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Handlungs- und produktionsorientierter Literaturunterricht am Beispiel einer selbstentwickelten Aufgabe zum Thema „Lyrik“

©2012 Hausarbeit 14 Seiten

Zusammenfassung

In dieser Hausarbeit werde ich versuchen, einen handlungs- und produktionsorientierten Literaturunterricht am Beispiel einer selbst entwickelten Aufgabe zum Thema „Lyrik“
darzustellen. Mein Ziel wird sein, Aufgaben zu entwickeln, die möglichst allen Begabungstypen und Fähigkeiten in einer Schulklasse gerecht werden. Als eine angehende Deutsch Lehrerin ist es mir wichtig, dass die Schüler Lust am Literaturunterricht haben und sich vom Unterricht angesprochen fühlen. Die Aufgabenstellung wird sich auf ein Gedicht beziehen. Wenn man Schüler nach deren Textpräferenzen befragt, so wird ersichtlich, dass die wenigsten in Ihrer Freizeit freiwillig Gedichte lesen. Das Lesen, Analysieren und Interpretieren von Gedichten wird als „mühsam“ empfunden. Ein weiteres Ziel meiner Aufgabenstellungen soll sein, den Schülern zu zeigen, dass das Lesen von Gedichten und Arbeiten mit Gedichten auch Spaß machen und Freude bereiten kann. Am Anfang dieser Hausarbeit wird der theoretische Ansatz des handlungs- und produktionsorientierten Literaturunterrichts dargelegt. Hierbei werden auch die Ziele und die methodischen Möglichkeiten des handlungs- und produktionsorientierten Unterrichts erläutert. Darauf anschließend wird das Gedicht „Weltende“ von Else Lasker-Schüler, für das die Aufgabe entwickelt werden soll, vorgestellt. Nach einer kurzen Analyse und Interpretation des Gedichts folgt die Aufgabenstellung und die dazugehörige Erläuterung. Mit einem Schlusswort wird die Arbeit beendet.

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung ... 1
2 Handlungs- und produktionsorientierter Literaturunterricht ... 2
2.1 Ziele ... 4
2.2 Methodische Möglichkeiten ... 5
3 Vorstellung des Gedichtes ,,Weltende" von Else Lasker-Schüler ... 5
3.1 Kurze Analyse des Gedichtes ... 5
3.2Kurze Interpretation des Gedichtes ... 7
4 Die Aufgabenstellung ... 8
4.1 Aufgabe ... 8
4.2 Erläuterung der Aufgabe ... 8
5 Schlusswort... 10
6 Literaturverzeichnis ... 12
7 Anhang (Gedicht: ,,Weltende") ... 12

1
1 Einleitung
Die Entfaltung einer handlungs- und produktionsorientierten Literaturdidaktik ist ein
wesentlicher Aspekt der Fachdiskussion in den letzten Jahren und die beiden neuen
Formen des Literaturunterrichts finden zusehends Eingang in die Lehrpläne.
1
Der neue
Ansatz steht in enger Verbindung mit der Konzeption eines kreativen Schreibens und
mit dem Begriff des ,,praktischen Lernens", das von Andreas Filtner wie folgt definiert
wird: ,, Und es [das ,,praktische lernen"] heißt vor allem: Wege zu einem
,,Wissen" finden, das nicht gelehrt und zur Kenntnis genommen, sondern selber erlebt
worden ist; zu Erfahrungen, die man mit eigenen Händen greifen, mit eigenen Sinnen
vollziehen, mit eigener Aktivität bewältigen kann."
2
Herkömmlicher analysierender und
interpretierender Unterricht wird heutzutage als nicht für alle Begabungstypen gerecht
gesehen, denn die ,,langsamen Lerner" und die mehr praktisch als intellektuell Begabten
würden im analysierenden und interpretierenden Unterricht schon von vorn herein den
Anschluss am Geschehen verlieren und am unterrichtlichen Diskurs kein Teil haben.
3
Handlungs- und produktionsorientierter Unterricht soll es ermöglichen, dass der
Unterricht allen Begabungstypen gerecht wird, denn es soll nicht mehr nur die
analytisch-reflexive Form des Kontakts mit Literatur stattfinden, sondern es soll mit
dem handlungs- und produktionsorientierten Literaturunterricht der sinnliche Kontakt
zu Literatur auch hergestellt werden. Schüler sollen in ihrer Phantasie, ihren Gefühlen
und ihrer Sinnlichkeit angesprochen werden. Viele Schüler empfinden den
analytisch-reflexiven Literaturunterricht als langweilig und verlieren gleichzeitig auch
immer mehr die Lust am Lesen. Die Dominanz des Fernsehkonsums und die Buchferne
vieler Schüler und Erwachsener zeige auch, dass der herkömmliche Literaturunterricht
eine Antipathie gegenüber dem Lesen schafft.
4
In dieser Hausarbeit werde ich
versuchen, einen handlungs- und produktionsorientierten Literaturunterricht am Beispiel
einer selbst entwickelten Aufgabe zum Thema ,,Lyrik"
1
Vgl. Gerhard Haas, Wolfgang Menzel, Kaspar H. Spinner: Handlungs- und produktionsorientierter
Literaturunterricht, S. 17
2
Andreas Filtner: Lernen ... mit Kopf, Herz und Hand. In: Lernen. Ereignis und Routine. Friedrich
Jahresheft IV. Velber 1986, S. 9
3
Vgl. Gerhard Haas, Wolfgang Menzel, Kaspar H. Spinner: Handlungs- und produktionsorientierter
Literaturunterricht, S. 17
4
ebd.

2
darzustellen. Mein Ziel wird sein, Aufgaben zu entwickeln, die möglichst allen
Begabungstypen und Fähigkeiten in einer Schulklasse gerecht werden. Als eine
angehende Deutsch Lehrerin ist es mir wichtig, dass die Schüler Lust am
Literaturunterricht haben und sich vom Unterricht angesprochen fühlen. Die
Aufgabenstellung wird sich auf ein Gedicht beziehen. Wenn man Schüler nach deren
Textpräferenzen befragt, so wird ersichtlich, dass die wenigsten in Ihrer Freizeit
freiwillig Gedichte lesen. Das Lesen, Analysieren und Interpretieren von Gedichten
wird als ,,mühsam" empfunden. Ein weiteres Ziel meiner Aufgabenstellungen soll sein,
den Schülern zu zeigen, dass das Lesen von Gedichten und Arbeiten mit Gedichten auch
Spaß machen und Freude bereiten kann. Am Anfang dieser Hausarbeit wird der
theoretische Ansatz des handlungs- und produktionsorientierten Literaturunterrichts
dargelegt. Hierbei werden auch die Ziele und die methodischen Möglichkeiten des
handlungs- und produktionsorientierten Unterrichts erläutert. Darauf anschließend wird
das Gedicht ,,Weltende" von Else Lasker-Schüler, für das die Aufgabe entwickelt
werden soll, vorgestellt. Nach einer kurzen Analyse und Interpretation des Gedichts
folgt die Aufgabenstellung und die dazugehörige Erläuterung. Mit einem Schlusswort
wird die Arbeit beendet.
2 Handlungs- und produktionsorientierter Literaturunterricht
Haas, Menzel und Spinner trennen den Begriff ,,handlungs- und
produktionsorientiert" in zwei Grundformen. Die eine Grundform ist das praktische
Handeln mit Texten und die andere das produktive Erzeugen von neuen Texten.
5
Mit
dem praktischen Handeln soll auch gleichzeitig ein aktiver sinnlicher Gebrauch von
Seitens der Schüler stattfinden. Mit der herkömmlichen analytisch-reflexiven Form des
Unterrichts sei den Schülern lange Jahre ein sinnlicher Kontakt mit Literatur nicht
ermöglicht worden.
6
Ein allzu streng vorgegebenes Schema der Textbehandlung würde
die Schüler entmotivieren und ihre Vortsellungskraft und Entdeckerfreude, die für den
Umgang mit Gedichten wichtig sind, zurückdrängen. Lange Jahre wurde an die
Fachsystematik ausgerichtet unterrichtet: es ging ,,nicht um ein Nachfühlen, sondern
um ein Decodieren der poetischen Sprache oder um die Erarbeitung der
5
Vgl. Haas, Menzel, Spinner, K.H. In: Praxis Deutsch 123/1993; S. 18
6
ebd.

3
Gattungscharakteristika".
7
Es wurden den Schülern poetologisches Wissen und
Analyseverfahren beigebracht. Wie im obigen Zitat von Spinner schon ausgeschrieben,
wurde die emotionale Beteiligung der Schüler zurück gedrängt. Als Produkt sind
zahlreiche, am Literaturunterricht desinteressierte Schüler entstanden, die gleichzeitig
auch die Leselust verloren haben.
8
Womöglich weil den Schülern kein Raum für das
Einbringen von Gefühlen und Erfahrungen beim Lesen gegeben wurde. Lesen ist nicht
nur pure Informationsentnahme aus Texten, sondern bedingt einer Sinngabe des Lesers,
der sein Vorwissen und seine Gefühle mit einbringt.
9
Dies wird in einem handlungs-
und produktionsorientierten Literaturunterricht nicht nur ermöglicht, sondern sogar
gefordert. Mit Ansprechen der Sinne, Gefühle, Phantasie und Tätigkeitsdrang der
Schüler soll der handlungs- und produktionsorientierte Literaturunterricht den
herkömmlichen analytisch-reflexiven Unterricht zu einem Ganzen machen. Keinesfalls
sollen die handlungs- und produktionsorientierten Unterrichtsverfahren die
analytisch-reflexiven Verfahren ersetzen. Hilbert Meyer warnt davor, den gesamten
Unterricht auf das Konzept des handlungs- und produktionsorientierten Unterrichts
umzustellen. Es soll lediglich den bisher verschwindenden kleinen Anteil des
Unterrichts ausweiten.
10
Auch Maas, Henzel und Spinner schreiben, dass analytische
Prozesse auf den handlungs- und produktionsorientierten Unterricht aufbauen sollten.
11
An dieser Stelle soll es mit der Erläuterung der beiden Grundformen ,,handlungs- und
produktionsorientiert" weitergehen. Was sind überhaupt handlungs- und
produktionsorientierte Unterrichtsverfahren? Der Begriff
,,handlungsorientiert" bezeichnet Reaktionen auf Texte, die in unterschiedlichen Formen
erscheinen können, wie zum Beispiel bildlich-illustrativ oder musikalisch sowie
spielend und/oder darstellend. Präziser ausgedrückt bedeutet es beispielsweise das
Malen von einem Bild zu einem Gedicht, das Vertonen eines Gedichtes oder aber auch
das Aufführen von Schattenspielen zu einem Gedicht. An dieser Stelle können natürlich
tausend unterschiedliche Möglichkeiten genannt werden. Zur Präzisierung sollen diese
7
ebd.
8
Vgl. Haas, Menzel, Spinner, K.H. In: Praxis Deutsch 123/1993; S. 17
9
Thalmayr, S. 85
10
Vgl. Meyer; H. (1997 II); S. 411
11
Vgl. Haas, Menzel, Spinner, K.H. In: Praxis Deutsch 123/1993; S. 18

4
Beispiele ausreichen. Was ist mit ,,produktionsorientiert" gemeint? Wie oben bei der
Differenzierung der beiden Grundformen ,,handlungs- und
produktionsorientiert" beschrieben, geht es hierbei um die Erzeugung von neuen Texten,
wodurch das kognitive Vermögen von Schülern beansprucht wird. Etwas präzisere
Unterrichtsmethoden zu den ,,produktionsorientierten" Unterrichtsverfahren wären
beispielsweise das Zusammensetzen eines Gedichtes aus Textangeboten, das Ergänzen
eines unvollständigen Gedichtes oder aber auch das Verkürzen/Verlängern eines
Gedichts. Auch hierzu können ganz viele und unterschiedliche Möglichkeiten genannt
werden. Solche Unterrichtsverfahren vermitteln Freude an ästhetischer Kreativität.
Wenn die Schüler die ,,Sprache als ein Werkzeug und Mittel des Selbstausdruckes"
12
erfahren und entsprechende sprachliche Formen erlernen möchten, um eigene Gedanken
und Gefühle zum Ausdruck zu bringen, dann ist in meinen Augen ein großer Schritt
getan, was die produktiven Unterrichtsverfahren angeht. Ein Zitat von Spinner soll
diesen Abschnitt zusammenfassen und beenden: ,,Indem die Schüler selbst mit der
poetischen Sprache experimentieren, erfahren sie viel direkter als bei der bloßen
Analyse und Interpretation, wie Wortwahl, Syntax, Vers, Reim usw. die Wirkung eines
Gedichtes bedingen. Sie gewinnen sozusagen einen handwerklichen Zugang zur Lyrik,
bei dem sich eigenes Tun, Einsicht in Strukturen und Entdecken von
Ausdrucksmöglichkeiten miteinander verbinden."
13
2.1 Ziele
Nun folgt eine ganz kurze Auflistung der Ziele des handlungs- und
produktionsorientierten Literaturunterrichts. Es werden lediglich die übergeordneten
Ziele genannt, die Feinziele werden aufgrund der vorgegebenen Seitenzahl dieser
Hausarbeit nicht mit aufgenommen.
Die Ziele des handlungsorientierten Literaturunterrichts:
- Schaffen von positiven Grundeinstellungen gegenüber lyrischen Texten
- Konfrontation der Schüler mit unterschiedlichen Textarten
12
Vgl. Spinner, K. (1987); S. 603
13
Spinner, Umgang mit Lyrik in der Sekundarstufe I; S. 44f

Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Jahr
2012
ISBN (eBook)
9783956363917
Dateigröße
303 KB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Universität Hamburg – Erziehungswissenschaften
Erscheinungsdatum
2014 (November)
Note
1,3
Schlagworte
Handlungs- und produktionsorientierter Literaturunterricht Literatur Lyrik Gedicht "Weltende" von Else Lasker-Schüler Gedichtsanalyse Gedichtsinterpretation
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