Zusammenfassung
			
				Inhaltsangabe:Zusammenfassung:	
Diese Diplomarbeit beschäftigt sich mit den Gegebenheiten der GPS-Navigation. Dazu wird am Anfang die Funktionsweise des GPS-Systems erläutert. Im Anschluss daran wird auf das Datenprotokoll NMEA-0183, welches die Kommunikation zwischen GPS-Empfänger und angeschlossenen Gerät sicherstellt. An Hand dieses Datenprotokolls wird die Entschlüsselung der Daten des GPS-Empfängers mit Hilfe des Mikrocontrollers XC161CJ von Infineon durchgeführt.
Diese Daten dienen dann zur Berechnung eines Kurses zwischen der aktuellen, durch den GPS-Empfänger ermittelten Position und einem vorgegebenen Ziel. Diese Rechnung wird durch die Großkreisberechnung durchgeführt, auf welche auch näher eingegangen wird.
Mit Hilfe dieses errechneten Kurses kann dann durch vergleichen mit dem anliegenden Kurses, welcher von einem integrierten Kompassmodul stammt, eine Steuerinformation erzeugt und zur Verfügung gestellt.
Des Weiteren wurde eine weitere Version des Programms entwickelt, welche neben den eben genannten Eigenschaften noch alle vom GPS zur Verfügung gestellten Daten aufarbeitet und diese in entsprechender Form ebenfalls zur Verfügung stellt.
Alle in dieser Diplomarbeit verwendeten Module und deren Einbindung bzw. Verwendung ist in dieser Arbeit näher erläutert. Dies sind:
- Ein GPS-Empfänger angebunden über RS 232  Schnittstelle.
- Ein Kompassmodul (Arbeitsweise basiert auf dem Magnetfeldlinien der Erde) angebunden über I²C  Schnittstelle.
- Display (4x16, zum Anzeigen von Zwischen- und Endergebnissen) angebunden über Daten  Schnittstelle (Datenbus (parallel)).
Alle aufgeführten Module wurden mit Hilfe von in C (Programmirrung) in Compiler Keil geschrieben und befinden sich Anhang der Diplomarbeit.
Um die Daten zu nutzen wurde dem Programm noch ein Navigationsprogramm hinzugefügt, welches Daten (Koordinaten) von Punkten der zurückgelegten Strecken (in einem vorgegebenen abstand (z.B. 5m) speichert und nach erreichen des Zieles diese Daten nutzt um dem Rückweg zu bestimmen.
	
	
Inhaltsverzeichnis:Inhaltsverzeichnis:
1.AUFGABENSTELLUNG UND KURZBESCHREIBUNG8
1.1Aufgabenstellung8
1.2Kurzbeschreibung9
2.GPS10
2.1Allgemeines zu GPS10
2.2Funktionsweise des GPS-Systems11
2.2.1Aufbau des GPS-Systems11
2.2.2Das Weltraumsegment11
2.2.3Das Kontrollsegment13
2.2.4Benutzersegment14
2.3Positionsbestimmung15
2.3.1Zwei- und dreidimensionale Positionsbestimmung16
2.3.2Zeitdifferenzen zwischen Satelliten und Empfängern17
2.4Die […]
	Diese Diplomarbeit beschäftigt sich mit den Gegebenheiten der GPS-Navigation. Dazu wird am Anfang die Funktionsweise des GPS-Systems erläutert. Im Anschluss daran wird auf das Datenprotokoll NMEA-0183, welches die Kommunikation zwischen GPS-Empfänger und angeschlossenen Gerät sicherstellt. An Hand dieses Datenprotokolls wird die Entschlüsselung der Daten des GPS-Empfängers mit Hilfe des Mikrocontrollers XC161CJ von Infineon durchgeführt.
Diese Daten dienen dann zur Berechnung eines Kurses zwischen der aktuellen, durch den GPS-Empfänger ermittelten Position und einem vorgegebenen Ziel. Diese Rechnung wird durch die Großkreisberechnung durchgeführt, auf welche auch näher eingegangen wird.
Mit Hilfe dieses errechneten Kurses kann dann durch vergleichen mit dem anliegenden Kurses, welcher von einem integrierten Kompassmodul stammt, eine Steuerinformation erzeugt und zur Verfügung gestellt.
Des Weiteren wurde eine weitere Version des Programms entwickelt, welche neben den eben genannten Eigenschaften noch alle vom GPS zur Verfügung gestellten Daten aufarbeitet und diese in entsprechender Form ebenfalls zur Verfügung stellt.
Alle in dieser Diplomarbeit verwendeten Module und deren Einbindung bzw. Verwendung ist in dieser Arbeit näher erläutert. Dies sind:
- Ein GPS-Empfänger angebunden über RS 232  Schnittstelle.
- Ein Kompassmodul (Arbeitsweise basiert auf dem Magnetfeldlinien der Erde) angebunden über I²C  Schnittstelle.
- Display (4x16, zum Anzeigen von Zwischen- und Endergebnissen) angebunden über Daten  Schnittstelle (Datenbus (parallel)).
Alle aufgeführten Module wurden mit Hilfe von in C (Programmirrung) in Compiler Keil geschrieben und befinden sich Anhang der Diplomarbeit.
Um die Daten zu nutzen wurde dem Programm noch ein Navigationsprogramm hinzugefügt, welches Daten (Koordinaten) von Punkten der zurückgelegten Strecken (in einem vorgegebenen abstand (z.B. 5m) speichert und nach erreichen des Zieles diese Daten nutzt um dem Rückweg zu bestimmen.
Inhaltsverzeichnis:Inhaltsverzeichnis:
1.AUFGABENSTELLUNG UND KURZBESCHREIBUNG8
1.1Aufgabenstellung8
1.2Kurzbeschreibung9
2.GPS10
2.1Allgemeines zu GPS10
2.2Funktionsweise des GPS-Systems11
2.2.1Aufbau des GPS-Systems11
2.2.2Das Weltraumsegment11
2.2.3Das Kontrollsegment13
2.2.4Benutzersegment14
2.3Positionsbestimmung15
2.3.1Zwei- und dreidimensionale Positionsbestimmung16
2.3.2Zeitdifferenzen zwischen Satelliten und Empfängern17
2.4Die […]
Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
Jens Oehlert 
Ortsbestimmung eines Roboters mit Hilfe von GPS 
ISBN-10: 3-8324-9933-4 
ISBN-13: 978-3-8324-9933-4 
Druck Diplomica® GmbH, Hamburg, 2006 
Zugl. Helmut Schmidt Universität - Universität der Bundeswehr Hamburg, Hamburg, 
Deutschland, Diplomarbeit, 2005 
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Printed in Germany
- 3 - 
___________________________________________________________________________ 
Diplomarbeit 
Jens Oehlert 
ETTI'02 
Erklärung über die selbständige Anfertigung der Diplomarbeit gemäß  
RaPO §31, Abs. 7 
Ich erkläre hiermit,  
-
dass ich  die vorliegende Diplomarbeit selbst verfasst habe, 
-
dass ich diese Arbeit noch nicht anderweitig für Prüfungszwecke vorgelegt habe, 
-
dass ich keine anderen, als die angegebenen Quellen und Hilfsmittel benutzt habe und 
-
dass ich wörtliche und sinngemäße Zitate als solche gekennzeichnet habe   
Neubiberg, 01.12.2005 
_________________________ 
Jens Oehlert 
- 5 - 
___________________________________________________________________________ 
Diplomarbeit 
Jens Oehlert 
ETTI'02 
Inhaltsverzeichnis 
1
AUFGABENSTELLUNG UND KURZBESCHREIBUNG... 8
1.1
Aufgabenstellung ... 8
1.2
Kurzbeschreibung... 9
2
GPS ... 10
2.1
Allgemeines zu GPS ... 10
2.2
Funktionsweise des GPS-Systems... 11
2.2.1
Aufbau des GPS-Systems
... 11
2.2.2
Das Weltraumsegment
... 11
2.2.3
Das Kontrollsegment
... 13
2.2.4
Benutzersegment
... 14
2.3
Positionsbestimmung ... 15
2.3.1
Zwei- und dreidimensionale Positionsbestimmung
... 16
2.3.2
Zeitdifferenzen zwischen Satelliten und Empfängern
... 17
2.4
Die Trägerfrequenz... 18
2.5
Fehlerquellen bei GPS ... 20
2.5.1
Fehlerquelle SA
... 20
2.5.2
Fehlerquelle Satellitengeometrie
... 21
2.5.3
Satellitenumlaufbahnen
... 22
2.5.4
Mehrwegeeffekt
... 23
2.5.5
Atmosphärische Effekte
... 24
2.5.6
Uhrenungenauigkeit und Rundungsfehler
... 25
2.5.7
Relativistische Effekte
... 25
2.5.8
Differenziales GPS ( DGPS )
... 26
2.5.9
Wide Area Augmentation System (WAAS)
... 26
2.5.10
EGNOS / GALILEO
... 27
2.5.11
Erreichbare Genauigkeiten des GPS-Systems
... 27
2.6
Standard NMEA0183... 29
2.6.1
Wichtigen Datensätze des NMEA0183 Standard
... 30
3
DAS KOORDINATENSYSTEM ... 33
3.1
Geographische Breite... 33
3.2
Geographische Länge... 34
3.3
Umrechnungen Grad, Minute Sekunde... 35
4
DER GROßKREIS ... 35
4.1
Bedeutung des Großkreises ... 35
4.2
Die Großkreisberechnung... 37
- 6 - 
___________________________________________________________________________ 
Diplomarbeit 
Jens Oehlert 
ETTI'02 
4.3
Beispielrechnung Großkreisberechnung ... 38
5
AUSWAHL EINES GPSEMPFÄNGER... 41
5.1
Auswahlkriterien für einen GPSEmpfänger ... 41
5.2
Ausgewählte GPSEmpfänger... 43
6
ENTSCHLÜSSELUNG DES NMEA0183 STANDARDS ... 45
6.1
Entwurf eines Programms zum Plotten der Datensätze der ausgewählten Empfänger ... 45
6.2
C++ Programm zum Plotten des Datenstroms an der USBSchnittstelle... 46
6.3
Entschlüsselung des Datensatzes ... 48
7
DER VERSUCHAUFBAU... 62
7.1
Erstellen des Entwicklungsbords mit den benötigen Komponenten ... 62
7.2
Der Mikrokontroller XC161CJ ... 62
7.3
Die zusätzlichen Komponenten des Expansion Board ... 63
7.3.1
Spannungsstabilisierungsschaltung
... 63
7.3.2
Schaltung zur Ansteuerung eines LCDDisplays
... 64
7.3.3
Der Kompassmodul
... 64
7.3.3.1
Verwendungszweck und Funktionsweise
... 64
7.3.3.2
Anschlüsse
... 65
7.3.3.3
Kalibrierung des Kompassmoduls
... 65
7.3.4
Anschluss der GPSEmpfängers über PS2 an der RS232-Schnittstelle
... 67
8
ENTWICKLUNG DES PROGRAMMS... 68
8.1
Interrupt Service Routine (ISR) ... 69
8.1.1
Bereitgestellte Variablen durch die ISR
... 69
8.1.2
Funktionsweise der ISR
... 72
8.1.3
Funktionsweise des Programms der ISR
... 72
8.1.4
Die Headerdatei "interruptdefs.h"
... 74
8.2
Die Initialisierung der Kompassmoduls ... 74
8.3
Minimale Version des GPS - Navigationsprogramm ... 76
8.3.1
Die Bestandteile der Minimale Version
... 77
8.3.2
Die Initialisierungsdatei "GPSinit"
... 78
8.3.3
Das Minimal Navigationsprogramm
... 79
8.4
Bestandteile der Maximalversion des Navigationsprogramms ... 83
9
VERWENDUNG DES NAVIGATIONSPROGRAMMS ... 87
9.1
Verwendung der Minimale Version des Navigationsprogramms ... 90
Außerdem ist daran zu denken, dass die Zieldaten auch eingegebnen werden. Vom Hauptprogramm aus 
kann man die Variable "hin_rueck" setzen. Dabei bedeutet:... 91
9.2
Verwendung der Maximalen Version des Navigationsprogramms ... 91
- 7 - 
___________________________________________________________________________ 
Diplomarbeit 
Jens Oehlert 
ETTI'02 
10
LITERATUR UND QUELLENNACHWEIS ... 92
11
BILDERVERZEICHNIS ... 93
12
ANHANG... 94
12.1
Anhang A Datenblatt des GPS-Empfängers "Holux GM-210"... 94
12.2
Anhang B Datenblatt des GPS-Empfängers "Holux GR-211"... 94
12.3
Anhang C1 Log-Datei 1 ... 95
12.4
Anhang C2 Log-Datei 2 ... 98
12.5
Anhang D Entwicklungsboard mit Komponenten ...101
12.6
Anhang E Ansteuerung für das LCD-Display ...102
12.7
Anhang F Anschlussbelegung des GPS-Empfängers ...104
12.8
Anhang G Kompassmodul Devan CMPS03 ...105
12.9
Anhang H Externe Variablen der Maximalversion des Navigationsprogramms ...105
12.10
Anhang I Externe Variablen der Maximalversion des...107
Navigationsprogramms ...107
12.11
Code ...109
12.11.1
Gemeinsamer Code der Minimal- und Maximalversion
...109
12.11.1.1
interrupt.h
...109
12.11.1.2
interrupt.c (Minimalversion)
...110
12.11.1.3
interrupt.c (Maximalversion)
...111
12.11.1.4
interruptdefs.h
...112
12.11.1.5
Kompass.h
...113
12.11.1.6
Kompass.c
...113
12.11.1.7
GPS_ASC0_init.h
...115
12.11.1.8
GPS_ASC0_init.c
...115
12.11.2
Komponenten / Dateien der minimalen Version
...116
12.11.2.1
GPSstart.h
...116
12.11.2.2
GPSstartIntern.h
...117
12.11.2.3
GPSstart.c
...117
12.11.2.4
main.h
...121
12.11.2.5
main.c
...121
12.11.3
Komponenten / Dateien der maximalen Version
...123
12.11.3.1
GPSstart.h
...123
12.11.3.2
GPSstartIntern.h
...124
12.11.3.3
GPSstart.c
...125
12.11.3.4
GPSsatzRMC.c
...129
12.11.3.5
GPSsatzGGA.c
...130
12.11.3.6
GPSsatzGSA.c
...131
12.11.3.7
GPSbreite.c
...131
12.11.3.8
GPSlaenge.c
...132
12.11.3.9
GPSuhrzeit.c
...133
12.11.3.10
GPSgenauigkeit.c
...133
12.11.3.11
main.h
...134
12.11.3.12
main.c
...134
- 8 - 
___________________________________________________________________________ 
Diplomarbeit 
Jens Oehlert 
ETTI'02 
1
Aufgabenstellung und Kurzbeschreibung 
1.1
Aufgabenstellung 
Die  Aufgabe  dieser  Diplomarbeit  war  es,  eine  Navigationskomponente  für  einen 
autonomen Roboter zu konstruieren.  
Dazu musste als erstes ein geeigneter GPSEmpfänger ausgewählt werden. Danach die 
Informationen  dieses  Empfängers  entschlüsselt  und  zur  Navigationsberechnung  aufbereitet 
werden.  Damit  sollte  eine  selbständige  Bewegung  vom  Startpunkt  zu  einem  beliebigen 
Zielpunkt  möglich  sein.  Dazu  sollten  Steuerinformationen  an  den  Roboter  weitergegeben 
werden. 
Zusätzlich  mussten  Informationen  der  zurückgelegten  Strecke  gespeichert  werden, 
damit der Roboter auf dieser Strecke wieder zurück gelangen kann. 
- 9 - 
___________________________________________________________________________ 
Diplomarbeit 
Jens Oehlert 
ETTI'02 
1.2
Kurzbeschreibung 
Diese Diplomarbeit beschäftigt sich mit den Gegebenheiten der GPS-Navigation. Dazu 
wird an Anfang die Funktionsweise des GPS-Systems erläutert. Im Anschluss daran wird auf 
das Datenprotokoll NMEA-0183, welches die Kommunikation zwischen GPS-Empfänger und 
angeschlossenen  Geräten  sicherstellt.  An  Hand  dieses  Datenprotokolls  wird  die 
Entschlüsselung der Daten des GPS-Empfängers mit Hilfe des Mikrocontrollers durchgeführt. 
Diese  Daten  dienen  dann  zur  Berechnung  eines  Kurses  zwischen  der  aktuellen,  durch  den 
GPS-Empfänger  ermittelten  Position  und  einem  vorgegebenen  Ziel.  Diese  Rechnung  wird 
durch die Großkreisberechnung durchgeführt, auf welche auch näher eingegangen wird.  
Mit Hilfe dieses errechneten Kurses kann dann durch vergleichen mit dem anliegenden 
Kurses,  welcher  von  einem  integrierten  Kompassmodul  stammt,  eine  Steuerinformation 
erzeugt und zur Verfügung gestellt.  
Des Weiteren wurde eine weitere Version des Programm entwickelt, welche neben den 
eben genannten Eigenschaften noch alle vom GPS zur Verfügung gestellten Daten aufbereitet 
und diese in entsprechender Form ebenfalls zur Verfügung stellt. 
- 10 - 
___________________________________________________________________________ 
Diplomarbeit 
Jens Oehlert 
ETTI'02 
2
GPS 
2.1
Allgemeines zu GPS 
Der eigentlich Name des Systems ist NAVSTAR (Navigation System for Timing and 
R
anging), bekannt ist dieses System aber nur als GPS (Global Positioning System). Das GPS-
System  ist  ein  vom  amerikanischen  Verteidigungsministerium  (DOD;  Department  of 
Defense)  ersonnenes,  realisiertes  und  betriebenes  System,  welches  ursprünglich  nur  für  die 
amerikanische Marine vorgesehen war.  
Eigentlich besteht das GPSSystem aus (geplant) 24 Satelliten (21 werden benötigt, 3 
sind aktiver Ersatz). Heute sind es allerdings meist um die 30 aktiven Satelliten, welche die 
Erde in einer nominellen Höhe von 20200 km umkreisen. Unter diesen sind noch Satelliten 
der ersten Generation, welche bereits ihre geplante Lebensdauer überschritten haben  
GPS-Satelliten  senden  Signale  aus,  welche  die  genaue  Ortsbestimmung  eines  GPS 
Empfängers  ermöglichen.  Die  Empfänger  können  ihre  Position  ermitteln,  wenn  sie 
feststehend  sind,  sich  auf  der  Erdoberfläche  in  der  Erdatmosphäre  oder  in  niederen 
Umlaufbahnen  bewegen.  GPS  wird  sowohl  in  der  Luft-,  Land-  und  Seefahrtnavigation  als 
auch bei der Landvermessung und anderen Anwendungen eingesetzt, bei denen es auf genaue 
Positionsbestimmung  ankommt.  Das  GPS-Signal  wird  jedem  auf  oder  in  der  Nähe  des 
Planeten  kostenlos  zur  Verfügung  gestellt,  der  einen  GPS-Empfänger  besitzt  und  eine 
uneingeschränkte "Sicht" auf die Satelliten hat. [1] [2] 
- 11 - 
___________________________________________________________________________ 
Diplomarbeit 
Jens Oehlert 
ETTI'02 
2.2
Funktionsweise des GPS-Systems  
2.2.1
Aufbau des GPS-Systems 
Das GPS-System lässt sich in drei grundlegende Segmente unterteilen:  
·
 Weltraumsegment (Satelliten)  
·
 Kontrollsegment (Kontrollstationen)  
·
 Benutzersegment (GPS-Empfänger)  
2.2.2
Das Weltraumsegment 
Das Weltraumsegment besteht aus mindestens 24 Satelliten. Der erste dieser Satelliten 
wurde bereits 1978 in seine Umlauflaufbahn gebracht. Mittlerweile gibt es fünf verschiedene 
Typen  (Block  I,  Block  II,  Block  IIA,  Block  IIR  und Block  IIF)  dieser  Satelliten.  Zur  Zeit 
befinden sich ca. 30 in Funktion befindliche Satelliten im Orbit. Von diesen Satelliten haben 
einige bereits ihre geplante Lebensdauer überschritten,  funktionieren jedoch noch Fehlerfrei 
und werden deshalb noch weiter betrieben. 
- 12 - 
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Diplomarbeit 
Jens Oehlert 
ETTI'02 
Die Satelliten umkreisen die Erde in einer 
Höhe  von  20200  km  (26560  km  vom 
Erdmittelpunkt)  und  mit  einer  Geschwindigkeit 
von  3,9  km/s.  Damit  erreichen  sie  eine 
Umlaufzeit von 11 Stunden und 58 Minuten um 
die Erde. 
Die  GPSSatellitenbahnen  befinden  sich 
in sechs Ebenen, in denen jeweils vier Satelliten 
in  gleichen  Abständen  vorgesehen  sind.  Die 
Inklination
1
 der Ebenen beträgt 55°. Die Ebenen 
sind  in  der  Äquatorialebene  um  jeweils  60° 
gegeneinander  versetzt.  Dies  bedeutet,  dass  die 
Umlaufbahnen  der  Satelliten  bis  55°  nördlicher  und  55°  südlicher  Breite  führen.  Diese 
Anordnung der Satelliten führt dazu, dass man mindestens vier Satelliten auf jeden Punkt der 
Welt (Vorraussetzung: freie Sicht zu den Satelliten) hat.  
Die  nebenstehende  Grafik 
zeigt den Satelliten BIIR  07 (RN 
18) vom 18.10.2001 00:00 Uhr bis 
19.10.2001  00:00  Uhr.  Der  gelbe 
Pfeil  zeigt  die  Position  des 
Satelliten  um  00:00  Uhr  und  der 
gelbe  Punkt  den  Satelliten  um 
21:30  Uhr  .Die  dazugehörige 
,,Aus-leuchtungszone
2
", 
in 
welcher der Satellit sichtbar ist, ist 
hellblau markiert.  
Wer sich die Umlaufbahnen der GPSSatelliten (auch anderer  Satelliten) plastisch vor 
Auge führen möchte, dem sei folgender Link empfohlen:  
http://science.nasa.gov/RealTime/JTrack/3D/JTrack3D.html
[1][2][3]  
1
 Inklination 
Neigung zweier Ebenen oder einer Linie und einer Ebene gegeneinander  
2
 Ausleuchtungszone in dem der Satellit von Empfänger in Bodennähe empfangen werden kann 
Abbildung 2-1
Satellitenumlaufbahnen (maßstabsgetreu) 
Abbildung 2-2
  Satellitenumlauf bahn des Satelliten GPS BIIR07 ( PRN 18 ) 
- 13 - 
___________________________________________________________________________ 
Diplomarbeit 
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ETTI'02 
2.2.3
Das Kontrollsegment 
Die  Kontrolle  über  das 
GPS-System liegt vollständig 
in  der  Hand  der  US-Armee. 
Zur 
Überwachung 
der 
Satelliten  dient  eine  "Master 
Control  Station"  auf  der 
,,Schriever  Air  Force  Base" 
(zwanzig  Kilometer  östlich 
von Colorado Springs) sowie 
vier  weitere  Monitorstationen  auf  Hawaii,  den  Ascension  Islands,  Diego  Garcia  und 
Kwajalein (siehe Grafik). 
Die  passiven  Monitorstationen  sind  nichts  weiter  als  GPS-Empfänger,  die  alle  im 
Sichtbereich  befindlichen  Satelliten  verfolgen  und  auf  diese  Weise  Messdaten  der 
Satellitensignale  sammeln.  Die  Monitorstationen  senden  diese  Rohdaten  an  die  "Master 
Control Station" zur Weiterverarbeitung. Die Stationen Ascension Islands, Diego Garcia und 
Kwajalein sind auch Sendestationen für Korrekturdaten (siehe unter 2.5.9 und 2.5.10). 
Die Master  Control Station ist für  den Betrieb des GPS-Systems  verantwortlich.  Hier 
werden  die  Daten  der  Monitorstationen  24 Stunden  am  Tag  in  Echtzeit  ausgewertet  und 
daraus Informationen über die Uhren und Bahnen der Satelliten gewonnen. Auf diese Weise 
können eventuelle Fehlfunktionen schnell festgestellt werden. Aus den Informationen werden 
auch neue Ephemeridendaten berechnet. Ein bis zwei mal pro Tag werden diese Daten dann 
zusammen  mit  anderen  Kommandos  über  Sendeantennen  der  Stationen  auf  den  Ascension 
Islands, Diego Garcia oder Kwajalein über ein S-Band Signal (S-Band: 2000 - 4000 MHz) an 
die  Satelliten  zurückgesandt.  Die  Satelliten  des  Blocks IIR  (die  aktuell  neuste  Version  der 
GPSSatelliten)  sind  in  der  Lage,  Signale  mit  anderen  GPS-Satelliten  auszutauschen  und 
können dadurch ihre Bahndaten selbst korrigieren, wodurch sie theoretisch nur alle 180 Tage 
eine Verbindung mit den Bodenstationen benötigen.  
Bei  größeren  Abweichungen  der  Satelliten  kann  die  "Master  Control  Station"  den 
betroffenen Satelliten vorrübergehend auf ,,standby" schalten. Damit sendet der Satellit keine 
Abbildung 2-3
Master- bzw. Kontrollstationen des GPS - Systems 
- 14 - 
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Diplomarbeit 
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ETTI'02 
Signale mehr. Nun kann mit Hilfe von Steuerdüsen die Satellitenbahn korrigiert werden (dies 
wird  ebenfalls  von  der  "Master  Control  Station"  aus  veranlasst  und  überwacht).  Ist  dies 
erfolgreich abgeschlossen, schaltet die "Master Control Station" den Satelliten wieder zu. 
Außerdem  kann  man  zum  Kontrollsystem  auch  noch  die  Bodenstationen  des  WAAS 
bzw. EGNOS Korrektursystem hinzuziehen (näheres siehe unter 2.5.9 und 2.5.10). [1][2][3] 
2.2.4
Benutzersegment 
GPS-Satellitenempfänger  lassen sich mittlerweile so kompakt bauen, dass sie sogar in 
eine  Armbanduhr  integriert  werden  können.  Die  meisten  der  heute  angebotenen  Geräte  für 
den Privatgebrauch  haben etwa die Größe eines Mobiltelefons. Sie haben meist mindestens 
12 Kanäle,  d.h.  sie  können  die  Daten  von  bis  zu  12 Satelliten  gleichzeitig  verarbeiten  und 
auswerten.  Außerdem  sind  die  meisten  Geräte  in  der  Lange,  die  Daten  der  Korrektor
Satelliten  (WAAS,  EGNOS  (näheres  unter  Punkt  2.5.9  und 2.5.10))  zu Empfangen  und  zu 
verarbeiten.  Geräte  im  privaten  Bereich  sind  allerdings  nur  in  der  Lage,  die  für  die  zivile 
Nutzung frei gegebene eine Frequenz zu empfangen. 
Des  Weiteren  gibt  es  noch  Empfänger,  welche  ausschließlich  für  das  amerikanische 
Militär vorgesehen sind. Sie besitzen zusätzlich zu den zivilen Geräten die Möglichkeit, ein 
zweites  von  den  Satelliten  ausgesandtes  Signal,  welches  auf  einer  anderen  Trägerfrequenz 
gesendet und zusätzlich noch aufwendig verschlüsselt wird, zu empfangen (siehe unter 2.4).
Dadurch  wird  die  Positionsbestimmung  noch  genauer,  da  die  Geräte  durch  die  zwei  
unterschiedlichen  Trägerfrequenzen,  welche  unterschiedlich  durch  die  Atmosphäre 
beeinflusst  werden,  verschiedene  Störungen  selber  gegen  rechnen  können.  Dies  ermöglicht 
Genauigkeiten im Zentimeterbereich. [1][2] 
- 15 - 
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2.3
Positionsbestimmung 
Stark vereinfacht gesagt sendet jeder Satellit eine Nachricht der Art: ,, Ich bin Satellit 
Nr. X. Meine Position ist gerade Y und diese Nachricht wurde zum Zeitpunkt Z versandt." 
Zusätzlich zu diesen Informationen senden die Satelliten der neueren Generation auch noch 
Informationen über andere Satelliten, die sich in ihren Empfangsbereichen aufhalten. 
Die wichtigsten Informationen  jedoch sind die genaue  Position des Satelliten und der 
genaue Zeitpunkt, an dem der Satellit seine Information abschickt. Diese Zeit muss man mit 
der Zeit des Empfangens vergleichen. Daraus lassen sich die Laufzeit des Signals und damit 
die  Entfernung  zum  Satelliten  ermitteln.  Werden  nun  von  weiteren  Satelliten  Messungen 
hinzugefügt,  so  kann  die  aktuelle  Position  durch  Trilateration
1
  bestimmt  werden.  Mit 
wenigstens  drei  Satelliten  kann  man seine  Position  auf  der  Erdoberfläche  bestimmen.  Dies 
wird  als  ,,2D  position  fix"  (zweidimensionale  Positionsbestimmung)  bezeichnet.  Mit  Hilfe 
von  vier  oder  mehr  Satelliten  kann  man  eine  ,,3D  position  fix"  (dreidimensionale 
Positionsbestimmung), als die absolute Position im Raum oder eben zusätzlich die Höhe über 
der Erdoberfläche bestimmen. [1] [2] [3][4] 
1
 Trilateration Entfernungsmessung von drei Punkten aus 
- 16 - 
___________________________________________________________________________ 
Diplomarbeit 
Jens Oehlert 
ETTI'02 
2.3.1
Zwei- und dreidimensionale Positionsbestimmung 
In  diesem  Beispiel  benötigt 
das  Signal  vom  ersten  Satelliten 
0,07 Sekunden bis zum Empfänger. 
Daraus  läst  sich  schließen,  dass 
unsere Position sich auf einen Kreis 
um  den  Satelliten  von  0,07 
Sekunden  befindet.  Nimmt  man 
noch den zweiten Satelliten   hinzu, 
so erhält man zwei Schnittpunkte an 
den  man  sich  befinden  kann.  Mit 
Hilfe eines dritten Satelliten könnte 
man  jetzt  den  richtigen  Punkt  der 
beiden 
ermittelten 
Punkte 
bestimmen.  In diesem  Beispiel dient die Erde  als dritter  Satellit.  Der Erdradius  ist bekannt 
und somit zur Berechnung mit herangezogen werden. Allerdings wird dies in der Praxis nicht 
gemacht,  da  die  Erde  nur  näherungsweise  eine  kugelförmige  Form  hat.  Für  eine  genaue 
Positionsbestimmung jedoch ist dies zu ungenau. 
Fügt man nun noch weitere Satelliten hinzu, erhöht sich die Genauigkeit weiter. Ab vier 
Satelliten  (ohne  die  Erde  weiter  als  Satellit  zu  berücksichtigen)  kann  man  eine  3D
Positionsbestimmung  vornehmen.  Je  mehr  Satelliten  hinzugezogen  werden  können,  desto 
genauer wird die Positionsbestimmung, da bestimmte Fehlerquellen (siehe unter 2.5) besser 
ausgeglichen werden können. [1]  
Abbildung 2-4
Positionsbestimmung mit zwei Satelliten ( 2D position fix )
- 17 - 
___________________________________________________________________________ 
Diplomarbeit 
Jens Oehlert 
ETTI'02 
2.3.2
Zeitdifferenzen zwischen Satelliten und Empfängern 
Das wohl größte Problem bei der 
Positionsbestimmung  ist  die  mögliche 
Abweichung  der  verwendeten  Uhren. 
Die 
Satelliten 
verfügen 
über 
Atomuhren,  welche  eine  Abweichung 
von  ±  1  Sekunde  pro  1  Million  Jahr 
haben.  Jedoch  die  Empfänger  sind  aus 
Kostengründen  nicht  mit  so  genauen 
Uhren  ausgerüstet.  Dadurch  kommt  es 
zu 
einer 
nicht 
unwesendlichen 
Abweichung  bei  der  Ermittlung  der 
Laufzeit  der  Satellitensignale.  In  dem 
oberen  gezeigten  Beispiel  ist  die 
Uhrendifferenz  zwischen  den  Satelliten  und  dem  Empfänger  0,003  Sekunden
1
.  Dies  führt 
dazu, dass wir uns zwar am Punkt A befinden jedoch die Position des Punktes B ermitteln. 
Daraus  folgt:  Je  Synchroner  die  Uhren  zueinander  sind,  desto  genauer  ist 
Positionsbestimmung  bzw.  desto  geringer  sind  die  Abweichungen.  Bei  einem  Uhrenfehler 
von 
1
/
1000
 Sekunden macht der Fehler bei der GPS  Navigation 300 km aus (im Beispiel wäre 
dies eine Abweichung von 900 km). Dieser Fehler ist natürlich in keiner Weise akzeptabel. 
Um einen Fehler von 1 Meter Abweichung  zu erreichen, darf der Uhrenfehler maximal einen 
Wert von 3 x 10
-12
 Sekunden erreichen. Dieses Problem lässt sich auf eine einfache, elegante 
und kostengünstige Methode lösen. 
1
 normalerweise ist diese Toleranz bedeutend niedriger. Allerdings hier zur Veranschaulichung besser geeignet 
Abbildung 2-5
Positionsbestimmung mit zwei Satelliten und angenommen  
                          Uhrenfehler
- 18 - 
___________________________________________________________________________ 
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Jens Oehlert 
ETTI'02 
Zieht  man  zusätzlich  noch  einen 
dritten  Satelliten  hinzu und  geht  wieder 
davon  aus,  dass  der  Uhrenfehler  0,003 
Sekunden  ist,  so  erhält  man  drei 
Schnittpunkte  (Punkte  B).  Nun  ändert 
man  die  Zeit  des  Empfängers  so  lange 
bis  bei  der  Berechung  nur  noch 
Schnittpunkt (A) ermittelt wird. So erhält 
man  den  Fehler  der  Empfängeruhr  und 
kann  diesen  bei  den  weiteren 
Berechnungen  berücksichtigen.  Damit 
wird  die  Uhr  des  Empfängers  zu  einer 
Atomuhr  mit  der  geringen Toleranz  der 
Satelliten.  Aus  dieser  Rechnung  wird 
auch  ersichtlich,  warum  man  zur 
eindeutigen Positionsbestimmung mindestens drei Satelliten benötigt werden. [1] 
2.4
Die Trägerfrequenz 
Um  die  Datensignale  zu  transportieren  wird  zunächst  eine  geeignete  Trägerfrequenz 
benötigt. Die Auswahl dieser Trägerfrequenz ist bestimmten Bedingungen unterworfen: 
·
Die Frequenz sollten  unter  2 GHz gewählt werden,  da  Frequenzen darüber 
den Einsatz von Richtantennen in der Empfangseinheit erforderlich machen 
würden. 
·
Ionosphärische  Verzögerungen  sind  in  den  Frequenzbereichen  kleiner 
100 MHz und größer 10 GHz enorm hoch. 
·
Die  Ausbreitungsgeschwindigkeit  elektromagnetischer  Wellen  weicht  bei 
Ausbreitung  in  Medien  (also  z.B.  in  Luft)  umso  stärker  von  der 
Lichtgeschwindigkeit (im Vakuum) ab, je tiefer die Frequenz ist. Dies würde 
Abbildung 2-6
 Positionsbestimmung mit drei Satelliten
- 19 - 
___________________________________________________________________________ 
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Jens Oehlert 
ETTI'02 
bei  sehr  tiefen  Frequenzen  wiederum  die  Laufzeitberechnungen  nachteilig 
beeinflussen. 
·
Die  PRN  -  Codes  benötigen  eine  große  Bandbreite  für  die  Code-
Modulierung  auf  die  Trägerfrequenz,  es  musste  also  ein  entsprechender 
Bereich hoher Frequenz und mit Möglichkeit zu großer Bandbreite gewählt 
werden. 
·
Die  gewählte  Frequenz  sollte  in  einem  Bereich  liegen,  in  dem  die 
Signalausbreitung  nicht  stark  durch  Wetterphänomene  (Wolken,  Regen, 
Schnee usw.) gestört wird. 
Aus diesen Überlegungen heraus  hat sich die  Wahl von gleichzeitig zwei Frequenzen 
als  besonders geeignet herausgestellt,  weshalb jeder der  GPSSatelliten  zwei Trägersignale 
im  Mikrowellenbereich  ausstrahlt,  die  als  L1  und  L2
1
  bezeichnet  werden.  Zivile  GPS
Empfänger verwenden die L1Frequenz mit 1575,42 MHz. Diese Frequenz trägt sowohl die 
Navigationsdaten als auch den SPS-code
2
 . Die L2Frequenz, welche auf einer Frequenz von 
1227,60 MHz sendet, trägt nur den P-Code
3
 und wird nur von Empfängern die für den PPS
4
vorgesehen sind verwendet. 
Auf die entsprechenden Frequenzen werden die zu übertragenden Signale mit Hilfe der 
Frequenzmodulation aufmoduliert und übertragen.  
Über die Modulation werden verschiede Code (C/Acode
5
 über L1, Pcode
4
 über L2)
übertragen,  die  von  Satellit  zu  Satellit  unterschiedlich  jedoch  kurrent  (über  die 
Kreuzkorrelation  von  einander  eindeutig  unterscheidbar)  sind  und  somit  jedem  Satellit 
eindeutig zugeordnet werden können (dies geschieht über die PRNNummer
6
 der Satelliten). 
Die  Codes  dienen  der  Erweiterung  des  Spektrums zur  Übertragung  und  machen  damit  das 
Signal  gegen  Störeinflüsse  resistenter.  Zusätzlich  zu  den  Codes  wird  mit  50 
bit
/
s
  die 
Navigationsnachricht  mit  hineinmoduliert.  Diese  Nachricht  enthält  Daten  wie  die 
Satellitenbahnen,  Uhrenkorrekturen  und  andere  Systemparameter  (z.B.  den  Status  des 
Satelliten u.a.), sowie Informationen über andere, im Sichtbereiche des Satelliten befindliche, 
1
 Die Bezeichnung L weist auf die Frequenz des L-Bandes ( 1000  2000 MHz ) hin 
2
 SPScode standard positioning code  Standard- Positionsbestimmungscode 
3
 P-Code (precise) sehr langer Pseudozufallscode 1023 kbit Schlüssel 
4
 PPS precision positioning code (Zweifrequenz  Geräte, meist nur für militärische Geräte) 
5
 C/A-code 
(
coarse aquisition, grobe Bestimmung
) 
Pseudozufallscode mit 1023 bit Schlüssel 
6 
PRN
 (pseudo random number) Codenummer zu eindeutigen Identifizierung der Satelliten 
- 20 - 
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ETTI'02 
Satelliten. Diese Daten werden ständig von jedem Satelliten übermittelt und daraus kann der 
GPSEmpfänger  sein  Datum,  die  Uhrzeit,  die  Position  der  Satelliten  und  seine  eigene 
Position ermitteln. [1] [2] [3] 
2.5
Fehlerquellen bei GPS 
Folgende Fehlerquellen bei GPSNavigation können auftreten: 
·
gewollte Fehler durch SA
1
·
durch ungünstige Satellitengeometrie  
·
durch die Abweichungen in den Satellitenumlaufbahnen 
·
durch Mehrwegeeffekt 
·
durch atmosphärische Effekte 
·
durch Uhrenungenauigkeit und Rundungsfehler 
·
Relativistische Effekte 
2.5.1
Fehlerquelle SA 
Der  größte  Faktor  bei  der  Positionsungenauigkeit  besteht  seit  2.Mai  2000  bis  auf 
weiteres nicht mehr. An diesem Tag wurde die SA abgeschaltet. Hierbei handelte es sich um 
eine künstliche  Verfälschung der  vom Satelliten  übermittelten Uhrzeit    im  L1  Signal. Dies 
führte zu einer ungenauen Positionsbestimmung bei zivilen Geräten von ca. 50m. Zusätzlich 
waren die übermittelten Positionsdaten nicht genau, so dass man im der Summation nur auf 
eine Genauigkeit von ca. 100 m bei zivilen Geräten kam.  
Auf  Grund  der  verstärkten  Nutzung  des  GPS  auch  in  der  zivilen  See-  und  Luftfahrt 
wurde entschieden, dieses Signal bis auf unbestimmte abzuschalten. Damit ist es möglich auf 
Genauigkeiten von 1  5 Meter zu kommen. [1] 
1
 SA ( selective availability ) künstliche Verfälschung der Uhrenzeit der Satelliten 
- 21 - 
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ETTI'02 
2.5.2
Fehlerquelle Satellitengeometrie 
Ein  weiter  Faktor,  der  die  Genauigkeit  der  Positionsbestimmung  beeinflusst  ist  die 
,,Satellitengeometrie".  Einfach  gesagt  bezieht  sich  die  ,,Satellitengeometrie"  auf  die  vom 
Empfänger aus gesehene Stellung der gerade empfangen Satelliten zueinander im Raum. 
Wenn ein Empfänger beispielsweise gerade vier Satelliten empfängt, diese aber alle aus 
einer  Richtung  (oder  sogar  auf  einer  Linie  liegen)  senden,  so  ergibt  sich  daraus  eine 
,,schlechte Geometrie".  
Sind  die Satelliten  jedoch  über  den  Himmel  besser  verteilt  (angenommen  ein Satellit 
befindet sich jeweils im Norden, Osten, Westen, Süden) dann kann die Positionsbestimmung 
wesendlich genauer werden. Dann spricht man von einer ,,sehr guten Geometrie".  
Desto mehr Satelliten empfangen werden umso höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass 
die Satellitengeometrie sehr gut ist. 
Abbildung 2-7
günstige Satellitenkonstellation
Abbildung 2-8
ungünstige Satellitenkonstellation
- 22 - 
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Jens Oehlert 
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Auch  durch  hohe  Gebäude  oder  ähnliche  Hindernisse,  welche  die  freie  Sicht  auf  die 
Satelliten verhindert und damit einen Empfang einiger Satelliten unmöglich machen, kann zu 
einer ,,ungünstigen Satellitengeometrie" führen.  
Durch die  in  den  Datensätzen  des  NMEA0183Protokolls  (siehe  unter  2.6)  spiegelt 
sich  in den DOPWerten die Satellitengeometrie  wieder.  Dabei  bedeutet ein geringer  Wert 
eine gute- und ein hoher Wert eine schlechte Geometrie. [1] 
2.5.3
Satellitenumlaufbahnen 
Obwohl die GPS Satelliten sich in sehr präzisen Umlaufbahnen befinden, kommt es zu 
leichten Schwankungen durch die Gravitation der Erde, aber auch durch die Gravitation der 
Sonne  und  dem  Mond.  Die  exakten  Bahndaten  werden  jedoch  regelmäßig  von  den 
Bodenstationen kontrolliert und wenn nötig auch korrigiert (siehe unter 2.2.3).  
Ist  die  Satellitenbahn  zu  stark  abweichend  von  der  eigentlichen  Bahn,  so  kann  der 
Satellit von den Bodenstationen auch als ,,Fehlerhaft" markiert werden. Dann wird dieser bis 
zur  endgültigen  Korrektur  bei  den  meisten  Empfänger  zur  Berechnung  der  Position  nicht 
mehr herangezogen. 
Dadurch bleibt der für die Positionsbestimmung resultierende Fehler sehr gering. [1] 
- 23 - 
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ETTI'02 
2.5.4
Mehrwegeeffekt 
Der  Mehrwegeeffekt  ist  ein 
Effekt,  der  durch  die  Reflektion  der 
Satellitensignale an Objekten (Häuser, 
hohe Berge u.a.) zustande kommt. Die 
reflektierten Signale  brauchen länger, 
um  zum  Empfänger  zu  gelangen,  als 
das  direkt  empfangene  Signal.  Der 
daraus  resultierende  Fehler  liegt 
typischer  Weise  bei wenigen Metern. 
Gute Empfänger können diesen Effekt 
allerdings 
durch 
Verwendung 
bestimmter Antennen auf ein geringes 
Maß reduzieren. So sind PatchAntennen sehr viel weniger empfindlich als Helix-Antennen. 
Bedeutsam  ist  dieser  Fehler  vor  allem  in  stark  bebauten  Regionen.  Hier  kann  die 
Position durch diesen Effekt stark verzerrt werden. [1] 
Abbildung 2-9 Mehrwegeausbreitung von Signalen durch Reflektion 
- 24 - 
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ETTI'02 
2.5.5
Atmosphärische Effekte  
Während  sich  die  Radiowellen  im 
Weltall 
mit 
Lichtgeschwindigkeit 
ausbreiten,  breiten  sich  diese  in  der 
Ionosphäre  und  der  Troposphäre  mit 
geringerer Geschwindigkeit aus. 
So werden in der Ionosphäre durch die 
ionisierende  Wirkung  der  Sonne  in  einer 
Höhe von ca. 80 bis 400 km Elektronen und 
positive Ionen in großer Zahl gebildet. Diese 
konzentrieren  sich  in  vier  leitenden 
Schichten  innerhalb  der  Ionosphäre.  Diese  Schichten  reflektieren  bzw.  brechen  die 
elektromagnetischen  Wellen  der  Navigationssignale.  Daraus  folgen  längere  Laufzeiten  der 
Satellitensignale. Diese Fehler werden durch spezielle Berechnung im Empfänger zu größten 
Teil 
kompensiert. 
Dies 
geschieht 
dadurch, 
dass 
man 
die 
typischen 
Geschwindigkeitsabweichungen  der  Frequenzen  während  der  Ionosphärendurchquerung  an 
einem Standardtag zu Standardbedingungen kennt und bei den Berechungen mit einbezieht.  
Der  Troposphärenfehler  ist  ein  weiter  Faktor,  der  durch  Brechung  die  Laufzeit  der 
Signale  verlängert.  Ursache  dafür  sind  die  durch  unterschiedliche  Wetterlagen  bedingten 
unterschiedlichen  Wasserdampfkonzentrationen  in  der  Troposphäre.  Der  hierdurch 
verursachte  Fehler  ist  kleiner  als  der  Ionosphärenfehler,  lässt  sich  jedoch  nicht  vollständig 
herausrechnen, sondern nur näherungsweise durch allgemeine Modelle annähern. 
Durch  die  Einführung  von  WAAS  und  EGNOS  (siehe  unter  2.5.9  /  2.5.10)  ist  es 
möglich, ,,Karten" mit dem Einfluss der Atmosphäre auf bestimmte Gebiete zu erstellen und 
diese Korrekturdaten an die Empfänger zu senden. [1] 
Abbildung 2-10 Beeinflussung der Sphären auf die  Satellitensignale   
- 25 - 
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ETTI'02 
2.5.6
Uhrenungenauigkeit und Rundungsfehler 
Eine  weitere  Fehlerquelle  ist,  trotz  der  Synchronisation  der  Uhr  des  Empfängers 
während der Positionsbestimmung auf die Zeit der Satelliten, die verbleibende Ungenauigkeit 
der Empfänger  Uhr. Die verbleibende Uhrenungenauigkeit der Satelliten kann einen Fehler 
von ca. 2 Metern ausmachen. Rundungs- und Rechenfehler der Empfänger bewirken etwa 1 
Meter Genauigkeit. [1] 
2.5.7
Relativistische Effekte 
Nach der allgemeinen Relativitätstheorie vergeht die Zeit bei sehr schneller Bewegung 
langsamer.  Außerdem  sagt  sie  aus,  dass  die  Zeit  umso  langsamer  vergeht,  je  stärker  das 
Gravitationsfeld ist.  
Diese Effekte der allgemeinen Relativitätstheorie zusammengefasst und auf das GPS
System übertragen bedeutet, dass die Uhren der Satelliten um 38 Mikrosekunden pro Tag zu 
schnell  laufen.  Damit  dies  nicht  ständig  bei den  Berechungen  berücksichtigt  werden  muss, 
wurden  die  Uhren  der  Satelliten  so  eingestellt,  dass  sie  um  38  Mikrosekunden  pro  Tag 
langsamer laufen. Damit werden die relativistischen Effekte kompensiert. [1] 
- 26 - 
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ETTI'02 
2.5.8
Differenziales GPS ( DGPS ) 
Eine  weitere  Möglichkeit  den  Fehler  bei  der  Ermittlung  der  eigenen  Position  zu 
reduzieren, ist der Einsatz von DGPS. 
Bei DGPS wird ein zweiter stationärer GPSEmpfänger zur Korrektur der Messung des 
ersten (mobilen) GPS-Empfängers eingesetzt. Die Position des stationären GPS  Empfänger 
muss sehr genau bekannt sein. Dann kann mit Hilfe eines Langwellensenders (283,5  325,0 
MHz)  ein  Korrektursignal  ausgestrahlt  werden.  Dieses  Signal  muss  nun  von  einem 
zusätzlichen Empfänger aufgenommen und zur Weiterverarbeitung aufbereitet und dem GPS 
 Empfänger zur Verfügung gestellt werden.  
Dieses System wird vor allem meist an den Küsten speziell in Hafenbereichen von den 
jeweiligen Küstenschutz zur Verfügung gestellt und erleichtert vor allen Schiffen (welche fast 
ausschließlich mit GPS  navigieren) die Navigation. [1] 
2.5.9
Wide Area Augmentation System (WAAS) 
WAAS ist ein System,  in dem etwa 25 Bodenstationen, die auf der ganzen Welt verteilt 
sind,  die  GPSSignale  überwachen.  Diese  Bodenstationen  fungieren  als  stationäre  GPS
Empfänger,  dessen  Position  sehr  genau  bekannt  ist.  Sie  sammeln  die  Daten  der  Satelliten 
werten  diese  aus  und  errechnen  Korrekturdaten  zur  Korrektor  der  Abweichungen  der 
Satellitenlaufbahnen, Uhrendrift und der Signalverzögerungen, die durch die Ionosphäre und 
Troposphäre  verursacht  werden.  Diese  ermittelten Daten  werden  dann  über  zwei  stationäre 
Satelliten an die Empfänger übermittelt.  
Ein  Empfänger  der  die  Daten  des  WAASSystem  empfangen  und  nutzen  kann, 
verringert  seine  Fehler  noch  einmal  deutlich.  Voraussetzung  ist  allerdings,  dass  der 
Empfänger Sichtkontakt zu einen der stationären Korrektursatelliten hat, um dessen Daten zu 
empfangen. [1] 
- 27 - 
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Diplomarbeit 
Jens Oehlert 
ETTI'02 
2.5.10
 EGNOS / GALILEO  
EGNOS  (Euro  Geostaionary  Navigation  Overlay  Service)  ist  vergleichbar  mit  dem 
WAASSystem. Allerdings beschränkt sich das Einsatzgebiet auf Europa. Dieses System ist 
seit April 2005 verfügbar und der erste Schritt des durch die europäische Raumfahrtbehörde 
ESA  geplante Navigationssystem GALILEO.  
Auch im Asiatischen bereich ist ein ähnliches System mit Federführung der Japaner in 
Planung. [1] 
2.5.11
 Erreichbare Genauigkeiten des GPS-Systems 
Fehlerquellen 
verursachte maximale Abweichungen 
Störungen durch Ionosphäre 
± 5 Meter 
Schwankungen der Satellitenlaufbahnen 
± 2,5 Meter 
Uhrenfehler 
± 2 Meter 
Mehrwegeeffekt 
± 1 Meter 
Störungen durch die Troposphäre 
± 0,5 Meter 
Rechnungs- und Rundungsfehler 
± 1 Meter 
Insgesamt ergibt sich daraus ein Fehler von ± 15 Meter. Mit Korrektor durch Systeme 
wie  WAAS  und  EGNOS,  kann  dieser  Fehler  auch  noch  weiter  stark  reduziert  werden  und 
Genauigkeiten von bis zu einem Meter erreichen. 
- 28 - 
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Diplomarbeit 
Jens Oehlert 
ETTI'02 
Bei  den  meisten  GPSEmpfängern 
wird  eine  gewisse Genauigkeit  angegeben. 
Diese  Angabe  sagt  aus,  dass  50%  aller 
Messpunkte  sich  in  dem  angegebenen 
Radius befinden.  
Ein Beispiel: 
Wird  eine  Genauigkeit  von  2 
angegeben  so  bedeutet  dies,  die 
Wahrscheinlichkeit liegt bei 50%, dass die 
ermittelte  Position  sich    innerhalb  eines 
Radius von 2m um den Standort befindet.  
Außerdem bedeutet dies, dass 95% aller an einem Punkt ermittelter Messwerte in einem 
Radius  von  2x2m  also  4m  liegen.  Und  das  98,9%  der  Messwerte  in  einem  Radius  von 
2,55x2m also 5,1m liegen. Die Restlichen 1,1% sind Fehlmessungen. 
Dies bedeutet, multipliziert  man die angegebene Genauigkeit mit dem Faktor 2,55, so kann 
man davon ausgehen, dass in einem Radius mit dem ermittelten Wert sich alle Messpunkte 
befinden. [1]  
Abbildung 2-11
 Genauigkeit der Messung der Satellitendaten
- 29 - 
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Diplomarbeit 
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ETTI'02 
2.6
Standard NMEA0183  
Die  NMEA  (National  Marine  Electronics  Association)  engagiert  sich  für  die 
Ausbildung  und  den  Fortschritt  der  Marine-Elektroindustrie  und  dem  Markt,  den  diese 
bedient.  Es  handelt  sich  dabei  um  eine  nicht  auf  Profit  ausgelegte  Vereinigung  von 
Herstellern,  Vertreibern,  Ausbildungsinstitutionen  und  anderen  mit  Interesse  an  diesem 
Markt. 
Mit Hilfe der  weitgehenden standardisierten NMEADaten können  an  fast alle GPS
Empfänger  auch  andere  Geräte  angeschlossen  werden,  die  mit  diesen  Daten 
Navigationsprogramm  oder  andere  Komponenten  betreiben.  Die  Daten  werden  nach  dem 
RS232 Standard (vom PC als Datenformat der COMSchnittstellen bekannt) ausgegeben. 
Wichtige Eigenschaften der Übertragung: 
·
Datenrate: 4800 baud 
·
Verwendung des ASCII  Format für die Daten 
·
Daten werden in Form vom Sätzen übertragen 
·
Jeder Satz enthält: 
Ø
1. Zeichen    
= 
'$' 
Ø
2. und 3. Zeichen 
= 
Herstellerkennung 
Ø
Am Ende 
= 
'*' + 2-stellige Prüfsumme + CR/LF 
Ø
Daten mit Komma getrennt 
Ø
Jeder Satz kann bis zu 82 Zeichen enthalten 
Weitere Informationen zu dem NMEA0183 Standard findet man unter: 
http://www.nacs.de/schiffel/nmea0183/index.html
oder 
http://www.nmea.org
[1]  
- 30 - 
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2.6.1
Wichtigen Datensätze des NMEA0183 Standard  
$GPGGA,160923.194,4804.8834,N,01138.7627,E,1,04,5.6,576.6,M,47.5,M,0.0,0000*72 
1.                         2.                          3.                              4.                               5.  6.    7.      8.                    9.                  10.   11.         12. 
1.
Satzerkennung '$', Herstellerkennung 'GP' und der Datensatz GGA (enthält die  
wichtigsten Information zur Positionsbestimmung und) Genauigkeit 
2.
Uhrzeit in Stunden, Minuten, Sekunden (16h 9min 23,194sec) 
3.
Breitengrad in Grad und Minuten ( 48° 4,8834' ) 
4.
Längengrad in Grad und Minuten ( 11° 38,7627' ) 
5.
Qualität der Messung:  
0 = ungültig 
1 = GPS 
2 = DGPS 
6 = geschätzt nur NMEA-0183 v2.3 
6.
Anzahl der erfassten Satelliten 
7.
HDOP ( horizontal dilution of precision ) Genauigkeit 
8.
Höhe über dem Meer ( in Meter ) 
9.
Höhe über den Ellipsiod ( im Meter ) 
10.
Differential GPS age of RTCM data 
11.
 Differential Reference Station ID 
12.
Prüfsumme 
- 31 - 
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$GPGSA,A,3,28,26,29,07,,,,,,,,,14.8,5.6,13.7*3B 
1.                      2.  3.  4.                                        5.        6.      7.          8. 
1.
Satzerkennung '$', Herstellerkennung 'GP' und der Datensatz GSA (enthält die 
Nummern ( PRN  Nr. ) der empfangenen Satelliten) 
2.
Auto  Auswahl 2D oder 3D Bestimmung 
3.
Art der Positionsbestimmung: 
1 = kein Fix 
2 = 2D  Fix 
3 = 3D  Fix 
4.
PRN  Nummern der Satelliten ( max. 12 ) 
5.
PDOP ( positional dilution of precision ) Gesamtgenauigkeit der 3D  Koordinaten  
und der Zeit  
6.
HDOP ( horizontal dilution of precision ) horizontale Genauigkeit ( 2D Koordinaten ) 
7.
VDOP ( vertical dilution of precision ) vertikale Genauigkeit ( Höhe ) 
8.
Prüfsumme 
$GPRMC,160923.194,A,4804.8834,N,01138.7627,E,0.00,256.68,190705,,*05 
1.                        2.                           3.  4.                              5.                                 6.         7.                8.               9.  10. 
1.
Satzerkennung '$', Herstellerkennung 'GP' und der Datensatz RMC (enthält  
allgemeine Angaben zur Position, Geschwindigkeit und Datum) 
2.
Uhrzeit in Stunden, Minuten, Sekunden (16h 9min 23,194sec) 
3.
Empfängerwarnung  A = Daten OK 
V = Warnung 
4.
Breitengrad in Grad und Minuten ( 48° 4,8834' ) 
5.
Längengrad in Grad und Minuten ( 11° 38,7627' ) 
6.
Geschwindigkeit über Grund ( in Knoten ) 
7.
Kurs in Grad 
8.
Datum (TTMMJJ) 
9.
Modus ( erst ab NMEA Version 2.3 ) 
10.
Prüfsumme 
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Diplomarbeit 
Jens Oehlert 
ETTI'02 
$GPGSV,2,1,08,26,67,174,41,29,54,163,42,09,45,285,00,07,40,104,37*7D 
1.                     2.  3.  4.    5.    6.     7.        8.    9.                              10.                             11.                             12. 
1.
Satzerkennung '$', Herstellerkennung 'GP' und der Datensatz GSA (enthält  
Angaben zu den Satelliten, die empfangen werden können (max. 4 Satelliten pro Satz ) 
2.
Anzahl der Datensätze (max. 3 Datensätze GSA für insgesamt 12 Satelliten) 
3.
Nummer des Datensatzes 
4.
Anzahl der Satelliten in Sicht 
5.
Satelliten ID ( erster Satellit ) 
6.
Position Breite in ganzen Grad (50°)   
7.
Position Länge in ganzen Grad (50°) 
8.
Signalstärke (0 bis 99) 
9.
2. Satellit (Wiederholung der Punkte 5  8) 
10.
3. Satellit (Wiederholung der Punkte 5  8) 
11.
4. Satellit (Wiederholung der Punkte 5  8) 
12.
Prüfsumme 
Der NMEA0183Standard  hat noch weit aus  mehr Sätze definiert, jedoch sind diese 
für  ein  Navigationsmodul  für  einen  Roboter  nicht  relevant.  Daher  werde  ich  mich  auf  die 
oben beschriebenen Sätze beschränken. Mehr Informationen über weitere Datensätzen können 
im Internet unter den Adressen: 
http://www.nacs.de/schiffel/nmea0183/index.html
oder 
http://www.nmea.org
angerufen werden. [1] 
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Diplomarbeit 
Jens Oehlert 
ETTI'02 
3
Das Koordinatensystem 
 Koordinatensysteme  zur  Bestimmung 
von  Orten  auf  der  Erdoberfläche  gab  es  im 
Laufe  der  Jahrhunderte  viele  verschiedene.  In 
der  westlichen  Welt  haben  sich  zur 
Bestimmung  der  Position  der  Äquator  sowie 
der  südliche  und  nördliche  Wendekreis  des 
Krebs  und  Steinbocks  als  Bezugspunkt 
durchgesetzt. Daraus hat sich im Laufe der Zeit 
der  noch  heute  gebräuchliche  Beiten-  und 
Längengrad entwickelt. Der Nullmeridian
1
 und 
der  Äquator  sind  die  Referenzflächen  zur 
Definition  der  Breiten  und  Länge.  Da  auch 
ausschließlich  nur dieses System in der GPS
Navigation  verwendet  wird,  gehe  ich  auf 
weitere Projektionsdarstellungen von Koordinaten nicht ein. [1][2]  
3.1
Geographische Breite 
Die  Erde  dreht  sich  in  Annäherungsweise  24  Stunden  einmal  um  die  eigene  Achse. 
Diese  Achse  durchstößt  die  Erde  jeweils  am  Nord-  sowie  am  Südpol.  Genau  in  der  Mitte 
zwischen  Nord-  und  Südpol  befindet  sich  der  Äquator,  welcher  senkrecht  auf  dieser 
gedachten Rotationsachse liegt. 
Der Äquator wird zur Definition des Breitengrades herangezogen. Ausgehend hiervon 
misst man den Winkel in Graden nach Norden und Süden jeweils bis 90 ° und gibt dies als 
nördliche bzw. südliche Breite an. . Hierdurch entstehen weitere Breitenkreise mit deren Hilfe 
1
 Nullmeridian Anfangsmeridian für die Zählung der Längenkreise. Seit 1911 gilt nach internationalen  
  Vereinbarungen der Längenkreis der Londoner Sternenwarte ,,Greenwich" als Nullmeridian  
Abbildung 3-1
 geographische Längen- und Breitengrad
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Diplomarbeit 
Jens Oehlert 
ETTI'02 
man  eine  Position  auf  der  Erde  immerhin  schon  auf  eine  kreisförmige  Linie  um  die  Erde 
angeben kann.  
Die Erde hat einen Radius von ca. 6370 Kilometern und damit einen Umfang von etwa 
40000 km. Daraus ergibt sich ein Abstand der ganzzahligen Breitengrade von etwa 111 km. 
Ein Grad ist in 60 Bogenminuten und diese wieder jeweils  in 60 Bogensekunden aufgeteilt. 
Eine Bogenminute, also 1/60 eines Grades umfasst damit 1,8533 km. Daher stammt auch die 
Maßeinheit der Seemeile, welche genau einer Bogenminute entspricht. [1][2] 
3.2
Geographische Länge 
Zusätzlich  zu  den  Breitenkreisen  werden  noch  Längenkreise  eingeführt.  Dies  sind 
Kreise  die  senkrecht  auf  dem  Äquator  stehen  und  durch  beide  Pole  führen.  Als 
Anfangsmeridian  dient  der  Nullmeridian,  welcher  durch  die  Sternwerte  von  Greenwich 
(England) führt.  
Es gibt 360 Längsgrade, welche aufgeteilt sind in: 
Ø
0°  180° östliche Länge     
und 
Ø
0° - 180° westliche Länge 
Die  Längengrade  haben  gegenüber  den  Breitengraden  nicht  immer  den  gleichen 
Abstand. So ist der Abstand in Höhe des Äquators mit ca.111km am Größten an den Polen 
mit 0m am kleinsten. Daraus folgt, je höher der Breitengrad desto geringer wird der Abstand 
zwischen den jeweiligen Längengraden. [1] 
Details
- Seiten
- Erscheinungsform
- Originalausgabe
- Erscheinungsjahr
- 2005
- ISBN (eBook)
- 9783832499334
- ISBN (Paperback)
- 9783838699332
- DOI
- 10.3239/9783832499334
- Dateigröße
- 2.4 MB
- Sprache
- Deutsch
- Institution / Hochschule
- Helmut-Schmidt-Universität - Universität der Bundeswehr Hamburg – Elektrotechnik, Technische Informatik
- Erscheinungsdatum
- 2006 (Oktober)
- Note
- 1,0
- Schlagworte
- global positioning system navigation technische informatik elektrotechnik nmea
- Produktsicherheit
- Diplom.de
 
					