Ermittlung der Zahlungsbereitschaft für sozialverträgliche Produkte
Eine empirische Analyse am Beispiel des TransFair-Siegels
					
	
		©2005
		Diplomarbeit
		
			
				101 Seiten
			
		
	
				
				
					
						
					
				
				
				
				
			Zusammenfassung
			
				Inhaltsangabe:Einleitung:	
Mit Aufkommen der Kapitalismusdebatte im Frühjahr 2005 wurde insbesondere die soziale Verantwortung der Unternehmen und damit implizit das sozialverträgliche Handeln durch Politiker und Medien hinterfragt. Auf diese Weise geriet die soziale Verantwortung deutscher Unternehmen im eigenen Land in die öffentliche Diskussion und gewann neuerliche Aktualität. Jedoch ist dieses Thema längst nicht neu und wird im Rahmen der Globalisierung schon lange diskutiert. Schon vor über 30 Jahren wurde die Stichting SOS-Wereldhandel-Gesellschaft in den Niederlanden für den Import von fair gehandelten Waren gegründet und damit der Start für den weltweit fairen Handel gegeben.
Auch in Deutschland gründeten sich in kurzer Folge viele Aktionsgruppen und Initiativen, die den alternativen Handel förderten. Dennoch gibt es nur sehr vereinzelt Untersuchungen zu dieser Thematik. Gerade wenn es explizit um die Messung der Preisbereitschaft der Konsumenten für den Absatz fair gehandelter und damit sozialverträglicher Produkte geht, sind nur wenig aussagekräftige Studien zu finden. Diese Arbeit soll daher einen Beitrag leisten, die Forschungslücke zu schließen. Zusätzlich werden weiterführenden Fragestellungen zu sozialverträglichen Produkten beantwortet.
Da der Vertrieb sozialverträglicher Produkte eng mit dem fairen Handel verzahnt ist, müssen einige Besonderheiten beachtet werden. Wie sich im Laufe der Arbeit zeigen wird, bemüht sich der faire Handel um den Spagat zwischen dem Vertrieb im kommerziellen Handel und auf der alternativen Ebene. Diese Studie wird, auch in Erwartung sehr geringer Zahlungsbereitschaften, die Erhebung unabhängig davon durchführen, wo und ob der Konsument alternative Produkte kauft. In einer möglichst realistischen Kaufsituation sollen sozialverträgliche Produkte in direkter Konkurrenz zu anderen Produkten stehen. Auf diese Weise lassen sich einerseits wirkliche Kaufwahrscheinlichkeiten und Marktanteile schätzen.
Jedoch ist zu beachten, dass in Deutschland diese Angebotssituation (noch) nicht überall in dieser Form zu finden ist. Dass diese Angebotssituation aber keine Zukunftsmusik sein muss, zeigen Entwicklungen in der Schweiz und eine stetige Zunahme sozialverträglicher Produkte auch im kommerziellen Handel in Deutschland. Daher können die ermittelten Ergebnisse als Prognose für künftige Angebotssituationen verstanden werden.
Gang der Untersuchung:
Im Kapitel 2 wird zunächst eine Einführung in das Thema der […]
	Mit Aufkommen der Kapitalismusdebatte im Frühjahr 2005 wurde insbesondere die soziale Verantwortung der Unternehmen und damit implizit das sozialverträgliche Handeln durch Politiker und Medien hinterfragt. Auf diese Weise geriet die soziale Verantwortung deutscher Unternehmen im eigenen Land in die öffentliche Diskussion und gewann neuerliche Aktualität. Jedoch ist dieses Thema längst nicht neu und wird im Rahmen der Globalisierung schon lange diskutiert. Schon vor über 30 Jahren wurde die Stichting SOS-Wereldhandel-Gesellschaft in den Niederlanden für den Import von fair gehandelten Waren gegründet und damit der Start für den weltweit fairen Handel gegeben.
Auch in Deutschland gründeten sich in kurzer Folge viele Aktionsgruppen und Initiativen, die den alternativen Handel förderten. Dennoch gibt es nur sehr vereinzelt Untersuchungen zu dieser Thematik. Gerade wenn es explizit um die Messung der Preisbereitschaft der Konsumenten für den Absatz fair gehandelter und damit sozialverträglicher Produkte geht, sind nur wenig aussagekräftige Studien zu finden. Diese Arbeit soll daher einen Beitrag leisten, die Forschungslücke zu schließen. Zusätzlich werden weiterführenden Fragestellungen zu sozialverträglichen Produkten beantwortet.
Da der Vertrieb sozialverträglicher Produkte eng mit dem fairen Handel verzahnt ist, müssen einige Besonderheiten beachtet werden. Wie sich im Laufe der Arbeit zeigen wird, bemüht sich der faire Handel um den Spagat zwischen dem Vertrieb im kommerziellen Handel und auf der alternativen Ebene. Diese Studie wird, auch in Erwartung sehr geringer Zahlungsbereitschaften, die Erhebung unabhängig davon durchführen, wo und ob der Konsument alternative Produkte kauft. In einer möglichst realistischen Kaufsituation sollen sozialverträgliche Produkte in direkter Konkurrenz zu anderen Produkten stehen. Auf diese Weise lassen sich einerseits wirkliche Kaufwahrscheinlichkeiten und Marktanteile schätzen.
Jedoch ist zu beachten, dass in Deutschland diese Angebotssituation (noch) nicht überall in dieser Form zu finden ist. Dass diese Angebotssituation aber keine Zukunftsmusik sein muss, zeigen Entwicklungen in der Schweiz und eine stetige Zunahme sozialverträglicher Produkte auch im kommerziellen Handel in Deutschland. Daher können die ermittelten Ergebnisse als Prognose für künftige Angebotssituationen verstanden werden.
Gang der Untersuchung:
Im Kapitel 2 wird zunächst eine Einführung in das Thema der […]
Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
Mathias Peyer 
Ermittlung der Zahlungsbereitschaft für sozialverträgliche Produkte 
Eine empirische Analyse am Beispiel des TransFair-Siegels 
ISBN-10: 3-8324-9735-8 
ISBN-13: 978-3-8324-9735-4 
Druck Diplomica® GmbH, Hamburg, 2006 
Zugl. Universität Potsdam, Potsdam, Deutschland, Diplomarbeit, 2005 
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Printed in Germany
Inhaltsverzeichnis
I
Inhaltsverzeichnis 
ABBILDUNGSVERZEICHNIS...III 
TABELLENVERZEICHNIS ... IV 
ABKÜRZUNGS- UND SYMBOLVERZEICHNIS...V 
1 
EINLEITUNG... 1 
1.1 
R
ELEVANZ DES 
T
HEMAS UND 
Z
IELSETZUNG DER 
A
RBEIT
... 1 
1.2 
G
ANG DER 
U
NTERSUCHUNG
... 2 
2 
DAS PRINZIP SOZIALVERTRÄGLICHKEIT ... 4 
2.1 
S
OZIALE 
V
ERANTWORTUNG UMSETZEN
... 4 
2.1.1 
CSR im Zuge der Nachhaltigkeitsdebatte... 4 
2.1.2 
Sozialstandards als Voraussetzung ... 6 
2.1.3 
Sozialverträgliche Produkte ... 7 
2.2 
E
THISCHE 
W
ARENZEICHEN
... 9 
2.2.1 
Der Begriff ,,ethisches Warenzeichen" ... 9 
2.2.2 
Vergabe von ethischen Warenzeichen ... 11 
2.2.3 
Wirkungen und Probleme ethischer Warenzeichen... 13 
2.3 
M
ARKTCHANCEN DER 
S
OZIALVERTRÄGLICHKEIT
... 15 
2.3.1 
Preisbereitschaft für fair gehandelte Produkte ... 15 
2.3.2 
Nische vs. Gesamtmarktabdeckung ... 18 
2.3.3 
Sozialverträglichkeit als Marketinginstrument ... 20 
3 
METHODEN ZUR ERMITTLUNG DER ZAHLUNGSBEREITSCHAFT .. 22 
3.1 
B
ESTIMMUNG INDIVIDUELLER 
Z
AHLUNGSBEREITSCHAFTEN
... 22 
3.1.1 
Direkte Preis- und Präferenzbefragung von Konsumenten... 22 
3.1.2 
Präferenzbefragung mittels Conjoint-Analyse ... 23 
3.1.3 
Vorlage ,,echter" Kaufangebote ... 26 
3.2 
B
ESTIMMUNG AGGREGIERTER 
Z
AHLUNGSBEREITSCHAFTEN
... 27 
3.2.1 
Marktdatenanalyse und Preisexperimente ... 28 
3.2.2 
Wahlurteile mittels Discrete-Choice-Analyse ... 29 
Inhaltsverzeichnis
II
4 
EMPIRISCHE ERHEBUNG DER ZAHLUNGSBEREITSCHAFT ... 38 
4.1 
U
NTERSUCHUNGSDESIGN
... 38 
4.1.1 
Aufgaben und Modellvorstellung... 38 
4.1.2 
Produktauswahl und Fragebogenkonstruktion ... 40 
4.1.3 
Erhebung der Daten ... 44 
4.2 
D
ATENANALYSE
... 46 
4.2.1 
Deskriptive Analyse ... 46 
4.2.2 
Modellprüfungen im Rahmen der DCA ... 52 
4.2.3 
Parameterinterpretation... 60 
4.2.4 
Marktanteile und Zahlungsbereitschaften ... 65 
4.3 
E
RGEBNISSE
... 72 
5 
FAZIT ... 75 
5.1 
K
RITISCHE 
W
ÜRDIGUNG
... 75 
5.2 
M
ARKETINGIMPLIKATIONEN UND 
A
USBLICK
... 77 
LITERATURVERZEICHNIS ... 80 
Abbildungsverzeichnis
III
Abbildungsverzeichnis 
Abbildung 1: 
Auswahl ethischer Warenzeichen... 11 
Abbildung 2: 
Verlauf der logistischen Funktion ... 34 
Abbildung 3: 
Grundmodell der Saftauswahl ... 40 
Abbildung 4: 
Den Probanden präsentiertes Alternativenset... 42 
Abbildung 5: 
Geschlechteraufteilung und Saftauswahl... 47 
Abbildung 6: 
Deskriptive Statistiken zum Saftkauf ... 47 
Abbildung 7: 
Geschlechtsspezifische Saftauswahl... 48 
Abbildung 8: 
Siegelerkennung und bedeutung... 48 
Abbildung 9: 
Aussagen zum T
RANS
F
AIR
-Siegel... 50 
Abbildung 10:  Sozialsiegel und Siegelvertrauen... 51 
Abbildung 11:  Siegelvertrauen und Vertrauenserhöhung ... 51 
Abbildung 12:  Marktanteilsveränderungen durch das T
RANS
F
AIR
-Siegel... 67 
Abbildung 13:  Preis-Nutzenwirkung ... 67 
Abbildung 14:  Zahlungsbereitschaft für Pfanner und Albi ... 69 
Abbildung 15:  Zahlungsbereitschaft für Amecke und Drink ... 69 
Abbildung 16:  Marktanteile der T
RANS
F
AIR
-Kenner ... 71 
Abbildung 17:  Marktanteile der T
RANS
F
AIR
-Käufer... 72 
Tabellenverzeichnis
IV
Tabellenverzeichnis 
Tabelle 1: 
Preisvektoren ... 43 
Tabelle 2: 
Zweiter Fragebogenteil... 44 
Tabelle 3: 
Modell 1... 54 
Tabelle 4: 
Modell 2... 57 
Tabelle 5: 
Modell 3a... 58 
Tabelle 6: 
Klassifikationsmatrix... 60 
Tabelle 7: 
Modell 3b... 62 
Tabelle 8: 
Marktanteile und Marktanteilsveränderungen... 66 
Abkürzungs- und Symbolverzeichnis
V 
Abkürzungs- und Symbolverzeichnis 
A
k
Alternativenset für Konsument k 
ACA 
Adaptive Conjoint Analyse 
AEDT  European Association of National Organizations of Textile Retailers 
B 
Logit-Koeffizient 
b
j
Koeffizient der Variable j 
BMU 
Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit 
CBC 
Choice-based-Conjoint 
CCC 
Clean Clothes Campaign 
CSR 
Corporate Social Responsibility 
DCA 
Discrete-Choice-Analyse 
e 
Eulersche Zahl 
e
B
Effektkoeffizient 
EFTA  European Fair Trade Association 
ETI 
Ethical Trading Initiative 
EU 
European Union 
gepa 
Gesellschaft zur Förderung der Partnerschaft mit der Dritten Welt 
GRI 
Global Reporting Initiative 
GTZ 
Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit GmbH 
ICC 
International Chamber of Commerce 
ILO 
International Labour Organization 
imug 
Institut für Markt  Umwelt  Gesellschaft 
i 
Produktindex 
IIA 
Independence of Irrelevant Alternatives 
IÖW 
Institut für ökologische Wirtschaftsforschung 
ISO 
International Organization for Standardization 
k 
Konsumentenindex 
LL
v
maximierter Log-Likelihood-Wert des vollständigen Modells 
LL
0
maximierter Log-Likelihood-Wert des Nullmodells 
LR 
Likelihood-Ratio 
N 
Stichprobenumfang 
NRO 
Nichtregierungsorganisation 
OECD  Organisation for Economic Co-operation and Development 
Abkürzungs- und Symbolverzeichnis
VI
P
ik
Wahrscheinlichkeit, dass Konsument k Produkt i auswählt 
R
2
Pseudo-R
2
; Anteil der erklärten Variation des logistischen Regressionsmodells 
s
bj
Standardfehler von b
j
S
k
Vektor für persönliche Merkmale von k 
S
k
*
Vektor für unbeobachtete persönliche Merkmale von k 
SA 
Social Accountability 
SE 
Standard Error 
U
ik
Nutzen von k für i 
UN 
United Nations 
USP 
Unique Selling Proposition 
v 
deterministische Nutzenkomponente 
Z
ik
Vektor für subjektiv wahrgenommene Eigenschaften von k und i 
Z
ik
*
Vektor für unbeobachtete und subjektiv wahrgenommene Eigenschaften von k 
und i 
Vektor für die Gewichtung der Produktattribute 
0
alternativenspezifischer Parameter für Design/Marke 
p
Parameter für den Nutzen der generischen Preisgröße 
t
Parameter für den Nutzen des T
RANS
F
AIR
-Siegels 
Vektor, der die Nutzenbewertung der Produktattribute in Abhängigkeit der 
persönlichen Merkmale angibt 
s
Parameter, der den Einfluss des Geschlechts angibt 
ik
stochastische Nutzenkomponente 
ik
Spezifikations- und Messfehler 
Element aus... 
1  Einleitung
1
1  Einleitung 
1.1  Relevanz des Themas und Zielsetzung der Arbeit 
Mit  Aufkommen  der  Kapitalismusdebatte  im  Frühjahr  2005  wurde  insbesondere  die 
soziale Verantwortung der Unternehmen und damit implizit das sozialverträgliche Han-
deln durch Politiker und Medien hinterfragt. Auf diese Weise geriet die soziale Verant-
wortung  deutscher  Unternehmen  im  eigenen  Land  in  die  öffentliche  Diskussion  und 
gewann  neuerliche  Aktualität.  Jedoch  ist  dieses  Thema  längst  nicht  neu  und  wird  im 
Rahmen der Globalisierung schon lange diskutiert. Schon vor über 30 Jahren wurde die 
,,Stichting  SOS-Wereldhandel"-Gesellschaft  in  den  Niederlanden  für  den  Import  von 
fair  gehandelten  Waren  gegründet  und  damit  der  Start  für  den  weltweit  fairen  Handel 
gegeben (vgl. Misereor et al. 2000, S. 7). Auch in Deutschland gründeten sich in kurzer 
Folge  viele  Aktionsgruppen  und  Initiativen,  die  den  alternativen  Handel  förderten.
1
Dennoch gibt es nur sehr vereinzelt Untersuchungen zu dieser Thematik (vgl. ebd. S. 8). 
Gerade wenn es explizit um die Messung der Preisbereitschaft der Konsumenten für den 
Absatz  fair  gehandelter  und  damit  sozialverträglicher  Produkte  geht,  sind  nur  wenig 
aussagekräftige  Studien  zu  finden.  Diese  Arbeit  soll  daher  einen  Beitrag  leisten,  die 
Forschungslücke  zu  schließen.  Zusätzlich  werden  weiterführenden  Fragestellungen  zu 
sozialverträglichen Produkten beantwortet. 
Da  der  Vertrieb  sozialverträglicher  Produkte  eng  mit  dem  fairen  Handel  verzahnt  ist, 
müssen  einige  Besonderheiten  beachtet  werden.  Wie  sich  im  Laufe  der  Arbeit  zeigen 
wird, bemüht sich der faire Handel um den Spagat zwischen dem Vertrieb im kommer-
ziellen  Handel  und  auf  der  alternativen  Ebene.  Diese  Studie  wird,  auch  in  Erwartung 
sehr geringer Zahlungsbereitschaften, die Erhebung unabhängig davon durchführen, wo 
und  ob  der  Konsument  alternative  Produkte  kauft.  In  einer  möglichst  realistischen 
Kaufsituation  sollen  sozialverträgliche  Produkte  in  direkter  Konkurrenz  zu  anderen 
Produkten stehen. Auf diese Weise lassen sich einerseits ,,wirkliche" Kaufwahrschein-
lichkeiten und Marktanteile schätzen. Jedoch ist zu beachten, dass in Deutschland diese 
Angebotssituation  (noch)  nicht  überall  in  dieser  Form  zu  finden  ist.  Dass  diese  Ange-
botssituation  aber  keine  Zukunftsmusik  sein  muss,  zeigen  Entwicklungen  in  der 
1
   Auf  eine  Unterscheidung  von  alternativem  und  fairem  Handel  soll  hier  verzichtet  werden.  Für  den 
interessierten Leser sei auf die ausführliche Darstellung in Valio-Ottowitz (1997, S. 4ff.) hingewiesen. 
1  Einleitung
2
Schweiz und eine stetige Zunahme sozialverträglicher Produkte auch im kommerziellen 
Handel in Deutschland. Daher können die ermittelten Ergebnisse als Prognose für künf-
tige Angebotssituationen verstanden werden. 
1.2  Gang der Untersuchung 
Im Kapitel 2 wird zunächst eine Einführung in das Thema der Sozialverträglichkeit ge-
geben.  Dabei  wird die Umsetzung der Sozialverträglichkeit in der betrieblichen Praxis 
erläutert (Kap. 2.1), wobei insbesondere auf die aktuelle CSR-Diskussion eingegangen 
wird  (Kap.  2.1.1),  Sozialstandards  erläutert  werden  (Kap.  2.1.2)  und  nach  einer  Be-
griffsdefinition  für  Sozialverträglichkeit  gesucht  wird  (Kap.  2.1.3).  Im  nachfolgenden 
Kapitel 2.2 soll dem Leser nahegebracht werden, was unter ethischen Warenzeichen zu 
verstehen  ist  und  wie  deren  Anwendung  in  der  Praxis  erfolgt.  Da  in  dieser  Arbeit  die 
Zahlungsbereitschaft für sozialverträgliche Produkte im Fokus steht, werden in Kapitel 
2.3.1 vorhandene Studien zu diesem Thema beleuchtet. Darauf aufbauend schließt sich 
eine Diskussion über die Marktpräsenz dieser Produkte im Kapitel 2.3.2 an, bevor mit 
den  Möglichkeiten  zur  Anwendung  als  Marketinginstrument  (Kap.  2.3.3)  die  Ausfüh-
rungen zur Sozialverträglichkeit abgeschlossen werden. 
Aufgabe des dritten Kapitel ist es, einen Überblick über gängige Methoden zur Ermitt-
lung  von  Zahlungsbereitschaften  zu  geben.  Dabei  werden  unter  Kapitel  3.1  Verfahren 
veranschaulicht,  die  Zahlungsbereitschaften  auf  individueller  Ebene  ermitteln.  Neben 
den  klassischen  Methoden  wie  direkter  Preisbefragung  (Kap.  3.1.1)  und  der  Conjoint-
Analyse (Kap. 3.1.2), wird auch die Vorgehensweise bei Auktionen (Kap. 3.1.2) erklärt. 
Anschließend werden Methoden beleuchtet, die auf aggregiertem Niveau die Zahlungs-
bereitschaft  messen  (Kap.  3.2).  Nach  Vorstellung  der  Marktdatenanalyse  (Kap.  3.2.1) 
wird das Hauptaugenmerk auf Kapitel 3.2.2 liegen. Da im anschließenden empirischen 
Kapitel  die  Discrete-Choice-Analyse  (DCA)  zur  Anwendung  kommt,  soll  sie  auch  et-
was ausführlicher behandelt werden. 
Im  Kapitel  4  werden  die  Erkenntnisse  aus  den  beiden  vorangegangenen  Kapiteln  ge-
nutzt,  um  die  Zahlungsbereitschaft  für  sozialverträgliche  Produkte  auf  empirischem 
Wege mittels diskreter Entscheidungsanalyse am Beispiel von Orangensaft zu ermitteln. 
Nach Festlegung der Untersuchungsaufgaben (Kap. 4.1.1) und der Fragebogenkonstruk-
tion (Kap. 4.1.2) wird die Art der Datenerhebung erläutert (Kap. 4.1.3). Die eigentliche 
1  Einleitung
3
Datenanalyse beginnt mit der deskriptiven Auswertung (Kap. 4.2.1), um einen Einblick 
in die erhobenen Daten zu bekommen. Unter Berücksichtigung dieser Ergebnisse wird 
anschließend  mittels  diskreter  Entscheidungsanalyse  nach  einem  Modell  gesucht,  wel-
ches die Kaufentscheidungen möglichst optimal erklärt (Kap. 4.2.2). Für das beste Mo-
dell werden dann in Kapitel 4.2.3 die Parameter interpretiert und schließlich Marktantei-
le und Zahlungsbereitschaften berechnet. 
Abschließend erfolgt in Kapitel 5 eine kritische Würdigung der Ergebnisse (Kap. 5.1). 
Dabei sollen Fehlerquellen in der Analyse herausgestellt und Verbesserungsmöglichkei-
ten  für  zukünftige  Untersuchungen  angeführt  werden.  Wie  die  gewonnenen  Resultate 
im Marketing Anwendung finden können, wird im letzten Kapitel 5.2 dargelegt. 
2  Das Prinzip Sozialverträglichkeit
4
2  Das Prinzip Sozialverträglichkeit 
In diesem Kapitel soll eine erster Einblick in das Thema der Sozialverträglichkeit gege-
ben werden. Zuerst erfolgt die Einordnung in die Metaebene der Nachhaltigkeit inklusi-
ve einer Begriffsbestimmung für sozialverträgliche Produkte. Um das Konzept der sozi-
alen  Verantwortung  auf  die  eigenen  Produkte  zu  übertragen,  ist  eine  entsprechende 
Kennzeichnung nötig. Das Kapitel 2.2 setzt sich daher mit den ethischen Warenzeichen 
auseinander.  Im  dritten  Unterkapitel  wird  der  Frage  nach  dem  Nutzen  eines  solchen 
Konzeptes aus Unternehmens- und Verbrauchersicht nachgegangen. 
2.1   Soziale Verantwortung umsetzen 
Die  Rolle  der  sozialen  Verantwortung  soll  nun  in  den  Kontext  der  nachhaltigen  Ent-
wicklung  eingeordnet  und  unter  dem  Begriff  der  ,,Corporate  Social  Responsibility" 
(CSR)  weiter  erläutert  werden.  Im  Kapitel  2.1.2  schließt  sich  eine  Einführung  in  die 
Sozialstandards an. Dabei wird auf verschiedene existierende Standards und deren prak-
tische Anwendung hingewiesen. Im letzten Teil dieses Abschnittes wird nach einer Ar-
beitsdefinition für sozialverträgliche Produkte gesucht, die als Grundlage für den empi-
rischen Teil dient. 
2.1.1  CSR im Zuge der Nachhaltigkeitsdebatte 
Das  Leitbild  der  nachhaltigen  Entwicklung  wurde  erstmalig  von  der  Brundtland-
Kommission 1987 veröffentlicht und auf der Konferenz von Rio im Jahre 1992 weiter-
entwickelt.
2
 Seither wird das Thema umfangreich diskutiert (vgl. Deutscher Bundestag 
1998, S. 27; Joos et al. 1999, S. 2). 
Das  vom  englischen  Begriff  Sustainable  Development  übersetzte  Leitbild  beinhaltet 
eine ökonomische, ökologische und soziale Perspektive (vgl. Balderjahn 2004, S. 3) und 
wird  auch  als  Drei-Säulenmodell  bezeichnet.  Mit  dem  ökonomischen  Aspekt  werden 
vor  allem  Umsatz-,  Marktanteils-,  und  Gewinnziele  des  Unternehmens  impliziert  (vgl. 
Deutscher Bundestag 1998, S. 32), aber auch der Beitrag von Unternehmen Arbeitsplät-
ze und Wohlstand zu schaffen. Alle Maßnahmen zum Umweltschutz können unter der 
ökologischen  Dimension  subsumiert  werden.  Die  soziale  Dimension  definiert  Balder-
2
   Der Ursprung der Nachhaltigkeit findet sich in der Forstwirtschaft des 17. Jahrhunderts. Danach durf-
te nur soviel Holz gefällt werden, wie auch tatsächlich nachwächst (vgl. Nutzinger 1995, S. 207ff.). 
2  Das Prinzip Sozialverträglichkeit
5
jahn  als:  ,,...ein  Maß  für  die  Sozialverträglichkeit  unternehmerischen  Handelns,  und 
erfasst  die  Gestaltung  der  Beziehungen  zu  Anspruchsgruppen."  (Balderjahn  2004,  S. 
13). Obwohl in der Vergangenheit in Deutschland der Umweltaspekt in der Nachhaltig-
keitsproblematik im Vordergrund stand (vgl. Deutscher Bundestag 1998, S. 27; Empa-
cher/Wehling  2002,  S.  7),  wird  darauf  hingewiesen,  dass  die  drei  Dimensionen  nicht 
unabhängig  voneinander  betrachtet  werden  dürfen  und  vielfach  Verknüpfungen  beste-
hen (vgl. Umweltbundesamt 1997, S. 8). Wenn in dieser Arbeit die soziale Dimension 
im  Vordergrund  steht,  wird  somit  stets  eine  Verknüpfung  mit  der  ökonomischen  und 
ökologischen Perspektive impliziert. 
Eine  nachhaltige  bzw.  verantwortungsvolle  Unternehmensführung  wird  oft  mit  dem 
Terminus  Corporate  Social  Responsibility  (CSR)  gleichgesetzt.  In  der  Literatur  wird 
dieser  Begriff  sehr  vielfältig  und  teilweise  wenig  trennscharf  verwendet.
3
  Das  unter-
schiedliche  Verständnis  von  CSR  resultiert  aus  den  verschiedenen  Standpunkten  und 
Anspruchsgruppen  die  davon  Gebrauch  machen  (vgl.  OECD  2001,  S.  13).  Jedoch  soll 
hier auf eine tiefergehende Diskussion verzichtet werden und die Begriffsauslegung der 
Europäischen Kommission (2001, S. 4f.) als Grundlage dienen. Danach wird unter CSR 
die  Verpflichtung  von  Unternehmen  verstanden,  sich  auf  freiwilliger  Basis  für  soziale 
Belange  und  Umweltangelegenheiten  gleichermaßen  einzusetzen  und  diese  in  die 
Wechselbeziehungen mit den Stakeholdern zu integrieren. CSR ist damit als Leitprinzip 
einer  nachhaltigen  Unternehmensführung  zu  interpretieren.  Die  freiwillige  Übernahme 
von sozialer Verantwortung, also über die gesetzlichen Bestimmungen hinaus, ist dabei 
Kernpunkt. Sobald dem Unternehmen zusätzlich ökonomische Anreize geboten werden 
und  sich  mit  dem  CSR-Konzept  die  Wettbewerbsfähigkeit  steigern  lässt,  wird  es  zur 
Adoption aus eigenem Antrieb heraus kommen, wie in Kapitel 2.3.3 gezeigt wird. 
Die soziale Verantwortung kann hinsichtlich einer internen und einer externen Dimen-
sion  wahrgenommen  werden.  Intern  sind  hauptsächlich  Arbeitnehmerfragen  wie  Ar-
beitsschutz  oder  Human  Ressource  Management  und  umweltverträgliche  Produktion 
betroffen. Hingegen wird unter der externen Dimension die Berücksichtigung der vielen 
Stakeholder  wie  Aktionäre,  Händler,  Lieferanten  oder  Behörden  und  deren  Interessen 
3
   Zu  einer  umfassenden  Differenzierung  vgl.  Schoenheit,  Hansen  (2004,  S.  236ff.)  aber  auch  Gray 
(1999, S. 12); ISO (2004, S. 28f.) und Siemens AG (2002, S. 2ff.). 
2  Das Prinzip Sozialverträglichkeit
6
verstanden.  Bei  den  momentan  am  Markt  beziehbaren  sozialverträglichen  Produkten 
spielt  insbesondere  die  externe  Dimension  eine  bedeutende  Rolle.  Die  Einhaltung  der 
Menschenrechte, globaler Umweltschutz und langfristige Beziehungen zu den Lieferan-
ten werden oft als Kriterien angelegt. Bevor nun der Terminus sozialverträglicher Pro-
dukte  genauer  veranschaulicht  wird,  soll  die  freiwillige  Umsetzung  von  sozialer  Ver-
antwortung und damit der Weg zur Sozialverträglichkeit von Unternehmen über Sozial-
standards aufgezeigt werden. 
2.1.2  Sozialstandards als Voraussetzung 
Soziales Engagement von Unternehmen ist kein neues Thema. Schon vor über 100 Jah-
ren profilierten sich moderne Unternehmen mit der Einführung von Mindestlöhnen oder 
der Sozialversicherung. Zum Ende der 60er Jahre setzte eine verstärkte Diskussion um 
Sozialbilanzen in den USA ein, die ihren Schwerpunkt in den 70er Jahren in Deutsch-
land  fand  (vgl.  Clausen/Fischer  1996,  S.  38).  Dabei  wurde  die  freiwillige  Rechen-
schaftslegung über alle sozialen Auswirkungen der unternehmerischen Aktivitäten the-
matisiert.  Jedoch  wurden  diese  nicht  rechtskräftig  und  durch  fehlende  Standards  und 
Kontrollinstanzen  häufig  zu  Schönfärberei  missbraucht.  Immer  weniger  Unternehmen 
stellten  Sozialbilanzen  auf  und  so  schlief  das  Konzept  ein  (vgl.  ebd.,  S.42f.).  Mit 
Aufkommen  der  Nachhaltigkeitsdebatte  arbeitet  die  Global  Reporting  Initiative  (GRI) 
seit 1997 wieder am Aufbau von verbindlichen Richtlinien (vgl. Latzel 2003). 
Viele  Unternehmen  legen  sich  heute  Verhaltenskodizes  auf,  also  Regeln  die  sie  sich 
selbst  geben,  und  verpflichten  sich  zu  deren  Einhaltung  bzw.  Veröffentlichung.  Nach 
der Definition der EU sollte ein Kodex Mindeststandards enthalten, die auch für Liefe-
ranten und Nachunternehmen gelten (vgl. Europäische Kommission 2001, S. 28). Somit 
sind  Verhaltenskodizes  auf  internationaler  Ebene  ein  Instrument,  mit  dem  die  Anwen-
dung sozialer Mindeststandards im gesamten Einflussbereich sichergestellt werden kann 
(vgl. GTZ 2004, S. 3). Das Problem dabei ist die fehlende gesetzliche Regelung gerade 
im  globalen  Kontext  und  die  Einheitlichkeit  solcher  Standards.  Unternehmen  können 
sich  ihre  Standards  selbst  definieren  und  es  sind  kaum  Kontrollmöglichkeiten  vorhan-
den. Daher werden in den letzten Jahren neben rechtlich bindenden politischen Vorga-
ben  viele  internationale  freiwillige  und  allgemeingültige  Vereinbarungen,  sogenannte 
"Codes of Conduct" von unabhängigen Institutionen entwickelt (vgl. Balderjahn 2004, 
S. 23). 
2  Das Prinzip Sozialverträglichkeit
7
Im Feld der sozialen Mindeststandards haben sich insbesondere die Kernarbeitsnormen 
der International Labour Organization (ILO) durchgesetzt. Sie sind Grundlage fast aller 
Verhaltenskodizes. Zu den auf den UN-Menschenrechtskonventionen basierenden ILO-
Kernarbeitsnormen gehören unter anderem die Abschaffung von Kinder- und Zwangs-
arbeit, Existenz sichernde Löhne, Vereinigungsfreiheit und ein Verbot von Diskriminie-
rung  (vgl.  GTZ  2004,  S.  4).  Diese  Kernarbeitsnormen  der  ILO  werden  auch  als  Min-
destsozialstandards bzw. Schutzstandards bezeichnet. 
Auf Grundlage dieser Standards entstand die Zertifizierungsinitiative Social Accounta-
bility (SA 8000), die 1998 von der Nichtregierungsorganisation Council for Economic 
Priorities  in  Zusammenarbeit  mit  Wirtschaft  und  Wissenschaft  entwickelt  wurde.  SA 
8000  wird  danach  als  weltweit  konsensfähiger  Nachhaltigkeitsstandard  ständig  weiter-
entwickelt und durch unabhängige Gutachter in den Unternehmen zertifiziert (vgl. Bal-
derjahn 2004, S. 32). Mit der Einführung eines Sozialmanagementsystems, Dokumenta-
tionspflichten  und  Überwachung  der  gesamten  Wertschöpfungskette  werden  Grundla-
gen  gelegt,  um  mit  diesem  Standard  den  Unterschied  zwischen  umweltschonend  und 
sozial  fair  hergestellten  Produkten  und  Produkten,  welche  die  Umwelt  ausbeuten  und 
Arbeits-  und  Lebensbedingungen  der  Menschen  ignorieren,  zu  machen  (vgl.  Gebhardt 
2003). 
Im  Zuge  der  Standards  der  nachhaltigen  Entwicklung  gibt  es  noch  weitere  Initiativen 
und  Vereinbarungen,  wie  beispielsweise  das  Global  Compact,  die  OECD-Richtlinien, 
die schon erwähnten GRI und CSR-Europe oder die ICC-Charta (vgl. Balderjahn 2004, 
S. 24ff.). Ebenso die Clean Clothes Campaign (CCC) oder der ETI Base Code von der 
britischen Ethical Trading Initiative können dazu gezählt werden. Es soll jedoch bei der 
Erläuterung  des  SA  8000  bleiben,  da  es  von  den  offiziellen  internationalen  Standards 
einerseits sehr weit verbreitet ist und andererseits stark auf die soziale Komponente und 
damit, wie oben angeführt, auch auf sozialverträglich hergestellte Produkte bezogen ist. 
Zur weiteren Ausführung über sozialverträgliche Produkte dient das nun folgende Kapi-
tel. 
2.1.3  Sozialverträgliche Produkte 
Der Ausdruck Sozialverträglichkeit wurde von Mayer-Abich eingeführt. Dabei versteht 
er  unter  dem  Begriff  die  ,,...Verträglichkeit  mit  der  gesellschaftlichen  Ordnung  und 
2  Das Prinzip Sozialverträglichkeit
8
Entwicklung..."  (Mayer-Abich/Schefold  1981,  S.  98).  Da  sich  Gesellschaftsordnungen 
aber unterscheiden und verändern, wird man nie eindeutig feststellen, ob etwas wirklich 
sozialverträglich ist. Es werden immer fallweise Entscheidungen sein, die von vorgege-
ben Standards abhängig sind. Auch van den Daele (1993, S. 219ff.) geht von unklaren 
Konturen  des  Konzepts  Sozialverträglichkeit  aus  und  kann sich Sozialverträglichkeits-
kriterien  nicht  unabhängig von politischen Zielvorgaben vorstellen. Ebenso fehlten für 
Importprodukte jegliche produktbezogenen Sozialnormen (vgl. Wiemann 1996, S. 137). 
Da solche Zielvorgaben, wie im vorangegangen Kapitel angeführt, in den letzten Jahren 
aber verstärkt in den Vordergrund gerückt sind und diese einen fast weltweiten Konsens 
über viele Gesellschaftsordnungen hinweg finden konnten, kann man solche Standards 
inzwischen als Grundlage nutzen. Es ist jedoch zu beachten, dass diese einer ständigen 
Anpassung unterliegen und lediglich einen Grundkonsens darstellen. 
Eine  andere  Definition  von  Sozialverträglichkeit  lässt  sich  bei  Hinterberger/Welfens 
(1994,  S.  404)  finden,  wonach  das  Streben  nach  ,,...gerechter  Verteilung  von  Lebens-
chancen..." als sozialverträglich bezeichnet wird. Laut dieser Definition wäre beispiels-
weise  die  Förderung  einer  gemeinschaftlichen  Alters-  und  Krankenversicherung  in  ar-
men Länder sozialverträglich. Im Gegensatz dazu liefert Scherhorn (1994, S. 201) eine 
Definition, die Sozialverträglichkeit über die Einstellung der Menschen definiert. Dabei 
geht  es  um  das  Streben  nach  sozialer  Gerechtigkeit  und  den  Einsatz  zum  Schutz  der 
Schwächeren.  Es  lassen  sich  noch  weitere  Begriffsbestimmungen  in  der  Literatur  fin-
den
4
, die sich nach wert-konservativ bzw. wert-progressiv unterteilen lassen. Jedoch soll 
auf  weitere  Definitionen  an dieser Stelle verzichtet werden und stattdessen, aufbauend 
auf der Definition von Mayer-Abich, mit Hilfe der oben erläuterten Sozialstandards das 
sozialverträgliche Produkt genauer spezifiziert werden. 
Ausgehend von den Sozialstandards können sozialverträgliche Produkte über den fairen 
bzw. ethischen Handel definiert werden. Dabei haben sich mit der Zeit einige grundle-
gende  Kriterien  wie  existenzsichernde  Einkommen  für  die  Produzenten,  langfristige 
Verträge,  Vorfinanzierung  und  wenig  Zwischenhandel  herauskristallisiert  (vgl.  Valio-
Ottowitz 1997, S. 19). Insbesondere die Anforderungen an die internationalen Konven-
tionen zum Arbeits-, Sozial- und Umweltrecht sollten von allen am Produktionsprozess 
4
   Vgl. dazu u.a. Lübke (1986), Müller-Reißmann et al. (1989) oder auch Zelewski (1987). 
2  Das Prinzip Sozialverträglichkeit
9
Beteiligten eingehalten werden. Danach können Produkte also dann als sozialverträglich 
bezeichnet  werden,  wenn  sie  die  Kriterien  des  fairen  Handels  erfüllen  (vgl.  Kretsch-
mer/von  Koerber  1999).  Je  nach  Produkt  können  sich  diese  Kriterien  vereinzelt  unter-
scheiden, wie beispielsweise die Höhe der garantierten Preise oder eine direkte Bezah-
lung an den Erzeuger, wodurch die Begriffsbestimmung nicht eindeutig ist. 
Definitionen  in  wissenschaftlichen  Veröffentlichungen  sind  zumeist  breiter  angelegt 
und  erfassen  die  gesamte  Klasse  der  nachhaltigen  Produkte.  Explizite  Klärungen  was 
sozialverträgliche Produkte sind, finden sich bisher kaum. Ausgehend von einer marke-
tingtheoretischen  Sicht  müssen  solche  Produkte  jedoch  wettbewerbsfähig  sein  und 
zumindest einen Nutzen für den Kunden stiften, der mit anderen Produkten vergleichbar 
ist. Unter dieser Bedingung spricht man von einem sozialverträglichen Produkt, wenn es 
im gesamten Prozess von Herstellung bis Entsorgung Menschen und ihre sozialen Ge-
meinschaften  weder  persönlichen  noch  sozialen  Gefahren  aussetzt  (vgl.  Balderjahn 
2004, S. 174). 
2.2  Ethische Warenzeichen 
Die  Kennzeichnung  sozialverträglicher  Produkte  für  den  Konsumenten  kann  auf  ver-
schiedenen  Wegen  erfolgen.  So  können  beispielsweise  vergleichende  Warentests,  Pro-
duktlinienanalysen,  Sozialgütesiegel  oder  Unternehmenstests  zur  Verbraucherinforma-
tion  herangezogen  werden  (vgl.  imug  2002,  S.  29).  In  dieser  Arbeit  sind  insbesondere 
die Sozialgütesiegel, auch ethische Warenzeichen oder Sozialzeichen genannt, von ho-
her Relevanz. Sie sind einerseits für den Verbraucher im Moment der Kaufentscheidung 
sichtbar und damit die unmittelbarsten und effektivsten Informationsmittel (vgl. AEDT 
2002,  S.  8).  Andererseits  brechen  sie  die  vorab  erläuterten,  prozessbezogenen  Sozial-
standards auf die Produktebene herunter und sind daher notwendige Vorraussetzung für 
den empirischen Teil. Nach der Begriffsfindung geht es in Kapitel 2.2.2 um die Verga-
bepraxis der ethischen Warenzeichen, bevor im dritten Unterkapitel Probleme und Wir-
kungen dieser erläutert werden. 
2.2.1  Der Begriff ,,ethisches Warenzeichen" 
Um  Produkteigenschaften  für  Verbraucherinnen  und  Verbraucher  auf  einen  Blick  er-
kennbar zu machen und somit Kaufentscheidungen zu erleichtern, wird das Instrument 
der Warenzeichen benutzt. Ein Warenzeichen kann synonym auch als Symbol, Emblem, 
2  Das Prinzip Sozialverträglichkeit
10
Logo oder Label bezeichnet werden, welches auf Produkten bzw. auf deren Verpackung 
aufgebracht ist. Diese Zeichen können dabei auf eine besondere Qualität von Produkten 
wie  gesundheitliche,  soziale  oder  ökologische  Eigenschaften  hinweisen.  Damit  dienen 
sie  der  Abgrenzung  gegenüber  anderen  Produkten  mit  gleichem  Gebrauchszweck,  die 
diese  Eigenschaften  nicht  aufweisen  (vgl.  Landmann  1999,  S.  29).  Ferner  sind  Labels 
freiwillige  Bezeichnungen  für  Produktmerkmale  oder  die  Produktionsmethode  und 
können den Unternehmen nicht verbindlich vorgeschrieben werden. 
Um  den  Begriff  ethisches  Warenzeichen  detailliert  zu  erfassen,  muss  auch  das  Ver-
ständnis von Ethik in diesem Zusammenhang geklärt werden. Ethik fragt nach Verant-
wortlichkeit des menschlichen Handelns. Bei ethischen Warenzeichen spricht man dem-
zufolge  von  einem  Symbol,  das  für  ein  verantwortlich  hergestelltes  Produkt  steht.  Je-
doch gibt es keine allgemein anerkannte und verbindliche Ethik, wodurch der Begriff an 
Unschärfe  gewinnt  und  einer  Spezifizierung  bedarf.  Laut  Landmann  geht  es  vielmehr 
um  gebündelte  Informationen,  die  von  der  Entstehung  bis  zum  Verkauf  des  Produktes 
spezielle  soziale  Forderungen  beachten.  Ethische  Warenzeichen  geben  also  eine  zu-
sammengefasste  Bewertung  über  die  bessere  Sozialverträglichkeit  eines  Produktes  ab 
(vgl. ebd. S. 29f.). Damit wird die Funktion des Sozialzeichens als Bindeglied zwischen 
dem  Verbraucher  und  den  vom  Unternehmen  anerkannten  Verhaltenskodizes  deutlich 
(vgl. AEDT 2002, S. 8). Der Konsument kann beim Vorfinden eines solchen Warenzei-
chens  davon  ausgehen,  dass  bestimmte  Sozialstandards  vom  Unternehmen  eingehalten 
werden. Hier stellt sich wieder das Problem der verschiedensten existierenden Standards 
was zur Folge hat, dass der Begriff Sozialgütesiegel unterschiedlich ausgelegt wird. In 
dieser Arbeit wird die Definition aus dem Grünbuch der EU als Grundlage genommen. 
Danach  sind  Sozialgütesiegel  ,,Textangaben  und  bildliche Angaben auf Produkten, die 
die  Kaufentscheidungen  der  Verbraucher  beeinflussen  wollen  durch  Zusicherungen  in 
Bezug auf die sozialen und ethischen Auswirkungen einer Geschäftstätigkeit auf andere 
Stakeholder" (vgl. Europäische Kommission 2001, S. 29). 
Das erste Sozialgütesiegel wurde 1988 in den Niederlanden als ,,Max-Havelaar-Siegel" 
für  Kaffee  aus  fairem  Handel  eingeführt.  Fünf  Jahre  später  kam  mit  dem  T
RANS
F
AIR
-
Siegel auch in Deutschland ein solches Zeichen auf den Markt, das neben fair gehandel-
ten  Kaffee  eine  sich  ständig  erweiterndes  Angebot  im  Nahrungsmittelbereich  bietet 
(vgl. Piepel 2000, S. 13). Weitere Siegel wie das ,,Rugmark"-Zeichen für Teppiche oder 
2  Das Prinzip Sozialverträglichkeit
11
das  ,,Flower-Label"  sind  entstanden  und  bieten  dem  Konsumenten  in  Europa  auch  im 
Non-Food-Sektor die Möglichkeit zum Kauf sozialverträglicher Produkte (siehe Abbil-
dung  1).  Inzwischen  sind  auch  über  die  Grenzen  Europas  hinaus  Gütesiegelinitiativen 
gegründet  worden,  wie  Beispiele  aus  Nordamerika  und  Asien  zeigen  (vgl.  Valio-
Ottowitz 1997, S. 52f.). Im Jahre 2003 wurde das alte, deutsche T
RANS
F
AIR
-Siegel er-
setzt  und  international  mit  dem  ,,Max  Havelaar-Siegel"  normiert.  Somit  tritt  es  nun 
weltweit mit gleichem Gesicht auf (siehe Abbildung 1). 
Abbildung 1:  Auswahl ethischer Warenzeichen (Quelle: Eigene Darstellung) 
Um diese Siegel an den Markt, also zum Konsumenten zu bringen, haben sich in Euro-
pa verschiedene Importorganisationen unter dem Dach der European Fair Trade Associ-
ation (EFTA) zusammengeschlossen. Diese hat sich zur Aufgabe gemacht, den Handel 
mit diesen Produkten zu fördern und die Vermarktung der nationalen Organisationen zu 
koordinieren (vgl. ebd. S. 51). Die Gesellschaft zur Förderung der Partnerschaft mit der 
Dritten  Welt  (gepa)  ist  dabei  die  deutsche  Handelsorganisation,  die  mit  einer  breiten 
Palette  sozialverträglicher  Produkte  ihre  Projektpartner  in  aller  Welt  unterstützt.  Ver-
marktungswege  sind  dabei  hauptsächlich  die  Weltläden,  jedoch  nehmen  auch  Einzel-
handel,  Katalogversand  und  Großverbraucher  eine  zunehmend  wichtigere  Stellung  ein 
(vgl. ebd. S. 35f.). 
2.2.2  Vergabe von ethischen Warenzeichen 
Wie bereits erwähnt sind Sozialstandards Grundlage für die Vergabe von ethischen Wa-
renzeichen.  Damit  solche  Siegel  auf  dem  Produkt  erscheinen,  muss  ein  Produzent  den 
Nachweis erbringen, dass er diese Sozialstandards einhält (vgl. Landmann 1999, S. 30). 
Abhängig von Label und Vergabeinstitution gibt es aber auch weitere Vergabekriterien 
wie  den  Bau  sozialer  Einrichtungen  oder  das  Einzahlen  von  Geldern  in  Sozialfonds 
Blumen: 
,,Flower-Label" 
Teppiche: 
,,Rugmark-Zeichen" 
Lebensmittel/ Textilien: 
,,T
RANS
F
AIR
" 
(alt) 
(neu) 
2  Das Prinzip Sozialverträglichkeit
12
(vgl. ebd., S. 32). Für die endliche Vergabe des Siegels kann dann entweder eine ganz-
heitliche Betrachtung des Produktes in Frage kommen oder lediglich ein Kriterium ge-
wählt werden, wie es bei dem Rugmark-Zeichen oder Kaleen-Siegel für Teppiche ohne 
Kinderarbeit der Fall ist (vgl. AEDT 2002, S. 19f.). 
Nun  stellt  sich  die  Frage,  wer  diese  Gütesiegel  vergeben  darf.  Dabei  ist  zwischen 
selbstverliehenen oder staatlichen Labeln sowie denen von Nichtregierungsorganisatio-
nen (NRO's) zu unterscheiden (vgl. Europäische Kommission 2001, S. 22). Viele Her-
steller kreieren sich ihre eigenen Siegel, um auf die Sozialverträglichkeit ihrer Produkte 
aufmerksam zu machen. Ein Beispiel dafür ist das PureWear-Zeichen, das von der Fir-
ma  Otto  in  Zusammenarbeit  mit  gemeinnützigen  Institutionen  erarbeitet  wurde.  Das 
Problem dabei ist die fehlende Vergleichbarkeit und Kontrolle, denn die Unternehmen 
hegen  in  erster  Linie  Absatzinteressen.  Die  tatsächliche  soziale  Wirksamkeit  oder  die 
Unzulänglichkeit solcher Siegel können nur von Fall zu Fall geprüft werden. Das glei-
che Dilemma ergibt sich bei der Vergabe und Kontrolle von Siegeln von privaten Fir-
men.  So  vergibt  beispielsweise  die  Firma  AMANA  für  eine  Schutzgebühr  das  LINK-
Label an Unternehmen die den SA8000 Standard einhalten (vgl. AEDT 2002, S. 8). 
Eine  Antwort  darauf  sind  staatliche  Labels,  wie  sie  sich  für  Umweltsiegel  bereits  be-
währt haben. Dabei ist die Regierung für die Vergabe und Kontrolle verantwortlich. Die 
Erarbeitung der Kriterien wird in Zusammenarbeit mit interessierten Kreisen, also bei-
spielsweise Unternehmen und Verbraucherschützern, vom Staat koordiniert (vgl. ebd.). 
Jedoch stehen solche Initiativen der öffentlichen Hand im Bereich der Soziallabels erst 
am Anfang. Das einzige nationale Label, was per Gesetz verankert wurde, ist momentan 
in  Belgien  zu  finden  (vgl.  EurActiv  2003).  Durch  die  staatliche  Institution  FOD  Eco-
nomie werden dort Produkte mit dem Soziallabel ausgezeichnet, die den oben angeführ-
ten Kernarbeitsnormen der ILO entsprechen. Weitere nationale Sozialgütezeichen wer-
den in anderen europäischen Ländern in den nächsten Jahren folgen (vgl. FOD Econo-
mie  2003).  Das  Fernziel  muss  ein  europa-  bzw.  weltweit  anerkanntes  Zeichen  analog 
zur europäischen Umweltblume sein. 
Weiter  fortgeschritten  sind  demgegenüber  schon  die  unabhängigen  Gütesiegel  von 
NRO's.  Sie  übernehmen  die  Rolle  des  unabhängigen  Prüfers  und  vergeben  gegen  Ge-
bühr  die  Lizenz  zur  Nutzung  des  Siegels,  welches  auf  Verhaltenskodizes  beruht  (vgl. 
2  Das Prinzip Sozialverträglichkeit
13
AEDT 2002, S. 8). Da NRO's im Vergleich zu privaten Zertifizierungsfirmen unabhän-
giger  sind,  kann  diesen  Labels  ein  größeres  Vertrauen  entgegengebracht  werden.  Das 
T
RANS
F
AIR
-Siegel  und  ,,Max  Havelaar",  die  von  der  EFTA  schon  europaweit  über-
wacht  werden,  oder  ,,Rugmark"  sind  in  Deutschland  verbreitete  Beispiele.  Dennoch 
bleibt  die  finanzielle  Abhängigkeit  der  Siegelinitiativen  ein  Problem,  da  Lizenzgebüh-
ren noch nicht die Betriebskosten decken (vgl. Piepel 2000, S. 15). 
Nach den bisherigen Ausführungen wird deutlich, dass an die Institutionen, welche So-
zialgütesiegel vergeben, und an die Siegel selbst bestimmte Bedingungen geknüpft wer-
den müssen, um den Verbraucher wahrheitsgemäß zu informieren. An erster Stelle muss 
die Unabhängigkeit des Zeichengebers garantiert sein, was insbesondere bei den Priva-
ten  fraglich  ist.  Weiterhin  sollte  der  gesamte  Prozess  der  Zeichenvergabe  überprüfbar, 
transparent und nachvollziehbar sein. Insbesondere schriftlich festgehaltene Regelungen 
und eine umfangreiche Informationspolitik der beteiligten Institutionen sind dabei hilf-
reich. Auch die verbreitete und praktische Anwendung des Labels ist ein weiterer ent-
scheidender  Punkt  für  die  Akzeptanz  beim  Verbraucher  (vgl.  Valio-Ottowitz  1997,  S. 
29).  Bezüglich  des  Erscheinungsbildes  sollte  ein  Gütesiegel  verständlich,  klar  und 
sichtbar am Produkt angebracht sein. Zusätzlich muss die Operationalisierung der sozia-
len  Dimension  im  Vordergrund  stehen,  da  es  sich  um  ein  soziales  Siegel handelt (vgl. 
imug 2002; S. 30). 
2.2.3  Wirkungen und Probleme ethischer Warenzeichen 
Informations-  und  Bewertungsinstrumente  haben  das  Ziel,  zur  Informationsentlastung 
des Konsumenten beizutragen und komplexe Sachverhalte einfach und glaubwürdig in 
Form  einer  Schlüsselinformation  darzustellen  (vgl.  Hansen/Kull  1995,  S.  406).  Da  es 
sich bei sozialverträglichen Produkteigenschaften vermehrt um Vertrauenseigenschaften 
handelt, die vom Verbraucher nur schwer nachprüfbar sind, nimmt daher die Glaubwür-
digkeit  von  ethischen  Warenzeichen  eine  zentrale  Stellung  ein  (vgl.  Neuner  2001,  S. 
359).  Nachfolgend  sollen  daher  die  generellen Probleme und Ziele in der noch jungen 
Diskussion um die ethischen Warenzeichen (vgl. Piepel 2000, S. 21) erläutert werden. 
Informationsentlastung für den Konsumenten kann es nur geben, wenn klar ist was mit 
dem Sozialzeichen tatsächlich gemeint ist. Da es noch an einem harmonisierten System 
für  die  ethischen  Warenzeichen  fehlt,  sind  die  Bedeutungen  verschiedener  Zeichen  im 
Details
- Seiten
- Erscheinungsform
- Originalausgabe
- Erscheinungsjahr
- 2005
- ISBN (eBook)
- 9783832497354
- ISBN (Paperback)
- 9783838697352
- DOI
- 10.3239/9783832497354
- Dateigröße
- 1.3 MB
- Sprache
- Deutsch
- Institution / Hochschule
- Universität Potsdam – Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Betriebswirtschaft
- Erscheinungsdatum
- 2006 (August)
- Note
- 1,0
- Schlagworte
- gütesiegel marke discrete choice based conjoint
- Produktsicherheit
- Diplom.de
 
					