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Das Web 2.0 unter dem Gesichtspunkt der Barrierefreiheit

©2008 Diplomarbeit 226 Seiten

Zusammenfassung

Inhaltsangabe:Einleitung:
Die Informationsgesellschaft hat sich in den letzten Jahren weltweit kontinuierlich in zunehmendem Maße etabliert.E-Mail und Internet sind aus der Geschäftswelt nicht mehr wegzudenken und der Breitbandzugang steigt täglich. Dabei spielt Barrierefreiheit im Internet eine immer wichtiger werdende Rolle. Einerseits möchten sich Unternehmen von Konkurrenten durch bessere Benutzbarkeit unterscheiden, andererseits ist es für einen Webauftritt des eGovernment der öffentlichen Hand sogar gesetzlich vorgeschrieben, Barriere-freiheit nach bestehenden Standards zu erfüllen. Auch die Privatwirtschaft kann in diesem Bereich soziale Kompetenz und Verantwortung zeigen. Schließlich ist eine Website, die barrierefrei zugänglich ist, für jeden Nutzer einfacher zu bedienen und bedeutet demzufolge eine Zielgruppenmaximierung. Assistive Technologien helfen dabei, das Web für Menschen mit Behinderungen zu erschließen. Die technischen Vorteile, wie bessere Indizierbarkeit durch Suchmaschinen und Geräteunabhängigkeit im Zeitalter des mobilen Internets dürfen ebenfalls nicht außer Acht gelassen werden.
Das Web 2.0, also die Betrachtung des Untersuchungsgegenstands und seiner Nutzer, ist zweifelsohne zum polarisierenden Modewort geworden. Während die Menschen immer mehr vom Web erwarten – mehr Information, mehr interaktive Applikationen und ansprechendere Gestaltung – wächst parallel dazu die Flut von Technologien, die viele Menschen vom Zugang ausschließen. Wesentlich ist bei dem Konzept des Web 2.0 aber, dass der Mehrwert durch die Partizipation der Nutzer entsteht. Wie aber können alle Nutzer an diesen neuen technologischen und auch gesellschaftlichen Entwicklungen partizipieren, ohne dass gleichzeitig bestimmte Gruppen ausgeschlossen werden? Die Interaktionsmöglichkeiten der Web 2.0-Angebote lassen individuelle Interessen im Mittelpunkt stehen. Das Web 2.0 wird auch das soziale Web genannt, da es für Menschen mit Behinderungen soziale Barrieren abbaut. Die Fragestellung der vorliegenden Arbeit liegt auf dem technischen Aspekt des Web 2.0 unter Berücksichtigung der Barrierefreiheit.
Ein Ziel der Arbeit ist es, den Leser für das Thema der Barrierefreiheit zu sensibilisieren und Möglichkeiten zur Umsetzung eines barrierefreien und benutzerfreundlichen Webauftrittes aufzuzeigen. Dank spezieller Hard- und Softwareentwicklungen können auch Menschen mit Behinderung an dieser gesellschaftsumwälzenden Entwicklung teilhaben. Das gilt in ganz besonderem […]

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Inhaltsübersicht

Abstract

Abbildungsverzeichnis

Listingverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

1 Einleitung
1.1 Ausgangssituation und Zielsetzung
1.2 Aufbau der Arbeit
1.3 Umfang und Gestaltung der Arbeit
1.4 Begriffsverwendung

2 Das Web 2.0
2.1 Das Oregon Experiment
2.2 Definition
2.2.1 Die Hauptmerkmale des Web 2.0:
2.3 Typische Web 2.0-Angebote und Werkzeuge
2.3.1 Weblogs
2.3.2 Podcasts
2.3.3 Social-Bookmarking
2.3.4 News Community
2.3.5 Social Software
2.3.6 Mashups
2.4 Charakteristika
2.4.1 Das Web als Plattform
2.4.2 Die Nutzung kollektiver Intelligenz
2.4.3 Daten als Kernkompetenz
2.4.4 Software als Service im ewigen Betastadium
2.4.5 Wenig komplexe Programmiermodelle
2.4.6 Software für mehr Gerätetypen als den Computer
2.4.7 Rich User Experiences

3 Barrierefreiheit
3.1 Definition
3.1.1 Usability
3.1.2 Synergie zwischen Usability und Accessibility
3.2 Benutzergruppen und deren Hilfsmittel
3.2.1 Visuell Behinderte
3.2.2 Auditiv Behinderte
3.2.3 Motorisch Behinderte
3.2.4 Kognitiv Behinderte
3.2.5 Nicht behinderte
3.3 Gesetze, Richtlinien und Initiativen
3.3.1 Bundesgleichstellungsgesetz (BGG)
3.3.2 Barrierefreie Informationstechnik-Verordnung (BITV)
3.3.3 Landesspezifische Gesetze
3.3.4 Stiftungen und Initiativen
3.3.4.1 Gemeinnützige Stiftungen und Initiativen
3.3.4.2 Unternehmensinitiativen

4 Technologien und Entwicklungskonzepte
4.1 Bedeutung von Webstandards
4.1.1 Browserkompatibilität
4.2 CSS
4.2.1 Einbindung von CSS
4.2.2 Accessible CSS
4.3 (X)HTML
4.3.1 Accessible (X)HTML
4.4 JavaScript
4.4.1 Accessible JavaScript
4.5 Ajax
4.5.1 Die Ajax-Architektur
4.5.2 Vergleich des klassischen Modells und des Ajax-Modells
4.5.3 Typische Merkmale von Ajax-Applikationen
4.5.4 Accessible Ajax
4.5.4.1 WAI-ARIA

5 Analyse der Website und Webanwendung der XING AG
5.1 Vorstellung der zu untersuchenden Webpräsenz
5.2 Voruntersuchung anhand des W3C- Validator
5.3 BITV-Test
5.3.1 Testumgebung
5.3.1.1 Betriebssystem
5.3.1.2 Browser
5.3.1.3 Weitere Hilfsmittel
5.3.2 Bewertung
5.3.3 Dokumentation der Prüfung
5.3.3.1 Anforderung 1: Bereitstellung äquivalenter Alternativen für Audio- und visuelle Inhalte
5.3.3.2 Anforderung 2: Verständlichkeit ohne Farbe
5.3.3.3 Anforderung 3: Korrekte Verwendung der Markup-Sprachen
5.3.3.4 Anforderung 4: Kenntlichmachung sprachlicher Besonderheiten
5.3.3.5 Anforderung 5: Nutzung und Beschreibung von Tabellen
5.3.3.6 Anforderung 6: Nutzbarkeit ohne neuere Technologien
5.3.3.7 Anforderung 7: Kontrolle zeitgesteuerter Änderungen des Inhalts
5.3.3.8 Anforderung 8: Zugänglichkeit von Benutzerschnittstellen
5.3.3.9 Anforderung 9: Unabhängigkeit der Funktionen von Ein- und Ausgabegeräten
5.3.3.10 Anforderung 10: Verwendbarkeit älterer assistiver Technologien
5.3.3.11 Anforderung 11: Öffentlichkeit und Dokumentation verwendeter Techniken
5.3.3.12 Anforderung 12: Kontext- und Orientierungsinformationen
5.3.3.13 Anforderung 13: Gestaltung von Navigationsmechanismen
5.3.3.14 Anforderung 14: Förderung des allgemeinen Verständnisses
5.3.4 Auswertung

6 Schlussbetrachtung und Analyse der Erkenntnisse
6.1 Ausblick
6.1.1 WCAG 2.0
6.1.2 Die Dimension der Zukunft Web 3.0

Literaturverzeichnis

Glossar

Anhang A
Anhang A - I. Fragenkatalog und Auswertung des BITV-Tests
Anhang A - II. Abbildungen der Auswertung des BITV-Tests
Anhang A - III. Anhang A-III: Usability Index XING

Anhang B
Anhang B - I. Webauftritt der XING AG
Anhang B - II. Auswertung des W3C Markup Validator
Anhang B - III. Auswertung des W3C CSS Validator
Anhang B - IV. Fragenkatalog des Web Usability Index
Anhang B - V. Auswertung des BITV-Tests

Abstract

Die vorliegende Arbeit analysiert den Einfluss des durch neue Technologien erweiterten World Wide Webs hinsichtlich den Aspekten der Barrierefreiheit. Barrierefreies Internet bezeichnet Web-Angebote, die von allen Nutzern unabhängig von körperlichen resp. technischen Möglichkeiten uneingeschränkt genutzt werden können. Hinsichtlich des Web 2.0 gilt es zu ermitteln, welche Barrieren diese Angebote für Menschen mit Behinderungen aufbauen. Infolgedessen werden diese identifiziert und erste Lösungsansätze skizziert, damit Betroffene diese neuen Anwendungen ebenso selbstverständlich nutzen können, wie andere barrierefreie Webseiten.

Im Zentrum der Untersuchung steht die Website und Webanwendung der XING AG. Die Grundlage für die Analyse auf Barrierefreiheit bietet die Barrierefreie Informationstechnik Verordnung. Die darin enthaltenen Richtlinien werden in einen Kriterienkatalog umgesetzt, anhand dessen der zu untersuchende Webauftritt auf mögliche Barrieren zu prüfen ist. Die erkannten Mängel werden ausführlich dokumentiert sowie Handlungsempfehlungen zur Verbesserung gegeben. Überdies beruht die Evaluation auf einer ausführlichen Dokumentation, wobei konkrete Kriterien sowie Hinweise zur Verbesserung hinsichtlich der Zugänglichkeit aufgezeigt werden.

Der vorangehende theoretische Teil befasst sich mit Begriffsklärungen, rechtlichen Rahmenbedingungen und spezifizierten Benutzergruppen, um einen Einblick in die Problematik des Themenbereichs zu geben. Neue Konzepte und etablierte Technologien, in neuem Kontext, des Web 2.0, geben bereits eine Erkenntnis über die relevantesten Kriterien bezüglich der Barrierefreiheit. So lautet das oberste Kriterium die Trennung von Inhalt und Präsentation. Unter Berücksichtigung von Webstandards ist eine Website bzw. Applikation außerdem aufwärtskompatibel und insofern zukunftsfähig.

Die Strömung, Funktionalität von Desktop-Anwendungen ins Web zu transferieren, erfordert in Kombination mit raschen Veränderungen des Umfelds die Adaption agiler Werte, Prinzipien und Praktiken an neue Grundannahmen. Im Zuge dessen resultieren aus den Entwicklungen im neuen Web ebenfalls neue Kriterien hinsichtlich der Barrierefreiheit. Diese Arbeit bietet einen Entwurf dessen, was gegenwärtig und in Zukunft bei der Webentwicklung zu beachten ist. Abschließend wird aufgezeigt wie sich alle Ansätze der Arbeit zu einem systematischen und harmonischen Ganzen zusammenfügen.

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Grafik, die das Thema Barrierefreiheit und Web 2.0 veranschaulicht: Barrieren, die erst erklommen werden müssen

Abbildung 2: Tag Cloud von Markus Angermeier @ 2005

Abbildung 3: Das Mashup „amaztype“ zu einer Anfrage zum Web 2.0

Abbildung 4: Die neuen Bilder von Flickr anhand einer virtuellen Karte auf flickrvision

Abbildung 5: Vergrößerung mittels Bildschirmlupe

Abbildung 6: Alternative Darstellung von Bildern

Abbildung 7: Farbblindheitssimulator der Seite Studivz.net mittels dem Colorblind Web Page Filter

Abbildung 8: 2. Schritt: Fotos hochladen, - bei Flickr unmöglich für ausschließliche Tastaturbenutzung

Abbildung 9: Landesgleichstellungsgesetze sowie Verordnungen in den einzelnen Bundesländern @ 2007

Abbildung 10: Individuelle Einstellungen sowie verschiedene Medienangebote der Website Einfach für Alle

Abbildung 11: Vorlesemöglichkeit bei der Stiftung Zugang für Alle

Abbildung 12: Relaunch der Homepage des Pfizer Konzerns, gestaltet unter Einhaltung der Priorität 1 der BITV

Abbildung 13: Höhen und Tiefen der Internet-Entwicklung der 1990er Jahre

Abbildung 14: Browserkompatibilität und Unterstützung von Standards in modernen Browsern. Stand: Februar 2008

Abbildung 15: Vier Beispiel Designs des CSS – Zen Garden

Abbildung 16: Die sieben aktuellen Varianten von HTML und XHTML

Abbildung 17: Die vier Hauptkomponenten der Ajax

Abbildung 18: Klassisches Modell von Webapplikationen im Vergleich zum Ajax-basierten Ansatz

Abbildung 19: Ausschnitt der Einkaufsschritte bei Amazon

Abbildung 20: Suchanfrage bei Google Suggest

Abbildung 21: Bessere Fixierung der Inhalte durch die Drag & Drop – Funktion bei iGoogle

Abbildung 22: Ein Progress Indicator auf Dropsend

Abbildung 23: Schnelle Webseitengestaltung mithilfe des Google Page Creator unter dem WYSIWYG-Prinzip der neusten Generation

Abbildung 24: Auswertung der Fehlerhäufigkeiten des W3C Markup Validator

Abbildung 25: Ausschnitt einiger Bedienelemente der Profil-Startseite (oben) mit angezeigten Bildern (Leere Alternativtexte) per Web Accessibility Toolbar (unten).

Abbildung 26: XING Mobil-Seite einmal im Original und einmal mit angezeigten Bildern mittels der Web Accessibility Toolbar

Abbildung 27: Unangemessene Alternativtexte für Grafiken

Abbildung 28: Prüfung, ob grafische Bedienelemente als Hintergrundbilder eingebunden sind

Abbildung 29: Prüfung der Lesbarkeit bei einer Bildschirmauflösung von 800 x 600 Pixel

Abbildung 30: Prüfung der Lesbarkeit bei einer Bildschirmauflösung von 640 x 480 Pixel

Abbildung 31: Ausschnitt ungünstiger Überschriftenstrukturierung auf der Seite „Meine Startseite“

Abbildung 32: Überschriftenstruktur der Seite Adressbuch, angezeigt über die WAT

Abbildung 33: Strukturierung der Überschriften auf der Seite „Adressbuch“

Abbildung 34: Überschriftstrukturierung der Seite „Marketplace“

Abbildung 35: Die Seite „Meine Startseite“ ohne CSS

Abbildung 36: Die Seite „Meine Startseite“ mit deaktiviertem JavaScript

Abbildung 37: Inline Hints im Sucheingabefeld

Abbildung 38: Der Ajax-Lightbox-Effect – nur möglich mit aktiviertem JavaScript

Abbildung 39: Vergleich der Mausbedienung (oberhalb) und der Tastaturbedienung (unterhalb).

Abbildung 40: Fokus der Hauptnavigation mittels Tabulatortaste, nach Bearbeitung des Stylesheets

Abbildung 41: Individuelle Ansicht der Formularfelder der Seite „Mitglieder“

Abbildung 42: Teil der erweiterten Suche (Seite: „Mitglieder“) nach Bearbeitung des Quellcodes in linearisierter Ansicht und ohne CSS

Abbildung 43: Orientierungshilfe in der Fußzeile der XING - Webseite

Abbildung 44: Prozentuale Auswertung des BITV – Tests

Listingverzeichnis

Listing 1: Beispiel des State Properties Moduls

Listing 2: Quellcode zur angemessen Benennung eines Benutzers

Listing 3: CSS-Code zur Zuweisung des Benutzers

Listing 4: Ausschnitt einer CSS-Formatierung für ein Window der Webseite „Meine Startseite“ mittels der Option „View CSS“ der Web Developer Toolbar

Listing 5: Überschriftenempfehlung für die Seite „Marketplace“

Listing 6: Umsetzungsbeispiel eines Foren-Zitates aus der Gruppe Barrierefrei im Netz/blindwerk bei XING

Listing 7: Code-Ausschnitt für komplexe Tabellen, der den Screenreader unterstützt

Listing 8: Ausschnitt des XING – Stylesheets

Listing 9: Bearbeitung des XING – Stylesheet-Ausschnittes, um den Fokus der Tastaturbedienung zu verdeutlichen

Listing 10: Ausschnitt des XING-Quelltextes der Seite „Mein Profil“

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1 Einleitung

1.1 Ausgangssituation und Zielsetzung

Die Informationsgesellschaft hat sich in den letzten Jahren weltweit kontinuierlich in zunehmendem Maße etabliert. E-Mail und Internet sind aus der Geschäftswelt nicht mehr wegzudenken und der Breitbandzugang steigt täglich. Dabei spielt Barrierefreiheit im Internet eine immer wichtiger werdende Rolle. Einerseits möchten sich Unternehmen von Konkurrenten durch bessere Benutzbarkeit unterscheiden, andererseits ist es für einen Webauftritt des eGovernment der öffentlichen Hand sogar gesetzlich vorgeschrieben, Barriere-freiheit nach bestehenden Standards zu erfüllen. Auch die Privatwirtschaft kann in diesem Bereich soziale Kompetenz und Verantwortung zeigen. Schließlich ist eine Website, die barrierefrei zugänglich ist, für jeden Nutzer einfacher zu bedienen und bedeutet demzufolge eine Zielgruppenmaximierung. Assistive Technologien helfen dabei, das Web für Menschen mit Behinderungen zu erschließen. Die technischen Vorteile, wie bessere Indizierbarkeit durch Suchmaschinen und Geräteunabhängigkeit im Zeitalter des mobilen Internets dürfen ebenfalls nicht außer Acht gelassen werden.

Das Web 2.0, also die Betrachtung des Untersuchungsgegenstands und seiner Nutzer, ist zweifelsohne zum polarisierenden Modewort geworden. Während die Menschen immer mehr vom Web erwarten – mehr Information, mehr interaktive Applikationen und ansprechendere Gestaltung – wächst parallel dazu die Flut von Technologien, die viele Menschen vom Zugang ausschließen. Wesentlich ist bei dem Konzept des Web 2.0 aber, dass der Mehrwert durch die Partizipation der Nutzer entsteht. Wie aber können alle Nutzer an diesen neuen technologischen und auch gesellschaftlichen Entwicklungen partizipieren, ohne dass gleichzeitig bestimmte Gruppen ausgeschlossen werden? Die Interaktionsmöglichkeiten der Web 2.0-Angebote lassen individuelle Interessen im Mittelpunkt stehen. Das Web 2.0 wird auch das soziale Web genannt, da es für Menschen mit Behinderungen soziale Barrieren abbaut. Die Fragestellung der vorliegenden Arbeit liegt auf dem technischen Aspekt des Web 2.0 unter Berücksichtigung der Barrierefreiheit.

Ein Ziel der Arbeit ist es, den Leser für das Thema der Barrierefreiheit zu sensibilisieren und Möglichkeiten zur Umsetzung eines barrierefreien und benutzerfreundlichen Webauftrittes aufzuzeigen. Dank spezieller Hard- und Softwareentwicklungen können auch Menschen mit Behinderung an dieser gesellschaftsumwälzenden Entwicklung teilhaben. Das gilt in ganz besonderem Maße für blinde und sehbehinderte Menschen, die Dank Bildschirmlese- und Bildschirmvergrößerungsprogrammen von diesem neuen immensen Informationspotential weitgehend profitieren können. Zumal die Auswirkungen des Web 2.0 auf die barrierefreie Nutzung durch Menschen mit Behinderungen weitestgehend ein unerforschtes Neuland ist.

Was bedeuten die neuen Funktionalitäten wie Ajax für den Benutzer und was für die assistiven Technologien, welche Menschen mit Behinderungen einsetzen?

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1: Grafik, die das Thema Barrierefreiheit und Web 2.0 veranschaulicht: Barrieren, die erst erklommen werden müssen.

Mit der Entwicklung im Web gehen auch neue Regeln für die Barrierefreiheit einher. Diese gilt es zu ermitteln, daraus Richtlinien zu formulieren und zu realisieren.

Die Bedingungen, die erfüllt sein müssen, damit eine Webpräsenz Zugänglichkeit erreicht, sowie die Maßnahmen, die getroffen werden können, um ein Web 2.0- Angebot auf das Qualitätsmerkmal Accessibility hin zu überprüfen und zu optimieren, sollen im Rahmen dieser Arbeit dargestellt werden.

In diesem Kontext soll ein Ansatz versucht werden, um der Komplexität des Themas gerecht zu werden. Demnach soll mit dieser Arbeit ein Beitrag zum Verständnis der besonderen Kommunikationssituation im Web 2.0 und ihrer Auswirkung auf die Zugänglichkeit spezifischer Benutzergruppen geleistet werden. Die Gestaltung einer Website darf in diesem Zusammenhang nicht mehr nur als visueller Faktor einer medialen Produktion verstanden werden, sondern muss als funktionaler Bestandteil des gesamten Projektmanagements betrachtet werden. Gemäß dem Grundsatz "form follows function"[1] muss deshalb das Design eines Angebots – gerade bei einem so stark technisch determinierten Medium – als Bestandteil und Voraussetzung seiner Funktionalität betrachtet werden. Die Form, die Gestaltung von Websites resp. Webanwendungen soll sich dabei aus ihrer Funktion, ihrem Nutzungszweck ableiten.

Hauptziel der vorliegenden Arbeit ist es, Kriterien der Barrierefreiheit zu ermitteln, die bei der Webseitengestaltung von Bedeutung sind. Dabei wird speziell auf das Web 2.0 Bezug genommen, da die neuen Entwicklungen eine entscheidende Rolle bei der Barrierefreiheit spielen. Basierend auf den gewonnenen theoretischen Kenntnissen, soll anschließend ein bestehender Webauftritt hinsichtlich der Barrierefreiheit-Anforderungen analysiert werden, mit der Intention, etwaige Barrierefreiheit-Schwierigkeiten aufzudecken und Handlungsempfehlungen zu erteilen. Anhand praktischer Beispiele sollen Evaluationswerkzeuge vorgestellt und die Funktionsweisen aufgezeigt werden. Anschließend wird ein praktischer Prüfprozess anhand einer bestehenden Web 2.0 - Anwendung durchgeführt. Eine Überprüfung des Webangebotes findet nach den BITV-Richtlinien, die sich an die internationalen Web Content Accessibility Guidelines (WCAG 1.0) anlehnen, statt.

1.2 Aufbau der Arbeit

Im ersten Teil der Arbeit wird in Kapitel 2 das Thema Web 2.0 eingeleitet, definiert und charakterisiert, um dem Begriff Kontur zu verleihen. Die Bedeutung weiterer Begriffe, wie Social Bookmarking, Trackbacks und Mashups werden ebenfalls geklärt. Dabei wird insbesondere auf die Veränderungen eingegangen, die eine neue Versionsnummer (von 1.0 zu 2.0) rechtfertigen. Die Charakteristika bilden eine wichtige Grundlage, um definieren zu können, welches Webangebot überhaupt zu einem typischen Web 2.0-Unternehmen zählt. Eine wesentliche Aufgabe dieser Arbeit besteht darin, einen detaillierten Einblick in die grundliegenden Eigenschaften des Web 2.0 zu verschaffen. Zu diesem Zweck werden Konzepte und Ideen hinter Web 2.0 vorgestellt.

Unmittelbar nach dem Exkurs in Sachen Web 2.0-Terminologie wird in Kapitel 3 – dem Titel entsprechend – auf den Aspekt der Barrierefreiheit eingegangen. Neben einer ausführlichen Einleitung und Definition dessen, sowie der dazu gehörigen Usability, wird ausschnittsweise die Synergie der Barrierefreiheit und der Usability aufgezeigt, um die Abgrenzung zu verdeutlichen. Außerdem werden die Benutzergruppen und deren Hilfsmittel vorgestellt, um einen Einblick in die Problematik zu gewährleisten. Darüber hinaus werden die gesetzlichen Rahmenbedingungen der Barrierefreiheit dargelegt. Dieses Kapitel widmet sich außerdem der praktischen Umsetzung anhand angetroffener guter Beispiele in Form von gemeinnützigen und unternehmerischen Initiativen.

Kapitel 4 zeigt die Technologien und Entwicklungskonzepte auf, die Bedeutung für beide Themen einschließen. In diesem Zusammenhang wird auf die Relevanz von Webstandards eingegangen, denn gerade bei den neuen Webanwendungen wird dieser Aspekt häufig ignoriert. Die Technologien Cascading Stylesheets, (X)HTML, JavaScript und Ajax spielen sowohl in der Entwicklung des Web 2.0, als auch in der Barrierefreiheit eine große Rolle. Im Anschluss eines jeden Unterkapitels werden Lösungsansätze in Bezug auf die Barrierefreiheit gegeben. In diesem Kapitel werden beide Themen – das Web 2.0 und die Barrierefreiheit – miteinander konfrontiert. Einerseits hilft Technologie Barrieren abzubauen, andererseits schafft Technologie neue Barrieren. Es gilt einen professionellen Einsatz aufzuzeigen.

In Kapitel 5 werden anhand eines Praxisbeispiels der Webpräsenz der XING AG, mittels Evaluationswerkzeugen Problemstellungen herausgearbeitet, die sich bei der Web (2.0)- Seitengestaltung in Bezug auf die Barrierefreiheit ergeben. Vorangestellt wird ein automatischer Test, um eine erste Einschätzung eventuell auftretender technische Probleme der Barrierefreiheit zu ermöglichen.

Die Herangehensweise der ausführlichen Evaluierung, zur Ermittlung konkreter Mängel, erfolgt mittels der Richtlinien der „Barrierefreie Informationstechnik Verordnung“ (BITV) und im Zuge dessen der Web Accessibility Guidelines 1.0, an welche sich die BITV anlehnt. Die Prüfschritte werden ausführlich beschrieben und die Ergebnisse dokumentiert. Im Anschluss an jeden nicht erfüllten Prüfschritt werden (soweit wie möglich) Handlungsempfehlungen zur Behebung der identifizierten Barrierefreiheit– Mängel gegeben. Diese sind nicht als primäres Ziel der Analyse zu sehen, sondern stellen eine Anregung zur Verbesserung der Zugänglichkeit des Webauftrittes dar. Abschließend erfolgt die Auswertung dieses Tests, wodurch der Grad der Barrierefreiheit des Webauftrittes ermittelt wird.

Im letzten Teil, Kapitel 6 werden schließlich die Erkenntnisse der Arbeit zusammengeführt und kritisch betrachtet. Dabei spielen vornehmlich die Entwicklungen der Interim-Lösungen von Dynamik und Barrierefreiheit eine Rolle. Darüber hinaus soll ein Ausblick in das Web 3.0 – das Semantische Web - und in die kommenden WCAG 2.0 und vermutlich damit einhergehende neue BITV gezeigt werden. Wie sich die Barrierefreiheit dahingehend entwickelt, bleibt ungewiss.

1.3 Umfang und Gestaltung der Arbeit

Der Umfang dieser Arbeit liegt sicher etwas über dem durchschnittlichen Umfang einer Diplomarbeit im Studiengang Informationsmanagement. Dies resultiert aus dem Versuch, ein facettenreiches Phänomen in seinem theoretischen und praktischen Gesamtzusammenhang zu untersuchen und darzustellen. Überdies ist anzumerken, dass in der vorliegenden Arbeit zwei große Themen zunächst getrennt voneinander vorgestellt und im Anschluss gegenübergestellt behandelt werden müssen. Durch eine ausgewogene Mischung aus Abbildungen, Code-Beispielen und erklärenden Texten werden beide Themen – das Web 2.0 und die Barrierefreiheit – sowie anschließend der Zusammenhang beider Themen anschaulich vermittelt. Die Informationen werden aus Gründen der besseren Übersichtlichkeit in thematisch zusammenhängenden Kapiteln präsentiert, um einen allzu langen, ungegliederten und unübersichtlichen Fließtext zu vermeiden.

Zentrale Begriffe sollen als Highlights hervorgehoben werden, um auch beim Überfliegen des Textes eine Orientierung zu ermöglichen. Quelltextcode wird in der dafür vorgesehen Schriftart präsentiert, um sich vom allgemeinen Text abzuheben. Es wird möglichst häufig mit grafischen Darstellungen und Listen gearbeitet, um Informationen kompakt, kurz und übersichtlich präsentieren zu können.

1.4 Begriffsverwendung

Zunächst eine wichtige Begriffsklärung: Eine Website ist der Auftritt im World Wide Web (WWW). Eine Website besteht in der Regel aus vielen Webseiten. Diese beiden Begriffe werden in der Regel häufig verwechselt, woraus leicht Verwirrungen resultieren. In diesem Zusammenhang wird auch oft die Homepage mit einer Website verwechselt. Eine Homepage ist jedoch lediglich die Startseite einer Website, im Sinne der wörtlichen Übersetzung von Home – zu Hause. Im Kontext zum Web 2.0 werden die Begriffe Anwendung bzw. Applikation ebenfalls als Website betrachtet.

Die Synonyme der häufig auftretenden Begriffe dieser Arbeit, werden im Folgenden dargestellt:

- Barrierefreiheit, Accessibility, Zugänglichkeit
- Web 2.0, Neues Web, Mitmach-Web
- WWW, World Wide Web, Web
- Cascading Stylesheet, Stylesheet, Formatvorlage
- Website, Site, Web-Applikation, Web-Anwendung
- Seite, Webseite
- Homepage, Startseite
- Benutzerschnittstelle, User Interface
- Usability, Gebrauchstauglichkeit, Benutzerfreundlichkeit
- Anwender, Benutzer, Besucher, Nutzer, User

Geschlechtsneutrale Formulierung

Aus Gründen der einfacheren Lesbarkeit sowie Übersichtlichkeit wird auf die geschlechtsneutrale Differenzierung, z.B. Benutzer/innen, verzichtet. Entsprechende Begriffe gelten im Sinne der Gleichbehandlung grundsätzlich für beide Geschlechter.

2 Das Web 2.0

2.1 Das Oregon Experiment

Der Architekt Christopher Alexander trat bereits im Jahre 1970 dafür ein, Kunden bzw. Anwendern schon während der Entwicklungsphase von Projekten in die Planung zu involvieren. Zur Zielgruppe gehörten nicht etwa studierte oder anderweitig qualifizierte Experten, sondern diejenigen Personen, die ein Produkt letztendlich nutzen und somit am direktesten betroffen sind, müssten unmittelbar in die Planung und Umsetzung involviert werden. Ein System, dessen Anforderungen mittels eines Bottom-Up-Ansatzes[2] von den Anwendern selbst schrittweise annähernd festgelegt, überprüft und modifiziert werden, sei einem auch von Experten lange geplanten und statisch realisierten System überlegen.[3]

Die Leitung der Universität von Oregon (Eugene, Oregon) entschloss sich 1971, Alexanders Thesen auf die Probe zu stellen. Bekannt geworden unter dem Namen The Oregon Experiment beschreibt der tatsächlich umgesetzte Entwurf, das gesamte Campusgelände auf Basis umfassender demokratischer Partizipation und Interaktion aller Studenten und Mitarbeiter neu zu planen, zu gestalten und zu realisieren. Dieses Vorgehensmodell mag auf den ersten Blick nicht sonderlich revolutionär wirken, doch wird die Tragweite dieses Konzeptes bei genauerer Betrachtung und Gegenüberstellung mit der 1975 vorherrschenden Norm schnell ersichtlich. So wurden die Fußwege auf dem Campusgelände nicht anhand eines von Alexander als erfahrenem Architekten und Landschaftsplaner entworfenen Modells nach Plan umgesetzt. Stattdessen wurde in einem ersten Schritt auf dem gesamten Gelände Rasen gesät. Erst nachdem sich nach einiger Zeit durch das tagtägliche Begehen der Fläche Trampelpfade herausgebildet hatten, wurden diese in einem zweiten Schritt befestigt.

Die resultierenden Wege entsprachen so den natürlichen Bewegungsmustern der Campusbewohner, nicht dem Zwang, aus ästhetischen oder theoretischen Gründen eine gekünstelte und teilweise sogar behindernde Lösung in Kauf nehmen zu müssen. Auch die Wohngebäude konzipierten die Studenten selbst nach ihren eigenen Bedürfnissen und Neigungen. In Zusammenarbeit mit Handwerkern und Architekten wurden erste Versionen umgesetzt und allmählich den sich entwickelnden und verändernden Bedingungen angepasst.

Entwicklungsentscheidungen beruhten explizit nicht auf einem einzelnen, detailliert ausgearbeiteten, Jahre umspannenden Masterplan, sondern wurden nach und nach getroffen; zu dem Zeitpunkt, an dem ihnen zum einen eine hohe

Priorität zugeordnet wurde und zum anderen alle ihnen zugrundeliegenden Faktoren feststanden.

Dieses Konzept trägt dem Fakt Rechnung, dass die exakte Beschaffenheit und Tragweite von in der Zukunft liegenden Entscheidungen nicht mit genügender Sicherheit vorhergesagt werden kann. Objektorientierte Pläne, welche auf detailreichen Annahmen oder Spekulationen über eine ferne Zukunft beruhen, veralten in genau dem Moment, in dem die Zukunft zur Gegenwart wird[4].

Alexander legte den Prozessen die sechs folgenden Basisprinzipien zugrunde, welche er in seinem gleichnamigen Buch The Oregon Experiment[5] näher erläuterte:

Als grundlegend erachtete er, wie bereits an den beschriebenen Beispielen ersichtlich, einen organischen Ablauf[6] (das Design des Campus wird durch einen laufenden Prozess abgebildet, nicht durch einen Plan), die Partizipation[7] (Anwender müssen während des ganzen Planungsprozesses aktiv mitwirken), ein inkrementelles Wachstum[8] (Entwicklungen finden sowohl in großen als auch und in kleinen Schritten statt) und die Definition von gemeinschaftlich festgelegten Patterns[9] (Mustern), an welchen sich die Planungsprozesse orientieren. Als fünftes Prinzip definierte er die Diagnose[10], eine in periodischen Abständen durchgeführte Analyse des Campus, welche als Grundlage zur Implementierung neuer Projekte herangezogen wurde. Die Campusbewohner wurden umfassend über ihre Gefühle und Meinungen befragt. Die Ergebnisse wurden veröffentlicht, einer gemeinschaftlichen Revision unterzogen und leiteten zukünftige Veränderungen. Die Koordination[11], als letztes Prinzip, besagt, dass von einer Zusammenarbeit der gesamte Campus profitiert.

Zwei Dekaden nach dem Oregon Experiment finden viele der als architektonisches Vorgehensmodell erarbeiteten Grundsätze auf einem ganz anderen Gebiet große Resonanz, Unterstützung und Anwendung:

Dem Web 2.0.

2.2 Definition

Ebenso wie Alexanders Prinzipien, stellt die Basis des Web 2.0 die elementaren Bedürfnisse der Nutzer dar. Eines der signifikanten Eigenschaften des Web 2.0 ist, dass bekannte und etablierte Technologien verwendet werden, um web-basierte Anwendungen zu schaffen, bei denen die Einbindung der einstigen Informationskonsumenten, die zu Informationsproduzenten werden, im Kontext sozialer Interaktionen im Vordergrund stehen. Treibendes Element dieser Anwendungen sind die von den Nutzern publizierten Beiträge[12], sowie die sozialen Interaktionen.[13] Weit verbreitet im Web 2.0 sind Grundsätze wie Partizipation und Kollaboration.

Um das Internet mit seinen neuen Potentialen und Innovationen einschätzen zu können, beschlossen Internet-Visionäre eine Konferenz zu veranstalten, bei der die neuen Techniken und Trends des Webs aufgegriffen werden sollten. Während dieser Konferenz, im Herbst 2004 wurde von den drei Webpionieren Tim O`Reilly, Gründer und Chef des O`Reilly Verlags, Dale Dougherty, Vizepräsident von O‘Reilly Media und Craig Cline von Media Live international der Begriff Web 2.0 geprägt.[14]

Laut Dougherty erreichte das Zerplatzen der Dot-Com-Blase[15] 2001 einen Wendepunkt des WWW. Das Web sei jedoch nicht kollabiert, sondern heute wichtiger als je zuvor. Mit erheblicher Regelmäßigkeit erschienen neue Anwendungsmöglichkeiten und Seiten und sowohl die neuen, als auch die den Zusammenbruch überlebenden Firmen schienen „ einige wichtige Dinge “ gemeinsam zu haben.[16]

Im Jahr 2004 fand die erste Web 2.0- Konferenz statt, wodurch sich im Frühjahr 2005 bereits eine enorme Verbreitung des Begriffs im Netz abzeichnete.[17] Jedoch stieg mit einer plötzlich willkürlichen Verwendung des Terminus Web 2.0 der Bedarf nach mehr Präzision im Umgang mit dem Begriff, sodass O`Reilly im Jahr 2005 den Artikel „ What is Web 2.0?“ publizierte, in dem das neue Web spezifiziert wurde, um zu vermeiden, dass der Begriff als bedeutungsloses Werbeschlagwort kritisiert wird. O’Reillys veröffentlichte Gedanken bilden ebenfalls einen guten Überblick über die Charakteristika des Web 2.0 und sollen infolgedessen in Kapitel 2.4 ausführlich vorgestellt werden.

Im Zuge des Phänomens Web 2.0 sind neue Web Technologien entstanden.

Es sind jedoch auch ältere, bereits bestehende Technologien in den Vordergrund gerückt. Ein Beispiel dafür ist Ajax (eine eingehende Betrachtung folgt in Kapitel 4.5), welches erst jetzt seinen Durchbruch erfuhr.

Der Grundgedanke, das Web zu einem informativen Informationsaustausch (Read/Write-Web) zu nutzen, kehrt gegenwärtig, nach dem online-Konsum der 1990er Jahre in neuer Gestalt zurück.[18]

Im Laufe der letzten Jahre hat das Web ein undurchschaubares Durcheinander von neuen Begriffen und Trends erschaffen[19]. Der Begriff Web 2.0 sorgte gerade zu Anfangszeiten für anregende Diskussionen und Kritik. In der Konsequenz wurden die Begriffe durcheinander gebracht und die Vorteile des Web 2.0 übersehen oder nicht verstanden. Kritiker argumentierten die Begrifflichkeit Web 2.0 als weitgehend inhaltsfrei. So bezeichnete Timothy Berners-Lee, der Begründer des Webs, die Wortschöpfung als „ Jargon, von dem keiner auch nur weiß, was er bedeuten soll “. Inzwischen äußerte auch er, dass nun Realität sei, wozu das Web von Anfang an gedacht gewesen sei: „ ein kollaborativer Raum, in dem die Menschen interagieren können “.[20]

Des Weiteren hat sich der Begriff inzwischen faktisch durchgesetzt. „ Web 2.0 existiert [zwar] nur im Kopf, dafür aber in vielen[21]. Technische Innovationen, schnellwachsender Breitbandzugang[22] sowie eine gesteigerte Dauer der online verbrachten Zeit bilden lediglich die Grundlage für diese Entwicklung. Dies rechtfertigt eine neue Versionsnummer.

Zu den typischen Web 2.0 Anwendungen zählen beispielsweise YouTube.com (Videos mit starker Community-Ausrichtung), flickr.com (Fotos mit starker Community-Ausrichtung), MySpace.com (Social Networking), Weblogs (persönliche bzw. fachliche Einträge), digg.com, del.icio.us (Social Bookmarking), Google AdSense ( Einbindung von kontextsensitiven AdSense- Anzeigen ), Google Docs ( webbasiertes Textverarbeitungsprogramm), Wikipedia (Online-Enzyklopädie) und last.fm (personalisierbarer Streaming-Radiosender).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Angermeier @ 2005.

Abbildung 2: Tag Cloud von Markus Angermeier @ 2005.

Diese Tag Cloud von Markus Angermeier verzeichnet die wesentlichen Merkmale des Web 2.0 sowie Beispiele von Web 2.0-Diensten im Hintergrund.

2.2.1 Die Hauptmerkmale des Web 2.0:

- User Generated Content: Jeder Benutzer kann Inhalte publizieren, ohne Mitglied in einer Institution zu sein.[23]
- Informationsverteilung: Massive Streuung von Informationen, beispielsweise per RSS (Really Simple Syndication; Technologie zum Abonnement von Webseiten-Inhalten).
- Visualisierung: Neue Formen des Designs – Rounded Corners (runde Ecken), überlagernde Layer, Schatten.
- Dynamische Interfaces: Stichwort Ajax (siehe Kapitel 4.5, Seite 60 ff.).
- Wiederverwendung: In Mashups werden gezielt Informationen von verschiedenen Plattformen neu zusammengeführt. Insbesondere die Verknüpfung von Adressdaten mit Kartenapplikationen (z.B. Google Maps) ist ein Beispiel dafür.

Unter dem Slogan Web 2.0 hat sich ein neuer Aufschwung entwickelt. Dahinter verbergen sich grundlegende Veränderungen in der Wahrnehmung des Webs. Es werden nicht länger nur Prinzipien aus der echten Welt in die virtuelle Welt übertragen (Beispiel: Post – Email). Mehr und mehr werden Ideen entwickelt, die nur im Web umsetzbar sind. Dabei rücken der Mensch und sein soziales Beziehungsnetz in den Mittelpunkt.

Nach genauerem Blick hinter die Kulissen ist folgendes festzustellen: das Internet, in der Gestalt, an die sich die Benutzer gewöhnt haben, verändert sich rasant. Die zweite Phase der globalen Vernetzung lässt neue Verhaltensmuster, Gewohnheiten sowie eine neue Kultur entstehen.[24]

Das Web 2.0 versucht einen fortlaufenden Prozess durch eine Versionsnummer als einen Stufensprung darzustellen. Gerechtfertigt wird dies durch neue etablierte Design Patterns, Technologiezusammenspiel und Online Plattformen, die plötzlich allgegenwärtig sind und dem Web eine neue Dynamik verleihen. „ Eine Innovative Idee braucht einen ebenso innovativen Namen“.[25] Ein passender Begriff für die revolutionären grundlegenden Veränderungen wurde erwünscht und entdeckt:

Das Web 2.0 soll das alte Web im neuen Gewand heißen“.[26]

2.3 Typische Web 2.0-Angebote und Werkzeuge

Die neuen Webveröffentlichungs-Werkzeuge erlauben das Publizieren im Web auf einfache Art. Die Tatsache, dass die folgenden Werkzeuge inzwischen sehr simpel handzuhaben sind und sich dabei moderne Webtechnologien zunutze machen, verändert auch das Format, in dem die Inhalte im Web präsentiert werden. Statische private Websites machen Platz für dynamische, flexible und automatisierte Auftritte, auf denen den Seitenbesuchern eine Fülle von interaktiven Optionen geboten werden. Die populärsten Anwendungen des neuen Webs werden im Folgenden vorgestellt.

2.3.1 Weblogs

War Journalismus noch vor wenigen Jahren ein exklusives Privileg der Printmedien, so tritt er angesichts des Web 2.0 heute in einem ganz anderen Licht auf. Hervorgegangen aus Online-Tagebüchern, wird das Publizieren im Web zunehmend allgegenwärtiger und qualitativ anspruchsvoller. Als Weblog (blog, journal) wird einen Webauftritt in Form eines Tagebuchs bezeichnet, dessen Inhalte auf der Seite chronologisch angezeigt werden. Diese erscheinen nicht nur in den Rubriken, sondern auch auf der Startseite. Dementsprechend muss der Benutzer nicht zu einzelnen Seiten navigieren und kann Inhalte direkt auf der Startseite lesen. Vorwiegend wird jeder Beitrag (blog post) mit dazugehörigen Tags versehen und erhält eine Adresse (permanent link), über die er eindeutig identifiziert werden kann. Typisch für Blogs ist die Integration von Web Feeds, über die Leser Inhalte abonnieren und verfolgen können.

Das Read/WriteWeb[27] ist eines der populärsten Weblogs zu den Themen Web 2.0 und moderne Webtechnologien. Die Interaktivität von Weblogs ist durch eine integrierte Kommentarfunktion gegeben. Die Verwaltung und Wartung von Inhalten erfolgt mittels einer Web Publishing- Plattform, welche die gewünschte Form der Beiträge präsentiert und sämtliche Zusammenhänge bei der Veröffentlichung neuer Posts automatisch herstellt. Infolgedessen erscheint der Beitrag nicht nur in den zugeordneten Rubriken, sondern ebenfalls zusammen mit weiteren Beiträgen, die in den jeweiligen Rubriken zu einem früheren Zeitpunkt erschienen sind. Darin liegt der wesentliche Unterschied zwischen Weblogs und statischen Sites. Die zuletzt hinzugefügten Inhalte werden immer auf der Startseite des Weblogs angezeigt.[28]

Die Motivation des freiwilligen Publizierens basiert meist auf der Möglichkeit Werbeblöcke anzuzeigen. Insbesondere mittels GoogleAdSense[29] werden Einnahmen, anhängig von Seitenanzeigen und Werbeklicks abgerechnet. Die neuen Aspekte der Blogging-Software blieben meist unberücksichtigt. Dabei machen gerade sie den Unterschied aus: Kommentare, Trackbacks[30], Permalinks[31] und RSS - Feeds sind die neuen Erscheinungen, die das Netzverständnis grundsätzlich verändert und erweitert haben.

2.3.2 Podcasts

Inhalte sollen Besuchern möglichst schnell, präzise und attraktiv vermittelt werden. Der Bedarf nach interaktiven Inhalten trifft mit Audio- und Videosendungen auf neue Möglichkeiten der Webveröffentlichungen: In der Kultur der User-Generated Content etabliert sich ein neuer Zweig, der Podcasting[32] genannt wird. Der Begriff Podcasting steht folglich für das Produzieren und Veröffentlichen von Multimedia-Inhalten im Web. Im Unterschied zum Begriff Web Casting hebt Podcasting die soziale Komponente hervor. Hierbei handelt es sich demnach nicht um die Industrie, sondern um einzelne Anwender, die ihre Beiträge mithilfe von Audio- und Videoaufnahme-geräten produzieren und anschließend publizieren. Einer der Gründe für die Etablierung von Podcasting ist die vereinfachte Präsentation von komplexen Inhalten und Ideen. Vergleichbar mit abonnierten Zeitungen, werden beim Podcasting Sendungen automatisch geliefert: Über XML-basierte Web Feeds werden Multimedia-Inhalte abonniert. Diese Feeds enthalten Daten über aktuelle Sendungen des Podcasters und werden bei der Veröffentlichung neuer Inhalte aktualisiert.

Erkennt ein Feedreader des Abonnenten (auch Podcatcher genannt) frische Multimedia-Inhalte, so lädt er diese automatisch herunter. Dies ist der wesentliche Unterschied zum herkömmlichen Download im Web. Im Web 2.0 existieren zudem unterschiedliche Facetten des Podcastings: Vidcasts (Videosendungen), Screencasts (digitaler Film) und Blogcasts (Kombination aus Podcasts und einer alternativen Textbeschreibung innerhalb eines Weblog-Posts).[33]

2.3.3 Social-Bookmarking

In Form von Social-Bookmarking können Nutzer auf einer Website wie z. B. del.icio.us[34] oder die Alternative Mister Wong[35] ihre persönlichen Lesezeichen ablegen und somit jederzeit abrufen, auch wenn sie nicht am heimischen Rechner surfen. Das social bezieht sich dabei darauf, dass die Favoriten anderen zugänglich gemacht werden können. Daraus entstehen wiederum Listen der populärsten Bookmarks. Besondere Bedeutung kommt dabei dem Konzept der Verschlagwortung zu, dem Tagging, welches sich vor allem dadurch von der herkömmlichen Kategorisierung unterscheidet, dass es die User sind, die einem Inhalt sinnverwandte Begriffe zuordnen. Veröffentlicht werden aber im Web 2.0 nicht nur individuelle Beiträge, sondern auch Gemeinschaftswerke, die ständig wachsen und verbessert werden. Diese dienen später als Anhaltspunkte für das Wiederfinden der Inhalte.[36]

2.3.4 News Community

Hinter dem Namen YIGG, vermutlich in Anlehnung an die englische Nachrichtenplattform DIGG, verbirgt sich tatsächlich das gleiche Konzept, jedoch mit einem deutlich erweiterten Angebot an bequemen Funktionen und Möglichkeiten. Realisiert mittels Ajax (eine eingehende Betrachtung folgt in Kapitel 4.5 Ajax, Seite 60 ff.), können bei YIGG[37] persönliche Nachrichten und Videos eingereicht werden sowie Beiträge anderer Anwender kommentiert und bewertet werden. Je mehr Bewertungen ein Beitrag vorweisen kann, desto höher steigt er in seiner Kategorie auf. Die beliebtesten Artikel werden daraufhin auf der Startseite ausgegeben. YIGG kombiniert social Bookmarking, Blogs, RSS-Feeds, Nachrichteneinträge, Tags und Videos.[38]

2.3.5 Social Software

Der Begriff der Social Software wird bei den so genannten Wikis besonders einleuchtend: Wie bei der Online-Enzyklopädie Wikipedia[39] arbeiten unzählige Nutzer gemeinsam an einem Thema und erweitern, ergänzen und korrigieren Artikel, sodass mit der Zeit ein ebenso quantitativ wie qualitativ anspruchsvolles Wissensportal entsteht. Andere Beispiele für eine so genannte Social Software sind die Foto-Commmunity Flickr[40] und die Video-Community YouTube[41]. Neben XING[42] ist studiVZ[43] das populärste soziale Netzwerk im deutschsprachigen Raum.

2.3.6 Mashups

Besonders anschaulich wird die neue Dimension web-basierten Arbeitens bei den so genannten Mashups: Bei diesem „ Vermanschen “ (Mashup wortwörtlich aus dem engl.) von Texten, Bildern und Klängen je nach Geschmack zu etwas Neuem, werden offene Application Programming Interfaces (im Folgenden APIs), mittels derer Daten aus anderen Applikationen geholt und weiterverwendet werden können. Mashups stehen für Webprojekte, die sich mehrere öffentlich zugängliche Informationsquellen zunutze machen, etwa um neue Dienste anzubieten und daraus einen Mehrwert zu generieren.[44]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: URL: http://amaztype.tha.jp @ 2005.

Abbildung 3: Das Mashup „amaztype“ zu einer Anfrage zum Web 2.0.

Beispielsweise generiert das Mashup amaztype zu einer Anfrage zum Web 2.0, eine visuelle Karte von Büchern aus der Amazon-Datenbank, die dieses Motiv thematisieren (siehe Abbildung 3). Ein anderes Beispiel zeigt flickrvision (Zusammenwirken von Google Maps und Flickr), wobei neue Bilder von der Foto-Community Flickr direkt auf flickrvision mittels einer virtuellen Karte (unterstützt durch Google Maps) angezeigt werden (siehe Abbildung 4). Somit wird das Spektrum der Anwender erweitert.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: http://flickrvision.com @ 2007.

Abbildung 4: Die neuen Bilder von Flickr anhand einer virtuellen Karte auf flickrvision.

Zusammenfassend stehen Mashups für Webprojekte, in denen externe beliebige Inhalte aus verschiedenen Quellen dynamisch kombiniert und eingebettet werden. Die Integration kann folgendermaßen erfolgen:[45]

- via Zugriff aus RSS - oder Atom-Feeds,
- durch Verwendung von Widgets [46] ,
- via sogenanntes Web Scraping (Extrahieren von Daten aus Webdokumenten),
- durch Zugriff auf Daten über APIs (Verwendung von Webdiensten).

In allen Fällen wird eine Mischung aus mehreren Techniken verwendet, die das Grundgerüst eines jeden Mashups darstellt.

2.4 Charakteristika

So vielfältig die vorgestellten Dienste scheinen, teilen sie doch, wie in Kapitel 2.2, Seite 9 ff., angedeutet, einige gemeinsame Merkmale. Tim O‘Reilly definiert in seinem Artikel „ What is Web 2.0“ [47] sieben Prinzipien der Web-2.0-Anwendungen. Diese werden im Folgenden detailliert erläutert.

2.4.1 Das Web als Plattform

Bereits im Web 1.0 war „Das Web als Plattform“ ein gängiges Schlagwort, welches sich im Wesentlichen durch Werbedienste mit Bannerwerbung auszeichnete, vergleichbar mit heutigen Mashups (siehe dazu Kapitel 2.3.6 Mashups , Seite 15). Während zu Web 1.0- Zeiten von den Software Konzernen wie Netscape noch versucht wurde die Kunden in eine gewisse Abhängigkeit zu treiben, haben Firmen wie Google auf das Open Source bzw. Service Prinzip gesetzt. Das Zusammenspiel aus Datenbanken und Softwareentwicklungen, die sich in einem kontinuierlichen Prozess der Weiterentwicklung befinden, machen diesen Service aus. Die breite Masse an Usern, „ The Long Tail “ soll nach dem Prinzip der Selbstbedienung die Inhalte mitbestimmen. Dadurch werden Dienste wie zum Beispiel P2P-Netzwerke dezentralisiert und ihre Effizienz steigt proportional zu ihrer Anzahl an Nutzern.

Das Web ist somit nicht mehr nur eine Ansammlung von Webseiten – lose zusammengehalten von Suchmaschinen und Hyperlinks -, sondern eine Plattform. Die Software muss nicht mehr ausgeliefert, sondern lediglich ausgeführt werden.

2.4.2 Die Nutzung kollektiver Intelligenz

Ein anderes Beispiel ist es, sich das kollektive Wissen zunutze zu machen ("Harnessing Collective Intelligence"). Die Basis des Web ist die komplexe Verknüpfung von Inhalten untereinander, welche sich durch ihre Analogie zu neuronalen Strukturen nahezu in den Bereich der Bionik einordnen lässt. Die Häufigkeit von Verlinkungen bestimmt maßgeblich die Wiedererkennung und die Auffindbarkeit in diesem Netzwerk. Die User bestimmen die Struktur dieser Verknüpfungen maßgeblich mit, indem sie selber die Inhalte bestimmen, bewerten und durch Schlagwörter kennzeichnen. Der Erfolg verschiedener Dienste wird somit nicht mehr durch unattraktive Werbemitteilungen beeinflusst, sondern vielmehr durch die aktiven Bewertungen der Nutzer selbst. Dieses Phänomen tritt insbesondere beim Bloggen in Erscheinung, wo die Leser die Artikel nicht nur kommentieren, bewerten und verlinken können, sondern auch durch Trackbacks sehen können, wer die eigenen Seiten verlinkt hat.

Somit entsteht das Prinzip der kollektiven Intelligenz, wobei die Relevanz bzw. die Qualität proportional zur Frequenz ansteigt. Dadurch entsteht ein intelligenter Filtermechanismus, der weder auf einem komplizierten Algorithmus noch auf der Analyse einzelner Dokumente beruht.

2.4.3 Daten als Kernkompetenz

Die Bedeutung von Daten in den unterschiedlichsten Bereichen spielt in Web 2.0- Zeiten eine essentielle Rolle. Experten sprechen bereits davon, dass „SQL[48] das neue HTML“ ist. In diesem Zusammenhang ist die rechtliche Absicherung durch Copyright- Vermerke besonders wichtig, da die Erstellung dieser Datenbanken häufig immense Summen verursacht und der Wert selbiger durch die Individualität steigt. Marktführer wie Google oder Amazon haben sich früh die Individualität persönlicher, terminlicher oder geographischer Daten zu Nutze gemacht und konnten dadurch Konkurrenten hinter sich lassen. Für die Zukunft werden starke Marktkämpfe zwischen den Datenlieferanten und den Anwendungsentwickler prognostiziert, da die Daten als Kernkompetenz des Web 2.0 anzusehen sind. Anzumerken ist allerdings der schmale Grad auf dem sich die Betreiber dieser Datenbanken bewegen, ohne gegen datenschutz-rechtliche Bestimmungen zu verstoßen.

2.4.4 Software als Service im ewigen Betastadium

Die prägnanteste charakteristische Eigenschaft von heutigen Webanwend-ungen bzw. Dienstleistungen ist die kontinuierliche Anpassung und Weiterentwicklung bei dem Streben nach Excellence. Dynamische Systeme und hoch entwickelte Netzwerkadministration-Systeme sind der Schlüssel für den Erfolg. Dabei wird oftmals nach dem Prinzip „Angebot und Nachfrage“ vorgegangen, d.h. das Nutzerverhalten bestimmt den Bestand von Anwendungen. Oftmals entstehen täglich neue Beta-Versionen[49], die dann entweder weiter entwickelt werden oder bereits nach Stunden wieder verworfen werden. Herkömmliche Software Systeme, die alle paar Jahre ein Update[50] heraus bringen scheinen in den Web 2.0 Zeiten veraltet.

2.4.5 Wenig komplexe Programmiermodelle

Webanwendungen und Services haben einen gesunden Pragmatismus entwickelt, der komplexe Dienste weit hinter sich ließ.

Die Simplizität der Anwendungen stellt hier den Schlüssel zum Erfolg dar und ist damit eine grundlegende Wandlung im Vergleich zum Web 1.0. Systeme besitzen die Fähigkeit der losen Kopplung durch sogenannte Lightweight Programming Models (LPM)[51], wobei stets die Kooperation im Vordergrund steht. Durch die extrem geringen Barrieren bei den Anwendungen wird eine „Remixability“ geschaffen, die zu neuen innovativen Entwicklungen führt d.h., bereits vorhandene Entwicklungen werden mit anderen kombiniert und weiter modifiziert, so dass spezifischen Anforderungen entsprochen werden kann.

2.4.6 Software für mehr Gerätetypen als den Computer

Das Web 2.0 geht weit über die Grenzen der standardmäßigen „Client-Server“-Verbindung hinaus und beginnt den Weg zur Realisierung der wahren Potentiale der Web-Plattform. Als Vorreiter auf diesem Gebiet gilt Apple´s ITunes[52], wo erstmals Web-Inhalte auf mehrere mobile Endgeräte gebracht werden. Applikationen wie ITunes sind keine wirklichen Webanwendungen, sondern nutzen vielmehr das Web für eine unsichtbare Infrastruktur und Datenmanagement. In diesem Bereich sind deutliche Future Trends erkennbar, Podcastings sind ein Anfang und weitere vielfältige Gerätetypen die an die Plattform angeschlossen werden sind der Fortschritt.

2.4.7 Rich User Experiences

Bereits in den Anfängen des Web wurden JavaScript und DHTML- (Dynamic HTLM) Ansätze implementiert, um clientseitige Programmierung und eine bessere Benutzerführung zu ermöglichen. Diese wurden Rich User Experiences genannt. Eine Realisierung von innovativen Ideen war jedoch bis zur Standardisierung der Browsertechnologie durch Microsoft nicht möglich. Erst danach konnten webbasierte Anwendungen wie Google´s GMail verwirklicht werden. Die Schlüssel dazu war die Kombination mehrerer Technologien, die letztendlich „Ajax“ getauft wurde (eine eingehende Betrachtung erfolgt in Kapitel 4.5 Ajax Seite 60 ff.). Diese Technologie ist die Komponente, die das heutige Web 2.0 ausmacht und komplexe Webanwendungen, die Desktopanwendungen in nichts nachstehen, ermöglichen.

Solche Anwendungen stellen bereits jetzt schon eine wichtige Schnittstelle zwischen verschiedenen Hardwarekomponenten wie z.B. Mobiltelefone dar und verschmelzen Textverarbeitung, Instant Messaging, Kalender und Adressbücher miteinander.

3 Barrierefreiheit

3.1 Definition

„Barrierefrei sind bauliche und sonstige Anlagen, Verkehrsmittel, technische Gebrauchsgegenstände, akustische und visuelle Informationsquellen und Kommunikationseinrichtungen sowie andere gestaltete Lebensbereiche, wenn sie für behinderte Menschen in der allgemein üblichen Weise, ohne besondere Erschwernis und grundsätzlich ohne fremde Hilfe zugänglich und nutzbar sind“.[53]

Zusätzlich zu dieser Definition soll Barrierefreies Internet (engl.: Web Accessibility[54] ) bedeuten, dass Webangebote für jeden Benutzer uneingeschränkt lesbar und bedienbar sind. Sowohl unter technischen Aspekten (Browser, Betriebssysteme), wie auch bezogen auf die inhaltlichen Gesichtspunkte (Verständlichkeit, Benutzerfreundlichkeit). Dies schließt sowohl Menschen mit und ohne Behinderungen, als auch Benutzer mit technischen (z.B. Screenreader oder PDA) oder altersbedingten Einschränkungen sowie Webcrawlern ein, mit denen Suchmaschinen den Inhalt einer Seite erfassen. Da dies aufgrund der unzähligen Weichen, individuell geprägten Barrieren nicht vollständig erreicht werden kann, wird auch von Barrierearmut oder Zugänglichkeit gesprochen.

Verschiedene Nutzer haben verschiedene Bedürfnisse und stellen somit unterschiedliche Ansprüche an eine Website. Was von einem Nutzer als glänzendes Seitenbild beurteilt wird, kann von einem Zweiten als monoton und von einem Dritten überhaupt nicht wahrgenommen werden. Sehbehinderte möchten etwa die Schrift von Texten vergrößern können, wer ein Farbschema für unübersichtlich hält, möchte ein alternatives Layout zur besseren Lesbarkeit wählen, Blinde möchten den Seiteninhalt über spezielle Ausgabemedien erfassen sowie über die Tastatur navigieren können und wer von täglicher Benutzung eines Dienstes Gebrauch macht, stellt Ansprüche an die Effizienz einer Website. Um ein möglichst breites Publikum anzusprechen, müssen Webdesigner sowohl die Bedürfnisse der Zielgruppen als auch die der Randgruppe berücksichtigen. In Bezug auf das Web 2.0 wird genau dies häufig ignoriert: Durch die neue Dynamik des Mitmach-Webs werden die grundlegenden Prinzipien des guten Designs, auch hinsichtlich der Barrierefreiheit verdrängt.

Ein funktionierendes Design basiert auf der simplen Tatsache, dass die Benutzer die Seitenstruktur schnell erkennen und gesuchte Inhalte zügig finden können. Dies betrifft ebenfalls Web 2.0- Anwendungen.[55]

Die Bestrebungen für ein barrierefreies Internet begannen in den USA. Dort wurde im Jahr 1998 die Gleichstellung Behinderter im Gesetz verankert: der "Federal Disabilities Act" für die Bundesebene und der "American Disabilities Act " für den kommerziellen Bereich. Darin ist die "Section 508" enthalten, in der die Zugänglichkeit von Informationsangeboten detailliert beschrieben ist. Diese Bestrebungen fanden in Europa rasch Nachahmung (siehe dazu Kapitel 3.3 Gesetzte, Richtlinien und Initiativen, Seite 31 ff.). Ein Schwerpunkt der dazugehörigen Agenda ist das Vorantreiben der Barrierefreiheit.[56]

Das Internet bringt insbesondere für behinderte Menschen viele Vorteile, da sie viele Dinge selbstständig erledigen können und sich somit umständliche Wege ersparen können. Das Web 2.0 bietet inzwischen sogar noch mehr Möglichkeiten – allerdings nur, wenn bei der Programmierung die Barrierefreiheit berücksichtigt wird. Das konkrete Ziel der Barrierefreiheit ist, die Zugänglichkeit und Anpassbarkeit von Websites zu erhöhen, um die Interaktivität zwischen Benutzer und WWW zu optimieren.

Nach Ergebnissen des statistischen Bundesamtes lebten zum Jahresende 2005
6,8 Millionen schwerbehinderte Menschen in Deutschland. Das waren 126 000 Personen bzw. 1,9 % mehr als am Jahresende 2003. Bezogen auf die Bevölkerung war in Deutschland demnach jeder zwölfte Einwohner (8,2%) schwerbehindert.[57] Diese Zahlen sind sicher eine Überlegung wert, wenn Webentwickler keine großen Personengruppen von der Nutzung ausschließen wollen. Eine barrierefreie Webprogrammierung sollte daher keine Generosität gegenüber einer Nischengruppe, sondern eine Selbstverständlichkeit sein. Um gleichen Zugang für alle gewährleisten zu können, ist ein WWW ohne Barrieren wichtig, welche zum Beispiel durch schlechte Web-Seiten-Strukturierung, unvollständige Alternativen für Grafiken oder multimediale Inhalte hervorgerufen werden. Web Accessibility bietet für alle Internet- Benutzer Vorteile. Die Zugänglichkeit dient neben visuell, motorisch oder kognitiv behinderten Menschen, ebenso Nutzern mobiler Endgeräte wie Handy oder PDA und Benutzern die mit älteren Browserversionen arbeiten. Durch kleinere Datenmengen werden ebenfalls langsame Internetverbindungen beschleunigt. Des Weiteren ist durch die Trennung von Inhalt und Layout eine leichtere Seitenpflege gegeben. Zudem findet eine Erleichterung der Katalogisierung für Suchmaschinen statt.[58]

Seit Juli 2006 ist die Barrierefreiheit außerdem offizieller Teil der Usability und wurde somit in die Normreihe DIN EN ISO 9241 („ Ergonomie der Mensch-System-Interaktion“) integriert. Teil 171[59] (befindet sich im finalen Entwurfsstadium) der Norm („Leitlinien für die Zugänglichkeit von Software“) beschreibt dabei die Richtlinien zur Barrierefreiheit von Mensch-Computer-Schnittstellen – also auch von Websites. Darin wird die Barrierefreiheit bzw. Accessibility wie folgt definiert:

“The usability of a product, service, environment or facility by people with the widest range of capabilities. The set of properties that allow a product, service, environment or facility to be used by people with a wide range of capabilities, either directly or in conjunction with assistive technologies. Allthough „accessiblity“ typically addresses users who have a disability, the concept is not limited to disability issues.” [60]

Der Teil (171) der Normreihe (9241) unterstützt somit die rechtlichen Rahmenbedingungen zu barrierefreiem Internet (siehe dazu Kapitel 3.3 Gesetze, Richtlinien und Initiativen, Seite 31 ff.) bei der Leistungsbeschreibung, Konzeption, Gestaltung und Bewertung von Mensch-Computer-Schnittstellen. Des Weiteren sind die wichtigsten Leitlinien zur ergonomischen Gestaltung der Software, und zwar von Benutzungsoberfläche, Zeichenanordnung, Farben, Menüs, Masken und Dialogen in dieser internationalen Normreihe festgelegt. Von den Leitlinien profitiert der Nutzer, der die Website bedient, da deren Anwendung zu Benutzerschnittstellen führen sollte, die gebrauchstauglich und konsistent sind und somit eine hohe Produktivität ermöglichen.

Ein ansprechendes Layout und Barrierefreiheit müssen keine Widersprüche sein. Im Grunde genommen ist eine barrierefreie Website nur eine solche, die 1. syntaktisch korrekt ist und 2. ausschließlich mit den dafür vorgesehenen Mitteln strukturiert wurde. Bemühungen Barrieren abzubauen sowie eine standardkonforme und saubere Arbeitsweise erleichtern vielen Menschen den Zugang zu Websites. Allen kann dabei nur in seltenen Fällen geholfen werden - einerseits, weil Inhalte in der Praxis nicht immer ohne Verlust z.B. aus der visuellen Form in die textliche überführt werden können, andererseits, weil sich die Anforderungen von Auftraggebern und die Bedürfnisse von Menschen mit Wahrnehmungsbehinderungen nicht ausnahmslos miteinander vereinbaren lassen.

In der Praxis müssen immer wieder Kompromisse gefunden werden. Barrierefreiheit respektive Accessibility bedeutet nicht, dass Informationen und Technologien lediglich für behinderte Menschen zugänglich sein sollen, sondern für alle Menschen.

3.1.1 Usability

Die Barrierefreiheit von Websites steht in engem Zusammenhang mit dem Begriff Usability. Barrierefreiheit und Usability ergänzen einander, da sie ähnliche Ziele verfolgen - das Internet für ihre Zielgruppen zugänglich und somit benutzbar zu machen. Aspekte wie eine einfache Navigation oder Alternativtexte zur Beschreibung grafischer Elemente kommen allen Personen zugute, unabhängig von einer Behinderung.

Zunächst soll die Bezeichnung Usability definiert werden. Der Begriff Usability setzt sich aus zwei englischen Worten zusammen: "to use" (dt. brauchen, nutzen) und "ability" (dt. Fähigkeit). Er fällt im Allgemeinen im Zusammenhang mit der Benutzerfreundlichkeit von Software oder Webpräsenzen. In selbiger Normreihe (DIN EN ISO 9241) wie die Accessibility ist dieser Begriff in Teil 11 („ Anforderungen an die Gebrauchstauglichkeit “) genau geklärt:

"The effectiveness, efficiency and satisfaction with which specified users achieve specified goals in particular environments." [61]

Dies erklärt die intuitive Benutzbarkeit, also die Messgrößen der Gebrauchstauglichkeit der entsprechenden Anwendung. Der Nutzer möchte auf genaue und vollständige Weise (effektiv), verhältnismäßig schnell (effizient) und in positiver Umgebung (zufrieden) zu der gewünschten Information gelangen.[62] Die Usability eines Produktes ist demnach auch Maß der Interaktion zwischen Nutzer und Produkt. Die Gebrauchstauglichkeit einer Software ist von ihrem Nutzungskontext[63] abhängig.

Für die Gestaltung einer ergonomischen Webseite kann es zudem hilfreich sein, sich an den Grundsätzen der Dialoggestaltung zu orientieren. Auch diese sind in der Normreihe DIN EN 9241 in Teil 110[64] die „ Grundsätze der Dialoggestaltung “ formuliert worden. Sie stellen eine Grundlage zur Gestaltung und Bewertung eines Dialoges (gemeint ist die Benutzerschnittstelle) dar.[65]

Die folgenden sieben Grundsätze sind für die Gestaltung und Bewertung eines Dialogs als wichtig erkannt worden:

1) Aufgabenangemessenheit

Ein Dialog ist aufgabenangemessen, wenn er den Benutzer unterstützt, seine Arbeitsaufgabe effektiv und effizient zu erledigen.[66]

2) Selbstbeschreibungsfähigkeit

Ein Dialog ist selbstbeschreibungsfähig, wenn jeder einzelne Dialogschritt durch Rückmeldung des Dialogsystems unmittelbar verständlich ist oder dem Benutzer auf Anfrage erklärt wird.[67]

3) Erwartungskonformität

Ein Dialog ist erwartungskonform, wenn er konsistent ist und den Merkmalen des Benutzers entspricht, z.B. seinen Kenntnissen aus dem Arbeitsgebiet, seiner Ausbildung und seiner Erfahrung sowie den allgemein anerkannten Konventionen.[68]

4) Lernförderlichkeit

Ein Dialog ist lernförderlich, wenn er den Benutzer beim Erlernen des Dialogsystems unterstützt und anleitet.[69]

5) Steuerbarkeit

Ein Dialog ist steuerbar, wenn der Benutzer in der Lage ist, den Dialogablauf zu starten sowie seine Richtung und Geschwindigkeit zu beeinflussen, bis das Ziel erreicht ist.[70]

6) Fehlertoleranz

Ein Dialog ist fehlertolerant, wenn das beabsichtigte Arbeitsergebnis trotz erkennbar fehlerhafter Eingaben entweder mit keinem oder mit minimalem Korrekturaufwand seitens des Benutzers erreicht werden kann.[71]

7) Individualisierbarkeit

Ein Dialog ist individualisierbar, wenn das Dialogsystem Anpassungen an die Erfordernisse der Arbeitsaufgabe sowie an die individuellen Fähigkeiten und Vorlieben des Benutzers zulässt.[72]

Im Hinblick auf das Web 2.0 sollte darauf geachtet werden, dass das Erlernte aus dem Web 1.0 weiterhin funktioniert.

3.1.2 Synergie zwischen Usability und Accessibility

Die Elemente der Usability bringen auch hinsichtlich der Accessibility einen großen Nutzen. Aber auch die andere Sichtweise trifft zu. Viele der Richtlinien zur Barrierefreiheit (siehe Kapitel 3.3.2 Barrierefreie Informationstechnik Verordnung, Seite 33 ff.) stellen auch einen Usability-Gewinn dar. Benutzerfreundlichkeit und Barrierefreiheit bedingen dementsprechend einander: einerseits decken sie gegenseitig ab, demgegenüber ist nur eine Kombination der beiden möglich. Das Ergebnis ist eine Website, die den Erwartungen aller Nutzer gerecht wird. Übersichtlichkeit und eine gute Navigation sind sowohl Thema der Usability als auch der Accessibility. Allerdings entsteht teilweise der Eindruck, dass Barrierefreiheit zwangsläufig zu mehr Benutzerfreundlichkeit führt, und umgekehrt. Dabei ist die Unterscheidung eigentlich zunächst relativ einfach: Accessibility beschreibt die Fähigkeit Informationen oder Technologie für jeden Benutzer zugänglich zu machen, unabhängig von technischen Möglichkeiten und Einschränkungen. Usability hingegen strebt nach einer idealen Strukturierung von Information, um eine effiziente Benutzung von Informationen und Technologie überhaupt erst zu ermöglichen. Alleine daraus ergibt sich eigentlich schon, dass Usability nicht automatisch zu Accessibility führt. Im Gegenteil, einige Errungenschaften der Usability-Forschung, wie zum Beispiel Dropdown-Menüs via JavaScript sind in puncto Accessibility desolat. Aber auch andere Erleichterungen der Benutzer-führungen können die Barrierefreiheit beeinträchtigen. So stellen manche Farbkontraste beziehungsweise Farbkombinationen, die eigentlich der Benutzerführung dienen sollen, gerade für Farbefehlsichtige Menschen eine erhebliche Barriere dar.

Grundsätzlich ist festzuhalten, dass Usability gut für die einen Nutzer, Barrierefreiheit jedoch notwendig für bestimmte Benutzer ist, um ein Webangebot überhaupt nutzen können.

3.2 Benutzergruppen und deren Hilfsmittel

Gerade Menschen mit einer Sinnesbehinderung (Blinde, Sehschwache oder Gehörlose) oder körperlichen Einschränkungen ist das Web eine wichtige Hilfe, um soziale Kontakte zu pflegen oder den Alltag zu erleichtern.

Nicht zugänglich erstellte Websites bedeuten eine Barriere für Menschen mit geistigen oder körperlichen Störungen. Im Folgenden werden diese Behinderungen, deren Auswirkungen sowie die Hilfsmittel erläutert.

3.2.1 Visuell Behinderte

Der Umstieg vom reinen inhaltsbezogenen Web auf das grafische Web stellt insbesondere für blinde und sehbehinderte Nutzer eine Ausgrenzung dar.

Da das Web sehr visuell ausgerichtet ist, muss auf Schädigungen im Bereich der Blindheit, Sehbehinderung und Farbfehlsichtigkeit bzw. Farbblindheit besondere Rücksicht genommen werden. Zur Überwindung visueller Barrieren dienen Screenreader, die die Inhalte in Textform auswerten und akustisch wiedergeben. Eine alternative Ausgabemethode ist die Braillezeile[73], die den Text in taktil aufnehmbare Form umwandelt. Für die Wiedergabe der Inhalte von Videos oder Grafiken sind diese Programme auf alternative Textbeschreibungen angewiesen. Bildschirmlupen mildern die Barriere lediglich, indem sie die Darstellung der Inhalte vergrößern und sind somit für weniger stark beeinträchtigte Nutzer von Vorteil.[74]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Facebook @ 2008.

Abbildung 5: Vergrößerung mittels Bildschirmlupe.

Damit Sehbehinderte Personen das Web für sich nutzen können, benutzen manche extra große Monitore, Bildschirmvergrößerungsgläser (siehe Lupe in Abbildung 5), vergrößern die Schrift und Bilder. Für Audiodateien muss nicht notwendigerweise nach einer technologischen Lösung gesucht werden – hier kann ebenfalls eine beschreibende oder den Inhalt wiedergebende Textalternative vorgesehen werden.[75]

Nutzer mit eingeschränktem Sehvermögen benötigen große Schriftarten, die jedoch zu den Standardfeatures der meisten Webbrowser gehören.

Daher muss bei der Webprogrammierung darauf geachtet werden, keine absolute, sondern stets relative Größenangaben[76] zu verwenden. Somit kann der Nutzer individuell über die Textgröße entscheiden. Die Zugriffs-möglichkeiten sind auch für Nutzer relevant, die auf Informationen im Web über einen Audiobrowser zugreifen. Darüber hinaus können Nutzer mit deaktivierter Bilderanzeige Grafiken genauso wenig wahrnehmen wie Suchmaschinen-Spider.[77] Daher sollte für Grafiken immer das alt- Attribut des <img>- Tags verwendet werden.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Flickr @ 2007.

Abbildung 6: Alternative Darstellung von Bildern.

Die alternativen Texte auf der Flickr-Homepage (Abbildung 6) sorgen dafür, dass die Seite auch ohne Bilder verständlich ist. Die Grafik zeigt die Webseite nach der Deaktivierung von Grafiken in der Browserkonfiguration. Folglich ist auch ein blinder Nutzer in der Lage sich auf der Seite zurechtzufinden. Auch wenn hier einige ALT- Texte nicht vollständig lesbar sind, werden sie jedoch von Screenreadern korrekt wiedergegeben.

Eingabefelder wie in Formularen, sind mit Anweisungstexten zu versehen, damit dem Benutzer per Screenreader mitgeteilt werden kann, was in einem Feld abgefragt wird. Dementsprechend wird beispielsweise bei einem Kontaktformular das entsprechende Feld „ Name eintragen “ vorgelesen bzw. in Brailleschrift wiedergegeben. Eine Herausforderung für den Screenreader stellt das Neu-Laden einer Web 2.0- Seite dar.[78]

Auch für hervorragend-sehende Nutzer sind alternative Texte sinnvoll, da anhand dessen bereits während des Ladens entschieden werden kann, ob die Information relevant ist und eine eventuell lange Ladezeit rechtfertigt.[79] Darüber hinaus besitzen manche Menschen keinen normalen Farbwahrnehmungs-mechanismus und leiden somit an einem Defekt in einer oder mehreren der drei Zapfenarten. Die drei Zapfen haben ein unterschiedliches Absorptions-maximum und werden in rotempfindliche L-Zapfen (L für „long“, lange Wellenlänge), grünempfindliche M-Zapfen (M für „medium“, mittlere Wellenlänge) und blauempfindliche S-Zapfen (S für „short“, kurze Wellenlänge) eingeteilt.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: studiVZ @ [s.a.]

Abbildung 7: Farbblindheitssimulator der Seite Studivz.net mittels dem Colorblind Web Page Filter.

Anhand von Abbildung 7wird aufgezeigt, wie eine Seite für jemanden aussieht, der unter Farbfehlsichtigkeit leidet.

Die mit der Nummer 1 gekennzeichnete Webseite ist aus der normalen, gesunden Sicht abgebildet. Die Nummer 2 geht aus der Rot-Grün-Blindheit (Deuteranopia), charakterisiert durch das Mutieren bzw. Fehlen des M-Zapfen, hervor. Für die Nummer 3 ist ebenfalls die Rot-Grün-Blindheit verantwortlich, allerdings charakterisiert durch eine mutierte Form oder Fehlen des L-Zapfen (Protanopia).

Sie ist die verbreitetste Form der Farbfehlsichtigkeit und sollte daher erhöhte Beachtung bei der Webgestaltung finden. Mit der Nummer 4 ist die Blau-Gelb-Blindheit (Tritanopia) versehen, welche durch das Fehlen bzw. Mutieren des S-Zapfens charakterisiert ist.

Bei der echten Farbenblindheit (Monochromasie) kann der Betroffene keine Farben sehen, sondern lediglich Helligkeitswerte wie schwarz, weiß und grau.[80] Damit Menschen mit Farbdefiziten das Web nutzen können, verwenden diese oft eigene Stylesheets, um Farbeinstellungen selber wählen zu können. Speziell bei Bildern im Web liegt es jedoch am Entwickler der Website, diese auch für Personen mit eingeschränkter Farbsehkraft zugänglich zu machen.

3.2.2 Auditiv Behinderte

Gehörlose Menschen können keine Klänge, Musik oder gesprochene Sprache wahrnehmen. Ob Töne als Ergänzung gedacht sind oder ob sie für die multimediale Präsentation erforderlich sind: Tonausgaben von Websites sollten ebenfalls in textbasierter oder grafischer Form dargestellt werden. Von dieser Umsetzung profitieren somit auch visuell beeinträchtigte Nutzer. Einige gehörlose Personen haben jedoch auch Probleme mit dem textbasierten Web, da sie oft Schwierigkeiten beim Lesen haben und sich somit vorwiegend auf Grafiken verlassen. Eine Lösung für dieses Problem bieten Präsentationen von Web-Inhalten in Gebärdensprache. Dafür wird jedoch ausreichend Kapazität und Geschwindigkeit von Datenleitungen benötigt. Insbesondere sollten Videos mit einer Tonspur versehen werden sowie eine Textform des gesprochenen Audioclips verfügbar gemacht werden. Davon profitieren ebenfalls Benutzer, deren Landessprache inkompatibel zur Audio- bzw. Videodatei ist sowie Anwender deren Computer keine Soundkarte besitzt.[81]

3.2.3 Motorisch Behinderte

Die Einschränkung der Funktionen der Gliedmaßen (z.B. Lähmungen) werden als motorische Behinderungen bezeichnet. Daher können viele Anwender die Maus nicht bzw. nur bedingt bedienen. Diese Gruppe von Personen verwendet daher zum Beispiel alternative Eingabegräte wie Großfeldtastaturen, Kopfschalter, Fußschalter oder Saug-/Blasschalter zum Navigieren in Web-Seiten. Betroffene bewegen sich ebenfalls meist innerhalb einer Seite über die Tabulator-Taste der Tastatur. Des Weiteren können Schwierigkeiten bestehen, mehrere Tasten gleichzeitig zu drücken.[82]

In den meisten Stylesheets finden sich Angaben, wie sich Links bei Mausberührung verhalten sollen. Werden diese Seiten mit der Tastatur bedient so wird schnell festgestellt, dass die Entwickler dieses spezielle Nutzungsszenario offenbar nicht bedacht haben. Die Ursache liegt darin, dass lediglich die :hover –Pseudoklasse angegeben ist, :focus und :active fehlen hingegen. Dabei sind gerade letztere für Nutzer wichtig, die auf Eingabemethoden jenseits der Maus angewiesen sind (siehe dazu Kapitel 5.3.3.9, Handlungsempfehlung zu Prüfschritt 9.2, Seite 127).[83]

Beispielsweise ist auf der Web 2.0- Foto-Community Flickr eine Tastaturbedienung nur bedingt möglich. Ein Nutzer, der ausschließlich die Tabulatortaste der Tastatur bedient, kann beispielsweise den vermeintlichen Button Fotos hochladen nicht benutzen, da die Tabulatortaste weder darauf springt, noch die Enter-Eingabe möglich ist. Somit kann ein Benutzer, der auf die Tastatur angewiesen ist, kein einziges Bild hochladen, obwohl das den Hautgegenstand der Anwendung darstellt.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Flickr @ 2008.

Abbildung 8: 2. Schritt: Fotos hochladen, - bei Flickr unmöglich für ausschließliche Tastaturbenutzung.

Ebenfalls nicht anwendbar mittels Tastatur, ist die Auswahl Privat oder Öffentlich. Öffentlich ist voreingestellt und kann nicht ohne Hilfe der Maus geändert werden.

3.2.4 Kognitiv Behinderte

Das Internet stellt ein Medium zur Informationsfindung und –präsentation dar, welches auch für Menschen mit kognitiven Behinderungen nutzbar sein sollte. Die Betroffenen leiden nicht, wie die bisher erwähnten Personen unter körperlichen Einschränkungen, sondern es handelt sich hierbei um Störungen geistiger Natur. Kognitiv behinderte Menschen leiden oft unter Gedächtnisstörungen, einem eingeschränkten räumlichen Denk- und Vorstellungsvermögen, Kurzzeitgedächtnis und Lese-Rechtschreibschwächen.

Barrieren für kognitiv behinderte Menschen bilden somit verschachtelte Navigation, Ausfüllen von Formularen, Fremdwörter oder Suchmaschinen. Von einer vereinfachten Navigation und verständlichem Text profitiert wiederum jeder Benutzer. Bei langen Seiten ist auf eine geeignete Strukturierung mit aussagekräftigen Überschriften zu achten, sodass das Lesen vereinfacht wird. Darüber hinaus ist es wichtig, Worte mit besonderem Wortgehalt mit einem präzise beschriebenen Hypertext-Anker zu versehen, um Anwender mit Lesestörungen sowie Blinde zu unterstützen. Viele Eingabemasken für Suchmaschinen Verlangen Schlüsselwörter als Suchbegriffe von den Nutzern. Dadurch werden Benutzer mit Schreibstörungen sowie fremdsprachige Benutzer benachteiligt, wenn sie das korrekte Buchstabieren nicht beherrschen. Abhilfe besteht in einem Rechtschreibassistenten der Suchmaschine, der die Schreibweise überprüft und nach einer erfolglosen Suche des Suchenden, eine Liste mit korrekt geschriebenen Begriffen ausgibt, aus der das Gewünschte ausgewählt werden kann.[84]

[...]


[1] Zu dt.: Form folgt Funktion, wörtl. (Die) Form folgt (aus der) Funktion) - ein Gestaltungs-
leitsatz aus dem Design- und Architekturbereich.

[2] dt. in etwa: von unten nach oben; von der Basis ausgehende Wirkungsrichtung.

[3] Vgl. Alexander 1975.

[4] University of Oregon @ 2005.

[5] Vgl. Alexander 1975.

[6] Vgl. ebd., S. 9ff.

[7] Vgl. ebd., S. 38ff.

[8] Vgl. ebd., S. 67ff.

[9] Vgl. ebd., S. 101ff.

[10] Vgl. ebd., S. 144ff.

[11] Vgl. ebd., S. 162.

[12] Beispielsweise Fotos, Videos, Artikel, Blogs und Termine.

[13] wie z.B. Diskussionen und kooperative Erarbeitung von Informationssammlungen.

[14] Vgl. O‘Reilly @ 2005, Friedman 2007, S. 31.

[15] Konzentrierung von Dotcom-Unternehmen mit Kapital, aber ohne Konzept, die anschließend zur Marktübersättigung und einer Krise der Internetwirtschaft führte.

[16] Vgl. O‘Reilly @ 2005.

[17] Vgl. Friedman 2007, S. 34.

[18] Vgl. Friedman 2007, S. 35.

[19] Schlagwörter wie Ajax, Blogs, CSS, RSS, Folksonomy, Microformats, Wikis, Podcasts, Screencasts, Semantic Web oder Soziale Netzwerke sorgen für Missverständnisse, da die Bedeutung durchaus nicht klar ist.

[20] O`Reilly @ 2005.

[21] Lobo @ 2006.

[22] Vgl. OECD @ 2007: Jeder fünfte deutsche Haushalt (21,2% der Einwohner) verfügt über einen Internet-Anschluss.

[23] Vgl. zu Folgendem Absatz Friedman 2007, S. 32ff, S. 615f.

[24] Vgl. Friedman 2007, S. 19.

[25] Friedman 2007, S. 31.

[26] Ebd.

[27] Erreichbar unter der URL: http://readwriteweb.com/.

[28] Vgl. Friedman 2007, S. 655ff.

[29] Erreichbar unter der URL: http://google.com/adsense/.

[30] Trackback ist eine Funktion, über die Blog-Betreiber Informationen via Backlinks (z.B. Reaktionen oder Kommentare) automatisch in Weblogs einbetten können.

[31] Permanent Link ist eine Bezeichnung für die Adressen von Weblog-Beiträgen.

[32] Abgeleitet von den Begriffen iPod und Broadcasting (Quelle: Friedman 2007, S. 632).

[33] Vgl. Friedman 2007, S. 631ff.

[34] Erreichbar unter der URL: http://del.icio.us.

[35] Erreichbar unter der URL: http://www.misterwong.de.

[36] Vgl. Friedman 2007, S. 48.

[37] Erreichbar unter der URL: http://www.yigg.de.

[38] Vgl. Friedman 2007, S. 63.

[39] Erreichbar unter der URL: http://www.wikipedia.org.

[40] Erreichbar unter der URL: http://www.flickr.com.

[41] Erreichbar unter der URL: http://www.youtube.com.

[42] Erreichbar unter der URL: http://www.xing.com.

[43] Erreichbar unter der URL: http://www.studivz.net.

[44] Vgl. Friedman 2007, S. 615ff.

[45] Vgl. zu folgendem Abschnitt Friedman 2007, S. 617.

[46] Widgets sind eine benutzerfreundliche und massentaugliche Form der Syndikation von Inhalten auf Websites.

[47] O`Reilly @ 2005.

[48] SQL (Structured Query Language – Strukturierte Abfragesprache) ist eine Datenbanksprache zur Definition, Abfrage und Manipulation von Daten in relationalen Datenbanken. SQL ist von ANSI und ISO standardisiert und wird von fast allen gängigen Datenbanksystemen unterstützt.

[49] Der Begriff Beta-Version bezeichnet ursprünglich eine Software, die sich noch in der Entwicklung befindet und bei der während der Benutzung noch häufig Fehler auftreten können. Häufig wird diese Version jedoch bereits zu Testzwecken veröffentlicht.

[50] Dt.: Aktualisierung.

[51] Um Daten und Services der breiten Menge bereit zu stellen werden “Lightweight Programming Models” implementiert, d.h., dass die Daten sehr einfach über eine HTTP oder Web-Service Schnittstelle bereitgestellt werden.

[52] ITunes ist ein Computerprogramm, zum Abspielen, Organisieren und Kaufen von Musik, Filmen und Spielen.

[53] BGG 2002, S. 2.

[54] Der Begriff „Accessibility“ setzt sich aus den Worten „Access“ (dt. Zugang) und „Ability“ (dt. Fähigkeit) zusammen und bezeichnet damit die Eigenschaft einer Sache, einen Zugang bereitzustellen.

[55] Vgl. Friedman 2007, S. 401f.

[56] Vgl. Section 508 @ 1998.

[57] Vgl. StatBA @ 2007.

[58] Vgl. Bongers 2007, S. 240.

[59] Die Normenreihe ISO 9241 bestand zunächst aus 17 Teilen. Im Laufe der Jahre wurde sowohl Bedarf für die Entwicklung weiterer Teile entdeckt sowie die Integration von Normen, die zwar außerhalb der Normenreihe entstanden sind jedoch thematisch in die Normenreihe ISO 9241 gehören (z.B. unterlag der heutige Teil 171 - zuvor getrennt von der Normreihe 9241 - der ISO 16071).

[60] DIN EN ISO 9241-171 (2006), S. 13.

[61] DIN EN ISO 9241-11 (1998), S.4.

[62] Vgl. ebd.

[63] Im Nutzungskontext stehen die Benutzer, die Ziele, Aufgaben, Ausrüstung (Hardware, Software und Materialien) sowie die physische und soziale Umgebung, in der das Produkt genutzt wird.

[64] Aktualisierte Fassung (seit 01.04.2006) des bisherigen Teils 10.

[65] Vgl. DIN EN ISO 9241-110 (2006), S. 8.

[66] Vgl. DIN EN ISO 9241-110 (2006), S. 8.

[67] Vgl. ebd., S. 10.

[68] Vgl. ebd., S. 11.

[69] Vgl. ebd., S. 12.

[70] Vgl. ebd., S. 13.

[71] Vgl. ebd., S. 14.

[72] Vgl. ebd., S. 15.

[73] Die Blindenschrift wurde nach seinem Erfinder benannt: Louis Braille. Die Braillezeile ist ein Computerausgabegerät, das die Zeichen von dem Bildschirm mittels einer an der Tastatur angebrachten Schiene Zeile für Zeile (mit Hilfe von kleinen Stiften) in Brailleschrift ausgibt. Weiter wird sie Zeile genannt, weil immer nur eine Bildschirmzeile wiedergegeben werden kann (vgl. URL: http://de.wikipedia.org/wiki/Louis_Braille).

[74] Vgl. Zu diesem Absatz Bongers 2007, S. 243, W3C @ 1999.

[75] Vgl. W3C @ 1999.

[76] Bspw. das font-size- Attribut im Stylesheet auf em oder auf Prozentwerte der Standardschriftgröße setzen, statt auf feste Punkt- oder Pixelgröße.

[77] Vgl. Nielsen 2004, S. 302f.

[78] Vgl. W3C @ 1999.05.

[79] Vgl. Jacobsen 2005, S. 225f.

[80] Vgl. Wolfmaier @ 1999, , W3C @ 1999.

[81] Vgl. Nielsen 2004, S. 308, W3C @ 1999.

[82] Vgl. Pedley @ 2007, W3C @ 1999.

[83] Laborenz 2006, S. 154f.

[84] Nielsen 2004, S. 309ff, W3C @ 1999.

Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Jahr
2008
ISBN (eBook)
9783836617284
DOI
10.3239/9783836617284
Dateigröße
6.7 MB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Hochschule Hannover – Informatik, Medien und Design
Erscheinungsdatum
2008 (August)
Note
1,0
Schlagworte
barrierefreiheit usability accessibility standardkonformität
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Titel: Das Web 2.0 unter dem Gesichtspunkt der Barrierefreiheit
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