Trainingsevaluation-Nachhaltigkeit von Schulungsmaßnahmen im IT-Sektor
					
	
		©2010
		Diplomarbeit
		
			
				193 Seiten
			
		
	
				
				
					
						
					
				
				
				
				
			Zusammenfassung
			
				Inhaltsangabe:Einleitung:	
In heutiger Zeit ist die computergestützte Datenverarbeitung aus keinem Unternehmen mehr wegzudenken. In Deutschland prägen moderne Informations- und Kommunikations-Technologien, allen voran Computer und Internet, immer mehr das Berufs- und Privatleben vieler Menschen. Dies geht aus den aktuellen Ergebnissen der Erhebungen des Statistischen Bundesamtes zur Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) in Unternehmen und privaten Haushalten hervor. Angefangen mit einfacher Brieferstellung über Terminplanung bis hin zu komplexen Businesscase-Lösungen läuft alles fast nur noch digital. Der Anteil der Beschäftigten, die regelmäßig während ihrer Arbeitszeit einen Computer nutzen, ist seit Januar 2003 um 14 Prozentpunkte auf rund 60% im Januar 2008 gestiegen. Im privaten Bereich ist der Anteil der Personen ab zehn Jahren, die einen Computer im ersten Quartal des Jahres nutzten, im Jahr 2008 auf 76% gestiegen (2003: 64%). Die Nutzungsintensität des Computers hat im gleichen Zeitraum in privaten Haushalten ebenfalls zugenommen: verwendeten im Jahr 2003 62% der privaten Computernutzer den PC jeden Tag oder fast jeden Tag, so stieg der Anteil dieser regelmäßigen Nutzer 2008 auf 75%. Im Berufsleben erfordert der zunehmende Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien von Seiten der Beschäftigten immer mehr die Bereitschaft, sich die erforderlichen Kenntnisse für den Umgang mit Computern und dem Internet anzueignen.
Nur solche Unternehmen können im Innovationswettbewerb bestehen, die kompetente Fach- und Führungskräfte in ihren Unternehmen ausbilden, an das Unternehmen binden und ständig weiterqualifizieren. Die Mitarbeiter müssen stets in der Lage sein, die von Ihnen geforderten Leistungen und das Können, höchst komplexe Sachverhalte und Probleme zu lösen, zu 100% zu erbringen. Weiterbildung, also die Entwicklung der Fähigkeiten der Mitarbeiter, dient als Grundstein der erfolgreichen Unternehmensentwicklung und gewinnt immer mehr an Bedeutung.
Die Erbringung einer hochqualitativen Arbeit ist jedoch nur dann möglich, wenn die Arbeitnehmer entsprechende Qualifikationen aufweisen können. Solche Qualifikationen sind aber nur selten durch die Erstausbildung gegeben. Um einen nachhaltigen Wettbewerbsvorteil zu sichern und das nur schwer imitierbare implizite Wissen zu erlangen werden die Unternehmen ihre Mitarbeiter weiterbilden müssen, wenn sie in einem strengen Konkurrenzkampf für sich eine solide […]
	In heutiger Zeit ist die computergestützte Datenverarbeitung aus keinem Unternehmen mehr wegzudenken. In Deutschland prägen moderne Informations- und Kommunikations-Technologien, allen voran Computer und Internet, immer mehr das Berufs- und Privatleben vieler Menschen. Dies geht aus den aktuellen Ergebnissen der Erhebungen des Statistischen Bundesamtes zur Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) in Unternehmen und privaten Haushalten hervor. Angefangen mit einfacher Brieferstellung über Terminplanung bis hin zu komplexen Businesscase-Lösungen läuft alles fast nur noch digital. Der Anteil der Beschäftigten, die regelmäßig während ihrer Arbeitszeit einen Computer nutzen, ist seit Januar 2003 um 14 Prozentpunkte auf rund 60% im Januar 2008 gestiegen. Im privaten Bereich ist der Anteil der Personen ab zehn Jahren, die einen Computer im ersten Quartal des Jahres nutzten, im Jahr 2008 auf 76% gestiegen (2003: 64%). Die Nutzungsintensität des Computers hat im gleichen Zeitraum in privaten Haushalten ebenfalls zugenommen: verwendeten im Jahr 2003 62% der privaten Computernutzer den PC jeden Tag oder fast jeden Tag, so stieg der Anteil dieser regelmäßigen Nutzer 2008 auf 75%. Im Berufsleben erfordert der zunehmende Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien von Seiten der Beschäftigten immer mehr die Bereitschaft, sich die erforderlichen Kenntnisse für den Umgang mit Computern und dem Internet anzueignen.
Nur solche Unternehmen können im Innovationswettbewerb bestehen, die kompetente Fach- und Führungskräfte in ihren Unternehmen ausbilden, an das Unternehmen binden und ständig weiterqualifizieren. Die Mitarbeiter müssen stets in der Lage sein, die von Ihnen geforderten Leistungen und das Können, höchst komplexe Sachverhalte und Probleme zu lösen, zu 100% zu erbringen. Weiterbildung, also die Entwicklung der Fähigkeiten der Mitarbeiter, dient als Grundstein der erfolgreichen Unternehmensentwicklung und gewinnt immer mehr an Bedeutung.
Die Erbringung einer hochqualitativen Arbeit ist jedoch nur dann möglich, wenn die Arbeitnehmer entsprechende Qualifikationen aufweisen können. Solche Qualifikationen sind aber nur selten durch die Erstausbildung gegeben. Um einen nachhaltigen Wettbewerbsvorteil zu sichern und das nur schwer imitierbare implizite Wissen zu erlangen werden die Unternehmen ihre Mitarbeiter weiterbilden müssen, wenn sie in einem strengen Konkurrenzkampf für sich eine solide […]
Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
Vitali Fuchs 
Trainingsevaluation-Nachhaltigkeit von Schulungsmaßnahmen im IT-Sektor 
ISBN: 978-3-8366-4754-0 
Herstellung: Diplomica® Verlag GmbH, Hamburg, 2010 
Zugl. Universität Hamburg, Hamburg, Deutschland, Diplomarbeit, 2010 
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© Diplomica Verlag GmbH 
http://www.diplomica.de, Hamburg 2010 
I 
Inhaltsverzeichnis 
A
BBILDUNGSVERZEICHNIS
 ___________________________________________________ VI 
D
IAGRAMMVERZEICHNIS
 ___________________________________________________ VII 
T
ABELLENVERZEICHNIS
  ___________________________________________________  VIII 
A
BKÜRZUNGSVERZEICHNIS
 ___________________________________________________ IX 
1  EINLEITUNG ______________________________________________________________ 1 
1.1  P
ROBLEMSTELLUNG UND PERSÖNLICHE 
M
OTIVATION
__________________________________ 1 
1.2  G
ANG DER 
U
NTERSUCHUNG
 ___________________________________________________ 4 
TEIL A: THEORETISCHE GRUNDLAGEN  ____________________________________________ 6 
2  BILDUNGSCONTROLLING  ___________________________________________________ 6 
2.1  B
EGRIFF DES 
B
ILDUNGSCONTROLLINGS
____________________________________________ 6 
2.2  F
ORMEN UND 
Z
IELE DES 
B
ILDUNGSCONTROLLINGS
____________________________________ 9 
2.3  P
ROBLEME UND 
H
ERAUSFORDERUNGEN DES 
B
ILDUNGSCONTROLLINGS
  ____________________ 13 
3  PROZESS DES (WEITER-) BILDUNGSCONTROLLINGS  _____________________________ 15 
3.1  Z
IELDEFINITION
:
U
NTERNEHMENS
-
 UND 
I
NDIVIDUALZIELE
 ______________________________ 18 
3.2  B
ILDUNGS
-/
Q
UALIFIKATIONSBEDARFSANALYSE
  ____________________________________ 19 
3.2.1  A
DRESSATEN UND BETEILIGTE 
A
KTEURE DER 
B
EDARFSANALYSE
__________________________ 21 
3.2.2  M
ETHODEN DER 
Q
UALIFIKATIONSBEDARFSANALYSE
 _________________________________ 23 
3.2.2.1  Indirekte Methoden __________________________________________________ 24 
3.2.2.2  Direkte Methoden____________________________________________________ 25 
3.3  P
LANUNG UND 
D
URCHFÜHRUNG VON 
W
EITERBILDUNGSMAßNAHMEN
  ____________________ 27 
3.4  E
XTERNE 
W
EITERBILDUNGSMAßNAHMEN
_________________________________________ 29 
3.4.1  R
OLLE DER 
B
ILDUNGSEINRICHTUNG IM 
B
ILDUNGS
(
CONTROLLING
)
PROZESS
  _________________ 30 
3.4.2  R
OLLE DER 
T
RAINER IM 
B
ILDUNGSPROZESS
 _______________________________________ 32 
3.4.3  V
OR
-
 UND 
N
ACHTEILE EXTERNER 
W
EITERBILDUNGSMAßNAHMEN
  _______________________ 34 
3.5  L
ERNTRANSFER
(-P
ROZESS
),
F
EEDBACK UND 
L
ERNERFOLG
 ______________________________ 36 
3.6  I
NVESTITIONSERFOLG EINER 
W
EITERBILDUNGSMAßNAHME ERMITTELN
_____________________ 39 
3.7  Z
USAMMENFASSUNG
  ______________________________________________________ 40 
II 
TEIL B: TRAININGSEVALUATION  ________________________________________________ 42 
4  EVALUATION  ____________________________________________________________ 42 
4.1  B
EGRIFF DER 
E
VALUATION
  ___________________________________________________ 42 
4.2  V
ON 
E
VALUATION ZUR 
T
RAININGSEVALUATION
 _____________________________________ 45 
4.3  G
EGENÜBERSTELLUNG VON 
B
ILDUNGSCONTROLLING UND 
T
RAININGSEVALUATION
 _____________ 47 
4.4  M
ÖGLICHKEITEN ZUR 
T
RAININGSEVALUATION
 ______________________________________ 50 
5  MODELLE DER TRAININGSEVALUATION _______________________________________ 52 
5.1  V
IER
-E
BENEN
-M
ODELL NACH 
D
ONALD 
L.
K
IRKPATRICK
  _______________________________ 52 
5.1.1  L
EVEL 
1:
R
EACTION
 _______________________________________________________ 53 
5.1.2  L
EVEL 
2:
L
EARNING
 _______________________________________________________ 53 
5.1.3  L
EVEL 
3:
B
EHAVIOUR
 ______________________________________________________ 54 
5.1.4  L
EVEL 
4:
R
ESULTS
 ________________________________________________________ 56 
5.1.5  K
RITISCHE 
W
ÜRDIGUNG
 ____________________________________________________ 57 
5.2  R
ETURN ON 
I
NVESTMENT IN DER 
P
ERSONALENTWICKLUNG 
(J
ACK 
J.
P
HILLIPS
) ________________ 58 
5.2.1  D
ER 
5-S
TUFEN 
E
VALUATIONSPROZESS NACH 
J
ACK 
J.
P
HILLIPS
___________________________ 58 
5.2.2  D
ER 
ROI-P
ROZESS
  _______________________________________________________ 62 
5.2.2.1  Evaluationsplanung ___________________________________________________ 62 
5.2.2.2  Datenerfassung ______________________________________________________ 63 
5.2.2.3  Isolierung der Effekte  _________________________________________________ 66 
5.2.2.4  Finanzielle Bewertung _________________________________________________ 68 
5.2.2.5  Immaterielle Werte ___________________________________________________ 70 
5.2.2.6  Kosten _____________________________________________________________ 71 
5.2.2.7  Den Return on Investment berechnen ____________________________________ 72 
5.2.2.8  Der Ergebnisbericht ___________________________________________________ 74 
5.2.3  K
RITISCHE 
W
ÜRDIGUNG DES 
5-S
TUFEN 
E
VALUATIONSPROZESSES
 ________________________ 75 
5.3  V
OM 
R
ETURN ON 
I
NVESTMENT ZUM 
V
ALUE OF 
I
NVESTMENT 
(H
ERBERT 
J.
K
ELLNER
) ____________ 77 
5.3.1  D
AS 
VOI-S
YSTEM VON 
H
ERBERT 
J.
K
ELLNER
 ______________________________________ 78 
5.3.1.1  Phase 1: GoalNavigator ________________________________________________ 79 
5.3.1.2  Phase 2: QuickCheck __________________________________________________ 79 
5.3.1.3  Phase 3: Der ValueFinder  ______________________________________________ 80 
5.3.1.4  Phase 4: ProjectMapping_______________________________________________ 81 
5.3.1.5  Phase 5: PrecisionTraining______________________________________________ 81 
5.3.1.6  Phase 6: ResultTracker  ________________________________________________ 82 
5.3.2  K
RITISCHE 
W
ÜRDIGUNG
 ____________________________________________________ 83 
III 
TEIL C:  EMPIRISCHE UNTERSUCHUNG __________________________________________ 86 
6  EINLEITUNG _____________________________________________________________ 86 
6.1  V
ORÜBERLEGUNGEN UND PERSÖNLICHE 
M
OTIVATION
 ________________________________ 86 
6.2  G
ANG DER EMPIRISCHEN 
U
NTERSUCHUNG
 ________________________________________ 88 
6.2.1  F
ELDSTUDIE
 ____________________________________________________________ 88 
6.2.2  I
NTERVIEWS
 ____________________________________________________________ 88 
6.2.3  T
EILNEHMERBEFRAGUNG
 ___________________________________________________ 89 
6.2.4  H
YPOTHESEN AUFSTELLEN
 __________________________________________________ 89 
6.2.5  P
RÄSENTATION DER 
E
RGEBNISSE
 ______________________________________________ 89 
6.2.6  A
BSCHLIEßENDES 
E
XPERTEN
-I
NTERVIEW
 _________________________________________ 90 
6.2.7  S
CHLUSSFOLGERUNG UND 
Z
USAMMENFASSUNG VORLIEGENDER 
E
RGEBNISSE
 ________________ 90 
7  FELDSTUDIE _____________________________________________________________ 90 
7.1  A
USGANGSSITUATION
 ______________________________________________________ 91 
7.2  A
UFBAU UND 
D
URCHFÜHRUNG DER 
T
RAININGSMAßNAHME
 ____________________________ 93 
7.3  U
NTERSUCHUNGSERGEBNIS
 __________________________________________________ 94 
7.4  Z
USAMMENFASSUNG UND 
S
CHLUSSFOLGERUNG FÜR DIE EMPIRISCHE 
U
NTERSUCHUNG
  _________ 97 
8  VORSTELLUNG DES UNTERNEHMENS NEW HORIZONS HAMBURG GMBH____________ 98 
9  EXPERTEN-INTERVIEWS ____________________________________________________ 99 
9.1  I
NTERVIEW MIT 
J
ÖRG 
S
IEVERS
_________________________________________________ 99 
9.2  I
NTERVIEW MIT 
L
UTZ 
W
EIGELT
 _______________________________________________ 103 
9.3  I
NTERVIEW MIT 
J
ÖRN 
O
ELZE
 _________________________________________________ 105 
9.4  Z
USAMMENFASSUNG UND 
S
CHLUSSFOLGERUNG IM 
H
INBLICK AUF DIE EMPIRISCHE 
S
TUDIE
 ______ 106 
10  EMPIRISCHE STUDIE  ____________________________________________________ 108 
10.1  U
NTERSUCHUNGSDESIGN
 __________________________________________________ 110 
10.2  A
UFBAU UND 
I
NHALT DES 
F
RAGEBOGENS
 _______________________________________ 111 
10.3  D
ER 
S
EMINARERWARTUNGSBOGEN
 ___________________________________________ 113 
10.3.1  K
ONSTRUKTION DES 
S
EMINARERWARTUNGSBOGENS
  ______________________________ 113 
10.3.2  E
INLEITUNG IN DAS 
T
HEMA
  _______________________________________________ 113 
10.3.3  A
USWAHL DER 
F
RAGEN
 __________________________________________________ 114 
10.3.4  F
ORMULIERUNG DER 
F
RAGEN
 ______________________________________________ 115 
10.3.5  K
ÜRZE DES 
F
RAGEBOGENS
 ________________________________________________ 116 
10.3.6  G
ESTALTUNG DES 
F
RAGEBOGENS
  ___________________________________________ 117 
IV 
10.3.7  A
UFBAU UND 
I
NHALT DES 
S
EMINARERWARTUNGSBOGENS
 ___________________________ 117 
10.3.8  F
RAGEN ZUR 
P
ERSON
 ____________________________________________________ 119 
10.3.9  P
ERSÖNLICHE 
M
OTIVATION
  _______________________________________________ 121 
10.3.10  P
ERSÖNLICHE 
E
RWARTUNGSHALTUNG AN DEN 
K
URS
  _____________________________ 122 
10.3.11  G
EWÜNSCHTER 
L
ERNERFOLG
  _____________________________________________ 124 
10.4  D
ER 
S
EMINARBEWERTUNGSBOGEN
  ___________________________________________ 125 
10.4.1  K
ONSTRUKTION DES 
S
EMINARBEWERTUNGSBOGENS
 _______________________________ 125 
10.4.2  A
UFBAU UND 
I
NHALT DES 
S
EMINARBEWERTUNGSBOGENS
 ___________________________ 126 
10.4.2.1  Kursleiter _________________________________________________________ 127 
10.4.2.2  Allgemeine Zufriedenheit  ____________________________________________ 128 
10.4.2.3  Lernerfolg  ________________________________________________________ 129 
10.4.2.4  Auswirkungen der Kursteilnahme ______________________________________ 130 
10.5  A
BLAUF DER EMPIRISCHEN 
U
NTERSUCHUNG
 _____________________________________ 131 
10.6  D
ATENERHEBUNG
 _______________________________________________________ 134 
10.7  A
UFSTELLUNG DER 
H
YPOTHESEN
 _____________________________________________ 137 
10.8  A
USWERTUNG DER 
F
RAGEBÖGEN
  ____________________________________________ 140 
10.8.1  M
ETHODISCHES 
V
ORGEHEN BEI DER 
F
RAGEBOGENAUSWERTUNG
 ______________________ 140 
10.8.2  G
RUNDLAGEN ANGEWANDTER STATISTISCHER 
V
ERFAHREN
  __________________________ 140 
10.9  P
RÄSENTATION UND 
I
NTERPRETATION DER 
U
NTERSUCHUNGSERGEBNISSE
 _________________ 145 
10.9.1  A
USPRÄGUNGEN UND 
E
IGENSCHAFTEN DER 
S
TICHPROBEN
 ___________________________ 145 
10.9.2  H
YPOTHESENPRÜFUNG
  __________________________________________________ 150 
10.9.3  E
RGEBNISSE MIT EINEM 
B
EZUG ZUR 
N
ACHHALTIGKEIT DER 
IT-T
RAININGS
 _________________ 159 
11  ABSCHLIEßENDES EXPERTEN-INTERVIEW ____________________________________ 164 
11.1  V
ORBEMERKUNGEN ZUM 
I
NHALT UND 
A
BLAUF DES 
I
NTERVIEWS
  _______________________ 164 
11.2  E
RGEBNISBESPRECHUNG UND ABSCHLIEßENDES 
E
XPERTEN
-I
NTERVIEW MIT 
L
UTZ 
W
EIGELT
  _____ 164 
12  ZUSAMMENFASSUNG UND KRITISCHE WÜRDIGUNG DER GESAMTEN ARBEIT  ______ 169 
L
ITERATURVERZEICHNIS
 _____________________________________________________ X 
V 
Abbildungsverzeichnis 
A
BBILDUNG 
1:
"P
ROZESS DES 
B
ILDUNGSCONTROLLINGS
" ______________________________ 15 
A
BBILDUNG 
2:
(W
EITER
-)
B
ILDUNGSCONTROLLING ALS ZYKLISCHER 
P
ROZESS
 _________________ 18 
A
BBILDUNG 
3:
Q
UALIFIKATIONSBEDARFSERMITTLUNG
 ________________________________ 20 
A
BBILDUNG 
4:
"D
IE AN DER 
Q
UALIFIKATIONSBEDARFSANALYSE BETEILIGTEN 
P
ERSONENGRUPPEN
"  __ 21 
A
BBILDUNG 
5:
S
CHEMA DER INDIREKTEN 
E
RMITTLUNGSMETHODEN DES 
Q
UALIFIKATIONSBEDARFS
 ___ 25 
A
BBILDUNG 
6:
S
CHEMA DER DIREKTEN 
E
RMITTLUNGSMETHODEN DES 
Q
UALIFIKATIONSBEDARFS
 ____ 26 
A
BBILDUNG 
7:
I
NFORMATIONSDEFIZITE ANHAND DER 
5
E
VALUATIONSSTUFEN
  ________________ 61 
A
BBILDUNG 
8:
D
ER 
ROI-P
ROZESS
 _____________________________________________ 62 
A
BBILDUNG 
9:
R
ETURN ON 
I
NVESTMENT 
(ROI)
-
B
EISPIELE
,
 WAS GEMESSEN WIRD
 _____________ 84 
A
BBILDUNG 
10:
V
ALUE OF 
I
NVESTMENT 
(VOI)
-
B
EISPIELE
,
 WAS GEMESSEN WIRD
 _____________ 84 
A
BBILDUNG 
11:
E
NTSCHEIDUNGSKETTE BEI DER 
D
URCHFÜHRUNG VON 
IT-T
RAININGSMAßNAHMEN
 _ 102 
A
BBILDUNG 
12:
D
ARSTELLUNG DER DESKRIPTIVEN 
S
TATISTIKEN DER 
PASW-A
USGABE FÜR GEPAARTE 
S
TICHPROBEN
 _______________________________________________ 151 
A
BBILDUNG 
13:
D
ARSTELLUNG DER 
K
ORRELATIONEN ZWISCHEN DEN 
M
ESSWERTREIHEN DER 
PASW-
A
USGABE FÜR GEPAARTE 
S
TICHPROBEN
 ______________________________ 151 
A
BBILDUNG 
14:
D
ARSTELLUNG DER 
S
IGNIFIKANZ UND DER T
-W
ERTE DER 
PASW-A
USGABE FÜR 
GEPAARTE 
S
TICHPROBEN
________________________________________ 152 
A
BBILDUNG 
15:
H
YPOTHESE 
3.
D
ARSTELLUNG DER DESKRIPTIVEN 
S
TATISTIKEN DER 
PASW-A
USGABE FÜR 
GEPAARTE 
S
TICHPROBEN
________________________________________ 157 
A
BBILDUNG 
16:
H
YPOTHESE 
3:
D
ARSTELLUNG DER 
K
ORRELATIONEN ZWISCHEN DEN 
M
ESSWERTREIHEN 
DER 
PASW-A
USGABE FÜR GEPAARTE 
S
TICHPROBEN
  _____________________ 158 
A
BBILDUNG 
17:
H
YPOTHESE 
3:
D
ARSTELLUNG DER 
S
IGNIFIKANZ UND DER T
-W
ERTE DER 
PASW-
A
USGABE FÜR GEPAARTE 
S
TICHPROBEN
 ______________________________ 158 
VI 
Diagrammverzeichnis 
D
IAGRAMM 
1:
Z
UFRIEDENHEIT NACH 
S
EMINARLEVEL
 ________________________________ 156 
D
IAGRAMM 
2:
E
RWARTETE UND GESCHÄTZTE 
E
RGEBNISSE BEZÜGLICH DES 
W
ISSENSTRANSFERS IN DIE 
P
RAXIS
 ____________________________________________________ 160 
VII 
Tabellenverzeichnis 
T
ABELLE 
1:
G
EGENÜBERSTELLUNG WICHTIGER 
M
ERKMALE VON 
B
ILDUNGSCONTROLLING UND 
T
RAININGSEVALUATION
 ____________________________________________ 48
T
ABELLE 
2:
5
E
VALUATIONSSTUFEN UND DEREN 
Z
USAMMENHANG
  _______________________ 60
T
ABELLE 
3:
M
ETHODEN ZUR 
D
ATENERFASSUNG
 ____________________________________ 64
T
ABELLE 
4:
V
IERSTUFIGER 
T
EST ZUR 
K
ONVERTIERUNG VON 
D
ATEN IN MONETÄRE 
W
ERTE
_________ 70
T
ABELLE 
5:
K
OSTENKATEGORIEN BEI 
T
RAININGPROGRAMMEN
 ___________________________ 72
T
ABELLE 
6:
E
VALUATIONSZIEL JE 
S
TUFE
 __________________________________________ 73
T
ABELLE 
7:
E
NTSCHEIDUNGSMÖGLICHKEITEN BEIM 
A
LTERNATIVTEST
  _____________________ 142
T
ABELLE 
8:
B
ILDUNGSGRAD
 ________________________________________________ 145
T
ABELLE 
9:
P
ERSÖNLICHE 
E
RFAHRUNG
 _________________________________________ 147
T
ABELLE 
10:
B
ILDUNGSGRAD UND PERSÖNLICHE 
E
RFAHRUNG
 __________________________ 148
T
ABELLE 
11:
P
ERSÖNLICHE 
M
OTIVATION
  _______________________________________ 149
T
ABELLE 
13:
C
HI
-Q
UADRAT
-T
EST
,
E
RWARTETE UND BERECHNETE 
W
ERTE
 __________________ 153
T
ABELLE 
14:
C
HI
-Q
UADRAT
-T
EST
,
C
HI
-Q
UADRAT
-T
ESTS
 _____________________________ 154
T
ABELLE 
15:
C
HI
-Q
UADRAT
-T
EST
,
S
YMMETRISCHE 
M
AßE
 ____________________________ 154
T
ABELLE 
16:
A
LLGEMEINE 
E
RWARTUNGSHALTUNG VOR DEM 
IT-T
RAINING
  _________________ 162
T
ABELLE 
17:
A
LLGEMEINE 
E
RWARTUNGSHALTUNG NACH DEM 
IT-T
RAINING
  ________________ 163
VIII 
Abkürzungsverzeichnis 
Abb. 
Abbildung 
Abs. 
Absatz 
Aufl. 
Auflage 
Bd. 
Band 
BC 
Bildungscontrolling 
bspw.  Beispielsweise 
Bsp. 
Beispiel 
bzw. 
Beziehungsweise 
ca. 
circa 
d.h. 
das heißt 
etc. 
et cetera 
evtl. 
eventuell 
f. 
folgende 
ff. 
fortfolgende 
gem. 
gemäß 
ggf. 
gegebenfalls 
ggü. 
gegenüber 
grds. 
grundsätzlich 
hrsg. 
herausgegeben 
Hrsg. 
Herausgeber 
i.A.a. 
in Anlehnung an 
i.d.R. 
in der Regel 
i.d.S. 
in diesem Sinne 
insb. 
insbesondere 
IX 
MTM 
Metrics that Matter 
ROI 
Return on Investment 
S. 
Seite 
s. 
siehe 
s.a. 
siehe auch 
s.o. 
siehe oben 
sog. 
so genannte 
s.u. 
siehe unten 
SEB 
Seminarerwartungsbogen 
SBB 
Seminarbewertungsbogen 
u.a. 
unter anderem 
usw. 
und so weiter 
Vgl. 
Vergleiche 
VOI 
Value of Investment 
z.B. 
zum Beispiel 
z.T. 
zum Teil 
1 
1
Einleitung 
1.1
Problemstellung und persönliche Motivation 
In  heutiger  Zeit  ist  die  computergestützte  Datenverarbeitung  aus  keinem 
Unternehmen mehr wegzudenken. In Deutschland prägen moderne Informations- und 
Kommunikations-Technologien,  allen  voran  Computer  und  Internet,  immer  mehr  das 
Berufs- und Privatleben vieler Menschen. Dies geht aus den aktuellen Ergebnissen der 
Erhebungen  des  Statistischen  Bundesamtes  zur  Nutzung  von  Informations-  und 
Kommunikationstechnologien (IKT) in Unternehmen und privaten Haushalten hervor.
1
Angefangen mit ,,einfacher" Brieferstellung über Terminplanung bis hin zu komplexen 
Businesscase-Lösungen  läuft  alles  fast  nur  noch  digital.  Der  Anteil  der  Beschäftigten, 
die regelmäßig während ihrer Arbeitszeit einen Computer nutzen, ist seit Januar 2003 
um 14 Prozentpunkte auf rund 60% im Januar 2008 gestiegen. Im privaten Bereich ist 
der  Anteil  der  Personen  ab  zehn  Jahren,  die  einen  Computer  im  ersten  Quartal  des 
Jahres  nutzten,  im  Jahr  2008  auf  76%  gestiegen  (2003:  64%).  Die  Nutzungsintensität 
des  Computers  hat  im  gleichen  Zeitraum  in  privaten  Haushalten  ebenfalls 
zugenommen:  verwendeten  im  Jahr  2003  62%  der  privaten  Computernutzer  den  PC 
jeden Tag oder fast jeden Tag, so stieg der Anteil dieser regelmäßigen Nutzer 2008 auf 
75%.
2
  Im  Berufsleben  erfordert  der  zunehmende  Einsatz  von  Informations-  und 
Kommunikationstechnologien  von  Seiten  der  Beschäftigten  immer  mehr  die 
Bereitschaft,  sich  die  erforderlichen  Kenntnisse  für  den  Umgang  mit  Computern  und 
dem Internet anzueignen. 
Nur  solche  Unternehmen  können  im  Innovationswettbewerb  bestehen,  die 
kompetente  Fach-  und  Führungskräfte  in  ihren  Unternehmen  ausbilden,  an  das 
Unternehmen binden und ständig weiterqualifizieren. Die Mitarbeiter müssen stets in 
der Lage sein, die von Ihnen geforderten Leistungen und das Können, höchst komplexe 
Sachverhalte  und  Probleme  zu  lösen,  zu  100%  zu  erbringen.  Weiterbildung,  also  die 
1
http://www.destatis.de, Abrufdatum:07.01.2009 
2
http://www.destatis.de, Abrufdatum:07.01.2009 
2 
Entwicklung  der  Fähigkeiten  der  Mitarbeiter,  dient  als  Grundstein  der  erfolgreichen 
Unternehmensentwicklung und gewinnt immer mehr an Bedeutung. 
Die  Erbringung  einer  hochqualitativen  Arbeit  ist  jedoch  nur  dann  möglich,  wenn  die 
Arbeitnehmer 
entsprechende 
Qualifikationen 
aufweisen 
können. 
Solche 
Qualifikationen  sind  aber  nur  selten  durch  die  Erstausbildung  gegeben.  Um  einen 
nachhaltigen Wettbewerbsvorteil zu sichern und  das nur schwer imitierbare implizite 
Wissen  zu  erlangen  werden  die  Unternehmen  ihre  Mitarbeiter  weiterbilden  müssen, 
wenn  sie  in  einem  strengen  Konkurrenzkampf  für  sich  eine  solide  Marktposition 
sichern wollen. 
Doch  die  Praxis  sieht  meist  anders  aus.  Vielerorts  bleiben  die  Potenziale  strategisch 
zielorientierter Weiterbildung im EDV-Sektor unerkannt und ungenutzt. In der Zeit der 
,,knappen Kassen" wollen deshalb viele Unternehmen erst dann in die Weiterbildung 
der  eigenen  Mitarbeiter  investieren,  wenn  der  Nutzen  und  der  daraus  resultierende 
Gewinn für das Unternehmen einer Weiterbildungsmaßnahme im EDV-Sektor bekannt 
sind. 
Die  große  gesellschaftliche,  wirtschaftliche  und  individuelle  Bedeutung  der 
Weiterbildung  macht  es  notwendig,  Instrumente  zur  Messung  und  Verbesserung  der 
Leistungsqualität  zu  entwickeln.  Das  Thema  ,,Bildungscontrolling"  spielt  in  diesem 
Zusammenhang  eine  zentrale  Rolle.  In  vielen  Fällen  wollen  die  Unternehmen  keinen 
externen Vergleich mit der Konkurrenz. Sie brauchen ein (Kennzahlen)System, mit dem 
sie  die  Investition  im  Vergleich  zu  dem  Output  einer  Weiterbildungsmaßnahme 
vergleichen können, um aussagekräftige Kennzahlen
3
 zu bekommen. Die Unternehmen 
sind  daran  interessiert,  die  ,,Softskills",  die  so  genannten  weichen  Faktoren  einer 
Weiterbildungsmaßnahme  zu  messen.  In  den  meisten  Unternehmen  werden  die 
Feedbackbögen  nach  einem  Seminar  als  Standardinstrument  zur  Abfrage  der 
Teilnehmerzufriedenheit  verwendet.  Leider  endet  aber  häufig  hier  der 
3
,,Unter Kennzahlen versteht man absolute Zahlen oder Verhältniszahlen. Während absolute Zahlen 
auf Mengen- oder Wertgrößen basieren können, werden bei Verhältniszahlen 
untersuchungsrelevante Größen zueinander in Beziehung gebracht." 
3 
Controllingansatz  zur  Bewertung  der  Weiterbildungsmaßnahme,  weil  weiterführende 
Instrumente des Weiterbildungscontrollings nicht vorhanden sind. 
Wie  sollen  die  Unternehmen  eine  Weiterbildungsmaßnahme  quantifizieren  und 
zahlenmäßig  erfassen,  wenn  der  theoretische  Hintergrund  des  Bildungscontrollings 
zwar  in  vielen  Unternehmen  bekannt  ist,  aber  die  Implementierung  der  einzelnen 
Ebenen  häufig  an  mangelnden  zeitlichen  und  personellen  Ressourcen  innerhalb  der 
Unternehmen scheitert.
4
Das  altbewährte  und  neu  wiederentdeckte  System  nach  Grundsätzen  des  Return  on 
Investment 
(ROI) 
kann 
bei 
der 
Wirtschaftlichkeitsanalyse 
einer 
Weiterbildungsmaßnahme Abhilfe schaffen. Der erste rudimentäre ROI-Prozess wurde 
bereits vor 20 Jahren entwickelt. Er basiert auf den vier Evaluationsstufen nach Donald 
Kirkpatrick  und  wurde  durch  die  5.  Stufe  ergänzt    den  ROI.
5
  Return  on  Investment 
kann das Kosten/Nutzen-Verhältnis einer Personalentwicklungsmaßnahme berechnen, 
um  die  Kostenvorteile  darzustellen.  Dies  ist  insbesondere  dann  wichtig,  wenn  die 
Gefahr  besteht,  dass  in  ,,schwierigen  Zeiten"  schnell  das  Budget  gekürzt  oder  ganz 
gestrichen  werden  kann.  Was  wiederum  zur  Folge  hat,  dass  die  Qualität  der 
Arbeitsleitung mit der Zeit abnehmen und das Unternehmen seine gute Marktstellung 
evtl. verlieren kann. 
Es gilt also den Nutzen einer Weiterbildungsmaßnahme aufzuzeigen und zu beweisen, 
dass  die  Weiterbildungsmaßnahmen  für  die  Unternehmen  von  strategischer 
Bedeutung  sind.  Die  Qualität  der  Arbeitsleistung  und  die  Motivation  der  einzelnen 
Mitarbeiter  kann  durch  gezielte  Weiterbildungsmaßnahmen  gesteigert  werden.  Die 
mit  mangelnden  Kenntnissen  der  Mitarbeiter  verbundenen  Ineffizienzen  und 
Fehlerquellen  könnten  ebenso  durch  gezielte  Weiterbildungsmaßnahmen  reduziert 
oder  gar  beseitigt  werden.  Schließlich  können  die  Unternehmen  mit  einem 
4
Vgl. Albers 2007, S. 17; s. Hummel 1999 
5
s. Schirmer 2006 
4 
Hochqualifizierten  Team  eigene,  unternehmensinterne  Ziele  besser  erreichen  und  so 
im Konkurrenzkampf bestehen. 
1.2
Gang der Untersuchung 
Im ersten Teil der vorliegenden Arbeit beschäftigt sich der Autor mit den theoretischen 
Grundlagen  des  Bildungscontrollings.  Da  das  Thema  ,,Trainingsevaluation-
Nachhaltigkeit  von  Schulungsmaßnahmen  im  IT-Sektor"  weitestgehend  das 
Bildungscontrolling  als  Wissensgrundlage  voraussetzt  ist  es  besonders  wichtig  dem 
Leser die Grundlagen des Bildungscontrollings näher zu bringen. So können später, im 
Laufe der Arbeit viele Fachspezifische Begriffe bedenkenlos eingeführt und verwendet 
haben. 
Bevor der Kern der vorliegenden Arbeit - empirische Untersuchung, vorgestellt werden 
kann, wird im zweiten Teil der Arbeit konkret auf die Trainingsevaluation eingegangen. 
Wichtig ist sowohl die theoretische Darstellung dieses komplexen Themas als auch die 
Darstellung  anerkannter  Modelle  zur  Trainingsevaluation.  Die  Modelle  werden  so 
gewählt, dass der Leser einen breiten Horizont an Möglichkeiten kennen lernt, wie die 
weiterbildungsmaßnahmen im IT-Sektor evaluiert werden können. 
Im  dritten  Teil  der  Arbeit  wird  eine  empirische  Untersuchung  durchgeführt,  um  den 
Nachhaltigkeitseffekt  einer  Trainingsmaßnahme  im  IT-Sektor  zu  untersuchen.  Dazu 
sind  einige  Vorbereitungen  notwendig.  Zum  einen  wird  eine  Feldstudie  mit  den 
Studenten  der  Universität  Hamburg  durchgeführt,  um  feststellen  zu  können,  ob  der 
Erfolg  einer  IT-Trainingsmaßnahme  ermittelt  werden  kann.  Diese  Feldstudie  wird  als 
Ausgangspunkt  die  Untersuchungsschwerpunkte  und  die  Richtung  der  empirischen 
Studie  maßgeblich  beeinflussen.  Zum  anderen  werden  vor  der  Durchführung  der 
empirischen  Studie,  die  in  Zusammenarbeit  mit  New  Horizons  Computerlearning 
Centers  GmbH  durchgeführt  wird
6
,  Experteninterviews  mit  den  Gesellschaftern  und 
6
New Horizons ist ein auf IT-Training spezialisiertes Unternehmen. Qualität, Sicherheit, Service und 
Flexibilität sind für das Unternehmen keine Lippenbekenntnisse, sondern das echte Bestreben bei 
jeder Trainingseinheit. New Horizons ist in mehr als 56 Ländern mit mehr als 280 Trainingscentern 
vertreten. Damit gehört das Unternehmen zu den größten IT-Trainingsanbietern weltweit. Mehrere 
5 
Geschäftsführern  von  New  Horizons  gemacht.  Die  Experteninterviews  sollen  mehr 
Aufschluss darüber geben, wie die  Trainingsevaluation  im IT-Sektor zur Zeit (Frühjahr 
2009) aussieht und welche Herausforderungen es in der Praxis zu bewältigen gilt, um 
die  Trainingsevaluation  effizienter  zu  machen.  Da  New  Horizons  weltweit  ihre 
Teilnehmer  nach  Seminarende  befragt  und  alle  Bewertungen  in  einer  zentralen 
Datenbank  speichert,  können  diese  später  für  Untersuchungszwecke  jederzeit 
abgerufen  und  genutzt  werde.  Diese  Daten  stellt  New  Horizons  dem  Autor  zur 
Verfügung,  um  qualitativ  und  quantitativ  hochwertige  Ergebnisse  zu  erzielen.  Durch 
die  Bereitstellung  der  Daten  und  ihrer  Analyse  soll  eine  Brücke  zwischen  Theorie, 
Kennzahlensystem zur Bewertung und Quantifizierung der Weiterbildungsmaßnahmen 
und der Praxis hergestellt werden. 
Zum  Schluss  soll  eine  Zusammenfassung  sowie  kritische  Würdigung  der  gesamten 
Arbeit  die  Untersuchungsergebnisse  mit  der  Theorie  verbinden  und  dem  Leser  eine 
Möglichkeit  bieten  sich  mit  dem  Thema  der  Trainingsevaluation  weiter  zu 
beschäftigen. 
zehntausend Teilnehmer lassen sich in Deutschland haben sich 2006 bei New Horizons schulen 
lassen und die Trainingsleistung anschließend mittels "MTM" Metrics that MatterTM bewertet. 
6 
Teil A: Theoretische Grundlagen 
2
Bildungscontrolling 
Bildung ist eine Investition in die Zukunft, die systematisch geplant, durchgeführt und 
überprüft  werden  muss.  Das  Thema  ,,Bildungscontrolling"  genießt    insbesondere  im 
Hinblick auf betriebliche Weiterbildung  in der Theorie und Praxis aktuell eine große 
Aufmerksamkeit.
7
 In diesem Kapitel wird der Begriff des Bildungscontrollings in seinen 
wichtigsten  Zügen  erläutert  und  es  wird  auf  die  Ziele,  Probleme  sowie 
Herausforderungen vor denen das Bildungscontrolling in der Praxis steht eingegangen. 
2.1
Begriff des Bildungscontrollings 
Bildungscontrolling ist eine spezielle Form des Controllings von Bildungsaktivitäten wie 
z.B. Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen.
8
Die  berufliche  oder  betriebliche  Fortbildung  wird  als  Fortsetzung  der  fachlichen 
Ausbildung während der Berufsausübung verstanden. Sie hat zum Ziel, die Kenntnisse 
und  Fertigkeiten  der  Mitarbeiter  ständig  zu  aktualisieren  und  Qualifikationsdefizite 
aufgrund sich veränderter Anforderungen des Arbeitsplatzes auszugleichen.
9
 Damit ist 
die Fortbildung die Gesamtheit aller ,,Maßnahmen zur Verbesserung der Qualifikation 
von Mitarbeitern am vorhandenen Arbeitsplatz".
10
Im  Gegensatz  zur  Fortbildung  wird  unter  dem  Begriff  Weiterbildung  die  Gesamtheit 
nicht arbeitsplatzbezogener Bildungsmaßnahmen nach Abschluss einer unterschiedlich 
ausgedehnten  ersten  Bildungsphase  zur  beruflichen  Kompetenzentwicklung 
bezeichnet.
11
 Die betriebliche Weiterbildung geht über die Vermittlung rein fachlicher 
7
Vgl. Meier/Kraemer/Sprenger 2006, S. 190f. 
8
s. Krekel/von Bardeleben 2001 
9
s. Hummel 1999, S.12 
10
  s. Brauwer/Rumpel 2008, S. 23 
11
  Vgl. Schiersmann 2008, S. 40; Brauwer/Rumpel 2008, S. 23 
7 
Qualifikationen  zur  Ausübung  der  derzeitigen  Arbeitsaufgabe  hinaus  und  versucht, 
auch allgemeine Kenntnisse und Fertigkeiten zu vertiefen oder zu erweitern.
12
In diesem Zusammenhang kann der Begriff des Bildungscontrollings in vielerlei Hinsicht 
interpretiert werden, dies wird auch aus der Vielzahl von Ansätzen deutlich, die unter 
dem 
Begriff 
Bildungscontrolling 
subsumiert 
werden, 
z. 
B. 
Personalentwicklungscontrolling, 
Weiterbildungscontrolling 
oder 
Lernerfolgscontrolling.  Becker  umschreibt  das  Bildungscontrolling  folgendermaßen: 
,,Bildungscontrolling 
soll 
als 
ganzheitlich-integratives 
Instrument 
der 
Unternehmensführung  den  erreichten  und/oder  erwarteten  Bildungsnutzen  in 
Relation  zu  den  vorgegebenen  Bildungszielen  und  den  eingesetzten  Ressourcen 
evaluieren.  Das  Bildungsgeschehen  soll  dabei  mit  den  Unternehmens-  und 
Mitarbeiterzielen  verbunden  werden."
13
  Damit  ist  Bildungscontrolling  ein  Verfahren, 
"mit dem Unternehmen versuchen, ihre betrieblichen Weiterbildungsmaßnahmen auf 
die  Unternehmensziele  auszurichten,  um  frühzeitige  Qualifikationen  auszubilden  (die 
der  Betrieb  für  seine  künftigen  Arbeitsabläufe  in  Produktion  und  Dienstleistung 
benötigt)  und  günstige  Kosten-Nutzen-Relationen  herzustellen."
14
  Betriebliches 
Weiterbildungscontrolling ist folglich ein Instrument zur ziel- und ergebnisorientierten 
Planung,  Gestaltung  und  Steuerung  der  betrieblichen  Weiterbildung.  Somit  bedeutet 
das  Bildungscontrolling  nicht  nur  das  Herstellen  von  Transparenz  zu  Kosten  und 
Ergebnissen  im  Verlauf  des  Bildungsprozesses,  sondern  wird  im  umfassenderen  Sinn 
als  Entscheidungsunterstützung  und  Erfolgssteuerung  verstanden.
15
  Die  Aufgabe,  die 
das Bildungscontrolling dabei übernimmt lautet: Prozesse und Ergebnisse zielgerichtet 
zu steuern und korrigierend einzugreifen. 
12
  s. Hummel 1999, S.12 
13
  Becker 1993, S. 127 
14
  Krekel/Gnahs 2000, S 11 
15
  Vgl. Meier/Kraemer/Spengler 2006, S. 191 
8 
Die  Möglichkeiten  von  Bildungscontrolling  können  durch  vier  Funktionsfelder 
beschrieben werden:
16
Die Informationsfunktion betrifft die Erfassung,  Aufbereitung und Analyse von Daten 
zur  Messung  von  In-  und  Outputparametern,  etwa  die  Ziele  der  Seminarteilnehmer 
und die Ergebnisse von Feedbackbögen. Notwendig dazu sind geeignete Kennzahlen. 
Die  Planungsfunktion  des  Bildungscontrollings  umfasst  die  Kalkulation  des  zu 
erwartenden  finanziellen  Aufwands,  z.B.  Ausfall  der  Mitarbeiter,  Schulungsräume, 
Verpflegung und Trainer sowie die Formulierung von Zielvorgaben für Leistungen und 
Prozesse. 
Durch  seine  Kontrollfunktion  hilft  das  Bildungscontrolling,  den  Erfolg  von 
Weiterbildungsmaßnahmen zu überprüfen. Aufgrund von Kennzahlen können Sie den 
Erfolg bewerten und bei Abweichungen die Ursachen ermitteln. 
Mit  Hilfe  der  Steuerungsfunktion  ist  es  möglich  die  Leistungsprozesse  zu  optimieren 
und die Qualität der Bildungsarbeit zu verbessern. 
Bildungscontrolling  umfasst  damit  alle  Aktivitäten  zur  Planung,  Steuerung  und 
Bewertung  von  Bildungsprozessen  und  ist  funktional  betrachtet  ein  Subsystem  des 
Personalcontrollings.
17
  Es  unterstützt  damit  auch  Personalentwicklung  und 
Personalmanagement  innerhalb  des  Unternehmens.  Um  Bildungsaktivitäten 
durchführen  zu  können,  muss  ein  effizientes  Informationssystem  zur  Verfügung 
stehen.
18
  Durch  das  Bildungscontrolling  sollen  solche  Informationen  bereitgestellt 
werden, mit deren Hilfe die vorhandenen Qualifikationsdefizite beim Personal erkannt 
und mittels geeigneter Maßnahmen beseitigt werden können.
19
16
  s. Meier 2008, S. 13 f. 
17
  Vgl. Hummel 1999, S 19 
18
  Vgl. Schulze 2007, S. 5 
19
  s. Albers 2007, S. 17 
9 
2.2
Formen und Ziele des Bildungscontrollings 
Man  unterscheidet  zwei  Formen  des  Bildungscontrollings.  Dies  sind  zum  einen  das 
quantitative und zum anderen das qualitative Bildungscontrolling.
20
Quantitatives  Bildungscontrolling  stellt  Sachverhalte  dar,  die  zahlenmäßig  eindeutig 
erfassbar  sind.  In  dieser  Hinsicht  geht  es  um  Kosten-,  Erfolgs-  und 
Rentabilitätskontrollen  und  betriebswirtschaftliche  Datenanalysen.
21
  Beispiele  hierfür 
sind  Bildungsinvestitionen  im  Rahmen  der  Budgetierung,  das  Volumen  des 
Weiterbildungsbedarfs  und  die  Frequentierung  verschiedener  Maßnahmen.  Die 
Controllingaufgaben  umfassen  dabei  im  wesentlichen  die  Erstellung  von  abteilungs- 
und  mitarbeiterbezogenen  sowie  bedarfsorientierten  Bildungsplänen,  den  Abgleich 
der  Bildungsmaßnahmen  mit  der  strategischen  Planung,  die  Zuordnung  der 
Gesamtkosten  einer  Weiterbildungsmaßnahme  zu  den  einzelnen  Teilprozessen  der 
Wertschöpfungskette  und  die  Kontrolle  der  gesamten  Weiterbildungskosten  eines 
Unternehmens.
22
Qualitatives  Bildungscontrolling  betrachtet  die  nicht  objektiv  messbaren  Zielgrößen 
des  Bildungswesens  und  ist  daher  den  subjektiven  Kriterien  unterlegen.  Beispiele 
hierzu  sind  die  Einstellung  der  Mitarbeiter  zu  Bildungsmaßnahmen,  Leistungs-  und 
Potentialbeurteilungen, qualitative Trends und das Organisationsklima. Darüber hinaus 
werden 
vom 
qualitativen 
Bildungscontrolling 
folgende 
Aspekte 
umfasst: 
Kommunikationsverbesserung, 
Kooperation, 
Teamfähigkeit, 
Kreativität, 
Arbeitszufriedenheit  etc.  Zu  den  Aufgaben  des  qualitativen  Bildungscontrollings  zählt 
die  Evaluation
23
  von  Bildungsmaßnahmen.  Controllingobjekte  sind  zum  Beispiel  die 
20
  Vgl. Landsberg 1995, S. 13-15 
21
  Vgl. Edler/Kailer 1995, S 270 
22
  Vgl. Hummel 1999, S 19 
23
  Als Fachbegriff im Bildungsbereich bedeutet Evaluation gemäß der Definition von J. Reischmann 
"das Erfassen und Bewerten von Prozessen und Ergebnissen zur Wirkungskontrolle, Steuerung und 
Reflexion im Bildungsbereich." (Reischmann 2006, S. 18) 
10 
Überprüfung  der  dargebotenen  Inhalte,  Trainerkompetenzen  und  didaktische 
Vorgehensweise, Seminarbeurteilungsbögen und Transferkontrolle.
24
Weiterhin  hat  sich  in  der  Praxis  die  Unterscheidung  zwischen  strategischem  und 
operativem Bildungscontrolling eingebürgert. 
Vom strategischen Bildungscontrolling spricht man, wenn geprüft werden soll, ob die 
Ziele  und  Schwerpunkte  der  Bildungsarbeit  auch  richtig  gesetzt  wurden,  d.h.  auf  die 
strategischen  Unternehmensziele  abgestimmt  sind.  Zu  strategischen  Zielen  eines 
Unternehmens im Bereich der Bildungsarbeit können bspw. der Ausbau und Erhalt von 
strategischen  Wettbewerbsvorteilen  durch  qualifizierte  Human-Ressourcen  stehen. 
Aus  diesem  Grund  sind  die  Maßnahmen  im  strategischen  Bildungscontrolling  durch 
eine  langfristige  Perspektive  von  fünf  bis  zehn  Jahren  ausgelegt.
25
  ,,Strategisches 
Bildungscontrolling 
befasst 
sich 
also 
mit 
den 
Umfeldeinflüssen 
auf 
Bildungsmaßnahmen  und  umgekehrt  mit  dem  Beitrag  der  Bildung  zur  Lösung  von 
Problemen  im  Umfeld  (Unternehmen,  Märkte,  Politik  usw.)."
26
  Während  der  Analyse 
solcher  Wechselwirkungen  werden  Ansatzpunkte  für  ihre  Optimierung  identifiziert. 
Der Fokus des Bildungscontrollings kann dabei auf der Erfüllung gegebener Strategien 
oder auf Gestaltung neuer Strategien liegen. Beim Fokus ,,Strategieerfüllung" werden 
Bildungsprozesse  daraufhin  überprüft,  ob  sie  zur  Umsetzung  von  vorgegebenen 
Systemzielen    Unternehmenszielen,  arbeitsmarktpolitischen  Zielen  usw.    optimal 
beitragen.  Beim  Fokus  ,,Strategiegestaltung"  steht  die  Frage  im  Vordergrund,  welche 
beruflichen  Schlüsselqualifikationen  vorausschauend  zu  fördern  sind,  um  neue 
strategische  Aktionsmöglichkeiten  der  Organisation,  neue  Entwicklungspfade  für  die 
Branche, die Region oder den Arbeitsmarkt zu unterstützen.
27
Geht  es  vornehmlich  darum,  betrieblich  erforderliche  Bildungsarbeit  möglichst 
effizient  zu  gestalten,  so  spricht  man  vom  operativen  Bildungscontrolling.  Das 
24
  Vgl. Hummel 1999, S 22 
25
  Vgl. Dillerup /Hannuss 2004, S. 5 ff; Vgl. Meier 2008, S 15 
26
  Schöni 2006, S. 40 
27
  Vgl. Einsiedler et al. 2003, S. 14 f; Schöni 2001, S 38 f 
11 
operative  Bildungscontrolling  ergänzt  das  strategische  Bildungscontrolling,  wenn  es 
darum  geht  die  wirtschaftliche  Rechtfertigung  einer  Weiterbildungsmaßnahme  zu 
begründen.  ,,Operatives  Bildungscontrolling  fragt  nach  der  Effizienz,  der 
Wirtschaftlichkeit  von  Bildungsmaßnahmen"
28
  und  wird  eher  als  kurzfristiger 
Steuerungsprozess verstanden. Sein Zeithorizont orientiert sich am Jahresablauf, seine 
Bezugsgrößen  sind  kurz-  bis  mittelfristig  beeinflussbar.
29
  Zur  genauen  Beschreibung 
von  Bildungsprozessen  werden  durch  das  operative  Controlling  Schlüsselgrößen 
(Parameter)  definiert.  Zu  den  Schlüsselgrößen,  mit  denen  sich  Bildungsprozesse 
beschreiben, beurteilen oder steuern lassen, gehören:
30
Input-Parameter: verfügbare Ressourcen der Bildungsarbeit, 
Output-Parameter: Effekte der Bildungsarbeit, 
Ist-Qualifikation: vorhandenes Nivea der Ausbildung, vorhandenes Know-how, 
Soll-Qualifikation: angestrebtes oder vorgeschriebenes Niveau der Ausbildung. 
Hier  stehen  Instrumente  wie  z.B.  die  Qualifikationsbedarfsanalyse,  die  Kostenanalyse 
oder  Kennzahlenanalyse  im  Vordergrund.  Mit  solcher  Methodik  können  die 
Zielvorgaben für die Bildungsprozesse formuliert und die Erreichung der Zielvorgaben 
überprüft  werden.  Die  Schlüsselgrößen  (bzw.  Parameter)  können  qualitative  oder 
quantitative Ausprägungen aufweisen. Entscheidend ist, dass diese so operationalisiert 
werden,  dass  sie  für  die  beteiligten  Akteure  nachvollziehbar  sind.  So  lässt  sich  der 
Input-Parameter  ,,Know-how  der  Bildungseinrichtung"  durch  die  Anzahl  der 
zertifizierten  Trainer  und  Trainerinnen  im  Unternehmen  beschreiben.  Der  Output-
Parameter  ,,Erfolg  des  Schulungsprogramms"  kann  personenbezogen  als  Ausmaß 
individuellen  Lernfortschritts  oder  als  Zufriedenheitsquote  der  befragten  Kunden 
definiert sein.
31
28
  Meier 2008, S 15 
29
  s. Einsiedler et al. 2003, S. 235 f.; Wunderer & Schlagenhaufer 1994, S. 9 
30
  s. Schöni 2006, S 39 
31
  Vgl. Schöni 2006, S. 39 
12 
Zusammenfassend können wir sagen, dass das strategische Controlling nach den Zielen 
fragt  und  damit  nach  der  Effektivität,  d.h.  ,,Tun  wir  die  Richtigen  Dinge?".  Das 
operative  Controlling  beschäftigt  sich  mit  den  Prozessen  und  mit  der  Frage  nach  der 
Effizienz, d.h. ,,Tun wir die Dinge richtig?"
32
Von  der  Planung  über  die  Durchführung  bis  hin  zur  Kontrolle  überprüft  das 
Bildungscontrolling  mit  geeigneten  Messgrößen  und  Kriterien,  ob  die  Bildungsarbeit 
methodisch  effektiv  und  wirtschaftlich  effizient  ist.
33
  Oberstes  Ziel  des 
Bildungscontrollings  ist  dabei,  durch  die  adäquate  Qualifikation  der  Mitarbeiter 
strategische  Wettbewerbsvorteile  gegenüber  den  Mitbewerbern  zu  erlangen  und 
langfristig  zu  sichern.
34
  Weiterhin  möchte  das  Bildungscontrolling  die  ziel-  und 
ergebnisorientierte 
Planung, 
Gestaltung 
und 
Steuerung 
von 
Fort- 
und 
Weiterbildungsmaßnahmen  in  Betrieben  und  Unternehmen  gezielt  unterstützen.  Ziel 
ist  hier  die  Herstellung  von  Transparenz,  Effektivität  und  Effizienz  des  betrieblichen 
Bildungsgeschehens.  Weitere  Ziele  des  Bildungscontrollings  können  wie  folgt 
zusammengefasst werden: 
die verbesserte Koordination von Bildungszielen, 
die verbesserte inhaltliche Steuerung von Bildungsaktivitäten und 
die Steigerung der Leistungsfähigkeit der betrieblichen Weiterbildung insgesamt.
35
Dabei müssen sich die Ziele des Bildungscontrollings stets an den Unternehmenszielen 
ausrichten. Die Beliebigkeit der Bildungsdienstleistungen fällt damit weg. Es kann und 
darf somit keine Weiterbildungsmaßnahmen mehr geben, bei  denen es nicht klar ist, 
welches  Ziel  sie  haben  und  welchem  Zweck  sie  bei  der  Weiterentwicklung  des 
Unternehmens dienen.
36
32
  Vgl. Meier 2008, S. 15 
33
  Vgl. Meier 2008, S. 13 
34
  Vgl. Hummel 1999, S 28 
35
  Vgl. Meier/Kraemer/Sprenger 2006, S. 191 f. 
36
  Vgl. Hummel 1999, S 28 
13 
2.3
Probleme und Herausforderungen des Bildungscontrollings 
Im vorherigen Kapitel wurde gezeigt, dass die Abstimmung der in einem Unternehmen 
angebotenen  Weiterbildungsmaßnahmen  auf  die  Unternehmensstrategie  und  damit 
verfolgten  Unternehmensziele  ein  wesentliches  Ziel  des  Bildungscontrollings  ist. 
Basierend  auf  diesen  Unternehmenszielen  müssen  Abteilungs-  und  Individualziele 
vereinbart werden. Die Abstimmung der Unternehmensziele auf die individuellen Ziele 
der Mitarbeiter ist unabdingbar. Ohne das Einbeziehen der Mitarbeiterziele kann es zu 
einer mangelhaften Motivation der Mitarbeiter kommen, was sich häufig negativ auf 
den Erfolg der Weiterbildungsmaßnahme auswirkt. Im Allgemeinen gilt: ,,Maßnahmen, 
die nicht halten, was sie versprechen, hinterlassen frustrierte Teilnehmer, die mit der 
Zeit Seminarmüde werden und vielleicht ihre weiteren Projekte boykottieren".
37
Die meisten Betriebe schätzen das Bildungscontrolling als eine permanente Aufgabe im 
betrieblichen  Bildungsprozess  ein.  Sie  gehen  davon  aus,  dass  Bildungscontrolling  ein 
wichtiges Steuerungsinstrument für die Bereitstellung künftiger Qualifikationen ist und 
in  Zukunft  an  Bedeutung  gewinnen  wird.  Konkret  steht  dem  gegenüber,  dass  das 
Bildungscontrolling  bisher  nur  in  wenigen  Unternehmen  tatsächlich  Anwendung 
findet.
38
  Obwohl  in  den  Weiterbildungsabteilungen  von  Großunternehmen  die 
Bedeutung des Bildungscontrollings allgemein erkannt wurde, klafft nach wie vor eine 
große  Lücke  zwischen  Konzepten  in  der  Theorie  und  deren  Einsatz  in  der  Praxis.  In 
einer  Studie  zum  Thema  ,,Effektivität  der  betrieblichen  Weiterbildung,  Einsatz  von 
Controllingelementen"
39
,  die  vom  Bundesinstitut  für  Berufsbildung  (BIBB)  in  Auftrag 
gegeben  wurde,  wurde  gezeigt,  dass  es  einen  sehr  engen  Zusammenhang  zwischen 
dem  Einsatz  von  Elementen  des  Bildungscontrollings  und  der  Unternehmensgröße 
gibt.  Aus  der  Studie  geht  hervor,  dass  bei  56%  aller  Kleinunternehmen  (1-49 
Mitarbeiter) in Deutschland kein Einsatz von Bildungscontrolling existiert, bei Mittleren 
Unternehmen  (50-499  Mitarbeiter)  sind  es  51%  und  bei  den  großen  Unternehmen 
37
  Kellner 2006, S 68 
38
  Vgl. Faulstich 2005, S. 5 
39
  Beicht & Krekel 1999 
14 
(mehr  als  500  Mitarbeiter)  waren  es  37%,  die  kein  Bildungscontrolling  einsetzen.
40
Schöni  geht  davon  aus,  dass  dieser  Größeneffekt  damit  zusammenhängt,  dass  ,,die 
Erzeugung  von  Controlling-Informationen  einen  minimalen  Grad  der  Strukturierung 
und  Formalisierung  von  Prozessen  der  Bildungsarbeit  erfordert,  der  erst  in 
Mittelgroßen und großen Unternehmen gegeben ist".
41
 Ehlers und Schenkel kritisieren, 
dass  die  praktische  Anwendung  der  theoretischen  Ansätze  sich  oftmals  als  zu  sehr 
ausgereift und praxisfern erweist.
42
Bei  der  Rentabilitätskontrolle  und  der  Wirtschaftlichkeitsbetrachtung  einer 
Weiterbildungsmaßnahme  gibt  es  aus  der  Kostensicht  weniger  Probleme,  als  aus  der 
Nutzensicht.  Die  verschiedenen  Kostenarten  und  deren  Umfang  können  ziemlich 
genau  ermittelt  werden.  Im  Gegensatz  zu  den  Kosten  ist  der  Nutzen  und  damit 
verbundener  Erfolg  einer  Weiterbildungsmaßnahme  nur  schwer  feststellbar.  Die 
Zurechenbarkeit des Erfolgs zu einzelnen Maßnahmen ist aufgrund der Vielzahl in der 
Organisation  verknüpfter  Variablen  kaum  gegeben.
43
  Aus  diesem  Grund  ist  ein 
unmittelbarer 
Kausalzusammenhang 
zwischen 
Bildung/Weiterbildung 
und 
Unternehmenserfolg  nicht  herzustellen.  Schelten  sieht  noch  ein  weiteres  Problem  in 
der  Zurechnung  des  Erfolgs  von  Weiterbildungsmaßnahmen.  Seiner  Meinung  nach 
kann  ,,*...+  später  Erfolg  ehemaliger  Weiterbildungsteilnehmer  nur  teilweise    wenn 
überhaupt  auf eine bestimmte Bildungsmaßnahme zurückgeführt werden."
44
Diese  prinzipielle  Asymmetrie  von  Kosten  und  Nutzen  folgt  daraus,  dass  die  Kosten 
eher kurzfristig anfallen und ,,hart" monetär ermittelbar sind. Der Nutzen tritt jedoch 
langfristig  auf  und  könnte  mit  ,,weichen"  sozialen  Indikatoren  belegt  werden.
45
Insofern  besteht  die  Gefahr,  dass  das  Bildungscontrolling  eine  ,,Kurzfrist-Ökonomie" 
unterstützt, bei der nur noch finanziert wird, was nach kurzer Zeit monetären Nutzen 
abwirft. 
40
  Beich & Kerkel 1999, S 46 
41
  Schöni 2006, S. 22 
42
  Ehlers/Schenkel 2005, S. 5 
43
  Vgl. Faulstich 2005, S. 7 
44
  Vgl. Schelten 2007, S. 105 
45
  Vgl. Pichler 2005, S. 35; Vgl. Faulstich 2005, S. 7 
15 
3
Prozess des (Weiter-) Bildungscontrollings 
Im  Rahmen  dieser  Arbeit  wird  der  Begriff  des  Weiter-Bildungscontrollings  als  eine 
spezielle  Form  des  betrieblichen  Bildungscontrollings  mit  dem  Schwerpunkt  in  der 
Planung, Durchführung und Evaluation von Weiterbildung verwendet. 
Abbildung 1: "Prozess des Bildungscontrollings"
46
Planung,  Durchführung  und  Evaluation  von  Weiterbildung  erfordert  eine  Bewertung 
der 
Ausgangssituation, 
der 
Prozesse 
sowie 
der 
Ergebnisse. 
Das 
Weiterbildungscontrolling  ist  in  diesem  Zusammenhang  kein  in  sich  abgeschlossener 
Prozess,  sondern  muss  als  dynamische  und  zyklische  Aufgabe  verstanden 
werden.
47
Damit 
wirkt 
sich 
das 
Weiterbildungscontrolling 
aus 
einer 
Weiterbildungsmaßnahme auf die nächste Maßnahme aus. 
46
  Eigene Darstellung in Anlehnung an Meier 
47
  Albers 2007, S. 18 
Planung
Durchführung
Evaluation
16 
Da  das  Weiterbildungscontrolling  kein  abgeschlossener  Prozess  ist,  kann  dieses  in 
folgende Phasen gegliedert werden:
48
Zieldefinition: Unternehmens und Individualziele 
Ermittlung  der  Adressaten  einer  Weiterbildungsmaßnahme  in  Anlehnung  an 
Unternehmens- und Individualziele ist der Grundstein jeder erfolgreichen Personalfort- 
und 
Weiterbildungsmaßnahme. 
Damit 
dem 
Erfolg 
solcher 
Fort- 
und 
Weiterbildungsmaßnahmen 
nichts 
mehr 
im 
Wege 
steht, 
müssen 
die 
Unternehmensziele  und  Abteilungs-  sowie  Individualziele  aufeinander  abgestimmt 
sein. 
Bildungsbedarfsanalyse 
Bildungsbedarfsanalyse 
soll 
dazu 
genutzt 
werden 
den 
notwendigen 
Qualifikationsbedarf  einer  Weiterbildungsmaßnahme  zu  ermitteln.  Hier  ist  es 
besonders  wichtig,  dass  die  Unternehmen  entsprechende  Methoden  zur  Ermittlung 
der Bildungsbedarfsanalyse entwickeln. 
Planung und Durchführung einer Weiterbildungsmaßnahme 
Bei  der  Planung  einer  Weiterbildungsmaßnahme  müssen  die  Lerninhalte  stets  in 
Einklang mit den Unternehmenszielen stehen. Wichtig ist, dass die Durchführung der 
Weiterbildungsmaßnahme sowohl effektiv als auch effizient ist und damit eine positive 
Kosten-Nutzen-Relation darstellt. 
Lerntransfer, Feedback und Lernerfolg 
,,Unter  dem  Lerntransfer  wird  die  Fähigkeit  verstanden  das  Gelernte  am  Arbeitsplatz 
um-  und  einzusetzen."
49
  Der  Lernerfolg  einer  Weiterbildungsmaßnahme  ist  dann  zu 
verzeichnen,  wenn  die  Maßnahme  zu  einer  Verhaltensänderung  des  Teilnehmers 
48
  Alle Protzesschritte sind eigene Darstellung in Anlehnung an Albers; Phillips/Schirmer und 
Fredersdorf /Lehner 
49
  Albers 2007, S. 20 
17 
führt.  Mit  Hilfe  spezieller  Feedback-Bögen  kann  nach  ca.  6-8  Wochen  festgestellt 
werden  inwieweit  ein  Lerntransfer  stattgefunden  hat.  Der  Lerntransfer  ist,  wie  auch 
das  gesamte  Bildungscontrolling,  ein  Prozess
50
,  der  kontinuierlich  begleitet  werden 
muss, um den Erfolg einer Maßnahme zu sichern. 
Investitionserfolg einer Weiterbildungsmaßnahme ermitteln 
Mit  den  Investitionen  in  die  Weiterbildungsmaßnahmen  wollen  die  Unternehmen 
natürlich  einen  möglichst  großen  wirtschaftlichen  Nutzen  im  Sinne  des  ,,Return  on 
Investment"  erreichen.  Dabei  reicht  das  ,,einfache"  Kostencontrolling  oft  nicht  aus, 
weil  die  reine  Kostenbetrachtung  keine  vollständige  Aussage  über  die  Qualität  der 
Weiterbildungsmaßnahme  zulässt.  In  der  Praxis  existiert  eine  Vielzahl  renommierter 
und  anerkannter  Modelle  und  Methoden  mit  denen  sich  der  betriebswirtschaftliche 
Erfolg  von  Bildungsinvestitionen  nachweisen  lässt.  Das  ,,Vier-Ebenen-Modell"    nach 
Donald  L.  Kirkpatrick  zur  Bewertung  von  Weiterbildungsmaßnahmen  oder  der  ,,5-
Stufen-Evaluationsprozess" von Jack J. Phillips und Frank C Schirmer zur Ermittlung des 
ROI in der Personalentwicklung sind gute Beispiele dafür. 
50
  zu den Einflussfaktoren und dem gesamten Lerntransferprozess siehe weiter unten Kapitel 3.6 
,,Lerntransfer(-Prozess), Feedback und Lernerfolg" 
18 
Alle Prozessschritte können grafisch wie folgt dargestellt werden: 
Abbildung 2: (Weiter-) Bildungscontrolling als zyklischer Prozess
51
Für  den  späteren  Verlauf  dieser  Arbeit  ist  es  sinnvoll  die  Komplexität  und  die 
Interdependenz  einzelner  Phasen  im  Bildungscontrollingprozess  detaillierter  zu 
betrachten,  um  deren  Wichtigkeit  für  den  Erfolg  von  Weiterbildungsmaßnahmen  zu 
verdeutlichen.  In  nachfolgenden  Kapiteln  werden  daher  die  einzelnen  Schritte  des 
prozessorientierten Weiterbildungscontrollings näher erläutert. 
3.1
Zieldefinition: Unternehmens- und Individualziele 
In  einer  Zeit  der  ,,knappen"  Kassen  und  enormen  Innovations-  und  Konkurrenzdruck, 
dem viele Unternehmen ausgesetzt sind, ist es für die Unternehmen wichtiger denn je 
die  Weiterbildungsmaßnahmen  ergebnisorientiert  zu  gestalten.  Grundlage  jeglichen 
51
  Eigene Darstellung in Anlehnung an: Hummel 1999 und Albers 2007 
Zieldefinition: 
Unternehmens- und 
Individualziele
Bildungsbedarfsanalyse
Planung und 
Durchführung einer 
Weiterbildungsmaß-
nahme
Lerntransfer, Feedback 
und Lernerfolg
Investitionserfolg von 
Weiterbildungsmaß-
nahmen ermitteln
19 
Handelns  der  Personalabteilung  müssen  die  Unternehmensziele  sein.  Sämtliche 
Vorgänge  müssen  nicht  nur  in  Einklang  mit  diesen  Zielen  stehen  sondern  die 
Zielerreichung 
vorantreiben.
52
Die 
Einbeziehung 
der 
individuellen 
Entwicklungsbedürfnisse  des  einzelnen  Mitarbeiters  hat  einen  wesentlichen  Einfluss 
auf  die  Wirksamkeit  dieser  Prozessphase,  da  die  ansonsten  ausschließlich 
fremdbestimmte Vorgehensweise zu Problemen führen kann.
53
 Von den individuellen 
Zielen, 
ausgehend 
aus 
Personalgesprächen, 
bis 
hin 
zum 
Leitbild 
des 
Gesamtunternehmens,  sollte  ein  Zielsystem  aufgebaut  werden  das  in  sich  schlüssig 
ist.
54
 Vorbei sind die Zeiten, in denen nach dem Supermarktprinzip verfahren wurde: 
Die  Weiterbildungsabteilung  offerierte  möglichst  viele  Programme  und  ließ  die 
Teilnehmer  auswählen,  was  sie  zu  benötigen  glaubten.  Diese  ,,Streufeueraktionen" 
sind nicht nur die teuerste Methode überhaupt, sondern auch die unproduktivste und 
uneffektivste, da sie häufig am wirklichen Bedarf vorbei geht.
55
 Umso wichtiger ist es 
für  die  Unternehmen  die  Maßnahmen  in  Anlehnung  an  die  strategische 
Unternehmensziele
56
  zu  binden,  um  die  Effizienz  und  die  Effektivität  eines 
Arbeitsprozesses  zu  sichern.
57
  Nur  so  werden  die  Unternehmen  in  der  Lage  sein  aus 
kollektiven  Lernprozessen  handlungsrelevantes  Wissen  zu  generieren,  um  einen 
schwer imitierbaren Wettbewerbsvorteil gegenüber der Konkurrenz zu erreichen.
58
3.2
Bildungs-/ Qualifikationsbedarfsanalyse 
Das 
primäre 
Ziel 
der 
Bildungsbedarfsanalyse 
ist 
die 
Ermittlung 
von 
Qualifikationsbedarfen  innerhalb  eines  Unternehmens.  Dabei  beschreibt  der  IST-
52
  Vgl. Albers 2007, S. 18 
53
  ebd. Kapitel 2.3 
54
  Vgl. Meier 2005, S. 22 
55
  Vgl. Kellner 2005, S. 32 
56
  Gerade in den Zeiten der Wirtschaftskrise, wie sie im Jahr 2001 war ist es für die Unternehmen 
besonders wichtig hochqualifizierte Arbeitskräfte mit großem Innovationspotential zu haben. Eine 
der wichtigsten Strategien kann in diesem Zusammenhang eine langfristige Mitarbeiterbindung 
durch Qualifizierungsmaßnahmen sein. Eine aktuelle Studie von Kienbaum Consultants International 
GmbH zeigt, dass ,,*...+Unternehmen jetzt verstärkt in die Weiterbildung der eigenen Mitarbeiter 
investieren. Knapp zwei Drittel planen, sich im kommenden Jahr ressourcenorientiert zu verhalten 
und ihre Mitarbeiter zu entwickeln, um sie an das Unternehmen zu binden." ,,Dies ist eine Lehre aus 
der Krise von 2001", so Cornelia Zinn-Zinnenburg, Geschäftsführerin von Kienbaum Wien. 
57
  ebd. Kapitel 1.1 
58
  s. Osterloh/Frost 1998, S. 185-235 
20 
Zustand die vorhandenen Qualifikationen und den tatsächlichen Informationsstand der 
Mitarbeiter.  Der  erwartete  oder  gewünschte  SOLL-Zustand  beschreibt  hingegen  die 
notwendigen 
Qualifikationen 
für 
die 
Aufgabenerstellung 
und 
die 
Arbeitsplatzanforderungen  des  jeweiligen  Mitarbeiters.
59
  Der  Qualifikationsbedarf  ist 
demzufolge  die  Differenz  zwischen  dem  geforderten  SOLL  und  dem  tatsächlich 
festgestellten IST. 
Abbildung 3: Qualifikationsbedarfsermittlung
60
Qualifikationsbedarf kann aus unterschiedlichen Gründen auftreten. Einerseits können 
sich  durch  externe  Einflussfaktoren,  wie  Marktveränderungen  oder  technologischer 
Wandel, die Anforderungen an das Unternehmen ändern.
61
 Zum anderen können sich, 
durch interne Umstrukturierungsmaßnahmen wie z.B. Business Prozess Reingeneering, 
die  Aufgabengebiete  und  Anforderungsprofile  der  einzelnen  Mitarbeiter  ändern  und 
eine  Umqualifizierung  der  Mitarbeiter  nach  sich  ziehen.  Und  schließlich  können  die 
Mitarbeiter  von  sich  aus  das  Bedürfnis  nach  Weiterbildung  äußern.
62
  Bei  den 
individuellen  Wünschen  der  Mitarbeiter  nach  einer  Weiterbildungsmaßnahme  ist 
allerdings zu bedenken, dass sich dadurch der Soll-Zustand in den meisten Fällen nicht 
ändert.  Weiterhin  ist  zu  beachten,  dass  nicht  jede  Differenz  zwischen  den 
Arbeitsplatzanforderungen  (Soll-Qualifikation)  und  der  IST-Qualifikation  der 
Mitarbeiter zu einem Bildungsbedarf führt. Wichtig ist die Frage, ob die  aufgedeckten 
Schwächen  eine  strategische  Bedeutung  für  das  Unternehmen  haben  und  durch  die 
Weiterbildungsmaßnahmen ausgeglichen werden können. 
59
  Vgl. Albers 2007, S. 18; Hummel 1999, S 51 
60
  Ermittlung des Qualifikationsbedarfs, eigene Darstellung 
61
  Vgl. Hummel 1999, S 51 
62
  Vgl. Albers 2007, S. 18 
IST-SOL L =Qualifikationsbedarf
21 
3.2.1
Adressaten und beteiligte Akteure der Bedarfsanalyse 
Die Vorbereitung und Durchführung einer Qualifikationsbedarfsanalyse sind Aufgaben, 
die  nicht  allein  von  der  Weiterbildungsabteilung  durchgeführt  werden  können,  auch 
wenn diese in der Regel der Hauptakteur ist.
63
 An der Qualifikationsbedarfsanalyse ist 
eine  Reihe  unterschiedlicher  Personengruppen  beteiligt,  die  innerhalb  der 
Qualifikationsbedarfsanalyse verschiedene Aufgaben, Interessen und unterschiedliche 
Möglichkeiten 
haben, 
Einfluss 
auf 
die 
Bildungsbedarfs- 
bzw. 
Qualifikationsbedarfsanalyse auszuüben. 
Menzel stellt das Zusammenwirken der beteiligten Personen wie folgt dar: 
Abbildung 4: "Die an der Qualifikationsbedarfsanalyse beteiligten Personengruppen" 
Die  beteiligten  Akteure  können  die  Qualifikationsbedarfsanalyse  entweder  fördern 
oder 
hindern. 
Die 
Zielsetzungen 
aller 
beteiligten 
Akteure 
an 
der 
Qualifikationsbedarfsanalyse  sind  nur  in  den  seltensten  Fällen  deckungsgleich.  Das 
63
  s. Hummel 1999, S 52 
Qualitätsbe-
darfsanalyse
Bildungs-
personal
Unterneh-
mensleitung
Betriebsrat
Führungs-
kräfte
Mitarbeiter
22 
primäre Ziel des Unternehmens in Bezug auf die Qualifikationsbedarfsanalyse ist, dass 
möglichst  alle  beteiligten  Akteure  die  Qualifikationsbedarfsanalyse  unterstützen.
64
Daher  ist  die  Aufgabe  der  Personalabteilung,  nicht  nur  die  Entwicklungen  des 
Unternehmens auf kurz- und  langfristiger Basis zu berücksichtigen, sondern auch  das 
Entwicklungspotential  der  Mitarbeiter  in  die  Bedarfsanalyse  einzubeziehen,  um  die 
möglicher  weise  große  Diskrepanz  zwischen  unternehmerischen  und  individuellen 
Zielen auszugleichen.
65
 Damit ist die genaue Adressatenanalyse (in diesem Fall die der 
beteiligten  Akteure)  ein  wesentlicher  Erfolgsfaktor  jeder  Weiterbildungsmaßnahme. 
Sie 
hilft 
die 
unterschiedlichen 
Interessenstrukturen, 
den 
individuellen 
Erfahrungshorizont sowie die unterschiedlichen Kompetenzgrade zu ermitteln.
66
Eine  weitere  und  nicht  zu  unterschätzende  Personengruppe,  die  unbedingt  an  der 
Qualifikationsbedarfsanalyse und  der damit verbundenen Adressatenanalyse beteiligt 
werden  muss,  sind  die  Trainer  und  die  Seminarleiter  bzw.  Schulungsunternehmen. 
Bevor  der  Trainer  ein  Programm  für  das  erfolgreiche  Training  entwickelt,  eine 
Präsentation  konzipiert  oder  ein  Seminar  durchführt,  sollte  er  sich  klar  darüber  sein 
wen  er  vor  sich  hat.
67
  Laut  einer  Kompetenzstudie  des  ITD  (Institute  of  Training  & 
Development)  Forschungsteams  verlangen  54%  der  Firmen  von  den  Trainern  eine 
genaue  Adressatenanalyse  und  unterstützen  die  Trainer  in  ihren  Bemühungen. 
Weitere 30% stellten zwar einen Teil der Informationen zur Verfügung, waren jedoch 
nicht  bereit,  eine  umfassende  Adressatenanalyse  durchführen  zu  lassen.  Und  die 
verbleibenden 16% legten überhaupt keinen Wert auf eine Adressatenanalyse, so Prof. 
Dr.  H.  J.  Kellner  in  seinem  Buch  ,,Was  Trainer  können  sollten.  Das  neue 
Kompetenzprofil  des  modernen  Trainers."  Diese  Zahlen  verdeutlichen,  dass  es  in  nur 
rund  der  Hälfte  aller  Fälle  gelingt  teilnehmerspezifische  Informationen,  wie  z.B. 
Interessen  und  Wertesystem,  Erfahrungshorizont  und  Erwartungen  oder 
Lernbereitschaft  und  Lernmöglichkeiten  zusammenzutragen.
68
  Im  Interview  mit  Jörg 
64
  Vgl. Hummel 1999, S 52 
65
  s. Albers 2007, S. 18; Hummel 1999, S 63 
66
  Vgl. Kellner 2005, S. 32 
67
  Vgl. Kellner 2005, S. 33 
68
  Vgl. Kellner 2005, S. 34 ff 
23 
Sievers  (General  Manager  von  New Horizons  Computer  Learning  Centers  GmbH 
Hamburg)  wurde  diese  Aussage  bekräftigt.  Sievers  bedauert,  dass  New  Horizons,  als 
externer  Bildungsträger,  von  den  Kunden  viel  zu  spät  in  den  Prozess  der 
Qualifikationsbedarfsermittlung 
einberufen 
wird, 
obwohl 
das 
IT-Schulungsunternehmen  in  einem  großen  Umfang  für  den  Erfolg  der 
IT-Trainingsmaßnahmen  verantwortlich  ist.
69
  Die  Themenwahl,  die  Schwerpunkte  der 
Schulung  und  die  richtigen  Adressaten  der  Inhalte  zusammen  bilden  eine  Grundlage 
für  ein  erfolgreiches  Seminar.  Die  Praxis  zeigt  leider,  dass  gerade  diese  Faktoren  oft 
vernachlässigt werden. 
3.2.2
Methoden der Qualifikationsbedarfsanalyse 
Die  Qualifikationsbedarfsanalyse  ist,  wie  im  vorherigen  Kapitel  gezeigt  wurde,  die 
Grundlage jeder Weiterbildungsmaßnahme, denn nur durch sie ist der hohe finanzielle 
Aufwand  für  die  Weiterbildungsmaßnahmen  zu  rechtfertigen.  Der  Bedarf  an 
Weiterbildungsmaßnahmen  kann  im  Allgemeinen  aus  zwei  Gründen,
70
  Veränderung 
am  Arbeitsplatz  bedingt  bspw.  durch  den  technologischen  Wandel  und  Wechsel  des 
Arbeitsplatzes  als  Folge  des  Business  Prozess  Reingeneerings  oder  z.B.  des 
persönlichen  Aufstieges  in  der  Unternehmenshirarchie,  entstehen.
  71
  Mit  Hilfe  der 
Qualifikationsbedarfsanalyse  soll  dann  der  notwendige  Qualifikationsbedarf  einer 
Weiterbildungsmaßnahme 
ermittelt 
werden.
72
Zur 
Ermittlung 
des 
Qualifikationsbedarfes  stehen  den  Unternehmen  verschiedene  Methoden  zur 
Verfügung, die sich hauptsächlich in zwei Kategorien einordnen lassen: 
indirekte Methoden und  
direkte Methoden.
73
69
  s. Kapitel 9 
70
  s. Kapitel 3.2 ,,Bildungsbedarfsanalyse", S. 17f 
71
  Vgl. Husemann 1999, S. 120; ebd. S. 17f 
72
  ebd. Kapitel 3.2 
73
  s. Hummel 1999, S. 60 
24 
3.2.2.1
Indirekte Methoden 
Die  indirekte  Methode  der  Qualifikationsbedarfsanalyse  ist  prozessorientiert  und  auf 
die  zukünftige  Entwicklung  des  Unternehmens  ausgerichtet.  Durch  die  Analyse  der 
internen  und  externen  Prozesse  soll  der  aktuelle  und  künftige  Qualifikationsbedarf 
ermittelt  werden.  Die  Beteiligten  können  zusätzliche  Informationen  für  mittelbare 
Aussagen  zur  Entwicklung  des  Qualifikationsbedarfs  für  das  Unternehmen  mit  Hilfe 
interner  Statistiken,  Revisionsberichte,  betrieblicher  Kennzahlen,  gesetzlicher 
Bestimmungen usw. erhalten.
74
Die mittelbaren Aussagen zu Entwicklungen des Qualifikationsbedarfs helfen die Frage 
nach ,,Wofür?" (nach betrieblichen Zielen) und ,,Wann?" (nach der zeitlichen Lage) zu 
beantworten. Es wird allerdings nicht deutlich ,,Wer?" die Weiterbildungsmaßnahmen 
in Anspruch nehmen sollte. 
74
  Vgl. Hummel 1999, S.60 
25 
Folgende Abbildung veranschaulicht den Prozess der indirekten Methode. 
Abbildung 5: Schema der indirekten Ermittlungsmethoden des Qualifikationsbedarfs
75
Abschließend  kann  über  die  indirekte  Methode  der  Qualifikationsbedarfsanalyse 
gesagt werden, dass sie zwar die Möglichkeit einer kurzfristigen und kostengünstigen 
Ermittlung 
von 
Qualifikationstrends 
unter 
Berücksichtigung 
betrieblicher 
Problemstellungen  bietet,  führt  aber  nicht  zu  einer  strukturierten  Aussage  zum 
Qualifizierungsbedarf 
und 
damit 
nicht 
zur 
direkten 
Umsetzung 
in 
Qualifizierungsmaßnahmen.
76
3.2.2.2
Direkte Methoden 
Das  Ziel  der  direkten  Methode  der  Qualifikationsbedarfsanalyse  ist  laut  Hummel,  die 
Erfassung  und  die  Auswertung  umfassender  Informationen  über  den  derzeitigen  und 
zukünftigen  Qualifikationsbedarf.  Dabei  werden  verschiedene  Instrumente,  wie 
Arbeitsplatzanalyse, 
Anforderungsprofile, 
Mitarbeiterbeurteilungen 
und 
75
  Hummel 1999, S. 61 
76
  Vgl. Hummel 1999, S.60 
26 
Qualifikationspotentiale genutzt, um eine detaillierte Qualifikationsplanung und deren 
Umsetzung zu gewährleisten.
77
Die direkte Methode der Qualifikationsbedarfsanalyse ,,...erlaubt die Beantwortung der 
Fragen  nach  der  betroffenen  Zielgruppe  (,,Wer?"),  nach  den  betrieblichen  Zielen 
(,,Wofür"?)  sowie  nach  den  Inhalten  (,,Was?")  und  der  zeitlichen  Lage  (,,Wann?")  der 
erforderlichen  Qualifizierung."
78
  Die  Beantwortung  dieser  Fragen  kann  die  Grundlage 
für  eine  detaillierte  Qualifizierungsplanung  und  ihre  direkte  Umsetzung  in 
wirtschaftlich  sinnvolle  Qualifizierungsmaßnahmen  sein.  Dies  ist  jedoch  mit  einem 
erheblichen Aufwand und hohen Kosten verbunden. 
Die 
nachfolgende 
Abbildung 
veranschaulicht 
den 
Prozess 
der 
direkten 
Ermittlungsmethoden des Qualifikationsbedarfs. 
Abbildung 6: Schema der direkten Ermittlungsmethoden des Qualifikationsbedarfs
79
77
  Vgl. Hummel 1999, S. 61-62 
78
  Hummel 1999, S. 62 
79
  Hummel 1999, S. 62 
27 
Direkte  Methoden  der  Qualifikationsbedarfsermittlung  scheinen  sowohl  die 
unternehmerischen als auch die personellen Qualifikationsbedarfe zu berücksichtigen 
und  in  die  Bedarfsplanung  einzubeziehen.  In  der  Praxis  wird  jedoch  häufig  kritisiert, 
dass in vielen Unternehmen nur solche Methoden zum Einsatz kommen, die zum einen 
die Interessenperspektiven der Arbeitnehmer außen vor lassen und zum anderen den 
Qualifikationsbedarf  aus  der  gegenwartsbezogenen  Problematiken  ermitteln.
80
  Damit 
versuchen  die  Unternehmen  die  Frage  nach  dem  Qualifikationsbedarf  mit  den 
geringen finanziellen und organisatorischen Mitteln zu lösen. 
3.3
Planung und Durchführung von Weiterbildungsmaßnahmen 
Bei  der  Planung  von  Weiterbildungsmaßnahmen  müssen  die  Lerninhalte  mit  den 
unternehmenspolitischen  und  persönlichen  Zielen  der  Arbeitnehmer  in  Einklang 
gebracht  werden.  Dabei  übernehmen  die  Vorgesetzten  bzw.  die  Führungskräfte
81
  im 
Unternehmen  die  entscheidende  Rolle.  Weil  sie  als  Bindeglied  zwischen  der 
Unternehmensführung,  den  Arbeitnehmern  und  der  Weiterbildungsabteilung  stehen, 
sind  die  Führungskräfte  in  einem  Unternehmen  in  hohem  Maße  für  den  Erfolg  einer 
Weiterbildungsmaßnahme mitverantwortlich. 
Um  eine  Zielgerichtete  Qualifikationsbedarfsanalyse  zu  ermöglichen  muss 
gewährleistet  sein,  dass  die  Führungskräfte  von der  Unternehmensleitung  rechtzeitig 
die  notwendigen  Informationen  erhalten.  So  können  die  Führungskräfte  die 
Zusammenhänge  im  Unternehmen  besser  verstehen  und  die  notwendigen 
Weiterbildungsmaßnahmen einleiten.
82
 Die wichtigste Aufgabe der Führungskräfte ist 
jedoch  die  Einleitung der erforderlichen Qualifizierungsschritte der Mitarbeiter sowie 
die  Unterstützung  ihrer  Mitarbeiter  in  der  Weiterqualifizierung.  Dabei  setzt  die 
Mitwirkung  der  Führungskräfte  bei  der  Gestaltung  und  Durchführung  von 
80
  Vgl. Husemann 1999, S 119-132 
81
  Im Allgemeinen werden die Mitarbeiter eines Unternehmens als Führungskraft bezeichnet, die in 
Ihrem Unternehmen eine leitende Position haben und über anderen Mitarbeitern 
Personalverantwortung tragen, z.B. Teamleiter, Abteilungsleiter oder Bereichsleiter. (Quelle: 
Lexikon, Arbeitsreitgeber) 
82
  Vgl. Lang 2000, S. 56 
28 
Weiterbildungsmaßnahmen  voraus,  dass  sie  über  die  Stärken  und  Schwächen  ihrer 
Mitarbeiter gut informiert werden, um den daraus resultierenden Qualifikationsbedarf 
abzuleiten.
83
 So soll sichergestellt werden, dass die Weiterbildungsmaßnahmen: 
das Erreichen der Unternehmensziele unterstützt, 
zur Deckung des Qualifikationsbedarfs beiträgt und 
zu einer Verhaltensänderung bei den Mitarbeitern führt.
84
Aus dem ermittelten und notwendigen Qualifikationsbedarf werden dann die Lernziele 
sowie  das  Konzept  für  die  Weiterbildungsmaßnahme  von  den  Führungskräften 
abgeleitet  und  an  die  Weiterbildungsabteilung  weiter  gegeben  damit  diese  die 
notwendigen Seminare organisieren kann. Da die Weiterbildungsabteilung in der Regel 
nicht  die  fachspezifischen  Kompetenzen  der  einzelnen  Bereiche  besitzt,  ist  es  umso 
wichtiger,  dass  die  Führungskräfte  und  die  Weiterbildungsverantwortlichen  in  den 
Fachbereichen  den  Qualifikationsbedarf  und  die  Weiterbildungsinhalte  im  Detail  und 
mit inhaltlicher Differenzierung ausarbeiten. Wird diese Arbeit vernachlässigt oder gar 
die  inhaltliche  Planung  der  Seminare  der  Weiterbildungsabteilung  komplett 
überlassen,  besteht  die  Gefahr,  dass  bei  der  Gestaltung  und  späteren  Durchführung 
der  Maßnahmen  inhaltliche  Defizite  auftreten  und  die  vermittelten  Inhalte  nur  in 
einem  sehr  stark  eingeschränktem  Maße  auf  den  notwendigen  Qualifikationsbedarf 
zutreffen und damit den Lernerfolg (ver)hindern.
85
Sind der notwendige Qualifikationsbedarf und die Inhalte ermittelt bzw. bekannt, dann 
kann  eine  Schulung  geplant  und  organisiert  werden.  Für  Deckung  des  vorhandenen 
Qualifikationsbedarfs  existieren  in  der  Praxis  unterschiedliche  Weiterbildungsarten, 
wie z.B.: 
E-Learning 
Selbststudium 
83
  Vgl. Olesch 1998, S. 326 
84
  Vgl. Albers 2007, S. 18 
85
  Vgl. Olesch 1998, S. 326 
29 
interne Seminare/Workshops 
externe Seminare/Workshops 
die jeweils ihre eigenen Vor- und Nachteile haben. 
Im  Rahmen  dieser  Arbeit  sollen  im  folgenden  Kapiteln  die  externen 
Seminare/Workshops sowie die Rolle der Bildungseinrichtungen und Trainer, die sie in 
dem  Zusammenhang  mit  der  Durchführung  von  Weiterbildungsmaßnahmen  im  IT-
Sektor  einnehmen,  näher  betrachtet  werden,  weil  sie  später  im  Mittelpunkt  der 
empirischen Untersuchung stehen werden. 
3.4
Externe Weiterbildungsmaßnahmen 
Die Weiterbildungsmaßnahmen sind kein Selbstzweck an sich. Sie dienen, wie bereits 
in  den  vorherigen  Kapiteln  beschrieben,  dem  übergeordneten  betrieblichen  Ziel  und 
Zweck  eines  Unternehmens.
86
  Dabei  kann  die  Weiterbildungsmaßnahme  z.B.  auf  die 
Vermittlung  neuer  arbeitsplatzrelevanter  Kenntnisse  und  Fähigkeiten  oder  auf  die 
Behebung  vorhandener  Qualifikationsdefizite  der  Mitarbeiter  abzielen.
87
  Mit  hohem 
Wettbewerbsdruck  steigt  die  Bedeutung  von  Veränderungsprozessen  in  den 
Unternehmen.  Initiiert  und  durchgeführt  werden  können  diese  Prozesse  nur  durch 
qualifizierte  und  motivierte  Mitarbeiter.  In  diesem  Umfeld  ist  somit  der  Erfolg  eines 
Unternehmens  in  einem  hohen  Maße  vom  Qualifizierungsstand  der  Mitarbeiter 
abhängig.  Sehr  gut  ausgebildete  und  auch  motivierte  Mitarbeiter  werden  dabei  zu 
einem entscheidenden Erfolgsfaktor auf den nationalen wie internationalen Märkten. 
Bildung, insbesondere berufliche Aus- und Weiterbildung, findet in der Bundesrepublik 
Deutschland  überwiegend  im  Rahmen  von  (externen)  Bildungseinrichtungen  statt.
88
Die Personalentwickler  bedienen sich gerne der  Angebote der Bildungseinrichtungen, 
die  ihre  Leistungen  in  einem  großen  Umfang  auf  dem  freien  Markt  anbieten.  Laut 
OECD  (Organisation  für  wirtschaftliche  Zusammenarbeit  und  Entwicklung)  sind 
86
  Vgl. Becker/Meißner/Werning 2008, S. 4 
87
  Vgl. Kapitel XXX 
88
  s. OECD 2002, S. 396 ff.; Krekel/Bardeleben 
30 
Bildungseinrichtungen  definiert  als  ,,*...+  eine  Einheit,  die  Einzelpersonen 
Unterrichtsleistungen  bzw.  einzelnen  und  anderen  Einrichtungen  bildungsbezogene 
Dienstleistungen  anbietet  *...+."
89
  Damit  erbringen  Bildungseinrichtungen  Leistungen 
für  Lernende,  für  Auftrag  gebende  Unternehmen  und  schließlich  im  weiten  Sinne  für 
Wirtschaft und Gesellschaft.
90
Die Unternehmen sind häufig ,,gezwungen" die Leistungen externer Schulungsanbieter 
in Anspruch zu nehmen weil in den Unternehmen die intern eingesetzten Referenten 
oft  nicht  professionell  genug  sind.  Gerade  im  IT-Sektor  ist  es  unabdinglich,  dass  der 
Referent(in)/IT-Trainer(in)  über  umfangreiche  Erfahrungen  verfügt,  technisch  perfekt 
ausgebildet  ist  und  didaktisch  in  der  Lage  ist  technische  Kenntnisse  und  eigene 
Erfahrungen  auf  dem  Gebiet  pädagogisch  sinnvoll  aufzubereiten  und  den 
Teilnehmerinnen und Teilnehmern zu erklären. Darüber hinaus kann sich bei internen 
Referenten/IT-Trainern  und  Schulungsmaßnahmen  eine  gewisse  ,,Betriebsblindheit" 
entwickeln, die für den Innovationsprozess oft hinderlich ist.
91
 Durch den Besuch einer 
Weiterbildungsmaßnahme 
beim 
externen 
Schulungsanbieter 
kann 
der 
Innovationsprozess  der  einzelnen  Teilnehmerinnen  und  Teilnehmer  durch  den 
Erfahrungsaustausch mit anderen Seminarteilnehmerinnen und Teilnehmern angeregt 
werden. 
Ein  weiterer  Grund  dafür,  dass  die  Unternehmen  sich  für  externe  Schulungsanbieter 
entscheiden,  ist  die  Tatsache,  dass  es  in  vielen  Unternehmen  schlicht  die 
Möglichkeiten  für  die  Durchführung  von  IT-Weiterbildungsmaßnahmen  fehlen. 
Beispiele  dafür  sind  die  technische  Ausstattung  oder  große  und  speziell  für  die  IT-
Seminare erbaute Räumlichkeiten. 
3.4.1
Rolle der Bildungseinrichtung im Bildungs(controlling)prozess 
Um  Leistungen  möglichst  effektiv  bereitstellen  zu  können,  braucht  eine 
Bildungseinrichtung  zum  einen  ein  starkes  und  wirksames  Bildungsmanagement.  Das 
89
  OECD 2002, S. 404 
90
  Vgl. Schöni 2006, S. 34 f. 
91
  Vgl. Albers 2007, S. 19 
Details
- Seiten
- Erscheinungsform
- Originalausgabe
- Erscheinungsjahr
- 2010
- ISBN (eBook)
- 9783836647540
- DOI
- 10.3239/9783836647540
- Dateigröße
- 2.3 MB
- Sprache
- Deutsch
- Institution / Hochschule
- Universität Hamburg – Fakultät für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Betriebswirtschaft
- Erscheinungsdatum
- 2010 (Juni)
- Note
- 1,0
- Schlagworte
- bildungscontrolling lerntransfer evaluationsprozess weiterbildung personalentwicklung
- Produktsicherheit
- Diplom.de
 
					