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Fixed Income Performance Attribution

©2006 Diplomarbeit 71 Seiten

Zusammenfassung

Inhaltsangabe:Einleitung:
Der Begriff Performance-Attribution umschreibt grundsätzlich den Prozess der Zerlegung der Rendite und des Risikos eines Anlageportfolios in die einzelnen Anlageentscheidungs-Komponenten zwecks Analyse des Mehrwertes des aktiven Portfolio Managements und der Risiko-Komponenten der Anlagestrategie.
Die Performance-Attributions-Analyse ist zu einem wertvollen Instrument für die Beurteilung der Leistung der Investment Manager und des Anlageentscheidungsprozesses sowie für die Verbesserung des Dialoges zwischen Kunden und Investment Managern geworden.
Der Wert der Performance-Attribution liegt nicht nur in der verbesserten Transparenz, sondern auch in Konkretisierung der Diskussionen über die absolute und relative Performance.
Solche Analysen bieten dem Betrachter eine transparente Basis, um die getroffenen Investitionsentscheidungen zu beurteilen und eventuelle Folgemaßnahmen bezüglich des Anlageprozesses einzuleiten.
Im Rahmen meiner Arbeit beschäftige ich mich nicht mit den ganzen Performance-Attribution-Analysen, sondern nur mit dem Spezialbereich Fixed–Income-Attribution.


Inhaltsverzeichnis:Inhaltsverzeichnis:
Inhaltsverzeichnis
Symbolverzeichnis4
Einführung6
1.Fixed-Income-Investment Prozess - Portfoliomanagement7
1.1Einführung7
1.2Grundsätze der Performance - Attribution7
1.3Fixed-Income-Investment Prozess8
1.3.1Planung8
1.3.1.1Anlegeranalyse8
1.3.1.2Die Finanzanalyse9
1.3.1.3Vermögensverwaltungsanalyse9
1.3.2Realisierung9
1.3.2.1Die Portfoliobildung10
1.3.2.2Produkte10
1.3.2.2.1Corporate Bonds10
1.3.2.2.2Eurobond11
1.3.2.3Arten von Bonds11
1.3.2.3.1Zero Coupon Bonds11
1.3.2.3.2Straight Bonds oder Coupon Bonds12
1.3.2.3.3Floating Rate Notes12
1.3.2.3.4Wandelanleihe12
1.3.2.3.5Optionsanleihe12
1.3.2.4Portfolio Revision13
1.3.3Kontrollphase13
1.3.3.1Performanceanalyse13
2.Technische Voraussetzungen bei der Analyse von Fixed-Income-Attribution14
2.1Einführung14
2.1Laufzeit einer Anleihe14
2.2Emission14
2.3Der Zinssatz15
2.4Tilgung15
2.5Zinsstrukturanalyse15
2.5.1Normale (steigende) Zinskurve16
2.5.2Flache Zinskurve16
2.5.3Inverse (fallende) Zinskurve17
2.5.4Unregelmäßige Zinskurve17
2.6Benchmark18
2.7Definition von verschiedenen Renditenbegriffen18
2.7.1Yield to Maturity18
2.7.2Spot Yield (Spot rate)19
2.7.3Implied Forward Yield20
2.8Duratiokonzept20
2.8.1Macaulay Duration20
2.8.2Einflussgrößen der Duration21
2.8.3Modified Duration(MD)22
2.8.4Bewertung des […]

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Jozef Puchon
Fixed-Income-Performance-Attribution
ISBN: 978-3-8366-0123-8
Druck Diplomica® GmbH, Hamburg, 2007
Zugl. Wirtschaftsuniversität Wien, Wien, Österreich, Diplomarbeit, 2006
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© Diplomica GmbH
http://www.diplom.de, Hamburg 2007
Printed in Germany

1
Inhaltsverzeichnis
Symbolverzeichnis ...3
Einführung ...5
Kapitel 1: Fixed-Income-Investment-Prozess-Portfoliomanagement ...7
1.1 Einführung... 7
1.2 Grundsätze der Performance-Attribution... 7
1.3 Fixed-Income-Investment-Prozess... 8
1.3.1 Planung... 8
1.3.1.1 Anlegeranalyse... 8
1.3.1.2 Die Finanzanalyse ... 9
1.3.1.3 Vermögensverwaltungsanalyse... 9
1.3.2 Realisierung... 9
1.3.2.1 Die Portfoliobildung... 9
1.3.2.2 Produkte ... 10
1.3.2.2.1 Corporate Bonds... 10
1.3.2.2.2 Eurobond... 11
1.3.2.3 Arten von Bonds ... 11
1.3.2.3.1 Zero Coupon Bonds ... 11
1.3.2.3.2 Straight Bonds oder Coupon Bonds... 11
1.3.2.3.3 Floating Rate Notes... 12
1.3.2.3.4 Wandelanleihe... 12
1.3.2.3.5 Optionsanleihe... 12
1.3.2.4 Portfolio Revision ... 13
1.3.3 Kontrollphase ... 13
1.3.3.1 Performanceanalyse ... 13
Kapitel 2: Technische Voraussetzungen bei der Analyse von
Fixed-Income-Attribution...15
2.1 Einführung...15
2.1 Laufzeit einer Anleihe...15
2.2 Emission ...15
2.3 Der Zinssatz ...16
2.4 Tilgung ...16
2.5 Zinsstrukturanalyse ...16
2.5.1 Normale (steigende) Zinskurve... 17
2.5.2 Flache Zinskurve... 17
2.5.3 Inverse (fallende) Zinskurve ... 18
2.5.4 Unregelmäßige Zinskurve... 18
2.6 Benchmark...19

2
2.7 Definition von verschiedenen Renditenbegriffen ...19
2.7.1 Yield to Maturity... 19
2.7.2 Spot Yield (Spot rate) ... 20
2.7.3 Implied Forward Yield... 21
2.8 Duratiokonzept...21
2.8.1 Macaulay Duration... 21
2.8.2 Einflussgrößen der Duration: ... 22
2.8.4 Bewertung des Durationskonzeptes ... 24
2.9 Konvexität...24
Kapitel 3: Attributionsanalyse ...27
3.1 Einführung...27
3.2 Traditioneller Ansatz- Attributionsanalyse nach Brinson et al. ...27
3.2.1 Vorkenntnisse ... 27
3.2.1.1 Die Gesamtrendite als gewichtete Summe der Einzelrenditewerte ... 27
3.2.1.1 Attributionsanalyse im Vergleich zu einer Benchmark... 28
3.2.2 Attributionsanalyse nach Brinson et al... 29
3.2.3 Kritik... 36
3.3 Attributionsanalyse basierend auf charakteristischen Bewegungen von
Zinsstrukturkurven ...37
3.3.1 Fixed-Income-Attribution-Model ... 37
3.3.2 Gesamtertrag... 38
3.3.3 Carry Rendite... 38
3.3.3.1 Roll-down-Effekt ... 39
3.3.3.2 Kuponzahlungen, Stückzinsen ... 41
3.3.4 Yield Curve return ... 42
3.3.4.1 Parallel-Effekt ... 42
3.3.4.2 Struktur-Effekt ... 43
3.3.4.3 Methodischen Überblick über die Zerlegung und Struktur der Zinskurve ... 44
3.3.4.4 Praktische Zinskurvezerlegung ... 45
3.3.4.4.1. Principal Component Analysis ( Hauptkomponentenanalyse) ... 46
3.3.4.4.2 Empirische Methode... 49
3.3.4.4.3 Polynomiales Modell... 52
3.3.4.4.4 Duration Methode... 54
3.3.4.5 Schlussfolgerung von einzelnen Methoden (Vorteile, Nachteile) ... 56
3.3.4.5.1 Principal Component Analysis ( Hauptkomponentenanalyse) ... 56
3.3.4.5.2 Empirische Methode... 56
3.3.4.5.3 Polynomialische Methode ... 57
3.3.4.5.4 Duration Methode... 58
3.3.5 Credit Spread ... 58
3.3.5.1 Rating als Maß für die Berechnung der Credit Spread... 58
3.3.5.2 Implicite Credit Spread - Berechnung:... 60
3.3.6 Zusammenfassung der Attributionsanalyse mit Hilfe der empirischen Methode ... 61
Kapitel 4: Beispiel-Report aus Fixed-Income-Performance-Attribution ...65
Zusammenfassung ...69
Literaturverzeichnis ...71
Artikelverzeichnis ...71
Internetquellen ...73

3
Symbolverzeichnis
P: Preis der Anleihe
N: Nominalwert bei Fälligkeit
Y
T
: Rendite (Yield to Maturity) des Zero Bonds mit Laufzeit T
r
0
(s , t) =Terminzinssatz
y
t
= Zinssatz von 0 bis t
y
s
= Zinssatz von 0 bis s
t= Gesamtlaufzeit; Ende des Terminzinsgeschäfts
s= Beginn des Terminzinsgeschäfts
D- Macaulay Duration
CF- Cashflow
MD- Modified Duration
C
i
- Convexity
srp
i
: Rendite des i-ten Segments des Portfolios in der Periode
sgp
i
-Gewichtung des i-ten Segments in der Portfolio zu Beginn der Periode
srb
i
: Rendite des i-ten Benchmarksegments in der Periode
srp
i
: Rendite des i-ten Portfoliosegments in der Periode
sgb
i
: Gewichtung des i-ten Segments in der Benchmark zu Begin der Periode
sgp
i
: Gewichtung des i-ten Segments im Porftolio zu Beginn der Periode
RB : Gesamtrendite der Benchmark in der Periode
n : Anzahl der Titel innerhalb der Benchmark und des Portfolios
AB- Allokationsportfolio
SB- Selektionsportfolio
RAP- Rendite des Allokationsportfolios
RSP- Rendite des Selektionsportfolios
IT-Restterm
P(t)- Preis der Anleihe zum Zeitpunkt t
K(t
1
,t
2
) ­ Angefallene Kuponzahlungen in der Zeitspanne von t
1
bis t
2
SZ(t) Stückzinsen zum Zeitpunkt t
s
t
-Zinsstrukturkurve zum Zeitpunkt t

4
T(t, s
t
)-Theoretischer Preis der Anleihe zum Zeitpunkt
OAS
t
­ Option Adjustet Spread zum Zeitpunkt t
r
kupon kupon
r
-Rendite des Kupons,Stückzinsen
r
kupon,zki
- zinskurveinduzierter Kupon-Effekt
r
kupon,spread
- Spreadinduzierter Kupon-Effekt
p-Parallel-Effekt
t-Twist - Effekt
b-Butterfly-Effekt

5
Einführung
Der Begriff Performance-Attribution umschreibt grundsätzlich den Prozess der Zerlegung der
Rendite und des Risikos eines Anlageportfolios in die einzelnen Anlageentscheidungs-Kompo-
nenten zwecks Analyse des Mehrwertes des aktiven Portfolio-Managements und der Risiko-
Komponenten der Anlagestrategie. Die Performance-Attributions-Analyse ist zu einem wertvol-
len Instrument für die Beurteilung der Leistung der Investment Manager und des Anlageentschei-
dungsprozesses sowie für die Verbesserung des Dialoges zwischen Kunden und Investment Ma-
nagern geworden. Der Wert der Performance-Attribution liegt nicht nur in der verbesserten
Transparenz, sondern auch in Konkretisierung der Diskussionen über die absolute und relative
Performance. Solche Analysen bieten dem Betrachter eine transparente Basis, um die getroffenen
Investitionsentscheidungen zu beurteilen und eventuelle Folgemaßnahmen bezüglich des Anlage-
prozesses einzuleiten. In Rahmen meiner Arbeit beschäftige ich mich nicht mit den ganzen Per-
formance-Attribution-Analysen, sondern nur mit dem Spezialbereich Fixed-Income-Attribution.

7
Kapitel 1: Fixed-Income-Investment-Prozess-Portfoliomanagement
1.1 Einführung
Am Anfang von diesem Kapitel widme ich mich mit Fragenstellungen von Performance-Attribu-
tion und anschließend beschreibe ich allgemein Ziele und Gründsätze, die man für das Verständ-
nis von Fixed-Income-Attribution braucht. Als folgendes beschreibe ich allgemein Fixed-Income-
Investment Prozess. Es soll dargestellt werden, welche Produkte das Anlageuniversum bilden und
wo und wann die Fixed-Income-Attributions in Betracht kommen.
1.2 Grundsätze der Performance-Attribution
Attributionsanalyse gewährleistet die Antworten zu folgenden Fragen
1
:
· Wie groß ist die Rendite aus dem festgelegten Bereich, die der Manager betreut.
· Wie erfolgreich ist der Manager gegen die Risiken gesichert, die er nicht betreut hat.
· Wie hat die Auswahl von Wertpapieren den gesamten Outperformance beeinflusst.
· Wie beeinflussen die Währungsbewegungen die Rendite von einzelnen Wertpapieren.
· Was für eine Rendite wurde in Bezug auf credit spreads von corporate bond Portfolio ge-
neriert.
Attribution erfüllt Diagnostik/Untersuchungsfunktion bei der Messung von Investment Perfor-
mance, die von verschiedenen individuellen Managern, Investor ausgenutzt wird. Einfach gesagt,
sie zeigt, wo und wie der Manager konkret zur Outperformance beigetragen hat.
Ziel der Performance-Attribution ist es, die Ergebnisse der Attributionsanalyse als Controlling-
und/ oder als Marketinginstrument einzusetzen
2
.
1
Vgl. Collin (2005), S.6
2
Vgl. Kleeberg/Rechkugler (2002), S.1002

8
1.3 Fixed-Income-Investment-Prozess
Fixed Income Investment Prozess, in unserem Fall Portfoliomanagement, ist als ein komplexer,
kontinuierlicher, systematischer Prozess zu verstehen, der alle mit der Kapitalanlageentscheidung
zusammenhängenden Teilaufgaben, Fragestellungen umfasst. Die nächste Abbildung konkreti-
siert einzelne typische Phasen und Teilaufgaben übersichtiger
3
.
Quelle: Schmidt -von Rhein, Die Moderne Portfoliotheorie im praktischen Wertpapiermanagement, S. 14
1.3.1 Planung
In der Planungsphase sollen alle wesentlichen Informationen für die zukünftige Anlageentschei-
dung vorbereitet werden.
1.3.1.1 Anlegeranalyse
In der Anlegeranalyse werden die Ziele und Beschränkungen des Anlegers untersucht, die in den
nächsten Phasen die Anlageentscheidungen beeinflussen. Der Analyse der Ziele und Anlagebe-
schränkungen der privaten Anleger wie die Unternehmen kommt im Prozess des Portfoliomana-
gements große Bedeutung zu. Diese Informationen bilden den Rahmen für die geforderten Zu-
stände und die zulässige Auswahl aus dem Anlageuniversum. Als die wichtigsten Ziele der Kapi-
talanleger werden in der Literatur, gestützt auf empirische Untersuchungen, Rentabilität, Sicher-
3
Vgl. Spremann (2000), S.10
Portfolio-
management
Planung
Realisierung
Kontrolle
Anlegeranalyse
Vermögensverwal-
tunsganalyse
Finanzanalyse
Performance-
messung
Portfoliorealisierung
-Portfoliobildung
-Portfolio Revision

9
heit und Liquidität genannt
4
. Neben den grundlegenden Anlagerzielen sind auch die Beschrän-
kungen des Portfolios nicht vernachlässigbar. Sie können sich z.B. auf die Auswahl der zulässi-
gen Anlageformen und ihr gewünschtes minimales oder maximales Gewicht im Gesamtportfolio
beziehen, die Anlagedauer, oder bestimmte Zeitpunkte der Portfoliorevision vorgeben, oder ge-
wünschte Einlagenvolumina festlegen.
1.3.1.2 Die Finanzanalyse
Bei der Finanzanalyse geht es vor allem darum, die in Frage kommende Assetklassen und einzel-
ne Wertpapiere bezüglich der Ziele des Anlegers zu bewerten. Besondere Betrachtung wird den
erwarteten Renditen und Risiken gewidmet. Die Methode und Ergebnisse hängen dabei stark von
dem verwendeten Modell der Renditegenerierung und von der Qualität des verwendeten Progno-
semodells ab. Es gibt verschiedene Modelle wie z. B Markowitz-Modell, Single Index Modell,
Kapitalmarktmodelle etc., die aber aufgrund anderen Themenbereich, nicht näher erläutert wer-
den. Welche Verfahren in der Praxis eingesetzt werden und sich auch durchsetzen, wird vorran-
gig von der Prognosequalität, aber auch von der Einfachheit, Verständlichkeit und Nachvollzieh-
barkeit für den Anwender abhängen.
1.3.1.3 Vermögensverwaltungsanalyse
Bei dieser Analyse prüft man die generelle Eignung der möglichen Vermögensverwalter. Diese
Analyse bildet zusätzliche Präferenzen und Beschränkungen, die bei der Planung berücksichtigt
werden sollen.
1.3.2 Realisierung
Ausgehend von den Ergebnissen in der Planungsphase, die das weitere Verfahren bedeutend
bestimmen, wird in der Realisierungsphase die geeignete Anlagepolitik vorgegeben und in kon-
krete Anlageentscheidung umgesetzt.
1.3.2.1 Die Portfoliobildung
Die praktische Umsetzung der Bewertung der Wertpapiere und der erwarteten Renditen und Risi-
ken in ein konkretes den Anlegerpräferenzen entsprechendes Portfolio ist die wichtigste Aufgabe
des Portfoliomanagements. Als erste und eine von der wichtigsten Entscheidungen ist so genann-
4
Vgl. Ruda (1998)

10
te Asset Allocation. Das Ziel der Asset Allocation
5
ist die möglichst effiziente Aufteilung der
anzulegenden Mittel auf die Anlageobjekte. Als denkbare Assetklassen sind grundsätzlich alle
auf dem Kapitalmarkt verfügbare Anlageformen gemeint. Das bedeutet Aktien, Renten, derivati-
ve Produkte, sowie spezialisierte oder gemischte Fonds dieser Assetklassen. Was Vorgehenswei-
se der Portfoliobildung betrifft
6
, hier sind zwei Arten Top-Down, Bottom Up zu unterscheiden.
Top-Down-Technik bedeutet, dass die Auswahl zuerst mit Assetklassen beginnt und anschlie-
ßend kommt zur Wahl einzelnen Titel. Bottom Up ist genau die umgekehrte Technik. D.h. zuerst
werden die einzelnen Titel ausgewählt, und ausgehend von dieser Entscheidung werden die Titel
zu den konkreten Assetklassen zugeordnet.
1.3.2.2 Produkte
Bei der Portfoliobildung ist die mögliche Palette von Produkten, die das Portfolio enthaltet, be-
trächtlich groß, aber diese Arbeit konzertiert sich hauptsächlich auf Fixed-Income-Produkte.
1.3.2.2.1 Corporate Bonds
Wenn Unternehmen, Firmen größere Investitionen, Expansionen oder Akquisitionen planen, ist
es für sie meist am besten, bei dem Kreditinstitut einen langfristigen Bankkredit aufzunehmen
oder eine Eigenkapitalerhöhung durchzuführen. Eine weitere Möglichkeit zur Finanzbedarfsde-
ckung, stellt die Emission von Corporate Bonds dar. Der englische Begriff Corporate Bonds kann
sinngemäß als Unternehmensanleihe oder Industrieobligation ins Deutsche übersetzt werden.
Corporate Bonds stellen somit Wertpapiere dar, die ­ in ihrer einfachsten Form ­ einen schuld-
rechtlichen Anspruch auf Verzinsung und Rückzahlung des vom Investor eingesetzten Kapitals
verbriefen
7
.
Ein Großunternehmen ­ sei es aus Industrie oder Handel ­ gelangt somit an ein lang-
fristiges Darlehen in verbriefter Form, das über den Kapitalmarkt aufgenommen wird.
Obwohl
unter den Begriff Corporate Bonds grundsätzlich alle Unternehmensanleihen fallen, sind in der
Praxis meist nur öffentliche Unternehmensanleihen gemeint. Diese sind an der Börse notiert und
werden einem breiten Publikum zur Zeichnung angeboten. Die Bonität der einzelnen Unterneh-
men beeinflusst den zu zahlenden Zinssatz für die emittierte Anleihe
8
. Je schwächer die Bonität
ist, desto höher muss der Zinssatz sein, um das höhere Risiko zu kompensieren. Das Rating, das
einem Emittenten bzw. dessen Anleihen zugemessen wird, wirkt sich auf die Konditionengestal-
5
Jahnke, W. : The Importance of Asset Allocation, The Journal of Investing, Spring 2000, S. 63
6
Vgl. Fischer, Bernd R (2001),S.106
7
Vgl. Kirschner/Wiedemann/Hermann,( 2001), S. 702.
8
Vgl. Kirschner/Wiedemann/Hermann,( 2001), S. 702

11
tung noch zu begebender Anleihen aus - insbesondere auf die Höhe der Rendite. Eine Anleihe mit
erstklassigem Rating weist eine niedrigere Rendite auf als Anleihen mit einem schlechten Rating.
1.3.2.2.2 Eurobond
9
Anleihen, die von einem internationalen Konsortium (Banken) emittiert und gleichzeitig in meh-
reren Ländern plaziert werden. Die Anteile lauten meist auf die wichtigen Währungen, US-
Dollar, Euro, Yen, Pfund Sterling. Emittenten sind Staaten, internationale Institutionen und
Großunternehmen.
1.3.2.3 Arten von Bonds
Die Ausgestaltung von Bonds ist gesetzlich nicht festgelegt. Daher besteht für die Unternehmen
die Möglichkeit ihre Anleihen hinsichtlich Zinsstruktur, Emissionsgewährung und Besicherung
bestmöglich anzupassen. Anschließend werden die wichtigsten Arten von Bonds erklärt:
1.3.2.3.1 Zero Coupon Bonds
Werden auch Null-Kupon-Anleihen genannt und sind durch fehlende laufende Zinszahlungen
charakterisiert. Stattdessen erhält der Gläubiger den gesamten, thesaurierten Zinsertrag inklusive
des Tilgungsbetrages am Ende der Laufzeit. Formal ausgedrückt
10
:
(
)
T
T
y
N
P
+
=
1
*
P: Preise der Zero Bonds
N: Nominalwert bei Fälligkeit
Y
T
: Rendite (Yield to Maturity) des Zero Bonds mit Laufzeit T
1.3.2.3.2 Straight Bonds oder Coupon Bonds
Die weit verbreiteteste Anleihenform ist die festverzinsliche Anleihe, auch unter dem Namen
,,straight bond"
bekannt. Mit einer festverzinslichen Anleihe hat der Inhaber einen schuldrechtli-
chen Anspruch auf die Zinszahlungen und die Rückzahlung des Nennbetrages. Der Zinssatz, die
Fälligkeitstermine der Zinszahlungen und die Laufzeit der Anleihe sind vertraglich fixiert und
9
http://de.mimi.hu/borse/eurobond.html
10
Vgl. Collin (2005), S.38

12
können nicht geändert werden
11
. Der Nachteil dieser Art von Anleihe liegt in der starren Zins-
struktur und in der fehlenden Kündigungsmöglichkeit. Abhilfe schafft hier nur eine Sonderform
des straight bond mit einer Stufenzinsvereinbarung und einer speziellen Kündigungsklausel.
1.3.2.3.3 Floating Rate Notes
12
Sind variabel verzinsliche Anleihen, wobei der Zinssatz periodisch auf Basis eines Referenzzins-
satzes (z.B. EURIBOR, LIBOR) angepasst wird. Caps und Floors können die Zinsänderungen
begrenzen.
1.3.2.3.4 Wandelanleihe
13
An einem so genannten ,,convertible bond" ist ein Wandlungsrecht geknüpft, welches den
Inha-
ber berechtigt, die Anleihe zu den vereinbarten Emissionsbedingungen in Aktien zu tauschen.
Diese Form der Kapitalanlage birgt Vorteile einer Anleihe und Chancen einer Aktie in
sich. Der
Inhaber investiert in eine risikoarme Anleihe zu einem festen Zinssatz, hat aber auch
die Mög-
lichkeit zu einem späteren Zeitpunkt am Gewinn und Vermögen des Unternehmens
zu partizipie-
ren.
1.3.2.3.5 Optionsanleihe
14
Die Optionsanleihe (,,bonds with equity warrant") ist, ähnlich wie die Wandelanleihe eine
Kom-
bination aus einer Anleihe und eines Optionsscheines. Mit dem Optionsschein erwirbt
der Inha-
ber ein Recht, innerhalb oder am Ende eines bestimmten Zeitraumes, einen bestimmten
Basiswert
zu einem im Vorhinein bekannten Preis zu kaufen oder zu verkaufen. Die Unterschiede
lassen
sich dadurch erklären, dass beim Aktienbezug die Anleihe nicht in Zahlung
gegeben wird, son-
dern die Aktien zusätzlich, unter Ausübung des Bezugsrechtes zu einem
festgelegten Kurs er-
worben werden können. Der Optionsschein selbst ist ein eigenständiges
Wertpapier und kann
somit an der Börse gehandelt werden. Die Optionsanleihe wird, egal ob
das Bezugsrecht ausge-
übt wurde oder nicht, am vereinbarten Zahlungstermin getilgt.
11
Wiener Börse AG, S. 10
12
Wiener Börse AG, S. 10
13
Wiener Börse AG, S. 10
14
Wiener Börse AG, S. 10

13
1.3.2.4 Portfolio Revision
Portfolios können aufgrund der aktuell vorgelegten Bedingungen (Ziele, Rendite, Risikoeinschät-
zungen) optimiert werden. Der Portfoliomanager wird daher die Ergebnisse insbesondere Risiko-
analyse und Performancemessung durchlaufend untersuchen. Die Überwachung besteht von
15
:
· Vergleich der Veränderung von angestrebten Zielen
· Veränderung der Verhältnisse an den Finanzmärkten und davon ausgehende Korrektion
der Renditen und Risiken
· Angemessenheit von benutzten Bewertungs-, Prognose-, Performancemodellen
· Kompetenz, Qualität von ausgewählten Portfoliomanagern
1.3.3 Kontrollphase
In der Kontrollphase geht es darum, den erzielten Anlageerfolg zu messen und mit festgelegten
Zielen diese Ergebnisse zu vergleichen und Abweichungen zu untersuchen. Dabei werden vor
allem die Leistungen des Portfoliomanagers analysiert, ausgewertet und dann den einzelnen Port-
folioverwalter zugeordnet.
1.3.3.1 Performanceanalyse
Es ist ganz verständlich, dass der Investor den Erfolg in regelmäßigen Abständen überprüfen will
und ausgehend von diesen Ergebnissen über Abbruch, Fortführung oder Ausdehnung eines Ver-
mögensverwaltungsauftrags zu entscheiden. Aufgabe der Performanceanalyse ist es daher
16
:
· den Anlageerfolg genau zu messen und ihn mit den geplanten Zielen zu vergleichen.
· die erzielte Performance nach ihren Ursachen, Faktoren zerlegen (Performance-at-
tribution), was zugleich auch der Kernpunkt dieser Arbeit ist.
15
Vgl. Kleeberg/Rechkugler (2002), S.34
16
Vgl. Kleeberg/Rechkugler (2002), S.956

15
Kapitel 2: Technische Voraussetzungen bei der Analyse von Fixed-
Income-Attribution
2.1 Einführung
Bevor die wichtigsten Bereiche der Fixed-Income-Attribution-Analyse behandelt werden, soll in
diesem Kapitel der erforderliche Überblick über die meist verwendeten Tools, Risikomaßstab
(Duration), Vergleichsmaßstäbe (Benchmarking) und Grundkenntnisse von Anleihen gegeben
werden. Anschließend werden allgemeine Einflussfaktoren im Rahmen einer Attribution-Analyse
vorgestellt.
2.1 Laufzeit einer Anleihe
Die meisten Unternehmensanleihen sind Anleihen mit einer gewissen Laufzeit, nach Ablauf wer-
den sie fällig und müssen zurückbezahlt werden. Diese Art von Anleihe wird auch als ,,bullet
bond" bezeichnet. Die Laufzeit einer Anleihe kann lang oder kurz sein, manche haben eine Lauf-
zeit von weniger als 10 Jahren; diese werden auch als ,,notes" bezeichnet
17
. Viele Unternehmen
emittieren aber auch Anleihen mit einer Laufzeit von 20 bis 30 Jahren. Ein besonderes Verlangen
der Emittenten ist es, die Anleihenschuld bereits vor dem eigentlichen Fälligkeitstermin zurück-
zahlen zu können. Sie wollen sich diese Option deswegen offen halten, Corporate Bonds um bei
einer möglichen Zinssenkung die hoch verzinsten Anleihen vorzeitig zu begleichen und niedrig
verzinste Anleihen neu zu emittieren.
2.2 Emission
Das Emissionsvolumen einer Unternehmensanleihe, die einem breiten Marktteilnehmer zur
Zeichnung angeboten wird (öffentliches Angebot), startet in der Regel bei etwa 50 Millionen Eu-
ro
18
. In Frage kommende Unternehmen müssen daher schon eine beachtliche Größe erreicht ha-
ben, um ihren Finanzbedarf auf diese Weise abdecken zu können. Bei der Privatplatzierung von
17
Fabozzi/Modigliani (2003), S.450
18
http://www.unternehmensfinanzierung.at/cms/9/311/1664

16
Anleihen hingegen wird nur ein kleiner, namentlich bekannter Investorenkreis angesprochen.
Hier sind bereits Volumina ab 5 Millionen Euro sinnvoll
19
.
2.3 Der Zinssatz
Der Zinssatz ist jener Betrag, der dem Erwerber eines Corporate Bonds jährlich (mit Ausnahme
von Zero-Coupon Bonds) zufließt bzw. den Sie als Emittent (zuzüglich etwaiger anderer laufen-
der Kosten) jährlich (mit Ausnahme von Zero-Coupon Bonds) aufzuwenden haben. Der Zinssatz
wird von Ihnen vor der Emission auf Basis der aktuellen Bedingungen am jeweiligen Geld- und
Kapitalmarkt bzw. auf Basis der Renditen vergleichbarer Produkte und der erwarteten zukünfti-
gen Entwicklung festgelegt. Der Zinssatz wird als Prozentsatz vom Nominale angegeben (,,No-
minalzinssatz")
20
. Er kann entweder über die gesamte Laufzeit des Bonds fixiert sein oder sich
den entsprechenden Marktverhältnissen bzw. Zinsstrukturen variabel (,,floating") anpassen
21
.
2.4 Tilgung
Die Tilgung des Corporate Bonds, das heißt die Rückzahlung des Nominalbetrages, erfolgt in der
Regel am Ende der Laufzeit, oder während der Laufzeit als so genannte Serientilgung.
2.5 Zinsstrukturanalyse
Als Zinsstruktur bezeichnet man die Abhängigkeit des Zinssatzes von der Bindungsdauer einer
Anlage. Typischerweise erhält ein Anleger für Geld, das für einen langfristigen Zeitraum fest
angelegt wird, einen höheren Zinssatz als für Geld, das nur kurzfristig angelegt wird
22
- der Zins-
satz steigt also mit der Bindungsdauer. Eine solche Zinsstruktur wird deshalb als steigend (bzw.
normal) bezeichnet.
Die Zinsstruktur wird als flach bezeichnet, wenn der Zinssatz von der Bindungsdauer unabhängig
ist. Dies ist jedoch die Ausnahme. Selten sind inverse (bzw. fallende) Zinsstrukturen. Sie treten
auf, wenn für langlaufende Titel weniger Zinsen bezahlt werden als für kurzfristige Titel.
Die Zinskurve kann folgende Ausformungen haben:
19
Wiener Börse AG, S. 20
20
http://de.wikipedia.org/wiki/Zinssatz
21
Folien:
Dr. Rainer Jankowitsch / Dr. Gerhard Winkler, Banken und Finanzdiestleistungen, Fixed Income Ana-
lysis, Grundkurs 1
22
Was eine inverse Struktur bedeutet:
http://www.faz.net/s/Rub09A305833E12405A808EF01024D15375/Doc~E7FE3B6BB064C4669BAFE1A2446
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Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Jahr
2006
ISBN (eBook)
9783836601238
DOI
10.3239/9783836601238
Dateigröße
862 KB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Wirtschaftsuniversität Wien – Betriebswirtschaft, Bankenwesen
Erscheinungsdatum
2007 (Januar)
Note
3,0
Schlagworte
performance kapitalanlage anlagepolitik zinsstruktur attribution anleihen corporate bonds benchmark
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Titel: Fixed Income Performance Attribution
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