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Moderne Subjektivität und Entdeckungsnarrativ in den Schriften Carl Peters

©2011 Masterarbeit 81 Seiten

Zusammenfassung

Inhaltsangabe:Einleitung:
Der Gegenstand der vorliegenden Arbeit ist die Untersuchung der autobiographischen Schriften des deutschen Kolonialpolitikers Carl Peters, insbesondere im Hinblick auf das Narrativ von Entdeckung und Eroberung, das er in seinen Werken artikuliert, und auf das Selbstbild, das er darin entwirft. Im Mittelpunkt der Arbeit stehen folgende Fragen: Wie stellt Peters sein koloniales Eroberungsprojekt dar? Welche Verfahren der Selbststilisierung und der Selbstdarstellung verwendet er? Welches Wissen – ökonomisches, geographisches, politisches usw. - prägt seine Darstellung und welches neue Wissen erzeugt er? Es geht um die Repräsentation von Wissen, um den Zusammenhang zwischen der Selbstdarstellung und der Selbstreflexion des Autors einerseits und andererseits dem Wissen, das er reproduziert und produziert. Den Schwerpunkt dieser Untersuchung bildet dabei der Diskurs des Zeitalters der europäischen Entdeckungsfahrten und Eroberungszüge, die ein Wissen über außereuropäische Länder, aber rückwirkend auch ein Wissen über Europa und deren Akteure produziert sowie besondere Verfahren von Subjektbildung und Selbstrepräsentation im Kontext der Expansion europäischer Seemächte und der Begegnung mit fremden Ländern hervorgebracht haben. Zu diesem Zweck soll im folgenden untersucht werden, welches Bild Carl Peters von sich selbst entwirft, und wie ein solches Selbstbild zustande kommt. Es soll erörtert werden, wie Peters seine Identität konstruiert, und welcher Zusammenhang zwischen Identität, geographischem und ökonomischem Wissen, Eroberungsdrang und nicht zuletzt der Konstruktion und Wahrnehmung der Identität des ‘Anderen’, das heißt hauptsächlich der Engländer und der afrikanischen Eingeborenen, besteht. Dahingegen soll die Frage, inwieweit Peters' Aussagen mit der historischen Wirklichkeit übereinstimmen, an dieser Stelle nicht behandelt werden, sondern das Augenmerk ausschließlich auf die Verfahren der Selbstrepräsentation und der Selbstinszenierung gerichtet werden. Insofern hat diese Arbeit keine geschichtswissenschaftlichen Ansprüche. Ziel derselben ist es vielmehr, Carl Peters' ‘Selbstentwurf’ aus einer Innenperspektive zu beleuchten, dabei jedoch stets auf die Diskurse aufmerksam zu machen, auf die er sich bezieht und die er mitprägt. Die Wahl von Peters' autobiographischen Werken ermöglicht es, die Eigenschaften moderner Subjektivität und ihre Verknüpfung mit der Expansion der europäischen Mächte in den Vordergrund zu rücken. […]

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Mondello Salvatore
Moderne Subjektivität und Entdeckungsnarrativ in den Schriften Carl Peters
ISBN: 978-3-8428-3997-7
Herstellung: Diplomica® Verlag GmbH, Hamburg, 2012
Zugl. Humboldt-Universität zu Berlin, Berlin, Deutschland, MA-Thesis / Master, 2011
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© Diplomica Verlag GmbH
http://www.diplomica.de, Hamburg 2012

1
Inhaltsverzeichnis
Einleitung ... 2
Kapitel I. Die Eroberung des globalen Raums: Identität und
Raumkonzeption in Carl Peters' Schriften ... 5
I. I. Der globale Chancenraum ... 5
I. II. Das Unternehmer-Subjekt ... 13
I. III. Raum und Identität ... 21
Kapitel II. Auto-persuasive Darstellungsverfahren ... 31
II. I. Carl Peters und Afrika: der ,,Homo Oeconomicus" und die
Disziplinierung der Eingeborenen ... 33
II. II. Der ,,Homo Oeconomicus" als Subjekt des Nationalstaates ... 50
Kapitel III. Entdeckung als Akt der Besitzergreifung ... 63
Ausblick ... 73
Literaturverzeichnis ... 74

2
Einleitung
Der Gegenstand der vorliegenden Arbeit ist die Untersuchung der autobiographischen
Schriften des deutschen Kolonialpolitikers Carl Peters, insbesondere im Hinblick auf das
Narrativ von Entdeckung und Eroberung, das er in seinen Werken artikuliert, und auf das
Selbstbild, das er darin entwirft. Im Mittelpunkt der Arbeit stehen folgende Fragen: Wie
stellt Peters sein koloniales Eroberungsprojekt dar? Welche Verfahren der Selbststilisierung
und der Selbstdarstellung verwendet er? Welches Wissen ­ ökonomisches, geographisches,
politisches usw. - prägt seine Darstellung und welches neue Wissen erzeugt er? Es geht um
die Repräsentation von Wissen, um den Zusammenhang zwischen der Selbstdarstellung
und der Selbstreflexion des Autors einerseits und andererseits dem Wissen, das er
reproduziert und produziert. Den Schwerpunkt dieser Untersuchung bildet dabei der
Diskurs des Zeitalters der europäischen Entdeckungsfahrten und Eroberungszüge, die ein
Wissen über außereuropäische Länder, aber rückwirkend auch ein Wissen über Europa und
deren Akteure produziert sowie besondere Verfahren von Subjektbildung und
Selbstrepräsentation im Kontext der Expansion europäischer Seemächte und der
Begegnung mit fremden Ländern hervorgebracht haben. Zu diesem Zweck soll im
folgenden untersucht werden, welches Bild Carl Peters von sich selbst entwirft, und wie
ein solches Selbstbild zustande kommt. Es soll erörtert werden, wie Peters seine Identität
konstruiert, und welcher Zusammenhang zwischen Identität, geographischem und
ökonomischem Wissen, Eroberungsdrang und nicht zuletzt der Konstruktion und
Wahrnehmung der Identität des ,,Anderen", das heißt hauptsächlich der Engländer und der
afrikanischen Eingeborenen, besteht. Dahingegen soll die Frage, inwieweit Peters'
Aussagen mit der historischen Wirklichkeit übereinstimmen, an dieser Stelle nicht
behandelt werden, sondern das Augenmerk ausschließlich auf die Verfahren der
Selbstrepräsentation und der Selbstinszenierung gerichtet werden. Insofern hat diese Arbeit
keine geschichtswissenschaftlichen Ansprüche. Ziel derselben ist es vielmehr, Carl Peters'
,,Selbstentwurf" aus einer Innenperspektive zu beleuchten, dabei jedoch stets auf die
Diskurse aufmerksam zu machen, auf die er sich bezieht und die er mitprägt.
Die Wahl von Peters' autobiographischen Werken ermöglicht es, die Eigenschaften
moderner Subjektivität und ihre Verknüpfung mit der Expansion der europäischen Mächte
in den Vordergrund zu rücken. Die neuzeitliche Autobiographik ist eng verbunden mit der

3
Entstehung des modernen Subjektes und seinem Wunsch nach Selbstdarstellung. Erst wenn
der Mensch sich als den ,,Mittelpunkt eines Lebensraumes"
1
versteht, wenn er die
Geschichte als eine Entwicklung betrachtet, die mit der Einmaligkeit seiner eigenen
Existenz verwoben ist, wenn bei ihm das Bewusstsein und das Verlangen aufkeimen, ,,der
Natur noch etwas hinzuzufügen und ihr den Stempel seines Vorhandenseins
aufzudrücken"
2
,
dann erwächst jenes Bedürfnis, den eigenen Lebenslauf vor dem
Vergessen zu retten
3
und ihm zugleich einen höheren Sinn zuzuschreiben, ihn ,,als die
Realisierung eines obersten Zweckes, dem sich alle Einzelwerke unterordnen, als die
Verwirklichung eines höchsten Gutes"
4
darzustellen. Carl Peters' Selbstdarstellung
gehorcht diesem Prinzip, da er sich in seinen Schriften bemüht, sein Leben als die
Verwirklichung eines höheren Zieles zu verklären. Dieses höhere Ziel war die Schaffung
eines Kolonialreiches für Deutschland. Er betrachtet seinen Lebensentwurf als eine
Rechtfertigung des deutschen Kolonialstrebens, er stellt ihn als ein zur Entwicklung der
Welt- und der deutschen Geschichte paralleles und diese beeinflussendes Phänomen dar.
Indem er sich selbst als Patrioten und Kolonisator stilisiert, während er ein Bild der
Afrikaner als zu beherrschender Subjekte entwirft, erzeugt er einen kolonialen
Legitimierungsdiskurs. Die Wahrnehmung des Anderen als zu erziehender Wilder und die
Schaffung eines Mythos von der angeblichen Überlegenheit des Europäers, die man bei
Peters beobachten kann, gehörten zu den wichtigsten Herrschaftsstrategien des Zeitalters
der europäischen Expansion.
5
Die Art, wie Peters seine Biographie literarisch konstruiert,
ermöglicht einen Einblick in einen Diskurs, in dessen Mittelpunkt das moderne Subjekt
und sein Drang, Neues zu schaffen, ferne Gebiete zu erobern und die Welt zu verändern,
stehen.
Um Missverständnissen vorzubeugen, wollen wir nun kurz auf den Begriff des
Entdeckungsnarrativs eingehen. Dasselbe soll hier als jenes Narrativ
6
verstanden werden,
welches sich im Zuge der europäischen Entdeckungsreisen und Eroberungsexpeditionen
1
Georges Gusdorf: Voraussetzungen und Grenzen der Autobiographie. In: Günter Niggl (Hrsg.): Die
Autobiographie. Zur Form und Geschichte einer literarischen Gattung. 2., um ein Nachwort zur
Neuausgabe und einen bibliographischen Nachtrag ergänzte Auflage. Darmstadt 1998, S. 121 ­ 147, hier.
S. 122.
2
Ebenda,
S.
124-125.
3
Ebenda,
S.
125.
4
Wilhelm Dilthey: Das Erleben und die Selbstbiographie. In: Günter Niggl: Die Autobiographie, S. 21-32,
hier S. 30.
5
Ein Beispiel hierfür liefert ,,der Mythos des trägen Einheimischen", vgl. Edward W. Said: Culture and
Imperialism. London 1994, S. 307.
6
Zum Begriff des Narrativs vgl. Peter Childs / Roger Fowler: The Routledge Dictionary of Literary Terms.
London / New York 2006, S. 148-150, und Ansgar Nünning (Hrsg.): Metzler Lexikon Literatur- und
Kulturtheorie. Vierte, aktualisierte und erweiterte Auflage. Stuttgart / Weimar 2008, S. 179.

4
vom 15. bis zum 20. Jahrhundert entwickelte. Man mag die Frage aufwerfen, inwieweit die
Anwendung dieses Begriffs auf die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts zulässig sei. Als das
,,Zeitalter der Entdeckungen" im engeren Sinne wird oft nur jene Epoche ,,zwischen der
Mitte des 15. und dem Ende des 17. Jahrhunderts"
7
bezeichnet, in der europäische
Seefahrer immer mehr Gebiete der Erde ins Bewusstsein der Europäer rückten und somit
ein neues Weltbild schufen.
8
Der Historiker Eric J. Hobsbawm nennt die Periode zwischen
1875 und 1914 aus politischen und ökonomischen Gründen das ,,imperiale Zeitalter"
9
und
grenzt es somit vom Entdeckungszeitalter ab.
10
Für eine Analyse von Carl Peters' Werken
erscheint uns eine solche Einteilung jedoch nicht zweckmäßig. Aus Peters' Sicht bestand
eine eindeutige Kontinuität zwischen Columbus' Epoche und seiner eigenen, denn er sah
sein Kolonialprojekt in der Tradition der großen Entdeckungsfahrer und Kolonialeroberer.
11
Ferner lassen sich zahlreiche Parallelen zwischen den Werken früherer Entdecker ­ uns
werden insbesondere die Schriften des Columbus beschäftigen ­ und denen Peters'
feststellen. Dementsprechend scheint es uns ratsam, mit der Wahl des Begriffs des
,,Entdeckungsnarrativs" auf die Gemeinsamkeiten aufmerksam zu machen, statt die
Unterschiede zu betonen. Somit wollen wir auf eine Praxis der Weltentdeckung, die
zugleich die Praxis der Welteroberung mit einbezog, sowie auf die Entstehung und
Entwicklung eines neuen Weltbildes und einer ökonomisch und offensiv geprägten
Handlungskultur hinweisen.
Im ersten Kapitel werden wir eine Analyse der Verbindung von modernem Weltbild,
Subjektbildung und Expansion vornehmen. Im zweiten Kapitel soll auf die auto-
persuasiven Darstellungsverfahren eingegangen werden, die Peters einsetzt, um sein
Projekt zu begründen und zu rechtfertigen. Im dritten Kapitel werden wir untersuchen,
inwieweit Entdeckungsreisen als Akte der Besitzergreifung dargestellt werden und wie
versucht wird, sie zu legitimieren.
7
John H. Parry: Das Zeitalter der Entdeckungen. München 1983 (Kindlers Kulturgeschichte Europas Bd.
12), S. 11.
8
Vgl. Peter Sloterdijk: Im Weltinnenraum des Kapitals. Für eine philosophische Theorie der
Globalisierung. Frankfurt am Main 2005, S. 151-160.
9
Vgl. Eric J. Hobsbawm: Das Imperiale Zeitalter 1875-1914. Aus dem Englischen von Udo Rennert.
Frankfurt am Main / New York 1989. Laut der Brockhaus Enzyklopädie setzt sich die
Entdeckungsgeschichte dagegen bis heute fort, vgl. Brockhaus Enzyklopädie in 30 Bänden. 21., völlig
neu bearbeitete Auflage. Bd. 8. Leipzig / Mannheim 2006, S. 119-120.
10
Dazu vgl auch. Urs Bitterli (Hrsg.): Die Entdeckung und Eroberung der Welt. Dokumente und Berichte. 2
Bände. München 1980. Bd. I, S. 11.
11
Carl Peters: Gesammelte Schriften. Mit Unterstützung des Reichsinstituts für Geschichte des neuen
Deutschlands. Hrsg. von Professor Dr. Walter Frank. 3 Bände. Bd. I. München / Berlin 1943, S. 64 (Im
folgenden als Carl Peters: GS, Bd. I angeführt).

5
Kapitel I. Die Eroberung des globalen Raums: Identität und
Raumkonzeption in Carl Peters' Schriften
In diesem Kapitel soll der Zusammenhang zwischen Carl Peters' Selbstdarstellung und
seiner Darstellung des globalen Raums als Ressourcen- und Chancenraums untersucht
werden. Im Mittelpunkt dieser Analyse stehen die Begriffe des neuzeitlichen Weltbildes
und des Unternehmertums als einer der Neuzeit charakteristischen Handlungskultur. Wir
wollen auf die Frage eingehen, inwiefern die Neuzeit durch ein neues, von früheren
Epochen unterscheidbares Weltbild geprägt ist, und welcher Zusammenhang zwischen
neuzeitlichem Weltbild und moderner Subjektivität besteht. Wir wollen zeigen, wie Carl
Peters in seinen Werken sich selbst als ein im globalen Raum agierendes Unternehmer-
Subjekt darstellt, das durch die Verbindung von Theorie und Praxis sich selbst als Urheber
weltverändernder Taten stilisiert. Im ersten Teil dieses Kapitels werden wir den Begriff des
globalen Raums definieren und die Bedeutung zu erläutern versuchen, die das neuzeitliche
Weltbild für die moderne Subjektivität und die moderne Handlungskultur hat. Im zweiten
Teil soll der Zusammenhang zwischen globalem Raum und modernem Unternehmertum
aufgezeigt werden. Im letzten Teil sollen schließlich anhand der beiden Begriffe Carl
Peters' Raumkonzeption und sein Selbstbild analysiert werden.
I. I. Der globale Chancenraum
Einen Schlüssel zum Verständnis der Selbstdarstellung Peters' liefert bereits die
Einführung, die der nationalsozialistische Historiker Walter Frank (1905-1945)
12
1943 für
die Gesamtausgabe von dessen Werken verfasste:
,,Daß Carl Peters [...] die Kraft der Aktion und die der Kontemplation, in sich trug, daß er zu den großen
Handelnden und zugleich zu den großen Schriftstellern unserer Nation gehört, das macht nicht zum
wenigsten den Reichtum und die Kraft dieser ungewöhnlichen Persönlichkeit aus."
13
Es sei hier von der mehr oder minder zulässigen Vereinnahmung der Figur Peters' zu
Zwecken der nationalsozialistischen Propaganda abgesehen. Was uns an Walter Franks
12
Biographisches über Walter Frank (1905-1945 in: Deutsche Biographische Enzyklopädie (DBE). Hrsg.
von Rudolf Vierhaus unter Mitarbeit von Dietrich von Engelhardt u.a. 2., überarbeitete und erweiterte
Ausgabe. Bd. 3. München 2006, S. 457.
13
Carl Peters: GS. Bd. I, S. V (Hervorhebungen im Original).

6
Behauptung interessiert, ist die besondere Bedeutung, die er der Verbindung von Theorie
und Handeln beimisst. Bereits bei der Erzählung seiner Herkunft macht Peters deutlich,
dass ihm viel daran liegt, durch große Taten über seine Herkunft hinauszuwachsen. Immer
wieder hebt er seine Abneigung gegenüber dem bürgerlichen Leben hervor:
,,Wenn ich [...], knapp an Mitteln, in einem kleinbürgerlichen Haushalt, ohne große Familienbeziehungen,
die Schule bis Oberprima durchgemacht hätte, [...] so würde meine Seele sich vielleicht mit der Zeit in die
Enge einer preußischen normalen Staatskarriere eingelebt und ich würde wohl mich zu einem
Gymnasiallehrer ausgewachsen haben."
14
Der Bescheidenheit einer solchen Karriere wird die heroische Größe gegenübergestellt,
welche nach den Worten Peters' in seiner Phantasie auf zwei Weisen entstand: einerseits
durch die Lektüre insbesondere historischer Werke, andererseits durch die Ereignisse, die
1870-71 zum Sieg Deutschlands über Frankreich führten und in der Gründung des
Deutschen Reiches mündeten. Als ,,Autodidakt" habe Peters sich schon in der Kindheit in
das Lesen ,,weltgeschichtliche[r] Werke" vertieft,
15
welche seine Einbildungskraft
beeinflussten und ihm einer bürgerlichen Existenz eine heroische, kämpferische vorziehen
ließen:
,,So wurden mir schon frühzeitig Miltiades, Themistokles, die Gracchen, Cäsar, Friedrich der Große und
Napoleon usw. vertraute Persönlichkeiten, und meine jugendliche Phantasie entflammte sich an diesen
Vorbildern. Eine normale Laufbahn, wie sie Söhnen aus derartigen kleinen Beamtenfamilien das
Natürliche zu sein pflegt, war von vornherein nicht nach meinem Geschmack, schon eher dachte ich
daran, in die Vereinigten Staaten zu gehen."
16
Zwei Punkte sind hier besonders hervorzuheben: Zum einen die oben implizit suggerierte
Vorstellung, dass es zwei Arten von Menschen gibt: solche, die ihren Namen durch Taten
unvergesslich machen, also in die Geschichte eingehen, und solche, die keine besonderen
Leistungen hervorbringen und somit Teil jener Masse sind, die aus namenlosen,
vergessenen Statisten der Geschichte besteht. Der Autor lässt keinen Zweifel daran, dass
er sich selbst seiner Veranlagung nach zur ersten Gruppe rechnet. Zum anderen, dass die
Auswanderung Chancen bietet, die eigenen Pläne zu verwirklichen. Als Auswanderung ist
hier jene besondere neuzeitliche Bewegung von einem Ort zu einem anderen eines als
Fläche imaginierten Globus zu verstehen, welcher unter anderem als Projektionsfläche für
Wünsche und Phantasien dient. Denn der Gedanke, in die Vereinigten Staaten zu gehen,
erscheint in Peters' Darstellung nur möglich, weil sie mit einem neuzeitlichen Verständnis
14
Ebenda,
S.
31.
15
Ebenda,
S.
23.
16
Ebenda,
S.
34.

7
des Globus verbunden ist. Peter Sloterdijk beschreibt einen der wichtigsten Aspekte der
Neuzeit dadurch, dass er diese als den ,,Übergang von der meditativen Kugelspekulation
zur Praxis der Kugelerfassung"
17
bezeichnet. Diese Definition geht auf die Martin
Heideggers zurück, welcher das Wesen der Neuzeit folgendermaßen definierte:,,Der
Grundvorgang der Neuzeit ist die Eroberung der Welt als Bild. Das Wort Bild bedeutet
jetzt: das Gebild des vorstellenden Herstellens."
18
Es ist die Entstehung des Subjektes als
Bezugspunktes des Betrachtens und des Begreifens der Welt, was die Neuzeit von früheren
Epochen abhebt. Dies bewirkt eine ,,Vergegenständlichung des Seienden", die ,,sich in
einem Vor-stellen [vollzieht], das darauf zielt, jegliches Seiende so vor sich zu bringen, daß
der rechnende Mensch des Seienden sicher und d.h. gewiß sein kann."
19
Es sei hier auf
Heideggers Behauptung hingewiesen, dass der Mensch in der von ihm als Bild
vorgestellten Welt ,,um die Stellung" kämpfe, ,,in der er dasjenige Seiende sein kann, das
allem Seienden das Maß gibt und die Richtschnur zieht."
20
Der Gebrauch des Verbs
,,kämpfen" in diesem Kontext deutet auf einen Zug der Neuzeit hin, der sowohl in
theoretischer Form als ,,Kampf der Weltanschauungen"
21
als auch in seiner praktischen
Gestalt einer ,,Angriffs- und Ausgriffskultur"
22
vorhanden ist und durch eine inhärente
Offensivität gekennzeichnet ist. Eine der weitreichendsten Folgen der Vorstellung der Welt
als Bildes ist, dass das Subjekt nicht länger an den natalen Raum, noch an mythische Orte
oder an eine religiöse Raumhierarchie gebunden ist. Sein Standort ist die Landkarte, mit
ihrem neutralisierten, aus Punkten bestehenden Raum.
23
Aus dieser Sicht lässt sich Peters'
,,globale" Perspektive einerseits als die Konsequenz eines bereits vorhandenen Wissens
über den Globus und eines vorhandenen Diskurses über Entdeckung und Eroberung von
Gebieten außerhalb Europas verstehen, andererseits als die Produktion eines Wissens
ansehen, das Peters mit dem Zweck zu verbreiten und zu propagieren suchte, Deutschland
in den Kreis global-imperialistischer Mächte einzuführen, bzw. jenes Wissen zu verbreiten,
das zu einer solchen Weltherrschaft überhaupt vorbereiten sollte. Die Bedeutung des
neuzeitlichen ,,Weltbildes" in Peters' Werken unterstreicht die Funktion des Betrachtens
von Landkarten als Phantasie erregenden Momentes, der als Auslöser von Projekten dient.
In Peters' Darstellung erscheint Deutschland zuerst als ,,terrane", kontinentale Macht. Er
17
Peter Sloterdijk: Im Weltinnenraum des Kapitals, S. 49.
18
Martin Heidegger. Holzwege. Hrsg. Von Friedrich-Wilhelm von Herrmann. 7., durchgesehene Auflage.
Frankfurt am Main 1994, S. 94.
19
Ebenda,
S.
87.
20
Ebenda,
S.
94.
21
Ebenda,
S.
94.
22
Peter Sloterdijk: Im Weltinnenraum des Kapitals, S. 84.
23
Dazu vgl. ebenda, S. 48-49.

8
sah es als seine Lebensaufgabe, dieses Deutschland, das er als unvollkommen betrachtete,
von einer terranen hin in eine moderne, das heißt, in eine maritime Macht zu verwandeln:
,,[D]er Krieg von 1870 und die Gründung des Reiches im Januar 1871 fanden mich schon als einen
verständnisvolleren Beobachter ­ ich war damals 14 Jahre alt. Diese Eindrücke trieben meinen Geist
immer entschiedener in die nationale, um nicht zu sagen chauvinistische Richtung. [D]eutlich weiß ich,
daß mich ein Blick auf die überseeischen Landkarten in den siebziger Jahren mit einer Art von
Schamgefühl erfüllte. Das kleine Dänemark und Holland färbten Landgebiete über See mit ihren Farben ­
wo blieb das mächtige Deutsche Reich?"
24
Hier findet ein Übergang, ein typisch neuzeitlicher, ja nur in der Zeit der Entdeckungen
vorstellbarer gedanklicher Übergang von der terranen hin zur maritimen Vorherrschaft
durch das Medium der Landkarte statt. Die Großmachtstellung, die Deutschland auf dem
Kontinent errungen hatte, ist aus dieser globalen Sicht nicht zufriedenstellend und deutet
auf die vermeintliche Rückständigkeit Deutschlands hin. Es ist der Blick auf den Globus,
welcher die kontinentale Macht relativiert, ja als geradezu unbedeutend erscheinen lässt,
und der das Imaginieren einer Betätigungs- und Projektionsfläche für das handelnde
Subjekt außerhalb dieses kontinentalen Raumes möglich macht.
25
Die Bedeutung der
Geographie muss dabei nachdrücklich betont werden. Bereits der Jurist Carl Schmitt, der
sich ,,als den letzten Legitimisten der Weltherrlichkeit Europas"
26
präsentierte, machte
darauf aufmerksam, dass eine der wichtigsten Funktionen der Geographie in der Neuzeit in
ihrem praktischen Nutzen als Versinnbildlichung eines Betätigungsraums, als
Vergegenständlichung einer Projektionsfläche lag:
,,Die reine Geographie und die bloße Kartographie sind zwar, in ihrer Eigenschaft als
naturwissenschaftliche, mathematische oder technische Wissenschaften und Methoden, etwas Neutrales.
Aber sie liefern doch, wie jeder Geograph weiß, unmittelbar aktuelle und hochpolitische Anwendungs-
und Verwertungsmöglichkeiten."
27
Den Gegensatz zwischen terraner und maritimer Macht drückt Peters in einem Cecil
Rhodes gewidmeten, 1915 veröffentlichten Aufsatz aus. Hierin stellt er dem seinem
heimatlichen Boden verhafteten, in seiner Grundhaltung ländlichen Buren Paul Krüger den
global unternehmerisch agierenden englischen Imperialisten Rhodes gegenüber.
,,[Paul Krüger] war die Verkörperung des alten südafrikanischen Bauerntums. Rhodes hatte hinter sich
24
Carl Peters: Die Gründung von Deutsch-Ostafrika. Kolonialpolitische Erinnerungen und Betrachtungen
(1906). In: Ders.: Gesammelte Schriften. Mit Unterstützung des Reichsinstituts für Geschichte des neuen
Deutschland. Herausgegeben von Professor Dr. Walter Frank. 3 Bände. Bd. I. München / Berlin 1943, S.
123 (Im folgenden als Carl Peters: GS. Bd. I angeführt).
25
Peter Sloterdijk: Im Weltinnenraum des Kapitals, S. 77.
26
Ebenda,
S.
161.
27
Carl Schmitt: Der Nomos der Erde im Völkerrecht des Jus Publicum Europaeum. Berlin 1988, S. 56.

9
den gewaltigen britischen Kapitalismus und focht nicht nur mit dessen Mitteln, sondern auch für dessen
Ziele. Krüger war von Gesinnung agrarisch. Er wollte sein Land einseitig abschließen, und er war bigott
bis aufs Mark. Rhodes war durch und durch modern."
28
Das Abschließen und Abgrenzen einer bereits bestehenden territorialen Entität steht im
Widerspruch zu einem modernen Ausdehnungsdrang, der in der Expansion Chancen
wittert. Dieser Sichtweise entsprechend hebt Peters hervor, dass Geschichte und
Geographie Rhodes' Lieblingsfächer gewesen seien.
29
Ebendiese Disziplinen studierte
Peters unter anderem an der Universität,
30
und er behauptete, ,,von allen bekannten
Afrikareisenden der einzige" zu sein, ,,welcher Berufsgeograph von Fach" sei.
31
Es ist an
dieser Stelle interessant, Peters' Beschreibung von Rhodes' Eigenschaften mit der in
Oswald Spenglers Der Untergang des Abendlandes zu vergleichen. Dieser scheint,
zumindest auf bewusster Ebene, die ,,modernen" Züge Rhodes' nicht zu erkennen, denn er
macht ihn zum ,,Cäsarentypus" der Neuzeit schlechthin:
,,Rhodes verstand unter erfolgreicher Politik einzig den territorialen und finanziellen Erfolg. Das ist das
Römische an ihm, dessen er sich sehr bewußt war. In dieser Energie und Reinheit hatte sich die
westeuropäische Zivilisation noch nicht verkörpert."
32
Einen Cäsarentypus nennt Spengler einen ,,Tatsachenmensch[en] von ungeheurem
Verstande",
33
einen für die Zivilisation charakteristischen Menschenschlag. Es ist jedoch in
einer Bemerkung, die er nebenbei hinzufügt, in der Spengler auf die rein neuzeitlichen
Züge Rhodes', beinahe unbeabsichtigt, hinweist:
,,Nur vor seinen Landkarten konnte er in eine Art dichterische Ekstase geraten, er, der als Sohn eines
puritanischen Pfarrhauses mittellos nach Südafrika gekommen war und ein Riesenvermögen als
Machtmittel für seine politischen Ziele erworben hatte."
34
Es ist die Ekstase, die Suggestionskraft des Globus, der den Mittellosen unendliche
Reichtümer, Schätze und Chancen, die im natalen Raum nicht zu finden, nicht zu erringen
sind, verspricht, ein wiederkehrendes Motiv von Entdeckungs- und Eroberungsreisen in
der Neuzeit. In diesem Zusammenhang ist Peters' Satz zu verstehen, dass ,,Rhodes [...]
28
Carl Peters: Cecil Rhodes (1915). In: Ders.: Gesammelte Schriften. Mit Unterstützung des Reichsinstituts
für Geschichte des neuen Deutschland. Herausgegeben von Professor Dr. Walter Frank. 3 Bände. Bd. III.
München / Berlin 1944, S. 246-247 (Im folgenden als Carl Peters: GS. Bd. III angeführt).
29
Ebenda,
S.
247.
30
Carl Peters: GS. Bd. I, S. 126.
31
Ebenda,
S.
52.
32
Oswald Spengler: Der Untergang des Abendlandes. Umrisse einer Morphologie der Weltgeschichte.
München 1979, S. 52-53.
33
Ebenda,
S.
53.
34
Ebenda, S. 53 (Hervorhebungen vom Verfasser).

10
nicht berufen" sei, Armeen zu führen und Reiche zu erobern."
35
Anders als Cäsar, der
primär Politiker und Feldherr war, begann die Karriere Rhodes' als Diamantengräber.
Dessen Werdegang, so, wie Carl Peters ihn dem deutschen Publikum schildert, ist der eines
Mannes auf der Suche nach Kapital.
36
Der Anhäufung von Kapital folgte dann die
Durchsetzung seines Planes, den ganzen Süden Afrikas britisch zu machen: ,,Diese echt
britische Art, sich zunächst einen kapitalistischen Rückhalt zu schaffen und erst dann an
Ländererwerbungen sich zu wagen"
37
ist Peters zufolge der größte Unterschied zwischen
Rhodes und seinen Mitbewerbern, insbesondere Krüger.
Die Darstellung Peters', in der
Rhodes als Vorbild eines erfolgreichen Kolonialisten und Patrioten charakterisiert wird,
macht deutlich, dass für Peters die Figur des Kolonialisten ökonomische, politische und
militärische Elemente in sich vereint. Er handelt nach ökonomischen Prinzipien, und er
setzt Kenntnisse und Ressourcen ein, um seine Ziele zu erreichen. Krügers Welt ist die
terrane, hierarchische; Rhodes' Welt ist die der Entfaltung heldenhafter, unternehmerischer
Subjektivität. Diese Vorstellung knüpft an einen geographischen Diskurs an, der sich
insbesondere im kolonialen und imperialistischen Zeitalter entwickelte, dessen Ansätze
jedoch bis auf Columbus und Cortés zurückreichen.
38
Um dies zu verdeutlichen, wollen wir
hier auf die Lehren einer der zentralen Figuren in der Erdkunde des 19. Jahrhunderts,
Friedrich Ratzel (1844-1904)
39
,
eingehen. Der Ausgangspunkt von Ratzels Überlegungen
bildet die Vorstellung, dass der Staat ein Organismus sei, ,,in den ein bestimmter Teil der
Erdoberfläche so mit eingeht, daß sich die Eigenschaften des Staates aus denen des Volkes
und des Bodens zusammensetzen."
40
Die Verbindung von Boden und Volk bestehe in ihrer
Wechselwirkung, das heißt in der Tatsache, dass Boden und Menschen einander prägten
und schließlich zur Schaffung des Staates führten, wohingegen auf unbewohntem,
brachliegendem Land, das heißt dort, wo der Boden für sich existiert und kein
Wechselverhältnis mit den Menschen besteht, nie Staatsgebilde aufkeimen könnten. Es
geht also um eine Theorie der Staatlichkeit, welche auf die Interaktion von Menschen und
Boden basiert. Somit sei der Staat immer ,,ein Stück Menschheit und ein menschliches
35
Carl Peters: GS. Bd III, S. 245.
36
,,Rhodes hatte vornherein [...] damit angefangen, Diamanten auszugraben. [E]r begann demnach,
Mutungsrechte zu kaufen und wieder zu verkaufen. Damit erhöhte er sein Vermögen." Ebenda, S. 249.
37
Ebenda.,
S.
251.
38
Es sei hier nebenbei bemerkt, dass dieser Diskurs seine brutalste Form in der nationalsozialistischen
Vorstellung vom ,,Lebensraum" erreichte: ,,Ratzels Raum- und Grenztheorie ist, ohne diese sogleich als
Nazi-Ideologie zu werten, durchaus anschlussfähig an die >Lebensraumpolitik< des >Dritten Reichs<."
Vgl. Raum. Ein interdisziplinäres Handbuch. Hrsg. von Stephan Günzel. Unter Mitarbeit von Franziska
Kümmerling. Stuttgart / Weimar 2010, S. 56.
39
Für einen Überblick der Ratzelschen Lehren vgl. ebenda, S. 52-59.
40
Friedrich Ratzel: Politische Geographie. München / Leipzig 1897, S. 5.

11
Werk und zugleich ein Stück Erdboden."
41
Bereits im Vorwort seiner Politischen
Geographie behauptet Ratzel, dass der ,,geographische Sinn", den er neben den
"historischen Sinn" stellt, sich bei "praktischen Staatsmännern" und bei "ganzen Nationen"
als "Expansionstrieb, Kolonisationsgabe, angeborener Herrschergeist" manifestiere.
Diesem Konzept liegt der Gedanke zugrunde, dass die Erdoberfläche der Schauplatz
ständiger Bewegungen von Völkern ist, die zu einem historischen Zeitpunkt in einem
bestimmten Gebiet sich ansiedelten, dessen Ressourcen sie verwendeten und wo sie sich
als staatlichen Organismus zusammenschlössen. Es gibt Ratzel zufolge eine natürliche
Tendenz zur Expansion, die aus der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklung
von Staaten hervorgeht. Ein Volk wächst demgemäß in ein Gebiet hinein, um entsprechend
dem Bevölkerungswachstum und der Dichte der Besiedlung dann die Grenzen des Staates
zu erweitern. So heißt es in der Politischen Geographie:
,,So wie Europa in seiner heutigen Bevölkerungszahl von ca. 350 Millionen der im Vergleiche zum
Flächenraum weitaus bevölkertste Erdteil ist, so steht es auch an Wachstum dieser Bevölkerung allen
anderen Teilen der Erde voran. Es gibt kein annähernd gleich großes Gebiet, auf welchem, wie in Europa,
die wachsenden Bevölkerungen so sehr im Übergewichte sind. In dieser völkerzeugenden Kraft Europas
liegt der wichtigste Grund seiner hervorragenden Stellung in der Geschichte der Menschheit seit 2000
Jahren. Europa nimmt gegenüber einem großen Teile der Erde die Stellung eines durch Bevölkerungskraft
überlegenen, kulturkräftigen Stammlandes ein. Es ist im großen, was einst Rom, als es sein Weltreich
gründete, im engeren Rahmen der Mittelmeerländer war."
42
Das Wachstum der europäischen Bevölkerung erzeugt Auswanderung, welche "die
folgenreichste Eigenschaft unseres Erdteiles in seinen Beziehungen zu den anderen
Erdteilen" bilde. Die Dichte und Zahl der Einwohner des Alten Kontinents machten es
unmöglich, die ganze Bevölkerung zu ernähren. Die Wechselwirkung von Menschen und
Boden gestaltet sich laut Ratzel also dahingehend, dass der Kolonialismus für Europa die
unvermeidliche und durchaus natürliche Lösung wirtschaftlicher und demographischer
Fragen ist. Um die europäische Bevölkerung zu ernähren, müsse man
,,Getreide und Fleisch aus Amerika, Indien, Ägypten, Australien herbeibringen und dafür zahlt Europa
hauptsächlich mit den Erzeugnissen seiner Industrie und im allgemeinen mit dem Ertrage seiner
überlegenen Kultur. Dieselben Schiffe, welche diese Waren zuführen, tragen den Bevölkerungsüberschuß
nach Westen und Osten über das Meer fort."
43
Hier wird eine Welt dargestellt, die sich durch die Vernetzung ihrer Teile auszeichnet, wo
Waren und Menschen sich in ständiger Bewegung von West nach Ost und umgekehrt
41
Ebenda,
S.
4.
42
Ebenda,
S.
132.
43
Ebenda,
S.
133.

12
befinden. Dennoch sind die Erdteile nicht gleichrangig, sondern hierarchisch geordnet, mit
Europa an der Spitze. Zwei Aspekte sind hervorzuheben: Erstens, dass wir hier einen
Diskurs von der europäischen Überlegenheit beobachten können; Zweitens, dass diese
Überlegenheit sowie das Verhältnis zwischen Europa und den übrigen Weltteilen allein aus
der Sicht ihrer Organisation, ihrer Entwicklung und ihres Wachstums gerechtfertigt wird.
Die Unterlegenheit nicht-europäischer Völker ist nach Ratzel dementsprechend bereits in
ihrer städtebaulichen, infrastrukturellen Entwicklung erkennbar, die den Grad der
Nutzbarmachung des von ihnen bewohnten Bodens aufzeigt.
,,[D]ie Entwickelung des Staates [ist] eine fortschreitende Organisation des Bodens durch immer engere
Verbindung mit dem Volk. Der Unterschied zwischen dem Staate eines Kulturvolkes und eines
barbarischen liegt immer auch darin, daß dort diese Organisation viel weiter fortgeschritten ist als hier.
[W]enn wir die Karte eines Negerstaates zeichnen, ist es das einfache Bild eines Elementarorganismus
[...]. Welcher Abstand auch schon von der abgekürzten und zusammengedrängten Generalkarte irgend
eines ganz unbedeutenden europäischen Staates mit seinen kleinen und großen Siedelungen, Grenz- und
Hauptstädten, Festungen, Weg-, Kanal- und Bahnnetzen!"
44
Die Verbindung zwischen Menschen, Raum und Ökonomie, auf die wir in den nächsten
Kapiteln noch genauer eingehen werden, ist hier entscheidend. Das Recht zu erobern wird
gerechtfertigt durch die Fähigkeiten der Menschen, den Boden zu gestalten, sich auf
Kosten anderer Völker durchzusetzen. Diese Aspekte sind in Bezug auf Carl Peters'
Selbstdarstellung besonders wichtig. Einerseits, weil der globale Raum als Schauplatz
seines Kolonialunternehmens eine zentrale Rolle bei seiner Selbstdarstellung spielt;
Andererseits, weil er als erster bedeutender deutscher Kolonialeroberer in seinen Werken
durch die Erzählung seiner Expeditionen ein Wissen über das, was nach seiner Vorstellung
ein deutscher Kolonisator, Entdecker und Eroberer zu sein hatte, und gleichzeitig ein
Wissen über Afrika und seine Bevölkerung erzeugte. Damit schuf er einen
imperialistischen Legitimationsdiskurs. Die Relation zwischen globalem Chancenraum und
Ökonomie ist ein wesentliches Element dieses Diskurses. Dies soll der Gegenstand des
nächsten Abschnitts sein.
44
Ebenda, S. 6- 7.

13
I. II. Das Unternehmer-Subjekt
Der Begriff des globalen Raums deutet auf eine Hinwendung des modernen Menschen
vom Spekulativen zum Praktischen hin.45
Das geographische Wissen, die Eroberung der
Welt durch den Akt der Ent-deckung, der Umwandlung des ,,Unvorgestellte[n] ins
Vorgestellte"
46
erscheint als eine anti-spekulative, als eine zum Handeln auffordernde
Neuausrichtung moderner Subjekte gegenüber früheren Epochen. Die Verwurzelung
moderner Weltbetrachtung im Handeln drückte Joseph Conrad folgendermaßen aus:
,,Of all the sciences, geography finds its origin in action, and what is more, in adventurous action of the
kind that appeals to sedentary people who like to dream of arduous adventure in the manner of prisoners
dreaming behind bars of all the hardships and hazards of liberty dear to the heart of man."
47
Der ,,Blick auf die Landkarte" ist ein Moment der Ekstase, in der Projekte entstehen. Eine
besonders interessante Passage in Carl Peters' Lebenserinnerungen weist nicht nur auf den
Zauber des Erdball-Anschauens hin, sondern auch darauf, dass die Entdeckung und
Eroberung des Globus aufs engste verknüpft ist mit dem Streben moderner Menschen, ihre
Wünsche, Träume und Sehnsüchte in die Tat umzusetzen:
,,[I]ch fand, daß die Natur mich für eine praktische Tätigkeit und nicht für einen theoretischen Beruf
bestimmt hatte; und dementsprechend gedachte ich zu handeln. Ich machte um dieselbe Zeit die
Bekanntschaft eines [...] Amerikaners, eines Mr. Stacy [...]. Dieser erzählte mir viel von den
Goldprospekten eines Landes, namens Mashonaland. Ein Blick auf die Landkarte belehrte mich, daß
Mashonaland südlich vom Sambesi gelegen sei. [I]ch schlug Mr Stacy vor, nach Mashonaland zu gehen,
wo ich die deutsche Flagge hissen wollte [...]."
48
Was für Rhodes die Diamanten waren, sind für Peters ,,die Goldprospekten". Diese sind es,
die Peters auf jenen afrikanischen Flecken neugierig machen, von dem er zunächst nicht
einmal den Namen kennt. Eben die Suche nach Gold gehörte zu den wichtigsten Motiven
des ersten großen Entdeckers, Christoph Columbus, die ihn dazu veranlassten, seine
Weltfahrt überhaupt in Angriff zu nehmen. Das Verlangen nach Gold beherrscht die
Schriften des Columbus in einer Art, die zunächst sehr widersprüchlich erscheint. Denn es
ist nach den Aussagen Columbus' selbst nie sein Ziel gewesen, die Welt zu umsegeln, um
Gold zu finden und sich zu bereichern. Sein erklärtes Ziel entsprang der in der
45
Vgl. Peter Sloterdijk: Im Weltinnenraum des Kapitals, S. 76, 93.
46
Vgl.
ebenda,
S.
153.
47
Joseph Conrad: Geography and Some Explorers. In: Ders.: Collected Edition of the Works of Joseph
Conrad. Tales of Hearsay and Last Essays. London 1955, S. iii1-21, hier S. 2.
48
Carl Peters: GS, Bd. I, S. 138-139.

14
Gedankenwelt des Mittelalters zutiefst verankerten Vorstellung von der Rückeroberung
Jerusalems. Am Beginn seines Bordbuches stellt er diesen Zusammenhang zwischen
christlichem Kreuzzugsgedanken und der soeben in Angriff genommenen
Entdeckungsfahrt her:
,,[E]ure Majestäten, als katholische Christen und Fürsten, dem Heiligen Christlichen Glauben treu
ergeben, seine Verfechter und Widersacher der Sekte Mohammeds und seiner Irrlehren, [beschlossen],
mich, Christoph Columbus, auszusenden in die Regionen Indiens, wo ich besagte Fürsten, Völker und
Länder sehen sollte, ihrer aller Neigungen zu erkunden und die Art, in welcher ihre Bekehrung zu
unserem Heiligen Glauben durchgeführt werden möge [...].
49
Hier bedient sich Columbus eindeutig eines mittelalterlich-religiösen Diskurses, der bis in
die Zeit der Kreuzzüge zurückreicht und in Spanien im Zuge der ,,Reconquista" an
Aktualität gewonnen hatte. Nach der ,,Beendigung der christlich-islamischen
Auseinandersetzungen auf der Iberischen Halbinsel" konnten ,,bedeutende militärische und
politische Potenzen in der christlichen Ritterschaft des Abendlandes freigesetzt werden, die
nunmehr nach Ansicht des Admirals [Columbus] für weitergehende Aufgaben der
gesamten Christenheit ­ etwa die Verbreitung des Glaubens in der Neuen Welt ­ verfügbar
schienen."
50
Diese mittelalterlichen Beweggründe deuten Tzvetan Todorov zufolge darauf
hin, dass Columbus ein grundsätzlich mittelalterlicher Menschentypus sei.
51
Es gibt
dennoch etwas überaus Modernes in der Art, wie Columbus seine Entdeckungsreise
darstellt und motiviert, etwas, was ihn in die Nähe neuzeitlicher Entdecker und Eroberer
wie Peters oder Rhodes rückt. Es ist die durchaus revolutionäre Vorstellung, dass man die
Eroberung Jerusalems und den Sieg der Christenheit herbeiführen könnte, indem man die
Erde umsegelte, sich einen neu zu erschließenden Raum und seine Ressourcen nutzbar
machte, um ein Kapital zu beschaffen, wodurch man Kriege finanzieren könnte.
52
Es ist
der Plan, die alte, die bekannte Welt zu verändern, indem man einen Weg entdeckt und
sichert, der Seefahrten von einem Punkt zum anderen des Erdballs ermöglicht. Das ist der
Anfang eines Narrativs, das jenseits der See eine Welt darstellt, die es zu erobern, nach den
eigenen Wunschvorstellungen umzugestalten gilt, und die als Ausgangspunkt für die
49
Christoph Columbus: Bordbuch. Briefe. Berichte. Dokumente. Ausgewählt, eingeleitet und erläutert von
Ernst Gerhard Jacob. Berlin / Darmstadt / Wien 1968, S. 77.
50
Dieter Berg / Raphaela Averkorn: Eschatologie und Franziskanertum. Zur Bedeutung franziskanischer
Geschichtstheologie für Columbus. In: Winfried Wehle (Hrsg.): Das Columbus-Projekt. Die Entdeckung
Amerikas aus dem Weltbild des Mittelalters. München 1995, S. 115-152, hier S. 119.
51
Vgl. dazu Tzvetan Todorov: Die Eroberung Amerikas. Das Problem des Anderen. Aus dem Französischen
von Wilfried Böhringer. Frankfurt am Main 1985, S. 21. Ähnliche Thesen auch in: Dieter Berg /
Raphaela Averkorn: Eschatologie und Franziskanertum, und in: Rudolf Simek: Erde und Kosmos im
Mittelalter. Das Weltbild vor Kolumbus. München 1992.
52
Dazu
vgl.
Tvetan
Todorov:
Die
Eroberung Amerikas, S. 19-20.

15
Veränderung der alten Welt bzw. des eigenen Schicksals dient.
53
Dies ist nicht nur bei
Columbus, sondern auch bei einem anderen Eroberer, Cortés, festzustellen. Wie Todorov
behauptet, erachtete Cortés die Kommunikation mit den Eingeborenen scheinbar für viel
wichtiger, als es Columbus getan hatte
.
54
Dennoch ist dieses Wissen um die Sprache für
Cortés nur deshalb wichtig, weil es ihm ermöglicht, die Indianer zu manipulieren.
55
Todorov stellt die Frage, wie es möglich gewesen sei, dass die Spanier, obwohl sie mit den
Indianern kommunizieren konnten und ihnen sogar Bewunderung entgegenbrachten, sie
und ihre Kultur dermaßen zerstört hätten. Die Antwort liegt ihm zufolge darin, dass die
Spanier die Indianer nicht als Subjekte, sondern als Objekte ansahen. Wenn man in
spanischen Texten Passagen findet, die die Indianer und ihre Kultur preisen, so bezögen
sich diese nur
,,auf Objekte: die Bauweise der Häuser, die Waren, die Webereien, die Juwelen. [...] Cortés [gerät]
angesichts der aztekischen Erzeugnisse in Verzückung, erkennt aber ihre Urheber nicht als menschliche
Einzelwesen an, die mit ihm auf eine Stufe zu stellen wären."
56
Diese Aussage lässt eine auffällige Gemeinsamkeit zwischen den Texten Columbus',
Cortés' und Peters' feststellen: In deren Texten rückt der außereuropäische Raum in erster
Linie wegen seiner Ressourcen und der Chancen, die er bietet, in ihr Blickfeld. Den drei
Eroberern und Entdeckern geht es hauptsächlich um ihr Unternehmen. Geld und
Reichtümer nehmen in den Werken von Columbus und Cortés eine derart zentrale Stellung
an, dass es durchaus berechtigt erscheint zu behaupten, dass sich hier eine ökonomische
Vorstellung der Welt ankündigt.
57
Der Globus erscheint als die Quelle eines Reichtums, der
in der Heimat nicht vorhanden ist, und dieser Reichtum ermöglicht ungeahnte Aufstiegs-
und Selbstverwirklichungschancen. Durch Einsatz des eigenen Lebens, durch
Risikohandeln und durch die Entdeckung und Ausbeutung der Erde verwandelt sich der
moderne Entdecker und Eroberer in den ,,Herrn" seiner selbst: Es handelt sich um jenen
,,Glücksadel", der im globalen Raum unendliche Reichtümer und Macht sammeln kann.
58
Wir wollen nun auf zwei wichtige Begriffe eingehen, die für das Verständnis der modernen
Subjektivität zentral sind: den des Unternehmers und den des Projektes. Der Ökonom
Joseph Alois Schumpeter formuliert in seinem frühen Werk Theorie der wirtschaftlichen
53
Dazu vgl. Peter Sloterdijk: Im Innenraum des Kapitals, S. 124-128.
54
Tzvetan Todorov: Die Eroberung Amerikas, S. 122.
55
Ebenda,
S.
144.
56
Ebenda,
S.
157.
57
Vgl. auch Tzvetan Todorov: Die Eroberung Amerikas, S. 172-173.
58
Vgl.
Peter
Sloterdijk:
Im
Weltinnenraum des Kapitals, S. 81-82.

16
Entwicklung eine Theorie des Unternehmertums, die dieses als die Grundlage von
Wachstum erklärt, und die versucht, die Psychologie des Unternehmers zu bestimmen und
die Eigenschaften zu definieren, die ihn von den übrigen Wirtschaftssubjekten
unterscheiden. Schumpeter beschreibt eine Gesellschaft und eine Welt der vielen
Geschwindigkeiten. Es gibt solche Wirtschaftssubjekte, die Neues schaffen, und solche, die
sich Innovationen widersetzen. Die Bauern sind die Bevölkerungsgruppe, die diesem
Typus des konservativen, ,,statischen" Wirtschaftssubjekts am deutlichsten entspricht.
Daher behauptet Schumpeter, dass die Bauern, soweit von äußeren Umständen nicht
beeinflusst, innovationsunwillig sind: ,,Sich selbst überlassen würde der Bauer noch jetzt
genau so wirtschaften wie im Mittelalter [...]."
59
Was das Unternehmer-Subjekt
charakterisiert, sind dagegen die Kraft zum Handeln und sein Innovationsdrang. Seine
wesentlichen Merkmale seien ,,die Energie des Handelns" und ,,eine besondere Art der
Motivation", welche es ihm ermöglicht, im Kampf gegen ,,statische" Wirtschaftssubjekte
Widerstände zu überwinden, wenn es ,,Neues, Ungewohntes zu vollbringen gilt."
60
Im
Narrativ des Entdeckungszeitalters war die Vorstellung von Innovation von den Anfängen
an ein wichtiges Element der Identitätsbildung. In seinem Bordbuch hebt Columbus die
Einzigartigkeit seiner Entdeckung hervor:
,,[U]nser Allmächtiger Gott [verhilft] all denen in Dingen, die unmöglich scheinen, zum Siege [...], die
seine Wege wandeln. Dies gilt nun in ganz hervorragender Weise von meinem Unternehmen. Denn wenn
auch gar viele von jenen Ländern zu berichten gewußt haben, so beruhten ihre Angaben nur auf
Mutmaßungen, da niemand von ihnen füglich behaupten konnte, diese Länder mit eigenen Augen gesehen
zu haben. So geschah es, daß die meisten meine Behauptungen nicht ernst nahmen und in das Gebiet der
Fabel wiesen."
61
In auffälliger Weise erinnert Carl Peters' Beschreibung seines Kolonialprojektes an
Columbus' Art, die Urheberschaft einer vollends neuen, einzigartigen Großtat für sich zu
beanspruchen:
,,So weit ging der kleinliche Neid, daß meine Landsleute mir nicht nur die Früchte meiner Arbeit
wegnahmen, sondern daß sie auch emsig bemüht waren, zu verkleinern, was ich getan hatte. [M]ir sollte
auch das Verdienst abgesprochen werden, zuerst den Gedanken und den Plan der Koloniegründung in
Deutschland entwickelt und dann diesen Plan von Anfang bis zu Ende gegen eine Welt von Feinden und
wohl mit hundertfältigem Einsetzen meines Leben an Ort und Stelle durchgefochten zu haben."
62
59
Joseph Schumpeter: Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung. Nachdruck der ersten Auflage von 1912.
Hrsg. und ergänzt um eine Einführung von Jochen Röpke und Olaf Stiller. Berlin 2006, S. 112.
60
Ebenda,
S.
131-132.
61
Christoph Columbus: Bordbuch. Briefe. Berichte. Dokumente, S. 210.
62
Carl Peters: GS, Bd. I, S. 64.

Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Jahr
2011
ISBN (eBook)
9783842839977
DOI
10.3239/9783842839977
Dateigröße
617 KB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Humboldt-Universität zu Berlin – Philosophische Fakultät II, Institut für Deutsche Literatur
Erscheinungsdatum
2012 (September)
Note
2,0
Schlagworte
deutsche literatur deutsch-ostafrika entdeckung carl peter poetologie
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Titel: Moderne Subjektivität und Entdeckungsnarrativ in den Schriften Carl Peters
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