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Entwicklung einer Marketingstrategie am Beispiel des Unternehmens Pro Aktiv GmbH

©2006 Diplomarbeit 130 Seiten

Zusammenfassung

Inhaltsangabe:Zusammenfassung:
Das Wachstum des Fitnessmarktes in Deutschland scheint seit den vergangenen Jahren allmählich zu stagnieren. Große Fitnessketten sind auf dem Vormarsch, setzen mit ihren Preisen und Leistungen klare Maßstäbe und verdrängen kleine Einzelunternehmen. Ist für ein neues Unternehmen überhaupt noch Platz im Markt? Und mit welchen Mitteln kann sich ein kleines Unternehmen erfolgreich gegenüber den Großen der Branche profilieren? Diese Fragen sollen in vorliegender Diplomarbeit behandelt werden.
Das Ziel dieser Arbeit ist die Entwicklung einer geeigneten Marketingstrategie für das neu gegründete medizinische Gesundheitsstudio Pro Aktiv GmbH. Durch eine klare strategische Ausrichtung soll sich das kleine Unternehmen gegenüber den „Giganten“ im Markt langfristig behaupten können. Zur Heranführung an das Thema werden zunächst marketingtheoretische Grundlagen vermittelt. Dieser Grundlagenteil setzt sich mit den Begriffen der Marketingstrategie und den Besonderheiten von Dienstleistungen auseinander.
Anschließend werden im Rahmen einer strategischen Analyse die internen und externen Marktkräfte ausführlich analysiert um einen genauen Überblick über die Ausgangssituation der Pro Aktiv GmbH zu erhalten. Danach werden verschiedene grundsätzliche marketingstrategische Optionen vorgestellt und ihre Vorteilhaftigkeit für das Unternehmen geprüft. Auf Basis dieser Ergebnisse, sowie einer Zielformulierung wird eine individuelle Marketingstrategie für Pro Aktiv entwickelt und Hinweise zu deren Umsetzung durch geeignete Maßnahmen gegeben.

Gang der Untersuchung:
Das einführende Kapitel befasst sich mit den theoretischen Grundlagen des Marketings. Dabei geht es um die Einordnung des strategischen Marketings, den Prozess der Strategieentwicklung sowie um die Darstellung der generellen Vermarktungsbesonderheiten von Dienstleistungen.
Nach der Vorstellung des Gründerteams sowie des Geschäftsmodells der Pro Aktiv GmbH in Kapitel 3, folgt in Kapitel 4 eine ausführliche Analyse der externen Marktbedingungen und der internen Unternehmensressourcen. Zu den vorgestellten Analysemethoden werden in einem ersten Schritt die jeweiligen theoretischen Grundlagen vermittelt, um diese im Anschluss auf den Kontext der Fitnessbranche anwenden zu können. Im Einzelnen erfolgt eine Analyse relevanter Umweltfaktoren, der Fitnessbranche, der Besonderheiten des Nachfrageverhaltens bei der Dienstleistung des medizinischen Gesundheitstrainings, sowie der […]

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Sandra Pohland
Entwicklung einer Marketingstrategie am Beispiel des Unternehmens Pro Aktiv GmbH
ISBN: 978-3-8366-0204-4
Druck Diplomica® GmbH, Hamburg, 2007
Zugl. Universität Hohenheim, Stuttgart, Deutschland, Diplomarbeit, 2006
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© Diplomica GmbH
http://www.diplom.de, Hamburg 2007
Printed in Germany

Bewerbung Sandra Pohland
1
B e w e r b u n g
Sandra Pohland
Breitlingstr. 22
70184 Stuttgart
Fon: 0177-5445276
Email:sandra.pohland@gmx.de

Bewerbung Sandra Pohland
2
L e b e n s l a u f
Persönliche Daten
Sandra Pohland
Breitlingstr. 22
70184 Stuttgart
0711/4143813
0177/5445276
sandra.pohland@gmx.de
geboren am 06.07.1979 in Marbach a.N.
ledig
deutsch
Schulausbildung
1986-1990
Grünlandschule Freiberg a.N.
1990-1999
Gymnasium der Oscar-Paret-Schule, Freiberg a.N.
23.06.1999
Allgemeine Hochschulreife mit Durchschnitt 2,1
Leistungskurse:
Englisch,
Kunst
Prüfungsfächer: Englisch, Kunst, Mathematik,
Geschichte

Bewerbung Sandra Pohland
3
Studium
Oktober 2000 -
Universität Hohenheim, Stuttgart
Oktober 2006
Studium der Wirtschaftswissenschaften
03.03.2003
Diplom-Vorprüfung mit der Gesamtnote 2,2
31.10.2006
Diplom der Wirtschaftswissenschaften mit dem
akademischen Grad Diplom-Ökonomin,
Gesamtnote 1,9
Allgemeine Betriebswirtschaftslehre,
Gesamtnote
2,0
Allgemeine Volkswirtschaftslehre,
Gesamtnote
1,7
Vertiefungsrichtungen:
Marketing, Gesamtnote 2,3
Controlling, Gesamtnote 2,3
Wirtschaftspsychologie, Gesamtnote 1,3
Diplomarbeit im Fach Allgemeine
Betriebswirtschaftslehre mit der Note 1,3
Thema der Diplomarbeit:
Entwicklung einer Marketingstrategie am Beispiel
des Unternehmens Pro Aktiv GmbH

Bewerbung Sandra Pohland
4
Kurzbeschreibung:
Für das Gründungsunternehmen Pro Aktiv GmbH im Bereich
Gesundheitsdienstleistungen sollte die relevante Marketingtheorie
aufgearbeitet werden um eine auf das Unternehmen
zugeschnittene Marketingstrategie zu entwickeln. Durch eine klare
strategische Positionierung soll sich das kleine Unternehmen
gegenüber großen Ketten langfristig behaupten können. Im
Rahmen einer strategischen Analyse wurden die internen und
externen Marktkräfte ausführlich analysiert um einen genauen
Überblick über die Ausgangssituation der Pro Aktiv GmbH zu
erhalten. Dazu wurde u.a. eine eigene Marktstudie durchgeführt,
die wichtige marktstrategische Informationen ermitteln sollte.
Zusammen mit einer Zielformulierung wurde eine individuelle
Marketingstrategie entwickelt sowie Hinweise zu deren Umsetzung
durch geeignete Maßnahmen gegeben. Die Schwerpunkte lagen
dabei auf dem Management der Kundenbeziehungen, der
Qualitätssicherung und dem Aufbau strategischer Partnerschaften.
Studienbegleitende praktische Tätigkeiten
01.04.2005 -
Praktikum in der Werbeagentur Reitmaier, Stuttgart
31.06.2005
Unterstützung der Geschäftsleitung im Bereich
Strategieentwicklung, Positionierungs- und
Wettbewerbsanalyse, Internetrecherche und
Rechnungsstellung.
01.05.2006 -
Pro Aktiv GmbH, Ludwigsburg
31.06 2006
Vorbereitung auf die praktische Diplomarbeit
Unterstützung bei der Gründungplanung, u.a.
Mitwirkung
bei
der
Entwicklung geeigneter Werbemaß-
nahmen und -mittel, Preisbildung und -differenzierung,
Gestaltung der Kundenverträge, Planung des
Eröffnungsevents.

Bewerbung Sandra Pohland
5
01.11.2006 -
Pro Aktiv GmbH, Ludwigsburg
31.12.2006
Implementierung und Nachbereitung der Diplomarbeit
Maßnahmen zur Einhaltung der beschlossenen
Geschäftspolitik
und
Marketingstrategie,
erste
Maßnahmen zur Kundenbindung und Qualitäts-
sicherung, Aufbau strategischer Partnerschaften mit
passenden Unternehmen zur Kundenbindung, Angebot
zusätzlicher
Dienstleistungen, Anzeigenschaltung und
Promotion
zur
Kundengewinnung, Gestaltung des POS,
Planung
von
Sonderaktionen
Erwerb persönlicher Kompetenzen in branchenfremden Berufen
15.07.1995 -
Nebentätigkeit im Einzelhandel
31.09.1997 Sparmarkt
Freiberg
Wareneingang, Verkauf
01.10.1997 -
Nebentätigkeit im Einzelhandel
31.04.1998
Kaufland GmbH & Co. KG, Steinheim
Service,
Kasse
01.05.1998 -
Nebentätigkeit in der Gastronomie
31.06.1999
Coco Bello GmbH, Ludwigsburg
Service,
Bar,
Küche,
Bestellungen
01.09.1999 -
Vollzeitbeschäftigung in der Gastronomie
31.09.2000
Blauer Engel GmbH, Ludwigsburg
Service,
Bar,
Catering
01.10.2000 -
Nebentätigkeit in der Gastronomie
31.06.2002
Blauer Engel GmbH, Ludwigsburg
Service,
Bar,
Catering

Bewerbung Sandra Pohland
6
Seit 01.11.1999
Diverse Promotion- und Hostessenjobs auf
selbständiger
Basis
Seit 01.07.2000
Nebentätigkeit in der Gastronomie
Barcode, Stuttgart
Service,
Bar
Ehrenamtliche Tätigkeiten
Juli 1998
Kinderbetreuung in der Stadtranderholung, Freiberg
1997 - 1998
Schülermitverwaltung, Sportreferentin
1998-1999
Schülermitverwaltung, Schulsprecherin der
Gesamtschule und Kulturreferentin
Seit 2004
Organisation und Initiation eines Hilfsprojekts in Laos,
Asien
Gründung des Vereins ,,Freunde Laos", Revision,
Presse, Ausstellungen
EDV
·
Umgang mit PC und Mac
·
Umgang mit den folgenden Office Anwendungen :
- MS Word 2000, XP
- MS Excel 2000, XP
- MS PowerPoint 2000, XP
·
Umgang mit dem Statistikprogramm SPSS
·
Umgang mit THEORG (Therapieorganisations-
Programm)

Bewerbung Sandra Pohland
7
Sprachen
·
Deutsch, Muttersprache
·
Englisch, verhandlungssicher (Schrift und Sprache)
·
Französisch, Grundlagen (Schrift und Sprache)
Auslandserfahrung
Juli -
Sprachreise, New York und Los Angeles
August 1999
November -
Kulturreise Asien, Thailand
Dezember 2002
März -
Kulturreise Asien, Thailand und Laos
April 2004
Dezember 2005
Projektbetreuung, Luang Prabang, Laos
Stuttgart den 10.02.2007
Sandra Pohland

Abstract
I
Abstract
Das Wachstum des Fitnessmarktes in Deutschland scheint seit den
vergangenen Jahren allmählich zu stagnieren. Große Fitnessketten sind auf
dem Vormarsch, setzen mit ihren Preisen und Leistungen klare Maßstäbe und
verdrängen kleine Einzelunternehmen. Ist für ein neues Unternehmen
überhaupt noch Platz im Markt? Und mit welchen Mitteln kann sich ein kleines
Unternehmen erfolgreich gegenüber den Großen der Branche profilieren?
Diese Fragen sollen in vorliegender Diplomarbeit behandelt werden. Das Ziel
dieser Arbeit ist die Entwicklung einer geeigneten Marketingstrategie für das
neu gegründete medizinische Gesundheitsstudio Pro Aktiv GmbH. Durch eine
klare strategische Ausrichtung soll sich das kleine Unternehmen gegenüber den
,,Giganten" im Markt langfristig behaupten können. Zur Heranführung an das
Thema werden zunächst marketingtheoretische Grundlagen vermittelt. Dieser
Grundlagenteil setzt sich mit den Begriffen der Marketingstrategie und den
Besonderheiten von Dienstleistungen auseinander. Anschließend werden im
Rahmen einer strategischen Analyse die internen und externen Marktkräfte
ausführlich analysiert um einen genauen Überblick über die Ausgangssituation
der Pro Aktiv GmbH zu erhalten. Danach werden verschiedene grundsätzliche
marketingstrategische Optionen vorgestellt und ihre Vorteilhaftigkeit für das
Unternehmen geprüft. Auf Basis dieser Ergebnisse, sowie einer
Zielformulierung wird eine individuelle Marketingstrategie für Pro Aktiv
entwickelt und Hinweise zu deren Umsetzung durch geeignete Maßnahmen
gegeben.

Inhaltsverzeichnis
II
Inhaltsverzeichnis
Abstract ...I
Inhaltsverzeichnis...II
Abbildungsverzeichnis... IV
Tabellenverzeichnis... V
Abkürzungsverzeichnis... VI
1 Einleitung...1
1.1 Strategien als kritischer Erfolgsfaktor ­ auch in KMU?...1
1.2 Aufbau der Arbeit ...2
2 Theoretische Grundlagen und Begriffsabgrenzungen ...4
2.1 Die Einordnung des Strategischen Marketings...4
2.1.1 Der konzeptionelle Ansatz der Marktorientierung als Ausgangspunkt...4
2.1.2 Die Marketingstrategie als Bestandteil der Marketingkonzeption ...5
2.2 Der Prozess der Strategieentwicklung...7
2.3 Marketingstrategien bei Dienstleistungsunternehmen...9
2.3.1 Merkmale und Vermarktungsbesonderheiten von Dienstleistungen...9
2.3.2 Marketingstrategische Besonderheiten von Dienstleistungen ...12
3 Die Pro Aktiv GmbH ­ Ein Unternehmen in Gründung...13
3.1 Das Gründerteam und der Weg zur Gründung...14
3.2 Von der Geschäftsidee zum Geschäftsmodell...15
4 Die strategische Analyse als Informationsgrundlage...19
4.1 Analyse der externen Marktkräfte...19
4.1.1 Umweltanalyse ...19
4.1.2 Die Analyse der Fitnessbranche...23
4.1.2.1 Der Fitnessmarkt in Deutschland...23
4.1.2.2 Fünf-Kräfte-Modell der Wettbewerbsintensität nach Porter ...27
4.1.2.3 Die Wettbewerbskräfte der Fitnessbranche...30
4.1.3 Analyse der potentiellen Kunden...34
4.1.3.1 Besonderheiten des Käuferverhaltens bei Dienstleistungen ...34
4.1.3.2 Die Zielgruppe von Pro Aktiv ...37
4.1.4 Konkurrenzanalyse...45
4.1.4.1 Wettbewerbsprofile der relevanten Konkurrenten ...47

Inhaltsverzeichnis
III
4.2 Analyse der internen Unternehmensressourcen ...51
4.3 Integration Analyseergebnisse in der SWOT-Matrix...53
5 Strategische Gestaltungsmöglichkeiten des Unternehmens Pro Aktiv..57
5.1 Festlegung der Marketingziele als Ausgangspunkt ...57
5.2 Grundsätzliche marketingstrategische Optionen ...60
5.2.1 Die Produkt/Marktmatrix nach Ansoff ...60
5.2.1.1 Die Marktfeldstrategien und deren Relevanz für Pro Aktiv ...62
5.2.2 Generische Wettbewerbsstrategien nach Porter ...66
5.2.3 Marktparzellierungsstrategien ...71
5.2.3.1 Differenzierung der Marktbearbeitung ...71
5.2.3.2 Totale und partiale Marktabdeckung ...74
5.3 Wettbewerbsorientierte Positionierung von Pro Aktiv...76
6 Die Marketingstrategie von Pro Aktiv ...78
6.1 Strategische Stoßrichtungen zur Differenzierung gegenüber der
Konkurrenz...78
6.1.1 Sicherung einer überlegenen Qualität aus Sicht der Kunden ...80
6.1.2 Management der Kundenbeziehungen...85
6.1.3 Strategische Partnerschaften zur Realisierung von Wettbewerbs-
vorteilen...91
7 Fazit...94
Literaturverzeichnis...97
Schriftliche Medien ...97
Elektronische Medien ...103
Anhang 1 ...105
Anhang 2 ...107
Anhang 3 ...111

Abbildungsverzeichnis
IV
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Die Elemente einer Marketingkonzeption...6
Abbildung 2: Der Prozess der Strategieentwicklung ...8
Abbildung 3: Gesundheitsbewusstsein in der Bevölkerung ...22
Abbildung 4: Nachfragerstruktur der Fitnessbranche...27
Abbildung 5: Dauer der Mitgliedschaft auf Basis aktiver Mitglieder...27
Abbildung 6: Fünf-Kräfte-Modell der Wettbewerbsintensität für die
Fitnessbranche...32
Abbildung 7: Interesse an einem Gesundheitstraining...39
Abbildung 8: Altersverteilung der interessierten Personen ...39
Abbildung 9: Interesse am Gesundheitstraining nach Altersgruppen...40
Abbildung 10: Beweggründe für sportliche Betätigung der Interessierten...41
Abbildung 11: Bedeutung der Qualifikation des Personals ...41
Abbildung 12: Zahlungsbereitschaft für ein medizinisches
Gesundheitstraining...42
Abbildung 13: Zahlungsbereitschaft in Bezug auf die Wertschätzung der
Gesundheit ...43
Abbildung 14: Präferierte Trainingsuhrzeiten...44
Abbildung 15: Präferierte Wochentage ...44
Abbildung 16: Stärken-Schwächen-Profil von Pro Aktiv im Vergleich zur
Konkurrenz ...52
Abbildung 17: Kundenbezogene Ziele von Pro Aktiv im Rahmen der
Erfolgskette...59
Abbildung 18: Produkt/Markt-Matrix nach Ansoff ...61
Abbildung 19: Generische Wettbewerbsstrategien nach Porter...67
Abbildung 20: Die wettbewerbsorientierte Positionierung Pro Aktivs ...77
Abbildung 21: Die Elemente der Marketingstrategie von Pro Aktiv...79
Abbildung 22: Instrumente des Kundenbindungsmanagements...91

Tabellenverzeichnis
V
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Entwicklung der Fitnessbranche in Deutschland seit 1990 ...24
Tabelle 2: Führende Fitnessketten in Deutschland 2004 ...26
Tabelle 3: Wettbewerbsprofile von Kieser Training, Life und jonny-m. ...50
Tabelle 4: SWOT-Analyse für Pro Aktiv ...55
Tabelle 5: Qualitätsdimensionen einer Dienstleistung ...81
Tabelle 6: Fragen einer Critical Incident Technique...85

Abkürzungsverzeichnis
VI
Abkürzungsverzeichnis
bzw.
beziehungsweise
d.h.
DL
DSSV
das heißt
Dienstleistung
Deutscher Sportstudioverband
Hrsg.
i.a.
Herausgeber
im allgemeinen
i.d.R.
KKV
Mio.
in der Regel
komparativer Konkurrenzvorteil
Millionen
Mrd.
Nr.
Milliarden
Nummer
qm
ROI
Quadratmeter
Return on Investment
S.
Seite(n)
sog.
sogenannte(n)
u.a.
u.s.w.
unter anderem
und so weiter
v.a.
vgl.
vor allem
vergleiche
z.B.
zum Beispiel

1
1 Einleitung
1.1 Strategien als kritischer Erfolgsfaktor ­ auch in KMU
1
?
,,Allgemein meint der Begriff Strategie einen genauen Plan des eigenen
Vorgehens, der dazu dient, ein Ziel zu erreichen, indem man diejenigen
Faktoren, die in die eigene Aktion hineinspielen könnten, von vornherein
einzukalkulieren versucht."
2
Im Rahmen einer Unternehmensgründung ist ein
solch bewusst angelegter Plan sehr wichtig, da sich der Gründer dabei
antizipativ mit der Zukunft auseinandersetzen muss. Ohne Planung verliert
auch die Kontrolle des Erreichten an Bedeutung, da aus Abweichungen nicht
gelernt werden kann.
3
Der in der Literatur betonten Wichtigkeit der
strategischen Planung steht ein erhebliches Defizit an strategischer Ausrichtung
in der Unternehmenspraxis gegenüber. Strategische Überlegungen sind in
kleineren und mittleren Unternehmen noch keine Selbstverständlichkeit.
Entscheidungen werden überwiegend aus dem Bauch heraus getroffen,
Chancen werden situativ ergriffen und Strategien sind allenfalls kurzfristiger
Art.
4
In der Praxis liegt lediglich bei 20% der Gründungen ein schriftliches
Geschäftskonzept vor. Die Gründe für dieses geringe Ausmaß der
strategischen Planung liegen zum einen im ,,nicht können", zum anderen im
,,nicht wollen". Viele Gründer ohne betriebswirtschaftliche Ausbildung tun sich in
Sachen Planung schwer, da ihnen die dazu nötigen Erfahrungen und
Fähigkeiten fehlen. Häufig wird allerdings auch behauptet, Planung enge die
Flexibilität sowie die insbesondere in Gründungsunternehmen existierende
unternehmerische, innovative Kultur ein. Der Realität kann eine solche
Auffassung meist nicht standhalten, denn strategische Planung erweitert die
Möglichkeiten und die Fähigkeit, auf sich wandelnde unternehmensinterne und -
externe Bedingungen zu reagieren.
5
1
Kleine und mittelgroße Unternehmen
2
Vgl. Fueglistaller/Müller/Volery, 2004, S. 103.
3
Vgl. Fueglistaller/Müller/Volery, 2004, S. 125.
4
Vgl. Fueglistaller/Müller/Volery, 2004, S. 103.
5
Vgl. Harms/Kraus, 2005, S. 68 f.

2
Aus diesem Grund sieht die Pro Aktiv GmbH die strategische Planung als
wesentlichen Baustein ihres Unternehmenskonzepts. Durch die Aufarbeitung
betriebswirtschaftlich relevanter Themenstellungen und die ausführliche
Analyse der Ausgangssituation soll für die Gründer ein Leitkonzept erstellt
werden, das für eine klare strategische Ausrichtung am Markt dienen und
gleichzeitig etwaige Unsicherheiten der Zukunft reduzieren soll.
1.2 Aufbau der Arbeit
Das einführende Kapitel befasst sich mit den theoretischen Grundlagen des
Marketings. Dabei geht es um die Einordnung des strategischen Marketings,
den Prozess der Strategieentwicklung sowie um die Darstellung der generellen
Vermarktungsbesonderheiten von Dienstleistungen.
Nach der Vorstellung des Gründerteams sowie des Geschäftsmodells der Pro
Aktiv GmbH in Kapitel 3, folgt in Kapitel 4 eine ausführliche Analyse der
externen Marktbedingungen und der internen Unternehmensressourcen. Zu
den vorgestellten Analysemethoden werden in einem ersten Schritt die
jeweiligen theoretischen Grundlagen vermittelt, um diese im Anschluss auf den
Kontext der Fitnessbranche anwenden zu können. Im Einzelnen erfolgt eine
Analyse relevanter Umweltfaktoren, der Fitnessbranche, der Besonderheiten
des Nachfrageverhaltens bei der Dienstleistung des medizinischen
Gesundheitstrainings, sowie der identifizierten relevanten Konkurrenten der Pro
Aktiv GmbH. Für ein neues Unternehmen ist die Erkenntnis darüber, ob es
überhaupt einen Bedarf für die angebotene Leistung gibt und wer die
potentiellen Nachfrager sind, von großer Bedeutung. Zur Klärung dieser Fragen
wurde im Rahmen der strategischen Analyse eine eigene Markterhebung
durchgeführt, deren Ergebnis eine ausführliche Charakterisierung der
Zielgruppe der Pro Aktiv GmbH darstellt.
In Kapitel 5 erfolgt aufbauend auf der Zielformulierung für die Pro Aktiv GmbH
eine Vorstellung grundsätzlicher strategischer Gestaltungsoptionen. Nach
Erläuterung der Theorien bzw. Konzepte wird deren Anwendbarkeit auf die Pro
Aktiv GmbH geprüft und deren Vorteilhaftigkeit geklärt. Durch die theoretische

3
Fundierung soll insbesondere den Unternehmensgründern ein Gefühl für
strategisches Denken und Handeln vermittelt werden. Zusammenfassend
erfolgt die strategische Positionierung der Pro Aktiv GmbH im Fitnessmarkt.
Auf der Grundlage der gesammelten Erkenntnisse wird in Kapitel 6 die
individuelle Strategie der Pro Aktiv GmbH vorgestellt. Sie soll zur Erreichung
der formulierten Ziele sowie zu einer klaren Profilierung gegenüber dem
Wettbewerb beitragen und einen Rahmen für nachfolgende Entscheidungen
liefern. Dazu wurden drei konkrete strategische Ansatzpunkte bzw.
Stoßrichtungen entwickelt und Möglichkeiten zu deren Umsetzung aufgezeigt.

4
2 Theoretische Grundlagen und Begriffsabgrenzungen
2.1 Die Einordnung des Strategischen Marketings
2.1.1 Der konzeptionelle Ansatz der Marktorientierung als Ausgangspunkt
Kaum eine andere wirtschaftswissenschaftliche Teildisziplin erlebte in den
letzten Jahrzehnten eine vergleichende Entwicklung wie das Marketing.
Grundlegende Veränderungen der Markt- und Wettbewerbsbedingungen
erforderten eine Erweiterung des Marketingverständnisses. Marketing stellt
nicht mehr nur eine betriebliche Funktion im Sinne einer operativen
Vermarktung
der
Absatzgüter
dar,
sondern
eine
umfassende
Querschnittsfunktion, die alle Unternehmensentscheidungen auf die
Bedürfnisse der Kunden und die Anforderungen des Marktes ausrichtet.
6
Somit ist unter Marketing die ,,bewusst marktorientierte Führung des gesamten
Unternehmens oder marktorientiertes Entscheidungsverhalten in der
Unternehmung"
7
zu verstehen. Die Definitionen zum Marketingbegriff sind
vielfältig, grundlegend ist allerdings die überwiegende Charakterisierung als
Denkhaltung, als Konzept der Unternehmensführung, als Maxime oder als
Führungsphilosophie. Diese ganzheitliche Sichtweise des Unternehmens betont
den Dominanzcharakter des Marketings und führt zum Konzept des
Strategischen Marketings. Die systematische Analyse der Unternehmung, des
Marktes (Kunden, Konkurrenten, Marktpartner) und des weiteren Umfelds soll
dazu beitragen, bestehende bzw. künftige Potentiale und Risiken frühzeitig zu
erkennen. Damit soll das Unvorhersehbare planbar gemacht werden, um
nachhaltige Wettbewerbsvorteile zu generieren, zu verteidigen oder
auszubauen.
8
Um sich beständig, profitabel und erfolgreich behaupten zu
können,
muss
ein
Unternehmen
zumindest
einen
strategischen
6
Vgl. Becker, 2006, S. 1 f..
7
Vgl. Meffert, 2000, S. 8.
8
Vgl. Hörschgen/Kirsch/Käßer-Pawelka/Grenz, 1993, S. 11 ff.

5
Wettbewerbsvorteil bzw. komparativen Konkurrenzvorteil besitzen.
9
Dabei
handelt es sich um Leistungen, die
aus Sicht der Kunden insgesamt oder bezüglich einzelner Merkmale
gegenüber Leistungen der Konkurrenten überlegen sind,
für den Kunden wichtig sind,
von ihm wahrgenommen werden,
und die dauerhaft im Wettbewerb bestehen, also nicht schnell eingeholt
bzw. imitiert werden können.
10
Da in allen Wertschöpfungsaktivitäten des Unternehmens Quellen für
komparative Konkurrenzvorteile liegen können, stellt ,,Marketing als
Management von KKVs" ein integratives Konzept dar.
11
Der strategische
Wettbewerbsvorteil dient dabei als übergeordnetes Ziel des marktorientierten
Handelns und damit auch des Strategischen Marketings.
12
2.1.2 Die Marketingstrategie als Bestandteil der Marketingkonzeption
Eine auf das Unternehmen abgestimmte Marketing-Konzeption, die alle markt-
und kundenrelevanten Entscheide hierarchieübergreifend koordiniert und
festlegt, ist zur Umsetzung des Marketings im Sinne marktorientierter
Unternehmensführung von zentraler Bedeutung.
13
Sie ist das Resultat
genauer strategischer Analysen und setzt dabei koordinierte Entscheidungen
auf drei logisch aufeinander folgenden Ebenen voraus, und zwar auf der Ziel-,
Strategie- und der Marketingmix- bzw. Instrumentalebene.
14
,,Eine Marketing-
Konzeption kann aufgefasst werden als ein schlüssiger, ganzheitlicher
Handlungsplan (,,Fahrplan"), der sich an angestrebten Zielen (,,Wunschorten")
orientiert, für ihre Realisierung geeignete Strategien (,,Route") wählt und auf
ihrer Grundlage die adäquaten Marketinginstrumente (,,Beförderungsmittel")
9
Vgl. Meyer/Blümelhuber, 1998, S. 387.
10
Vgl. Homburg, 2003, S. 395.
11
Vgl. Backhaus, 2003, S.
12
Vgl. Backhaus, 2003, S. 39.
13
Vgl. Becker, 2006, S. 3.
14
Vgl. Meffert, 2000, S. 61 f.

6
festlegt."
15
In Abbildung 1 sind die Elemente einer Marketingkonzeption
zueinander in Bezug gesetzt.
1. Ebene
Marketingziele
3. Ebene
Marketingmaßnahmen bzw.
Marketing-Instrumente
2. Ebene
Marketingstrategie
K
on
kre
tis
ie
ru
ng
Wo wollen wir hin?
Bestimmung der ,,Wunschorte"
Wie kommen wir dahin?
Festlegung der ,,Route"
Was müssen wir dafür einsetzen?
Wahl der ,,Beförderungsmittel"
1. Ebene
Marketingziele
3. Ebene
Marketingmaßnahmen bzw.
Marketing-Instrumente
2. Ebene
Marketingstrategie
K
on
kre
tis
ie
ru
ng
Wo wollen wir hin?
Bestimmung der ,,Wunschorte"
Wie kommen wir dahin?
Festlegung der ,,Route"
Was müssen wir dafür einsetzen?
Wahl der ,,Beförderungsmittel"
Abbildung 1: Die Elemente einer Marketingkonzeption
Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Becker J., 2006, S. 4
Im Rahmen der Marketingkonzeption stellen Marketingziele konkrete Angaben
über angestrebte zukünftige Zustände bzw. Resultate des marktbezogenen
unternehmerischen Handelns dar.
16
Sie sind aus den Oberzielen des
Unternehmens im Sinne einer Mittel-Zweck-Relation abzuleiten und nach Inhalt,
Ausmaß und zeitlichem Bezug zu konkretisieren.
17
Auf Grundlage der
Marketingziele sind zieladäquate Strategien zu formulieren, um durch
systematische Ausrichtung aller Handlungen ein ,,Durchwursteln" (,,muddling
through")
vermeiden.
18
Marketingstrategien
nehmen
eine
wichtige
Vermittlungsfunktion zwischen den Marketingzielen und dem Einsatz der
Marketinginstrumente ein. Eine Strategie kanalisiert zum einen alle
Entscheidungen im Hinblick auf die Zielerreichung, zum anderen stellt sie den
Orientierungsrahmen für den effizienten Einsatz der Marketing-Instrumente
15
Vgl. Becker, 2006, S. 5.
16
Vgl. Becker, 2006, S. 14.
17
Vgl. Kuhnle, 1989, S. 33 ff.
18
Vgl. Raffée, 1984, S. 67.

7
dar.
19
,,Insofern ist eine Marketingstrategie als ein bedingter, langfristiger,
globaler Verhaltensplan zur Erreichung der Unternehmens- und Marketingziele
zu charakterisieren."
20
Sie zeigt somit den grundsätzlichen Weg zur Erzielung
von
Wettbewerbsvorteilen
auf,
indem
sie
den
marktorientierten
Handlungsrahmen eingrenzt.
21
Die Entwicklung einer Marketingkonzeption stellt einen iterativen und
dynamischen Planungsprozess dar und erfordert hohen Koordinationsaufwand.
Ziele lassen sich ohne Betrachtung der strategischen Handlungsoptionen nur
schwierig festlegen und müssen häufig aufgrund strategischer Aktivitäten
revidiert werden. Aber auch die Durchführung operativer Maßnahmen kann eine
Strategieanpassung erforderlich machen.
22
Eine Strategie muss demnach stets
vor dem Hintergrund komplexer und dynamischer Umfeldbedingungen gesehen
werden. Um bei unvorhersehbaren Entwicklungen weiterhin im vorgegebenen
Rahmen agieren zu können, muss die Strategie ein hohes Maß an Flexibilität
aufweisen und darf nicht von zu detaillierten Vorgaben bestimmt werden.
23
2.2 Der Prozess der Strategieentwicklung
Die folgenden Ausführungen dieser Arbeit orientieren sich an dem Prozess der
Strategieentwicklung, wie er in Abbildung 2 dargestellt ist. Dieser
informationsaufnehmende, informationsverarbeitende und willensbildende
Prozess lässt sich in drei logisch differenzierbare Phasen aufgliedern.
19
Vgl. Becker, 2006, S. 140.
20
Vgl. Meffert, 2000, S. 62.
21
Vgl. Benkenstein, 1997, S. 15.
22
Vgl. Meffert, 2000, S. 62 f.
23
Vgl. Meyer/Mattmüller, 1993, S. 20 ff.

8
Strategische
Analyse
Strategische
Gestaltung
Strategische
Implementierung
Analyse der
externen Marktkräfte
Analyse der internen
Unternehmens-
ressourcen
Aggrega-
tion:
SWOT-
Matrix
Strategische
Alternativen zur
Positionierung
Bewertung und
Auswahl
Umsetzung und
Kontrolle
Strategie-
konforme
Maßnahmen
2
Kontinuierlicher Prozess
Strategische
Analyse
Strategische
Gestaltung
Strategische
Implementierung
Analyse der
externen Marktkräfte
Analyse der internen
Unternehmens-
ressourcen
Aggrega-
tion:
SWOT-
Matrix
Strategische
Alternativen zur
Positionierung
Bewertung und
Auswahl
Umsetzung und
Kontrolle
Strategie-
konforme
Maßnahmen
2
Analyse der
externen Marktkräfte
Analyse der internen
Unternehmens-
ressourcen
Aggrega-
tion:
SWOT-
Matrix
Strategische
Alternativen zur
Positionierung
Bewertung und
Auswahl
Umsetzung und
Kontrolle
Strategie-
konforme
Maßnahmen
2
Kontinuierlicher Prozess
Abbildung 2: Der Prozess der Strategieentwicklung
Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Kerth/Pütmann, 2005, S. 1
Die Analyse der strategischen Ausgangssituation bildet die Grundlage aller
Marketingentscheidungen. Eine konkrete Zielformulierung sowie die
Entwicklung von Marketingstrategien und -maßnahmen sind ohne genaue
Kenntnis der Rahmenbedingungen und deren Wirkungsweise kaum möglich.
Die strategische Analyse lässt sich in zwei Teile gliedern, die Analyse der
internen Unternehmensressourcen und die Analyse der externen Marktkräfte
(globale Unternehmensumwelt und bearbeitete Märkte). Problematisch ist
hierbei, aus der Vielzahl unterschiedlichster Informationen die für das
Unternehmen und die jeweilige Entscheidungssituation relevanten Daten
herauszufiltern. Als Hilfsmittel zur Verdichtung und Strukturierung der
gewonnenen Daten kann abschließend die SWOT-Analyse dienen.
24
Die Phase der strategischen Gestaltung steckt die grundsätzlichen
Handlungsmöglichkeiten ab. Ausgehend von der individuellen Situation des
betrachteten Unternehmens können mehrere alternative Strategien sinnvoll
24
Vgl. Hörschgen/Kirsch/Käßer-Pawelka/Grenz, 1993, S.23 ff.

9
sein, insbesondere wenn das Umfeld von hoher Unsicherheit gekennzeichnet
ist. Diese sind dann in einem weiteren Schritt nach wirtschaftlichen Kriterien zu
bewerten und auszuwählen. Bei der Formulierung von Strategien kann man
sich an unterschiedlichen strategischen Denkmodellen und Leitfragen
orientieren.
25
Eine Herausforderung des strategischen Marketings besteht darin,
ein konsistentes strategisches Profil zu erstellen. Hierzu sind Festlegungen auf
unterschiedlichen strategischen Entscheidungsfeldern nötig.
Häufig scheitern gut geplante Marketingstrategien an ihrer effizienten
Implementierung. Diese kann als Prozess aufgefasst werden, der die Strategie
in aktionsfähige Handlungen umwandelt und sicherstellt, dass diese im Hinblick
auf die verfolgten Ziele richtig durchgeführt werden.
26
Hieraus ergeben sich
zwei wesentliche Aufgaben. Zum einen muss die Marketingstrategie auf die
Weise durchgesetzt werden, dass sie von den Mitarbeitern akzeptiert wird. Zum
anderen muss sie durch eine Konkretisierung des globalen Strategierahmens
sowie durch eine Anpassung der Unternehmensorganisation durchgesetzt
werden.
27
Von der Implementierung nicht zu trennen ist die Kontrolle mit der
Aufgabe, über die Strategieumsetzung zu wachen und gegebenenfalls
Anpassungen vorzunehmen.
28
Die Strategische Implementierung wird
allerdings im Rahmen dieser Diplomarbeit nicht näher dargestellt.
2.3 Marketingstrategien bei Dienstleistungsunternehmen
2.3.1 Merkmale und Vermarktungsbesonderheiten von Dienstleistungen
Der Begriff der Dienstleistung ist ein gängiger Begriff, dennoch lässt er sich
nicht einfach abgrenzen. In der Literatur hat sich v.a. eine Definition anhand der
konstitutiven Merkmale von Dienstleistungen durchgesetzt, die sich aus dem
potenzial-, prozess- und ergebnisorientierten Definitionsansatz ableiten lassen.
Diese Ansätze stehen nicht in Konkurrenz zueinander, vielmehr sind sie zur
25
Vgl. Homburg/Krohmer, 2003, S. 369
26
Vgl. Kotler/Bliemel, 1999, S. 1176
27
Vgl. Meffert, H., 2000, S. 1103.
28
Vgl. Homburg/Krohmer, 2003, S. 369.

10
umfassenden
Charakterisierung
von
Dienstleistungen
in
einem
phasenbezogenen Zusammenhang zu sehen.
29
Die konstitutiven Merkmale
sollen am Beispiel der Leistung eines Fitnessstudios verdeutlicht werden.
Die potentialorientierte Definition geht von den Leistungspotentialen des
Anbieters aus, d.h. von der Leistungsfähigkeit und -bereitschaft, die
Dienstleistung in angebotener Weise zu erbringen.
30
Potentiale zur
Dienstleistungserstellung können in Form von Menschen (z.B. Know-how,
körperliche Fähigkeiten) oder Maschinen vorliegen. Eine Dienstleistung stellt
demnach zu Beginn lediglich ein Leistungsversprechen gegenüber dem Kunden
dar.
31
Für den Kunden ist somit das wahrgenommene Kaufrisiko größer als bei
Sachgütern, da erhebliche Unsicherheit über die Qualität der Dienstleistung
besteht.
32
So sind bei einem Fitnessstudio zwar die Ausstattung, der
Gerätepark sowie die objektive Qualifikation der Trainer zu beurteilen, jedoch
nicht die Qualität in der die konkrete Dienstleistung erbracht wird.
Die prozessorientierte Definition stellt den Dienstleistungsprozess in den
Mittelpunkt, der durch den synchronen Kontakt von Anbieter und Nachfrager
bzw. dessen Objekten gekennzeichnet ist. Die Dienstleistung kann erst dann
erbracht werden, wenn der Nachfrager einen sog. externen Faktor aus seinem
Verfügungsbereich in den internen Leistungserstellungsprozess einbringt.
33
Externer Faktor kann dabei ein Lebewesen (z.B. der Kunde beim
Fitnesstraining), ein materielles Gut (z.B. ein Anzug, der gereinigt werden soll),
ein nominales Gut (z.B. Geld, das angelegt werden soll), eine Information (z.B.
Unternehmensinformationen bei der Beratung) oder ein Recht sein.
34
Sowohl
Dienstleistungsprozess als auch -ergebnis werden also nicht nur vom Anbieter,
sondern auch von Außen beeinflusst, da sich der externe Faktor dem
Gestaltungsspielraum des Anbieters entzieht. Die Qualität einer Dienstleistung
29
Vgl. Meffert/Bruhn, 2003, S. 27 f.
30
Vgl. Schaller/Rackensperger/Reichwald, 2004, S. 51.
31
Vgl. Voeth/Gawantka/Rabe, 2004, S. 8 f.
32
Vgl. Homburg/Krohmer, 2003, S. 810.
33
Vgl. Meffert/Bruhn, 2003, S. 28.
34
Vgl. Grün/Brunner, 2002, S. 26.

11
ist daher immer auch vom Ausmaß der Beteiligung des Kunden bzw. von der
Qualität des externen Faktors abhängig.
35
Mit zunehmender Integration des
Kunden nimmt in der Regel die Individualität der Dienstleistung zu, wodurch die
Standardisierung und damit auch die Sicherung einer gleich bleibenden Qualität
erschwert werden.
36
Die Mitwirkung des Nachfragers bzw. dessen Faktoren bei
der Erstellung der Dienstleistung, bedeutet ein Zusammenfallen von Produktion
und Konsum. Diese Eigenschaft wird in der Literatur als ,,Uno-Actu-Prinzip"
bezeichnet.
37
Hierbei wird deutlich, welchen Stellenwert der persönliche Kontakt
zum
Kunden
einnimmt,
um
insbesondere
bei
kontinuierlicher
Leistungserbringung
ein
Vertrauensverhältnis
für
eine
längere
Geschäftsbeziehung aufzubauen.
38
Beim Fitnesstraining muss der Nachfrager
i.d.R. zwei externe Faktoren einbringen. Zum einen sich selber durch seine
aktive Teilnahme am Training, zum anderen Informationen über seine
Trainingsziele sowie über eventuelle körperliche Beschwerden. Die Integration
des Kunden ist hier besonders hoch, weshalb auch die Leistung sehr individuell
zu gestalten ist. Dabei beeinflusst der Kunde die Qualität zu einem großen Teil
selber, da nur durch seine aktive Teilnahme eine Erreichung seiner Ziele
ermöglicht wird.
Die ergebnisorientierte Definition bezieht sich auf das Resultat der
Dienstleistung als immaterielles Gut in Abgrenzung zu materiellen Sachgütern.
Dieses Merkmal ist allerdings sehr umstritten, da das Ergebnis einer
Dienstleistung auch materielle Komponenten enthalten kann. Eine Abgrenzung
zu Sachleistungen kann auf Basis dieses Merkmals daher nur graduell
stattfinden.
39
Die Immaterialität zeigt sich dem ungeachtet in ihrer Wirkung auf
den externen Faktor. Das Anliegen des Anbieters ist demzufolge nicht die
Herstellung materieller Güter, sondern Verrichtungen am Nachfrager selbst
oder an den von ihm eingebrachten Objekten vorzunehmen.
40
Aus der
35
Vgl. Haller, 2002, S. 7.
36
Vgl. Voeth/Gawantka/Rabe, 2004, S. 10.
37
Vgl. Bieger/Gräf, 2004, S. 499.
38
Vgl. Fueglistaller/Müller/Volery, 2004, S. 301.
39
Vgl. Wagenheim, F. v., 2005, S. 245.
40
Vgl. Welter, M., 2005, S. 97.

12
Immaterialität lassen sich zwei Nebenmerkmale ableiten, die Nichtlagerfähigkeit
und die Nichttransportfähigkeit. Dienstleistungen können nicht vorab produziert
und gelagert werden, sondern müssen zu dem Zeitpunkt produziert werden zu
dem sie nachgefragt werden. Sie können auch nicht erstellt und anschließend
über Raum und Zeit transportiert werden.
41
Immaterialität liegt bei der Leistung
Fitnesstraining sowie deren Wirkung offensichtlich vor.
Des Weiteren ergibt sich eine Besonderheit hinsichtlich der Nutzungsphase.
Zwar produzieren Sachleister und Dienstleister beide ein immaterielles Gut in
Form der Nutzenstiftung, unterscheiden sich aber hinsichtlich der Quelle dieses
Nutzens. Bei einem Sachleister stellt immer nur das Ergebnis des
Produktionsprozesses die Quelle der Nutzenstiftung für den Nachfrager dar,
während bei einem Dienstleister sowohl das Ergebnis als auch der Prozess der
Leistungserstellung einen Nutzen stiften können.
42
Der Nutzen eines
Fitnesstrainings kann einerseits durch die Prozessphase zustande kommen,
nämlich durch das Erlebnis und den Spaß während des Aufenthalts. Er kann
aber auch durch das Ergebnis des Trainings in Form einer Verbesserung der
körperlichen Fitness vorliegen.
2.3.2 Marketingstrategische Besonderheiten von Dienstleistungen
Auch in Dienstleistungsbetrieben spielt die strategische Marketingplanung eine
zentrale Rolle. Das Vorgehen zur Entwicklung einer Marketingstrategie ist im
Wesentlichen unabhängig davon ob eine Sach- oder Dienstleistung vermarktet
werden soll.
43
Der Prozess der Strategieentwicklung lässt sich somit in analoger
Weise übertragen. Im Folgenden soll dennoch kurz auf etwaige Besonderheiten
der einzelnen Prozessphasen hingewiesen werden.
Die im Konsumgütermarketing diskutierten strategischen Analyseinstrumente
der internen und externen Rahmenbedingungen finden auch im
Dienstleistungsmarketing Anwendung. Allerdings ergeben sich bei Lern- und
41
Vgl. Meffert, 2000, S. 1160 f.
42
Vgl. Kleinaltenkamp, 1998, S. 39.
43
Vgl. Homburg/Krohmer, 2003, S. 830 f.

13
Erfahrungskurvenkonzepten sowie bei den darauf aufbauenden Portfolio-
techniken Probleme bei der Kostenerfassung und Kostenzurechnung.
44
Auf die
Anwendung dieser Instrumente wird im Verlauf der Diplomarbeit allerdings
verzichtet.
Die Ziel- und die Strategieformulierung werden durch die Merkmale von
Dienstleistungen beeinflusst. Image-, Zufriedenheits- und Kundenbindungsziele
spielen bei Dienstleistungsunternehmen eine tragende Rolle. Aufgrund der
übergeordneten Bedeutung des persönlichen Kundenkontakts nehmen auch
mitarbeitergerichtete Marketingziele (z.B. Mitarbeiterzufriedenheit) eine
vergleichsweise hohe Stellung ein.
45
Ebenso beeinflussen die jeweiligen
Ausprägungen der Dienstleistungsmerkmale die Vorteilhaftigkeit bestimmter
strategischer Handlungsalternativen. Demnach spielen die jeweiligen
Kontextfaktoren
eine
bedeutende
Rolle.
Aber
auch
strategische
Entscheidungen des Anbieters beeinflussen die Dienstleistungsmerkmale, so
dass diese zum Gestaltungsobjekt der Marketingstrategie werden.
46
Bei der
Gründung eines Unternehmens bestehen i.d.R. zahlreiche solcher
Gestaltungsmöglichkeiten: Geschäftsmodell, Wahl der Zielgruppe, Ausstattung
der Räumlichkeiten und viele mehr. Daher wird im Folgenden zunächst die Pro
Aktiv GmbH und ihre Geschäftsidee vorgestellt.
3 Die Pro Aktiv GmbH ­ Ein Unternehmen in Gründung
Die Pro Aktiv GmbH ist ein Dienstleistungsunternehmen in Gründung mit Sitz in
Ludwigsburg. Dabei handelt es sich um ein medizinisches Gesundheitsstudio,
das ein qualitativ hochwertiges Fitnesstraining für gesunde und kranke
Menschen zur Prävention sowie zur Therapie anbietet.
47
44
Vgl. Meffert, 2000, S. 1165
45
Vgl. Meffert, 2000, S. 1164 f.
46
Vgl. Homburg/Krohmer, S. 831
47
Dabei handelt es sich um eine Dienstleistung, wie sie in Kapitel 2.3.1 am Beispiel des
Fitnesstrainings dargestellt wurde.

Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Jahr
2006
ISBN (eBook)
9783956362057
ISBN (Paperback)
9783836602044
Dateigröße
3.6 MB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Universität Hohenheim – Wirtschaftswissenschaften, Betriebswirtschaftslehre
Erscheinungsdatum
2007 (März)
Note
1,3
Schlagworte
marketing strategie fitness gesundheit kundenbindung
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Titel: Entwicklung einer Marketingstrategie am Beispiel des Unternehmens Pro Aktiv GmbH
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