Kommunale Tourismuskooperationen am Beispiel des Kannenbäckerland-Touristik-Service
©2014
Seminararbeit
17 Seiten
Zusammenfassung
Auf der kommunalen Ebene gewinnt der Tourismus stetig an Bedeutung. Für die Kommunen hat er sich mittlerweile zu einem festen Bestandteil der Wirtschaft entwickelt. Die Beherbergung von Besuchern bringt direkt, aber auch indirekt Geld in die Kassen der Gemeinden. Dies ist unter dem Begriff „Wertschöpfung“ zu subsumieren, auf das später noch näher eingegangen wird. Neben den Einnahmen der Hotellerie, der Ferienwohnungen und der anderen Beherbergungsbetriebe, sind die Synergie-Effekte nicht zu vernachlässigen. Ein Gast besucht oftmals diverse Messen, das städtische Museum oder auch den privatrechtlich organisierten Vergnügungspark. Zudem ist es selbsterklärend, dass der Gast vor Ort einkaufen oder tanken geht; so profitiert der Einzelhandel ebenso wie große Discounter. All dies wirkt sich auf die wirtschaftliche Situation einer Kommune und somit auch auf deren finanzielle Möglichkeiten aus.
Nachfolgend wird die Thematik der Tourismuskooperation im kommunalen Sektor, insbesondere im ländlichen Raum, betrachtet und analysiert. Als Praxisbeispiel dient die noch recht junge Tourismuskooperation der Verbandsgemeinden Höhr-Grenzhausen und Ransbach-Baumbach, als sog. "Kannenbäckerland-Touristik-Service".
Nachfolgend wird die Thematik der Tourismuskooperation im kommunalen Sektor, insbesondere im ländlichen Raum, betrachtet und analysiert. Als Praxisbeispiel dient die noch recht junge Tourismuskooperation der Verbandsgemeinden Höhr-Grenzhausen und Ransbach-Baumbach, als sog. "Kannenbäckerland-Touristik-Service".
Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
Klein, Karsten: Kommunale Tourismuskooperationen am Beispiel des
Kannenbäckerland-Touristik-Service. Hamburg, Diplomica Verlag GmbH 2015
PDF-eBook-ISBN: 978-3-95636-504-1
Herstellung: Diplomica Verlag GmbH, Hamburg, 2015
Zugl. Fachhochschule für öffentliche Verwaltung, Mayen, Seminararbeit, 2014
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Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis ... I
1.
Einleitung ... 1
1.1.
Begriffsklärung ... 1
1.2.
Bedeutung des Tourismus im Kannenbäckerland ... 3
2.
Organisation der Tourismusförderung im Westerwald ... 4
2.1.
Aktuelle Angebots- und Nachfragesituation ... 5
2.2.
Festlegung des Schwerpunktes touristischer Arbeit ... 7
3.
Tourismuskooperation auf kommunaler Ebene ... 7
3.1.
Mögliche Vorteile für Tourismuskooperationen ... 8
3.2.
Mögliche Nachteile für Tourismuskooperationen ... 9
4.
Kannenbäckerland-Touristik-Service als Praxisbeispiel ... 10
4.1.
Entstehung des Kannenbäckerland-Touristik-Service ... 10
4.2.
Beurteilung der Kooperation ... 12
4.3.
Ziele der kommenden Jahre ... 13
5.
Ausblick auf die zukünftige Entwicklung ... 14
Literaturverzeichnis ... 15
Literatur ... 15
Persönliche Gespräche ... 15
Internetquellen ... 15
I
1. Einleitung
Auf der kommunalen Ebene gewinnt der Tourismus stetig an Bedeutung. Für die
Kommunen hat er sich mittlerweile zu einem festen Bestandteil der Wirtschaft
entwickelt. Die Beherbergung von Besuchern bringt direkt, aber auch indirekt
Geld in die Kassen der Gemeinden. Dies ist unter dem Begriff ,,Wertschöpfung"
zu subsumieren, auf das später noch näher eingegangen wird. Neben den Ein-
nahmen der Hotellerie, der Ferienwohnungen und der anderen Beherbergungs-
betriebe, sind die Synergie-Effekte nicht zu vernachlässigen. Ein Gast besucht
oftmals diverse Messen, das städtische Museum oder auch den privatrechtlich
organisierten Vergnügungspark. Zudem ist es selbsterklärend, dass der Gast vor
Ort einkaufen oder tanken geht; so profitiert der Einzelhandel ebenso, wie große
Discounter. All dies wirkt sich auf die wirtschaftliche Situation einer Kommune
und somit auch auf deren finanzielle Möglichkeiten aus.
1
Nachfolgend wird die Thematik der Tourismuskooperation im kommunalen Sek-
tor, insbesondere im ländlichen Raum, betrachtet und analysiert. Als Praxisbei-
spiel dient die noch recht junge Tourismuskooperation der Verbandsgemeinden
Höhr-Grenzhausen und Ransbach-Baumbach, als sog. ,,Kannenbäckerland-
Touristik-Service,,.
1.1. Begriffsklärung
Der Begriff ,,Tourismus", der sich aus dem französischen Substantiv ,,le tour", also
,,Fahrt", ,,Reise" oder ,,Wanderung", ableitet, bedeutet in Deutscher Übersetzung
,,Runde" beziehungsweise ,,Kreisel". Darunter versteht man, dass von einem
Punkt aus -im Allgemeinen der Wohnort- gestartet, ein Ziel an anderer Stelle
kurzfristig aufgesucht und sodann wieder zurück zum Startpunkt gereist wird.
Den ,,Fremdenverkehr" kann man als Synonym hierzu verstehen, wobei dieser
Begriff lediglich die Aufnahme und Beherbergung von Gästen beinhaltet, was nur
einen Teil des Tourismus als solchen ausmacht. Eine derzeit häufig angewandte
Definition lautet: ,,Die Aktivitäten von Personen, die an Orte außerhalb ihrer ge-
wohnten Umgebung reisen und sich dort zu Freizeit-, Geschäfts- oder bestimm-
ten anderen Zwecken nicht länger als ein Jahr ohne Unterbrechung aufhalten".
2
1
Vgl. Thomas, Roland (2008), S. 20ff.
2
Vgl. Thomas, Roland (2008), S. 25f.
1
Zu dem tourismusausübenden Personenkreis gehören neben den klassischen
Urlaubsreisenden auch Personen, die einen Tagesausflug unternehmen, Ge-
schäftsreisende, Pilger und Forscher.
3
Unter ,,Kooperation" versteht man ein zielgerichtetes Zusammenwirken, welches
grundsätzlich auf Dauer ausgelegt ist und eine Optimierung der Arbeit bewirken
soll. Man unterscheidet hierbei unter Kooperationen in der horizontalen bzw. ver-
tikalen Ebene. Die horizontale Ebene bildet eine Kooperation von gleichartigen
Partnern, welche die gleichen oder zumindest ähnliche Produkte herstellen, wo-
hingegen die vertikale Ebene die Zusammenarbeit von Institutionen meint, wel-
che sich bei der Produktion, im Vertrieb oder auf andere Weise ergänzen, so
zum Beispiel, wenn das Produkt des Einen das Produkt des Anderen ergänzt.
4
Den Begriff kann man zudem in verschiedene Formen untergliedern. Eine aus
wirtschaftlicher Sicht gängige Untergliederungsform ist die festgelegte Kooperati-
onsaktivität. Hierunter fallen u.a. die ,,Produktionskooperation", die ,,kooperative
Beschaffung" und die ,,Kooperation bei Marketing, Vertrieb und Service".
5
Letzte-
re Form spiegelt sich auch im später folgenden Praxisbeispiel wieder.
Ebenfalls im Rahmen dieser Arbeit erwähnenswert ist das sog. ,,Joint Venture",
also der Kooperationsbetrieb. Hierbei handelt es sich um eine Kooperationsform
zwischen mindestens zwei Parteien, welche jeweils rechtlich und wirtschaftlich
selbstständig bleiben, jedoch aufgrund einer Abmachung oftmals Kapital- und
Ressourcenverflechtungen aufweisen. In diesem Rahmen kommt es auch oft zur
Gründung einer gemeinsamen Gesellschaft um einen möglichst guten Bünde-
lungsgrad zu erreichen.
6
3
Vgl. o.V., http://www.fremdwort.de/suchen/bedeutung/tourismus, Zugriff am 28. Oktober
2014.
4
Vgl. o.V., http://www.karteikarte.com/card/693364/kooperationen-definition-arten-von-
kooperationen-ebenen, Zugriff am 28. Oktober 2014.
5
Vgl. Osterloh, Jörg (2008), S. 6, Zugriff am 19. Oktober 2014.
6
Vgl. o.V., http://www.wirtschaftslexikon24.com/d/joint-venture/joint-venture.htm, Zugriff
am 19. Oktober 2014.
2
1.2. Bedeutung
des
Tourismus im Kannenbäckerland
Das Kannenbäckerland ist ein umschriebenes Teilgebiet im Süden des Wester-
waldes, Rheinland-Pfalz, welches jedoch keine klaren Grenzen hat, sondern auf-
grund seiner geschichtlichen Vergangenheit den Namen im Alltagsgebrauch er-
hielt. Dies lag hauptsächlich an den enormen Tonvorkommen und den daher
zahlreich ansässigen Töpfern, auch ,,Kannenbäcker" genannt. Heute kann man
das Gebiet zumindest grob eingrenzen, indem man sagt, dass das Kannenbä-
ckerland aus den Verbandsgemeinden Höhr-Grenzhausen, Ransbach-
Baumbach sowie Wirges besteht. Für diese ländliche Gegend ist der Tourismus
in den vergangenen Jahren deutlich in den Vordergrund gerückt. Dies liegt ins-
besondere daran, dass der Tourismus immer mehr Bedeutung für den Wirt-
schafts- und Standortfaktor der Region hat. Durch ein effektives Tourismusmar-
keting betreiben die Verwaltungen und Unternehmen somit auch eine aktive
Standortförderung. Diese Förderung soll primär dazu dienen, die Lebensqualität
im Allgemeinen anzuheben und so dem demografischen Wandel entgegenzuwir-
ken.
7
Da das Kannenbäckerland sehr ländlich geprägt ist, basieren die Schwerpunkte
der Tourismusarbeit auf den Bereichen ,,Keramik", ,,Kultur" sowie ,,naturbezogene
Freizeitmöglichkeiten" (in der Hauptsache ,,Wandern"). Nicht zuletzt haben die
Synergieeffekte im Bereich des Einzelhandels und des Dienstleistungsangebots
(Unterhaltung, Freizeit, Sport, Transportmittel) große Bedeutung für den Touris-
mus im Kannenbäckerland.
8
Im gesamten Westerwald konnte im Jahr 2010 beispielsweise für diese Bereiche
ein Gesamtumsatz von 526,2 Mio. Euro erzielt werden, wobei der Einzelhandel
mit 230,6 Mio. Euro den größten Teil hiervon ausmachte.
9
Dieser relativ hohe
Anteil lässt auf einen starken Tagestourismus, also Besuche ohne Übernach-
tung, in der Region schließen. Durch den Tourismusbetrieb im Kannenbäcker-
land werden zudem bestehende Anziehungspunkte für Besucher von nah und
fern gepflegt und instand gehalten. Hierzu zählen insbesondere die zahlreichen
Wander- und Radwege in den angrenzenden Wäldern.
7
Vgl. Thomas, Roland (2008), S. 14f.
8
Vgl. Gespräch mit Tourismusmitarbeitern (2014), (Kannenbäckerland-Touristik-Service)
am 09. Oktober 2014.
9
Vgl. o.V. (2014), Westerwald Touristik-Servive, Wertschöpfung im Tourismus und Tou-
rismusstrategie 2015 (Broschüre), S. 10.
3
Den zwei großen 4****plus Hotels (Hotel Heinz in Höhr-Grenzhausen und Hotel
Zugbrücke in Grenzau) zu verdanken hat das Kannenbäckerland auch eine ent-
sprechende Nachfrage an Wellness-Gästen. Deren durchschnittliche Verweil-
dauer liegt in der Regel bei 3 Tagen/2 Nächten; also die typischen Wochenend-
gäste.
10
2. Organisation der Tourismusförderung im Wes-
terwald
Die Tourismusförderung im Westerwaldkreis ist größtenteils durch öffentliche
Hand organisiert. An der Spitze steht der Westerwald Touristik-Service mit Sitz in
Montabaur. Dieser ist für den Bereich des geografischen Westerwaldes die sog.
Regionalagentur, die zentrale touristische Aufgaben für die Subregionen steuert
(Marketingstrategien, Aus- und Weiterbildung, Zertifizierungen u.a.). Der geogra-
fische Westerwald ist hierbei in insgesamt 7 Subregionen unterteilt. Diese sind
der nördliche Westerwald, der hessische Westerwald, die Westerwälder Seen-
platte, das Wäller Land, der südliche Westerwald, der Naturpark Rhein-
Westerwald sowie das Kannenbäckerland.
11
Weiterhin leisten die meisten Verbandsgemeinden in diesem Landkreis ebenfalls
touristische Arbeit vor Ort. So auch der Kannenbäckerland-Touristik-Service. Dort
steht man den Besuchern, aber auch den eigenen Einwohnern, als Informations-
stelle für praktisch alles im Zusammenhang mit Tourismus und Freizeitangeboten
zur Verfügung. Außerdem werden dort Maßnahmen und Projekte zur Förderung
des Tourismus geplant und in Zusammenarbeit mit den anderen Abteilungen der
Behörden verwirklicht. So beispielsweise der Ausbau von Wander- oder Radwe-
gen oder die Planung und Durchführung von Märkten, Messen oder sportlichen
Veranstaltungen. Ebenso ist ein ständiger Austausch zwischen Verwaltung auf
der einen Seite und den Beherbergungsbetrieben auf der anderen Seite wich-
tig.
12
10
Vgl. Gespräch mit Tourismusmitarbeitern (2014), (Kannenbäckerland-Touristik-
Service) am 09. Oktober 2014.
11
Vgl. o.V., http://www.westerwald.info/westerwald/, Zugriff am 3. August 2014.
12
Vgl. Gespräch mit Tourismusmitarbeitern (2014), (Kannenbäckerland-Touristik-
Service) am 09. Oktober 2014.
4
Details
- Seiten
- Erscheinungsform
- Originalausgabe
- Erscheinungsjahr
- 2014
- ISBN (PDF)
- 9783956365041
- Dateigröße
- 211 KB
- Sprache
- Deutsch
- Institution / Hochschule
- Fachhochschule für öffentliche Verwaltung Mayen – Verwaltungsbetriebswirtschaft
- Erscheinungsdatum
- 2015 (Juni)
- Note
- 1,3
- Schlagworte
- Tourismus Kooperation Kommunal Öffentlich Touristik Kannenbäckerland
- Produktsicherheit
- Diplom.de