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Kybernetik und Human Capital

Eine Untersuchung der Entsprechung soziologischer und technologischer Regelungssysteme

©2006 Diplomarbeit 162 Seiten

Zusammenfassung

Inhaltsangabe:Einleitung:
Kann das kybernetische Denk-Modell gemäß den nachweislich erfolgreichen technischen Anwendungen auch für den Einsatz im Personalwesen nutzbar gemacht werden? Kybernetik und Human Capital ist eine Verbindung, die sich vordergründig nicht aufdrängt. Gegenwärtig findet die Wissenschaft der Kybernetik überwiegend in der Technik ihre Anwendung. Die Automatisierungstechnik bietet hierfür das bekannteste Beispiel. Mit der vorliegenden Arbeit sollen daher die Potenziale einer möglichen Verbindung von Kybernetik und Human Capital herausgearbeitet werden. Der Untertitel der Arbeit besagt, dass es hierbei insbesondere um die Methode der Regelung i. S. von Steuerung bzw. Lenkung geht.
Auslöser für mein Interesse an der noch jungen Wissenschaft der Kybernetik und dessen Anwendungsmöglichkeiten war das Studienfach AST (Automatisierungs- und Systemtechnik). Die Lösung komplexer technischer Aufgabenstellungen durch die Methodik der Regelungstechnik entspricht einer zunehmend technologischen Bewältigung unseres Lebens und ist somit ein allzeit präsentes Phänomen. Andererseits konnte ich praktische Erfahrungen während meiner Tätigkeit als Werksstudent in einer Unternehmensberatung sammeln. Diese gaben mir die Möglichkeit, in einem stärkeren Maße als üblich, nicht nur die Auswirkungen einer Unternehmenskrise, sondern auch deren Gründe und Ursachenbeseitigung direkt mitzuerleben. Gerade die umfangreichen Anforderungen in der Beratungsbranche an Kopfarbeit und Information belegen die Bedeutung von Mensch und Wissen – also Human Capital –in der heutigen komplexen Arbeitswelt.
Hierbei fällt vor allem als Paradox auf, dass trotz hohem Individualisierungsgrad des Menschen – auch in der Arbeitswelt –, ein zunehmender Bedarf an Planung und Steuerung, also Regelung und Lenkung, sich als notwendig abzeichnet. Also Regelung im klassischen kybernetischen Sinne.
Wenn Theorie und Praxis einen so starken gemeinsamen Nenner haben, wie ich es erleben konnte, liegt es nahe, Empirie und Theorie erkenntnisfördernd miteinander zu verbinden. Insofern hat es mich gereizt festzustellen, inwieweit technische Regelungs- und Steuerungsmechanismen auch im soziologischen Bereich effektiv anwendbar sind, sich als notwendig herausstellen bzw. verstärkt nutzenstiftend eingesetzt werden sollten.
Kybernetik als ‘missing link’ zwischen Technologie und Soziologie?
Norbert Wiener definiert die Kybernetik, basierend auf der griechischen Übersetzung ‘Steuermann bzw. […]

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Ulf Böhrnsen
Kybernetik und Human Capital
Eine Untersuchung der Entsprechung soziologischer und technologischer
Regelungssysteme
ISBN: 978-3-8366-4174-6
Herstellung: Diplomica® Verlag GmbH, Hamburg, 2010
Zugl. Fachhochschule München, München, Deutschland, Diplomarbeit, 2006
Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte,
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© Diplomica Verlag GmbH
http://www.diplomica.de, Hamburg 2010

I
Kybernetik und Human Capital
Eine Untersuchung der
Entsprechung soziologischer
und technologischer
Regelungssysteme
GLIEDERUNG
INHALTSVERZEICHNIS... II
ABBILDUNGS- UND TABELLENVERZEICHNIS... V
ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS...VI
QUELLENVERZEICHNIS... 150
ANHANG...153

II
INHALTSVERZEICHNIS
1 EINLEITUNG ... 1
1.1 Kybernetik als ,,missing link" zwischen Technologie und Soziologie? ... 2
1.2 Bedeutung der Kybernetik ... 3
1.3 Verträgt oder erfordert Personalwirtschaft Regelungsmechanismen? ... 4
1.4 Zielsetzung der Arbeit ... 5
1.5 Aufbau der Arbeit ... 7
2 ZUSAMMENFASSUNG ... 9
3 GRUNDLAGEN DER KYBERNETIK... 12
3.1 Was ist Kybernetik? ... 12
3.1.1 Zum Begriff der Kybernetik ... 12
3.1.2 Die Entwicklung der Kybernetik ... 14
3.1.2.1 Die Entstehung der kybernetischen Wissenschaft ... 14
3.1.2.2 Methoden und Systeme der Kybernetik ... 16
3.1.2.3 Regelkreis und Rückkopplung ... 18
3.2 Information und Kommunikation ... 21
3.2.1 Zeichen und Nachrichten ... 22
3.2.2 Von der Information zur Kommunikation ... 23
3.3 Komplexität als Systemeigenschaft ... 26
3.3.1 System ... 26
3.3.1.1 Entwicklung der ,,Allgemeinen Systemtheorie" ... 27
3.3.1.2 Allgemeine Systemunterscheidungen... 32
3.3.1.3 Soziale Systeme ... 36
3.3.2 Komplexität, Ordnung und Chaos ... 38
3.3.2.1 Komplexität aus systemtheoretischer Sicht ... 40
3.3.2.2 Komplexitätsbeherrschung durch Ordnung ... 44
3.3.2.3 Chaos als spezielle Form der Ordnung ... 48
3.4 Biokybernetik ... 49

III
4 ANWENDUNGSBEISPIELE KYBERNETISCHER MODELLE ... 55
4.1 Kybernetik und Gesellschaft ... 55
4.2 Kybernetische Maschinen und Techniken ... 59
4.3 Kybernetik und Mensch ... 62
5 KYBERNETIK UND HUMAN CAPITAL ... 67
5.1 Faktor ,,Arbeit" und Personalwesen müssen neu definiert werden ... 68
5.1.1 Eine tiefgreifende ökonomische Metamorphose ... 68
5.1.2 Ein neuer Faktortyp ,,Arbeit" entsteht ... 70
5.1.3 Personalwirtschaft zwischen Ökonomie und Soziologie ... 71
5.1.4 Neue Aufgaben für das betriebliche Personalwesen ... 72
5.2 Exogene Einflussgrößen ... 74
5.2.1 Informationszeitalter ... 74
5.2.2 Wirtschaftswissenschaft ... 75
5.2.3 Die Neue Institutionenökonomie ... 77
5.2.4 Kooperationsmerkmale ... 79
5.2.5 Arbeit und Soziales ... 80
5.2.6 Neue Managementtheorien ... 81
5.3 Endogene Einflussgrößen ... 83
5.3.1 Unternehmung als Organisation ... 83
5.3.2 Koordinationsanforderungen... 88
5.3.3 Unternehmung und Management ... 88
5.3.4 Bedeutung und Aufgaben der Personalarbeit ... 91
5.3.5 Unternehmen als kybernetisches System ... 93
5.4 Kybernetische Aspekte des Human Capital Management ... 96
5.4.1 Soziotechnische Systemmerkmale ... 97
5.4.2 Unternehmenspolitik, Balanced Scorecard und Personalarbeit ... 99
5.4.3 Führung und Entscheidung ... 104
5.4.4 Lernformen ... 106
5.4.5 Verknüpfte Regelkreise ... 109

IV
5.5 Personalentwicklung als Beispiel einer Kybernetikanwendung ... 111
5.5.1 Kybernetisches ,,Messen" oder ,,Kommunizieren" ... 112
5.5.2 Merkmale der Personalentwicklung mit kybernetischer Relevanz ... 114
5.5.2.1 Fakten für die Ziele und Aufgaben der Personalentwicklung 115
5.5.2.2 Die Ziele der Personalentwicklung ... 119
5.5.2.3 Die Aufgaben der Personalentwicklung ... 125
5.5.3 Ein Modell-Regelkreis der Personalentwicklung ... 128
5.5.4 Anwendungsmöglichkeiten des Personalentwicklungs-Regelkreises 130
5.6 Das Nutzenpotenzial von kybernetischen Anwendungen ... 132
5.6.1 Denken und Handeln verbinden ... 132
5.6.2 Neue praktische Erkenntnisse gewinnen ... 133
5.6.3 Strukturelle Veränderungen erleichtern ... 135
5.6.4 Personal-Ökonomik verbessern ... 136
5.6.5 Risikominderung verstärken ... 139
6 SCHLUSSFOLGERUNGEN ... 142
6.1 Kybernetik: Gemeinsamkeit von Mensch und Technik ... 144
6.2 Kybernetik: Denken, nicht mit Scheuklappen, sondern in Systemen ... 145
6.3 Kybernetik: Chancen für ein wirkungsvolles Human Capital Management . 147
6.4 Kybernetik: Ausblick ... 148

V
ABBILDUNGS- UND TABELLENVERZEICHNIS
Abbildung 1-1: Aufbau der Arbeit... 8
Abbildung 3-1: Verbindung verschiedener Theorien... 16
Abbildung 3-2: Schema der kybernetischen Instanzen eines Schiffes... 17
Abbildung 3-3: Schiffs-Funktionen übertragen in eine Regelkreisdarstellung ...18
Abbildung 3-4: Regelkreis als ,,klassisches Modell" eines kybernetischen
Systems... 19
Abbildung 3-5: Prinzipschema der Kommunikation... 26
Abbildung 3-6: Schwarzer Kasten und Subsystem...30
Abbildung 3-7: Gliederung nach Systemkategorien... 33
Abbildung 3-8: Gliederung sozialer Systeme nach Luhmann... 36
Abbildung 3-9: Zentralnervensystem und lebensfähiges System... 52
Abbildung 5-1: Das System der betrieblichen Produktionsfaktoren...69
Abbildung 5-2: Personalwesen im kontextuellen Umfeld von Unternehmen und
Umwelt...73
Abbildung 5-3: Einteilung der Wirtschaftswissenschaften... 75
Abbildung 5-4: Bedürfnis-Pyramide nach Maslow... 77
Abbildung 5-5: Innovationspotentiale, Wettbewerbssituation und
Innovationsstrategien...84
Abbildung 5-6: Basisfunktionen eines Unternehmens... 85
Abbildung 5-7: Machtquellen in Organisationen... 87
Abbildung 5-8: Innovationen neuer Management-Leitbilder... 89
Abbildung 5-9: Aufgabengliederung der Personalarbeit eines modernen
Personalwesens... 92
Abbildung 5-10: Prinzip-Regelkreis ,,Unternehmen"... 95
Abbildung 5-11: Prinzipieller kybernetischer Zusammenhang zwischen
Unternehmenspolitik und Personalarbeit...100
Abbildung 5-12: Balanced Scorecard... 102
Abbildung 5-13: Lernformen... 108
Abbildung 5-14: Regelkreiskette in einer industriellen Unternehmung gemäß der
Führungshierarchie...110
Abbildung 5-15: An Maslow-Pyramide angelehnte Bedürfnishierarchie... 116
Abbildung 5-16: Mehrfach-Kompetenzen... 123
Abbildung 5-17: Mitarbeiterziele... 124
Tabelle 5-18: Aufgaben der Personalentwicklung... 126
Abbildung 5-19: Prinzipieller kybernetischer Regelkreis der Personalentwicklung.128
Tabelle 5-20: Beispiele von Regelkreisen der Personalentwicklung... 131

VI
ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS
Abb.
= Abbildung
Anm. d. Verf. = Anmerkung des Verfassers
AST
= Automatisierungs- und Systemtechnik
BSC
= Balanced Score Card
d. h.
= das heißt
engl.
= englisch
ERM
= Employee Relationship Management
etc.
= et cetera
f. / ff.
= folgende [Seite] / (nach-)folgende [Seiten]
frz.
= französisch
ggf.
= gegebenenfalls
griech.
= griechisch
i. S.
= im Sinne
Jhdt.
= Jahrhundert
Kap.
= Kapitel
lat.
= lateinisch
lt.
= laut
MBM
= Mitarbeiterbindungsmanagement
m. E.
= meines Erachtens
m. M.
= meiner Meinung (nach)
OPZ
= Operative Ziele
o. a.
= oben angeführt, -e, -er
o. ä.
= oder ähnlich
o. J.
= ohne Jahresangabe
o. V.
= ohne Verfasser
PB
= (persönliche) Personalbetreuung
PE
= Personalentwicklung
PEA
= Personalentwicklungsaufgabe
p. a.
= per annum
R-DM
= Regelkreis-Denkmodell
R-KM
= Regelkreis-Kommunikationsmodell
R-MM
= Regelkreis-Messmodell
S.
= Seite
sog.
= sogenannter, -e, -es
STZ
= Strategische Ziele
s. o.
= siehe oben
Tab.
= Tabelle
usf.
= und so fort
usw.
= und so weiter
u. a.
= unter anderem / und andere
u. ä.
= und ähnliche, -es
u. U.
= unter Umständen
vs.
= versus
v. a.
= vergleiche auch (mit)
zit. n.
= zitiert nach

Einleitung
1
1
EINLEITUNG
Kann das kybernetische Denk-Modell gemäß den nachweislich erfolgreichen
technischen Anwendungen auch für den Einsatz im Personalwesen nutzbar gemacht
werden? Kybernetik und Human Capital ist eine Verbindung, die sich vordergründig
nicht aufdrängt. Gegenwärtig findet die Wissenschaft der Kybernetik überwiegend in
der Technik ihre Anwendung. Die Automatisierungstechnik bietet hierfür das
bekannteste Beispiel. Mit der vorliegenden Arbeit sollen daher die Potenziale einer
möglichen Verbindung von Kybernetik und Human Capital herausgearbeitet werden.
Der Untertitel der Arbeit besagt, dass es hierbei insbesondere um die Methode der
Regelung i. S. von Steuerung bzw. Lenkung geht.
Auslöser für mein Interesse an der noch jungen (1948, Norbert Wiener) Wissenschaft
der Kybernetik und dessen Anwendungsmöglichkeiten war das Studienfach AST
(Automatisierungs- und Systemtechnik). Die Lösung komplexer technischer
Aufgabenstellungen durch die Methodik der Regelungstechnik entspricht einer
zunehmend technologischen Bewältigung unseres Lebens und ist somit ein allzeit
präsentes Phänomen. Andererseits konnte ich praktische Erfahrungen während
meiner Tätigkeit als Werksstudent in einer Unternehmensberatung sammeln. Diese
gaben mir die Möglichkeit, in einem stärkeren Maße als üblich, nicht nur die
Auswirkungen einer Unternehmenskrise, sondern auch deren Gründe und
Ursachenbeseitigung direkt mitzuerleben. Gerade die umfangreichen Anforderungen
in der Beratungsbranche an Kopfarbeit und Information belegen die Bedeutung von
Mensch und Wissen ­ also Human Capital ­ in der heutigen komplexen Arbeitswelt.
Hierbei fällt vor allem als Paradox auf, dass trotz hohem Individualisierungsgrad des
Menschen ­ auch in der Arbeitswelt ­, ein zunehmender Bedarf an Planung und
Steuerung, also Regelung und Lenkung, sich als notwendig abzeichnet. Also
Regelung im klassischen kybernetischen Sinne.
Wenn Theorie und Praxis einen so starken gemeinsamen Nenner haben, wie ich es
erleben konnte, liegt es nahe, Empirie und Theorie erkenntnisfördernd miteinander
zu verbinden. Insofern hat es mich gereizt festzustellen, inwieweit technische
Regelungs- und Steuerungsmechanismen auch im soziologischen Bereich effektiv
anwendbar sind, sich als notwendig herausstellen bzw. verstärkt nutzenstiftend
eingesetzt werden sollten.

Einleitung
2
1.1
Kybernetik als ,,missing link" zwischen Technologie und Soziologie?
Norbert Wiener definiert die Kybernetik, basierend auf der griechischen Übersetzung
,,Steuermann bzw. Lotse", als das Gesamtfeld der Nachrichtenverarbeitung und
Regelungstechnik, soweit sie sowohl tierische Organismen als auch Maschinen
betreffen.
1
Die Entwicklung der Kybernetik als Wissenschaft, maßgeblich durch
Norbert Wiener während der Zeit des zweiten Weltkrieges vorangetrieben, bezog
sich hauptsächlich auf die Bewältigung technischer Problemstellungen. Meine
eigenen Studien der Steuerungs- und Regelungstechnik haben zu der Frage geführt,
ob die zugrundeliegenden Planungs-, Messungs- und Steuerungselemente nicht
auch in anderen als den technischen Systemen anwendbar sind.
Eine intensive Auseinandersetzung mit der Kybernetik habe ich anhand einiger
grundlegender Publikationen von Stafford Beer, Felix von Cube, Niklas Luhmann,
Fredmund Malik, Frederic Vester u. a. vorgenommen, in denen die Methodik der
technik-orientierten Kybernetik aufgegriffen und auf andere Systeme, insbesondere
auf soziologische Systeme, angewendet wurden. In allen Arbeiten ist herauszulesen,
dass immer die Methodik der Regelung eines technischen oder soziologischen
Systems als Kern der kybernetischen Vorgehensweise erkennbar ist.
Welche Relevanz hat die Soziologie in diesem Zusammenhang? Die Soziologie ist
die Wissenschaft von Ursprung, Entwicklung und Struktur der menschlichen
Gesellschaft.
2
Somit ist die Soziologie die Wissenschaft, welche sich mit den
menschlichen Verhaltensweisen in der Gesellschaft auseinandersetzt, die wiederum
besonderen Einfluss auf die Fragestellungen der Personalwirtschaft, insbesondere
der Personalentwicklung in einer Unternehmung haben.
1
Vgl. MÜLLER, A.: Lexikon der Kybernetik, S. 87.
2
o. V.: Duden Fremdwörter, S. 392.

Einleitung
3
1.2
Bedeutung der Kybernetik
Obwohl wir noch nie so viele Daten über die Welt zur Verfügung hatten wie heute,
wird unsere Zukunft immer undurchsichtiger. Immer häufiger sind es überraschende
Konstellationen, Probleme von unerwarteter Seite, die uns zu schaffen machen.
Woran liegt das? Warum werden die Menschen ­ die Entscheidungsträger in Politik
und Wirtschaft wie auch der einzelne Bürger ­ immer weniger mit der Realität fertig,
warum gleiten uns viele Situationen zunehmend aus der Hand, wodurch entstehen
diese plötzlichen Zwänge und Rückschläge? Liegt es daran, dass die Welt heute so
komplex geworden ist, dass die menschliche Zivilisation inzwischen ein
weltumspannender, nicht mehr zu überschauender monströser Organismus
geworden ist, in dem dauernd Unvorhergesehenes passiert?
Es zeigt uns schon ein flüchtiger Blick auf viele fehlgelaufenen Entwicklungen und
neugeschaffenen Probleme, auf all jene Symptome einer tiefliegenden Störung, dass
eines so sicher ist wie das Amen in der Kirche: Die Wirklichkeit wird oft ,,nicht oder
sie wird falsch verstanden" ­ sonst würde sie nicht immer wieder so völlig anders
reagieren, als wir erwartet hatten.
Unser bisheriges Verständnis der Wirklichkeit reicht offensichtlich nicht aus, um die
richtigen Entscheidungshilfen zu finden. Da ist einmal die mangelnde Kenntnis der
Zusammenhänge. Fatalerweise liegt dieser Mangel bereits in der Art unserer
Ausbildung begründet: in der Tatsache, dass wir uns zwar ausgiebig mit
Einzelmechanismen und Einzelstrukturen befassen, aber praktisch nie mit Systemen.
Die Realität, in der sich alles Leben abspielt, ist jedoch nicht das, als was sie uns die
Schulen und Universitäten präsentieren: Eine Ansammlung von getrennten
Einzelbereichen wie Agrarwirtschaft, Verkehrswesen, Chemie, Geographie,
Betriebswirtschaft, Abfallbeseitigung und Bauwesen ­ alles schön geordnet nach
Ressorts und Fachbereichen und dennoch auseinandergerissen, sondern diese
Realität ist ein vernetztes System, in dem es oft weniger auf die Einzelbereiche
ankommt als auf die Beziehungen zwischen ihnen.
3
Denn
die
Vorgänge
und
Wechselwirkungen
unserer
Industrie-
/Informationsgesellschaft sind ebenso wie das uns durchdringende biologische
Leben voll typischer Systemphänomene, also solcher, die durch vernetzte Wirkungen
und Rückwirkungen zwischen den einzelnen Lebensbereichen zustande kommen.
3
VESTER, F.: Neuland des Denkens, S. 17ff.

Einleitung
4
Dennoch wird der Bereich der technischen Entwicklung und seiner einzelnen Gebiete
getrennt vom Bereich oder von den Bereichen des Naturschutzes, der Produktion,
des Marketing, der Infrastruktur und der Energiewirtschaft betrachtet. Sobald aber
Entscheidungen aus Einzelbereichen getroffen werden, also disziplin-orientiert wie
in der Wissenschaft, ressort-orientiert wie in den Verwaltungen oder branchen-
orientiert wie in der Wirtschaft, können sie, was das Systemverhalten betrifft, zu den
gröbsten Fehlern führen. Es sind dies Fehler, von denen viele verhindert werden
könnten. Ohne die Verbindung der Einzelbereiche ergibt sich ein falsches Bild und
daraus wiederum ein falsches Handeln.
4
Hier haben mehrere Untersuchungen auf
den verschiedenen Ebenen in der Tat gezeigt, dass sich mit den Methoden der
Kybernetik diese Bereiche verlässlich beschreiben lassen und ein besseres
interdisziplinäres Planen, Entscheiden und Handeln möglich ist.
1.3
Verträgt oder erfordert Personalwirtschaft Regelungsmechanismen?
Die Aufgabe der Personalwirtschaft ist es, dem Unternehmen den Faktor ,,Arbeit" in
der richtigen Ausbildung, mit der richtigen Qualifikation, zur richtigen Zeit und mit den
richtigen Kosten bereitzustellen, einzusetzen und zu erhalten.
Der Mitarbeiter ist per se mehr als nur ,,Faktor Arbeit", er stellt selbst bereits sowohl
einen ,,biologischen wie einen soziologischen Regelkreis" dar und ist als solcher in
den Regelkreis ,,Unternehmung" zu integrieren. Um soziale wie ökonomische
Reibungsverluste aus unterschiedlichen Interessen-, Verhaltens-, Erwartungs- und
Befindlichkeitskonstitutionen zu vermeiden, ist ein Instrument zur Koordination und
zur Steuerung (Lenkung, Regelung) erforderlich.
Die Personalwirtschaft mit ihren sehr unterschiedlichen Funktionsbereichen benötigt
speziell für die Aufgaben der ,,Personalentwicklung" ein entsprechendes
Instrumentarium, um strategische Unternehmensziele, produktions- oder
dienstleistungstechnische Anforderungen, persönliche Ansprüche sowie arbeits- und
sozialrechtliche Belange ,,unter einen Hut zu bringen". Es gilt also zu untersuchen, ob
mit den aus der Kybernetik entnommenen Regelungsmechanismen die Erfordernisse
der Personalwirtschaft geordnet und gesteuert werden können.
4
VESTER, F.: Neuland des Denkens, S. 20.

Einleitung
5
1.4
Zielsetzung der Arbeit
Fast täglich werden aktuelle kritische Probleme aus vielen Wirtschaftsunternehmen
bekannt, die dort bereits seit langer Zeit bestehen ­ insbesondere ein Schlagwort
taucht immer wieder auf: ,,Personalabbau...". Wobei als Gründe meistens der Zwang
zur Kostensenkung und die durch zu viele Mitarbeiter hervorgerufene ungenügende
Produktivität des Unternehmens angegeben werden. Diese Begründungen beruhen
vorwiegend auf einer sehr einseitigen und kurzfristigen Betrachtung der
vorherrschenden Krisensituation. Durch die Werkzeuge der Kybernetik werden
ganzheitliche Sichtweisen geschaffen, die eine neue Möglichkeit bedeuten, mit dem
Thema ,,gesamt-zeitig" umzugehen, also nicht nur nach- sondern auch bereits
vorausschauend.
Ziel meiner Arbeit ist es daher, durch eine hinreichend tiefe Analyse aufzuzeigen, ob
Funktionalitäten und Methoden der Kybernetik geeignet sind, als Entscheidungs- und
Führungsinstrumente in soziotechnischen Organisationen für die Personalarbeit,
insbesondere im Rahmen der Personalentwicklung (Human Capital), eingesetzt zu
werden.
Der Anstoß hierzu ergibt sich aus folgenden Bedeutungsaussagen von kybernos
(griech.) als Steuermann, bzw. kybernetikos (griech.) ,,zum Steuern befähigt" in der
Verbindung mit ,,alles fließt" (Heraklit):
- ,,Alles fließt" bedeutet permanente Veränderung, sowohl im belebten wie im
unbelebten Bereich, also beim Menschen, in der Technik und in der Organisation.
- Veränderungen heute sind geprägt von hoher kultureller Komplexität (Menschen,
Organisationen, Technik, Informationswesen, Wissen, Wirtschaft). Diese Elemente
müssen sinnvoll geplant, gelenkt und gesteuert werden, um ,,Chaos" zu vermeiden
und Ordnung beherrschen, koordinieren und lenken zu können.

Einleitung
6
Hieraus ergibt sich für die Arbeit als Folgerung und Zielsetzung:
- Festzustellen, ob Kybernetik, bzw. die ihr zugrunde liegenden Merkmale der
Steuerung und Regelung auf der Grundlage von Informationen, als
Führungsinstrument geeignet sind, um Kooperation und Koordination von
Organisationsteilnehmern zu ermöglichen.
Anwendungsbereich: Veränderungen (=Change Management) gewollt, gesteuert
und
kontrolliert
zielkonform
durchführen:
Interne
Teamarbeit;
Kundenbindungsformen;
Unternehmenszusammenschlüsse
(Mergers);
Netzwerkorganisationen (z. B.: Zulieferer, Beschaffungspartner, Dienstleister) u. a.
- Zu untersuchen, ob Kybernetik eine ,,Sprache" (Modus, Methode, Instrument)
bietet, die nicht nur eine technologische Risikominimierung (Gerichtetheit, Sicherheit)
ermöglicht, sondern auch bei Veränderungen durch soziologische, ökonomische und
ökologische Einflüsse auf Menschen eingesetzt werden kann. Sie sollte auch in
Wirtschaftsorganisationen zur organisationalen Lernoptimierung durch ,,regeln und
steuern" wesentlich, vorausschauend und effektiv beitragen.
Anwendungsbereich: Alle Kommunikationsformen in einem Unternehmen:
Workshops,
Managementstil,
interne
Firmenkommunikation,
Selbstlernen,
Innovationsmanagement u. a.
- Zu schließen, ob Kybernetik Lenkungsmechanismen zwischen ,,Technologie" und
,,Soziologie" gleichermaßen transparent gestalten kann. Zukünftig könnten diese bei
Planung und Steuerung (=Regelung) so eine gemeinsame Kommunikationsplattform
(Sprache, Denke) zwischen diesen beiden Bereichen nutzen.
Anwendungsbereich:
Rechtzeitige
und
intensive
Aufklärung
über
Organisationsveränderungen, die insbesondere durch den Einsatz technologischer
Instrumente getragen werden (Automatisierung in der Leistungserstellung, neue
Fertigungs- und Materialtechnologien, Computerisierung, neue Work-flow-Verfahren,
Datensicherheit u. a.).

Einleitung
7
1.5
Aufbau der Arbeit
Im Kapitel 1 erfolgte eine dem Thema entsprechende ausführliche Einleitung zum
Arbeitsthema, um die Hinleitung zur Zielsetzung der Arbeit vorzubereiten. Das
Kapitel 2 enthält eine Zusammenfassung der Ergebnisse der vorliegenden Arbeit zur
schnellen Vorabinformation.
Kapitel 3 behandelt die kybernetischen Grundlagen und definiert die wesentlichen
Begriffe, die für den Hauptteil der Diplomarbeit Relevanz haben. Dem Thema der
Arbeit entsprechend ­ der Gegenüberstellung der Bereiche Technologie und Human
Capital ­ ist ein Kapitel den Erkenntnissen und anwendungsrelevanten Kriterien aus
der Biokybernetik gewidmet.
Das Kapitel 4 gibt einen beispielhaften Überblick über schwerpunktmäßige
Anwendungsbereiche der Kybernetik. Es wird deutlich, dass die Denkdisziplinen und
Modelle der Kybernetik weit über den rein technisch-mechanischen Bereich
hinausgehen.
Kapitel 5 stellt den Hauptteil der Diplomarbeit dar und gliedert sich in drei Teile. Im
ersten Teil werden die wirksamen Rahmenbedingungen beschrieben, die deutlich
machen, warum ,,Mensch" im Sinne von Human Capital heute speziell in der
Wirtschaft eine so wichtige Rolle einnimmt. Der zweite Teil behandelt das heutige
Personalwesen aus kybernetischer Sicht, das heißt unter der Fragestellung, in
wieweit sich Personalarbeit und Kybernetik ,,verbinden" lassen. Im dritten Teil
schließlich werden anhand der am stärksten kybernetikaffinen Personalentwicklung
unterschiedliche Möglichkeiten kybernetischer Anwendungen beschrieben.
Kapitel 6 schließlich liefert eine zusammenfassende Aussage zum Kern meiner
Arbeit, nämlich ob und in wieweit es eine Entsprechung technologischer und
soziologischer Regelungssysteme gibt, ob sie möglich ist und welche Konsequenzen
sich hieraus ergeben.
Die nachstehende Abbildung 1-1 stellt nochmals graphisch den Aufbau der
vorliegenden Diplomarbeit dar.

Einleitung
8
Kybernetik und Human Capital
Eine Untersuchung der Entsprechung technologischer und soziologischer
Regelungssysteme
Einleitung
-
Was hat Kybernetik mit Human Capital Management zu tun
-
Zielsetzung der Arbeit
K
ap
ite
l 1
Grundlagen der Kybernetik
Information und Kommunikation
Systeme und Komplexität
Biokybernetik
Anwendungsbeispiele kybernetischer Modelle
Kybernetik und Human Capital
Neue Arbeitspolitische Voraussetzungen
Einflussgrößen
-
exogen
-
endogen
Kybernetische Aspekte
des Human Capital
Managements
Anwendung und Nutzen der Kybernetik im
Personalwesen / Personalentwicklung
K
ap
ite
l 3
K
ap
ite
l 4
K
ap
ite
l 5
-
Zusammenfassung
-
Ausblick
Schlussfolgerung
K
ap
ite
l 6
Abbildung 1-1: Aufbau der Arbeit
Zusammenfassung
K
ap
ite
l 2

Zusammenfassung
9
2
ZUSAMMENFASSUNG
Den meisten Menschen passiert es jeden Tag aufs Neue: Der Tagesablauf wird
begleitet von einer mehr oder weniger intensiven Nutzung technischer Einrichtungen
und Systeme. Vom Kaffeekocher bis zum Auto, von der Klimaanlage, dem
Verkehrsleitsystem bis zum unvermeidlichen PC am Arbeitsplatz. Alles funktioniert.
Allerdings das Betriebsklima, die Kommunikation, die Arbeitsproduktivität, das
Weiterkommen, die wirtschaftliche Sicherheit, all das läuft nicht rund, ist oft sogar
hemmend und demotivierend. Technik funktioniert, das Unternehmensklima nicht?
Das führte zu der Frage dieser Arbeit, ob sich die vordergründig als positiv
wahrnehmbaren Eigenschaften technischer Kybernetikanwendungen auch auf
soziologische Regelsysteme übertragen lassen. Denn um solche Systeme handelt es
sich bei den täglichen Erfahrungen.
Das Ergebnis der Untersuchung der vorliegenden Arbeit führte zu der positiven
Feststellung, dass sich die Verhaltensweisen technischer und soziologischer
Kybernetik-Systeme unter Berücksichtigung bestimmter systemtheoretischer
Eigenschaften entsprechen. Diese Aussage steht nicht im Widerspruch zu den
grundlegenden Unterschieden dieser beiden Systemausprägungen. In der Technik
übernimmt die Kybernetik eine produktive Funktion. Hierunter wird die Erkennung,
Steuerung und selbständige Regelung ineinandergreifender, vernetzter Abläufe
verstanden. Der technische Regelkreis stellt ein offenes System dar und kann gezielt
und von außen her gestaltet, gesteuert und somit verändert werden
(instrumentalisierbar). In der Soziologie dient die Kybernetik der Erklärung, basierend
auf den Merkmalen des zugrunde liegenden biologischen Regelkreises. Dieser stellt
ein mechanistisch-determiniertes, geschlossenes System dar, das sich von innen her
automatisch in Gang hält und steuert.
Für das Verständnis von ,Kybernetik` ganz generell und für die Aufgabenstellung im
Speziellen ist die Kenntnis über den Ursprung dieser Wissenschaft
ausschlaggebend: Der Biokybernetik mit der genetischen Steuerung von
Organismen, insbesondere des Menschen, sowie den kybernetischen Gesetzen des
Steuerns, der Selbstregulation und der Rückkoppelung. Aber erst die
wissenschaftliche Begründung der nicht-linearen Strukturen und Systeme verschaffte
der Kybernetik (der Lehre vom Steuern) eine neue Dimension des Verstehens von

Zusammenfassung
10
Systemen (die Dynamik von Regelkreisen). Diese so neu entstandene
Systemtheorie ist ebenso anwendbar auf biologische wie auf technische Systeme.
Sie besagt ganz allgemein, dass selbständige Systeme nur dann auf die Umwelt mit
einem anpassungsfähigen Verhalten reagieren können, wenn sie einen inneren
(Selbstregulation) oder äußeren (Steuerung) Kontrollmechanismus besitzen. Diese
Aussage trifft unabhängig davon zu, ob es sich bei den Systemen um Moleküle,
Menschen oder Wirtschaftsunternehmen handelt. Die gemeinsame Basis der
Kontrollmechanismen solch unterschiedlicher Systeme ist das Thema der Kybernetik,
als Wissenschaft der Kontrolle von Systemen.
Um heutige Antagonismen zwischen Technologie und Humanismus aufzulösen,
sollte man sich vergegenwärtigen, dass technische Regelanlagen in Analogie zum
Menschen (Biokybernetik) entstanden sind, nicht aber biologische Regelkreise in
Analogie zur Technik. Dieser Sachverhalt kann dazu beitragen, das sinnvolle Mit-
und Nebeneinander von Mensch und Technik zum Beispiel im Bereich
soziotechnischer Systeme zu gestalten, zu erleichtern und zu verbessern.
Ein wirksames kybernetisches Verhalten, nämlich das Denken, Lernen und Handeln
in Zusammenhängen, ist nur machbar, wenn hierbei die grundlegenden Merkmale
eines kybernetischen Systems einbezogen werden: Rückkoppelung, Nichtlinearität,
Komplexität, Organisation, Strukturbildung und Selbstorganisation. Diesen
Systemcharakteristiken gemeinsam ist sowohl die Verfügbarkeit als auch das
Ergebnis von Information, Kommunikation und Wissen. Es lag daher nahe, das
System ,,Wirtschaftsunternehmung" als Modellfall für die weitere Untersuchung
auszuwählen.,
weil
es
sowohl
,,biokybernetische"
(Mensch)
wie
,,technokybernetische" (Maschinen) Elemente in einer Organisationseinheit
(soziotechnisches System) integrieren muss. Darüber hinaus stehen gerade die
Wirtschaftsobjekte ,Unternehmen` in einem erheblichen Spannungsfeld von
Anpassungsdruck aufgrund dynamischer, wirtschaftlicher wie technologischer und
sozialer Veränderungen.
Mit dem Arbeitsbegriff ,Human Capital` wird einerseits auf die Bedeutung der
,,biologischen" Kybernetik (Mensch) in den Unternehmen hingewiesen, andererseits
deutlich gemacht, dass der ,,Kopfarbeiter" (die neue Form des Faktors Arbeit) das
wesentliche Element soziotechnischer Systemfunktionalitäten darstellt.

Zusammenfassung
11
Die ,,Personalentwicklung" wurde deswegen als eine typische Kybernetikanwendung
innerhalb des Systems ,Unternehmen` ausgewählt, um an einem sehr
personennahen Beispiel praktisch zu demonstrieren, dass zunächst der Kopfarbeiter
im Rahmen kybernetischer Lernmodelle aktiviert werden muss (Wissenszuwachs),
um über neue oder erweiterte Kompetenzen für anstehende Veränderungen
(Selbstorganisation) des soziotechnischen Kybernetiksystems ,Unternehmung` zu
verfügen (Motivationszuwachs). Hierzu wurde anhand der vorgenommenen
Modellbildungen für die kybernetische Personalentwicklung (Regelkreis-Messmodell,
Regelkreis-Kommunikations- und -Denkmodell) den grundlegenden Unterschieden
produktiver (messen) und biologischer (erklärend) Regelkreise pragmatisch
Rechnung getragen. Es konnte auch sehr deutlich gemacht werden, dass nur eine
dauerhafte qualitative Änderung in der Kommunikation von Mitarbeitern und
Management grundlegende Voraussetzung ist, um das kybernetische Potenzial des
,Human Capital` auch effektiv nutzen zu können. Anhand der Grundlagen der
Kybernetik und mit dem Beispiel aus der praktischen Personalarbeit wurde das
Untersuchungsziel erreicht, zu beweisen, dass die ,,biologische Kybernetik" nicht im
Gegensatz zur ,,technischen Kybernetik" steht, sondern beide in einer kybernetischen
Synthese zu einem permanent regulierendem Verhalten und damit zum Erhalt des
kybernetischen Systems ,Unternehmung` beitragen können. Diese Feststellung
rechtfertigt konsequenterweise die Einsicht, den sozialen Anteil des Systems
,Unternehmung` (oder Wirtschaft schlechthin) folgerichtig nach kybernetischen
Systemverhalten zu formen. Nach den beispielhaft aufgezeigten materiellen
Verbesserungsergebnissen für die Personalwirtschaft ist ein erhebliches ­ nicht nur
ideelles sondern auch ein ­ wirtschaftlich-materielles Nutzenpotenzial realisierbar.
Sich diese Erkenntnisse zu eigen zu machen, kann auf der Ebene von
Wirtschaftsunternehmen eine neue Qualität und Richtung des Wirtschaftswachstums
bedeuten, durch Nutzung von Information zur Beherrschung insbesondere von
Komplexität im kybernetischen Sinn und damit zum Abbau wirtschaftlicher
Entwicklungshemmnisse nachhaltig beizutragen.

Grundlagen der Kybernetik
12
3
GRUNDLAGEN DER KYBERNETIK
3.1
Was ist Kybernetik?
Die Kybernetik ist eine noch relativ junge exakte Wissenschaft, die eine allgemeine
Theorie der Kommunikation und der Regelung von Systemen entwickelt. Ihr
Anwendungsbereich ist weit und umfasst die verschiedensten Wissenschaften, wie
z. B. die Technik, die Biologie, die Soziologie, die Volks- und Betriebswirtschaftslehre
u. a. Bereiche.
5
Es ist daher verwunderlich, dass diese Wissenschaftsdisziplin noch
nicht stärker auf breiter Ebene angewendet wird. Denn der Mensch selbst ist ein
kybernetisches System, welches sich selbst reguliert. Daher kann man davon
ausgehen, dass es dem menschlichen Verstand nicht schwer fallen sollte, sich mit
diesen Denkstrukturen auseinander zu setzen. Das Wort Kybernetik wird schon viel
länger verwendet, wie das Kapitel 3.1.1 belegen wird. Aber erst die intensiven
Bemühungen, eine Maschine zu entwickeln, mit der man die Zukunft voraussagen
können sollte, durch eine Gruppe von Wissenschaftlern um Norbert Wiener während
des zweiten Weltkrieges, haben dazu geführt, dass daraus eine eigene
Wissenschaftsdisziplin geworden ist. Im Kapitel 3.1.2.1 werden die Umstände zur
Entstehung kurz skizziert, da dies für das allgemeine Verständnis dienlich ist. Und es
leitet das Kapitel 3.1.2.2 ein, worin das allgemeine Gedankengerüst und die Methode
der Kybernetik definiert und dessen Kern der Regelung beschrieben wird.
3.1.1 Zum Begriff der Kybernetik
Etymologisch stammt das Wort Kybernetik aus dem Griechischen und bedeutet
Steuermann, welches später um den Begriff Lotse erweitert wurde. Der Philosoph
PLATON (427 ­ 347 v. Chr.) definierte die Kybernetik als die Kunst des Lebens und
AMPÉRE's (1775 ­ 1836) cybernétique bedeutet die Theorie der Verfahrensweisen
beim Regieren. In der katholischen Terminologie wird die Kybernetik verwendet als
die Lehre vom geistlichen Amt und die Leitung der Kirche. Ferner leitet sich davon ab
gubernare (lat.), gouverneur (frz.), governor (engl.). Neben der Grundbedeutung der
englischen Ableitung governor (,,Statthalter"), wird dieser Begriff auch für den
5
Vgl. UNTERGUGGENBERGER, S.: Kybernetik und Deckungsbeitragsrechnung, S. 36.

Grundlagen der Kybernetik
13
,,Fliehkraftregler"
6
verwendet.
7
Im Jahre 1868 erschien ein Artikel über
Fliehkraftregler von Clerk Maxwell, welcher von Norbert Wiener in seinem
Standardwerk
,,Kybernetik"
als
die
erste
bedeutende
Schrift
über
Rückkopplungsmechanismen bezeichnet wird.
8
Bezugnehmend auf die historische Entwicklung verwendet WIENER ab 1947
9
den
Begriff
,,Kybernetik"
als
die
Bezeichnung
für
das
Gesamtfeld
der
Nachrichtenverarbeitung und Regelungstechnik, soweit sie sowohl tierische
Organismen als auch Maschinen betreffen. Die Kybernetik hätte es demnach weder
unmittelbar mit Maschinen noch unmittelbar mit Lebewesen zu tun, sondern mit
gemeinsamen Strukturen derselben. Dies kann als die Geburtsstunde der Kybernetik
als Wissenschaft bezeichnet werden.
Zwischen dieser relativ engen Definition von WIENER und der sehr weiten von
COUFFIGNAL, demnach Kybernetik die Kunst ist, eine Handlungsweise zur
Erreichung eines gesteckten Ziels wirksam zu machen, liegen nahezu alle anderen
bekannten Definitionsvorschläge.
Trotz aller ,,Streitigkeiten" über die ,,richtige" Definition ist unbestritten, dass die
Informationstheorie als mathematisches Werkzeug ebenso Bestandteil der
Kybernetik ist, wie die Theorie biologischer und soziologischer Regelungsvorgänge.
Meist wird auch die Theorie der TURINGmaschinen
10
, der lernenden Automaten u. a.
der Kybernetik zugerechnet, sowie jede Anwendung der Informationstheorie auf
(Informations-)Psychologie, (Informations-)Ästhetik usf. Philosophisch gesehen
bezieht sich Kybernetik fast immer auf eine Nachbildung oder eine zu heuristischen
Zwecken erfolgende, fiktive Annahme von Bewusstseinsprozessen in Systemen,
denen kein Bewusstsein zugeschrieben wird (technische und biologische Systeme),
oder aber auf eine Übertragung der hierbei entwickelten Terminologie auf
Bewusstseinsprozesse (Informationspsychologie, kybernetische Soziologie).
11
6
Der Fliehkraftregler wurde von James Watt (*1736 +1819) erfunden.
7
Vgl. MÜLLER, A.: Lexikon der Kybernetik, S.87.
8
Vgl. WIENER, N.: Kybernetik, S. 39.
9
WIENER, N.: Kybernetik, S. 39. Aufgrund von abweichenden Zeitpunkten in den
verschiedenen Quellen ziehe ich hier das Originalwerk heran.
10
Mathematisches Modell einer automatischen Rechenmaschine. Es dient der Präzisierung der
Begriffe Algorithmus, Berechenbarkeit und Entscheidbarkeit.
Vgl. MÜLLER, A.: Lexikon der Kybernetik, S. 169.
11
Vgl. MÜLLER, A.: Lexikon der Kybernetik, S. 87.

Grundlagen der Kybernetik
14
3.1.2 Die Entwicklung der Kybernetik
Wie oben erwähnt, existieren viele verschiedene Definitionen, so dass es sinnvoll ist,
sich der allgemeinen Definition Norbert Wieners, der dem Begriff der Kybernetik zum
Durchbruch verhalf, anzuschließen und als ,,Betrachtung der Analogien zwischen den
Nachrichtenübertragungs- und Regelungsvorgängen in Maschinen und Lebewesen"
zu sehen.
12
Bevor es zu dieser allgemeinen Definition kommen konnte, mussten bei
der Entstehung der Wissenschaftsdisziplin Kybernetik erst einmal ungewohnte Pfade
beschritten werden. Die Besonderheit hierbei ist, dass der evolutionäre Weg der
Wissenschaftsentwicklung erstmalig wieder umgedreht wurde. Ausgehend von der
(Ur-)Philosophie ist eine Entwicklung entstanden, die den Wissenschaftler immer
mehr zu einem hochentwickelten Spezialisten in seinem Wissenschaftsbereich
werden ließ und dadurch der übergeordnete Zusammenhang in den Hintergrund
geriet.
Kybernetik
aber
verbindet
ja
gerade
sehr
unterschiedliche
Wissenschaftsdisziplinen
­
fordert
also
geradezu
,,das
Denken
in
Zusammenhängen".
3.1.2.1 Die Entstehung der kybernetischen Wissenschaft
Seit Gottfried W. Leibniz
13
hat es keinen Menschen mehr gegeben, der die volle
Übersicht über das gesamte Wissen seiner Zeit gehabt hat. Seit jener Zeit ist die
Wissenschaft in zunehmendem Maß die Aufgabe von Spezialisten geworden.
14
Durch diese Einsicht kamen Dr. Rosenblueth und Norbert Wiener an den
Ausgangspunkt ihrer gemeinsamen Forschungsarbeit nämlich zu der Überzeugung,
dass nur ein Team von Wissenschaftlern, das aus Spezialisten besteht, in der Lage
ist, sich gegenseitig zu ergänzen und anzuspornen.
15
Letztendlich aber führten die
Geschehnisse des zweiten Weltkrieges zu einer intensiven und gezielten
Auseinandersetzung mit der daraus später entstandenen Wissenschaft Kybernetik.
12
UNTERGUGGENBERGER, S.: Kybernetik und Deckungsbeitragsrechnung, S. 37.
13
Gottfried Wilhelm Freiherr von Leibnitz, *1646 +1716, dt. Universalgelehrter.
14
Vgl. WIENER, N.: Kybernetik, S. 26.
15
Vgl. WIENER, N.: Kybernetik, S. 27.

Grundlagen der Kybernetik
15
Norbert Wiener und Dr. Rosenblueth bekamen zu Kriegsbeginn den Auftrag, sich mit
der Entwicklung einer Luftwaffenartillerie auseinander zu setzen. Denn das deutsche
Luftwaffenpotenzial erforderte einen erheblichen Handlungsbedarf zur Stärkung der
Flugabwehrartillerie. Die Aufgabe war nicht leicht: In das Artilleriegeschütz musste
eine Regelung eingebaut werden, die dafür sorgte, das Geschoss nicht direkt,
sondern zu einem späteren Zeitpunkt auf das Ziel zu lenken. Es musste eine
Methode gefunden werden, die zukünftige Position des Flugzeuges vorherzusagen,
um das Geschoss dorthin zu lenken.
16
Wie so häufig in der Wissenschaftsgeschichte
fanden Problemstellung und Lösungstechnik zum richtigen Moment zusammen.
Umsetzung in ein konkrete Lösung
Bei der Untersuchung der vorstehend dargestellten Aufgabenstellung zur Ermittlung
der zukünftigen Position eines Flugzeuges ging es um die Entwicklung eines
mechanisch-elektrischen Systems. Dieses System musste spezifisch menschliche
Funktionen übernehmen ­ einmal die Ausführung einer komplizierten Rechnung und
zum zweiten das Vorhersagen der Zukunft. Dabei kamen Bigelow
17
und Wiener zu
dem Schluss, dass ein außerordentlich wichtiger Faktor im willensgesteuerten
Handeln liegt, was die Regelungstechniker mit Rückkopplung bezeichnen.
18
Dabei half die Verwendung einer Analogie, die im Vorgang des Aufhebens eines
Bleistiftes gefunden wurde. Wobei eine teilweise im Unterbewusstsein ablaufende
Interaktion zwischen Muskeln und Nervensystem dafür sorgen, dass die Hand zum
Bleistift geführt wird und zielgenau diesen auch aufhebt.
Dem sollten weitere Probleme folgen, welche sie mit den gleichen Methoden
behandelten. Die Methoden handelten immer von der Einheit der Probleme der
Nachrichtenübertragung, Regelung und der statistischen Mechanik, angewendet
sowohl auf die Maschine wie im lebenden Organismus. Wie es Wissenschaftlern oft
ergeht, hatten sie für diesen neuen Wissenszweig keinen passenden Namen. Einmal
mehr behalf man sich mit einem neogriechischen Ausdruck und beschloss, das
ganze Gebiet der Regelung und Nachrichtentheorie, ob in Maschine oder im Tier, mit
dem Namen ,,Kybernetik" zu belegen.
19
16
Vgl. WIENER, N.: Kybernetik, S. 28ff.
17
Mr. Julian H. Bigelow und Norbert Wiener waren Partner beim Aufbau der
Theorie der Vorhersage und der Entwicklung von Geräten, die diese Theorie
realisierten. Vgl. WIENER, N.: Kybernetik, S. 32.
18
Vgl. WIENER, N.: Kybernetik, S. 32.
19
Vgl. WIENER, N.: Kybernetik, S. 38f.

Grundlagen der Kybernetik
16
3.1.2.2 Methoden und Systeme der Kybernetik
Mit dem Begriff ,,Kybernetik" werden im allgemeinen drei Vorstellungen verbunden,
die dabei helfen, Zugang zum Verständnis der Wissenschaftsdisziplin Kybernetik zu
bekommen.
Die erste betrifft gewöhnlich die Vorstellung einer Verbindung verschiedener
Wissenschaften, welche zwischen den Gesetzmäßigkeiten ihrer Forschungsobjekte
Gemeinsamkeiten feststellen. Die nachfolgende Abbildung 3-1 zeigt die abstrahierten
Elemente der Kybernetik und eines Systems sowie den Bezug von anderen
Wissenschaftsdisziplinen auf diese Elemente.
Eine zweite Vorstellung, die man meistens in Lexika findet, beschreibt eine
mathematische Theorie von Regelungsvorgängen. Als Beispiele hierfür werden oft
der Thermostat oder der Fliehkraftregler angeführt.
Und die dritte Vorstellung bezieht sich auf die Funktion eines Steuermanns und
Lotsen, abgeleitet aus dem griechischen Wort Kybernetes, welches im übertragenen
Sinn auch den Lenker von menschlichen Gruppen oder von Gesellschaften
bezeichnet.
20
20
Vgl. UNTERGUGGENBERGER, S.: Kybernetik und Deckungsbeitragsrechnung, S. 38.
Information
Regelung
Kybernetik
Energie
System
Systemtheorie
Organisationstheorie
Informationstheorie
Mechanik
Elektronik
Strukturen
Abbildung 3-1: Verbindung verschiedener Theorien

Grundlagen der Kybernetik
17
Es ist hilfreich, die vier Instanzen auf einem Schiff (Abbildung 3-2), zu denen die
Funktionen eines Steuermanns und Lotsen gehören, genauer zu betrachten, da
diese Ähnlichkeiten mit organisierten Systemformen aufweisen, wie beispielsweise
eine Unternehmung, die den organisatorischen Rahmen für das Personalwesen
bildet.
Abbildung 3-2: Schema der kybernetischen Instanzen eines Schiffes
21
1. Der Kapitän
Der Kapitän hat die Aufgabe, das Ziel zu setzen und dazu benötigt er die Fähigkeit,
zwischen verschiedenen möglichen Zielen auswählen zu können. Er trifft also die Ur-
Entscheidungen (SOLL-Zustand).
2. Der Lotse
Der Lotse stellt den gegenwärtigen Stand des Schiffes, d. h. etwas abstrakter, den
momentanen Zustand des Systems fest. Dieser Zustand wird mit der Bezeichnung
IST-Zustand gekennzeichnet. Sodann entwirft der Lotse ein Programm, um den IST-
Zustand in den vom Kapitän gewünschten Ziel-Zustand, der als SOLL-Zustand
gekennzeichnet ist, überzuführen. Er muss dazu den SOLL-Zustand im Gedächtnis
aufbewahren ­ speichern ­ den IST-Wert messen, die beiden vergleichen und das
daraus resultierende Programm den Steuerleuten in Form von Einzelbefehlen
übertragen. Ein Programm ist also die Folge von Einzelbefehlen.
21
VON CUBE, F.: Was ist Kybernetik?, S. 25.
KAPITÄN
Zielsetzung
LOTSE
Nachrichtenverarbeitung
(Planung)
STEUERMANN
Zuordnung
RUDERER
Physikalische
Arbeitsleistung
UMWELT

Grundlagen der Kybernetik
18
3. Der Steuermann
Der Steuermann ordnet den Einzelbefehlen des Lotsen Steuereinstellungen zu.
Damit unterwirft er die verfügbare Energie oder Kraft mit verhältnismäßig geringem
eigenem Energie-, Kraft- oder Arbeitsaufwand den Entscheidungen des Lotsen.
4. Das Antriebssystem
Das Antriebssystem (also im primitivsten Falle die Ruderer) leistet die physikalische
Arbeit, durch die die gewünschte Veränderung der Situation in der gegebenen
Umwelt bewirkt wird.
22
Der wiederkehrende Abgleich von Soll- und Istwert durch den Lotsen und den daraus
folgenden Einzelbefehlen des Steuermannes beschreibt einen sich ständig
wiederholenden Prozess, welcher, auf technische Systeme bezogen, als Regelkreis
bezeichnet werden kann. Die nachstehende Abbildung 3-3 stellt die Funktionen eines
Schiffes in einem Regelkreis dar:
Abbildung 3-3: Schiffs-Funktionen übertragen in eine Regelkreisdarstellung
3.1.2.3 Regelkreis und Rückkopplung
Ein Regelkreis enthält einen Regler, der auf einen Sollwert für die Regelgröße
eingestellt ist, und einen Fühler, der die jeweilige Größe (den IST-Wert) ermittelt und
an den Regler meldet. Stimmt der IST-Wert nicht mit dem SOLL-Wert überein, weil
eine STÖRGRÖSSE ihn davon abgebracht hat, so betätigt der Regler ein
STELLGLIED, das die notwendige Korrektur vornimmt.
22
Vgl. VON CUBE, F.: Was ist Kybernetik?, S. 24f.
Kapitän
Lotse
Steuer-
mann
Antrieb
Soll
Ist

Grundlagen der Kybernetik
19
Der IST-Wert schwankt beständig ein wenig um den SOLL-Wert. Der wesentliche
Zug des Reglers ist die Rückmeldung oder Rückkopplung über den Fühler, der den
Erfolg an den Regler zurückmeldet.
23
Abbildung 3-4: Regelkreis als ,,klassisches Modell" eines kybernetischen Systems
24
Komplizierte Regelkreise enthalten elektronische Schaltelemente, die den Teilen des
Systems kodierte Signale übermitteln, die als Information bezeichnet werden.
Dadurch tritt die Regelungstechnik in Beziehung zur Lehre von der Kommunikation
und zur Informationstheorie, womit sich die nachfolgenden Grundlagenkapitel näher
beschäftigen.
24
In diesem Zusammenhang erscheint es sinnvoll, den Unterschied zwischen den
Begriffen Regelung und Rückkopplung explizit zu erläutern, da sich herausgestellt
hat, dass wir gelegentlich nicht klar genug zwischen diesen beiden Begriffen
unterscheiden. So wird z. B. das Modell des Regelkreises zur Erläuterung sozialer,
wirtschaftlicher, politischer, anthropologischer oder pädagogischer Erscheinungen
herangezogen, obwohl zahlreiche Sachverhalte eigentlich durch den Begriff der
Rückkopplung beschrieben werden müssten.
23
THEIMER, W.: Handbuch naturwissenschaftlicher Grundbegriffe, S. 268f.
24
Vgl. THEIMER, W.: Handbuch naturwissenschaftlicher Grundbegriffe, S. 269.
Regler
Regel-
größe
Stellglied
Fühler
Führungsgröße
Sollwert-
regelung
Istwert-
meldung
Störgröße

Grundlagen der Kybernetik
20
Das Charakteristische der Rückkopplung besteht darin, dass ­ im Gegensatz zu
einer Kausalkette ­ ein geschlossener Wirkungskreis vorliegt. Bei der Rückkopplung
erfolgt also an irgendeiner Stelle eine Rückwirkung auf den ersten Gegenstand, d. h.,
jede Veränderliche des Wirkungskreises ist zugleich von ihr selbst abhängig.
Im Lexikon der Kybernetik wird der Begriff der Rückkopplung folgendermaßen
definiert: ,,Ein System ist ein rückgekoppeltes System, wenn es aus zwei oder mehr
Übertragungsgliedern besteht, die so zu einem Kreis geschaltet sind, dass eine
Ausgangsgröße jedes Gliedes eine Eingangsgröße des folgenden ist. Es ist
mindestens ein gerichtetes Glied, und zwar ein Verstärker, vorhanden, so dass in
dem Kreis eine bestimmte Wirkungsrichtung besteht."
25
Vergleicht man nun die Begriffe Regelung und Rückkopplung, so erweist sich die
Regelung unmittelbar als Spezialfall der Rückkopplung. Die Rückkopplungsprozesse
im Regelkreis sind nämlich so determiniert, dass ein bestimmter SOLL-Wert oder
eine jeweils eingestellte Führungsgröße konstant gehalten wird. Beim Regelkreis
geschieht dies durch die sogenannte Gegenkopplung: Erfährt die Regelgröße durch
Einwirkung der Störgröße eine positive Abweichung, so bewirkt der Regler über die
Stellgröße eine Verkleinerung der Regelgröße und umgekehrt. Neben den einfachen
Regelkreisen gibt es auch vermaschte Regelsysteme, bei denen die SOLL-Werte
des einen Regelkreises zur Führungsgröße eines anderen werden.
Die drei Formen der Rückkopplung (einfache Regelkreise, vermaschte Regelkreise
und allgemeine Rückkopplung) müssen nicht nur theoretisch sorgfältig unterschieden
werden, sondern auch in der Anwendung auf die einzelnen Wirklichkeitsbereiche.
26
Für die nachfolgenden Ausarbeitungen ist primär die Definition der ,allgemeinen
Rückkopplungsvorgänge`
anzuwenden,
welche
sich
generell
auf
Kommunikationsprozesse beziehen.
Ein großer Teil der Wissenschaft von der Kybernetik beschäftigt sich damit, wie man
Stabilität mit Hilfe von Regelungsmechanismen erhalten kann.
,,Man wird in diesem Gebiet [Kybernetik] wohl eher eine Denkweise als ein
Sammelpunkt von Dogmen sehen müssen; eine Disziplin, die sich mit der Zeit, und
zwar nach vielen Richtungen hin, entwickeln wird. Vielleicht sogar in Richtungen,
deren man sich jetzt noch nicht bewusst ist." (Norbert Wiener, 1963)
27
25
MÜLLER, A.: Lexikon der Kybernetik, S.143.
26
VON CUBE, F.: Was ist Kybernetik?, S. 129f.
27
VON CUBE, F.: Was ist Kybernetik?, Vierte Umschlagseite.

Grundlagen der Kybernetik
21
Wie bereits festgestellt wurde, ist Kybernetik eine Wissenschaft, die sich mit den
Gesetzmäßigkeiten
der
Steuerung,
Regelung
und
Rückkopplung,
der
Informationsübertragung und -verarbeitung in Maschinen, Organisationen und
Gemeinschaften
beschäftigt
sowie
die
Theorie
und
Technik
der
Informationsverarbeitungssysteme untersucht.
28
Die zugrunde gelegte allgemeine Auffassung des Begriffes der Kybernetik von von
Cube: Kybernetik ist die mathematische und konstruktive Behandlung allgemeiner
Strukturen, Funktionen und Theorien, die verschiedenen Wirklichkeitsbereichen
gemeinsam sind. Die Anwendung der allgemeinen Strukturbegriffe wie
Rückkopplung, Regelung, Information und Entropie führt zu den einzelnen
inhaltlichen Teilbereichen der Kybernetik.
29
3.2 Information und Kommunikation
Bezugnehmend auf den kybernetischen Strukturbegriff ,Rückkopplung` und dessen
Bedeutung in einem Kommunikationsprozess ist es notwendig, die dazugehörenden
Begrifflichkeiten zu definieren um ihren Bezug mit den Prozessen des
Personalwesens herstellen zu können. Information und Kommunikation sind
vergleichbare Strukturbegriffe wie z. B. die Rückkopplung und stellen für die
Anwendungsbreite der Kybernetik wesentliche Strukturelemente dar. Um dies zu
verstehen, muss man beachten, dass die in der technischen Kybernetik auftretenden
Probleme der Aufnahme, Speicherung, Verarbeitung und Übertragung von
Information zu einem speziell kybernetischen Begriff der Information geführt haben,
der mit der umgangssprachlichen Bedeutung von Information nicht mehr viel zu tun
hat.
Für den Untersuchungsgegenstand dieser Arbeit kommt der Transformation von
Information zur Kommunikation, als spezifisches Merkmal soziologischer Systeme,
eine herausragende Bedeutung zu.
28
Vgl. o. V.: Der Brockhaus (In einem Band): S. 519.
29
Vgl. VON CUBE, F.: Was ist Kybernetik?, S. 11f.

Grundlagen der Kybernetik
22
3.2.1 Zeichen und Nachrichten
Information im kybernetischen Sinne ist eine räumliche oder zeitliche Folge von
endlich vielen physikalischen Signalen, die mit bestimmten Wahrscheinlichkeiten
oder Häufigkeiten auftreten. Dass diese Signale oder Elemente in irgendeiner Weise
als Zeichen ­ d. h. als Träger von Bedeutung ­ fungieren können, ist für die
Kybernetik und Nachrichtentechnik nicht wichtig. Der Kybernetiker oder
Nachrichtentechniker interessiert sich ja nicht für Inhalt, Bedeutung oder Sinn einer
Nachricht, sondern für Probleme der Codierung und Übertragung einer solchen
Folge von Signalen.
30
Die Wissenschaft der Nachrichtentechnik ist ein Teil der Elektrotechnik und setzt sich
mit der Übertragung, Verarbeitung von Information auf dem elektronischen Weg
mittels elektronischer Impulse, elektromagnetischer oder akustischer Wellen
auseinander.
31
Ein Signal ist der physikalische Zustand (z. B. Leuchten einer Signallampe) oder
Vorgang (z. B. Ausbreitung einer Schallwelle), welcher zur räumlichen oder zeitlichen
Übertragung von Nachrichten dient. Mit der Wahrnehmung eines Signals ist stets ein
Zeichen verknüpft. Wobei das Zeichen das ist, was auf etwas anderes verweist, oder
genauer die Funktion des Verweisens selbst.
32
Zwischen Nachricht und Zeichen
besteht kein logischer, sondern allenfalls ein stilistischer Unterschied: eine Nachricht
ist selbst ein Zeichen, das aus geordneten, relativ komplexen Zeichen konstruiert
sein kann. Z. B. wird man einen Satz, in der Regel aber nicht schon ein Wort, als
Nachricht bezeichnen, d. h. man pflegt nur relativ hochrangige Superzeichen als
Nachricht zu bezeichnen. Ursprünglicher Zweck der Nachricht ist, das Verhalten
eines Empfängers zu beeinflussen, insbesondere ihn zu einer indirekten Reaktion zu
veranlassen oder ihm eine Tatsachenmitteilung zu machen.
33
30
Vgl. VON CUBE, F.: Was ist Kybernetik?, S. 28.
31
Vgl. o. V.: http://www.begriff-definition.de/nachrichtentechnik.htm, 02.02.2006.
32
MÜLLER, A.: Lexikon der Kybernetik, S. 149.
33
Vgl. MÜLLER, A.: Lexikon der Kybernetik, S. 109 u. 187.

Grundlagen der Kybernetik
23
3.2.2 Von der Information zur Kommunikation
Wie bereits erwähnt, ist das Verständnis der Information im kybernetischen Sinne
ein anderes als dessen klassische Definition, welche aus dem Lateinischen
informare
(gestalten,
formen,
bilden)
abgeleitet
wurde,
das
im
Spätmittelhochdeutschen des 14. Jahrhunderts zu ,informieren` im Sinne von
,,unterrichten, durch Unterweisung bilden, befähigen" wurde. So wird es auch in der
heutigen Umgangssprache gebraucht: Wenn wir einen Beitrag als informativ
einschätzen, dann meinen wir auch, dass er ,,belehrend, unterrichtend" ist.
Ebenfalls zu beachten ist, dass keinesfalls jede x-beliebige Nachricht eine
Information ist, sondern nur eine Nachricht mit einer bestimmten Wirkung beim
Empfänger wird als Information bezeichnet: sie soll ihn bilden. Daraus ergibt sich ein
zweiter Aspekt, der hervorzuheben ist: Information erschließt sich erst in der
Relation, im Verhältnis, beispielsweise zwischen zwei Personen: ,,Information ist ein
Phänomen unseres zwischenmenschlichen Existierens, nämlich das der Mitteilung
von Bedeutungsgehalten". Information ist Mitteilung ­ also etwas, das man mit
anderen teilt. Deshalb ist eine Information, die man mit Niemanden teilt, auch keine
Information.
In ähnlicher Weise spricht Kant in seiner Schrift ,,Was heißt: Sich im Denken
orientieren?" auch vom Denken: "Gedanken hat man nicht selbst, sondern nur im
Verein mit anderen ­ Gedanken sind die mit-geteilten Gedanken. Das heißt, das
denkende Ich ist eigentlich nur die Kreuzungsstelle von Gedanken, die es mit
anderen teilt."
34
An dieser Stelle ist es sinnvoll, einen Abstecher in die Physik zu machen und die
Bedeutung des Begriffes ,Information` in diesem Gebiet zu untersuchen. Dort taucht
der Begriff Information zunächst einmal gar nicht auf, sondern eine andere Größe ist
von fundamentaler Bedeutung, der Begriff der ,Entropie`. Die Entropie wurde von den
großen Naturwissenschaftlern Boltzmann, Planck und Gibbs im Zusammenhang mit
der thermodynamischen Wahrscheinlichkeit verwendet, welche aussagt, wie groß die
Zahl möglicher Mikrozustände ist, die zu einem gegebenen Makrozustand führen
können.
34
Vgl. KRAPP, H.; WÄGENBAUR, T. (Hrsg.): Komplexität und Selbstorganisation, S. 99.

Grundlagen der Kybernetik
24
Der Begriff ,Information` kam ins Spiel, als Shannon sich in den vierziger Jahren des
20. Jahrhunderts mit der informationstechnischen Frage beschäftigte, wie groß die
Unsicherheit ist, wenn man bei der nachrichtentechnischen Übertragung einer
Sequenz (z. B. Text oder Wort) den nächstfolgenden Buchstaben erraten muss und
nur die vorhergehenden Buchstaben kennt, wobei Shannon vom Inhalt des Textes
völlig abgesehen hat. Hieraus entstand die Begrifflichkeit ,Informationsentropie`, die
als Maß für die Zahl der Fragen gilt, die gestellt werden müssten, um den
Mikrozustand eines gegebenen Makrozustandes aufzuklären.
35
In der weiteren wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit der Information hat sich
herausgestellt, dass unterschiedliche Formen von Information existieren, die
nachfolgend definiert werden:
Strukturelle Information
Als strukturelle Information wird hier diejenige Information bezeichnet, die mit einer
vorliegenden (materiellen) Struktur zu einer bestimmten Zeit an einem bestimmten
Ort gegeben ist; sie ist mit der physikalischen Natur eines Zustandes verbunden, sei
es durch ein geologisches Gestein oder durch die DNA. Die strukturelle Information
erfasst also den Informationsgehalt, wie er auf materieller Grundlage codiert ist, sie
repräsentiert die strukturelle Determiniertheit eines Zustandes.
36
Pragmatische Information
Die pragmatische Information soll ein Maß für die Wirkung der Information beim
Empfänger sein; sie ist immer dann minimal (oder Null), wenn die Information bereits
vollständig bekannt, also redundant ist (Erstmaligkeit Null, Bestätigung 100 Prozent)
­ oder wenn die Information nicht an bereits Bekanntes anknüpft, also vollkommen
neu und damit unverständlich ist (Erstmaligkeit 100 Prozent, Bestätigung Null). Zum
Vergleich ist die Shannonsche Informationsentropie gerade dann maximal, wenn die
Erstmaligkeit 100 Prozent beträgt, während sie im anderen Grenzfall minimal wird.
37
35
Vgl. KRAPP, H.; WÄGENBAUR, T. (Hrsg.): Komplexität und Selbstorganisation, S.100f.
36
Vgl. KRAPP, H.; WÄGENBAUR, T. (Hrsg.): Komplexität und Selbstorganisation, S.103.
37
Vgl. KRAPP, H.; WÄGENBAUR, T. (Hrsg.): Komplexität und Selbstorganisation, S.107.

Grundlagen der Kybernetik
25
Funktionelle Information
Die strukturelle Information repräsentiert den syntaktischen Aspekt der Information,
sie lässt aber die Bedeutung der Information außer acht. Mit dem pragmatischen
Informationsbegriff wurde bereits angedeutet, dass Information auch verstanden
werden muss, um zu wirken. Im Rahmen des pragmatischen Informationskonzeptes
wird bereits eine Information 2. Art vorausgesetzt, durch die die Information 1. Art
verstanden werden kann. Diese Information 2. Art wird als funktionale Information
bezeichnet. Sie hat die Aufgabe, die Information 1. Art, die als strukturelle
Information auf ,,materieller" Grundlage einen Sachverhalt codiert, zu aktivieren bzw.
zu interpretieren ­ zu ,,deuten". Mit der Unterscheidung zwischen struktureller und
funktionaler Information wird berücksichtigt, dass in einer komplexen Struktur (wie
beispielsweise der DNA) viele verschiedene Informationen enthalten sind, die je nach
den Umständen ,,herausgelesen", aktiviert werden können.
38
Um die Formen der Information aus einer Nachricht generieren zu können, muss
diese übermittelt werden. In der Informationstheorie wird diese Übermittlung als
Kommunikation bezeichnet. In diesem Zusammenhang ist die sogenannte subjektive
Information
39
zu
definieren.
Darunter
wird
der
Verständnisgrad
des
Nachrichtenabgleichs in einem soziologischen System zwischen Sender und
Empfänger verstanden. Die nachstehende Abbildung 3-5 verdeutlicht den
Zusammenhang des Informations-Verständnisses zwischen Empfänger und Sender.
38
Vgl. KRAPP, H.; WÄGENBAUR, T. (Hrsg.): Komplexität und Selbstorganisation, S. 108f.
39
MÜLLER, A.: Lexikon der Kybernetik, S. 67.

Grundlagen der Kybernetik
26
Abbildung 3-5: Prinzipschema der Kommunikation
40
Die Verständnisgrad der Information hängt davon ab, inwieweit der jeweilige
Zeichenvorrat von Empfänger und Sender übereinstimmt.
40
Die Möglichkeit des
gegenseitigen Verständnisses wird in einem soziologischen System wie der
Unternehmung immer komplexer, je mehr Personen daran beteiligt sind.
3.3
Komplexität als Systemeigenschaft
3.3.1 System
Der Begriff ,System` ist griechischen Ursprungs. ,Systema` bedeutet, ,,...ein aus
mehreren Teilen zusammengesetztes Ganzes". Stafford Beer definiert ,System` als
,,irgendeine zusammenhängende Ansammlung von Elementen, die auf eine
dynamische Weise miteinander in Beziehung stehen".
41
Zu den Systemen, mit denen sich die Kybernetik beschäftigt, zählen unter anderem
lebende Organismen, gesellschaftliche Gruppen, wirtschaftliche Einheiten, wie z. B.
eine Volkswirtschaft, die EWG, die Weltwirtschaft oder die Unternehmungen.
Ein kybernetisches System wird als dynamisch bezeichnet, weil es versucht, einen
Gleichgewichtszustand (Homöostase) anzustreben. Zur Erreichung dieses
Zustandes trägt die im Kapitel 3.1.2.3 beschriebene Rückkopplung bei.
42
40
Vgl. VON CUBE, F.: Was ist Kybernetik?, S. 32f.
41
BEER, S.: Kybernetik und Management, S. 21.
42
Vgl. UNTERGUGGENBERGER, S.: Kybernetik und Deckungsbeitragsrechnung, S. 40.
Sender
Empfänger
Zeichen
Nachricht
Zeichenvorrat
des Senders
Zeichenvorrat
des Empfängers
Gemeinsamer
Zeichenvorrat

Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Jahr
2006
ISBN (eBook)
9783836641746
DOI
10.3239/9783836641746
Dateigröße
1.3 MB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Hochschule für angewandte Wissenschaften München – Wirtschaftsingenieurwesen
Erscheinungsdatum
2010 (Februar)
Note
1,3
Schlagworte
kybernetik personalentwicklung personalmanagement human capital regelungssystem
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Titel: Kybernetik und Human Capital
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