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Erfolgs- und Finanzanalyse am Beispiel der Borussia Dortmund AG unter besonderer Berücksichtigung der Erfolgsprognose

©2010 Bachelorarbeit 50 Seiten

Zusammenfassung

Inhaltsangabe:Einleitung:
Für viele Fans ist Fußball nur eine Leidenschaft und ein Hobby. Doch die Vereine entwickeln sich immer stärker zu kapitalmarktorientierten Unternehmen. Seit den 60er Jahren entwickelt der Fußball sich immer deutlicher zu einem bedeutenden Wirtschaftsfaktor für Deutschland und Europa. In der Saison 2008/2009 wurde von den Vereinen der Fußball-Bundesligen (1. Bundesliga und 2. Bundesliga) ein Gesamterlös von über 2 Milliarden Euro erzielt. Allein im Vergleich zum Vorjahr ergibt dies eine Steigerung in Höhe von 5,3%. In der Saison 2005/2006 lag der Gesamterlös der Vereine noch bei ca. 1,5 Milliarden Euro.
Am Beispiel der Borussia Dortmund AG wird besonders deutlich, wie stark die Finanzkraft eines Verein sein muss, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben. Am 31.Oktober 2000 entschied sich der Verein sich als erster deutscher Profiverein an der Börse anzumelden. Allerdings lässt sich darüber streiten, ob dieser Schritt als erfolgreich angesehen werden kann. Schon am ersten Handelstag notierte die Aktie nach einem Platzierungspreis von 11 Euro nur noch bei einem Schlusskurs von 10,05 Euro. Mittlerweile notiert die Aktie sogar nur noch als so genannter Penny-Stock bei einem Kurs von etwa 1 Euro (Stand 11.05.2010).
Das Hauptanliegen dieser Arbeit besteht darin, eine ausführliche Finanz- und Erfolgsanalyse am Beispiel der Borussia Dortmund AG durchzuführen und dabei besonders die Chancen und das Potential des Vereins für zukünftige Geschäftsjahre zu betrachten. Dabei wird versucht anhand von Zahlen der UEFA bzw. anderer Vereine der Bundesliga aus den vergangenen Perioden zu ermitteln, wie groß das Potential für den Verein beispielsweise bei Teilnahme am europäischen Wettbewerb oder erfolgreichem Abschneiden im DFB-Pokal ist. Diesbezüglich werden neben den unterschiedlich hohen Erlösen auch die Kosten und Risiken betrachtet, die der Verein eingeht, um national sowie international wettbewerbsfähig zu sein.
Um diese Analyse durchführen zu können, wird zunächst innerhalb der Erfolgsspaltung eine allgemeine Erläuterung gegeben, wie das ordentliche Jahresergebnis des Konzerns ermittelt wird. Dies geschieht unter Berücksichtigung der Tatsache, dass die Borussia Dortmund AG nach den Vorschriften der internationalen Rechnungslegung (IFRS) den Jahresabschluss aufstellt. Daraufhin wird eine Aufwands- und Ertragsanalyse durchgeführt und die Entwicklung des EBIT/EBITDA dargestellt. Im Folgenden erfolgt eine Erfolgsprognose für Borussia […]

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Dominik Reimer
Erfolgs- und Finanzanalyse am Beispiel der Borussia Dortmund AG unter besonderer
Berücksichtigung der Erfolgsprognose
ISBN: 978-3-8428-2057-9
Herstellung: Diplomica® Verlag GmbH, Hamburg, 2011
Zugl. Carl-von-Ossietzky-Universität Oldenburg, Oldenburg, Deutschland, Bachelorarbeit,
2010
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© Diplomica Verlag GmbH
http://www.diplomica.de, Hamburg 2011

1
INHALTSVERZEICHNIS
Seite
Inhaltsverzeichnis
1
Abbildungs- und Tabellenverzeichnis
2
Abkürzungsverzeichnis
3
1
Einleitung
4
2
Erfolgsanalyse
5
2.1 Grundlagen der Erfolgsspaltung
6
2.1.1 Betriebsergebnis
7
2.1.2 Finanzergebnis
8
2.2 Aufwands- und Ertragsanalyse
9
2.2.1 Ertragsfelder im Profifußball
9
2.2.2 Aufwandsanalyse
16
2.3 Ermittlung des EBIT/EBITDA
19
2.3.1 Darstellung des EBIT/EBITDA
20
2.3.2 Analyse der Werte in Bezug auf zukünftige Entwicklung
21
2.4 Erfolgsprognose bei Teilnahme am internationalen Wettbewerb
22
3
Finanzanalyse
26
3.1 Anlagevermögensstruktur
27
3.1.1 Langfristige Vermögenswerte
27
3.1.2 Kurzfristige Vermögenswerte
28
3.2 Kapitalstruktur
28
3.2.1 Eigenkapitalentwicklung
29
3.2.2 Verbindlichkeiten
30
3.2.3 Analyse der Eigenkapitalquote
31
3.3 Deckungsverhältnisse
32
3.4 Analyse der Kapitalflussrechnung
33
3.4.1 Aufbau der Konzern-Kapitalflussrechnung
34
3.4.2 Cashflow-Kennzahlen Entwicklung im Zeitraum der
Liquiditätskrise
35
4
Fazit / Schlußbetrachtung
38
Anhang
40
Literaturverzeichnis
45

2
ABBILDUNGS- UND TABELLENVERZEICHNIS
Seite
Abbildung 1:
Entwicklung des Betriebsergebnisses
7
Abbildung 2:
Zusammensetzung der Umsatzerlöse
10
Abbildung 3:
Zusammensetzung der Aufwendungen im Geschäftsjahr 2008/2009
16
Abbildung 4:
EBIT, EBITDA, EBITDA-Marge
20
Abbildung 5:
Ertragsfelder Bayern München - Borussia Dortmund in der Saison
2008/2009
24
Abbildung 6:
Konzern-Kapitalstruktur
29
Abbildung 7:
Entwicklung der Eigenkapitalquote in den letzten 4 Jahren
32
Abbildung 8:
Cashflow Kennzahlen der vergangenen 7 Jahre
36
Tabelle 1:
Finanzergebnis
9
Tabelle 2:
Ermittlung des EBITDA
20
Tabelle 3:
Allgemeine Ermittlung der Deckungsgrade
33
Tabelle 4:
Deckungsgradermittlung Borussia Dortmund Konzern
33
ANHANG
Abbildung 1:
Gewinn- und Verlustrechnung Geschäftsjahr 2008/2009
40
Abbildung 2:
Entwicklung der Transfererlöse der Bundesliga-Vereine in den
letzten 4 Jahren
41
Abbildung 3:
Zusammensetzung der Umsatzerlöse in den europäischen
Spitzenligen
41
Abbildung 4:
Personalkosten der Borussia Dortmund AG
42
Abbildung 5:
Entwicklung der Personalkosten der Bundesliga
42
Abbildung 6:
Konzern-Kapitalflussrechnung
43
Abbildung 7:
Konzernbilanz Borussia Dortmund, Geschäftsjahr 2008/2009
44

3
Abkürzungsverzeichnis
AG
Aktiengesellschaft
bzw.
beziehungsweise
ca.
circa
DFB
Deutscher Fußball-Bund
DFL
Deutsche Fußball Liga
EBIT
Earnings before Interests and Taxes
EBITDA
Earnings before Interests, Taxes, Depreciation and Amortization
GmbH
Gesellschaft mit beschränkter Haftung
GuV
Gewinn- und Verlustrechnung
HGB
Handelsgesetzbuch
IAS
International Accounting Standard
IFRS
International Financial Reporting Standards
UEFA
Union of European Football Associations
z.B.
zum Beispiel

4
1 Einleitung
Für viele Fans ist Fußball nur eine Leidenschaft und ein Hobby. Doch die Vereine ent-
wickeln sich immer stärker zu kapitalmarktorientierten Unternehmen. Seit den 60er
Jahren entwickelt der Fußball sich immer deutlicher zu einem bedeutenden Wirtschafts-
faktor für Deutschland und Europa. In der Saison 2008/2009 wurde von den Vereinen
der Fußball-Bundesligen (1. Bundesliga und 2. Bundesliga) ein Gesamterlös von über 2
Milliarden Euro erzielt. Allein im Vergleich zum Vorjahr ergibt dies eine Steigerung in
Höhe von 5,3%. In der Saison 2005/2006 lag der Gesamterlös der Vereine noch bei ca.
1,5 Milliarden Euro.
1
Am Beispiel der Borussia Dortmund AG wird besonders deutlich, wie stark die Finanz-
kraft eines Verein sein muss, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben. Am
31.Oktober 2000 entschied sich der Verein sich als erster deutscher Profiverein an der
Börse anzumelden. Allerdings lässt sich darüber streiten, ob dieser Schritt als erfolg-
reich angesehen werden kann. Schon am ersten Handelstag notierte die Aktie nach
einem Platzierungspreis von 11 Euro nur noch bei einem Schlusskurs von 10,05 Euro.
2
Mittlerweile notiert die Aktie sogar nur noch als so genannter Penny-Stock
3
bei einem
Kurs von etwa 1 Euro (Stand 11.05.2010).
4
Das Hauptanliegen dieser Arbeit besteht darin, eine ausführliche Finanz- und Erfolgs-
analyse am Beispiel der Borussia Dortmund AG durchzuführen und dabei besonders die
Chancen und das Potential des Vereins für zukünftige Geschäftsjahre zu betrachten.
Dabei wird versucht anhand von Zahlen der UEFA bzw. anderer Vereine der Bundes-
liga aus den vergangenen Perioden zu ermitteln, wie groß das Potential für den Verein
beispielsweise bei Teilnahme am europäischen Wettbewerb oder erfolgreichem Ab-
schneiden im DFB-Pokal ist. Diesbezüglich werden neben den unterschiedlich hohen
Erlösen auch die Kosten und Risiken betrachtet, die der Verein eingeht, um national
sowie international wettbewerbsfähig zu sein.
1
Vgl. DFL Wirtschaftsbericht Saison 2008/2009, Seite 1
2
Vgl. http://www.borussia-aktie.de/?_%1B%E7%F4%9D (11.05.2010)
3
Anm. Penny-Stocks sind Aktien, deren Kurswert unter einer Einheit in lokaler Währung liegt. Im
Euro-Raum also Aktien mit Wert unter 1 Euro. Sie werden viel von Spekulanten an der Börse
gehandelt da sehr hohe Verluste aber auch Gewinne aufgrund des geringen Preises möglich sind (Vgl.
http://www.wirtschaftslexikon24.net/d/penny-stock/penny-stock.htm)
4
Vgl. http://www.borussia-aktie.de/?Z%1B%E7%F4%9D (11.05.2010)

5
Um diese Analyse durchführen zu können, wird zunächst innerhalb der Erfolgsspaltung
eine allgemeine Erläuterung gegeben, wie das ordentliche Jahresergebnis des Konzerns
ermittelt wird. Dies geschieht unter Berücksichtigung der Tatsache, dass die Borussia
Dortmund AG nach den Vorschriften der internationalen Rechnungslegung (IFRS) den
Jahresabschluss aufstellt. Daraufhin wird eine Aufwands- und Ertragsanalyse durch-
geführt und die Entwicklung des EBIT/EBITDA dargestellt. Im Folgenden erfolgt eine
Erfolgsprognose für Borussia Dortmund bei erfolgreichem Abschneiden in der Bundes-
liga mit daraus resultierender Qualifikation für die Champions-League bzw. die Europa-
League.
Der folgende Teil dieser Arbeit beschäftigt sich mit der Finanzanalyse von Borussia
Dortmund. Hier wird die Anlagevermögensstruktur sowie die Kapitalstruktur des Kon-
zerns erläutert. Dabei wird auch die spezielle Bewertung von Spielerwerten als
immaterieller Vermögenswert beschrieben. Innerhalb der Kapitalstruktur wird
anschließend die Entwicklung des Eigenkapitals der vergangenen Jahre analysiert und
rückblickend auf die Liquiditätskrise der Borussia Dortmund AG in den vergangenen
Jahren bewertet. Ergänzend werden die Deckungsverhältnisse des Anlagevermögens
ermittelt und abschließend wird auf die Kapitalflussrechnung des Konzerns ein-
gegangen um das Finanzgeschehen innerhalb der letzten Perioden zu beurteilen.
5
Innerhalb dieser Arbeit soll geklärt werden, wo sich Risiken und Chancen für den
Verein bieten, falls der sportliche Erfolg sich in den folgenden Jahren wieder einstellt
und welche finanziellen Möglichkeiten sich mit der Qualifikation für einen inter-
nationalen Wettbewerb bieten.
2 Erfolgsanalyse
Folgend soll eine Erfolgsanalyse der Borussia Dortmund AG auf Basis der Gewinn- und
Verlustrechnung
6
in der Konzernbilanz erfolgen. Ergänzend soll auch der sportliche
Erfolg bei der Betrachtung des ordentlichen Betriebsergebnisses in einem Geschäftsjahr
betrachtet werden und Zusammenhänge zwischen sportlichen Erfolg sowie wirt-
schaftlichem Ertrag erläutert werden. Innerhalb einer Erfolgsanalyse wird im
klassischen Sinn die Ertragskraft sowie die Erfolgslage eines Unternehmens betrachtet.
7
5
Vgl. Lachnit, Bilanzanalyse, Seite 292
6
Im Folgenden mit der Abkürzung GuV beschrieben
7
Vgl. Lachnit, Bilanzanalyse, S.164

6
Dabei zielt jedes Unternehmen darauf ab Gewinne zu erzielen, um langfristig die
Leistungsfähigkeit zu erhalten sowie ein gesundes Unternehmenswachstum zu
generieren..
8
Um die Erfolgsanalyse der Borussia Dortmund AG durchzuführen wird innerhalb der
folgenden Abschnitte das ordentliche Betriebsergebnis, das in der GuV der ver-
gangenen Geschäftsjahre ausgegeben wurde, herangezogen. Eine ausführliche Betrach-
tung der einzelnen Ergebnisse, wie im Buch "Jahresabschluss und Jahresabschluss-
analyse" von Coenenberg beschrieben, ist hier nicht notwendig, da die Borussia Dort-
mund AG dem Investor nur eine Erfolgsspaltung in das ordentliche Betriebsergebnis
sowie das Finanzergebnis der vergangenen Periode angibt.
2.1 Grundlagen der Erfolgsspaltung
Die internationale Rechnungslegung zielt allgemein darauf ab, dem Investor möglichst
viele Informationen zu geben, die ihm ermöglichen sollen Anlageentscheidungen zu
treffen. Neben dem Jahresergebnis, was in der GuV ausgewiesen wird, gibt es ab-
weichend vom HGB-Abschluss zusätzlich verschiedene Erfolgskomponenten die direkt
im Eigenkapital der Bilanz ausgewiesen werden.
9
Ein weiterer Unterschied zur Rechnungslegung nach HGB-Standard ist, dass die Rech-
nungslegung nach IFRS keine ähnlich detaillierte Gliederung zur Erstellung der GuV
vorgibt. Sie beschränkt sich auf wenige Rahmenstrukturen und zusätzlich werden
weitere Erläuterungen zu bestimmten Posten in den notes vorgeschrieben um so eine
Grundlage für eine bilanzpolitische Erfolgsspaltung zu legen.
10
IFRS-Abschlüsse geben
dem Anleger allgemein neben dem ordentlichen Betriebsergebnis zusätzlich ein be-
triebsfremdes Ergebnis, das auch als Finanzergebnis bezeichnet wird, ein
außerordentliches Ergebnis und ein außerordentliches, betriebsfremdes Ergebnis, an.
11
Da der Geschäftsbericht der Borussia Dortmund AG sich auf das ordentliche Betriebs-
ergebnis sowie das Finanzergebnis beschränkt, wird im Folgenden eine Analyse auf
Basis dieser Ergebnisse gegeben.
8
Vgl. Küting, Weber; Die Bilanzanalyse, S.212
9
Vgl. Coenenberg/Haller/Schultze; Jahresabschluss und Jahresabschlussanalyse, S.1112
10 Vgl. Lachnit, Bilanzanalyse, S.196
11 Vgl. Coenenberg/Haller/Schultze; Jahresabschluss und Jahresabschlussanalyse, S.1113

7
2.1.1 Betriebsergebnis
Nachdem die Borussia Dortmund AG im Geschäftsjahr 2005/2006 im Zuge der Liqui-
ditätskrise noch einen Verlust in Höhe von 11,2 Mio. Euro (nach 76,7 Mio. Euro Fehl-
betrag im Vorjahr) gefahren hat, wurde bereits im Geschäftsjahr 2006/2007 wieder ein
positives Betriebsergebnis von 15,6 Mio. Euro erwirtschaftet. Auch im folgenden Jahr
konnte der Konzern einen Gewinn von 5,4 Mio. Euro erzielen. Lediglich im Geschäfts-
jahr 2008/2009 wurde erneut ein geringer operativer Verlust in Höhe von 0,4 Mio. Euro
erwirtschaftet.
12
Abbildung 1: Entwicklung des Betriebsergebnisses (in Mio. Euro)
13
Das Betriebsergebnis eines Profi-Vereins im Fußball setzt sich aus 3 großen Posten
zusammen. Zusätzlich zu den Umsatzerlösen, deren Bestandteile in Abschnitt 2.2.1 er-
läutert werden, sind hier vor allem die Personalaufwendungen sowie die sonstigen
betrieblichen Aufwendungen relevant.
14
Dabei werden in den Personalaufwendungen
die Kosten für die Gehälter der Spieler ausgedrückt und in den sonstigen betrieblichen
Aufwendungen werden unter anderem die laufenden Kosten für den Spielbetrieb, Wer-
bung, Transferkosten sowie Verwaltungskosten abgebildet.
15
Neben diesen Aufwands-
posten entstehen noch Aufwendungen für Abschreibungen sowie Materialaufwand, der
aber im Gegensatz zu klassischen Unternehmen eine eher niedrigere Bedeutung für das
12 Vgl. Borussia Dortmund Geschäftsbericht 2004/2005 - 2008/2009
13 Quelle: Eigene Darstellung auf Basis der Geschäftsberichte der vergangenen 5 Jahre
14 Vgl. Borussia Dortmund Geschäftsbericht 2008/2009, Seite 111
15 Vgl. Borussia Dortmund Geschäftsbericht 2008/2009, Seite 133
2004/2005
2005/2006
2006/2007
2007/2008
2008/2009
-100
-80
-60
-40
-20
0
20
40
7

8
Betriebsergebnis hat.
16
Die Entwicklung der Personalkosten und Aufwendungen für
Transfers werden im Abschnitt 2.2.2 näher erläutert.
Wie sich diese Posten im Vergleich zu anderen Vereinen entwickeln und welche Fak-
toren ein positives Ergebnis für Borussia Dortmund möglich machen, wird im Rahmen
der Aufwands- und Ertragsanalyse deutlich. Innerhalb der Erfolgsprognose wird ab-
schließend das Potential des Vereins bei der Qualifikation für einen internationalen
Wettbewerb
17
aufgezeigt. Dabei erfolgt ein Quervergleich der Ertragsfelder mit dem
deutschen Spitzenverein, FC Bayern München.
2.1.2 Finanzergebnis
Das Finanzergebnis der Borussia Dortmund AG wird getrennt vom ordentlichen Jahres-
ergebnis ausgewiesen und enthält neben dem Ergebnis aus der Beteiligung an
assoziierten Unternehmen grundsätzlich die Zinsaufwendungen und Zinserträge der
letzten Periode. Die im Anhang der Konzernbilanz aufgeführte Ermittlung des Finanz-
ergebnisses im Geschäftsjahr 2008/2009 zeigt auf, dass das negative Ergebnis von 5,619
Mio. Euro durch Zinsaufwendungen in Höhe von 5,828 Mio. Euro im besonderen Maße
beeinflusst wird.
18
Diese Belastung des Ergebnisses lässt sich auch im Geschäftsjahr
2007/2008 erkennen (Finanzergebnis: -10,519 Mio. Euro, Zinsaufwendungen -11,089
Mio. Euro).
19
Einen geringen positiven Anteil am Finanzergebnis der Borussia Dortmund AG haben
die Zinserträge sowie die Erträge aus der Beteiligung an assoziierten Unternehmen.
20
Der Zinsertrag beläuft sich auf 129.000 Euro im abgelaufenen Geschäftsjahr sowie
525.000 Euro im Geschäftsjahr 2007/2008 und die Erträge aus der Beteiligung an der
Orthomed GmbH betragen 80.000 Euro bzw. 45.000 Euro im Geschäftsjahr 2007/2008
was deutlich macht, dass diesen Posten nur eine geringe Bedeutung zuzuordnen ist.
21
16 Vgl. Borussia Dortmund Geschäftsbericht 2008/2009, Seite 111
17 Anm. Europa-League oder Champions-League
18 Vgl. Borussia Dortmund Geschäftsbericht 2008/2009, Seite 133
19 Vgl. Borussia Dortmund Geschäftsbericht 2007/2008, Seite 116
20 Anm. Orthomed GmbH
21 Vgl. Borussia Dortmund Geschäftsbericht 2008/2009, Seite 133

9
Das Finanzergebnis des Konzerns in den vergangenen 5 Jahren stellt sich wie folgt dar:
Geschäftsjahr
Finanzergebnis
2004/2005
- 2,8 Mio. Euro
2005/2006
- 11,359 Mio. Euro
2006/2007
- 8,517 Mio. Euro
2007/2008
- 10,519 Mio. Euro
2008/2009
- 5,619 Mio. Euro
Tabelle 1: Finanzergebnis
22
2.2 Aufwands- und Ertragsanalyse
Durch eine Aufwands- und Erfolgsanalyse wird ein Einblick in die in der GuV ausge-
drückten Erfolgskomponenten gegeben. Dabei wird zusätzlich auf den Anteil der Posten
an der Gesamtleistung des Unternehmens eingegangen, um die zentralen Ab-
hängigkeiten des Unternehmens bei der Erfolgsentstehung deutlich zu machen.
Allgemein werden im Zuge der Aufwands- und Ertragsanalyse Auffälligkeiten im Ver-
gleich zu anderen Unternehmen herausgebildet.
23
Innerhalb der folgenden Analyse wird
ein Vergleich der Aufwands- und Ertragsfelder mit den anderen Vereinen der Bundes-
liga durchgeführt. Dies geschieht unter dem leicht verzerrten Bild durch die Betrach-
tung der Konzernbilanz mit den Beteiligungen von Borussia Dortmund an Unter-
nehmen, die in fußballnahen Geschäftsfeldern tätig sind, im Vergleich zu den rein aus
dem fußballerischen Kerngeschäft erstellten Bilanzen der Konkurrenz.
2.2.1 Ertragsfelder im Profifußball
Ausgehend einer Studie von Deloitte befindet sich Borussia Dortmund mit einem
Gesamtumsatz von 103,5 Mio. Euro ohne Betrachtung der Transfereinnahmen europa-
weit auf Platz 18 im Geschäftsjahr 2008/2009. Dies ist besonders eindrucksvoll, wenn
beachtet wird, dass 18 der 20 Vereine in den Top 20 dieser Studie im betroffenen Jahr
im internationalen Wettbewerb vertreten waren. Den größten Gesamtumsatz hatte laut
dieser Studie Real Madrid mit einer Gesamtsumme von 401,4 Mio. Euro. Unter den 20
Vereinen mit dem größten Umsatz befinden sich neben Borussia Dortmund mit dem FC
22 Vgl. Borussia Dortmund Geschäftsbericht 2004/2005 - 2008/2009
23 Vgl. Lachnit, Bilanzanalyse, Seite 210

10
Bayern München (Platz 4), dem Hamburger SV (Platz 11), FC Schalke 04 (Platz 16)
und Werder Bremen (Platz 17) noch 4 weitere deutsche Vereine. Auffallend ist die
große Spannweite zwischen Platz 1 und 20. Während Real Madrid 401,4 Mio. Euro
Gesamtumsatz hat, liegt der Gesamtumsatz von Manchester City auf Platz 20 dieser
Rangliste nur bei 101 Mio. Euro und beträgt damit nur etwa ein Viertel des Umsatzes
vom aktuellen Spitzenreiter.
24
Die nähere Betrachtung der GuV von Borussia Dortmund gibt Aufschluss darüber aus
welchen Einflussgrößen sich der Gesamtumsatz im laufenden Jahr zusammensetzt.
Dabei werden hier natürlich auch die Transfereinnahmen in den Geschäftsjahren
berücksichtigt, die bei der Studie von Deloitte herausgefiltert wurden, um eine bessere
Vergleichsmöglichkeit zwischen den Vereinen herzustellen. Die Umsatzerlöse der
Borussia Dortmund AG setzen sich vor allem aus den Erlösen aus Transfers,
Handel/Catering inkl. Sonstiges, TV-Vermarktung, Sponsoring und Ticketing
zusammen. Folgende Grafik aus dem Geschäftsbericht 2008/2009 zeigt auf, wie groß
der Einfluss der verschiedenen Bereiche auf die gesamten Umsatzerlöse in den letzten
beiden Geschäftsjahren war:
Abbildung 2: Zusammensetzung der Umsatzerlöse
25
24 Vgl. Deloitte Analyse, Football Money League 2010, Seite 2
25 Quelle: Geschäftsbericht Borussia Dortmund AG 2008/2009, Seite 93

Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Jahr
2010
ISBN (eBook)
9783842820579
DOI
10.3239/9783842820579
Dateigröße
1.7 MB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Carl von Ossietzky Universität Oldenburg – Wirtschafts- und Rechtswissenschaften, Studiengang Wirtschaftswissenschaften
Erscheinungsdatum
2011 (September)
Schlagworte
borussia dortmund finanzanalyse erfolgsanalyse erfolgsprognose
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