"Arabischer Frühling" - Eine Chance für Demokratie in der MENA-Region?
Eine komparative Analyse des Konsolidierungsprozesses in Tunesien, Ägypten und Libyen unter akteurstheoretischer und kulturalistischer Perspektive
					
	
		©2014
		Masterarbeit
		
			
				95 Seiten
			
		
	
				
				
					
						
					
				
				
				
				
			Zusammenfassung
			
				Anfang 2011 sollten die gesellschaftspolitischen Umbrüche in der MENA-Region1 für alle Unbeteiligten und Beteiligten überraschend kommen. Sie weckten deren Hoffnung auf Konsolidierung rechtsstaatlicher Demokratien in den arabischen Staaten (Rosiny 2011). Der Übergang von autoritären zu liberaldemokratischen politischen Systemen wird in der Transformationsforschung in die Phasen Liberalisierung, Demokratisierung und Konsolidierung unterteilt (O´Donnell et al. 1986). In Abgrenzung zur Liberalisierung, also der Auflösung des autokratischen Systems, und Demokratisierung, d. h. der Institutionalisierung der Demokratie, wird in der vorliegenden MA-Thesis die Phase der Konsolidierung in der MENA-Region untersucht. 
Bis heute konnte sich kein Land in dieser Region demokratisch konsolidieren (BTI 2012a: 90), sodass aus politikwissenschaftlicher Sichtweise der Demokratisierungsprozess dort ins Stocken geraten ist. Ziel der vorliegenden qualitativen Untersuchung ist es, die Konsolidierungsprobleme in der MENA-Region zunächst mit Merkels „Mehrebenenmodell der demokratischen Konsolidierung“ zu untersuchen, um anschließend anhand der Fälle Tunesien, Ägypten und Libyen deren Gründe unter akteurs- und kulturtheoretischer Perspektive zu erklären. Das Zeitfenster der Untersuchung öffnet sich mit Beginn der Proteste Anfang 2011 und schließt mit dem Ende der Arbeit.
	Bis heute konnte sich kein Land in dieser Region demokratisch konsolidieren (BTI 2012a: 90), sodass aus politikwissenschaftlicher Sichtweise der Demokratisierungsprozess dort ins Stocken geraten ist. Ziel der vorliegenden qualitativen Untersuchung ist es, die Konsolidierungsprobleme in der MENA-Region zunächst mit Merkels „Mehrebenenmodell der demokratischen Konsolidierung“ zu untersuchen, um anschließend anhand der Fälle Tunesien, Ägypten und Libyen deren Gründe unter akteurs- und kulturtheoretischer Perspektive zu erklären. Das Zeitfenster der Untersuchung öffnet sich mit Beginn der Proteste Anfang 2011 und schließt mit dem Ende der Arbeit.
Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung 5
1.1 Thema 5
1.2 Fragestellung und Hypothese  5
1.3 Gesellschaftliche und wissenschaftliche Relevanz 6
1.4 Forschungsstand und Vorgehensweise  6
2 Zentrale Begriffe 8
2.1 Demokratie 9
2.1.1 Lauths Demokratieverständnis 10
2.1.2 Stoibers Demokratieverständnis 11
2.2 Transformation 13
2.2.1 Regimewandel und -wechsel 13
2.2.2 Systemwandel und -wechsel 14
2.2.3 Transition 15
3 Theorie I: ,,Mehrebenenmodell der demokratischen Kon-
solidierung" 17
3.1 Konsolidierung  17
3.2 Merkels ,,Vier-Ebenen-Modell" 18
3.2.1 Einfluss von Eliten und Staatsbürgern auf die Konsolidierung 19
3.2.2 Konstitutionelle Konsolidierung 21
3.2.3 Repräsentative Konsolidierung 22
3.2.4 Verhaltenskonsolidierung informeller politischer Akteure 23
3.2.5 Konsolidierung der Bürgergesellschaft 24
4 Theorie II: Akteurs- und Kulturtheoretischer Ansatz 24
4.1 Transformationstheoretische Diskussion 24
4.2 Akteurstheorien 27
4.3 Kulturtheorien  29
5 Konzeptualisierung 32
5.1 Vergleichende Methode 32
5.2 Most Similar Systems Design (MSSD)  34
5.3 Variablen  34
5.3.1 Abhängige Variable (AV) 34
5.3.2 Unabhängige Variablen (UVs) 35
5.4 Hypothesen 37
5.5 Fallauswahl 37
6 Empirie I: Konsolidierungsstand in der MENA-Region 40
6.1 Ausgangspunkte in Tunesien, Ägypten und Libyen 40
6.2 Konstitutionelle Konsolidierung 42
6.2.1 Formale Legitimation 42
6.2.2 Empirische Legitimation 45
6.3 Repräsentative Konsolidierung 47
6.3.1 Parteiensystem 47
6.3.2 Wahlsysteme 50
6.3.3 Interessenverbände und Gewerkschaften 51
6.4 Verhaltenskonsolidierung informeller politischer Akteure 53
6.4.1 Militär- und Sicherheitsapparat 53
6.4.2 Islamisten 55
6.4.3 Stämme 56
6.5 Konsolidierung der Bürgergesellschaft 58
6.5.1 NGOs 58
6.5.2 Autonomie der Individuen 59
6.5.3 Zugang zu einem umfassenden Kommunikationsnetz 59
6.5.4 ,,Überlappende" Mitgliedschaft in Organisationen 59
6.5.5 ,,Schulen der Demokratie" 60
6.5.6 ,,Emanzipatorischer" Zugang zum Agenda-Setting 60
6.6 Zwischenfazit 61
7 Empirie II: Erklärung der Konsolidierungsdefekte in der 
MENA-Region 63
7.1 Verteilung der Machtkonzentration 63
7.1.1 Emanzipierte Arbeiterschaft 63
7.1.2 Moderne Mittelschicht 64
7.1.3 Moderate Bourgeoise 65
7.2 Elitenhandeln 66
7.2.1 Elitendispositionen 66
7.2.2 Elitenkalküle 67
7.2.3 Elitenpakte 70
7.3 Islamische Resurgenz 71
7.3.1 Stellenwert des Islams in der Gesellschaft 72
7.3.2 Politische Legitimation auf Religion 73
7.3.3 ,,Zufluchtsort" Islam? 75
7.4 Kulturelle Indigensierung 77
7.4.1 Akzeptanz westlicher Werte 77
7.4.2 Rechte der Frauen 78
7.4.3 Integration von Nichtmuslimen 80
8 Fazit 82
A. Literatur 84
B. Anhang 94
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1:
,,Mehrebenenmodell der demokratischen Konsolidierung"
20
Abbildung 2:
Die Staaten der Grundgesamtheit MENA-Region
38
Abbildung 3:
Konsolidierungsstand in Tunesien, Ägypten und Libyen
62
Abbildung 4:  Konsolidierungshindernisse in Tunesien, Ägypten und Libyen
81
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1:
Formale Legitimation
45
Tabelle 2:
Empirische Legitimation
46
T
abelle 3:
Konstitutionelle Konsolidierung
47
Tabelle 4:
Repräsentative Konsolidierung
52
Tabelle 5:
Verhaltenskonsolidierung informeller politischer Akteure
57
Tabelle 6:
Konsolidierung der Bürgergesellschaft
61
,,Demokratie ist nicht, sondern wird ständig."
                                                                                                            (Klaus von Beyme, 1994)
1 Einleitung 
1.1 Thema                                                                                           
Anfang 2011 sollten die gesellschaftspolitischen Umbrüche in der MENA-Region
1
 für 
alle Unbeteiligten und Beteiligten überraschend kommen. Sie weckten deren Hoff-
nung auf Konsolidierung rechtsstaatlicher Demokratien in den arabischen Staaten 
(Rosiny 2011). 
Der Übergang von autoritären zu liberaldemokratischen politischen Systemen wird 
in der Transformationsforschung in die Phasen Liberalisierung, Demokratisierung 
und Konsolidierung unterteilt (O´Donnell et al. 1986). In Abgrenzung zur Liberalisie-
rung, also der Auflösung des autokratischen Systems, und Demokratisierung, d. h. 
der Institutionalisierung der Demokratie, wird in der vorliegenden MA-Thesis die 
Phase der Konsolidierung in der MENA-Region untersucht. 
Bis heute  konnte sich kein Land in dieser Region demokratisch konsolidieren (BTI 
2012a: 90), sodass aus politikwissenschaftlicher Sichtweise der Demokratisierungs-
prozess dort ins Stocken geraten ist. Ziel  der vorliegenden qualitativen Untersu-
chung ist es, die Konsolidierungsprobleme in der MENA-Region zunächst mit Mer-
kels ,,Mehrebenenmodell der demokratischen Konsolidierung" zu untersuchen, um 
anschließend anhand der Fälle Tunesien, Ägypten und Libyen deren Gründe unter 
akteurs- und kulturtheoretischer Perspektive zu erklären. Das Zeitfenster der Unter-
suchung öffnet sich mit Beginn der Proteste Anfang 2011 und schließt mit dem Ende 
der Arbeit.
1.2 Fragestellung und Hypothese
Die Leitfrage meiner Untersuchung ist: Warum können die Staaten in der MENA-
Region sich noch nicht demokratisch konsolidieren?
Im Fokus der Analyse stehen das Handeln der Akteure und deren kulturell-traditio-
nelle Rahmenbedingungen. Daraus ergeben sich weitere Fragen: Welchen Einfluss 
haben Eliten und kulturell-traditionelle Rahmenbedingungen auf  den Konsolidie-
rungsprozess in  der MENA-Region? Wer sind  die politisch  relevanten Akteure  wäh-
rend des Konsolidierungsprozesses in der MENA-Region? Inwieweit beeinflussen 
deren Interessen und Strategien den Konsolidierungsprozess? Inwiefern wirken kul-
5
1
   Länder Nordafrikas und des Nahen Ostens.
turelle Traditionsbestände (islamische Kultur und vormoderne Tradition) auf den 
Konsolidierungsprozess in der MENA-Region ein?
Meine Arbeits-Hypothese ist: je stärker alte Eliten  intervenieren, neue Eliten 
,,schwächeln", religiös-kulturelle Strukturen sowie vormoderne Traditionen vorherr-
schen, desto mehr schwindet die Chance auf  demokratische Konsolidierung in der 
MENA-Region.
1.3 Gesellschaftliche und wissenschaftliche Relevanz
Meine Fragestellung ist deshalb von gesellschaftlicher Relevanz, weil die MENA-
Region ,,von (einer) Welle politisch-gesellschaftlichen Drucks" (Perthes 2011: 137) 
erfasst wurde, die bis dato aber noch nicht abgeebbt ist. Anfang 2011 wurden in 
zahlreichen arabischen Ländern Massenbewegungen ausgelöst, die sich gegen die 
brutale Repression und Menschenrechtsverletzungen der Staatsmacht erhoben. In 
der Folge wurden Despoten gestürzt, langjährige verkrustete politische Strukturen 
aufgebrochen und Demokratisierungsprozesse eingeleitet. Wohin die gesellschafts-
politischen Umbrüche die Staaten der MENA-Region führen, ist bis heute noch nicht 
abzusehen. 
Die wissenschaftliche Relevanz der Fragestellung resultiert aus dem Umstand, dass 
erstens eine  zunehmende Islamisierung  im  gesellschaftspolitischen  Bereich,  zwei-
tens eine schwache säkulare Bewegung und drittens immer noch die Dominanz der 
alten Seilschaften der gestürzten autoritären Regime zu beobachten sind (Masoud 
2011). Dabei wird in der Politikwissenschaft die Frage kontrovers diskutiert, ob nach 
den ,,vier Demokratisierungswellen" des 20. Jahrhunderts (Merkel 2010: 128 ff.) mit 
den Umbrüchen in der MENA-Region von einer ,,fünften Demokratisierungswelle" im 
21. Jahrhundert gesprochen werden kann (Perthes 2011).
1.4 Forschungsstand und Vorgehensweise
Die politikwissenschaftliche Forschung zu den Transformationsprozessen in der 
MENA-Region ist noch wenig elaboriert, weil die politischen und gesellschaftlichen 
Umwälzungsprozesse dort noch von großer Dynamik geprägt sind. Doch mit der 
,,Dritten Demokratisierungswelle" nach 1974 wurden in der Transformationsfor-
schung unzählige analytische Konzepte und Theorien in anderen Regionen
2
 entwi-
ckelt. Die vorliegende theoriegeleitete Querschnittsanalyse knüpft an diesen bzw. an 
der politikwissenschaftlichen Auseinandersetzung mit Transformationsprozessen im 
Allgemeinen und Konsolidierungsprobleme in der MENA-Region (Nordhausen/
Schmid 2011; Perthes 2011) im Speziellen an. Fraglich ist, ob und inwieweit die 
Konzepte respektive die generalisierende sozialwissenschaftliche Aussagen, die für 
6
2
   Eine breit angelegte Studie zu Südeuropa, Lateinamerika, Ost- und Südostasien bietet 
     Merkel (2007b).
andere Regionen entwickelt wurden, reisen (travelling)
3
, sodass der Konsolidie-
rungsprozess in der MENA-Region mit diesen hinreichend untersucht werden kann. 
Ich will den oben aufgeworfenen Fragen im  Folgenden in drei  Schritten nachgehen, 
sodass im  ersten Schritt mit Merkels Konzept ,,Mehrebenenmodell der demokrati-
schen Konsolidierung" (Merkel 2010) untersucht wird, wann und inwieweit von einer 
erfolgreichen Konsolidierung gesprochen werden kann. In der Abgrenzung zu ande-
ren Konsolidierungskonzepten hat sich Merkels Modell in der Transformationsfor-
schung als robust erwiesen, da es neben der konstitutionellen Ebene und die der 
Verhaltenskonsolidierung der informellen Akteure auch die Ebenen der intermediä-
ren Akteure und die der Staatsbürger betrachtet. In der Folge  wird dann  im zweiten 
Schritt entlang der vier Ebenen von Merkels theoretischen Modell, die als Indikato-
ren dienen, eine systematische Untersuchung der Fälle vorgenommen bzw. deren 
Stand der Konsolidierung und Defizite operationalisiert.
Im dritten Schritt werden die Ursachen und Ausprägungen der aufgefundenen Defi-
zite mit Theorien der Transformationsforschung untersucht. Diese analysieren mit 
fünf Ansätze  die  Ursachen,  Erfolge  und  Misserfolge  demokratischer  Systemwech-
sel. In Abgrenzung zur System- und Modernisierungstheorie erfolgt der theoretische 
Zugang der vorliegenden Arbeit mit einem akteurstheoretischen Ansatz, der um  ei-
nen kulturalistischen Ansatz ergänzt wird. Nicht langfristige Makrostrukturen bzw. 
sozioökonomische Bedingungen stellen die Weichen für einen erfolgreichen Demo-
kratisierungsprozess, sondern das Handeln der relevanten Akteure in unsicheren 
und schnell wechselnden Situationen (O´Donnell et al.1986: 4). Hierbei beeinflussen 
insbesondere Eliten und deren Bereitschaft ein Minimalkonsens über demokratische 
Spielregeln herzustellen den Konsolidierungsprozess nachhaltig (Higley/Gunther 
1992). Die zunehmende Islamisierung im  gesellschaftspolitischen Bereich in den 
Ländern der MENA-Region macht die Ergänzung um  einen kulturalistischen Ansatz 
notwendig. Nach Huntington (2002: 28) entscheidet Religion bzw. die islamische 
Kultur über die Demokratisierung eines Landes. Der strukturtheoretische Ansatz 
hingegen fließt als Kontrollvariable mit in die vorliegende Untersuchung ein.
Das religiös-traditionell kanalisierte Handeln der Eliten in der MENA-Region kann 
mit den Kernsätzen akteurstheoretischer und kulturalistischer Ansätze begründet 
werden, wobei der erstgenannte Ansatz in der vorliegenden Arbeit eine Modifikation 
erfährt, da hier nicht, wie bei O´Donnell und Schmitter, die Liberalisierungsphase im 
Fokus steht, sondern die Konsolidierungsphase.
Ziel der vorliegenden deskriptiv-analytischen Arbeit ist es, mit der systematischen 
Untersuchung der Indikatoren auf der unteren analytischen Ebene und dem an-
schließenden Ergebnistransfer auf die obere theoretische Ebene Aussagen über die 
7
3
   Siehe Peters (2004: 66 f.).
Kausalität zwischen unabhängiger und abhängiger Variable zu ermöglichen. Kurz: 
es gibt einen Ursache-Wirkungs-Zusammenhang zwischen den UVs (erklärender 
Faktor) und der AV (das Erklärte). Dementsprechend gestaltet sich die vorliegende 
Arbeit methodisch wie folgt: in Abgrenzung zur statistischen Methode wird unter ge-
legentlicher Auswertung  von  Statistiken  (quantitative  Methode)  vorwiegend  mit  der 
qualitativen Methode Sekundärliteratur ausgewertet (Lijphart 1971: 682693). Die 
Herleitung der AV und der UVs und die Generierung allgemeiner Hypothesen wer-
den durch die Forschungsfrage bzw. durch theoretische Überlegungen bestimmt 
(Merkel et al. 2006: 10). Die Fälle werden sowohl durch die UVs als auch mit dem 
Most Similar Systems Design bestimmt (Jahn 2011: 76 ff.). Deren anschließende 
Untersuchung mit der ,,vergleichenden Methode" ermöglicht es, die Hypothesen 
empirisch zu überprüfen um eine Generalisierbarkeit von Ergebnissen zu erreichen.
Die Grenzen der verwendeten Methoden sind in der nicht ausreichenden wissen-
schaftlichen Intersubjektivität zu finden, da die Wahl der Fälle, Variablen und Indika-
toren subjektiv gefärbt ist. Die Generalisierbarkeit bzw. Validität, d. h. Stabilität der 
Analyse, wird mit der Kombination von qualitativer und quantitativer Datenauswer-
tung erhöht. Trotzdem ist die vorliegende Arbeit nicht von ,,blinden Stellen" in Bezug 
auf die Verwendung von  (anderen) theoretischen Modellen,  Konzepten und Variab-
len (Indikatoren), ausgenommen. 
Nach der Einleitung werden in Kapitel zwei die Begriffe Demokratie und Transforma-
tion geklärt. In Kapitel drei  werden die Konsolidierung im Allgemeinen und Merkels 
,,Mehrebenenmodell der demokratischen Konsolidierung" im Besonderen diskutiert. 
Mein Akteur- und  kulturtheoretischer Ansatz wird  im  vierten  Kapitel vorgestellt  und in 
Abgrenzung zu den anderen Transformationstheorien begründet. In Kapitel fünf wird 
das methodische Vorgehen der Arbeit erläutert. Im  sechsten Kapitel der Arbeit wer-
den die Konsolidierungsdefizite der drei Fälle der vorliegenden Analyse herausge-
arbeitet, um  im  anschließenden Kapitel die Gründe für diese zu liefern. Damit kann 
ich im  achten Kapitel mein Fazit begründen, dass von Eigeninteressen geleitetes 
Elitehandeln und radikal-religiöse Gruppierungen des Islams eine erfolgreiche de-
mokratische Konsolidierung in der MENA-Region verhindern.
2 Zentrale Begriffe 
Ziel dieses Kapitels ist es, die Fragen nach dem, wer und wie des politischen Pro-
zesses zu beantworten. Wer wird  beteiligt  bzw. inwieweit  kommt die  Variable  Kon-
trolle zur Anwendung, und zwar erstens auf einer abstrakten normativen Ebene und 
zweitens vor dem Hintergrund der Konsolidierungsprobleme in der MENA-Region? 
Mit der Diskussion anerkannter demokratischer Definitionen (Lauth 2004: 12) bzw. 
der Diskussion von Lauths und Stoibers Demokratiekonzepten, werde ich meinen 
Demokratiebegriff  definieren. Anschließend  werde  ich  kurz  die  äußere Abgrenzung 
8
von Demokratie zur Autokratie mit Robert A. Dahls ,,Polyarchie" vornehmen. Der 
zweite Teil dieses Kapitels nimmt die begriffliche Differenzierung des Terminus 
Transformation vor, um einerseits die Begriffe trennscharf  zu verwenden und ande-
rerseits den die jeweiligen ,,System-Übergangstypen" der Fälle zu bestimmen.
2.1 Demokratie
,,As a form of government, democracy has been defined in terms of sources of authori-
ty for government, purposes  serves  by government, and procedures  for constituting 
government" (Huntington 1991: 6). 
Vor dem  Hintergrund, dass kein Staat den Kriterien  der Demokratie wirklich genügt 
(Dahl 1998: 42), ist Robert A. Dahls rhetorische Frage ,,What is Democracy?" (e-
benda: 35 ff.) berechtigt. Es gibt weder eine allgemein gültige Demokratiedefinition 
(Diamond/Morlino 2004: 1; Beichelt 2001: 23; Sandschneider 1995; 10 f.) noch die 
,,ideale Demokratie" (Merkel 2010: 29). Es existieren unterschiedlich methodolo-
gisch und normativ ausgerichtete Ansätze, die z.T. inkompatible Aussagen beinhal-
ten. Die empirische Messung von Demokratie setzt zunächst einen weitgehenden 
Konsens über diese und über deren Qualität zwingend voraus (Stoiber 2011: 20). 
Zunächst muss aber Demokratisierung klar von Demokratie abgegrenzt werden.   
Demokratisierung bezeichnet den ,,Prozess" eines Wandels hin zu einer vollständig 
ausgeprägten Demokratie. Demokratie dagegen bezeichnet einen Status quo, der 
sich an normativen Grundlagen festmachen lässt. Demokratie wird erstmalig vom 
griechischen Philosophen Aristoteles erwähnt und ist eine Herrschaft der Vielen (vgl. 
Nohlen 2002: 51), wenn eine klare Abgrenzung
4
 zu anderen Staatsformen besteht 
und die Herrschaft ausschließlich beim Volk liegt. 
Alle Demokratiekonzepte, die von Rousseau über Locke bis Schumpeter und Ha-
bermas reichen, können hier aus Platz- und Zeitgründen nicht nachgezeichnet wer-
den
5
. Demokratie wurde von Aristoteles negativ konnotiert und mit der Herrschaft 
des Mobs assoziiert. Im  modernen Demokratieverständnis ist Demokratie ein wer-
tender Begriff. Demokratie  basiert auf einer normativen  Grundlage, deren  Erlangung 
für viele Länder ein erstrebenswertes Ziel ist. Alle Demokratiemodelle fußen auf 
Gleichheit und Freiheit. Normative
6
 wie empirische
7
 Demokratiedefinitionen implizie-
ren Jean Jacques Rousseaus Idee der Volkssouveränität, Schutz der Bürger sowie 
demokratische Partizipation durch allgemeine, freie und faire Wahlen. 
9
4
  Es wird zwischen ,,klassischer" und ,,moderner" Abgrenzung zur Demokratie differen- 
ziert. Erstere  umfasst die Monarchie, Aristokratie, Oligarchie, Theokratie, d. h. Herr-
schaft von religiösen Führern  sowie der  Diktatur. Letztere umfasst totalitäre und autori-
täre Regime sowie Gottesstaaten, also die Führung eines Staates unter  dem ,,Banner" 
einer Religion, die alle gesellschaftlichen und politischen Subsysteme erfasst.
5
   Siehe hierzu ausführlich Held (1987).
6
   Normative Theorien bewerten Ist- und Soll-Zustände der Demokratie.   
7
   Empirische Theorien beschreiben und erklären Ist-Zustände der Demokratie.
Insbesondere Wahlen werden als Synonym  für die Souveränität eines Volkes gese-
hen (Schmidt 2008: 373) bzw. stellen nach Joseph Schumpeter die existentielle Vo-
raussetzung demokratischer Verfahren dar. Demokratie wird per se als eine Ver-
trauensübertragung von Bürgern an Persönlichkeiten im  Zuge freier und fairer Wah-
len gesehen. Max Weber betrachtet Demokratie deshalb als ,,eine Form  säkularisier-
ter legitimer Herrschaft kraft Befehlsgewalt und Gehorsamspflicht" (Schmidt 2010: 
19). Die eindeutigen Indizien der Demokratie sind dabei die Möglichkeit der Abwahl 
durch das Volk und die Pflicht der Regierenden, politische Entscheidungen darauf 
zurückzuführen. 
Bis heute ist aber strittig, wer in welcher Form  und in welchem  Umfang politisch be-
teiligt werden soll. Nach Nohlen (2002: 51) definiert der Begriff  Demos das Volk  poli-
tisch, aber nicht ethnisch. Der Frage, wer wie auf  den politischen Prozess einwirkt, 
werde ich im folgenden Kapitel mit Hilfe von Lauths dreidimensionalen Konzept der 
Demokratie und Stoibers minimalistischer Demokratiedefinition nachgehen.
2.1.1 Lauths Demokratieverständnis
,,Demokratie ist eine rechtsstaatliche Herrschaftsform, die eine Selbstbestimmung für 
alle Staatsbürgerinnen und Staatsbürger im Sinne der Volkssouveränität ermöglicht, 
indem sie die maßgebliche Beteiligung von jenen an der  Besetzung der politischen 
Entscheidungspositionen (und/oder  an den Entscheidungen selbst) in freier, kompeti-
tiven und fairen Verfahren (z.b. Wahlen) und die Chancen einer  kontinuierlichen Ein-
flussnahme auf den politischen Prozess  sichert und generell  eine Kontrolle der politi-
schen Herrschaft garantiert" (Lauth 2004: 100).
Demnach sind die drei Dimensionen der Gleichheit, Freiheit und Rechtsstaatlichkeit 
konstitutive Merkmale von Demokratie (ebenda: 86). 
Politische Gleichheit steht bei Lauth erstens für einen Input-Egalitarismus, d. h. je-
der hat gleiche Zugangsbedingungen. Zweitens steht sie für einen legalen Egalita-
rismus, also der Staat schafft einen Rahmen, in dem die Bürger eine faire Gleichbe-
handlung erfahren. Demgegenüber wird aber ein Output-Egalitarismus nicht thema-
tisiert, wonach der Staat für die Schaffung gleicher Ausgangspositionen verpflichtet 
ist (ebenda: 32-54). 
Politische Freiheit wird in der scientific community unter kontroversen Debatten in 
negative und positive Freiheiten eingeteilt (Berlin 1958; Stoiber 2011: 58). Negative 
Freiheit bestimmt die Art, wie man regiert wird. Im  Fokus stehen die bürgerlichen 
Freiheitsrechte wie Meinungs-, Gewissens-, Glaubens- und Religionsfreiheit, aber 
auch die individuellen Rechte. Diese schützt der Staat gegenüber dem  Zugriff  von 
Dritten und sichert dem Bürger gleichzeitig Abwehrrechte gegenüber dem Staat 
selbst zu (Lauth 2004: 57). 
10
Positive Freiheit indes hinterfragt, wer regiert und thematisiert die Mängel wie Armut 
und Arbeitslosigkeit. Rechtsstaatliche und politische Kontrolle wird bei Lauth als In-
strument gesehen, dass politische und gesellschaftliche Akteure an rechtsstaatliche 
Regeln binden soll, denen sie sich stellen. Der Verlust einer der drei genannten Di-
mensionen führt nach Lauth zur Gefährdung der Demokratie im Ganzen durch Be-
einflussung der Qualität, zumal die Dimensionen sich wechselseitig bedingen bzw. 
die demokratische und rechtsstaatliche Kontrolle miteinander verzahnt ist. Bei 
Bühlmann (et al. 2006) hingegen soll Kontrolle im Gegensatz dazu die optimale Ba-
lance zwischen Gleichheit und Freiheit herstellen. 
2.1.2 Stoibers Demokratieverständnis
Stoiber setzt Lauths Kontrolldimension entgegen, dass Kontrolle kein Ziel, sondern 
ein Mechanismus ist, der Gleichheit und Freiheit sichern soll (Stoiber 2011: 23). In 
Anlehnung an Abromeits Demokratieverständnis
8
, wo Demokratie als individuelle 
Selbstbestimmung von Individuen bei kollektiven Entscheidungen verstanden wird 
(2004: 78), definiert Stoiber Demokratie wie folgt:
,,Demokratie strebt nach der Verwirklichung individueller Freiheit und Gleichheit. 
Sie ist die Ausdehnung der individuellen Selbstbestimmung auf den Bereich kollektiver 
Entscheidungen; sie vollzieht sich mittels  einer effektiven Beteiligung  der Individuen 
an den Entscheidungen, von denen sie betroffen sind" (Stoiber 2011: 137).
Das universalistische Konzept von Stoiber intendiert möglichst viele empirische Fäl-
le zu erfassen und unter Umgehung des ,,Travelling-Problems"
9
 einen cross-area 
Vergleich zwischen heterogenen Kontexten zu ermöglichen. Die Maximierung der 
Extension, also die Anzahl der möglichen Fälle, auf  die das Konzept angewendet 
werden kann, ist dabei die Voraussetzung, um  die Intension, d. h. die Hinzunahme 
zusätzlicher Definitionsattribute, zu minimieren.
Stoibers Demokratieverständnis basiert auf drei Schritten, wobei erstens die Ver-
wirklichung individueller Freiheit und Gleichheit als (normative) Zielfunktion identifi-
ziert wird. Diese wird zweitens ,,mit dem  zentralen Mechanismus der Herrschafts-
ausübung, dem Treffen kollektiver Entscheidungen" (ebenda) verbunden. Und drit-
tens ist die Schaffung eines ,,prozeduralen" Rahmens, in dem  die Individuen sich 
effektiv einbringen (beteiligen) können, notwendig. Im  Gegensatz zu Lauth (2004: 
226), der Demokratie an dem normativen Wirken von Institutionen festmacht, steht 
bei Stoiber das ,,Wie" der Verwirklichung der Ziele der Individuen im  Zentrum. Es 
müssen Rahmenbedingungen für die Einbindung dieser geschaffen werden, sodass 
deren Interessen und Ziele in kollektive Entscheidungen überführt werden können. 
11
8
    ... welches massiv von Fuchs kritisiert wurde. Ausführlich dazu Fuchs (2004: 94 ff.). 
9
   Wenn z. B. ein hochspezifiziertes Konzept aufgrund eines anderen Kontextes/Kultur-
kreises nicht mehr passt.
Konträr zu Lauth macht Stoiber (siehe Kap. 2.1.1) demokratische Qualität nicht an 
der ,,Gleichzeitigkeit" von politischer Gleichheit, Freiheit und Kontrolle fest, sondern 
an der effektiven Beteiligung von Individuen an politischen Entscheidungen (Input), 
von denen sie betroffen sind.
10
 Normativer Individualismus und Chancengleichheit 
stellen dabei Stoibers Schlüsselindikatoren für effektive Beteiligung von Individuen 
an politischen Entscheidungen dar.
Die analytische Trennschärfe zwischen Demokratie und Autokratie wird in der vor-
liegenden Arbeit mit Robert A. Dahls ,,Polyarchie" hergestellt. Diese hat  sich im  Zuge 
der dritten und vierten ,,Demokratisierungswelle" (Huntington 1991) zum  ,,wichtigsten 
Referenzmodell der Transformationsforschung" (Merkel 2010: 30) etabliert. 
Dahl, der ,,Urvater" der Demokratiemessung, legt mit Wettbewerb (negative Freiheit 
und positive Gleichheit) und Partizipation (positive Freiheit und rechtliche Gleichheit) 
zwei Dimensionen der realen Polyarchie fest. Notwendige aber nicht hinreichende 
Bedingungen für Demokratie sind die Möglichkeit der Bürger, ihre Präferenzen ge-
genüber der Regierung und den Mitbürgern durch individuelles und kollektives Han-
deln zu formulieren. 
Die Wahrung dieser Präferenzen muss von der Regierung durch acht institutionelle 
und prozessuale Minima gesichert werden. Diese sind Organisations-, Meinungs- 
und Informationsfreiheit, aktives und passives Wahlrecht, regelmäßige freie und fai-
re Wahlen, Wettbewerb um  Wählerstimmen und institutionelle Regelungen, die Re-
gierungsentscheidungen von den Präferenzen der Bürger abhängig machen (eben-
da: 28). Demnach kann nur in Abgrenzung zur Autokratie von Demokratie gespro-
chen werden, wenn alle acht institutionellen Minimalkriterien der Polyarchie erfüllt 
werden. Dieses Kriterium  erreicht aber bis dato auch keiner der westlichen Demo-
kratien. Merkels theoretische Konzept embedded democracy (ebenda: 30 ff.) ver-
sucht dieses Dilemma aufzufangen, doch wird hier davon abgesehen, weiter darauf 
einzugehen. Nicht der Status quo, sondern der Prozess der Konsolidierung (Kap. 3) 
in der MENA-Region steht im Fokus der vorliegenden Arbeit.
Vor dem  Hintergrund der hier geführten demokratietheoretischen Diskussion  fußt 
mein Demokratieverständnis auf Gleichheit, Freiheit und weiche Kontrolle
11
. Sowohl 
Lauths institutionelle als auch Stoibers individuelle demokratietheoretische Kompo-
nente finden darin Anwendung, da ein ,,starker" staatlicher Handlungsrahmen be-
12
10
   Siehe hierzu auch Bühlmann et al. (2008).
11
  Als weiche Kontrolle definiere ich  einerseits die institutionelle Schaffung eines norma-
tiven Rahmen, in dem die Akteure handeln. Andererseits die Anerkennung dieses 
durch die in diesem handelnden und nicht-handelnden Akteuren.
rücksichtigt wird. Dieser hat alle Rechte
12
 aller Beteiligten
13
 und Kontrollmechanis-
men in Form eines institutionell abgesicherten gegenseitiges checks and balances 
zu umfassen, um die Basis für die effektive Beteiligung von Individuen zu stellen.
Je höher die Akzeptanz der von Akteuren geschaffenen Institutionen, desto effekti-
ver können individuelle Interessen und Ziele eingebracht und in kollektive Entschei-
dungen überführt werden. In meinem  Verständnis ist ein ,,flexibler Rahmen" für Indi-
viduen i.S.v. Stoibers Demokratieverständnis nur über eine weiche Kontrolle und ein 
institutionelles checks and balances i.S.v. Lauth möglich. So kann die Einbringung 
und Berücksichtigung der Interessen aller Individuen gewährleistet werden. 
2.2 Transformation
Vor dem Hintergrund, dass 
,,[d]ie Transformation autoritärer und ,,totalitärer"  politischer  Systeme in pluralistische 
Demokratien [...] im ausgehenden zwanzigsten Jahrhundert zu einem der beherr-
schenden Probleme auf der  politischen Agenda vieler Länder  in Osteuropa, Latein-
amerika, Asien und Afrika avanciert[e]" (Merkel 1994: 7). 
hat sich ein umfangreiches begriffliches Instrumentarium der Transformationsfor-
schung entwickelt. Eine klare analytische Abgrenzung zwischen den Begriffen selbst 
und den Phasen der Transformationsforschung ist somit zwingend notwendig. 
Transformation steht in der Politikwissenschaft als Oberbegriff  für alle Formen, Zeit-
strukturen und Aspekte des Systemwandels, der die Unterbegriffe Regimewandel, 
Regimewechsel, Systemwandel, Systemwechsel und Transition involviert. Demzu-
folge sprechen wir von zeitgleichen Auftreten mehrerer interdependenter Prozesse, 
im Rahmen derer alle gesellschaftlichen Teilsysteme eine radikale und umfassende 
Veränderung erfahren (Merkel 1998). 
2.2.1 Regimewandel und -wechsel
Regime sind formelle und informelle Organisationen des politischen Herrschaftszen-
trums, die den Zugang zur politischen Herrschaft, das Verhältnis zwischen den 
Machteliten sowie zwischen Regierenden und Regierten regeln. Deren Dauerhaftig-
keit wird über den Grad der Institutionalisierung
14
 bestimmt (O´Donnnell et al. 1986: 
73). Fehlt unterdessen einer der beiden Regimedimension Akzeptanz und/oder Le-
gitimierung, kommt es zur Destabilisierung bzw. zum  ,,Kippen"
15
 des Regimes (Mer-
kel 2010: 64). 
13
12
 Sowohl die negativen Freiheiten als auch  die ,,Bekämpfung" der positiven Freiheiten 
müssen berücksichtigt werden.
13
  Die Inklusion von politisch und nicht-politisch Beteiligten setze ich voraus.
14
 Also inwieweit die Machtbeziehungen  untereinander  und zwischen  Regierenden und 
Regierten akzeptiert, praktiziert und normenleitend angenommen werden.
15
  Davor sind auch demokratische Regime nicht gefeit.
Ein Regime kann dauerhafter sein als ein politisches System  (siehe Kap. 2.2.2), 
allerdings niemals von längerer Dauer  als ein Staat.  Ein  Staat ist  eine  dauerhafte 
Herrschaftsstruktur, deren politische Organisationsstruktur von den Normen, Prinzi-
pien und Verfahrensweisen der Regime bedingt, aber de facto nicht verändert wird. 
Weder staatliche Organisationsstrukturen  noch  staatliche  Funktionsträger werden 
durch einen Regimewechsel eliminiert. Vielmehr bleiben die alten autoritären Struk-
turen
16
 und politischen Machteliten zementiert. 
Von einem  Regimewandel kann gesprochen werden, wenn grundlegende Funktio-
nen und Herrschaftsstrukturen sich langsam gradual-evolutionär verändern (Sand-
schneider 1995: 39 f.). Während der Regimewechsel (s. u.) bei einer von unten er-
zwungenen Transformation oder einem Regime-Kollaps radikal, rapide und revoluti-
onär verläuft, unterliegt der Wandel von einem  autoritären zu einem demokratischen 
System, analog zur ersten Demokratisierungswelle
17
, einem langjährigen Prozess.
Unterdessen bleibt aber offen, ob und inwieweit dem  Regimewandel ein Regime-
wechsel folgt. In Ungarn z. B. wurde 1956 ein Regimewandel eingeleitet, der Re-
formprozess aber vorzeitig mit militärischer Gewalt beendet, sodass kein Regime-
wechsel folgen konnte. Wo Militär und zivile Eliten Demokratisierungsprozesse lang-
jährig aushandeln, wie z. B. während der dritten Demokratisierungswelle
18
 (1974-
1995) kommt es zum erfolgreichen Regimewandel.
Regimewechsel sind Übergänge von einem zum anderen Regime (Merkel 2010: 
66). Während beim Regimewandel der Ausgang offen ist, muss sich beim  Regime-
wechsel ,,der Herrschaftszugang, die Herrschaftsstruktur, der Herrschaftsanspruch 
und die Herrschaftsweise eines Regimes grundsätzlich verändert haben" (ebenda). 
Bei der Nicht-Erfüllung einer der genannten Prämissen, kommt es zu einem ,,un-
vollständigen" Regimewechsel, der den Weg in ,,defekte Demokratien"
19
 bereitet.
2.2.2 Systemwandel und -wechsel 
Im Gegensatz zu den Transformationsprozessen in Südeuropa und Lateinamerika, 
bei denen ausschließlich die politische Sphäre erfasst wurde, sollte in Osteuropa 
gleichzeitig ein politischer, gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Wandlungsprozess 
vollzogen werden. Dementsprechend greift hier der in der Transformationsforschung 
umfassendere Begriff  System  besser, zumal  neben der Erfassung von Regierung, 
14
16
  Diese können auch den neu aufbauenden demokratischen Systemen dienlich sein.
17
 Zwischen 1828-1922/26 bildete sich das Wahlrecht und andere Partizipationsrechte 
gradual heraus.
18
  ,,A wave of democratization is a group  of transitions from nondemocratic to democratic 
regimes that occur  within a  specified period of time and that significantly outnumber 
transitions in the opposite direction during that periode of time (Huntington 1991: 15).
19
  Siehe hierzu auch Merkel (2010: 37 f.) und Merkel et al. (2006).
Staat und Regime und deren Subsysteme bzw. Defekte, auch die Hinterfragung der 
politischen Ordnung auf Legitimität und Stabilität möglich ist.
20
Analog zum Regimewandel und -wechsel werden die Begriffe Systemwandel und 
-wechsel in der Transformationsforschung für einen offenen bzw. vollzogenen Pro-
zess verwendet (Sandschneider 1995: 39-42). 
2.2.3 Transition        
Der Begriff ,,Transition[s]" wurde durch das 1977 etablierte Lateinamerika Projekt 
des Woodrow  Wilsons International  Center for Scholar in Washington D.C. geprägt. 
Transition ist nach O´Donnell/Schmitter (1986: 7) ,,the interval between one political 
regime and another." Es wird ein Wechsel von einem  ,,sicheren" autoritären Regime 
zu einem unsicheren Etwas vollzogen (ebenda: 3). 
Der ungewisse Ausgang (Etwas) einer Transition ist bei  O´Donnell/Schmitter signifi-
kant, zumal  neben der Etablierung demokratischer Regime auch eine Rückkehr 
zum alten bzw. zu einer neuen Form des alten autoritären Regimes möglich ist. Bei 
der Transition, also der Übergang zur Demokratie, wird ausschließlich die politische 
Sphäre erfasst. Die Transition gilt mit den ersten abgehaltenen Wahlen als abge-
schlossen und begünstigt erstens eine emanzipierte und freiheitsorientierende Bür-
gerkultur, zweitens eine weitreichende Humanentwicklung mit sozioökonomischer 
Entwicklung, Selbstentfaltungswerte und demokratischen Institutionen sowie drit-
tens gemäßigte Oppositionsgruppen, die mit den softlinern des gestürzten Regimes 
eine Koalition anstreben
21
. 
Transitionshemmende Faktoren hingegen werden in verschiedenen wirtschaftlichen 
und sozialen Schwächen und Misserfolgen gesehen bzw. in einer schwachen Zivil-
gesellschaft und einer unterentwickelten Staatlichkeit. Weiter gelten Konfliktlinien, 
kulturelle Faktoren wie auch Fundamentalismus, ein nicht-säkularisiertes Staatswe-
sen, Entwicklungsbarrieren und die Einflüsse der Machtblöcke des internationalen 
Systems als Transitionshemmnisse. 
Mit der Transitions-to-democracy-Studie von O´Donnell et al. (1986) wird Transition 
in den Phasen Liberalisierung, Demokratisierung und Konsolidierung eingeteilt (Bei-
chelt 2001: 17; Merkel 2010: 93 f.). Die Transitionsphasen folgen idealerweise chro-
nologisch, verlaufen aber in der Regel nicht synchron. Die Transition, also der 
Wechsel eines politischen Systems, wird vollzogen, wenn Ausgangs- und Endpunkt 
klar bestimmbar sind auf  eine klar definierte Phase der unmittelbaren Etablierung 
eines demokratischen politischen Systems. Dabei bilden die drei Transitionsphasen 
15
20
  David Easton (1965) unterscheidet zwischen diffuser und spezifischer Unterstützung. 
21
  Diese dürfen weder vom Militär noch von den Schlüsselgruppen als bedrohlich ange-
     sehen werden (Huntington 2002).
die Entwicklungsstufen des Überganges von einem  gesellschaftlichen Systemtyp zu 
einem anderen.
Liberalisierung wird nach O´Donnell et al. (1986: 7) als ,,[t]he process of redefining 
and extending rights" bezeichnet. Die Phase der Liberalisierung manifestiert den 
Beginn der Transition und stellt den Auflösungsprozess alter (vorwiegend) autoritä-
rer Strukturen dar. Mit dem  Entzug staatlicher Legitimation wird der ,,stabile" politi-
sche Zustand eines Regimes in einen ,,schwammigen" politischen Zustand trans-
formiert. Dieser ist gekennzeichnet durch fehlende Normen- und Handlungs(an)lei-
tende Institutionen. Den politischen und gesellschaftlichen Akteuren öffnet sich ein 
weiter Handlungsraum, der ihre Interessen unkanalisiert in den politischen Prozess 
einfließen lässt. 
In der Folge ist eine Fragmentierung politischer und gesellschaftlicher Interessen 
sowie eine sich herausbildende gegensätzliche Interessenlage, in puncto der Aus-
richtung des politischen Systems, zu beobachten. Dahingegen kann die Balance 
zwischen den Mächtigen (Eliten)
22
 und dem  Gemeinwesen (Legitimationsträger)
23
einerseits die  Herausbildung  von Vetospielern
24
 minimieren und andererseits den 
Weg in Richtung Demokratisierung ebnen, wo die Vereinbarungen der Akteure ver-
bindlich institutionalisiert werden. Die hardliner und softliner des alten autoritären 
Regimes und  die neuen politischen und gesellschaftlichen Akteure entscheiden de-
mentsprechend mit ihrem Handeln und Wirken, ob Demokratie eine Chance hat.
Demokratisierung steht für die Etablierung demokratischer Institutionen wie Parla-
ment, Judikative, Regierung, Parteien und Wahlen, die von allen anerkannt werden 
müssen und sowohl für Regierende als auch Regierte gleichermaßen gelten. Das 
Moment des freien Agierens und die unkanalisierte Interesseneinbringung alter und 
neuer politischer und gesellschaftlicher Akteure wird mit der Etablierung einer Nor-
men vorgebenden Institutionenordnung wieder eingeengt (ebenda: 4).
Mit der Beendung des unkoordinierten Zustandes zwischen der Auflösung alter au-
toritärer Strukturen und der Etablierung neuer demokratischer Strukturen wird Politik 
wieder berechenbar. Jedoch  kann die  Institutionalisierung der Demokratie noch 
scheitern, wenn der Legitimitätszuspruch aus der Bevölkerung ausbleibt und/oder 
Partikularinteressen über Allgemeininteressen stehen. Die Demokratisierungsphase 
endet mit der Verabschiedung einer Verfassung (Merkel 2010) und mündet in die 
Konsolidierungsphase, auf die ich im folgenden Kapitel eingehe.
16
22
  Siehe Kapitel 7.2.1.
23
  Siehe Kapitel 7.1.1-7.1.2.
24
  Siehe hierzu die Vetospieler-Theorie von Tsebelis (1995).
3 Theorie I: ,,Mehrebenenmodell der demokratischen Konsolidie-
rung" 
In der Politikwissenschaft steht demokratische Konsolidierung unstrittig für Stabilität, 
Sicherheit und Festigung einer institutionell abgesicherten Herrschaftsordnung. 
Zahlreiche Konsolidierungskonzepte fußen dabei  auf  die semantische Begrifflichkeit 
von Herrschaft, Volk  und Festigung bzw. auf  Dankwart Rustows Schrift ,,Transitions 
to Democracy" (Waldrauch 1996: 7 f.). Trotzdem herrscht in der Politikwissenschaft 
ein Dissens über den Begriff  ,,Konsolidierung" selbst, als auch über die Fragen, 
wann Konsolidierung beginnt bzw. erfolgreich abgeschlossen ist, welche Akteure zur 
Stabilisierung eines politischen Systems notwendig sind (Beichelt 2001: 23; Merkel: 
2010: 546) und welches Zeitmaß angelegt bzw. Pfade am  schnellsten zur Konsoli-
dierung führen. Dieses Kapitel hat zum  Ziel, den aufgeworfenen Fragen nachzuge-
hen und mit Merkels theoretischem Konzept ,,Mehrebenenmodell der demokrati-
schen Konsolidierung" die Indikatoren für eine erfolgreiche demokratische Konsoli-
dierung zu bestimmen, um  im  empirischen Teil der vorliegenden Arbeit (Kap. 6) die 
Fallbeispiele auf Konsolidierungsdefekte zu untersuchen.
3.1 Konsolidierung
Nach Beichelt (2001: 23) ,,bedeutet Konsolidierung zunächst Festigung oder Siche-
rung einer Herrschaftsordnung, die über bestimmte institutionelle Rahmensetzun-
gen eine Rückbindung der staatlichen Herrschaft an den demos [sic!] gewährleis-
tet." Konsolidierung bildet nach den Phasen der Liberalisierung und Demokratisie-
rung die letzte, schwierigste und langwierigste Phase eines Überganges von einem 
autokratischen zu einem demokratischen System (Bos 1994: 86). Dabei folgt Kon-
solidierung idealerweise nach der Beendigung der Demokratisierung.
25
 Auch  Hun-
tington (1991: 35) hebt die Konsolidierung demokratischer Strukturen nach dem  En-
de autoritärer Regime und der Etablierung demokratischer Strukturen als abschlie-
ßende Stufe des Demokratisierungsprozesses hervor.
Der Beginn demokratischer Konsolidierung wird in der Transformationsforschung 
auf der einen Seite mit den Gründungswahlen  (founding elections) (O`Donnell et al. 
1986, Valenzuela 1992) angegeben und auf der anderen Seite mit der Etablierung 
einer von einer verfassungsgebenden Versammlung ausgearbeiteten Verfassung 
(Merkel 2010) festgelegt. Nach Merkel (ebenda: 110) gibt eine Verfassung und de-
ren gesetzte Normen die Richtung des politischen Weges eines Staates vor. Der 
,,schwammige" Zustand des Transformationsprozesses wird in einen ,,stabilen" Zu-
stand überführt, indem die relevanten politischen Akteure benannt und die neu etab-
lierten Institutionen auf vereinbarte demokratische Normen festgelegt werden.
17
25
  Bei Bos wird hier auch von einer ,,Übergangsdemokratie" gesprochen (1994: 86).
Dahingegen ist Normenstabilität respektive innere institutionelle Stabilität nur über 
Akteure möglich, die ihr Verhalten und ihre Entscheidungen den institutionell abge-
sicherten demokratischen Normen unterwerfen bzw. sich dem  ,,ungewissen Zu-
sammenspiel demokratischer Institutionen aus[...]setzen" (Bos 1994: 86). Nur so 
wird ein Wechsel von einem  Handeln ,,im Nichts" zu einem für alle Akteure bere-
chenbaren Handeln innerhalb eines stabilen Institutionssystems möglich (Beichelt 
2001: 17). Im Ergebnis wird das Verhalten der relevanten politischen Akteure durch 
das Normengerüst eines herausbildenden institutionalisierten Handlungsrahmen 
determiniert, was per se zu einer dauerhaften Stabilisierung des innerinstitutionellen 
Systems und damit  zur demokratischen  Konsolidierung führt  (Prezeworski  1991: 
26). Demnach kann von demokratischer Konsolidierung erst gesprochen werden, 
wenn alle relevanten politischen Akteure demokratische Institutionen als ,,the only 
game in town" akzeptieren (ebenda). 
Derweilen betonen zahlreiche akteurszentrierte Forschungsansätze
26
 insbesondere  
die stabilisierend Wirkung der Staatsbürger auf den Konsolidierungsprozess. Nach 
Diamond (2010) ist ein Zusammenbrechen der Demokratie um  so unwahrscheinli-
cher, je tiefer und breiter die Legitimität der Demokratie bei den Bürgern verankert 
ist.
Vor diesem  Hintergrund wird  in der Transformationsforschung zwischen minimalisti-
sche (Di Palma 1990: 138 f.; Prezeworski 1991: 26) und maximalistische Konsoli-
dierungskonzepte (Pridham  1995; Gunther et al. 1995; Merkel 1998) differenziert.
27
Erstere argumentieren sowohl handlungstheoretisch als auch elitenzentriert, sodass 
nur von Konsolidierung gesprochen werden kann, ,,wenn kein relevanter politischer 
oder sozialer Akteur außerhalb der demokratischen Institutionen seine Interessen 
und Ziele verfolgt, weil zu diesem  Zeitpunkt keine attraktive Systemalternative zur 
Demokratie existiert." (Merkel 2010: 110) Letztere folgen hingegen systemtheoreti-
schen Prinzipien, indem  neben der intermediären Ebene auch die der Staatsbürger 
bzw. deren Einstellung zur Demokratie betrachtet werden (Beichelt 2001: 25). Nach 
Merkel (2007: 416) müssen die Bürger das politische System  einstweilen als legitim 
und alternativlos anerkennen und mit einen über Jahre erworbenes ,,Einstellungs-, 
Werte- und Verhaltensmuster" stabilisieren. In diesem  Verständnis entwickelte Mer-
kel das ,,Mehrebenenmodell der demokratischen Konsolidierung", auf das ich im fol-
genden Abschnitt näher eingehen werde.
3.2 Merkels ,,Vier-Ebenen-Modell"
Merkels theoretische Konzept differenziert zwischen vier analytischen Ebenen der 
Konsolidierung. Neben der institutionellen und der intermediär-repräsentativen Ebe-
18
26
  Siehe hierzu ausführlich Easton (1965) und Almond/Verba (1963).
27
  Analog zu Geoffrey Pridhams ,,negativer" und ,,positiver" Konsolidierung (1995: 168).
ne, werden zusätzlich die Ebenen der Verhaltenskonsolidierung informeller Akteure 
und die der Staatsbürgerkultur betrachtet. Der äußere Rahmen (Umwelt) des Mo-
dells wird durch einen regionalen Kontext
28
, gesellschaftliche Konflikte
29
, internatio-
nale Unterstützung
30
 und einen wirtschaftlichen Kontext
31
 bestimmt (siehe Abbildung 
1). Die dem  Modell  zu Grunde liegenden vier Ebenen folgen idealerweise in chrono-
logischer Reihenfolge, wobei die erste Ebene zuerst und die vierte Ebene zuletzt 
demokratisch konsolidiert ist. Diese Trennschärfe ist aber in aller Regel nicht zu be-
obachten, vielmehr werden nachfolgende Ebenen früher bzw. gleichzeitig konsoli-
diert. Dessen ungeachtet ist die Legitimität und Stabilität eines politischen Systems 
sowohl von der Dauer des Konsolidierungsprozesses bzw. wie viele Ebenen konso-
lidiert wurden, als auch vom Wirken der Eliten und den Staatsbürgern während der 
vier Ebenen des Konsolidierungsprozesses abhängig.
3.2.1 Einfluss von Eliten und Staatsbürgern auf die Konsolidierung
Für Schubert/Klein  (2011) stellt Eliten ein ,,(p)olitisch-soziologischer Begriff für einen 
besonders hervorgehobenen Teil einer Bevölkerung, einer Organisation, eines sozi-
alen Systems" dar. In der vorliegenden Arbeit steht das Handeln und Wirken der 
Machteliten im  Fokus. Machteliten werden über ihr Durchsetzungsvermögen ge-
genüber anderen Mitglieder einer Gemeinschaft definiert und werden in der Folge in 
der vorliegenden Analyse mit ,,Eliten" benannt.
Im Gegensatz zu den ersten drei Ebenen des Konsolidierungsprozesses, die explizit 
vom Handeln der Eliten bestimmt werden (siehe Abbildung 1), stabilisieren die 
Staatsbürger durch ihren Legitimitätszuspruch auf der vierten Ebene die demokrati-
sche Konsolidierung. Auf  der ersten Ebene (Makroebene) etablieren Eliten hand-
lungseingrenzende und strukturierende Institutionen, die sich unmittelbar auf den 
Konsolidierungserfolg der nachfolgenden Ebenen auswirken. Die Konstellationen 
und Handlungen der Eliten auf  der zweiten Ebene (Mesoebene), also im Rahmen 
von herausbildenden Parteien und Interessenverbände, beeinflussen genauso die 
Konsolidierungschancen der nachfolgenden Ebenen, wie rückwirkend die Konsoli-
dierungschancen der ersten Ebene. 
Mit der Konsolidierung der ersten beiden Ebenen wird die Gefahr der Herausbildung 
von Vetomächten minimiert, die zur Verfolgung von Eigeninteressen demokratische 
Normen unterwandern. Die Konsolidierung der dritten Ebene, die der informellen 
Akteure und deren Akzeptanz gegenüber staatlich verfasster Institutionen, entschei-
det gleichzeitig über die Erfolgschancen der ersten Ebene und in Verbindung mit der 
zweiten Ebene, ob und inwieweit die vierte Ebene (Mikroebene), die der Staatsbür-
19
28
  Einfluss der Nachbarstaaten.
29
  Ethnisch-linguistisch, Ungleichheit, Armut und Gewaltpotenzial.
30
  In politischer, wirtschaftlicher und militärischer Beziehung.
31
  Aufbau einer internationalen und nationalen Wirtschaftsstruktur.
ger, eine stabile ,,Legitimationsbasis" für die erste im  Besonderen und für die ande-
ren Ebenen im Allgemeinen aufbaut. 
Abbildung 1: ,,Mehrebenenmodell der demokratischen Konsolidierung" 
Quelle: Merkel (2010: 111)
Nach Merkel (2007a: 417) basiert eine erfolgreiche demokratische Konsolidierung 
auf dem  Legitimitätszuspruch  der Bürger,  der per se eine ,,immunisierende Wirkung" 
gegenüber exogenen und endogenen Krisen ausübt. Die gut ausgebildete aber 
chancenlose Jugend, ,,die Freiheit und Demokratie, ein Ende der Willkürherrschaft 
20
Details
- Seiten
- Erscheinungsform
- Originalausgabe
- Erscheinungsjahr
- 2014
- ISBN (eBook)
- 9783956363665
- ISBN (Paperback)
- 9783956367106
- Dateigröße
- 1.3 MB
- Sprache
- Deutsch
- Institution / Hochschule
- FernUniversität Hagen
- Erscheinungsdatum
- 2014 (Oktober)
- Note
- 1,6
- Schlagworte
- "Arabischer Frühling" Konsolidierungsstand in der MENA-Region Demokratie Transformation Konsolidierung Akteurs- und Kulturtheoretische Ansätze Vergleichende Politikwissenschaft Arabischer Frühling Revolution Macht des Volkes Protest
- Produktsicherheit
- Diplom.de
 
					