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Möglichkeiten für Wikis in Unternehmen

©2008 Bachelorarbeit 75 Seiten

Zusammenfassung

Inhaltsangabe:Einleitung:
In den letzten Jahren tauchen Schlagworte wie ‘Web 2.0’ und ‘Social Software’ immer wieder auf. Was überwiegend im privaten und öffentlichen Raum seinen Ursprung und Erfolg hat, nimmt heute zunehmend Einzug in die Welt der Unternehmen. Auch in der Wissenschaft setzt man sich mit diesem Thema auseinander. So hat Andrew McAfee, ein Professor an der Harvard Business School, einen Artikel unter dem Titel ‘Enterprise 2.0: The Dawn of Emergent Collaboration’ verfasst und damit ein weiteres Schlagwort geprägt: ‘Enterprise 2.0’.McAfee definiert den Begriff wie folgt:
‘Enterprise 2.0 is the use of emergent social software platforms within companies, or between companies and their partners or costumers’.
Die Konzepte die hinter Web 2.0 und Social Software stecken, können zur Verbesserung der Unternehmenskommunikation und der Zusammenarbeit beitragen. Das Konzept der Wikis möchte ich in dieser Arbeit aufgreifen. Bekannt geworden sind Wikis durch die freie Online-Enzyklopädie Wikipedia, welche 2001 durch Jimmy Wales ins Leben gerufen wurde. Wikipedia ist eine Enzyklopädie, bei der sich jederLeser auch als Autor betätigen kann und das nahezu ohne hierarchische Einschränkungen. Hinter Wikipedia steckt ein Wiki-System mit einem bestimmten Wiki-Prinzip, als Werkzeug zur kollaborativen Erfassung und Verteilung von Wissen.
Das Potential des Einsatzes von Wikis in Unternehmen haben bereits zahlreiche Firmen erkannt, darunter auch Konzerne wie IBM und Microsoft.
In dieser Arbeit möchte ich erörtern wie die Anwendungsmöglichkeiten für Wikis inUnternehmen aussehen und welche Aspekte bei der Verwendung von Wiki-Systemen speziell im Unternehmenskontext zu beachten sind.
Die Schwerpunkte sind dabei:
- Erläuterung des Wiki-Prinzips.
- Einordnung in den Bereich Web 2.0.
- Erläuterung der Grundfunktionalität eines Wiki-Systems.
- Herausarbeiten der Unterschiede zwischen einem offenen Wiki und einem Unternehmenswiki.
- Herausarbeiten typischer Anwendungsmöglichkeiten auf Basis der Literatur zum Thema Wiki.
- Herausarbeiten der Aspekte die bei der Einführung eines Wikis in ein Unternehmen beachtet werden müssen.
Beschreibung von Erfahrungen aus der Praxis anhand eines Beispiels:
Zur Erreichung dieser Ziele wird im Wesentlichen wie folgt vorgegangen. Zum einen wird der Stand des Wissens zusammengefasst und kritisch bewertet sowie durch eigene Schlussfolgerungen erweitert. Zum anderen werden mit Hilfe der Ergebnisse einer qualitativen […]

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung
1.1 Motivation und Zielsetzung
1.2 Aufbau der Arbeit

2 Einführung in das Thema Wiki
2.1 Was ist ein Wiki
2.2 Wiki und das Web 2.0
2.3 Was ist das Web 2.0
2.3.1 Wikis und andere Social Software Tools
2.3.2 Andere Social Software Anwendungen neben dem Wiki
2.4 Funktionalität und Merkmale von Wikis
2.4.1 Einordnung in das Forschungsgebiet CSCW
2.5 Technischer Hintergrund

3 Anwendung von Wikis in Unternehmen
3.1 Der Begriff des Unternehmens
3.2 Unterschiede zwischen Wikipedia und einem Unternehmenswiki
3.3 Anwendungsmöglichkeiten für Wikis
3.4 Alternativen zu Wikis
3.5 Mögliche Messgrößen
3.6 Aspekte die bei der Einführung beachtet werden müssen
3.6.1 Akzeptanz
3.6.2 Lernen kooperativ zu schreiben
3.6.3 Motivation
3.6.4 11 Schritte der Einführung eines erfolgreichen Wiki-Pilotprojekts
3.7 Grenzen des Wiki-Prinzips
3.8 Rechtliche Sachverhalte
3.8.1 Haftungsfragen
3.8.2 Urheberrecht
3.9 Sicherheit im Wiki

4 Einführung eines Wikis in einem mittelständischen Unternehmen
4.1 Vorstellung des Unternehmens
4.2 Qualitative Befragung
4.3 Die Interview-Partner
4.4 Der Interview-Leitfaden
4.5 Die Interview-Situation
4.6 Ergebnisse der Interviews
4.6.1 Erfahrungen und Meinungen der Beteiligten
4.6.2 Zusammenfassung der Kernpunkte aus allen drei Interviews

5 Fazit und Ausblick

Literaturverzeichnis

Anhang

Tabellen- und Abbildungsverzeichnis

Tabelle 1: Die fünf Schichten einer Web-Applikation nach Wussow, 2007, S. 23

Tabelle 2: Messgrößen nach Kuhlen interpretiert in Bezug auf Wikis durch Warta.

Abbildung 1: Social Software Dreieck

Abbildung 2: Webanwendung, Server-Client-Modell (Quelle: Wikipedia)

1 Einleitung

Im ersten Kapitel wird die Motivation, Zielsetzung und der Aufbau dieser Arbeit beschrieben.

1.1 Motivation und Zielsetzung

In den letzten Jahren tauchen Schlagworte wie „Web 2.0“ und „Social Software“ immer wieder auf. Was überwiegend im privaten und öffentlichen Raum seinen Ursprung und Erfolg hat, nimmt heute zunehmend Einzug in die Welt der Unternehmen. Auch in der Wissenschaft setzt man sich mit diesem Thema auseinander. So hat Andrew McAfee, ein Professor an der Harvard Business School, einen Artikel unter dem Titel „Enterprise 2.0: The Dawn of Emergent Collaboration“ verfasst und damit ein weiteres Schlagwort geprägt: „Enterprise 2.0“. McAfee definiert den Begriff wie folgt:

Enterprise 2.0 is the use of emergent social software platforms within companies, or between companies and their partners or costumers[1]

Die Konzepte die hinter Web 2.0 und Social Software stecken, können zur Verbesserung der Unternehmenskommunikation und der Zusammenarbeit beitragen. Das Konzept der Wikis möchte ich in dieser Arbeit aufgreifen. Bekannt geworden sind Wikis durch die freie Online-Enzyklopädie Wikipedia, welche 2001 durch Jimmy Wales ins Leben gerufen wurde. Wikipedia ist eine Enzyklopädie, bei der sich jeder Leser auch als Autor betätigen kann und das nahezu ohne hierarchische Einschränkungen. Hinter Wikipedia steckt ein Wiki-System mit einem bestimmten Wiki-Prinzip, als Werkzeug zur kollaborativen Erfassung und Verteilung von Wissen.

Das Potential des Einsatzes von Wikis in Unternehmen haben bereits zahlreiche Firmen erkannt, darunter auch Konzerne wie IBM und Microsoft.

In dieser Arbeit möchte ich erörtern wie die Anwendungsmöglichkeiten für Wikis in Unternehmen aussehen und welche Aspekte bei der Verwendung von Wiki-Systemen speziell im Unternehmenskontext zu beachten sind.

Die Schwerpunkte sind dabei:

- Erläuterung des Wiki-Prinzips
- Einordnung in den Bereich Web 2.0
- Erläuterung der Grundfunktionalität eines Wiki-Systems
- Herausarbeiten der Unterschiede zwischen einem offenen Wiki und einem Unternehmenswiki
- Herausarbeiten typischer Anwendungsmöglichkeiten auf Basis der Literatur zum Thema Wiki
- Herausarbeiten der Aspekte die bei der Einführung eines Wikis in ein Unternehmen beachtet werden müssen
- Beschreibung von Erfahrungen aus der Praxis anhand eines Beispiels

Zur Erreichung dieser Ziele wird im Wesentlichen wie folgt vorgegangen. Zum einen wird der Stand des Wissens zusammengefasst und kritisch bewertet sowie durch eigene Schlussfolgerungen erweitert. Zum anderen werden mit Hilfe der Ergebnisse einer qualitativen Befragung die Erkenntnisse aus der Literatur ergänzt.

1.2 Aufbau der Arbeit

Die Arbeit ist in fünf Kapitel unterteilt. Im zweiten Kapitel wird zunächst in das Thema Wiki eingeführt. Dabei wird geklärt was ein Wiki ist, welches Prinzip dahinter steckt, wie es technisch funktioniert, welche Merkmale ein Wiki hat, wie es in das Web 2.0 eingeordnet werden kann und welche Konzepte es neben dem Wiki noch gibt.

Kapitel 3 befasst sich mit Wikis im Unternehmenskontext. Es werden Anwendungsmöglichkeiten beschrieben, mögliche Alternativen zum Wiki sowie Aspekte die aus unternehmerischer Sicht bei der Einführung eines Wikis beachtet werden müssen.

Kapitel 4 ergänzt die theoretischen Erkenntnisse mit einem Fallbeispiel. Dazu werden ausgewählte Mitarbeiter eines Unternehmens befragt, in welchem ein Wiki eingeführt wird. Dabei werden bisherige Erfahrungen sowie die Vorgehensweise bei der Einführung beschrieben. Auch Erwartungen, die in diesem Projekt an das Wiki gestellt werden, sind in dieser Beschreibung enthalten. In Kapitel 6 werden neben einem Ausblick die wesentlichen Ergebnisse zusammengefasst und kritisch hinterfragt.

2 Einführung in das Thema Wiki

Nachdem die Motivation, die Ziele und das Vorgehen dieser Arbeit beschrieben worden sind, wird in diesem Kapitel in das Thema Wiki eingeführt. Der allgemeinen Erläuterung „Was ist ein Wiki?“ folgt die Beschreibung, wie Wikis entstanden sind. Abschließend wird die Einordnung von Wikis und deren Merkmalen, und der technische Hintergrund am Beispiel einer gängigen Wiki-Software erläutert.

2.1 Was ist ein Wiki

Der Begriff „Wiki“ wird in der folgenden Arbeit als Bezeichnung für ein Konzept verstanden, nicht als konkrete Implementierung. Eine konkrete Implementierung wird Wiki-Software oder aber auch Wiki-Engine genannt.

Um das Konzept eines Wiki-Systems zu erklären, möchte ich zunächst die Namensgebung erläutern. Das Wort „WikiWiki“ stammt aus dem Hawaiianischen und bedeutet soviel wie „schnell“[2]. Schnell ist auch ein Grundsatz der das Wiki-Konzept auszeichnet. Zu dem Wort „schnell“ gesellt sich in der Literatur über Wikis auch das Wort „unkompliziert“ und das ist der andere Grundsatz des Wiki-Konzepts. Als Erfinder des Wiki-Konzepts gilt Ward Cunningham. Cunningham beschäftigte sich in der Zeit um 1995 mit der Sammlung von Entwurfsmustern in der Softwareentwicklung. Er arbeitete damals gemeinsam mit Softwareentwicklern aus aller Welt zusammen um eine Sammlung an Entwurfsmustern zusammenzutragen und zu verfeinern[3].

Cunningham hatte damals kein entsprechendes Werkzeug, welches die Kollaboration der Entwickler unterstützte. Er entwarf ein einfaches System mit dessen Hilfe er seine Datenbank mit Entwurfsmustern füllen konnte. Das Konzept dahinter war, dass jeder Softwareentwickler der sich für Cunninghams „Portland Pattern Repository“ interessierte, über eine Web-Seite an der Sammlung mitarbeiten konnte. Diese Web-Seite nannte er „WikiWikiWeb“[4]. Dabei waren keinerlei Kenntnisse über die Beschreibungs-sprache HTML nötig. Cunningham entwickelte eine vereinfachte Syntax für die Formatierung der Texte und für das Setzen von Verweisen. Auf jeder Seite im WikiWikiWeb war ein „Edit-Link“ über den man die Seite direkt online bearbeiten konnte. Das Anlegen einer neuen Seite wurde durch das Einfügen eines Verweises auf eine bereits vorhandene Seite ermöglicht. Nach einem Klick auf diesen Verweis öffnete sich eine Bearbeitungsseite. So konnte jeder der Softwareentwickler, ohne Hürden der Bedienbarkeit, am „Portland Pattern Repository“ mitarbeiten. Im Hintergrund lief noch eine weitere wikitypische Funktion ab: alle Änderungen wurden in einer Dokumenthistorie festgehalten und ließen sich dadurch nachvollziehen. Für die Softwareentwicklung ist diese Funktion besonders interessant, denn damit können die Unterscheide zwischen den verschiedenen Code-Versionen verglichen werden.

Eine gute Definition des Wiki-Konzepts findet man in Ebersbach[5]:

„Ein Wiki ist eine webbasierte Software, die es allen Betrachtern einer Seite erlaubt, den Inhalt zu ändern, indem sie diese Seite online im Browser editieren. Damit ist das Wiki eine einfache und leicht zu bedienende Plattform für kooperatives Arbeiten an Texten und Hypertexten.“

Aus dem Bereich der Softwareentwicklung sind schon länger andere gemeinschaftliche Projekte wie das Betriebsystem Linux oder das freie Office-Softwarepaket OpenOffice bekannt. Alle diese Open-Source-Software-Projekte sind Beispiele für erfolgreiche Kollaborationen. Durch die zunehmende Popularität der Wiki-Systeme ist nach dem Erfolg der gemeinschaftlichen Softwareproduktion auch ein neuer Trend der gemeinschaftlichen Erstellung von Wissensdatenbanken entstanden.[6]

Aus Foren, Newsgroups und diversen FAQ-Seiten ist dieses Prinzip der Wissenssammlung und -verteilung schon seit einiger Zeit bekannt. Doch schöpfen diese Systeme das Potential dieses Prinzips nicht so aus wie es mit Unterstützung eines Wiki-Systems möglich wäre. Das Wissen ist in den eben genannten Systemen oft redundant, schlecht auffindbar und die Aktualität ist nicht sicher zu bestimmen. Und das sind nur ein paar der Nachteile die in diesem Zusammenhang genannt werden können.

Das „Kerngeschäft“ der Wiki-Systeme ist die Anwendung als Wissensdatenbank. Und eines der berühmtesten Beispiele für ein gut funktionierendes Wiki-System ist Wikipedia. Wikipedia ist eine Online-Enzyklopädie die am 17. Januar 2001 von Jimmy Wales und Larry Sanger ins Leben gerufen wurde. Die Arbeit an den Inhalten der Wikipedia wird von einer stets wachsenden Community verrichtet. Dabei gibt es im Wikipedia-Projekt nur eine Regel an die sich die Autoren halten sollen, und das ist der neutrale Standpunkt[7], das bedeutet jeder kann Artikel verfassen und sich damit an folgender Idee von Jimmy Wales beteiligen:

“Imagine a World in which every single person on the planet is given free access to the sum of all human knowledge. That´s what we´re doing.”[8]

Diese Aussage lässt sich auch gut auf die Nutzung von internen Wikis in Unternehmen übertragen: Man stelle sich eine Welt vor in der jeder Mitarbeiter eines Unternehmens freien Zugang auf das gesamte Wissen dieses Unternehmens hat.

Interessant im Zusammenhang mit der erfolgreichen Einführung eines Wiki-Systems ist auch, dass ein restriktiveres Projekt namens Nupedia der Vorläufer von Wikipedia ist. Nupedia sollte ebenfalls eine freie Online-Enzyklopädie werden, bei der sich allerdings nur anerkannte wissenschaftliche Experten als Autoren betätigen durften. Aufgrund hoher Einstiegshürden scheiterte das Projekt. Die Artikel in der Nupedia sollten vor der Veröffentlichung einen komplizierten Prozess, der die Stationen Faktenprüfung, Lektorat und Finalisierung beinhaltete, durchlaufen. In drei Jahren produzierte Nupedia nur 30 Artikel und wurde letztendlich aufgegeben. Die Artikel wurden in das damals (2001) zunächst nur experimentelle Wikipedia übernommen[9]. Solche Probleme bei der Einführung eines Wiki-Systems wie sie im Nupedia-Projekt aufgetreten sind, sollten auch bei der Einführung von Wiki-Systemen in Unternehmen berücksichtigt werden.

2.2 Wiki und das Web 2.0

Die Einführung in das Thema Wiki ist untrennbar mit dem Begriff Web 2.0 verbunden. Eine allgemein anerkannte Definition für den Begriff gibt es derzeit nicht. Welche Zusammenhänge genau bestehen und was unter dem Terminus Web 2.0 in Verbindung mit dieser Arbeit verstanden wird, soll in folgendem Kapitel beschrieben werden.

Wikis sind nach Richter[10] eine Systemgruppe von Social Software, welche wiederum dem Begriff Web 2.0 zugeordnet wird. Im nächsten Abschnitt wird auch der Begriff Social Software und der Zusammenhang mit Wiki-Systemen erläutert.

2.3 Was ist das Web 2.0

Der Ausdruck Web 2.0 impliziert, dass für das Web eine Versionisierung vorhanden ist. Tatsächlich gibt es dies für das Web aber nicht in der Form, wie sie aus der Softwareentwicklung bekannt ist. In der Softwareentwicklung werden die Versionen einer Software klar abgegrenzt und zur Unterscheidung meist mit einer Versionsnummer gekennzeichnet. Eine solche Versionisierung ist in Bezug auf das Web jedoch nicht möglich, denn das Web besteht nicht aus einer einzigen Software, die von einer Organisation entwickelt wird, sondern aus vielen voneinander unabhängigen Komponenten. Ein Versionsstand für das gesamte Web ist somit nicht feststellbar. Der Begriff Web 2.0 ist bei einer Veranstaltung des Verlegers Tim O´Reilly im Jahr 2004 entstanden. Diese Veranstaltung hatte zum Thema „die Prinzipien zu identifizieren, welche die Firmen teilen, die den Crash der New Economy überlebt haben und heute erfolgreich sind[11]. Die Versionsnummer sollte eher symbolisch eine Veränderung des Webs kennzeichnen.

Über die Abgrenzung der Formulierung Web 2.0 herrscht wenig Einigkeit. Diskutiert wird von Kritikern dieser Bezeichnung sogar so weit, dass in Frage gestellt wird ob es überhaupt ein Web 2.0 gibt. Eines der am häufigsten genannten Merkmale des Web 2.0 ist die Partizipation. Und gerade dieses Merkmal ist laut Tim Berners Lee, einem der Begründer des World Wide Web, also des „Web 1.0“, nichts Neues. Berners-Lee sagte bei einem Podcast-Interview der Firma IBM am 28.7.2006 folgendes:

„Web 1.0 was all about connecting people. It was an interactive space, and I think Web 2.0 is of course a piece of jargon, nobody even knows what it means. If Web 2.0 for you is blogs and wikis, then that is people to people. But that was what the Web was supposed to be all along“[12].

Dieser Aussage nach, gibt es im Web 2.0 keine Innovationen, die Grundidee ist die gleiche wie im „Web 1.0“, dem Web in seinen Anfängen.

In der Literatur drehen sich die Diskussionen um weitere konkrete Punkte die das Web 2.0 auszeichnen. Einen interessanten Ansatz zur Definition bieten Richter und Koch[13]. Sie stellen fest, dass das Web 2.0 zusammengefasst nicht nur eine Menge von Web 2.0 Anwendungen oder Techniken ist, sondern eine Kombination aus neuen Techniken, neuen Anwendungstypen, einer sozialen Bewegung und neuen Geschäftsmodellen ist. Dabei ist, wie oben schon erwähnt, das Hauptmerkmal des Web 2.0, dass viele Benutzer die Möglichkeit haben sich an den Inhalten des Webs zu beteiligen.

Geht man auf die Merkmale eines Wikis ein, dann wird deutlich, dass ein Wiki-System in seiner Reinform ein Teil des Web 2.0 ist. Im Grunde erlaubt ein Wiki, HTML-Seiten schnell und unkompliziert zu erstellen und zu bearbeiten. Die Idee eines Mediums, welches dem Paradigma „Empfänger-Ist-Potenzieller-Sender“ folgt, ist schon früher in der Geschichte zu finden[14]. Der Dramatiker Bertolt Brecht machte sich zwischen dem ersten und dem zweiten Weltkrieg Gedanken zur Funktion des sich damals rasch entwickelten Rundfunks. Brecht hatte die Idee den Rundfunk so umzufunktionieren, dass aus einem „Distributionsapparat“ ein „Kommunikationsapparat“ wird. Als „Distributionsapparat“ sendet der Rundfunk, kann aber nicht empfangen.

Was sich damals aufgrund der „sozialen Ordnung“ und unter Anwendung des Medium Rundfunk nicht realisieren lies und als utopisch bezeichnet wurde ist heute möglich. Dabei hat man heute zwar nicht aus dem Rundfunk einen „Kommunikationsapparat“ gemacht aber das Medium Internet ist an diese Stelle getreten und im Laufe der Jahre zunehmend zu einem „Kommunikationsapparat“ geworden.

Zusammengefasst, könnte man sagen, ist das Web 2.0 der Versuch die Veränderung des Webs von seinen Anfängen bis zum heutigen Stand abzugrenzen. Die Prinzipien und die Ideen, die die Pioniere des Webs hatten, lassen sich heute durch günstigere Zugangsmöglichkeiten, höhere Datenübertragungsraten und neue Technologie besser realisieren.

2.3.1 Wikis und andere Social Software Tools

Der Begriff Social Software ist ein weiteres Schlagwort, dass im Zusammenhang mit Wiki-Systemen genannt wird. In diesem Kapitel wird darauf eingegangen was unter Social Software verstanden wird, wie Wiki-Systeme dort hineinpassen und welche anderen Anwendungen bzw. Anwendungsklassen es neben dem Wiki im Bereich Social Software gibt.

Eine gute Beschreibung von Social Software findet man in Koch[15], welche diesem Kapitel als Grundlage dient.

Der Begriff Social Software entstand 2002 und bezeichnet Anwendungen die allgemein wiederum dem Begriff Web 2.0 zugeordnet werden. Unter Social Software werden Anwendungen zusammengefasst, welche das Interagieren zwischen Menschen unterstützen sollen. Diese Anwendungen basieren auf der Technologie und zum Teil den Prinzipien die hinter Web 2.0 stehen.

Nach Koch nützt die beste Informationssammlung in einem Unternehmen nichts, wenn man diese Informationen nicht geeignet erschließen kann. Wissen kann nicht in Dokumenten festgehalten werden, sondern steckt in den Köpfen der Mitarbeiter. Deshalb sollte anstelle einer effizienten Dokumentenverwaltung die Kommunikation und die Zusammenarbeit der Mitarbeiter unterstützt werden. Und das ist der Aufgabenschwerpunkt für Social Software Anwendungen in Unternehmen.

Der Begriff Social Software entstand zwar erst 2002, aber an der Problematik, deren Lösung Social Software Anwendungen anstreben, arbeitet man schon länger. Peter Hoschka z.B. schreibt 1998 über „Computer als soziales Medium“ und stellt Social Software als neues Forschungsprogramm[16] vor.

Die Wurzeln von Social Software liegen nach Koch sogar noch weiter zurück, schon in den 1980ern. Seit damals beschäftigen sich Wissenschaftler mit rechnergestützter Kommunikation. Ein weiteres Feld, welches als verwandt mit Social Software gilt, ist die rechnergestützte Gruppenarbeit (CSCW). Erkenntnisse aus dem Forschungsgebiet CSCW werden auch in dieser Arbeit in den Kapiteln 2.3 und 3 im Bezug auf das Wiki-Prinzip herangezogen.

Eine mögliche Strukturierung von Social Software nach ihren Basisfunktionen findet man bei Schmidt[17]. Der Kommunikationssoziologe teilt Social Software in:

- Identitätsmanagement: Darstellung von Aspekten seiner selbst im Internet
- Beziehungsmanagement: Ermöglicht Kontakte und Kommunikationsbeziehungen zu knüpfen und zu pflegen
- Informationsmanagement: Ermöglichung des Findens, Bewertens und Verwaltens von (online verfügbarer) Information.

Wobei Koch diese Dreiteilung in der praktischen Anwendung als schwierig erachtet und deshalb selbst noch anpasst:, indem „Identitätsmanagement“ zu „Identitäts- und Netzwerkmanagement“ und „Beziehungsmanagement“ zu „Kommunikationsmanagement“ wird. Um Social Software zu erklären gibt es zwei Ansätze. Der erste Ansatz zählt die Anwendungsklassen von Social Software auf:

- Weblogs
- Wikis und Gruppeneditoren
- Social Tagging (-Anwendungen) / Social Bookmarking (-Anwendungen)
- Social Networking (-Anwendungen)
- Instant Messaging

Für die Einordnung der Social Software Anwendungsklassen in die Strukturierung nach Basis-Funktionen verwendet Koch folgendes Dreieck, das „Social Software Dreieck“. (siehe Abbildung)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1: Social Software Dreieck nach Koch

Der Abbildung lässt sich entnehmen in welchen Bereich Wiki-Systeme eingeordnet werden. Wobei man meiner Meinung nach den Begriff Informationsmanagement genauer betrachten und gegen den Begriff Wissensmanagement abgrenzen sollte.[18] Der andere Ansatz ist die Aufzählung der Möglichkeiten die Social Software bietet. McAfee[19] verwendet dafür das Akronym „SLATES“ (search, links, authoring, tags, extensions, signals). Koch[20] interpretiert die Charakteristika passend zu McAffees SLATES wie folgt:

- So einfach wie möglich selbst Beiträge veröffentlichen oder Inhalte editieren können („authoring“)
- Durch Tagging einfach strukturierende Metadaten beitragen können („tags“)
- Durch Annotations- und Verlinkungsmöglichkeiten einfach zusätzliche Inhalte und Metadaten bereitstellen können („authoring“, „links“)
- Durch Abonnierungsmöglichkeiten einfach auf neue Inhalte aufmerksam gemacht werden können („signals“)
- Beigetragene Inhalte einfach auffindbar machen („search“, „tags“)
- Modularer, dienstorientierter und datenzentrierter Aufbau der Anwendungen („extensions“)

2.3.2 Andere Social Software Anwendungen neben dem Wiki

Nach diesen Grundlagen möchte ich nun die Social Software Anwendungsklassen Weblogs, Social Tagging/Bookmarking, Social Networking und Instant Messaging kurz vorstellen. Denn auch diese Anwendungsklassen gewinnen, in Bezug auf den Einsatz in Unternehmen, neben dem Wiki-Konzept, zunehmend an Bedeutung.

Weblogs:

Der Begriff Weblog ist ein Kofferwort welches sich aus Web und log zusammensetzt. Der Begriff „log“ kommt aus dem Englischen und kann in diesem Zusammenhang als Protokoll oder Journal übersetzt werden. Mit Hilfe eines Weblog-Systemes ist es einfach Inhalte ins Internet oder Intranet zu stellen ohne dabei Kenntnisse einer Beschreibungssprache oder Programmiersprache zu haben. Weblogging-Software lässt sich intuitiv bedienen und ermöglicht dadurch einer breiten Masse Inhalte im Web zu veröffentlichen. Ist eine Bloging-Software installiert, ist die Funktionsweise sehr einfach[21]:

1. Es gibt einen Administrationsbereich in dem Blogger über ein entsprechendes Formular oder einen Editor Beiträge veröffentlichen können.
2. Das System generiert dann dauerhaft eine Webseite mit dem vom Blogger erstelltem Beitrag und integriert diese in eine chronologisch erstellte Liste mit eventuell weiteren Beiträgen. Besucher können diese Beiträge nun kommentieren. Kommentare werden unter dem eigentlichen Beitrag wiederum chronologisch aufgeführt.

Das ist die Grundfunktionsweise eines Blogs. Im Hintergrund laufen weitere Mechanismen ab, die z.B. RSS-Feeds generieren und einen Ping an einen Ping-Server senden der die Aktualisierung des Blogs kennzeichnet.

Weblog-Systeme dienen der Kommunikation in Form von n:m[22] und können an mancher Stelle z.B. die E-Mail-Flut in Unternehmen verringern[23]. Für Web-Blogs finden sich in Unternehmen verschiedene Anwendungs-möglichkeiten, wie z.B. im Marketing, oder der Kundenkommunikation. Erwähnen will ich an dieser Stelle noch, dass Unternehmen die Blogosphäre[24] im Auge behalten sollten, da hier ein Risikopotenzial besteht. So kann der Ruf eines Unternehmens in Kritik geraten und sich in der Blogsphäre sehr schnell über virale Effekte[25] ausbreitet. Weiterführende Information findet man z.B. in Alby 2007 oder für den Bereich interne Unternehmenskommunikation siehe Midra 2007.

Social Bookmarking

Social Bookmarking ermöglicht es Lesezeichen unabhängig von einem speziellen Rechner zu speichern. Lesezeichen können von jedem web-fähigen Rechner abgerufen und ergänzt werden. Die Lesezeichen werden von einer Web-Anwendung in einer Datenbank verwaltet. Ein weiterer Vorteil ist, dass man die eigenen Lesezeichen anderen Nutzern zugänglich machen kann und die Lesezeichen anderer Nutzer, die z.B. dieselben Interessen haben, stehen einem selbst wiederum zur Verfügung. Im Unternehmensumfeld bringt diese Art von Bookmarking klare Vorteile mit sich, so können beispielsweise interessante Links in einem Projekt gemeinsam verwaltet werden.[26]

Social Tagging

Social Tagging bezeichnet die gemeinsame Verschlagwortung von Inhalts-Objekten. Das heißt beim Social Tagging werden nicht neue Inhalte erstellt, sondern die bestehenden Inhalte werden mit Meta-Informationen versehen, welche das wieder finden der eigentlichen Inhalte vereinfachen. Diese Meta-Informationen nennt man Tags, im Deutschen kann man diesen Begriff mit Schlüsselwörtern oder Schlagwörtern gleichsetzten. Im Gegensatz zur herkömmlichen Strukturierung von Inhalten, also von der Einteilung in Klassen und Unterklassen, hat man beim Tagging nicht das Problem, dass Inhalte in eine Kategorie gesteckt werden müssen, stattdessen ist es möglich gleich mehrere verscheiden Schlüsselwörter hinzuzufügen. In der Kategorisierung ist es dagegen oft schwierig bestimmte Inhalte nur einer Klasse zuzuordnen.

Beim Social Tagging werden Inhalte also mit Schlüsselwörtern indiziert und können einfacher wieder gefunden werden. Üblich ist auch eine Kombination aus Social Bookmarking und Social Tagging. Hier werden die Lesezeichen als Inhalte auf die beschriebene Art mit Schlüsselwörtern versehen.[27]

Social Networking

Die Anwendungsklasse Social Networking steht für das Aufbauen und Pflegen von Beziehungen. Nach Koch gehen die Erkenntnisse dieser Forschungsrichtung bis in die 1930er zurück. Eine der berühmtesten Erkenntnisse stammt aus den 1960er, in welchen der Psychologe Stanley Milgram in einem Experiment Anhaltspunkte dafür fand, dass jeder Mensch mit jedem anderen, über eine relativ kurze Kette von Bekanntschafts-beziehungen, verbunden ist. Die berühmten „sechs Ecken“.[28]

Beim Social Networking steht genau dieser Aufbau von Beziehungen im Vordergrund. Die Netzwerke die entstehen, bringen gerade in Unternehmen einen wesentlichen Nutzen. So können sich z.B. Experten finden, die ihr Knowhow durch den Austausch von Informationen ausbauen können. Ein Vorteil ist auch die Nutzung solcher Social Networking-Dienste als immer aktuelles Adressbuch. Der Gewinn besteht darin, dass jeder nur seine eigenen Kontaktdaten pflegt, und damit allen immer die aktuellen Daten zur Verfügung stellt. In Social Networking Anwendungen kommen oft auch die oben erläuterten Tagging-Mechanismen zum Einsatz, damit lassen sich z.B. die nötigen Experten-Kontakte zu einem Thema mit geringem Suchaufwand zuordnen und später wieder finden. Für weitere Informationen empfehle ich an dieser Stelle ebenfalls Koch ( S. 54 – 64 ).

Instant Messaging

Während in den bisher erwähnten Anwendungen die Kommunikation asynchron stattfindet, bieten Instant Messenger die Möglichkeit synchron zu kommunizieren. Zunächst werde ich synchrone und asynchrone Kommunikation definiert:

Synchrone Kommunikation erlaubt den Teilnehmern in „Echtzeit“ zu interagieren. Das bedeutet, einer der Teilnehmer sendet eine Anfrage und bekommt unverzüglich eine Antwort darauf. Bei asynchroner Kommunikation nimmt ein Teilnehmer Kontakt auf ohne zu erwarten, dass er sofort eine Antwort bekommt. Dabei vergeht meist ein gewisser Zeitraum bis die Gegenseite antwortet oder überhaupt Antworten kann.

Ein Instant Messenger ermöglicht in der Regel beide Formen der Kommunikation. Es ist meist möglich eine Nachricht zu senden, auch wenn die Gegenseite nicht „online“ ist. Die Nachricht erreicht den Empfänger erst wenn dieser seinen Instant Messenger startet. Dieser Ablauf ist der Kommunikation per E-Mail sehr ähnlich. Wobei E-Mail ein typisches Beispiel für asynchrone Kommunikation ist. Ein weiteres Beispiel für asynchrone Kommunikation ist ein Weblog, wobei rein synchrone Kommunikation dagegen das Telefonieren ist.

Durch Instant Messaging Anwendungen und der Verfügbarkeits-information[29], die von Instant Messangern angeboten wird, lässt sich die Kommunikation effizienter gestalten. Möchte man z.B. über Telefon kommunizieren, muss man den Kommunikationspartner, ohne zu wissen ob er überhaupt erreichbar ist, anrufen. Dabei könnten alternativ kurze Fragen in Form einer Textnachricht gesendet werden. Das allein bringt schon einen Vorteil. Zudem dauert ein Telefonanruf in der Regel länger, denn das Gespräch nimmt oft einen anderen Verlauf als nur die Beantwortung der „kurzen“ Frage mit sich bringen würde. Instant Messenger bieten heute auch zunehmend weitere Dienste wie Video und Telefonkonferenzen oder den Austausch von Daten. Instant Messenger bestehen überwiegend aus einer Client-Komponente und einer Server-Komponente. Die meisten Anwendungen sind leider aufgrund proprietärer Protokolle untereinander inkompatibel. Koch nennt als Erfolgsfaktoren, die für zunehmende Verbreitung von Instant Messaging verantwortlich sind, Synchronität, wenige Konventionen und Zeitersparnis.

Auch die oben genannten Anwendungsklassen aus dem Bereich Social Software scheinen auf den ersten Blick viel Potential für den Unternehmenseinsatz zu besitzen. Zusammengefasst wird dieser Bereich, wie bereits erwähnt, auch unter dem Begriff Enterprise 2.0 und nimmt zunehmend Einzug in die Welt der Unternehmen.[30]

2.4 Funktionalität und Merkmale von Wikis

Nach dem beschrieben worden ist, was ein Wiki-System ist und wo es einzuordnen ist, soll in diesem Kapitel auf die allgemeinen charakteristischen Merkmale und die typische Funktionalität von Wiki-Systemen eingegangen werden.

Leuf und Cunningham klassifiziert Wikis als einen „Discussion and Collaboration Server“, dessen besondere Stärke im Sammeln und Verknüpfen von Informationen liegt[31]. Lange[32] spricht von Wissensdatenbanken als Kerngeschäft der Wiki-Systeme. An dieser Stelle möchte ich deshalb kurz auf die Abgrenzung von Wissen und Informationen eingehen, bzw. erläutern wie diese Begriffe im Kontext der Arbeit verstanden werden.

Der Wissensbegriff wird abhängig von der jeweiligen Disziplin, unterschiedlich definiert. Ich beziehe mich deshalb auf die Definitionen aus dem Bereich Wissensmanagement, da dieser Bereich mit dem Thema Wiki gewisse Parallelen aufweist. Im Bereich des Wissensmanagements gibt es nach Schmaltz[33] eine begriffliche Trennung in Daten, Informationen und Wissen.

- Daten sind Zeichen, die nach Syntaxregeln aufgebaut werden
- Daten, die zusammengestellt werden, sind Informationen
- Werden die Informationen mit anderen Informationen vernetzt und mit Hilfe von Erfahrung in einem Entscheidungskontext interpretiert, entsteht Wissen

Eine verständliche Abgrenzung bietet Nohr[34]: Ein Beispiel für Daten wäre „18:00 Uhr, 30 km“. Werden diese Daten von Menschen zusammengestellt und bekommen durch Menschen Bedeutung, werden sie zu Informationen. Ein Beispiel hierfür: „Um 18:00 Uhr treffe ich mich mit Peter, ich muss ca. 30 km zu ihm fahren“. Ergänzt man diesen Satz durch Informationen, die aus persönlicher Erfahrung stammen, so kann man von Wissen sprechen: „Wenn ich mich um 18:00 Uhr mit Peter treffen will, muss ich die 30 km im Berufsverkehr fahren. D.h. Ich muss bereits um 16:30 abfahren, um pünktlich zu sein.“

Zusätzlich wird in der Fachliteratur des Wissensmanagements zwischen explizitem und implizitem Wissen unterschieden.[35] Wobei das explizite Wissen sich einfach in eine maschinelle Form übertragen lässt und das implizite Wissen von Experten nicht für die Erfassung durch Informations- und Kommunikationstechnologie geeignet ist.

Demnach sind Informationen nur Bausteine aus welchen sich Wissen zusammensetzen kann. Ein Wiki-System bietet keine Einschränkungen, es können sowohl nur Daten und Informationen, als auch Wissen erfasst werden. Durch Verbindungen bzw. Verknüpfung der einzelnen Informationsinhalte in einem Wiki-System wird die Konstruktion von Wissen sogar gefördert.

Merkmale von Wikis

Mittlerweile gibt es über 100 verschiedene Wiki-Engines[36]. Diese Wiki-Engines weisen jedoch fast alle die gleichen Merkmale auf:

Einfaches Editieren:

Auf jeder Seite in einem Wiki findet sich die Möglichkeit unkompliziert in den Bearbeitungsmodus zu wechseln. Prinzipiell hat jeder Nutzer eines Wikis auch die Möglichkeit sich als Autor zu betätigen. Seiten können zwar vom Administrator als nicht editierbar festgelegt werden, dies widerspricht jedoch dem Wiki-Prinzip und wird hauptsächlich für Titelseiten oder andere Spezialseiten verwendet.

Unkompliziertes Einfügen von Verweisen:

[...]


[1] Koch, 2007, S. 15

[2] http://c2.com/cgi/wiki, letzter Zugriff 17.6.2008 (das erste Wiki).

[3] vgl. Möller, 2005, S. 170

[4] Erreichbar unter http://c2.com/cgi/wiki, letzter Zugriff 17.6.2008 .

[5] Ebersbach, 2008, S. 14

[6] vgl. Gallenbacher, 2005, S. 18

[7] NPOV für „Neutral Point of View“ , Danowski, 2007, S. 19.

[8] Jimmy Wales in einem interview auf Slashdot vom 28.7.2004, http://interviews.slashdot.org/interviews/04/07/28/1351230.shtml?tid=146&tid=95&tid=11, letzter Zugriff 17.6.08.

[9] vgl. Möller, 2005, S. 174

[10] Richter, 2007, S. 11

[11] Alby, 2007, S. 15

[12] http://www-128.ibm.com/developerworks/podcast/dwi/cm-int082206.txt, letzter Zugriff 17.6.08

[13] Richter, 2007, S. 5

[14] vgl. Möller, 2005, S. 14

[15] Koch, 2007, S. 14ff

[16] Koch, 2007, S. 13

[17] Schmidt nach Koch, 2007, S. 12

[18] Näheres dazu im Kapitel 2.3

[19] McAfee, 2006

[20] Koch, 2007, S. 14

[21] vgl. Koch, 2007, S. 23

[22] Unter m:n wird „viele zu viele“ verstanden.

[23] vgl. Koch, 2007, S. 27

[24] Gesamtheit von Weblogs und ihrer Verbindungen.

[25] Informationen verbreiten sich, ähnlich einem Virus, schnell und unkontrolliert in der Blogosphäre. Auch vergleichbar mit dem Prinzip der Mundpropaganda.

[26] Ein sehr bekannter Social Bookmarking-Dienst ist unter http://del.icio.us zu erreichen.

[27] Weiterführende Informationen zum Thema Social Tagging bietet Koch 2007.

[28] vgl. Koch, 2007, S. 54

[29] Auch Präsenzawareness genannt.

[30] Für weitere Informationen zu diesem Thema empfehle ich den Besuch der Webseite der Forschungsgruppe Kooperationssysteme München unter: http://www.kooperationssysteme.de/.

[31] vgl. Puls, S. 28.

[32] vgl. Lange, 2007, S. 29

[33] vgl. Schmaltz, 2005, S. 6

[34] vgl. Nohr, 2001, S. 6

[35] vgl. Nohr, 2001, S. 6

[36] http://c2.com/cgi/wiki?WikiEngines

Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Jahr
2008
ISBN (eBook)
9783836622547
DOI
10.3239/9783836622547
Dateigröße
401 KB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Hochschule Reutlingen – Wirtschaftsinformatik
Erscheinungsdatum
2008 (November)
Note
1,1
Schlagworte
wiki kooperation cscw groupware
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Titel: Möglichkeiten für Wikis in Unternehmen
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