ALS ITERATIVER 
P
ROZESS 
[LSKR+00, S. 98] ... 75 
vi 
Tabellenverzeichnis 
T
ABELLE 
2.1: U
NTERSCHIEDLICHE 
E
IGENSCHAFTEN VON 
S
ACHLEISTUNGEN 
UND 
D
IENSTLEISTUNGEN 
[L
EHM
95, S. 21] ... 6 
T
ABELLE 
3.1: S
YSTEMATISIERUNGSMATRIX DER PRODUKTDIFFEREN
- 
ZIERENDEN 
D
IENSTLEISTUNGEN 
[N
IEM
96, S. 12] ... 17 
T
ABELLE 
3.2: T
YPOLOGISIERUNG 
B 
FÜR 
I
NDUSTRIELLE 
D
IENSTLEISTUNGEN 
NACH 
H
OMBURG
/G
ARBE
... 20 
T
ABELLE 
7.1: U
NTERSCHIEDE ZWISCHEN 
S
ACHGUT UND 
D
IENSTLEISTUNG 
HINSICHTLICH DES 
E
NTWICKLUNGSPROZESSES 
[E
DVA
97, S. 103] ... 78 
T
ABELLE 
7.2: Z
UORDNUNG DER JEWEILIGEN 
T
EILFUNKTIONEN AUS DEN 
P
LANUNGSPHASEN
... 82 
1 
1 Einleitung 
1.1 Problemstellung 
Dienstleistungen haben in den modernen Industriegesellschaften in den letzten 
Jahrzehnten stark an Bedeutung gewonnen. Entsprechend der 3-Sektoren-Theorie 
nach Fourastié (1950) und Clark (1957) ist der tertiäre Sektor (Dienstleistungen) 
inzwischen zum stärksten Wirtschaftszweig in der deutschen Volkswirtschaft he-
rangewachsen [Lehm95, S. 4f.]. Dienstleistungen spielen jedoch nicht nur im Zu-
sammenhang mit dem Wachstum des tertiären Sektors eine immer wichtigere Rol-
le, sondern gewinnen auch innerhalb des produzierenden Gewerbes immer mehr 
an Bedeutung.  
Der wesentliche Grund für diese Entwicklung liegt in der zunehmenden Schwie-
rigkeit für die Unternehmen, nachhaltige und dauerhafte Wettbewerbsvorteile 
allein über Produktmerkmale zu erlangen. Die Produkte gleichen sich durch die 
globale Verfügbarkeit von Informationen immer mehr an und werden damit prak-
tisch austauschbar [GaSt99, S. 1f.]. Um dieser Situation zu entkommen, versu-
chen immer mehr Industriegüterhersteller zusätzliche immaterielle Leistungen zu 
erbringen, um sich von anderen Unternehmen abzuheben und die Kundenbindung 
zu erhöhen. Diese immateriellen Leistungen werden als industrielle Dienstleistun-
gen bezeichnet, die von Industrieunternehmen des sekundären Sektors anderen 
Industrieunternehmen angeboten werden [Graß93, S. 87; HoGa96b, S. 256f.].  
Bevor eine Dienstleistung jedoch in den Markt eingeführt werden kann, muss sie, 
analog zu einer Sachleistung, entwickelt werden. Die Entwicklung neuer Dienst-
leistungen ist somit für die Unternehmen ein zentraler Erfolgsfaktor für nachhalti-
ges Wachstum und die Steigerung ihrer Wettbewerbsfähigkeit. Jedoch erfolgt die 
Entwicklung neuer Dienstleistungen, im Gegensatz zur Produktentwicklung
1
, häu-
fig noch sehr unstrukturiert und ohne den Einsatz geeigneter Methoden und 
Werkzeuge [Fähn98, S. 37]. Angesichts dieser Problemstellung liegt es nahe, be-
währte Konzepte aus der Produktentwicklung aufzugreifen und als Bezugsrahmen 
zur Dienstleistungsentwicklung zu verwenden. 
1
  In diesem Zusammenhang muss auch auf den in dieser Arbeit verwendeten Produktbegriff 
hingewiesen werden. Der Begriff Produkt wird als Oberbegriff für materielle Sachgüter ver-
wendet. Er umfasst damit Waren, Waren als Bestandteile von Objektsystemen und rein mate-
rielle Objekte [Graß93,. S. 86] 
2 
1.2 
Zielsetzung der Arbeit  
Als Problemlösung setzt sich diese Arbeit zum Ziel, den aktuellen Stand der 
Technik zur systematischen Dienstleistungsentwicklung aufzuzeigen und diesen 
mit der klassischen Produktentwicklung zu vergleichen und zu bewerten. Der in 
jüngster Zeit entstandene Ansatz des Service Engineering, zur systematischen 
Entwicklung und Gestaltung von Dienstleistungen, steht dabei im Mittelpunkt der 
Betrachtung. Als wissenschaftliche Fachdisziplin beschäftigt sich das Service En-
gineering mit der Betrachtung von Dienstleistungssystemen, Vorgehensmodellen 
und Methoden des Engineering [Fähn98, S. 37f.]. Diese Betrachtungsweise bein-
haltet auch die Zielsetzung dieser Arbeit. 
Bei der Untersuchung von Dienstleistungssystemen wird eine Systematisierung 
von industriellen Dienstleistungen im Vordergrund stehen. Das Ziel von Systema-
tisierungen liegt in einer ordnenden Beschreibung der Realität. Hierzu werden 
charakteristische Ausprägungen realer Phänomene auf der Grundlage von sachbe-
zogenen Merkmalen gekennzeichnet [Cors88, S. 23].  
Sollen die Potentiale einer systematischen Dienstleistungsentwicklung voll ausge-
schöpft werden, so bietet sich eine Unterstützung des Entwicklungsprozesses 
durch Vorgehensmodelle an. Vorgehensmodelle unterstützen die Planung, Steue-
rung und Überwachung von Projekten wie die Entwicklung von Dienstleistungen 
[HKM98, S. 21]. In dieser Arbeit werden Vorgehensmodelle dargestellt, die sich 
bereits in der Produktentwicklung bewährt haben und auf die Dienstleistungsent-
wicklung übertragbar sind. Des weiteren soll eine Auswahl an Methoden und 
Werkzeugen vorgestellt werden, welche den Entwicklungsprozess unterstützen.  
Der Vergleich zwischen der klassischen Produktentwicklung und der Dienstleis-
tungsentwicklung wird anhand von ausgewählten Funktionen und Methoden 
durchgeführt. Er soll die Analogien und Differenzen zwischen der Entwicklung 
von Dienstleistungen und der Entwicklung von Produkten aufzeigen. 
1.3 
Struktur der Arbeit und Vorgehensweise 
Um die gesetzten Ziele zu erreichen, wurde folgende Vorgehensweise gewählt:  
In Kapitel 2 werden zuerst die unterschiedlichen Eigenschaften zwischen Sach-
leistungen und Dienstleistungen erläutert, um im Anschluss daran den Begriff der 
Dienstleistung zu definieren.  
In Kapitel 3 wird, im Hinblick auf eine Abgrenzung des Betrachtungsbereichs, der 
Begriff industrielle Dienstleistung definiert. Des weiteren werden diverse Ansätze 
3 
verschiedener Autoren zur Systematisierung industrieller Dienstleistungen gegen-
einander abgegrenzt und bewertet.  
Die aktuelle Problematik bei der Entwicklung von Dienstleistungen wird in Kapi-
tel 4 beschrieben. Darauf aufbauend werden die Anforderungen, die an eine sys-
tematische Dienstleistungsentwicklung gestellt werden, abgeleitet.  
Um den Vergleich zwischen der Produktentwicklung und der Dienstleistungsent-
wicklung durchzuführen, wird in Kapitel 5 der Ablauf von Produktentwicklungs-
prozessen erläutert. Die Produktentwicklung besitzt vielfach eine Art Vorbildcha-
rakter für den Entwicklungsprozess von Dienstleistungen und soll somit auch als 
Orientierungsrahmen für den im weiteren Verlauf dieser Arbeit vorgestellten Pro-
zess der Dienstleistungsentwicklung dienen.  
In Kapitel 6 wird das Service Engineering, als ein Ansatz zur systematischen 
Entwicklung von Dienstleistungen, ausführlich erläutert. Nach einer Strukturie-
rung des Fachgebietes Service Engineering, wird auf diverse Vorgehensmodelle 
im Bereich des Service Engineering eingegangen. Der Prozess zur Entwicklung 
von Dienstleistungen gliedert sich beim Service Engineering in drei Phasen, in 
denen jeweils verschiedene Aufgaben erfasst werden. In diesem Kapitel werden 
die Phasen und die einzelnen Aufgaben konkretisiert und es wird ein Instrumenta-
rium aus ausgewählten Methoden und Hilfsmittel aufgezeigt, welches den Ent-
wicklungsprozess unterstützt. 
Ausgehend von den zuvor gewonnenen Erkenntnissen, wird die Analyse und der 
Vergleich zwischen der Wirkungsweise und den Methoden der Produktentwick-
lung mit denen des Service Engineering, als ein Ansatz zur Dienstleistungsent-
wicklung, in Kapitel 7 durchgeführt. Es werden die Differenzen und Analogien 
zwischen den beiden Entwicklungsansätzen aufgezeigt und begründet.  
Die gewonnen Ergebnisse dieser Arbeit werden in Kapitel 8 noch einmal zusam-
mengetragen und abschließend wird ein Ausblick auf das wissenschaftliche Feld 
der Dienstleistungsentwicklung gegeben. 
4 
2 Dienstleistungstheoretische 
Grundlagen 
2.1 
Dienstleistungen als Wirtschaftsgut 
Bevor auf eine begriffliche Klärung des Terminus Dienstleistungen eingegangen 
wird, erscheint es zunächst zweckmäßig, den Güterbegriff zu definieren. Nach 
Maleri [Male73, S. 23ff.] werden unter Gütern alle Mittel verstanden, die zur Be-
friedigung menschlicher Bedürfnisse geeignet erscheinen und somit einen Nutzen 
beinhalten. Einen ökonomischen Wert erhält ein Gut, wenn es zusätzlich zur Fä-
higkeit Nutzen zu stiften, auch das Merkmal der relativen Knappheit trägt, d.h. die 
verfügbare Menge kleiner ist als die Bedarfsmenge. 
Das Dienstleistungen auch wirtschaftliche Güter darstellen, zeigt die Formulie-
rung von Schüller aus dem Jahr 1967: ,,Wirtschaftliche Güter sind die Dienstleis-
tungen dann, wenn die nicht nur nützlich sind, sondern auch in einem Knapp-
heitsverhältnis zu den Bedürfnissen stehen, die sie befriedigen sollen" [Schü67, S. 
19]. Das Zutreffen dieser Merkmale auf die Dienstleistungen, im 19. Jahrhundert 
in der Nationalökonomie
2
 noch umstritten, steht heute außer Zweifel [Cors88, S. 
15f.].  
Es ist somit erforderlich, die Dienstleistungen in eine allgemeine Gütersystematik 
einzuordnen (vgl. Abb. 2.1). Diese wurde, auf der Grundlage der in der Literatur 
vorhandenen Ansätze zur Güterklassifikation [Chmi68, S. 85ff.; ScPo83, S. 28], 
von Corsten entwickelt [Cors88, S. 16f.].  
W i r t s c h a f t s g ü t e r
N o m i n a l g ü t e r
R e a l g ü t e r
m a t e r i e l l e
i m m a t e r i e l l e
Abbildung 2.1: 
Gütersystematik [Cors88, S. 17] 
2
   Bezeichnung für die wissenschaftliche Disziplin der Volkswirtschaftslehre [Gabl88, S. 535] 
5 
Die Wirtschaftsgüter werden zunächst in Nominal- und Realgüter unterteilt. No-
minalgüter stellen Geld oder Ansprüche auf Geld dar. Ihnen stehen alle anderen 
Güter als Realgüter gegenüber. Diese werden weiterhin in materielle und immate-
rielle Güter gegliedert. Die materiellen Realgüter werden auch als Sachgüter be-
zeichnet und können sowohl beweglicher, als auch unbeweglicher Natur sein. 
Dienstleistungen werden, entsprechend der Gütersystematik, in die Kategorie der 
immateriellen Realgüter eingeordnet. Häufig werden immaterielle Güter und 
Dienstleistungen gleichgesetzt. Es existieren jedoch auch immaterielle Güter, die 
keine Dienstleistungen darstellen. Zu diesen zählen Arbeitsleistungen und Rechte 
[Cors88, S. 17]. Immaterielle Gütern stellen zwar nicht gleichzeitig Dienstleistun-
gen dar, jedoch ist die Immaterialität ein charakteristisches Merkmal von Dienst-
leistungen. Welche Merkmale Dienstleistungen noch besitzen, soll durch eine 
Abgrenzung zwischen den Sachgütern und den Dienstleistungen aufgezeigt wer-
den. 
2.2 Spezifische 
Charakteristika der Dienstleistung 
Die Kenntnis über die Eigenschaften und Merkmale von Dienstleistungen ist, 
auch für die im weiteren Verlauf dieser Arbeit behandelte Dienstleistungsentwick-
lung, von hoher Bedeutung. Nur wenn die Besonderheiten von Dienstleistungen 
eine entsprechende Berücksichtigung finden, lässt sich eine am Markt erfolgreiche 
Dienstleistung entwickeln. 
Um die spezifischen Charakteristika einer Dienstleistung aufzuzeigen, sollen 
Dienstleistungen und Sachleistungen über ihre jeweiligen Eigenschaften und 
Merkmale voneinander abgegrenzt werden (vgl. Tab. 2.1).  
6 
Sachleistung
Dienstleistung
!
Produktfehler entstehen im
Produktionsprozess und sind
korrigierbar
!
Produktion erfolgt ohne Kunden
!
Produktion und Verkauf sind
voneinander getrennt
!
Produkt kann vor dem Kauf vorgeführt
werden
!
Produkt kann transprotiert werden
!
Produkt kann gelagert werden
!
Produkt ist gegenständlich
!
Produktion und Konsum erfolgen
gleichzeitig
!
Dienstleistung kann nicht vorgeführt
werden
!
Dienstleistung kann nicht transprotiert
werden
!
Dienstleistung ist nicht lagerfähig
!
Dienstleistung ist immateriell
!
Produktfehler entstehen während der
Interaktion und sind nicht korrigierbar
!
Interaktion zwischen Kunde und
Dienstleister
Tabelle 2.1:  Unterschiedliche Eigenschaften von Sachleistungen und Dienstleis-
tungen [Lehm95, S. 21] 
Bei dieser Abgrenzung zwischen Sachleistungen und Dienstleistungen werden 
von Lehmann [Lehm95, S. 21] mehrere unterschiedliche Eigenschaften aufgelis-
tet. Bei genauerer Betrachtung sind diese jedoch auf zwei grundlegende Eigen-
schaften von Dienstleistungen zurückführen. Zum einen die Immaterialität von 
Dienstleistungen und zum anderen die Integration des externen Faktors, in der 
Regel der Kunde. 
Die Immaterialität ist der Grund dafür, dass Dienstleistungen, im Gegensatz zu 
Sachleistungen, nicht lagerfähig sind, nicht transportiert werden können und sich 
nicht zu Vorführung eignen (vgl. Tab. 2.1). Durch die Integration des externen 
Faktors findet bei Dienstleistungen eine Interaktion zwischen dem Dienstleis-
tungsanbieter und dem Kunden statt. Die Produktion und der Konsum von Dienst-
leistungen erfolgt gleichzeitig und Produktfehler entstehen während der Interakti-
on und sind somit nicht korrigierbar (vgl. Tab. 2.1).  
Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass eine Dienstleistung folgende, grund-
legende, charakteristische Merkmale besitzt [Meye92, S. 22ff.; Cors88, S. 17ff.; 
Garb98, S. 11]:  
7 
·  Immaterialität   dieses Merkmal  bezieht sich darauf, dass eine Dienst-
leistung als solche physisch nicht darstellbar und damit vor allem physisch 
auch nicht wahrnehmbar ist.  
·  Integration des externen Faktors  die Erstellung einer Dienstleistung 
muss in unmittelbarer Gegenwart des Kunden, bzw. eines Gegenstandes 
aus dem Besitz des Kunden, durchgeführt werden. Da eine Dienstleistung 
auf die Veränderung des Zustandes von Menschen oder Objekten abzielt, 
bedarf sie zu ihrer Durchführung der aktiven Mitwirkung oder zumindest 
der passiven Anwesenheit des Kunden oder seiner Objekte. 
Eine trennscharfe Unterscheidung zwischen einer Dienstleistung und einem Sach-
gut, durch die Merkmale ,,Integration des externen Faktors" und ,,Immaterialität", 
ist jedoch nicht immer möglich. So umfassen z.B. die Leistungen des Maschinen-
baus, neben der eigentlichen Maschine, auch viele Beratungsleistungen, obwohl 
der Maschinenbau eindeutig zum sachgüterproduzierenden Gewerbe gerechnet 
wird. Diese beiden Merkmale bieten jedoch nachvollziehbare Anhaltspunkte zur 
Unterscheidung zwischen Sachgütern und Dienstleistungen und fördern so das 
Verständnis für die Besonderheiten einer Dienstleistung [Sont98, S. 9]. 
Vor diesem Hintergrund hat sich eine Begriffsdefinition für die Dienstleistung 
etabliert, die in dem folgenden Abschnitt Gegenstand der Betrachtung sein soll. 
2.3 
Begriff und Definition der Dienstleistung in der betriebswirt-
schaftlichen Literatur 
In der betriebswirtschaftlichen Literatur hat es an Versuchen, das Wesen von 
Dienstleistungen zu ergründen, nicht gemangelt. Hier finden sich zahlreiche An-
sätze, die Vielfalt der Dienstleistungen mit Hilfe einer Definition zu beschreiben 
[Hard96, S. 2]. Die Fülle von Definitionsvorschlägen lässt sich nach Corsten in 
drei Gruppen einteilen [Cors88, S. 17ff.; Meye91, S. 197]: 
Die enumerative Definition, bei der Dienstleistungen auf der Basis von Aufzäh-
lungen von Beispielen beschrieben werden. Diese Art der Definition kann unter 
wissenschaftlichen Gesichtspunkten nicht befriedigen, da die Beispiele zum einen 
nie vollzählig sein können und sie zum anderen keinerlei Ansätze für eine weiter-
gehende wissenschaftliche Betrachtung bieten. Außerdem liegen keine Kriterien 
zur Überprüfung und gegebenenfalls Zuordnung der Leistung zu den Dienstleis-
tungen vor. Es macht somit die Klassifizierung einer Leistung als Dienstleistung 
unmöglich. 
8 
Die  Negativdefinition, bei der Dienstleistungen als diejenigen Güter definiert 
werden, die keine Sachgüter darstellen. Dies führt jedoch zu einer unzulässigen 
Reduktion der Erscheinungsvielfalt immaterieller Güter, da diese neben den 
Dienstleistungen beispielsweise auch Informationen und Rechte umfassen 
[Meye91, S.195 ff.]. Ähnlich wie bei der enumerativen Definition wird darauf 
verzichtet, Kriterien zu nennen, welche die Dienstleistungen von den Sachleistun-
gen abgrenzen. Diese Definition ist daher insbesondere für die vorliegende Arbeit 
unbefriedigend, weil eine Abgrenzung zwischen Dienstleistungen und Sachleis-
tungen, im Hinblick auf die Untersuchung des jeweiligen Entwicklungsprozesses, 
im Vordergrund steht. 
Letztendlich stellt lediglich die Feststellung konstitutiver Merkmale (vgl. Abb. 
2.2) die geeignete Basis dar, den Begriff Dienstleistung zu definieren und dann 
zur Bezeichnung Industrielle Dienstleistung hin zu erweitern [Niem96, S. 6].  
Gesamtprozess: Erbringung der Dienstleistung X
PHASE 1
       PHASE 2                      PHASE 3
Aktivität
Aufbau und Bereitstellung
von Ressourcen zur
Erbringung von
Dienstleistungen
Durchführung der
Dienstleistungsprozesse
unter Einbringung des
externen Faktors
Konkretisierung der
Ergebnisse (W irkung) der
durchgeführten
Dienstleistungsprozesse
am Nachfrager
Potential-Orientierung
der Dienstleistung
Prozess-Orientierung
der Dienstleistung
Ergebnis-Orientierung der
Dienstleistung
Konstitutives
Merkmal
Dienstleistung als
Fähigkeit und Bereitschaft
zur Erbringung einer
Dienstleistung
Dienstleistung als Aktivität
oder Tätigkeit
Dienstleistung als Ergebnis
einer Tätigkeit
Abbildung 2.2: 
Phasenschema einer Dienstleistung [Niem96, S. 11] 
Betrachtet man die Dienstleistungserbringung als einen Prozess (vgl. Abb. 2.2), 
ergeben sich drei unterschiedliche Abgrenzungsmöglichkeiten. Die potentialorien-
tierte Abgrenzung der Dienstleistungen zielt auf die Fähigkeit und Bereitschaft 
des Dienstleistungsanbieters ab, für einen potentiellen Dienstleistungsabnehmer 
eine bestimmte Dienstleistung zu erbringen. Bei der prozessualen Abgrenzung 
wird die Dienstleistung als dienstleistende Tätigkeit verstanden, also als sich voll-
ziehender Prozess [Bere83, S. 20f.]. Bei der ergebnisorientierten Abgrenzung 
9 
steht das Ergebnis eines abgeschlossenen Dienstleistungsprozesses im Vorder-
grund.  
Bei der Definition von Dienstleistungen, über konstitutive Merkmale, handelt es 
sich somit um einen Prozess, dessen Phasen aufeinander aufbauen und der erst in 
der Gesamtheit eine schlüssige Definition einer Dienstleistung erlaubt [Niem96, 
S. 10]. Die drei Definitionsebenen sollen im Folgenden näher erläutert werden: 
·  Potentialorientierte Definition 
Bei einer potentialorientierten Definition wird die Dienstleistung als mensch-
liche oder maschinelle Leistungsfähigkeit interpretiert [Cors88, S. 17]. ,,Ein 
Angebot von Leistungspotentialen (d.h. angebotene Leistungsfähigkeiten) be-
deutet die Bereithaltung einer Faktorkombination aus leistungsfähigen und 
leistungsbereiten Faktoren (Menschen, Maschinen, Gebäuden, Informationen 
etc.)" [Meye91, S. 198]. Dieses Angebot von Leistungspotentialen ist eines 
der wesentlichen Leistungsmerkmale einer Dienstleistung. Es gibt also in den 
meisten Fällen kein physisches Transferobjekt zwischen Kunde und Lieferant, 
das der Kunde nach Qualität und Nutzen beurteilen kann. Somit erhält dieser 
zunächst lediglich das Leistungsversprechen, das der Lieferant mit Hilfe sei-
nes Dienstleistungspotentials die gewünschte Leistung für den Kunden er-
bringt [Cors88, S. 18]. Sie sind damit immateriell und bedürfen der Beteili-
gung das Kunden am Erstellungsprozess. Die Leistungsfähigkeit und damit 
die Marktakzeptanz einer Dienstleistung wird somit wesentlich in der Phase 
der Bereitstellung des Dienstleistungspotentials bestimmt. 
·  Prozessorientierte Definition  
Bei der prozessorientierten Dienstleistungsdefinition steht der Erstellungsvor-
gang im Mittelpunkt der Betrachtung. Die Prozessdimension versteht Dienst-
leistungen als Prozesse zur Übertragung der Potentialdimensionen auf externe 
Faktoren (wie z.B. Kunden oder Kundenobjekte). Der externe Faktor, als un-
abdingbares Element des Verrichtungsprozesses, ist ein wesentlicher Merkmal 
der prozessorientierten Dienstleistungsdefinition. Der prozessorientierte An-
satz fordert durch die Integration des externen Faktors eine Synchronität von 
Produktion und Absatz [Cors88, S. 19]. Es sind hier personenbezogene ex-
terne Faktoren (z.B. Hotelgast, Patient) und objektbezogene externe Faktoren 
(z.B. materielle Güter wie der zu reparierende Fernseher in der Werkstatt) zu 
unterscheiden [Bieb98, S. 31ff.]. 
10 
·  Ergebnisorientierte Definition  
In einer ergebnisorientierten Betrachtung wird die Dienstleistung als immate-
rielles Ergebnis einer dienstleistenden Tätigkeit verstanden [Cors88, S. 19]. 
Hierbei wird allerdings zugestanden, dass materielle Trägermedien (Papier, 
CDs, Disketten, Videokassetten etc.) eingesetzt werden können [Hent92, S. 
19]. Die Immaterialität des Ergebnisses erstreckt sich auf die Veränderungen 
und/oder Wirkungen an den externen Faktoren. Die verwendeten materiellen 
Elemente stellen lediglich erforderliche Hilfsmittel zur Erreichung eines 
Dienstleistungsergebnisses dar.  
Bei einer solchen phasenorientierten Dienstleistungsbetrachtung kann der Kunde, 
im Gegensatz zum Sachleistungsbereich, aus mehreren Dienstleistungsphasen 
eine Nutzenstiftung erfahren. Im Sachleistungsbereich geht primär vom Endpro-
dukt eine Nutzenstiftung aus. Im Dienstleistungsbereich kann der Kunde sowohl 
aus der Potentialphase (z.B. 24-Stunden-Bereitschaft des Kundendienst), Prozess-
phase (z.B. Konzert, Sportveranstaltung) als auch aus der Ergebnisphase (z.B. 
Transport, Reparatur) einen Nutzen ziehen.  
Die drei Ansätze der konstitutiven Definition konkurrieren nicht miteinander, 
sondern lassen sich vielmehr ergänzen. Der Begriff der Dienstleistung wir dem-
nach nur durch eine Integration aller drei Ansätze lückenlos erfasst [Meye91, 
S.198]. Aus diesem Grund wird den weiteren Ausführungen im Verlauf dieser 
Arbeit folgende Dienstleistungsdefinition zu Grunde gelegt: 
,,Dienstleistungen sind angebotene immaterielle Leistungsfähigkeiten, die di-
rekt an externen Faktoren (Mensch oder deren Objekte) mit dem Ziel erbracht 
werden, an ihnen gewollte Wirkungen (Veränderungen oder Erhaltung beste-
hender Zustände) zu erreichen" [Mey91, S. 198]. 
Die obige Definition von Dienstleistungen beinhaltet Merkmale, die jede Dienst-
leistung konstituieren und sie gleichzeitig von den Sachgütern abheben. Dies sind 
die, bereits in Kap. 2.2 erläuterten, charakteristischen Merkmale von Dienstleis-
tungen: 
·  Immaterialität und  
·  Integration eines externen Faktors [Meye91, S. 198ff.]. 
Ausgehend von der in Kap. 2.3 getroffenen allgemeinen Definition des Begriffs 
Dienstleistung, soll nun die industrielle Dienstleistung genauer betrachtet werden.  
11 
3 Industrielle 
Dienstleistungen 
3.1 
Begriff und Definition der industriellen Dienstleistung 
Für Dienstleistungen, die von Unternehmen des produzierenden Gewerbes er-
bracht werden, findet man in der wissenschaftlichen Literatur unterschiedliche 
Bezeichnungen. Anfangs wurde fast ausschließlich der Begriff ,,Kundendienst" 
verwendet [Schw37; Rau75]. Im weiteren Verlauf der Diskussion, im Bereich der 
industriellen Dienstleistungen, wurden zahlreiche neue Begriffe geschaffen. Die 
Autoren sprechen von ,,industriellen Serviceleistungen" [Rosa90], ,,produktbeglei-
tenden Dienstleistungen" [Bösl87], ,,produktdifferenzierende Dienstleistungen" 
[Meye85] oder ,,investiven Dienstleistungen" [EnSc82]. Auch der Begriff der 
,,industriellen Dienstleistung" wird in der Literatur verwendet [BuSt90; Zapf90; 
Simo93; EnRe93].  
Dies sind nur einige Beispiele für die Begriffsvielfalt, die in diesem Teilbereich 
der Dienstleistungen für Verwirrung sorgt. Diese Verwirrung beeinträchtigt gera-
de im Dienstleistungsbereich Maßnahmen der Planung und Entwicklung, da es 
aufgrund der fehlenden Materialität schwer fällt, ein einheitliches Verständnis 
über den Betrachtungsgegenstand zu erzielen. Deshalb muss der Begriffsinhalt 
weiter spezifiziert werden. 
Graßy [Graß93, S. 87] definiert industrielle Dienstleistungen als von Industrieun-
ternehmen angebotene immaterielle Leistungsfähigkeiten, die direkt an externen 
Faktoren (Menschen oder deren Objekte) mit dem Ziel erbracht werden, an ihnen 
gewollte Wirkungen (Veränderung oder Erhaltung bestehender Zustände) zu er-
reichen. Butler und Stegner [BuSt90, S. 934] verstehen unter industriellen Dienst-
leistungen solche Aktivitäten, ,,die von [...] Industrieunternehmen (einschließlich 
der Betriebe des produzierenden Handwerks) erbracht und an andere Unterneh-
men transferiert werden." Dies unterstreicht auch Meyer [Meye92, S. 195ff.], der 
industrielle Dienstleistungen sowohl zur Unterstützung der Vermarktung des ma-
teriellen Produktes als auch als eigenständige Leistung, die dem Kunden angebo-
ten wird, versteht. 
Eine allgemeingültige Abgrenzung der Begriffsinhalte existiert nicht [HoGa96b, 
S. 255]. Garbe führt jedoch fünf Kriterien auf, welche die wesentlichen in der 
wissenschaftlichen Literatur verwendeten Begriffe und deren Inhalte kennzeich-
nen [Garb98, S. 22f.]: 
12 
·  Charakter der Dienstleistung, 
·  Einbezug interner Dienstleistungen, 
·  Art des dienstleistungsanbietenden Unternehmens, 
·  Art der Dienstleistungsnachfrager, 
·  einbezogene Funktionsbereiche. 
Das Kriterium Charakter der Dienstleistung bedeutet, dass eine Dienstleistung 
prinzipiell als eigenständige Leistung anzusehen und zu vermarkten ist. Lediglich 
im Zusammenhang mit einem Sachgut kann es innerhalb eines Leistungsbündels 
angeboten werden. Interne Dienstleistungen werden von einigen wenigen Autoren 
mit in die Definition eingebracht. Darunter sind Dienstleistungen zu verstehen, die 
innerhalb eines Unternehmens, zwischen Unternehmensabteilungen, wie z.B. die 
Produktentwicklung oder das Rechnungswesen, erbracht werden. Dienstleistungs-
anbieter lassen sich differenzieren in reine Dienstleistungsunternehmen (z.B. Ver-
sicherung, Bank, Restaurant) oder in produzierende Unternehmen. Dienstleis-
tungsnachfrager werden nach Konsumenten und Organisationen bzw. Unterneh-
men unterschieden. Nach dem einbezogenen Funktionsbereich wird zwischen 
Dienstleistungen seitens der Absatzseite und Dienstleistungen seitens der Be-
schaffungsseite differenziert [Garb98, S. 22f.]. 
Zur weiteren Charakterisierung industrieller Dienstleistungen stellt Garbe folgen-
de Merkmale heraus, welche Unternehmen, die industrielle Dienstleistungen an-
bieten, erfüllen sollten: 
·  das Unternehmen arbeitet nach dem erwerbswirtschaftlichen Prinzip, 
·  es ist schwerpunktmäßig als Industriegüterproduzent tätig, 
·  es bietet am Markt, zusätzlich zu seinen materiellen Produkten, Dienstleis-
tungen an und 
·  es bietet diese als eigenständige Leistungen oder als produktergänzende 
Nebenleistung an [Garb98, S. 27]. 
Es wird hier deutlich, dass industrielle Dienstleistungen nicht zwingend mit einem 
Sachgut in Verbindung stehen müssen, sondern durchaus auch selbständige Leis-
tungen darstellen können.  
Für die vorliegende Diplomarbeit wird eine Differenzierung von Dienstleistungen 
hinsichtlich ihrer Nachfrager- und Anbieterorientierung als Definitionsgrundlage 
gewählt, da im Rahmen der Dienstleistungsentwicklung festzulegen ist, welche 
13 
Dienstleistungen von Industrieunternehmen anderen Unternehmen angeboten 
werden sollen (vgl. Abb. 3.1). 
Dienstleistungen
Konsumtive
Dienstleistungen
(Nachfrager: Konsumenten)
Investive Dienstleistungen
Nachfrager: Organisationen/Unternehm en
industrielle
Dienstleistungen
(Anbieter:
Industriegüterunternehm en)
rein investive
Dienstleistungen
(Anbieter:
Dienstleistungsunternehmen
Abbildung 3.1: 
Industrielle Dienstleistungen als Teilbereich investiver 
Dienstleistungen [HoGa96b, S. 259] 
Die Abbildung 3.1 zeigt eine mögliche Systematisierung von Dienstleistungen in 
verschiedenen Ebenen. Ausgehend von dem Begriff Dienstleistungen wird auf der 
ersten Ebene, in Abhängigkeit des Nachfragers, zwischen konsumtiven und in-
vestiven Dienstleistungen unterschieden. Die zweite Ebene orientiert sich an den 
Dienstleistungsanbietern und unterscheidet zwischen Dienstleistungsunternehmen 
und Industriegüterunternehmen. Industrielle Dienstleistungen stellen somit in-
vestive Dienstleistungen dar, die von einem Industriegüterhersteller erbracht wer-
den. Als Unterscheidung dazu, werden investive Dienstleistungen, die von Dienst-
leistungsbetrieben erbracht werden, als rein investive Dienstleistungen bezeichnet. 
[Garb98, S. 27]. 
Aufbauend auf diesen Erkenntnissen, wird für die Verwendung des Begriffs der 
industriellen Dienstleistungen in dieser Arbeit die folgende Definition verwendet 
[Graß93, S. 87; HoGa96b, S. 256f.]: 
Industrielle Dienstleistungen sind Dienstleistungen, die von Industrieunter-
nehmen des sekundären Sektors anderen Industrieunternehmen angeboten 
werden.  
14 
Diese Definition industrieller Dienstleistungen schränkt den Begriff nicht unnötig 
ein und gewährleistet somit, dass für die spätere Betrachtung der Dienstleistungs-
entwicklung alle dienstleistungsartigen Prozesse in Betracht gezogen werden kön-
nen. 
3.2 
Ansätze zur Systematisierung industrieller Dienstleistungen 
Das Ziel von Systematisierungen liegt in einer ordnenden Beschreibung der Reali-
tät. Hierzu werden charakteristische Ausprägungen realer Phänomene auf der 
Grundlage von sachbezogenen Merkmalen gekennzeichnet. Dabei wird zwischen 
Klassifikationen und Typologien unterschieden. Klassifikationen (Eindimensiona-
le Ansätze) werden mit Hilfe eines einzigen Merkmals gebildet, während Typolo-
gien (Zweidimensionale Ansätze) mehrere Merkmale verwenden [Cors88, S. 23].  
Zahlreiche Autoren haben sich mit der Systematisierung bzw. Typologisierung 
von Dienstleistungen auseinandergesetzt. Eindimensionale Ansätze zur Systemati-
sierung konsumtiver Ansätze wurden bereits in den 70er Jahren entwickelt. Einige 
Ansätze basieren auf einer Gliederung von Dienstleistungsunternehmen [Bere74]. 
Hierunter fällt auch die Systematisierung der Dienstleistungsbetriebe durch das 
Statistische Bundesamt [Meye83, S. 40ff.]. Weitere Ansätze der eindimensionalen 
Systematisierung von Dienstleistungen bauen auf eine Unterscheidung unter-
schiedlicher Eigenschaften von Dienstleistungen (z.B. Art der Nutzenstiftung, 
Zeiterfordernis, Ausprägung des Faktors Arbeit) auf [HoGa96b, S. 260]. Ein Ü-
berblick über die in der Literatur vorhandenen eindimensionalen Systematisie-
rungsansätze der Dienstleistungen gibt Corsten [Cors88, S. 24ff.]. 
Für industrielle Dienstleistungen sind eindimensionale Systematisierungsansätze 
nur begrenzt anwendbar. Forschner [Fors88, S. 77ff.] hat die in der Literatur vor-
handenen eindimensionalen Ansätze zusammengetragen und sie mit Beispielen 
industrieller Dienstleistungen untermauert. Er gelangt jedoch zu dem Ergebnis, 
dass diese Art der Typologisierung nicht ausreicht, um der Vielfalt der industriel-
len Dienstleistungen gerecht zu werden. Im Folgenden stehen daher mehrdimen-
sionale Ansätze, verschiedener Autoren, zur Systematisierung industrieller Dienst-
leistungen im Mittelpunkt der Betrachtung. 
15 
3.2.1  Systematisierungsansatz nach Graßy 
Die von Graßy [Graß93, S. 87ff.] dargestellte Systematik baut auf die Einteilung 
der Dienstleistungen in Primardienstleistungen und Sekundärdienstleistungen 
nach Jugel und Zerr auf [JuZe89, S. 163f.]. Nach Graßy umfassen industrielle 
Dienstleistungen das gesamte Dienstleistungsspektrum von Industrieunternehmen. 
Er differenziert industrielle Dienstleistungen in drei grundsätzlich voneinander 
unterscheidbare Dienstleistungsarten (vgl. Abb. 3.2):  
·  Interne Dienstleistungen,  
·  Sekundärdienstleistungen und  
·  Primärdienstleistungen. 
In d u s t r ie l le
D ie n s t le i s t u n g e n
In t e r n e   D e n s t le is t u n g e n
S e k u n d ä r d ie n s t le is t u n g e n
P r im ä r d ie n s t le is t u n g e n
o b lig a t o r is c h
f a k u lt a t iv
Abbildung 3.2: 
Arten industrieller Dienstleistungen [Graß93, S. 88] 
Interne Dienstleistungen verstehen sich als Leistungen, die von Industrieunter-
nehmen für den eigenen Bedarf erstellt werden. Sie dienen der Unterstützung der 
Kernprozesse im Bereich der Fertigung und Montage. Sie zeichnen sich durch 
unternehmensinterne Kunden-Lieferanten-Beziehungen, über die Abteilungsgren-
zen hinweg, aus [Sont98, S. 12]. Bei internen Dienstleistungen handelt es sich 
nicht um Absatzleistungen im eigentlichen Sinne, sie sind somit nicht unmittelbar 
marktrelevant. Interne Dienstleistungen lassen sich noch weiter aufteilen in eher 
dispositive Tätigkeiten, wie Forschung und Entwicklung, Marketing oder Aus- 
Details
- Seiten
- Erscheinungsform
- Originalausgabe
- Erscheinungsjahr
- 2001
- ISBN (eBook)
- 9783832449643
- ISBN (Paperback)
- 9783838649641
- DOI
- 10.3239/9783832449643
- Dateigröße
- 666 KB
- Sprache
- Deutsch
- Institution / Hochschule
- Universität Paderborn – Wirtschaftswissenschaften
- Erscheinungsdatum
- 2002 (Januar)
- Note
- 1,7
- Schlagworte
- service engineering dienstleistungsentwicklung dienstleistungen
- Produktsicherheit
- Diplom.de
 
					