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Konzeption und Realisation eines Weblogs für die MWB Mannheim

©2005 Diplomarbeit 120 Seiten

Zusammenfassung

Inhaltsangabe:Einleitung:
„Generation Blogger“ – Das im Jahre 2004 erschienene Buch beschreibt u.a. den aktuellen Boom bei Weblogs und deutet mit seinem Titel an, das die jetzige Generation den Weblog als wichtigste Errungenschaft schätzen könnte, wie damals die „Generation Golf“ den gleichnamigen Volkswagen.
Ein Weblog ist eine Form einer Website, die schneller, interaktiver, aktueller, authentischer, vernetzter, bunter und zudem leichter zu erstellen und zu pflegen ist als eine „normale“ Website. Meist auf Basis freier Software, entsteht eine neue unabhängige Medienform, welche die klassischen Medien ergänzt.
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Konzeption und Realisation eines Weblogs für die Medizinisch-Wissenschaftliche Bibliothek (MWB) Mannheim. Dabei sollen alle relevanten Aspekte, welche zur Planung und deren technischen Umsetzung gehören, behandelt werden. Bei der Konzeption werden Vorüberlegungen und Planungen angestellt. Die Realisation beschreibt und dokumentiert die reale technische Umsetzung und Implementierung des Weblogs in das Internetangebot der MWB Mannheim.
Ziel der Arbeit ist die Überführung der bisherigen „Aktuelles“-Seite der MWB-Website in einen Weblog verbunden mit einer qualitativen Erweiterung des Dienstes mit dem Ergebnis einen Weblog mit optimaler Funktionalität und Layout für die MWB zu schaffen.
Dabei gliedert sich diese Arbeit zunächst in allgemeine Untersuchungen über die Ausgangssituation der MWB Mannheim und den Stand der Technik im Bereich Weblogs. Anschließend wird exemplarisch am Beispiel der MWB Mannheim auf die theoretische Konzeption, sowie die praktische Umsetzung eines Weblogs eingegangen. Ein kurzer Softwarevergleich soll die verschiedenen Möglichkeiten vorstellen, wie ein Weblog einzurichten ist.
Methodisch soll sowohl theoretisch, praktisch und technisch, als auch bibliothekarisch an dieses Projekt herangegangen werden. Dabei werden Fachliteratur und elektronische Quellen ausgewertet. Als im Jahre 2004 der Verfasser dieser Arbeit mit dem Begriff „Weblogs“ in Kontakt kam, gab es wenig deutsche Fachliteratur zu diesem Thema. Im Laufe des Jahres 2005 und während der Bearbeitungszeit dieser Arbeit erschienen mehrere deutschsprachige Bücher, die sich mit den Themen Weblogs, Newsfeeds, der Veränderung im Medienbereich durch Technologien wie Weblogs, und sogar mit einzelner Weblogsoftware befassen. Des weiteren werden bereits bestehende Weblogs untersucht um Anregungen zu erhalten. Auch ein […]

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


ID 9435
Gebauer, Daniel: Konzeption und Realisation eines Weblogs für die MWB Mannheim
Druck Diplomica GmbH, Hamburg, 2006
Zugl.: Hochschule der Medien (ehem. Hochschule für Druck und Medien Stuttgart (FH)),
Diplomarbeit, 2005
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Diplomica GmbH
http://www.diplom.de, Hamburg 2006
Printed in Germany

Kurzfassung
2
Kurzfassung
In dieser Arbeit werden alle relevanten Fragen, die sich bei der Konzeption und Reali-
sation eines Weblogs stellen, untersucht. Dies wird konkret am Beispiel der Medizi-
nisch-Wissenschaftlichen Bibliothek Medizinisch-Wissenschaftlichen Bibliothek (MWB)
Mannheim dargestellt, für die ein Weblog geplant und technisch umgesetzt wird. Die
vorliegende Arbeit gliedert sich in Vorüberlegung, Planung und Implementierung des
Weblogs auf den Webserver der MWB Mannheim.
Der erste Teil dieser Arbeit beschreibt die Ausgangssituation der MWB Mannheim und
deren Ziel, ihre bisherige News-Seite durch einen Weblog zu ersetzen und qualitativ zu
verbessern. Des weiteren werden der Stand der Technik im Bereich Weblogs erläutert
und wesentliche Themen, wie die Einsatzmöglichkeiten eines Weblogs beleuchtet.
Im zweiten Teil konzentriert sich die Arbeit auf alle nötigenden Vorüberlegungen bei
der Planung eines Weblogs und auf die Konzeption des Weblogs für die MWB Mann-
heim. Ein Softwarevergleich stellt die verschiedenen Möglichkeiten, wie man Weblogs
einrichten kann, vor.
Der dritte Teil schließlich beschreibt und dokumentiert die technischen Umsetzung, d.h.
die Implementierung des Weblogs, mit der Weblogsoftware WordPress, in das Inter-
netangebot der MWB.
Schlagwörter: MWB Mannheim, Medizinisch-Wissenschaftliche Bibliothek Mannheim,
Weblog, Blog, Implementierung, Softwarevergleich, News-Seite, Website, Internetauf-
tritt, WordPress
Abstract
Using the example of medical library (MWB) Mannheim, for which a weblog was
planned and created, this thesis examines the important questions concerning the con-
ception and realization of a weblog. The essay is structured according to the various
steps of preliminary conceptualization, detailed planning and, finally, implementation of
the weblog on the webserver of MWB Mannheim.
The first part of the thesis discusses the existing state of the MWB Mannheim, its aim
to replace the previous news-page with a weblog and improve it qualitative. Further-
more, the current technological development of weblogs and the applicatitions of a we-
blog are analysed.
The second part focuses on all preliminary discussions for the planning of a weblog
and the conception of a weblog for the MWB Mannheim. A comparison of different soft-
ware underlines the various possibilities of implementing weblogs.

Abstract
3
A third and final section describes the technical implementation of the weblog, i.e. its
integration, with the weblogsoftware WordPress, into the website of the MWB. The im-
plementation of the weblog at the MWB is documented and described in detail.
Keywords: MWB Mannheim, Medical library, Weblog, Blog, Implementation, software
comparison, News-page, Website, Webpresence, WordPress

Inhaltsverzeichnis
4
Inhaltsverzeichnis
Kurzfassung ...2
Abstract ...2
Inhaltsverzeichnis ...4
Abbildungsverzeichnis ...7
Tabellenverzeichnis ...8
Abkürzungsverzeichnis ...9
Vorwort ...10
1
Einleitung...12
2
Medizinisch-Wissenschaftliche Bibliothek Mannheim ...14
2.1
Profil der MWB Mannheim...14
2.1.1
Geschichte ...14
2.1.2
Gegenwart...14
2.1.3
Bestand...16
2.1.4
Nutzerstruktur...16
2.2
Bestehende Angebote - Webseite ,,Aktuelles" und E-Mail Service Newsletter ..17
2.3
Ziele der Weblogeinführung...21
3
Weblogs ...23
3.1
Definition ...23
3.2
Entwicklungsgeschichte ...25
3.3
Aktuelle Situation...28
3.4
Nutzergruppen...31
3.5
Einsatzmöglichkeiten von Weblogs ...32
3.5.1
Beispiele von Weblogs ...33
3.5.2
Beispiele von Weblogs im Bibliotheksbereich...34
3.6
Funktionen von Weblogs ...35
3.7
Vor- und Nachteile eines Weblogs...37
3.7.1
Vorteile...37
3.7.2
Nachteile ...38
3.7.3
Fazit ...39
3.8
Weblogs und Barrierefreiheit ...39
3.9
Rechtliches...41
3.9.1
Haftung und Disclaimer ...41
3.9.2
Impressumspflicht ...41

Inhaltsverzeichnis
5
3.9.3
Urheberrechtsverstöße...42
3.9.4
Namen-, Domain- und Markenrechte...42
3.9.5
Persönlichkeitsrechte und Geschäftsschädigung...42
3.10
Weblogs und Bibliotheken ...42
4
Technische Vorüberlegungen ...44
4.1
Technische Vorraussetzungen der MWB...44
4.2
Softwarevergleich...45
4.2.1
Weblog-Hosting-Service...46
4.2.2
Weblog-Software...47
4.2.3
Eigene Programmierung des Weblogs ...47
4.3
Softwareentscheidung MWB ...48
5
Konzeption des Weblogs...51
5.1
Zielgruppen ...51
5.2
Einsatzmöglichkeiten...51
5.3
Lastenheft, Anforderungen und Umsetzung mit WordPress ...53
5.3.1
Einstellen von Beiträgen...54
5.3.2
Sortierung...57
5.3.3
Archiv ...58
5.3.4
Kommentare...58
5.3.5
Schutzfunktionen gegen Kommentarmissbrauch...60
5.3.6
Anpassbares Layout...64
5.3.7
Kategorien...67
5.3.8
Newsfeed (RSS)...69
5.3.9
Erweiterbar durch statische Webseiten ...71
5.3.10
Mehrere Autoren ...73
5.3.11
"Nice to have"-Funktionen ...74
5.4
Überführung der alten Nachrichten...78
5.5
Marketing Weblog ...79
5.6
Organisation/Pflege...82
5.7
Datensicherung ...86
6
Technische Umsetzung ...87
6.1
Kategorien...88
6.2
Layout ...91
6.3
Alte Nachrichten importieren ...93
6.4
Berechtigte Nutzer und deren Rechte...94
6.5
Postfach ...95
6.6
Name des Weblogs ...95
6.7
Statische Seiten ...95
7
Zusammenfassung und Ausblick...96

Inhaltsverzeichnis
6
Anhang A: Benutzeroberflächen der Weblogsoftware ...98
A.1 B2Evolution...98
A.2 Blog:CMS...99
A.3 Textpattern...100
A.4 WordPress ...101
Anhang B: Verschiedene WordPress-Themes für den MWB Weblog ...102
B.1 Orginal WordPress-Theme "WordPress Classic 1.5" ...102
B.2 WordPress-Theme ,,MWB 1" ...103
B.3 WordPress-Theme ,,MWB 2" ...104
B.4 WordPress-Theme ,,MWB 3" ...105
B.5 WordPress-Theme ,,MWB 4" ...106
Anhang C: Verschiedene Kategorieentwürfe für den MWB Weblog...107
C.1 Entwurf ...107
C.2 Vorschlag 1...107
C.3 Vorschlag 2...108
C.4 Vorschlag 3...108
C.5 Endgültige Kategorienstruktur...109
Anhang D: Vorarbeiten um die alten Meldungen in den Weblog zu
implementieren...111
D.1 Mögliche Kategorien mit eindeutiger Nummer ...111
D.2 Vergabe der Kategorien auf die alten Meldungen (Auszug) ...112
Quellenverzeichnis...113
Weiterführende Links ...117
Erklärung ...118

Abbildungsverzeichnis
7
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Verteilung der aktiven Bibliotheksbenutzer nach Nutzergruppen ...16
Abbildung 2: "Aktuelles" der MWB-Website...17
Abbildung 3: Newsletter der MWB...18
Abbildung 4: Archiv des Newsletters ...19
Abbildung 5: Archiv der aktuellen Meldungen...20
Abbildung 6: Jährlicher Zuwachs an neuen Weblogs ...28
Abbildung 7: Kumulierte Verteilung der Weblog-Benutzer nach Altersgruppen...31
Abbildung 8: Einstiegsseite der Benutzeroberfläche (Dashboard) von WordPress ...55
Abbildung 9: WordPress-Benutzeroberfläche für die Eingabe der Meldungen...56
Abbildung 10: WordPress-Benutzeroberfläche für die Aktivierung der Plug-Ins...57
Abbildung 11: WordPress-Benutzeroberfläche für die Verwaltung der Kommentare ...59
Abbildung 12: WordPress-Benutzeroberfläche ­ Ein Kommentar erwartet
Moderation...61
Abbildung 13: WordPress-Benutzeroberfläche für die Moderation der Kommentare ...61
Abbildung 14: WordPress-Benutzeroberfläche für die Auswahl der Layout-Themes ...65
Abbildung 15: WordPress-Benutzeroberfläche zum Editieren der Layout-Themes...66
Abbildung 16: WordPress-Benutzeroberfläche zum Erstellen und Verwalten der
Kategorien ...68
Abbildung 17: WordPress-Benutzeroberfläche zum Verwalten der Beiträge ...68
Abbildung 18: Symbol für einen Newsfeed ...69
Abbildung 19: WordPress-Benutzeroberfläche zum Erstellen von statischen Seiten ...71
Abbildung 20: WordPress-Benutzeroberfläche zum Verwalten der Benutzer ...74
Abbildung 21: WordPress-Benutzeroberfläche zum Erstellen und Verwalten der
Links ...77
Abbildung 22: Administrative Benutzeroberfläche der B2Evolution-Software ...98
Abbildung 23: Administrative Benutzeroberfläche der Blog:CMS-Software ...99
Abbildung 24: Administrative Benutzeroberfläche der Textpattern-Software ...100
Abbildung 25: Administrative Benutzeroberfläche der WordPress-Software...101
Abbildung 26: Orginal WordPress-Theme "WordPress Classic 1.5" ...102
Abbildung 27: WordPress-Theme ,,MWB 1"...103
Abbildung 28: WordPress-Theme ,,MWB 2"...104
Abbildung 29: WordPress-Theme ,,MWB 3"...105
Abbildung 30: WordPress-Theme ,,MWB 4"...106

8
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Einsatzmöglichkeiten von Weblogs...33
Tabelle 2: Funktionen von Weblogs ...36
Tabelle 3: Vergleich von sieben Weblog-Softwarelösungen ...49
Tabelle 4: Verteilung der Berechtigungsstufen in WordPress für die Nutzer der
MWB...85
Tabelle 5: Mögliche Kategorien mit eindeutiger Nummer...111
Tabelle 6: Vergabe der Kategorien auf die alten Meldungen (Auszug) ...112

Abkürzungsverzeichnis
9
Abkürzungsverzeichnis
Blog
Weblog
CMS
Content-Management-System
CPU
Central Processing Unit
CSS
Cascading Style Sheets
DMZ
Demilitarisierte Zone
EDV
Elektronische Datenverarbeitung
FTP
File Transfer Protocol
GB
Gigabyte
gGmbH
Gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter Haftung
HdM
Hochschule der Medien
HTML
Hypertext Markup Language
IP
Internet Protokoll
KELDAmed
Kommentierte E-Learning Datenbank: Medizin
LAN
Local Area Network
MWB
Medizinisch Wissenschaftliche Bibliothek Mannheim
MySQL
My Structured Query Language
PDF
Portable Document Format
PHP
Personal Home Page
RFID
Radio Frequency Identification
RSS
Really Simple Syndication
SSH
Secure Socket Shell
SFTP
SSH File Transfer Protocol
SSI
Server Side Includes
UB
Universitätsbibliotek
URL
Uniform Resource Locator
VPN
Virtuelles privates Netzwerk
W-LAN
Wireless Local Area Network
WWW
World Wide Web
XML
Extended Markup Language

Vorwort
10
Vorwort
Bei einem in den Jahren 2004/2005 in der Medizinisch-Wissenschaftlichen Bibliothek
(MWB) Mannheim abgeleisteten Praxissemester kam ich das erste Mal mit dem Begriff
,,Weblog" in Kontakt. Im Rahmen der AGMB
1
-Tagung 2004, die von der MWB Mann-
heim ausgerichtet wurde, lernte ich den ,,Medinfo Weblog"
2
kennen. Dieser wird haupt-
sächlich von Dr. Oliver Obst betrieben, der bei dieser Tagung auch einen Workshop
über Weblogs veranstaltete. Ich interessierte mich sofort für diese, für mich neue
Technologie.
In meinem Praxissemester habe ich als Projekt, einen virtuellen Rundgang für die
MWB Mannheim konzipiert und realisiert. Durch dieses Projekt fand ich Gefallen an
einer EDV-technischen Aufgabenstellung, deren Konzeption und technischen Umset-
zung. Der ,,Virtuelle Rundgang"
3
wurde erfolgreich ins Internetangebot der MWB imp-
lementiert und durch diese Aufgabe bekam ich einen Eindruck von der Arbeitsumge-
bung und Arbeitsweise der MWB. Außerdem lernte ich während meines Praktikums die
moderne Bibliothek und deren Mitarbeiter
4
kennen. Die gesamte Arbeitsumgebung und
der Support von Seiten der MWB lernte ich zu schätzen und konnte mir gut vorstellen
meine Diplomarbeit mit Unterstützung der MWB zu schreiben.
Während meines Praktikum wurde angedacht, die News-Seite der MWB durch einen
Weblog zu ersetzen. Ein Vorschlag seitens der MWB war, dieses Projekt im Rahmen
meiner Diplomarbeit im Studiengang Bibliotheks- und Medienmanagement an der HdM
zu verwirklichen. Nachdem die Einzelheiten mit der Leitung der Bibliothek, der Zweit-
betreuerin, der verantwortlichen Person für den Internetauftritt der MWB und dem EDV-
Fachmann, bzw. Webmaster abgeklärt waren, nahm ich dieses Angebot gerne an.
Nach umfassenden Vorüberlegungen (Literaturrecherche, Planungen rund um den
Weblog, Software für den Weblog vergleichen, ein Pflichtenheft erstellen, etc.) begann
Mitte Juli 2005 die Bearbeitungszeit der Diplomarbeit. Etwa einmal im Monat gab es
ein Treffen in der MWB Mannheim, bei dem alle relevanten Personen anwesend waren
und über die Planungen, die Vorstellungen und den Stand des Projekts gesprochen
wurde. Die Vorkenntnisse, welche ich mir im Praxissemester angeeignet habe, erleich-
terten mir die Erstellung der Arbeit. Dennoch zeigte sich im Laufe dieser Arbeit die
Vielschichtigkeit und der große Umfang, so dass manche Aspekte leider aus Zeitgrün-
den unberücksichtigt bleiben müssen und ich mich auf die wichtigen Teilbereiche kon-
zentriert habe.
1
Arbeitsgemeinschaft für medizinisches Bibliothekswesen, http://www.agmb.de/
2
http://medinfo.netbib.de/
3
http://www.ma.uni-heidelberg.de/bibl/rundgang/
4
Anm. d. Verfassers: Wenn hier und im Folgenden bei Personen von der männlichen Form
gesprochen wird, soll durch diese Formulierung stets die weibliche Form mit eingeschlossen
sein.

Vorwort
11
Für die Unterstützung, die ich im Vorfeld und während der Bearbeitungszeit der Arbeit
erhalten habe möchte ich mich ganz herzlich bedanken.
Ein besonderer Dank geht an Herrn Prof. Markus Hennies, Frau Dipl. Bibl. Barbara
Göhner, Frau Martina Semmler-Schmetz (Leiterin der Bibliothek in Mannheim), Herrn
Harald Schoppmann (EDV-Fachmann, bzw. Webmaster) und Frau Dorothee Boeckh
(Verantwortliche Person für den Internetauftritt der MWB), die mich stets unterstützten.
Da diese Arbeit auch das Ende meiner Studienzeit einläutet, möchte ich mich im Rah-
men dieses Vorwortes auch bei meiner Familie und bei meiner Freundin für die Unter-
stützung während meiner Studienzeit und während der Erstellung dieser Arbeit bedan-
ken.

1 Einleitung
12
1
Einleitung
,,Generation Blogger" ­ Das im Jahre 2004 erschienene Buch beschreibt u.a. den aktu-
ellen Boom bei Weblogs und deutet mit seinem Titel an, das die jetzige Generation den
Weblog als wichtigste Errungenschaft schätzen könnte, wie damals die ,,Generation
Golf"
5
den gleichnamigen Volkswagen.
Ein Weblog ist eine Form einer Website, die schneller, interaktiver, aktueller, authenti-
scher, vernetzter, bunter und zudem leichter zu erstellen und zu pflegen ist als eine
,,normale" Website. Meist auf Basis freier Software, entsteht eine neue unabhängige
Medienform, welche die klassischen Medien ergänzt.
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Konzeption und Realisation eines Weblogs
für die Medizinisch-Wissenschaftliche Bibliothek (MWB) Mannheim. Dabei sollen alle
relevanten Aspekte, welche zur Planung und deren technischen Umsetzung gehören,
behandelt werden. Bei der Konzeption werden Vorüberlegungen und Planungen ange-
stellt. Die Realisation beschreibt und dokumentiert die reale technische Umsetzung
und Implementierung des Weblogs in das Internetangebot der MWB Mannheim.
Ziel der Arbeit ist die Überführung der bisherigen ,,Aktuelles"-Seite der MWB-Website in
einen Weblog verbunden mit einer qualitativen Erweiterung des Dienstes mit dem Er-
gebnis einen Weblog mit optimaler Funktionalität und Layout für die MWB zu schaffen.
Dabei gliedert sich diese Arbeit zunächst in allgemeine Untersuchungen über die Aus-
gangssituation der MWB Mannheim und den Stand der Technik im Bereich Weblogs.
Anschließend wird exemplarisch am Beispiel der MWB Mannheim auf die theoretische
Konzeption, sowie die praktische Umsetzung eines Weblogs eingegangen. Ein kurzer
Softwarevergleich soll die verschiedenen Möglichkeiten vorstellen, wie ein Weblog ein-
zurichten ist.
Methodisch soll sowohl theoretisch, praktisch und technisch, als auch bibliothekarisch
an dieses Projekt herangegangen werden. Dabei werden Fachliteratur und elektroni-
sche Quellen ausgewertet. Als im Jahre 2004 der Verfasser dieser Arbeit mit dem Beg-
riff ,,Weblogs" in Kontakt kam, gab es wenig deutsche Fachliteratur zu diesem Thema.
Im Laufe des Jahres 2005 und während der Bearbeitungszeit dieser Arbeit erschienen
mehrere deutschsprachige Bücher, die sich mit den Themen Weblogs, Newsfeeds, der
Veränderung im Medienbereich durch Technologien wie Weblogs, und sogar mit ein-
zelner Weblogsoftware befassen. Des weiteren werden bereits bestehende Weblogs
untersucht um Anregungen zu erhalten. Auch ein Vergleich der Weblogsoftware ist Teil
der Arbeit. Dieser wird mit einer Testinstallation abgeschlossen um das Funktionieren
des Weblogs zu gewährleisten.
5
Bestseller-Buch von Florian Illies. Dieser nannte die Menschen, die zwischen 1965 und 1975
geboren wurden und damit in den 80er Jahren aufwuchsen, ,,Generation Golf".

1 Einleitung
13
Im Fachbereich Information und Kommunikation der HdM Stuttgart gab bis zu Beginn
der Bearbeitungszeit dieser Arbeit keine andere Diplomarbeit, die sich mit dem Thema
Weblogs und Bibliotheken beschäftigt. Daher besteht ein Erkenntnisinteresse sowohl
von Seiten der HdM Stuttgart, als auch von der MWB Mannheim, das durch diese Ar-
beit befriedigt werden soll. Außerdem ist das Thema dieser Arbeit für andere Bibliothe-
ken relevant und schließt die Forschungslücke im Bereich Weblogs und Bibliotheken.
Die Schwerpunkte dieser Arbeit liegen sowohl im praktischen Teil der Arbeit, als auch
im theoretischen Teil. Der eingerichtete Weblog ist unter der Internetadresse
http://www.ma.uni-heidelberg.de/apps/bibl/mwbnews/
veröffentlicht.

2 Medizinisch-Wissenschaftliche Bibliothek Mannheim
14
2
Medizinisch-Wissenschaftliche Bibliothek
Mannheim
2.1 Profil der MWB Mannheim
Die Medizinisch-Wissenschaftliche Bibliothek (MWB) befindet sich zentral auf dem Ge-
lände des Universitätsklinikums Mannheim. Die Bibliothek ist sowohl Fakultätsbiblio-
thek der Fakultät für Klinische Medizin Mannheim der Universität Heidelberg und ge-
hört als solche zum Bibliothekssystem der Universität Heidelberg als auch Weiterbil-
dungsbibliothek der Klinikum Mannheim gGmbH - Universitätsklinikum. Benutzt wird
diese Ausleihbibliothek hauptsächlich von den Angehörigen der Fakultät, sowie von
den Mitarbeitern des Universitätsklinikums Mannheim. Sie steht aber auch wissen-
schaftlich arbeitenden Ärzten, Wissenschaftlern, Studierenden und Bürgern im Raum
Mannheim zur Verfügung. Träger der Bibliothek ist das Land Baden-Württemberg.
6
2.1.1 Geschichte
Die Bibliothek wurde 1922, mit Betriebsbeginn der Städtischen Krankenanstalten
Mannheim, als Ärztebibliothek in einem 40 m² großen Raum eingerichtet. Damals wur-
de die Bibliothek von einer "Bibliotheksschwester" verwaltet. 1951 wurde sie erstmals
von einer Diplom-Bibliothekarin mit einer halben Stelle organisiert und erhielt 1964 den
Auftrag, neben der Versorgung des Klinikums, auch Bestände für die Medizinische
Fakultät Heidelberg - Klinikum Mannheim und niedergelassenen Ärzte bereitzustellen.
Es folgte ein Umzug in das Laborgebäude des Klinikums. Dies war ein Quantensprung
für die Bibliothek ­ sie entwickelte sich langsam zur modernen "Medizinisch-
Wissenschaftlichen Bibliothek".
7
2.1.2 Gegenwart
Im Jahr 2001 zog die MWB in das neuerbaute multifunktionale Forschungsgebäude
der Fakultät, welches in zentraler Lage des Klinikums liegt. Sie belegt 1.300 m² Fläche
im Erdgeschoss und mehrere Magazinräume im Keller. Neben den konventionellen
Lese- und Arbeitsplätzen finden die Nutzer nun neben einer großzügigen Ausstattung
mit EDV-Arbeitsplätzen ein Druck- und Kopierzentrum, sowie einen Gruppenarbeits-
raum vor.
8
6
Vgl.
MWB Mannheim (2005a)
7
ebd.
8
ebd.

2 Medizinisch-Wissenschaftliche Bibliothek Mannheim
15
Als Service bietet die MWB u.a. Dokumentlieferungsdienste, Schulungen und Führun-
gen, Zugang zu Datenbanken und eine kommentierte E-Learning Datenbank Medizin,
mit dem Akronym KELDAmed.
,,Die Bibliothek versteht sich als zentrale Serviceeinrichtung und über-
nimmt alle Aufgaben, die eine optimal nutzerorientierte Informations- und
Literaturversorgung für die Fakultät und die Klinikum gGmbH gewährleis-
ten."
9
Die MWB ist technisch sehr gut ausgestattet. Den Benutzern stehen 19 Recherche-
Terminals, ca. 45 Arbeitsplätze für Notebooks mit Funknetzverbindung (W-LAN
10
) und
12 Benutzer-PCs, davon fünf Multimedia-PCs zur Verfügung. Außerdem können zwei
Kopiergeräte und zwei Drucker benutzt werden. Als Bibliothekssystem ist ,,i3v-Library"
von der Firma GINIT im Einsatz. Derzeit findet eine Migration auf ein neues Biblio-
thekssystem, SISIS-SunRise mit integrierter RFID
11
-Technologie, statt. Der System-
wechsel soll zum Jahreswechsel 2005/2006 erfolgen.
Die Bibliothek arbeitet eng mit anderen regionalen Institutionen wie z.B. dem Zentralin-
stitut für Seelische Gesundheit, der BG Unfallklinik Ludwigshafen und der Universitäts-
bibliothek Heidelberg zusammen, um u.a. die kostenlosen und schnellen Möglichkeiten
der lokalen und regionalen Literaturversorgung, durch gegenseitige (elektronische)
Dokumentenlieferung, zu ermöglichen.
12
Neben dem zentralen Neubau gehören 26 Instituts- und Klinikbibliotheken unterschied-
licher Größe, deren Bestände zentral verwaltet werden, zur MWB. Die zweischichtig
organisierte Bibliothek soll umstrukturiert werden. Es sollen die Bestände in die MWB
als Zentralbibliothek zusammengeführt werden. Die Zeitschriften sollen dann zentral
untergebracht und die Bücher weitgehend zentral aufgestellt sein. In den Kliniken und
Instituten soll es Handapparate mit maximal 150 Bänden geben.
13
Der MWB stehen 7,99 Stellen zur Verfügung.
14
9
MWB Mannheim (2000)
10
Wireless Local Area Network
11
Radio Frequency Identification
12
Vgl.
Semmler-Schmetz, M. (2004), S. 4
13
Vgl.
MWB Mannheim (2005a)
14
Vgl.
Semmler-Schmetz, M. (2004), S. 26

2 Medizinisch-Wissenschaftliche Bibliothek Mannheim
16
2.1.3 Bestand
Derzeit
15
hat die Bibliothek einen Bestand von rund 46.000 Bücher aus allen Gebieten
der Medizin und ihren Randgebieten. Außerdem befinden sich ca. 45.000 Zeitschrif-
tenbände und ca. 400 laufende Zeitschriftenabonnements in der Bibliothek und den
Institutsbibliotheken. Die Benutzer haben die Möglichkeit rund 1.500 Zeitschriften im
Online-Zugriff zu nutzen.
16
2.1.4 Nutzerstruktur
Mehr als 1.200 aktive
17
Nutzer machten 2003 von den Angeboten der MWB Gebrauch
und entliehen über 20.000 Medieneinheiten.
60% der Benutzer sind Angehörige der Fakultät, vor allem Studenten und Mitarbeiter.
20% der Benutzer sind Mitarbeiter der Klinikum gGmbH, vor allem Ärzte und Wissen-
schaftler.
14% sind externe Benutzer und weitere 6% lassen sich nicht diesen Benutzergruppen
zuordnen.
18
60%
20%
14%
6%
Fakultät
gGmbH
Externe
Sonstige
Abbildung 1: Verteilung der aktiven Bibliotheksbenutzer nach Nutzergruppen
Zusätzlich werden die stark genutzten virtuellen Angebote der MWB auch von nicht
angemeldeten Benutzern verwendet.
15
Stand: Juli 2005
16
Vgl.
MWB Mannheim (2005a)
17
Dies sind Benutzer die 2003 mindestens einmal etwas ausgeliehen haben.
18
Vgl.
Semmler-Schmetz, M. (2004), S. 8-9

2 Medizinisch-Wissenschaftliche Bibliothek Mannheim
17
2.2 Bestehende Angebote - Webseite ,,Aktuelles" und E-Mail
Service Newsletter
Derzeit bekommen die Nutzer aktuelle Meldungen aus und über die Bibliothek entwe-
der über die Website der MWB Mannheim
19
, indem sie auf den Link ,,Aktuelles" klicken
oder in Form eines E-Mail Newsletters, den sie über den Link ,,Newsletter der Biblio-
thek" auf der MWB-Homepage abonnieren können.
Abbildung 2: "Aktuelles" der MWB-Website
20
19
http://www.ma.uni-heidelberg.de/bibl/
20
http://www.ma.uni-heidelberg.de/bibl/news/, Zugriff: 01.08.2005

2 Medizinisch-Wissenschaftliche Bibliothek Mannheim
18
Abbildung 3: Newsletter der MWB
21
Diese beiden Möglichkeiten ergänzen sich, da die Themen dieser beiden Kanäle ver-
schiedene Zielgruppen ansprechen. Unter ,,Aktuelles" erscheinen allgemeine Nachrich-
ten, während der Newsletter für Benutzer mit medizinischen Vorkenntnissen gedacht
ist, z.B. ausgebildete Ärzte. Die Meldungen können sich aber auch überschneiden, der
Umfang der Meldung kann variieren und die Meldungen können auch nur in einem
Kanal veröffentlicht werden. Inhaltlich werden u.a. folgende Themen im Newsletter und
unter ,,Aktuelles" behandelt:
·
Aktuelle Informationen aus der Bibliothek (u.a. Serviceangebote, Öffnungszei-
ten, etc.)
·
Neuerungen bei medizinischen Portalen und Datenbanken
·
Neues aus Medizin und Forschung (u.a. Forschungsergebnisse, Ausschrei-
bungen, aber auch termingebundenes wie Kongresse, etc.)
·
Neue E-Journals im Angebot campusweit zugänglicher elektronischer Zeit-
schriften
·
Recherche- und Internettipps für Ärzte und Studierende
22
21
http://www.ma.uni-heidelberg.de/bibl/a-z/newsletter/2005/20050722.html, Zugriff: 01.08.2005
22
Vgl.
MWB Mannheim (2005b)

2 Medizinisch-Wissenschaftliche Bibliothek Mannheim
19
Abbildung 4: Archiv des Newsletters
23
Bei beiden Kanälen besteht die Möglichkeit die alten Meldungen in einem Archiv nach-
zulesen. Beim Newsletter findet man den kompletten Text, der als Mail an die Abon-
nenten des Newsletters zugestellt wurde. Es werden alle verschickten Newsletter nach
Datum archiviert und nichts gelöscht. Die verschickten Newsletter der letzten drei Jah-
re werden angezeigt.
Bei den Meldungen unter ,,Aktuelles" kommt man durch einen Link ,,Archiv" zu den un-
veränderten alten Meldungen. Manche Meldungen werden aber manuell aussortiert, da
sie z.B. termingebunden waren und zu einem späteren Zeitpunkt, für die Benutzer nicht
mehr interessant sind.
23
http://www.ma.uni-heidelberg.de/bibl/a-z/newsletter/, Zugriff: 10.08.2005

2 Medizinisch-Wissenschaftliche Bibliothek Mannheim
20
Abbildung 5: Archiv der aktuellen Meldungen
24
Von der technischen Seite her betrachtet sind die einzelnen Meldungen, die unter ,,Ak-
tuelles" erscheinen, durchnummerierte Textdateien. Diese Dateien sind auf dem Web-
server gespeichert. Jede neue Textdatei bekommt eine aufsteigende Nummer als Da-
teiname zugewiesen. Per SSI
25
ausgeführtem Shell-Skript werden alle Textdateien
,,gesammelt", wobei sie absteigend nach dem Dateinamen in die ,,Aktuelles"-Seite ein-
gefügt werden.
Die einzelnen Bestandteile der Textdatei werden ausgelesen und entsprechend der
Inhalte als Datum, Überschrift und Text auf der ,,Aktuelles"-Seite ausgegeben. Als SSI-
Anweisung wird das Skript entsprechend bei jedem Aufruf der Webseite ausgeführt,
daher ist ,,Aktuelles" eine dynamisch erzeugte Webseite.
Beim Newsletter handelt es sich um eine Mailingliste, bei dem die entsprechenden
Meldungen per Mail an die Abonnenten des Newsletters verschickt werden. Dies ge-
schieht in der Regel einmal in der Woche und die Abonnenten werden in einer MySQL-
Datenbank verwaltet.
24
http://www.ma.uni-heidelberg.de/bibl/news/archiv/, Zugriff: 01.08.2005
25
Server Side Includes

2 Medizinisch-Wissenschaftliche Bibliothek Mannheim
21
2.3 Ziele der Weblogeinführung
Ziel der hier vorliegenden Arbeit ist die Überführung des bisherigen ,,Aktuelles" der
MWB-Website in einen Weblog, mit der Perspektive einer qualitativen Erweiterung des
Dienstes. Das Konzept des Newsletters soll dabei unangetastet bleiben und der Servi-
ce ,,Newsletter" weiter in der jetzigen Form bestehen bleiben. Grund dafür ist, dass die
Nutzer sich an diesen Service in E-Mail-Form gewöhnt haben und ein Medienwechsel
nicht gewünscht ist. Die Bibliothek könnte einige Benutzer ,,verlieren" wenn sich die
Benutzer vom passiven ,,Push
26
-Dienst" Newsletter auf den aktiven ,,Pull
27
-Dienst"
Weblog umstellen müssten.
Die Motivation der MWB, die bisherige ,,Aktuelles"-Seite durch einen Weblog zu erneu-
ern, ist vielfältig:
·
Imagegewinn für die Bibliothek
·
Bidirektionales Kommunikationsinstrument zwischen Bibliothek und Benutzern
schaffen
·
Nutzer können sich leicht über einen Newsfeeds informieren
·
Erleichterung bei der Pflege des Dienstes
·
Höhere Usability
28
Die einzelnen oben aufgeführten Punkte sollen hier genauer beschrieben werden.
Die Bibliothek erwartet sich durch die Implementierung des Weblogs, welcher vor allem
im Bibliotheksbereich ein innovatives Kommunikationsinstrument ist, einen Imagege-
winn, weil sie sich dann den Benutzern als innovative Bibliothek präsentieren kann.
Denn auch sonst setzt die MWB auf innovative und neue Serviceangebote für die Be-
nutzer. Als Beispiele soll hier der Virtuellen Rundgang
29
, die kommentierte E-Learning
Datenbank: Medizin (KELDAmed)
30
und die Möglichkeit per W-LAN (Funknetzverbin-
dung) ins Internet zu gelangen, genannt werden.
Des weiteren ermöglicht der Weblog die Möglichkeit, dass die Benutzer direkt, zeitnah
und ortsunabhängig zu den Meldungen ihr Feedback abzugeben und somit mit der
Bibliothek kommunizieren können.
Durch einen Newsfeed kann es dem Benutzer leichter gemacht werden auf dem
aktuellen Stand zu bleiben. Der Weblog muss dadurch z.B. durch einen RSS
31
-Feed
erweitert werden. Durch ein Zusatzprogramm, einem RSS-Reader, kann er die
Nachrichten bequem in diesem RSS-Reader lesen, was die Durchsicht von mehreren
26
Engl. wörtl. bringen
27
Engl. wörtl. holen
28
Engl. wörtl. Benutzerfreundlichkeit
29
http://www.ma.uni-heidelberg.de/bibl/rundgang/
30
http://www.ma.uni-heidelberg.de/apps/bibl/KELDAmed/
31
Really Simple Syndication

2 Medizinisch-Wissenschaftliche Bibliothek Mannheim
22
bequem in diesem RSS-Reader lesen, was die Durchsicht von mehreren Weblogs oder
Webseiten stark vereinfacht.
Eine Erleichterung bei der Pflege der News kann durch die leichtere Archivierung der
Meldungen beim Weblog mittels einer automatischen Einsortierung der Nachrichten
nach Monaten und durch eine thematische Einsortierung manuell nach Kategorien ge-
schehen. Ferner ist der Weblog bei der Eingabe der Meldungen leichter und schneller
zu bedienen.
Ein anderer Vorteil ist eine höhere Usability durch die Bündelung der Meldungen. Denn
ein Weblog ist leicht zu bedienen und diese Plattform wird stetig beliebter. Außerdem
erkennen immer mehr Studierende und Wissenschaftler den Vorteil von Newsfeeds
und können dadurch die aktuellen Meldungen sich bequem per Newsreader auf den
PC laden.

3 Weblogs
23
3
Weblogs
3.1 Definition
Eine einheitliche Definition des Begriffs ,,Weblog" gibt es nicht. Für den Begriff gibt es
vielfältige Definitionen und Beschreibungen. Eine weitverbreitete Definition des Begrif-
fes ,,Weblog" befindet sich im folgenden Absatz.
32
Das Wort ,,Weblog", meist auch in der Kurzform ,,Blog", setzt sich aus den Begriffen
,,Web" und ,,Log" zusammen. Dabei steht der Begriff ,,Web" für das World Wide Web,
der Begriff ,,Log" ist die Abkürzung für ein Logbuch
33
. Es gibt zwei Merkmale, die ei-
gentlich jeder Weblog besitzt. Einerseits besitzen alle Einträge in diesen Netztagebü-
chern einen Zeitstempel, sie sind also mit einem Datum versehen. Dadurch können die
Einträge chronologisch sortiert werden, so dass der neueste Beitrag oben erscheint.
Ein weiteres Merkmal ist, dass Grundlage eines Weblogs ein Softwaresystem steht,
das einmal eingerichtet werden muss und dann für die Eingabe der Meldungen und zur
Verwaltung des Weblogs benutzt wird.
34
Menschen, die mittels eines Weblogs Inhalte im Internet veröffentlichen, werden ,,Blog-
ger" genannt, sie ,,bloggen". Die ,,Blogssphäre" ist nicht nur die Gesamtheit aller Blogs,
sondern schließt neben den Diskussionen in Blogs, auch Diskussionen über Blogs in
anderen Medien, ihre Wahrnehmung und ihren Einfluss ein.
35
Einige Definitionen und Meinungen sollen hier angeführt werden um einen Eindruck
von den unterschiedlichen Aspekten und der Bandbreite der Plattform Weblog zu
erhalten.
Kosack, Raimer
36
:
,,Prinzipiell sind Weblogs persönliche Sites, die eine Liste von kommen-
tierten Links zu anderen Web-Sites enthalten. Die Bemerkungen sind oft
witzig und sarkastisch. Die Idee ist aus dem Brauch entstanden, Freun-
den und Bekannten E-Mails mit interessanten Sites zu schicken.
Bei den meisten Weblogs wird nach dem Tagebuch-Prinzip der letzte
Eintrag an der Spitze platziert. Oft werden sie täglich ergänzt. So entste-
hen lange fortlaufende Sites, in denen man aber über Themen und
32
Vgl.
Koch, M. C. & Haarland, A. (2004), S. 21
33
Ein Logbuch ist ein Tagebuch, in das chronologisch Ereignisse und Beobachtungen an Bord
eines Schiffes eingetragen werden.
34
Vgl.
Koch, M. C. & Haarland, A. (2004), S. 21
35
Vgl.
Plastic Thinking (2005a)
36
Kosack, R. (o.J.)

3 Weblogs
24
Suchbegriffe navigieren kann. Außerdem gibt es eigentlich fast immer
Angaben zu der Person des Autors.
Weblogs sind also eine Mischung aus Newsgroup, Messageboard und
privater Homepage. Mit der extra entwickelten Software sind sie leicht
und trotzdem individuell oder grafisch anspruchsvoll zu gestalten. User
können gegenseitig Mitglied in Weblogs werden und dann an der Site
mitarbeiten. Der entscheidende Unterschied zu den bisherigen Reputati-
onmanagern ist ihr persönlicher Ton und ihre breite Zugänglichkeit."
Möller, Erik
37
:
,,In gewisser Weise repräsentieren Blogs das Web, wie es von Anfang an
gedacht war: ein Massenmedium, kontrolliert durch die Massen, in dem
jeder gehört wird, der etwas zu sagen hat und den Schneid, es zu sa-
gen."
Blood, Rebecca
38
(Übersetzung von Funglewicz, Marion):
,,Ein Weblog ist zugleich eine Form und ein Format: Eine oftmals geupda-
tete Website, die User-Kommentare enthält; umgekehrt chronologisch
angeordnet, also der jeweils aktuellste Eintrag zuoberst. Diese simple
Form ist unendlich erweiterbar und ausbaubar; Weblogs haben ein riesi-
ges Potential für professionellen und privaten Gebrauch. Computer und
mobile Kommunikationstools helfen dabei, Weblogs sehr leicht Handzu-
haben: Sie haben die Fähigkeit, ganze Geschäftsabläufe zu organisie-
ren, soziale Bindungen zu schaffen und zu festigen, das World Wide
Web zu ,,filtern" und eine Plattform zu generieren, auf der jeder User, der
es möchte, auf einfachste Art seine Weltanschauung, Ideen und Gedan-
ken publizieren kann."
Online-Communities, Weblogs und die soziale Rückeroberung des Netzes
39
:
,,Das Blog (eigentlich Weblog) ist ein webbasierendes System, das aus
einzelnen Nachrichten eine persönliche Web-Chronik des Betreibers
(des ,,Bloggers") macht. Das System wirkt wie ein Sensor, der dessen
Ereignisse, Erlebnisse und Gedanken ­ die Funde des Bloggers ­ filtert,
aufbereitet und wie eine Kolumne an sympathisierende Leser heran-
bringt. Blogs können auch das Schreiben mehrerer Teilnehmer zulassen
oder erlauben, dass Beiträge kommentiert oder diskutiert werden. Die
Qualität des Weblogs liegt in der Filterung und Weitergabe aktueller
Nachrichten, in einer Art seismischer Qualität."
37
Möller, E. (2005a), S. 115
38
Koch, M. C. & Haarland, A. (2004), S. 21
39
Online-Communities (2003), S. 23

3 Weblogs
25
Lubkowitz, Mark
40
:
,,Um es auf den Punkt zu bringen: Ein Weblog ist nichts weiteres als eine
Website, die einzelne Informationshäppchen oder Statements enthält, die
[...] von anderen kommentiert und verlinkt werden können. Sie können
sich einen Weblog quasi als Gästebuch vorstellen, nur dass die Einträge
nicht von Ihren Gästen, sondern von Ihnen verfasst werden. Die Gäste
haben hingegen die Möglichkeit, Ihre Einträge zu kommentieren und auf
andere Einträge in anderen Blogs zu verweisen. Bloggen ist also keine
großartige neue Erfindung, jedoch fördert es den Meinungsaustausch
zwischen Usern enorm [...]."
Olbertz, Dirk
41
:
,,[...]Man kann sich noch so viele Definitionen ausdenken, Blogs nach
Technik oder Inhalt klassifizieren, Sie werden immer eines finden, auf
das die Definition eines Blogs wunderbar passt, aber gar kein Blog seien
will, oder ein Blog ist, obwohl viele Definitionen gar nicht passen."
Nordwest Zeitung
42
:
,,Fotoalbum, Nachrichtenbörse oder Tagebuch: Weblogs sind so unter-
schiedlich wie die Menschen, die sie betreiben. Mit einfach zu bedienen-
der Software kann praktisch jeder Mensch zum Blogger werden."
3.2 Entwicklungsgeschichte
Schon 1989, mit Entstehung des World Wide Webs (WWW), war die erste Website, in
gewisser Weise, ein Weblog. Diese Website
43
sammelte regelmäßig Links von Fund-
stellen, im zu dieser Zeit noch überschaubaren WWW. Der erste Link verwies auf eine
Datenbank für Preprints
44
im Bereich Hochenergiephysik. Erstmals wurde 1997 der
Begriff ,,Weblog" von einem Betreiber eines Weblogs verwendet. Anfang 1999 sprach
sich ein Blogger aus, Weblog ,,Wee-Blog" oder kurz ,,Blog" auszusprechen.
Der Internetboom, ab Mitte der 90er Jahre, brachte verschiedene neue Ansätze hervor.
So entstand z.B. 1994 der Link-Katalog ,,Yahoo!". Aber auch in der Blogssphäre gab es
eine wichtige Entwicklung: 1997 entwickelte ein Student in den USA, die erste freie
Weblogsoftware ,,Slashdot". Die in diesem Weblog
45
veröffentlichten ,,Neuigkeiten für
40
Lubkowitz, M. (2005), S. 979
41
Olbertz, D. (2004), S. 9
42
Nordwest Zeitung (2004)
43
www.info.cern.ch - archiviert unter http://www.w3.org/History/19921103-
hypertext/hypertext/WWW/News/9201.html
44
Vorabdrucke von Artikeln wissenschaftlicher Fachzeitschriften, die zur Veröffentlichung vor-
gesehen sind.
45
http://slashdot.org/

Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Jahr
2005
ISBN (eBook)
9783832494353
ISBN (Paperback)
9783838694351
DOI
10.3239/9783832494353
Dateigröße
5.3 MB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Hochschule der Medien Stuttgart – Fakultät Information und Kommunikation
Erscheinungsdatum
2006 (März)
Note
1,8
Schlagworte
medizinisch-wissenschaftliche bibliothek mannheim blog implementierung softwarevergleich wordpress
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Titel: Konzeption und Realisation eines Weblogs für die MWB Mannheim
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