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Marketinginstrumente in der individuellen mittelständischen Gastronomie

Am Beispiel eines Cafés

©2009 Bachelorarbeit 51 Seiten

Zusammenfassung

Inhaltsangabe:Einleitung:
In der Gastronomie ist ein starker Wettbewerb zwischen großen, konzerngebundenen Gastronomieketten, Franchise-Unternehmen und kleinen regionalen bzw. ortsgebundenen Betrieben feststellbar.
Vorteile für kleine Betriebe sind die Flexibilität und die oftmals individuelle Ausrichtung. Allerdings gibt es gegenüber den Großbetrieben bzw. Ketten/Franchise-Unternehmen auch einige Nachteile. Hierunter fallen z. B.:
- hohe Einkaufskosten und daraus folgend höhere Stückkosten durch geringes Einkaufsvolumen;
- geringe Flexibilität im Personalkapazitätsbereich, da in der Regel weniger Mitarbeiter zur Verfügung stehen;
- vergleichsweise kleines Marketing- bzw. Werbebudget;
- in der Regel geringere Weiterbildungsbudgets;
- höhere Fixkosten;
- geringer Bekanntheitsgrad;
- hoher Arbeitseinsatz der Betreiber.
In der Praxis lässt sich beobachten, dass in kleinen und mittleren Betrieben des Gastgewerbes dem Thema Marketing oft keine große Aufmerksamkeit und Bedeutung zukommt. Eine ständige Marktbeobachtung und die Umsetzung der Beobachtungsergebnisse in eine klar formulierte Marketingstrategie erscheinen zurückhaltend und zum Teil nur lieblos zu erfolgen.
Demgegenüber ist, wie in vielen anderen Geschäftsbereichen auch, im Bereich der Gastronomie verstärkt der Trend erkennbar, dass Restaurant- oder Café-Ketten (z. B. Mövenpick-Restaurants, Starbucks, Alex Cafés oder Brasserie) durch professionelles Marketing versuchen, sich besonders im Innenstadtbereich größerer Städte zu etablieren.
Wie bereits angedeutet, kann in der Praxis beobachtet werden, dass in kleinen und mittleren Unternehmen der Gastronomiebranche die Bearbeitung des eigenen Marktes nicht im Rahmen einer geplanten Vorgehensweise erfolgt, sondern eher auf der Grundlage von subjektiven Meinungen, Hörensagen und Gefühlen operiert wird. Der zunehmende Wettbewerbsdruck durch große Betriebe in diesem Sektor macht es aber notwendig, die vorhandenen Ressourcen optimal einzusetzen. Dazu sind genaue Kenntnisse über den zu bearbeitenden Markt und der in diesem Markt agierenden Mitbewerber notwendig, um ein klar abgegrenztes Leistungsangebot zu schaffen und abzusetzen. Die Instrumente hierzu werden durch das Marketing und die strategische Unternehmensführung zur Verfügung gestellt. Obwohl in der Literatur eine Vielzahl von Vorgehensweisen und Instrumenten dargestellt wird, sind diese Darstellungen doch überwiegend theoretischer Natur, so dass eine Operationalisierung, gerade für […]

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Sophie Elise Aschenbeck
Marketinginstrumente in der individuellen mittelständischen Gastronomie
Am Beispiel eines Cafés
ISBN: 978-3-8366-4227-9
Herstellung: Diplomica® Verlag GmbH, Hamburg, 2010
Zugl. Carl-von-Ossietzky-Universität Oldenburg, Oldenburg, Deutschland, Bachelorarbeit,
2009
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© Diplomica Verlag GmbH
http://www.diplomica.de, Hamburg 2010

Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis ... II
Abkürzungsverzeichnis ... III
1 Einleitung und Zielsetzung...5
2 Theoretische Grundlagen ...7
2.1
Gastronomie ... 7
2.1.1
Franchise-Unternehmen ... 8
2.1.2
Gastronomiekonzerne/-ketten ... 9
2.1.3
Individuelle, mittelständische Gastronomiebetriebe... 9
2.2
Marketing ... 11
2.3
Marketinginstrumente ... 11
2.4
Nachfrage, Markt und Wettbewerb... 12
3 Marketinginstrumente in der mittelständischen, individuellen
Gastronomie ...13
3.1
Produktpolitik... 13
3.2
Kontrahierungspolitik... 14
3.3
Distributionspolitik... 16
3.4
Kommunikationspolitik... 16
4 Vorstellung des Unternehmens und des Umfeldes zur
Ableitung eines Marketingkonzeptes ...18
4.1
Vorstellung des Gastronomiebetriebes ,,Café ***" ... 18
4.2
Umfeldanalyse... 24
4.3
Grundsätzliche Überlegungen zur Marketingstrategie des ,,Café ***" ... 25
4.3.1
Dienstleistung und Kundenorientierung ... 27
4.3.2
Produkte und Zielgruppen... 26
4.3.3
Qualität und Preise ... 27
4.3.4
Werbung und Kommunikation... 29
4.4
Nutzung von Kundenbefragungen als Instrument zur Ermittlung von
Bedürfnissen und Zufriedenheit ... 29
4.4.1
Grundsätze der Datenbeschaffung ... 30
4.4.2
Methoden der Informationsbeschaffung ... 31
4.5
Die Entwicklung und Umsetzung der Befragung ... 32
4.5.1
Entwicklung von Untersuchungsfragen ... 32
4.5.2
Durchführung der Befragung ... 34
4.5.3
Auswertung und Ergebnisinterpretation der Befragung ... 34
4.6
Maßnahmen und Konsequenzen aus der Umfrage... 38
4.7
Wirkungskontrolle im Rahmen einer Regelkreisbetrachtung ... 40
5. Schlussbetrachtung...43
Quellenverzeichnis ...45

II
Abbildungsverzeichnis
Abb. 1: Aufteilung des Gastgewerbeumsatzes nach Wirtschaftsgruppen... 7
Abb. 2: Abgrenzung Großbetrieb, Mittelbetrieb und Kleinbetrieb... 10
Abb. 3: Interne und externe Einflussgrößen auf die Preisfestsetzung... 14
Abb. 4: Umsätze des ,,Café ***" ... 21
Abb. 5: Regelkreisbetrachtung... 41

III
Abkürzungsverzeichnis
Abb.
Abbildung
Abs.
Absatz
aktual.
aktualisiert
allg.
allgemein
Aufl.
Auflage
bearb.
bearbeitet
bspw.
beispielsweise
bzw.
beziehungsweise
ca.
cirka
d.
h.
das
heißt
et
al.
und
weitere/andere
etc.
et
cetera
erw.
erweitert(e)
f.
folgende
(Seite)
ff.
folgende
(Seiten)
ggf.
gegebenenfalls
Hg.
Herausgeber
Jg.
Jahrgang
Kap.
Kapitel
Nr.
Nummer
p. a.
pro anno
S.
Seite
s.
siehe
u.
a.
unter
anderem

IV
u.
U.
unter
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v.
von
v.
a.
vor
allem
Verf.
Verfasser
Vgl.
vergleiche
vollst.
Vollständig
www
world
wide
web
z.
B.
zum
Beispiel
zit.
zitiert

5
1
Einleitung und Zielsetzung
In der Gastronomie ist ein starker Wettbewerb zwischen großen, konzerngebundenen Gastro-
nomieketten, Franchise-Unternehmen und kleinen regionalen bzw. ortsgebundenen Betrieben
feststellbar.
Vorteile für kleine Betriebe sind die Flexibilität und die oftmals individuelle Ausrichtung. Al-
lerdings gibt es gegenüber den Großbetrieben bzw. Ketten/Franchise-Unternehmen auch eini-
ge Nachteile. Hierunter fallen z. B.:
hohe Einkaufskosten und daraus folgend höhere Stückkosten durch geringes Ein-
kaufsvolumen
geringe Flexibilität im Personalkapazitätsbereich, da in der Regel weniger Mitar-
beiter zur Verfügung stehen
vergleichsweise kleines Marketing- bzw. Werbebudget
in der Regel geringere Weiterbildungsbudgets
höhere Fixkosten
geringer Bekanntheitsgrad
hoher Arbeitseinsatz der Betreiber
In der Praxis lässt sich beobachten, dass in kleinen und mittleren Betrieben des Gastgewerbes
dem Thema Marketing oft keine große Aufmerksamkeit und Bedeutung zukommt. Eine stän-
dige Marktbeobachtung und die Umsetzung der Beobachtungsergebnisse in eine klar formu-
lierte Marketingstrategie erscheinen zurückhaltend und zum Teil nur lieblos zu erfolgen.
Demgegenüber ist, wie in vielen anderen Geschäftsbereichen auch, im Bereich der Gastrono-
mie verstärkt der Trend erkennbar, dass Restaurant- oder Café-Ketten (z. B. Mövenpick-
Restaurants, Starbucks, Alex Cafés oder Brasserie) durch professionelles Marketing versu-
chen, sich besonders im Innenstadtbereich größerer Städte zu etablieren.
1
Wie bereits angedeutet, kann in der Praxis beobachtet werden, dass in kleinen und mittleren
Unternehmen der Gastronomiebranche die Bearbeitung des eigenen Marktes nicht im Rahmen
einer geplanten Vorgehensweise erfolgt, sondern eher auf der Grundlage von subjektiven
Meinungen, Hörensagen und Gefühlen operiert wird. Der zunehmende Wettbewerbsdruck
durch große Betriebe in diesem Sektor macht es aber notwendig, die vorhandenen Ressourcen
1
vgl. http://www.starbucks.de/de-de/_About+Starbucks/Starbucks+in+Deutschland.htm (Starbucks), 26.7.09;
http://restaurants.moevenpick.com/content/finder.php (Mövenpick), 26.7.09;
http://www.alexgastro.de/#/standorte/standort-suche/ (Alex Cafés), 26.7.09.

6
optimal einzusetzen. Dazu sind genaue Kenntnisse über den zu bearbeitenden Markt und der
in diesem Markt agierenden Mitbewerber notwendig, um ein klar abgegrenztes Leistungsan-
gebot zu schaffen und abzusetzen. Die Instrumente hierzu werden durch das Marketing und
die strategische Unternehmensführung zur Verfügung gestellt. Obwohl in der Literatur eine
Vielzahl von Vorgehensweisen und Instrumenten dargestellt wird, sind diese Darstellungen
doch überwiegend theoretischer Natur, so dass eine Operationalisierung, gerade für den Lai-
en, schwer fällt. Zudem handelt es sich bei der Gastronomiebranche unter anderem um einen
Dienstleistungsbereich, der besonders hohe Anforderungen an den Einsatz von Marketingin-
strumenten stellt, da nicht nur das Produkt zählt, sondern vor allem der Service.
Die Zielsetzung der vorliegenden Arbeit ist es, das ,,Café ***" anhand von Marketinginstru-
menten zu analysieren, Verbesserungsvorschläge aufzuführen, sowie einen Fragebogen zu er-
stellen, anhand dessen die Bedürfnisse der Kunden ermittelt werden können. Weiterhin wird
aufgezeigt, wie die Herleitung eines Marketingkonzeptes praktisch erfolgen kann.
Nach der Erklärung der theoretischen Grundlagen in Kapitel 2, dient das darauffolgende Ka-
pitel 3 der Untersuchung, welche Marketinginstrumente in der Gastronomiebranche eine Rol-
le spielen und inwieweit durch einen gezielten Einsatz von Marketinginstrumenten die oben
genannten Nachteile von Kleinbetrieben kompensiert werden können.
Das ,,Café ***" wird in Kapitel 4 anhand von ausgewählten Marketinginstrumenten beschrie-
ben. Darauf aufbauend wird ein Marketingkonzept vorbereitet, das sich mit relativ geringem
Sach- und Kapitalaufwand realisieren lässt, damit es vor allem für Kleinbetriebe dieser Bran-
che umsetzbar ist.
Anschließend erfolgt eine Darstellung über die Nutzung von Kundenbefragungen als Instru-
ment zur Ermittlung von Bedürfnissen und Zufriedenheit der Gäste, die als Basis für jede
Marketingstrategie unerlässlich sind. Auf den dargestellten Grundlagen und Methoden einer
Datenbeschaffung wird ein Fragebogen entwickelt, der die Ansprüche der Gäste erfragt. Der
Schwerpunkt des Fragebogens liegt auf der Ermittlung der Dienstleistungs- und Produktquali-
tät in dem gastronomischen Betrieb ,,Café ***". Im Anschluss an die Entwicklung wird die
Durchführung, Auswertung und Ergebnisinterpretation der Befragung dargestellt.
Die Ergebnisinterpretation zeigt Defizite des ,,Café ***" auf, welche in den darauffolgenden
Maßnahmen und Konsequenzen näher erläutert werden. Die Wirkungskontrolle im Rahmen
einer Regelkreisbetrachtung soll die konsequente Umsetzung der Ergebnisse sichern.
Abschließend werden im letzten Kapitel 5 die einzelnen Ergebnisse zusammenfassend be-
trachtet und deren Implikationen für die Vorbereitung eines Marketingkonzeptes für das ,,Ca-
fé ***" dargestellt.

7
2 Theoretische
Grundlagen
Zunächst wird ein Überblick über relevante Begriffe in der wirtschaftswissenschaftlichen Li-
teratur gegeben, die in dieser Arbeit von Bedeutung sind und unterschieden werden müssen.
2.1 Gastronomie
Der Begriff ,,Gastronomie" entstammt ursprünglich dem griechischen Wort ,,gastronomía",
was soviel bedeutet wie ,,Vorschrift zur Pflege des Bauches", und nicht wie man eigentlich
vermuten könnte aus dem Begriff ,,Gast".
2
Gastronomie ist die Kunst der Dienstleistungsbranche bzw. des Gewerbes, das sich mit dem
Essen und Trinken befasst. Es geht um Zubereitung, Geschmack, Bekömmlichkeit, Bedie-
nung und alles, was mit dem Essen und Trinken einhergeht.
Unterteilt wird diese Branche in verschiedene Bereiche, zu denen zählen u. a.: Kantinen, Ho-
tellerie, Eisdiele, Bar, Café, Pizzeria, Restaurant, Imbiss sowie die Gaststätte.
3
Abbildung 1 gibt einen Überblick über die Aufteilung des Gastgewerbeumsatzes nach den
verschiedenen Wirtschaftsgruppen, wobei die Speisegastronomie am besten abschneidet.
Abb. 1: Aufteilung des Gastgewerbeumsatzes nach Wirtschaftsgruppen
Anteil der Speisegastronomie am
Gastgewerbeumsatz März '08
Kantinen und Caterer
Hotellerie
Sonstige
Beherbergungsgewerb
e
Speisegastronomie
2
vgl. http://de.thefreedictionary.com/Gastronomie, 16.06.2009.
3
vgl. http://dr-schnaggels2000.surfino.info/BWL_in_Hotellerie_und_Gastronomie.html, 16.06.2009.
48,4%
1,6%
32,3%
12,9%
4,8%
Quelle: http://www.destatis.de/jetspeed/portal/cms/Sites/destatis/Internet/DE/Presse/pm/2009/02/ Gen-
Table__200902,templateId=renderPrint.psml, 16.06.2009.

8
53,2% des Gastgewerbeumsatzes werden im Gaststättengewerbe erzielt. Davon entfallen auf
die Speisegastronomie (Restaurants, Cafés, Eisdielen, Imbisshallen) 48,4% und auf das sons-
tige Gaststättengewerbe 4,8%. Fast ein Drittel des Gastgewerbeumsatzes entfällt auf die Teil-
bereiche des Beherbergungsgewerbes. Die Hotellerie - (Hotels, Gasthöfe, Pensionen) - ist mit
einem Umsatzanteil von 32,3% die zweitgrößte Wirtschaftsgruppe des Gastgewerbes, 1,6%
sind sonstige Betriebe.
Ein Gastronomiebetrieb - und speziell die Speisegastronomie - bietet zum größten Teil eine
persönliche Dienstleistung an und ist als ein Leistungsprozess mit einem konsumtiven, mate-
riellen (Verzehr der angebotenen Speisen) und immateriellen Charakter (Aufenthalt und Ge-
nuss in einer gemütlichen Atmosphäre) zu sehen, der der Bedarfsdeckung Dritter dient.
Die Tätigkeit in einem solchen Gastronomiebetrieb ist als eher handwerklich einzustufen
(Koch, Konditor, Bedienung), wobei das Ergebnis des Leistungsprozesses individuelle und
standardisierte Merkmale aufweist. Der individuelle Teil des Leistungsprozesses setzt ein ge-
wisses Maß an Kreativität voraus (z. B. Zusammenstellung der Speisen, Gestaltung der
Räumlichkeiten, Sonderaktionen in Abhängigkeit von der Jahreszeit), während der standardi-
sierte Teil eher als das Ergebnis sich wiederholender Tätigkeiten zu sehen ist. Die Leistungs-
erstellung ist bei einer gewissen Routine und gutem Personal als relativ problemlos zu sehen.
Zu den Gästen besteht in der Regel keine formale Beziehung und das Leistungsergebnis ist
sowohl von personenbezogenen (Freundlichkeit der Servicekräfte und Fähigkeit des Küchen-
personals), als auch von ausrüstungsbezogenen Faktoren (Räumlichkeiten, Ausstattung der
Küche) abhängig. Entscheidend ist die potentielle Möglichkeit des Leistungsanbieters, jeder-
zeit seine spezifische Leistung beim Gast erbringen zu können.
2.1.1 Franchise-Unternehmen
Ein ,,Franchise-Unternehmen" ist ein Vertriebs- und Lizenzsystem, bei dem der Hersteller
seinen Partnern eine Lizenz verkauft, die den Lizenznehmer verpflichtet, rechtlich selbststän-
dig fremde Artikel original zu produzieren und/oder zu vertreiben. Erfahrungen und Kennt-
nisse in Produktion bzw. Marketing stellt der Lizenzgeber dem Partner zur Verfügung, hilft
beim Aufbau und unterstützt durch Werbemaßnahmen. Ebenso verfügt dieser über ein Kon-
trollrecht, vor allem, ob der Franchisenehmer nach seinen Richtlinien handelt. Der Franchise-
geber hat den Vorteil, dass ihm neue Vertriebskanäle eröffnet werden.
4
Bekannte Beispiele
hierfür sind Mc Donalds, Burger King, Subway, Vapiano und Starbucks.
4
vgl. Gabler Wirtschaftslexikon 2001, 115.

9
2.1.2 Gastronomiekonzerne/-ketten
,,Gastronomiekonzerne oder auch -ketten" sind Verbindungen rechtlich selbstständiger, aber
wirtschaftlich unselbständiger Unternehmen, unter der einheitlichen Leistung eines Unter-
nehmens als Konzernspitze.
5
Beispiele hierfür sind Mövenpick-Restaurants, Celona Gastro
GmbH, Sushi Factory, Woyton GmbH und die Brasserie.
2.1.3 Individuelle,
mittelständische Gastronomiebetriebe
,,Individuell" bzw. ,,Individualität" bedeutet soviel wie: sich von anderen unterscheiden, ab-
grenzen und das Zuschneiden auf das einzelne Individuum und seine speziellen Bedürfnisse.
6
Der Begriff ,,Mittelstand" sieht in der Literatur keine einheitliche Definition vor.
Nach Gablers Wirtschaftslexikon gelten als Mittelstand kleine und mittlere Unternehmen in
den Wirtschaftsbereichen Industrie, Handel, Hotel- und Gaststättengewerbe, Verkehrswirt-
schaft und sonstige Dienstleistungen, die von einem selbstständigen Inhaber geleitet werden,
der mitarbeitet und das unternehmerische Risiko trägt.
7
Eine allgemeine Abgrenzung zu
Großunternehmen erfolgt durch die Kriterien ,,Umsatz" und ,,Anzahl der Beschäftigten".
Ein weiterer Anhaltspunkt für eine entsprechende Einordnung der Betriebe lässt sich anhand
von Umsatzzahlen in der Betriebsprüfungsordnung, Stand 1.1.2007, finden. Hier werden Be-
triebsprüfungsgrößenklassen nach Umsatz eingeteilt.
Als wichtige Kennzeichnungskriterien ergeben sich daher für kleine Betriebe:
8
Ein oder mehrere Inhaber, die im Betrieb tätig sind und das unternehmerische Risiko
tragen
0-49 Mitarbeiter
Umsatz < 10 Mio. Euro
Starke, regionale Verankerung
Gewinn vor Steuer < 250.000 Euro
5
vgl. http://www.foerderland.de/807+M5f585487354.0.html, 16.06.2009.
6
vgl. http://de.thefreedictionary.com/individuell, 01.06.2009.
7
vgl. Gabler Wirtschaftslexikon 2001, Stichwort Mittelstand, 113.
8
vgl. Kless/Veldhues 2008, 225ff.

10
Nach §3 der Betriebsprüfungsordnung, Stand 1. Januar 2007, gelten folgende Merkmale zur
Unterteilung zwischen Großbetrieb, Mittelbetrieb und Kleinbetrieb:
Abb. 2: Abgrenzung Großbetrieb, Mittelbetrieb und Kleinbetrieb
2.2 Marketing
Für den Begriff ,,Marketing" liegen in der wirtschaftswissenschaftlichen Literatur zahlreiche
Definitionen vor:
Philip Kotler/Friedhelm Bliemel sehen ,,Marketing als einen Prozess im Wirtschafts- und So-
zialgefüge, durch den Einzelpersonen und Gruppen ihre Bedürfnisse befriedigen, indem sie
Produkte und andere Dinge von Wert erzeugen, anbieten und miteinander austauschen."
9
Heribert Meffert beschreibt Marketing in der klassischen Interpretation folgendermaßen:
,,Marketing bedeutet die Planung, Koordination und Kontrolle aller auf die aktuellen und po-
9
Kotler/Bliemel 1999, 14.
Quelle:
h
ttp://www.bundesfinanzministerium.de/nn_4144/DE/BMF__Startseite/Aktuelles/ Monatsbe-
richt__des__BMF/2008/06/002__a__mb__juni,templateId=raw, property=publicationFile.pdf, 5,
05.06.2009.

Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Jahr
2009
ISBN (eBook)
9783836642279
DOI
10.3239/9783836642279
Dateigröße
743 KB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Carl von Ossietzky Universität Oldenburg – 4 Wirtschaftswissenschaften, Betriebswirtschaftslehre
Erscheinungsdatum
2010 (Februar)
Note
1,0
Schlagworte
marketing gastronomie mittelstand werbung café
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Titel: Marketinginstrumente in der individuellen mittelständischen Gastronomie
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