Transfersicherung in der Personalentwicklung
Ein Ansatz zur erfolgreichen Auswahl von Transfersicherungsmaßnahmen
					
	
		©2014
		Masterarbeit
		
			
				91 Seiten
			
		
	
				
				
					
						
					
				
				
				
				
			Zusammenfassung
			
				Dieses Fachbuch soll zu einer stärkeren Berücksichtigung des Transfers bzw. der Transferproblematik im Rahmen der Personalentwicklung beitragen. Dies betrifft vor allem den Bereich der Entscheidungsfindung. Denn im Gegensatz zu den zahlreichen Untersuchungen bezüglich der Einflussfaktoren des Transfers, scheint in der Fachliteratur im Hinblick auf Entscheidungsmodelle ein Defizit vorzuliegen. Dies gilt zumindest für Modelle, welche die komplexe Prognostizierbarkeit, die Messproblematik und neben den quantitativen vor allem auch die qualitativen Aspekte des Transfers berücksichtigen. Die vorliegende Arbeit soll zur Schließung dieser Lücke beisteuern, indem ein Ansatz zur Lösung des genannten Entscheidungsproblems bereitgestellt wird. Weiterhin soll es Impulse und Anregungen für weitere Untersuchungen und die Entwicklung weiterer Lösungsansätze in diesem Bereich geben. 
			
		
	Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
Sachar, Jan-Claudio: Transfersicherung in der Personalentwicklung.  
Ein Ansatz zur erfolgreichen Auswahl von Transfersicherungsmaßnahmen,  
Hamburg, Diplomica Verlag GmbH 2014 
PDF-eBook-ISBN978-3-95636-393-1 
Herstellung: Diplomica Verlag GmbH, Hamburg, 2014 
Zugl. Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Magdeburg, Masterarbeit, 2014 
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Printed in Germany
Inhaltsverzeichnis 
Abbildungsverzeichnis ... I
Tabellenverzeichnis ... II
Abkürzungsverzeichnis ... III
1.
Einleitung ... 1
1.1
Problemstellung ... 1
1.2
Aufbau der Arbeit ... 2
2.
Begriffliche und terminologische Grundlagen ... 4
2.1
Personalentwicklung ... 4
2.1.1
Begriff und Definition ... 4
2.1.2
Arten der Personalentwicklung ... 7
2.2
Transfer ... 10
2.2.1
Begriff und Definition ... 11
2.2.2
Ein ausgewähltes Prozessmodell des Transfers ... 13
2.2.3
Verortung des Transfers in der Personalentwicklung ... 15
2.2.4
Bedeutung des Transfers in der Personalentwicklung ... 18
3.
  Ö
konomische Legitimierung der Personalentwicklung ... 21
3.1
Systematisierung und Abgrenzung der Problemstellung ... 21
3.2
Grundprobleme der Personalwirtschaft ... 23
3.3
Personalentwicklung als personalwirtschaftliches Instrument ... 26
3.4
Effekte der Personalentwicklung ... 28
4.
Untersuchung ausgewählter Entscheidungsmodelle ... 33
4.1
Verdeutlichung des Entscheidungsproblems ... 33
4.2
Quantitativ orientierte Modelle bei Unsicherheit ... 33
4.2.1
Kapitalwert-Methode ... 34
4.2.2
Entscheidungsregeln bei Unsicherheit ... 38
4.2.3
Eignung der Modelle für das vorliegende Entscheidungsproblem ... 46
4.3
Der analytische Hierarchieprozess (AHP) ... 48
4.3.1
Grundlagen ... 48
4.3.2
Vorgehensweise des AHP ... 53
4.3.3
Begründung der Auswahl des AHP für das vorliegende Entscheidungsproblem ... 60
4.4
Der AHP für die Auswahl von Maßnahmen zur Transfersicherung ... 62
4.4.1
Entscheidungsraum ... 62
4.4.2
Ableitung möglicher Attribute ... 67
4.4.3
Eignung des AHPs für das vorliegende Entscheidungsproblem ... 71
5.
Zusammenfassung ... 74
Literaturverzeichnis ... V
Anhang ... IX
Symbolverzeichnis ... XIV
Abbildungsverzeichnis 
                                                   I 
Abbildungsverzeichnis 
Abb. 2.1: Forschungs- und Gestaltungszugänge zur Personalentwicklung... 5
Abb. 2.2: Arten der Personalentwicklung ... 8
Abb. 2.3: Prozessmodell des Transfers ... 14
Abb. 2.4: Prozessmodell der Personalentwicklung ... 17
Abb. 3.1: Handlungsstrukturmodell ... 22
Abb. 3.2: Wirkungszusammenhänge Instrumente und Personalverhalten ... 28
Abb. 3.3: Wertkette einer Unternehmung ... 29
Abb. 4.1: Entscheidungsmodelle bei Unsicherheit ... 39
Abb. 4.2: Einfache Form einer Hierarchie ... 49
Abb. 4.3: Hierarchie für die optimale Auswahl eines Tablets ... 54
Abb. 4.4: 9-Punkte-Skala ... 55
Abb. 4.5: Gewichtete Hierarchie für die optimale Auswahl eines Tablets ... 60
Abb. 4.6: Bereichsinterner Vergleich von Alternativen ... 68
Abb. 4.7: Bereichsübergreifender Vergleich von Alternativen ... 70
Tabellenverzeichnis 
                                                  II 
Tabellenverzeichnis 
Tabelle 4.1: Zahlungsströme der Investitionsmöglichkeiten (in GE) ... 38
Tabelle 4.2: Maßnahmen zur Transfersicherung (in GE) ... 40
Tabelle 4.3: Maßnahmen mit Eintrittswahrscheinlichkeiten (in GE) ... 43
Tabelle 4.4: Erwartungswerte und Standardabw. der Maßnahmen (in GE) ... 45
Tabelle 4.5: Beispielhafte Zufallskonsistenzen ... 52
Tabelle 4.6: Evaluationsmatrix bezüglich der Zielerreichung... 55
Tabelle 4.7: Evaluationsmatrix bezüglich des Hauptattributs Design ... 56
Tabelle 4.8: Evaluationsmatrix bezüglich des Hauptattributs Handhabung... 56
Tabelle 4.9: Approximative Gewichtsberechnung der Elemente ... 58
Tabelle 4.10: Ermittlung der Durchschnittsmatrix ... 59
Abkürzungsverzeichnis 
                                                 III 
Abkürzungsverzeichnis 
AHP  Analytical Hierarchy Process bzw. Analytischer Hierarchieprozess 
ANP  Analytical Network Process bzw. Analytischer Netzwerkprozess 
CI  Consistency Index bzw. Konsistenzindex 
CR  Consistency Ratio bzw. Konsistenzverhältnis 
Einleitung  
1 
1.  Einleitung 
Um einen Einstieg in die Thematik der vorliegenden Arbeit zu ermöglichen, 
gehen die folgenden Ausführungen auf die zugrunde liegende Problemstellung 
sowie den Aufbau der Arbeit ein. Um die Motivation für die Themenwahl zu 
verdeutlichen, wird ebenfalls die Zielstellung der Arbeit formuliert. 
1.1 Problemstellung 
Die Fachliteratur, die im Rahmen der vorliegenden Arbeit herangezogen 
wurde, zeigt, dass der Transfer bereits vor Jahrzehnten als wesentlicher 
Bestandteil der Personalentwicklung identifiziert wurde.
1
 Trotz dieser 
Erkenntnis weisen einschlägige Arbeiten jedoch auf eine Unterschätzung der 
Bedeutung des Transfers hin. Eine vielfach zitierte Schätzung stammt von 
Georgenson (1982), welcher konstatierte, dass in den vereinigten Staaten nicht 
mehr als 10 Prozent der 100 Millarden US-Dollar, die jährlich in die 
Personalentwicklung investiert werden, tatsächlich in einem Transfer münden.
2
Diese Schätzung kann jedoch, da nicht empirisch fundiert und nicht mehr 
aktuell, allenfalls als erster Hinweis für das Ausmaß der Transferproblematik 
gesehen werden. Eine aktuellere Untersuchung mit empirisch fundiertem 
Hintergrund liefern hingegen Saks und Belcourt (2006). Die in Kanada 
durchgeführte Studie kommt unter anderem zu dem Ergebnis, dass lediglich 62 
Prozent der Befragten das in einer Personalentwicklungsmaßnahme vermittelte 
Wissen unmittelbar in der Praxis anwenden. Weiterhin verringert sich die 
Umsetzungsrate, so die Autoren, nach sechs Monaten bzw. einem Jahr auf 
lediglich 44 bzw. 34 Prozent.
3
 Diese Resultate können als erster Nachweis für 
die Brisanz der Transferproblematik gesehen werden. Im Rahmen der für die 
vorliegende Arbeit durchgeführten Literaturrecherche ist jedoch ein starkes 
Defizit im Hinblick auf weitere Studien mit gleichem Untersuchungs-
gegenstand festzustellen. Dies kann als Indiz für die Messproblematik des 
Transfers gesehen werden, die später in der Arbeit aufgegriffen werden soll. 
1
 Vgl. u.a. Baldwin & Ford 1988. 
2
 Vgl. Georgenson 1982, S. 75. 
3
 Vgl. Saks, Belcourt 2006, S. 642. 
Einleitung  
2 
Zudem finden sich auch in der Fachliteratur zahlreiche Aussagen, die die hohe 
Relevanz der Transferproblematik bestätigen. So betont zum Beispiel Jung 
(2006) mit folgender Aussage, dass im Hinblick auf den Transfer 
Handlungsbedarf besteht. 
,,Das wohl größte Problem bei Personalentwicklungsmaßnahmen, die nicht am 
Arbeitsplatz durchgeführt werden, ist darin zu sehen, dass der anschließend 
notwendige Transfer des Erlernten von der Übungssituation auf die konkrete 
Aufgabe am Arbeitsplatz nicht gelingt."
4
Die angeführten Beispiele verdeutlichen, dass der Transfer ein essentieller 
Bestandteil von Personalentwicklungsmaßnahmen ist. Sollen derartige 
Maßnahmen als Instrument zur Lösung personalwirtschaftlicher Probleme 
eingesetzt werden, ist es demnach notwendig den Transfer, also die 
Übertragung des erlernten Wissens in den Anwendungskontext, zu 
gewährleisten. Dieser Sachverhalt mündet letztendlich in dem Entscheidungs-
problem der Auswahl einer optimalen Maßnahme zur Transfersicherung. 
1.2 Aufbau der Arbeit 
Aufgrund der notwendigen Subsumption des Transfers unter die 
Personalentwicklung, ist der Transfer in gewissen Hinsichten auf diesem 
nächsthöheren Abstraktionslevel zu betrachten. Dementsprechend vermittelt 
das zweite Kapitel der vorliegenden Arbeit sowohl den begrifflichen und 
terminologischen Hintergrund der Personalentwicklung als auch die nötigen 
Grundlagen zum Transfer. Letzterer wird hierbei in den Prozess der 
Personalentwicklung eingeordnet und auf seine Bedeutung hin untersucht. 
Das dritte Kapitel der Arbeit schafft unter Rückgriff auf das 
Handlungsstrukturmodell nach Kossbiel (2002) den Rahmen für eine 
strukturierte, entscheidungsorientierte und ökonomisch fundierte Betrachtung 
des Entscheidungsproblems.
5
 Hierdurch wird insbesondere die ökonomische 
Legitimierung der Personalentwicklung und des Transfers ermöglicht. 
Kapitel 4 beschäftigt sich mit der Untersuchung von möglichen Entscheidungs-
modellen, die zur Lösung des vorliegenden Entscheidungsproblems geeignet 
4
 Jung 2006, S. 307. 
5
 Vgl. Kossbiel 2002, S. 476. 
Einleitung  
3 
sein könnten. Hierbei werden sowohl quantitativ orientierte Modelle als auch 
der analytische Hierarchieprozess (AHP) beleuchtet und auf ihre Eignung und 
Zulänglichkeit hin untersucht. Nachdem der AHP mit seinen spezifischen 
Eigenschaften als geeignetes Entscheidungsmodell validiert wurde, wird ein 
Ansatz für die Anwendung des AHPs auf das Problem der Auswahl einer 
optimalen Maßnahme zur Transfersicherung entwickelt. 
Das fünfte und letzte Kapitel fasst die Erkenntnisse der Arbeit zusammen und 
weist auf Aspekte hin, die Ansatzpunkte für weitere Untersuchungen darstellen 
könnten. 
Die folgende Ausarbeitung soll zu einer stärkeren Berücksichtigung des 
Transfers bzw. der Transferproblematik im Rahmen der Personalentwicklung 
beitragen. Dies betrifft vor allem den Bereich der Entscheidungsfindung. Denn 
im Gegensatz zu den zahlreichen Untersuchungen bezüglich der 
Einflussfaktoren des Transfers, scheint in der Fachliteratur im Hinblick auf 
Entscheidungsmodelle ein Defizit vorzuliegen. Dies gilt zumindest für 
Modelle, welche die komplexe Prognostizierbarkeit, die Messproblematik und 
neben den quantitativen vor allem auch die qualitativen Aspekte des Transfers 
berücksichtigen. Die vorliegende Arbeit soll zur Schließung dieser Lücke 
beitragen, indem ein Ansatz zur Lösung des genannten Entscheidungsproblems 
bereitgestellt wird. Weiterhin soll sie Impulse und Anregungen für weitere 
Untersuchungen und die Entwicklung weiterer Lösungsansätze in diesem 
Bereich geben.  
Begriffliche und terminologische Grundlagen 
     4 
2.  Begriffliche und terminologische Grundlagen 
Wie bereits im vorangehenden Abschnitt erwähnt, wird sich dieses Kapitel der 
Arbeit mit der Beleuchtung der terminologischen und begrifflichen Grundlagen 
beschäftigen. Neben der Vermittlung des nötigen Hintergrundwissens soll 
hierdurch auch eine Verdeutlichung der Schwerpunkte der Arbeit erfolgen. 
2.1 Personalentwicklung 
Da der Transfer unter das personalwirtschaftliche Teilgebiet der 
Personalentwicklung subsumiert werden muss, soll mit den Ausführungen zu 
letzterem begonnen werden.  
2.1.1  Begriff und Definition 
Die bisher in diesem Bereich veröffentlichte Fachliteratur liefert zahlreiche 
Definitionen, um den Begriff der Personalentwicklung zu beschreiben. Obwohl 
Einigkeit darüber besteht, dass die Personalentwicklung durchaus als 
strategischer Erfolgsfaktor eines Unternehmens gesehen werden kann, herrscht 
bezüglich seiner Definition eine gewisse Heterogenität. Diese ist vor allem 
durch die zahlreichen Fachgebiete begründet, aus denen der Zugang zum 
Begriff und damit auch seine Definition erfolgen kann. Neben den 
Wirtschaftswissenschaften seien hierbei zum Beispiel die Psychologie, die 
Pädagogik oder auch die Soziologie genannt.
6
Eine bereichsübergreifende Definition des Begriffs zu liefern ist aus diesem 
Grund kaum möglich und wenig zielführend. Vielmehr ist der Begriff je nach 
Forschungs- und Gestaltungshintergrund zu definieren. Becker (2002) zeigt 
insgesamt fünf begriffliche Zugänge für die Forschung und Gestaltung der 
Personalentwicklung auf.
7
 Abbildung 2.1 illustriert diese fünf Forschungs- und 
Gestaltungszugänge und verdeutlicht deren Beziehungen zueinander. Um die 
Betrachtungsperspektiven der Arbeit zu verdeutlichen, sollen die 
verschiedenen Zugänge zur Personalentwicklung im Folgenden konzise 
erläutert werden. Die kontextorientierte, die inhaltsorientierte sowie die 
6
 Vgl. Becker 2007, S. 9. 
7
 Vgl. Becker 2002, S. 2-3. 
Begriffliche und terminologische Grundlagen 
     5 
methodenorientierte Personalentwicklung seien hierbei nur der Vollständigkeit 
wegen und nur sehr kurz aufgeführt, da die vorliegende Arbeit den 
akteursorientierten  und den zielorientierten Zugang nutzt, um sich mit dem 
Thema Personalentwicklung und dem ihr zuzuordnenden Transfer 
auseinanderzusetzen. 
Abbildung 2.1: Forschungs- und Gestaltungszugänge zur Personalentwicklung 
Quelle: Becker 2002 
Der kontextorientierte Zugang beschäftigt sich mit den unternehmensexternen 
und internen Rahmenbedingungen, welche Auswirkungen auf die 
Personalentwicklung haben. Die internen Rahmenbedingungen werden durch 
die Unternehmensentwicklung dargestellt, die typischerweise in drei 
Entwicklungsphasen unterteilt wird. Aus kontextorientierter Sicht ist die 
Personalentwicklung proaktiv an die entsprechende Entwicklungsstufe des 
Unternehmens anzupassen, um diese positiv beeinflussen zu können. Die 
externen Rahmenbedingungen hingegen werden durch Berufsbildungspolitik 
sowie die tarifvertraglichen Vorstellungen der Gewerkschaften und 
Arbeitgeber bestimmt.
8
Die inhaltsorientierte Personalentwicklung ist durch die drei Inhaltsbereiche 
Bildung (Personalentwicklung im engen Sinne), Förderung (Personal-
entwicklung im erweiterten Sinne) und Organisationsentwicklung (Personal-
entwicklung im weiten Sinne) gekennzeichnet.
9
 Eine inhaltsbezogene 
vergleichsweise weite Definition des Begriffs gibt Becker (2005), nach dem 
die Personalentwicklung ,,[...] alle Maßnahmen der Bildung, Förderung und 
der Organisationsentwicklung, die zielgerichtet, systematisch und methodisch 
8
 Vgl. Becker 2007, S. 10-12. 
9
 Vgl. Becker 2007, S. 14. 
Begriffliche und terminologische Grundlagen 
     6 
geplant, realisiert und evaluiert werden"
10
 umfasst. 
Der zielorientierte Zugang definiert durch gesetzte Ziele das Anspruchsniveau 
und die Reichweite der Personalentwicklung. Diese Ziele bzw. die 
gewünschten Ergebnisse der Personalentwicklung variieren mit den 
verschiedenen Akteuren. Während das Ziel der Mitarbeitenden eine Erhaltung 
und Verbesserung der Beschäftigungsfähigkeit (Employability) ist, wünschen 
sich Führungskräfte als Ergebnis der Personalentwicklung leistungsfähige und 
motivierte Mitarbeiter/-innen. Wieder anders verhält es sich mit der 
Unternehmensleitung, für die das Ziel entsprechender Personalentwicklungs-
maßnahmen in der Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit und der Steigerung des 
Unternehmensgewinns liegt. Auf welche Art und Weise diese Effekte durch 
derartige Maßnahmen erzielt werden können, wird vor allem im dritten Kapitel 
der Arbeit verdeutlicht. Im Hinblick auf den zielorientierten Zugang zur 
Personalentwicklung und dem Schwerpunkt der vorliegenden Arbeit ist in 
diesem Zusammenhang auch der Verwendungsaspekt der Personalentwicklung 
im Sinne der Kompetenz- und Performanzverbesserung zu beleuchten. Laut 
diesem ist es unter anderem Aufgabe der Personalentwicklung sowohl die 
situativ-individuelle Handlungsfähigkeit (Können) und die Handlungs-
bereitschaft (Wollen) zu fördern, als auch die konkrete Zuständigkeit für 
Aufgaben (Dürfen) zu definieren.
11
 Auch Kossbiel (2002) geht auf diesen 
Aspekt in ähnlicher Weise ein, indem er die Instruktion, die Qualifikation, die 
Motivation und die Präparation als Voraussetzung für die Erfüllung von 
Verhaltensansprüchen gegenüber dem Personal nennt.
12
 Für den 
zielorientierten Zugang kann eine Definition von Klages (1991) aufgegriffen 
werden, nach der Personal-entwicklung als ,,[...] die Summe und das 
Zusammenwirken aller derjenigen Maßnahmen [...], die sowohl zur 
Qualifizierung wie auch zur beruflichen Förderung und zur Motivierung von 
Beschäftigten geeignet sind"
13
 verstanden werden kann. 
Im Rahmen des akteursorientierten Zugangs werden die relevanten Akteure der 
Personalentwicklung mit ihren spezifischen Interessen als Einflussfaktoren der 
Ausgestaltung genannt. Dies sind neben den von der entsprechenden 
10
 Vgl. Becker 2005, S. 8. 
11
 Vgl. Becker 2007, S. 13-14. 
12
 Vgl. Kossbiel 2002, S. 470. 
13
 Vgl. Klages 1991, S. 1149. 
Begriffliche und terminologische Grundlagen 
     7 
Maßnahmen betroffenen Mitarbeiter/-innen und den zuständigen 
Personalentwicklern, die sich vor allem mit der Konzeption und der 
Durchführung der Personalentwicklungsmaßnahme beschäftigen, auch die 
jeweiligen Entscheidungsträger. Zum anderen beschäftigt sich der 
akteursorientierte Zugang mit der Untersuchung von biographie- und 
kontextbestimmten Lernimpulsen und barrieren, die den Erfolg einer 
Personalentwicklungsmaßnahme maßgeblich beeinflussen. Es wird davon 
ausgegangen, dass die Bereitstellung von Entwicklungsmöglichkeiten und die 
Schaffung eines lernfördernden Arbeitsklimas aus akteursorientierter 
Perspektive notwendig sind, um den Erfolg der Personalentwicklung zu 
gewährleisten.
14
 Eine Definition, die dem akteursorientierten Zugang 
zugeordnet werden kann, bietet Münch (1995). Denn dessen Auffassung nach 
ist Personalentwicklung ,,[...] das Insgesamt derjenigen Maßnahmen, die 
geeignet sind, die Handlungskompetenz der Mitarbeiter weiterzuentwickeln, zu 
erhalten und ständig zu erneuern, und zwar mit dem Ziel, den 
Unternehmenserfolg unter weitesgehender Berücksichtigung der 
Mitarbeiterinteressen zu sichern."
15
Laut des methodenorientierten Zugangs ist eine methodische Absicherung für 
die Erreichung und Überprüfung der Effektivität und Effizienz von 
Personalentwicklungsmaßnahmen unerlässlich. Zudem geht dieser Forschungs- 
und Gestaltungszugang davon aus, dass durch diese Absicherung eine 
Legitimation der Maßnahme gegenüber den Entscheidungsträgern bzw. der 
Unternehmensleitung erreicht wird, wodurch gleichzeitig auch die 
notwendigen Ressourcen sichergestellt werden.
16
 Der methodenorientierte 
Zugang wird im Rahmen der Arbeit jedoch lediglich aufgegriffen, um den 
Transfer im Prozess der Personalentwicklung zu verorten. 
2.1.2  Arten der Personalentwicklung 
Nachdem im vorangehenden Kapitel die Forschungs- und Gestaltungszugänge 
der Personalentwicklung verdeutlicht wurden, sollen nun die verschiedenen 
Arten dieses personalwirtschaftlichen Instruments beleuchtet werden. Im 
14
 Vgl. Becker 2007, S.13. 
15
 Münch 1995, S. 15. 
16
 Vgl. Becker 2007, S. 16. 
Begriffliche und terminologische Grundlagen 
     8 
Hinblick auf den thematischen Schwerpunkt dieser Arbeit ist eine 
Differenzierung von Personalentwicklungsmaßnahmen anhand ihrer Nähe zum 
tatsächlichen Aufgabenbereich bzw. der beruflichen Tätigkeit deshalb sinnvoll, 
weil sie verdeutlicht, in welchen Bereichen eine Transfersicherung überhaupt 
als relevant bzw. erstrebenswert erachtet werden kann.
17
 Einen Überblick der 
Personalentwicklungsarten wird zunächst durch die folgende Abbildung 
gegeben. 
Abbildung 2.2: Arten der Personalentwicklung 
Quelle: Holtbrügge 2013 
Eine der wichtigsten Arten ist die Personalentwicklung ,,into the job", da sie 
letztendlich den Berufseinstieg ermöglicht. Zu dieser Personalentwicklungsart 
gehören neben der Berufsausbildung zum Beispiel auch Anlernausbildungen 
oder Trainiee-Programme. Durch die Personalentwicklung ,,into the job" soll 
der Mitarbeitende Qualifikationen erhalten, die ihm die zukünftige Ausübung 
einer beruflichen Tätigkeit erlauben.
18
 Die Entwicklungsmaßnahmen werden 
hierbei in zeitlicher, zum Teil auch räumlicher Entfernung zum Arbeitsplatz 
durchgeführt; auch wenn eine inhaltliche Nähe zum Arbeitsplatz oft 
gewährleistet ist, um den Einstieg in das Berufsumfeld zu erleichtern.
19
17
 Vgl. Holtbrügge 2013, S. 135. 
18
 Vgl. Holtbrügge 2013, S. 135-136. 
19
 Vgl. Bröckermann, Müller-Vorbrüggen, S.192. 
Begriffliche und terminologische Grundlagen 
     9 
Eine andere Art ist die Personalentwicklung ,,on the job". Diese wird dann 
angewendet, wenn Mitarbeitende bereits eine Berufsausbildung und 
Berufserfahrung haben. Zu dieser Art der Personalentwicklung gehören zum 
Beispiel systematische Unterweisungen oder qualifikationsfördernde 
Aufgabengestaltung, wie beispielsweise Job Enrichment, Job Enlargement oder 
Job Rotation. Auch sind bei der Personalentwicklung ,,on the job" 
gruppenorientierte Ansätze wie Projektarbeit möglich.
20
 Bei dieser 
Personalentwicklungsart werden die Maßnahmen direkt am Arbeitsplatz 
durchgeführt. Es erfolgt eine unmittelbare Verzahnung von Erlerntem und 
dessen Anwendung in der Praxis.
21
Personalentwicklung ,,near the job" findet neben dem Job statt. Fokus ist 
hierbei nicht die eigentliche Arbeitsaufgabe, sondern der Lernprozess und die 
Bewältigung neuer, zeitlich befristeter Aufgaben. Im Rahmen der ,,near the 
job" Personalentwicklung können zum Beispiel Lernstätte, Qualitätszirkel oder 
Planspiele durchgeführt werden.
22
 Diese Art der Personalentwicklung erfolgt 
meistens in zeitlicher, räumlicher sowie inhaltlicher Nähe zur beruflichen 
Tätigkeit.
23
Im Rahmen der ,,along the job" Personalentwicklung erfolgen Maßnahmen, die 
den Mitarbeitenden schrittweise mehr Arbeitsaufgaben und Verantwort-
lichkeiten übertragen sowie die entsprechenden Kompetenzen vermitteln. 
Hierdurch soll diesem temporär oder dauerhaft ermöglicht werden, eine neue, 
hierarchisch höher angesiedelte Stelle zu besetzen. Die ,,along the job" 
Personalentwicklung beinhaltet also Maßnahmen zur individuellen Karriere-, 
Laufbahn- und Nachfolgeplanung.
24
 Diese Personalentwicklungsart erfolgt in 
sehr unterschiedlicher zeitlicher, räumlicher und inhaltlicher Nähe zur 
beruflichen Tätigkeit.
25
Die traditionellste Art der Personalentwicklung sind ,,off the job" Maßnahmen. 
Zu diesen gehören zum Beispiel Vorträge, Seminare und Workshops, 
Fallstudien, Rollenspiele, E-Learning, oder auch Outdoor-Trainings. Diese 
20
 Vgl. Holtbrügge 2013, S. 136-137. 
21
 Vgl. Bröckermann, Müller-Vorbrüggen, S.192. 
22
 Vgl. Holtbrügge 2013, S. 137. 
23
 Vgl. Bröckermann, Müller-Vorbrüggen, S.192. 
24
 Vgl. Holtbrügge 2013, S. 137. 
25
 Vgl. Bröckermann, Müller-Vorbrüggen, S.192. 
Begriffliche und terminologische Grundlagen 
    10 
Maßnahmen ermöglichen eine Fortsetzung des Lernens nach der ersten 
Berufsausbildung.
26
 Die ,,off the job" Personalentwicklung findet meist in 
zeitlicher, räumlicher und inhaltlicher Entfernung zum Job statt.
27
Zuletzt ist die Personalentwicklung ,,out of the job" zu erwähnen. Im Rahmen 
dieser Personalentwicklungsart werden Maßnahmen wie das Outplacement 
durchgeführt, das gekündigte Mitarbeitern/-innen bei dem Einstieg in eine 
andere Arbeitsstelle unterstützt. Eine andere Maßnahme ist die 
Ruhestandsvorbereitung, die ein schonendes Ausscheiden von kurz vor der 
Pensionierung stehenden Mitarbeitenden ermöglicht.
28
Durch die vorgenommene Differenzierung wird deutlich, dass die 
verschiedenen Arten der Personalentwicklung spezifische Entfernungen zur 
eigentlichen beruflichen Tätigkeit aufweisen. Unter Anbetracht dieser 
Erkenntnis, ist die Relevanz des Transfers für gewisse Arten der 
Personalentwicklung somit höher als für andere. Grundsätzlich erhöht sich die 
Bedeutung des Transfers mit steigender zeitlicher, räumlicher und inhaltlicher 
Entfernung zur beruflichen Tätigkeit und den zugehörigen 
Aufgabenbereichen.
29
 Diese Aussage muss jedoch in der Weise relativiert 
werden, als dass die Nähe zur Tätigkeit nur einer von mehreren 
Einflussfaktoren des Transfers ist. Auf diese Einflussfaktoren soll jedoch im 
nächsten Abschnitt ausführlich eingegangen werden. Festzuhalten ist jedoch, 
dass sich die vorliegende Arbeit aufgrund der hohen Bedeutung des Transfers 
im Bereich der ,,off the job" Maßnahmen, in erster Linie auf diese Art der 
Personalentwicklung bezieht. 
2.2 Transfer 
Die folgenden Ausführungen sollen dazu dienen, den Begriff des Transfers 
näher zu beschreiben und zu definieren. Anschließend soll eine 
modelltheoretische Grundlage für die Herleitung von Maßnahmen zur 
Transfersicherung geschaffen werden, um darauf aufbauend die Verortung des 
Transfers in der Personalentwicklung vorzunehmen. In diesem Kontext kann 
26
 Vgl. Holtbrügge 2013, S. 137-138. 
27
 Vgl. Bröckermann, Müller-Vorbrüggen, S.192. 
28
 Vgl. Holtbrügge 2013, S. 141. 
29
 Vgl. Seidel 2012, S. 12.
Begriffliche und terminologische Grundlagen 
    11 
dann dessen Bedeutung für die Personalentwicklung aufgezeigt werden. 
2.2.1  Begriff und Definition 
Die Fachliteratur bietet auch für den Transfer diverse Zugänge. Wie bei der 
Personalentwicklung kommt es auch hier auf die Perspektive an, aus der der 
Begriff beleuchtet wird. 
Zunächst lässt sich Transfer im Kontext der Lernpsychologie betrachten, die 
unter anderem auch den Begriff ,,Lerntransfer" nutzt. Aus lernpsychologischer 
Sicht kommt dem Lernen, mit dem Ziel der Übertragung des Gelernten auf 
andere Lerngebiete, eine besondere Bedeutung zu. Roth (1963) bezeichnet den 
Lerntransfer sogar als zentrale Zielstellung pädagogischen Handelns.
30
 Passend 
zu diesen Ausführungen definiert Seel (2000) den Transfer als ,,[...] Einfluss 
von Lernen in einer Situation auf das Lernen in einer anderen Situation."
31
Seidel (2012) umschreibt den Lerntransfer im Rahmen der der Lehr-Lern-
Forschung ähnlich. Laut der Autorin untersucht diese die ,,[...] Übertragung 
des Gelernten von einer Aufgabe auf eine davon abweichende Aufgabe 
innerhalb der Lernsituation [...]".
32
Da der Transfer in der vorliegenden Arbeit aber aus Sicht der betrieblichen 
Weiterbildung betrachtet wird, sollen an dieser Stelle zwei betriebs-
wirtschaftlich orientierte Definitionen angeführt werden. 
Mit Bezug auf die betriebliche Weiterbildungsforschung wird der Transfer laut 
Seidel (2012) als ,,[...] Übertragung von erworbenem Wissen auf die 
Anforderungen am Arbeitsplatz [...]"
33
 verstanden. 
Eine weitere Definition liefert Solga (2011), nach dem Transfer ,,[...] die 
Übertragung gelernter Kenntnisse und Fertigkeiten auf Herausforderungen 
(Aufgaben und Probleme) des Arbeitslebens, die Umsetzung und 
Generalisierung erworbener Kompetenzen in den Arbeitsalltag"
34
 darstellt. 
Es wird deutlich, dass zwischen den beiden genannten Betrachtungsweisen vor 
allem im Hinblick auf den Anwendungskontext des Gelernten Unterschiede 
30
 Vgl. Roth 1963. 
31
 Vgl. Seel 2000, S. 307. 
32
 Vgl. Seidel 2012, S. 13. 
33
 Vgl. Seidel 2012, S. 13. 
34
 Vgl. Solga 2011, S. 342. 
Begriffliche und terminologische Grundlagen 
    12 
bestehen. Weil sich die vorliegende Arbeit dem Thema aus 
betriebswirtschaftlicher Sicht nähert, wird sie sich auf die Betrachtung des 
Transfers im Rahmen der betrieblichen Weiterbildungsforschung 
konzentrieren. 
Weiterhin gilt es im Rahmen der Begriffsklärung die möglichen Dimensionen 
und Formen von Transfer zu erläutern, um zu verdeutlichen, welche 
Zielstellung verfolgt wird, wenn von der Transfersicherung gesprochen wird. 
Ausgehend von der Definition Solga (2011) lassen sich Transferprozesse 
zunächst durch verschiedene Dimensionen beschreiben. So ist der 
Transferprozess zunächst durch den Grad der notwendigen Generalisierung 
geprägt. Dieser beschreibt, inwieweit sich die Lernbedingungen von den 
Anwendungsbedingungen unterscheiden. Weichen die Bedingungen stark 
voneinander ab, muss das Gelernte in hohem Maße abstrahiert werden, bevor 
es angewendet werden kann. Auf diese sogenannte Transferdistanz wurde 
bereits im Rahmen der Personalentwicklungsarten (Abschnitt 2.1.2) und ihrer 
Nähe zum tatsächlichen Anwendungsbereich, das heißt der beruflichen 
Tätigkeit, eingegangen. Die zweite Dimension des Transferprozesses ist die 
Aufrechterhaltung. Sie beschreibt, über welchen Zeitraum hinweg das Gelernte 
tatsächlich wirksam und anwendbar bleibt.
35
 Denkbar sind in diesem 
Zusammenhang zum Beispiel Fälle, in denen Qualifikationen durchgeführt 
werden, obwohl eine Anwendung erst in naher oder ferner Zukunft eintritt oder 
zu erwarten ist. 
Weiterhin kann der Transfer verschiedene Formen aufweisen. In Anbetracht 
des ökonomischen Hintergrundes der Arbeit sollen an dieser Stelle lediglich 
der positive und negative Transfer aufgegriffen werden. Im Idealfall stellt sich 
ein positiver Transfer ein. Das bedeutet, dass die Personalentwicklungs-
maßnahme und der nachgelagerte Transferprozess die Ausübung der 
beruflichen Tätigkeit erleichtern oder verbessern und so zu der durch die 
qualitative Personalbedarfsplanung angestrebte Schließung der Deckungslücke 
zwischen Soll- und Ist-Qualifizierung führen. Ein negativer Transfer hingegen 
kann sich zum Beispiel dann einstellen, wenn vermittelte Lerninhalte von 
Mitarbeitenden nicht richtig gelernt wurden oder diese nicht in ausreichendem 
35
 Vgl. Baldwin und Ford 1988, S. 95. 
Begriffliche und terminologische Grundlagen 
    13 
Maße auf den Verwendungskontext abgestimmt worden sind. In der 
Konsequenz kann es zu Handlungsfehlern oder verzögerungen kommen.
36
2.2.2  Ein ausgewähltes Prozessmodell des Transfers 
Nachdem der Transfer definiert und begrifflich eingeordnet wurde, wird nun 
ein Prozessmodell des Transfers aufgegriffen. Durch die Beleuchtung des 
Modells soll der Prozess des Transfers mit seinen Bestandteilen und dessen 
Ausprägungen verdeutlicht werden. Dies ist nötig, um zu einem späteren 
Zeitpunkt der Arbeit eine theoretisch fundierte Ableitung von Maßnahmen zur 
Transfersicherung zu ermöglichen. 
An dieser Stelle wurde das Prozessmodell nach Baldwin und Ford (1988) 
gewählt, weil es in der Fachliteratur bereits vielfach, wenn auch zum Teil in 
etwas abgewandelter Form, aufgegriffen wurde. So lassen sich zum Beispiel in 
den Transfermodellen von Dubs (1994) sowie Rank und Wakenhut (1998) 
durchaus Parallelen erkennen. Auch Bender (2009) greift in seiner Arbeit 
einige Aspekte des Transfermodells von Baldwin und Ford auf. Bei allen drei 
Autoren fällt vor allem eine Gemeinsamkeit auf. In ihren Ausführungen wird 
der Transfer unter anderem durch drei spezifische Bereiche beeinflusst, die 
ihrerseits eigene Einflussfaktoren aufweisen. Das Modell nach Baldwin und 
Ford, das nun näher erläutert wird, wird durch Abbildung 2.3 illustriert. 
Das Prozessmodell untergliedert sich in die drei Einflussbereiche 
Trainingsinput, Trainingsoutput und Transferbedingungen. Die Inputs 
umfassen hierbei die oben angesprochenen Einflussbereiche des Transfers mit 
ihren Einflussfaktoren.
37
Der erste Einflussfaktor sind die teilnehmenden Personen mit ihren 
Merkmalen. Zu den Kategorien der Merkmale gehören neben den Fähigkeiten 
zum Beispiel auch die Persönlichkeit und die Motivation der Personen. Der 
zweite Einflussbereich ist das Trainingsdesign, welches zum Beispiel die 
Lernprinzipien, die zeitliche Struktur sowie die Relevanz der Inhalte für die 
berufliche Tätigkeit umfasst. Der dritte und letzte Einflussbereich ist die 
Arbeitsumgebung. Diese kann beispielsweise die Unterstützung durch 
36
 Vgl. Sonntag 2005, S.358. 
37
 Vgl. Baldwin und Ford 1988, S. 64-65. 
Details
- Seiten
 - Erscheinungsform
 - Originalausgabe
 - Erscheinungsjahr
 - 2014
 - ISBN (eBook)
 - 9783956363931
 - ISBN (Paperback)
 - 9783956367373
 - Dateigröße
 - 1.5 MB
 - Sprache
 - Deutsch
 - Institution / Hochschule
 - Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
 - Erscheinungsdatum
 - 2014 (November)
 - Note
 - 2,3
 - Schlagworte
 - Transfer Personalentwicklung Personalwirtschaft Kapitalwert-Methode
 - Produktsicherheit
 - Diplom.de