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Globalisierung und Entwicklung

Die Notwendigkeit einer Global Governance

©2004 Masterarbeit 135 Seiten

Zusammenfassung

Inhaltsangabe:Zusammenfassung:
In dieser Arbeit wurden basierend auf der Definition der Globalisierung als Neoliberalisierung unter Einbeziehung der wirtschaftlichen und politischen Entwicklung verschiedener Staats“modelle“ die Notwendigkeit von neuen Global Governance-Strukturen dargestellt und abschließend Lösungsansätze für innovative Global Governance-Strukturen erläutert.
Der strukturelle Aufbau der Arbeit wird dadurch folglich durch die drei Kapitel der Begriffsdefinitionen, der Globalisierung im Hinblick auf Entwicklungspolitik sowie wirtschaftliche und politische Entwicklungsmöglichkeiten der Staaten und der Notwendigkeit einer Global Governance dominiert. Im ersten Abschnitt steht der Globalisierungsbegriff im Mittelpunkt der Betrachtung. Der zweite Abschnitt konzentriert sich hauptsächlich auf die Akteure der Globalisierung sowie die wirtschaftlichen und politischen Entwicklungsmöglichkeiten der Staaten. Im dritten und letzten Abschnitt wird der Fokus auf einen umfassenden Definitionsversuch der Global Governance sowie auf das Legitimationsproblem bzw. die entsprechenden Lösungsmöglichkeiten von Global Governance gelegt.
Die Quellen dieser Arbeit sind vor allem in aktuellen Büchern, Essays, Artikeln sowie Internetveröffentlichungen zu sehen, wobei ich einerseits versucht habe, die renommiertesten Denker und Wissenschaftler im behandelten Themengebiet zu berücksichtigen, andererseits umstrittene Veröffentlichungen kritisch zu hinterfragen.


Inhaltsverzeichnis:Inhaltsverzeichnis:
Inhaltsverzeichnis3
Abkürzungsverzeichnis5
Einleitung6
1.Begriffsdefinition12
1.1Globalisierung definiert als Neoliberalisierung12
1.1.1Exkurs I: Thatcherismus15
1.1.2Exkurs II: Reaganomics17
1.2Internationale Handelsverflechtungen und internationale Finanzmärkte18
1.3Moderne Demokratie22
1.4Marktliberalisierung und Demokratie: Die Koexistenz einer wechselseitigen Zähmung25
2.Globalisierung im Hinblick auf wirtschaftliche und politische Entwicklungsmöglichkeiten der Staaten28
2.1Akteure der Globalisierung28
2.1.1Akteure internationaler Finanzströme29
2.1.1.1Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung29
2.1.1.2Die Bretton-Woods-Institutionen31
2.1.1.2.1Weltbankgruppe34
2.1.1.2.2Internationaler Währungsfond38
2.1.2Welthandelsorganisation42
2.1.3Transnationale Konzerne/ Unternehmen48
2.1.4Internationale Nicht-Regierungsorganisationen54
2.2Entwicklungspolitik und -hilfe59
2.2.1Nachhaltige Entwicklung64
2.2.2Der […]

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Inhaltsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

Einleitung

1. Begriffsdefinition
1.1. Globalisierung definiert als Neoliberalisierung
1.1.1. Exkurs I: Thatcherismus
1.1.2. Exkurs II: Reaganomics
1.2. Internationale Handelsverflechtungen und internationale Finanzmärkte
1.3. Moderne Demokratie
1.4. Marktliberalisierung und Demokratie: Die Koexistenz einer wechselseitigen Zähmung

2. Globalisierung im Hinblick auf wirtschaftliche und politische Entwicklungsmöglichkeiten der Staaten
2.1. Akteure der Globalisierung
2.1.1. Akteure internationaler Finanzströme
2.1.1.1. Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
2.1.1.2. Die Bretton-Woods-Institutionen
2.1.1.2.1. Weltbankgruppe
2.1.1.2.2. Internationaler Währungsfond
2.1.2. Welthandelsorganisation
2.1.3. Transnationale Konzerne/ Unternehmen
2.1.4. Internationale Nicht-Regierungsorganisationen
2.2. Entwicklungspolitik und -hilfe
2.2.1. Nachhaltige Entwicklung
2.2.2. Der Nord-Süd-Konflikt
2.3. Wirtschaftliche Entwicklung
2.3.1. Die grundsätzlichen Abhängigkeiten von Wirtschaft und Politik
2.3.2. Marktversagen
2.3.3. Dominierende Zentren vs. abhängige Peripherien
2.4. Politische Entwicklung
2.4.1. Industrieländer
2.4.2. Schwellenländer
2.4.2.1. Exkurs III: Wirtschaftsmacht Japan
2.4.2.2. Exkurs IV: Die „Vier kleinen Tiger“
2.4.3. Entwicklungsländer

3. Die Notwendigkeit einer Global Governance
3.1. Globale Probleme erfordern globale Politiken
3.2. Umfassender Definitionsversuch von Global Governance
3.3. Das Legitimationsproblem der bestehenden Global Governance-Ansätze
3.3.1. Effizienz und Effektivität
3.3.2. Verantwortung und Subsidiarität
3.3.3. Beteiligung
3.3.4. Transparenz und Offenheit
3.4. Die drei Modelle globalen Regierens als Lösungsansätze für das Legitimationsproblem der Global Governance-Ansätze

Fazit

Literaturverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Einleitung

Die wirtschaftliche und technische Globalisierung ist den Kinderschuhen entwachsen, sie richtet sich nicht mehr nach den Anweisungen der Staaten, sie folgt eigenen Gesetzen – und stellt damit sogar die Handlungsfähigkeiten der Staaten in Frage. Es ist ein langsamer und stetiger Globalisierungsprozess bzw. eine komplexe Reihe von Globalisierungsprozessen (von der Globalisierung des Handels über die Globalisierung der Investitionsflüsse bis hin zur Globalisierung der Produktion) in Gang gekommen, die das Verhältnis zwischen Wirtschaft, Technologie, Kommunikation, Politik, Kultur, Religion, Gesellschaft, Alltag, Familie usw. und damit unsere Lebensweise insgesamt in Frage stellt und verändert oder, negativ formuliert, das Ende der Einheit von Territorium, Staat, Nation und Gesellschaft darstellt – und das alles nicht nur auf den einen oder anderen Teil der Erde bezogen sondern weltweit gesehen.[1] Giddens sowie Wahl gebrauchen den Ausdruck „entfesselte Welt“ bzw. „entfesselte Marktkräfte“ um den Kontrollverlust der Welt bzw. der Wirtschaft zu illustrieren.[2] Schwengel benutzt den Globalisierungsbegriff sogar als „Angstwort“ zum Ausdruck sozialer und kultureller gesellschaftlicher Unsicherheit.[3]

Des Weiteren wird Globalisierung, je nach Meinung und Interessenslage, einerseits als Quelle für Wachstum und Innovation gesehen, andererseits aber auch für Arbeitsplatzverluste und das Ende des Wohlfahrtsstaates verantwortlich gemacht oder auch als Ursache für die Verflechtung moderner Gesellschaften zur Untergrabung der demokratischen Kontrollmechanismen des überkommenen Nationalstaats bzw. für neue Technologien der elektronischen Kommunikation, um dem Individuen und Gruppen ein Ausmaß an Zugang zu Informationen zu verschaffen, so dass die Aufrechterhaltung autoritärer politischer Regime zunehmend erschwert wird, wahrgenommen. Die neuen Technologien der elektronischen Kommunikation haben den Zugang zu Informationen über Medien, wie beispielsweise das Internet in solchem Maße verändert, dass Informationen de facto in Real- oder Echtzeit zur Verfügung stehen und zudem fast ohne Beschränkung von jedermann in Anspruch genommen werden, zumal die Reichweite der technischen Medien auch noch mit jedem neuen Innovationsschub wächst. Dadurch und durch die immens reduzierten Kosten für Kommunikation im Zeitalter der Globalisierung können sich Individuen, Gruppen und Gesellschaften auf weltweiter Ebene vernetzen; insoweit Informationen und Wissen die Voraussetzung für demokratische Selbstbestimmung sind, können eben diese Individuen, Gruppen und ganzen Gesellschaften geradezu „Quantensprünge“ ihrer Partizipationsfähigkeit durchführen.[4] Unterschiedlicher Auffassung ist Konrad Becker, der feststellt, dass nur in hoch technisierten Ländern überhaupt die infrastrukturellen Voraussetzungen für einen nutzbringenden Einsatz der neuen Informations- und Kommunikationstechnologien, wie beispielsweise eine stabile Elektrizitätsversorgung, funktionierende Telefonleitungen, ein Wartungs- und Vertriebssystem mit entsprechend ausgebildeten Arbeitskräften, gesetzliche Regelungen usw., gegeben sind.[5] Global bedeutet also nicht zwangsweise, dass tatsächlich alle Länder dem Prozess der Globalisierung angeschlossen sind, sondern global bedeutet vielmehr, dass vom Prozess der Globalisierung alle Länder betroffen sein können und werden, wenn sie attraktive Bedingungen für mobile Ressourcen bieten.[6] Welcher Meinung man sich hinsichtlich dieser Fragestellung auch anschließen mag, offensichtlich wird, dass die nationalstaatliche Informationssouveränität als Teil der politischen Souveränität außer Kraft gesetzt werden konnte: dadurch können sich Nationalstaaten, bis auf sehr wenige Ausnahmen vielleicht, nicht länger gegenseitig abschotten; ihre geschützten Grenzen sind, was die Einbindung in den Raum globaler Kommunikation betrifft, durchlöchert.[7]

Eine Erklärung für die widersprüchlichen und gegensätzlichen Interpretationsansätze von Globalisierung liegt in der unterschiedlichen Betroffenheit einzelner gesellschaftlicher Gruppen, denn wie bei jeder neuen wirtschaftlichen Entwicklung bewirkt Globalisierung ökonomischen Strukturwandel und erzeugt auf diese Weise Gewinner und Verlierer.[8]

Als unumstritten gilt jedoch, dass es eine Vermehrung und Verdichtung grenzüberschreitender Interaktionen gibt, die alle Staaten und Gesellschaften in ein Geflecht wechselseitiger Abhängigkeiten verstricken und sie internationalen Entwicklungstrends unterwerfen, so dass bestimmte Entwicklungen in einem Staat das gesamte internationale Staatensystem positiv wie negativ beeinflussen können.[9] So betrachte ich Globalisierung mittlerweile als enorme und rasant wachsende Komplexität aller Lebensbereiche, die vor allem mit der radikalen Entgrenzung und grenzenlosen Vernetzung unserer modernen Welt zusammenhängt.

Übereinstimmung besteht des Weiteren darin, „dass sich dort, wo globale Kapital-, Wissens-, Medien- und Migrationsströme ohne angemessene Vermittlung auf bestehende Orte, Institutionen und Gewohnheiten stoßen, die Dichte von Territorium, Identität und Kultur lockert und nicht nur die Souveränität, sondern auch die Legitimität des historischen Nationalstaates abnimmt“.[10]

Globalisierung lässt sich aber auch als ein Hinweis auf die sich beschleunigende erdumspannende Vernetzung von Akteuren und Aktionsfeldern verstehen. Dabei sind vor allem die Problembereiche, die sich nicht national bearbeiten lassen sowie expandierende Handelsbeziehungen, die Liberalisierung der Devisen- und Kapitalmärkte, steigende Auslandsinvestitionen und grenzüberschreitende Unternehmenszusammenschlüsse Indikatoren für den bereits erreichten Stand der Globalisierung.[11] In vielen Fällen, so die eine Meinung, haben Handelsinteressen sogar die Sorgen um Demokratie, Menschenrechte und soziale Gerechtigkeit in den Hintergrund gedrängt,[12] wohingegen die entgegen gesetzte Seite der Auffassung ist, dass „die gegenwärtige Globalisierungswelle (…) unter dem Vorzeichen eines Politikmusters (steht), das Märkte und wirtschaftliches Wachstum zu universellen Lösungsformeln für gesellschaftliche Entwicklung, für die Überwindung von Armut und Unfreiheit erhebt“.[13]

Wenn es also, beide Denkweisen in einen Zusammenhang gebracht, im Zuge der Globalisierung so weit kommen sollte, dass Regierungen in allen existentiellen Zukunftsfragen nur noch auf Sachzwänge der trans- und multinationalen Ökonomie verweisen, verliert der demokratische Staat seine Legitimation und „die Globalisierung gerät zur Falle für die Demokratie“. [14]

Es wurde damit Aufgabe der politischen Theorie, darüber nachzudenken, wie Regieren im 21. Jahrhundert, im Zeitalter der Globalisierung, gestaltet werden kann, denn wir brauchen Strategien für ein nachhaltiges, gerechtes und demokratisches Wachstum, welches schließlich das übergeordnete Ziel von Entwicklungspolitik darstellt.[15]

So werde ich in dieser Arbeit basierend auf der Definition der Globalisierung als Neoliberalisierung unter Einbeziehung der wirtschaftlichen und politischen Entwicklung verschiedener Staats“modelle“ die Notwendigkeit von neuen Global Governance-Strukturen darstellen und abschließend Lösungsansätze für innovative Global Governance-Strukturen erläutern.

Der strukturelle Aufbau der Arbeit wird dadurch folglich durch die drei Kapitel der Begriffsdefinitionen, der Globalisierung im Hinblick auf Entwicklungspolitik sowie wirtschaftliche und politische Entwicklungsmöglichkeiten der Staaten und der Notwendigkeit einer Global Governance dominiert. Im ersten Abschnitt steht der Globalisierungsbegriff im Mittelpunkt der Betrachtung. Der zweite Abschnitt konzentriert sich hauptsächlich auf die Akteure der Globalisierung sowie die wirtschaftlichen und politischen Entwicklungsmöglichkeiten der Staaten. Im dritten und letzten Abschnitt wird der Fokus auf einen umfassenden Definitionsversuch der Global Governance sowie auf das Legitimationsproblem bzw. die entsprechenden Lösungsmöglichkeiten von Global Governance gelegt.

Die Quellen dieser Arbeit sind vor allem in aktuellen Büchern, Essays, Artikeln sowie Internetveröffentlichungen zu sehen, wobei ich einerseits versucht habe, die renommiertesten Denker und Wissenschaftler im behandelten Themengebiet zu berücksichtigen, andererseits umstrittene Veröffentlichungen kritisch zu hinterfragen. Ein Anspruch auf Vollständigkeit kann natürlich nicht erhoben werden, denn das würde sowohl den Rahmen dieser Arbeit als auch den zeitlich gesetzten Rahmen für diese Arbeit erheblich sprengen. Die bearbeiteten Quellen sowie vertiefende Ergänzungsliteratur sind im Literaturverzeichnis zu finden.[16]

1. Begriffsdefinition

1.1. Globalisierung definiert als Neoliberalisierung

Ausgehend von einem Zitat Ulrich Becks möchte ich mich in diesem ersten Kapitel an die Definition des Globalisierungsbegriffs wagen: „Globalisierung ist sicher das am meisten gebrauchte (…) und am seltensten definierte, wahrscheinlich missverständlichste, nebulöseste und politisch wirkungsvollste (…) Wort der letzten, aber auch der kommenden Jahre“.[17]

Ursprünglich wurde die Bezeichnung der Globalisierung in Abgrenzung zum Globalismus[18] sowie zur Globalität[19] im ökonomischen Bereich verwendet, um die zunehmende Verflechtung der Ökonomien und insbesondere der Finanzmärkte begrifflich zu erfassen.

Neoliberal soll in diesem Zusammenhang bedeuten, dass die Kräfte des Marktes sowie des Wettbewerbs gestärkt und der Einfluss des Staates zurückgedrängt werden sollen. Der Neoliberalismus befürwortet die Liberalisierung der Märkte, die Deregulierung bislang staatlich regulierter Wirtschaftsbereiche und die Privatisierung von Unternehmen, die bisher als Staatsunternehmen betrieben wurden, um von einem offenen Austausch mit anderen Volkswirtschaften profitieren und somit Wohlstandsgewinne für die Bevölkerung erzielen zu können.[20]

Mittlerweile bezeichnet der Globalisierungsbegriff auch die Prozesse, die von dieser Entwicklung ausgehen und inzwischen als spill-over-Effekt[21] des Neoliberalismus eine Vielzahl weiterer Bereiche fortschreitender Modernisierung wie Kommunikation, Produktion von Wissen, Gütern und Dienstleistungen aber auch internationaler Problemfelder umfassen. Globalisierung kann also, allgemein gesprochen, als ein Prozess bzw. als eine Vielzahl von Prozessen verstanden werden, bei welchem sich die Länder und Kontinente der Erde durch eine Reihe von Mechanismen immer mehr miteinander verflechten. Der Begriff beinhaltet folglich die transnationale Vernetzung von Systemen, Gesellschaften und Märkten. Im Kern besagt Globalisierung die schnelle Vermehrung und Verdichtung grenzüberschreitender gesellschaftlicher Interaktionen, die in räumlicher und zeitlicher Hinsicht die nationalen Gesellschaften immer stärker miteinander verkoppeln.[22] Unter diesem Gesichtspunkt kann man Globalisierung beispielsweise auch als „imperiale Expansion des westlichen Zivilmodells in die (…) Dritte Welt verstehen, in deren Verlauf traditionelle Kulturen verschwinden, die Systeme einer kapitalistischen Marktwirtschaft und einer formalen Demokratie sich ausbreiten und die Einbindung der weniger entwickelten Wirtschaften in das von den Industrieländern dominierte Weltmarktregime erzwungen wird“[23] verstehen.

Konrad Becker reduziert die Globalisierung, die ihren Ausgangspunkt in der Notwendigkeit der Expansion kapitalistischer Marktwirtschaften findet, auf vier Punkte: die Verschmelzung von Märkten für Güter und Dienstleistungen, den Abbau von Handelshemmnissen, eine länderübergreifende Organisation von Produktionsprozessen durch transnationale Unternehmen oder Unternehmensverbände sowie schließlich die Integration der Finanzmärkte und die Zunahme grenzüberschreitender Informationsflüsse.[24] Peter Wahl sieht vor allem die Internationalisierung der Ökonomie und der Kommunikation als den harten Kern der Globalisierung.[25] Aber auch die Rückwirkung des Globalisierungsdrucks der Industrieländer, also ein verschärfter Anpassungsdruck, den neu industrialisierte Länder auf einzelne Unternehmen, Branchen und Regionen in Industrieländern ausüben, wird mit dem Begriff der Globalisierung belegt.[26]

Gegenüber Globalisierung ist binnenorientierte und interventionistische Politik als weniger erfolgreich zu beurteilen, als dass das liberale Ansätze sind, denn sie berücksichtigt den gestiegenen globalen Wettbewerb nicht. Das zeigt sich darin, dass diejenigen Länder, die am stärksten in die Weltwirtschaft integriert sind, auch die wohlhabendsten sind; diejenigen Staaten, die sich nur wenig dem Welthandel geöffnet haben, weisen nur geringes Wachstum und deutlich weniger Wohlstand auf. Wohlstand und Wachstum korrelieren in diesem Zusammenhang positiv mit Offenheit gegenüber dem Weltmarkt. Obwohl Protektionismus selbst kurzfristig nicht immer die gewünschte Wirkung auf lokale Gewinne und somit Arbeitsplätze zeigt, erfolgt er bei national wichtigen Wirtschaftszweigen noch immer, denn der politische Druck vom Freihandel bedrohter wettbewerbsschwacher Branchen ist sehr groß: die von Arbeitslosigkeit bedrohten Wähler haben ein hohes Protestpotential. So werden oftmals Schonfristen für einen notwendigen Wandel zum Freihandel vereinbart.[27]

Gesamtwirtschaftlich wirkt die liberale Marktwirtschaft positiv, da sie über Wettbewerb, Mobilität und Innovation einen effizienten Einsatz von Technologie, Arbeit, Bodenschätzen usw. ermöglicht. Durch Arbeitsteilung und Spezialisierung erfolgt die Produktion von Waren wie von Dienstleistungen dort, wo sie am günstigsten ist. Die Notwendigkeit, an nur einem bestimmten Ort zusammenarbeiten zu müssen, um Güter oder Dienstleistungen herstellen zu können, gilt nicht mehr. Dadurch entstehen langfristig wichtige dynamische Gewinne durch Wettbewerb und Herstellung größerer Stückzahlen, die über Massenproduktion niedrigere Preise und damit höhere Kaufkraft ermöglichen. Diese positiven Wirkungen von liberalen Marktwirtschaften können nur bei regionaler und globaler Wirtschaftsintegration erzielt werden, wobei sich diese positiven Wirkungen eher langfristig bemerkbar machen, Anpassungskosten wie beispielsweise Arbeitsplatzverluste hingegen schon kurzfristig spürbar sind. Daher ist der Widerstand derjenigen, die die Anpassungskosten zu tragen haben, schneller und direkter als die Unterstützung der Allgemeinheit für die wirtschaftlichen Liberalisierungen. Beschleunigt wird diese Entwicklung zudem durch die moderne Telekommunikation sowie Mikroelektronik.[28]

Zwei mögliche Umsetzungen des Neoliberalismus in die Praxis sollen im Folgenden vorgestellt werden: Thatcherismus sowie Reaganomics.

1.1.1. Exkurs I: Thatcherismus

Die Übernahme der Regierungsgewalt durch Premierministerin Margaret Thatcher im Mai 1979 brachte eine radikale Wende in der Wirtschafts- und Sozialpolitik Großbritanniens. Margaret Thatcher vollzog mit ihrer Politik eine Abkehr von der bisherigen nachfrageorientierten Wirtschaftspolitik und der bisherigen Praxis staatlicher Inter- sowie Subventionen. Ziel dieser Politik sollte es sein, die britische Wirtschaft von nicht wettbewerbsfähigen Strukturen zu befreien, die unternehmerische Initiative zu fördern und den einzelnen Bürger aus der Passivität als Empfänger sozialer Leistungen herauszuholen.[29]

Thatcher sah es nicht als Aufgabe des Staates, Lohn-, Einkommens- oder Konjunkturpolitik zu betreiben. Folglich beschränkte die britische Regierung unter Margaret Thatcher rigoros die Staatsausgaben, leitete eine Änderung des Steuersystems ein und versuchte mit einer Angebotspolitik das private Investitionskapital zu aktivieren. Des Weiteren wurde die mixed economy Großbritanniens durch eine umfassende Privatisierungspolitik zu einer fast ausschließlich privatwirtschaftlich organisierten Marktwirtschaft umgebaut:[30] wo immer es der Regierung möglich erschien, zog sich der Staat aus der Gesellschaftspolitik zurück und machte der Privatwirtschaft Platz, um den Bürgern Großbritanniens eine effiziente Versorgung mit lebensnotwendigen Dienstleistungen zu einem angemessenen Preis zu garantieren. So wurde Großbritannien zum Vorreiter der Privatisierungspolitik in Europa.[31]

Auch in der Sozialpolitik galt nicht länger der Bedarf an Leistungen, sondern deren Finanzierbarkeit, als Maßstab.[32]

Der Thatcherismus, so die Bezeichnung für diesen sozial- und wirtschaftspolitischen Regierungsstil, wird von Giddens (in Abgrenzung zur klassischen Sozialdemokratie) mit folgenden Schlagwörtern belegt: schlanker Staat, autonome Zivilgesellschaft, Marktfundamentalismus, autoritäre Moral in Verbindung mit ökonomischem Individualismus, Selbstregulierung des Arbeitsmarktes, Hinnahme von Ungleichheit, traditioneller Nationalismus, der Wohlfahrtsstaat als reines Sicherheitsnetz, lineare Modernisierung, schwach ausgebildetes ökologisches Bewusstsein, neorealistisches Denken in der internationalen Politik sowie schließlich die Einbindung in den Ost-West-Gegensatz.[33]

Die britische Regierung nahm Begleiterscheinungen wie Armut, Obdachlosigkeit, Ungleichheit in der Verteilung gesellschaftlichen Reichtums sowie eine steigende Arbeitslosigkeit[34] ebenso in Kauf wie die zunehmende Gegnerschaft der Gewerkschaften, deren Aktionsmöglichkeiten durch neue gesetzliche Regelungen drastisch eingeschränkt wurden: die britischen Gewerkschaften wurden nachhaltig geschwächt.[35]

1.1.2. Exkurs II: Reaganomics

In den USA war der Amtsantritt von Präsident Ronald Reagan im Januar 1981 mit der Wende zu einer angebotsorientierten Haushalts- und Wirtschaftspolitik verbunden, die die Wachstumsschwäche sowie Massenarbeitslosigkeit durch verbesserte Produktionsbedingungen und Anpassungsfähigkeit des wirtschaftlichen Sektors überwinden sollte. [36]

Ronald Reagan strebte eine Wiederbelebung der amerikanischen Wirtschaft durch die Senkung der Inflationsrate, durch die Verringerung des Haushaltsdefizits sowie durch massive Steuersenkungen für Einkommensbezieher und Unternehmen aus. Gleichzeitig wurden die Sozialausgaben der Bundesregierung drastisch gekürzt.

Nutznießer dieser als Reaganomics bezeichneten Politik waren die Unternehmen sowie die Mittelklasse.

1.2. Internationale Handelsverflechtungen und internationale Finanzmärkte

In der Handels- und Finanzwelt wird in globalen Dimensionen gedacht und gehandelt – die vielen Fusionen und weltweiten Übernahmen der Vergangenheit haben das anschaulich verdeutlicht. Des Weiteren schrumpfte die Welt in den letzten Jahrzehnten durch das moderne Transport- und Kommunikationswesen, die geographische Entfernungen zunehmend unwichtiger erscheinen lassen und mehr Austausch zu sinkenden Kosten ermöglichen, zu einem globalen Dorf zusammen, so dass die so genannte borderless global economy ermöglicht wird. Insgesamt haben die zunehmenden Interdependenzen im Handel zu einer Internationalisierung[37] der Produktion und damit zu einem weiteren Ausbau der internationalen Arbeitsteilung geführt. Hinter dieser Art von Handelspolitik steht die Überzeugung, dass eine weltweit spezialisierte Arbeitsteilung Effizienzgewinne mit sich bringt: global gesehen wird die Wohlfahrt gesteigert, weil bei bestehendem Produktionspotential mehr Güter durch weltweit spezialisierte Arbeitsteilung hergestellt werden. Negative Auswirkungen dieser internationalen Arbeitsteilung machen sich in Strukturwandel und Arbeitsplatzverlagerung bemerkbar.[38]

In der Praxis stehen internationale Handelspolitik und internationale Finanz- und Währungspolitik in einer Wechselbeziehung. Deshalb sind ausländische Direktinvestitionen[39] ähnlich wie die internationalen Handelsverflechtungen zu beurteilen: sie sind oft als Vorstufe oder schon als Bestandteil multinationaler Wertschöpfungsketten zu betrachten, denn Direktinvestitionen ersetzen traditionelle Exporte. Weil durch Direktinvestitionen Arbeitsplätze geschaffen werden, bemühen sich viele Länder, ihre Standortbedingungen für ausländische Investoren attraktiv zu gestalten. Somit sind Direktinvestitionen als ein Motor der Globalisierung zu betrachten.[40]

Nichtsdestotrotz benötigen Handel und Finanzhandel, wie alle anderen Wirtschaftsbereiche auch, einen institutionellen Rahmen, denn Märkte, verstanden als wirtschaftliche und soziale Arrangements, die den freien Austausch von Waren und Dienstleistungen zwischen Individuen und Gruppen ermöglichen, können nicht mit ökonomischen Mitteln allein geschaffen werden, denn Märkte ermöglichen auch die Verknüpfungen sozialer Verbände, deren religiöse, ethnische, kulturelle und geographische Grenzen dem ökonomischen Austausch entgegenstehen. Außerdem verdanken globale Märkte ihre Existenz unter anderem auch der Entwicklung von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT): ohne weltumspannende Kommunikationsnetzwerke lässt sich eine globale Wirtschaftsstruktur basierend auf globalen Märkten nicht denken.[41]

Es muss des Weiteren Kriterien dafür geben, in welchem Maße ein Wirtschaftssektor dem Weltmarkt ausgesetzt werden soll: eine Land oder eine Region für den liberalisierten Handel zu öffnen, kann unter Umständen bedeuten, den lokal angesiedelten Subsistenzwirtschaften den Boden zu entziehen, so dass dieses Land bzw. diese Region in hohem Maße anfällig für Preisschwankungen und/ oder technische Neuerungen wird; eine falsche Strategie wäre es aber auch, sich gegen die Globalisierung der Wirtschaft zu stellen und stattdessen den Weg des dauerhaften ökonomischen Protektionismus zu gehen.[42]

Während die nationalen Finanzmärkte das inländische Geld- und Kapitalangebot mit der entsprechenden Nachfrage koordinieren, werden auf den internationalen Finanzmärkten grenzüberschreitende Finanzgeschäfte mit ausländischen Währungen abgewickelt. Diese Geschäfte auf den internationalen Finanzmärkten haben sich im Zuge der Globalisierung mit dem Abbau vieler Kapitalverkehrsbeschränkungen zwischen den Staaten explosionsartig entwickeln können, so dass sich die weltweiten Devisenumsätze börsentäglich erhöht haben. Noch rasanter sind sogar die abgeleiteten Finanzgeschäfte angestiegen.[43]

Wurde früher klar zwischen Kapitalgebern auf der einen Seite und Arbeitnehmern auf der anderen Seite bzw. dem Staat einerseits und den Unternehmen andererseits getrennt, wird diese klassische Trennung im Zeitalter der Globalisierung im zunehmenden Maße aufgehoben.[44] So erleben wir heute, dass die einzelnen Kapitalmärkte verschmelzen; die nationalen Barrieren, die auch die Finanzmärkte bisher voneinander abgeschottet haben, werden mehr und mehr, wenn auch nicht vollständig, beseitigt: insbesondere die institutionellen sowie teilweise auch die privaten Kapitalanleger investieren international – eine Tendenz zur Internationalisierung des Kapitalangebots ist zu erkennen; umgekehrt ist ebenfalls eine Internationalisierung der Kapitalnachfrage zu beobachten. Es kann also insbesondere im Hinblick auf die Finanzmärkte und Finanzgeschäfte von einer ständig wachsenden Vernetzung und Verdichtung grenzüberschreitenden Wirtschaftens gesprochen werden.[45]

Diese Veränderungen berühren folglich die Unternehmensstrukturen, denn ausländische Investoren erwarten von den Unternehmen dieselben oder zumindest ähnlich hohe Standards, die sie bei der Beurteilung ihrer einheimischen Unternehmen heranziehen, so dass neben den Anforderungen an die Führung und Kontrolle des Unternehmens auch Anforderungen an die Verbesserungen des gesetzlichen Modells der Unternehmensführung und -kontrolle gestellt werden. Es zeigt sich, dass besonders internationale Unternehmen vermehrt verlässliche Regeln, Standards, Garantien und Rechtssicherheiten benötigen.[46]

Daraus resultieren veränderte Anforderungen an die Unternehmensführung und -kontrolle, an ihre so genannte Corporate Governance,[47] wobei Corporate Governance die kodifizierten Regeln und klaren Transparenzen beinhaltet, anhand derer die Manager von Unternehmen den internationalen Anlegern, den Kunden, den Mitarbeitern und der Öffentlichkeit gegenüber ihre Verantwortung und Transparenz gewährleisten. So gründet sich Corporate Governance auf die Kompetenz aller in unternehmerische Entscheidungen einbezogenen Parteien und betrifft vor allem die verantwortliche, langfristige, auf Wertschöpfung ausgerichtete Funktionsweise der Leitungsorgane, ihre Zusammenarbeit sowie die Kontrolle ihres Verhaltens.[48]

Die Schaffung eines globalen Kapitalmarktes ging im Gegensatz dazu allerdings noch nicht mit allgemeingültigen globalen Regelungen und Strukturen einher: der Forderung nach der Schaffung eines internationalen Kreditgebers der letzten Instanz, eines internationalen Insolvenzverfahrens für insolvente Schuldner, internationale Regelungen der Entwicklungsfinanzierung sowie internationale Regelungen zur Sicherung der Finanzmärkte im Rahmen von Global Governance-Strukturen muss daher notwendigerweise ebenfalls nachgegeben werden, auch wenn die Widerstände gegen eine Regulierung und gegen eine stärkere Kontrolle der Finanzmärkte erheblich sind.[49]

An dieser Stelle möchte ich zum ersten von vielen Malen, dem letzten Kapitel dieser Arbeit vorausgreifend, auf die Notwendigkeit innovativer Global Governance-Strukturen hinweisen.

1.3. Moderne Demokratie

Zu den Minimalanforderungen einer institutionellen Infrastruktur der modernen Demokratie gehören regelmäßige, freie, geheime, allgemeine und gleiche Wahlen, denn nur durch Wahlen sind Regierende in Demokratien legitimiert, Entscheidungen zu treffen und diese auszuführen. Da, wo es Wahlen gibt, muss auch eine Auswahl möglich sein; folglich müssen die Konkurrenz von Kandidaten(-gruppen) sowie ein regelmäßiger und friedlicher Wechsel der regierenden Parteien gewährleistet sein. Es muss also auch garantiert sein, dass die Regierung abgewählt werden kann. Anspruchsvollere Demokratien beinhalten zusätzlich, dass auch die grundlegenden Menschen- und Bürgerrechte sowie die politischen Freiheitsrechte (Meinungs-, Versammlungs- und Pressefreiheit) garantiert sein müssen, denn erst diese schaffen den Raum von bürgerschaftlicher Öffentlichkeit, der den Austausch von Informationen und Meinungen sowie den Prozess freier Kommunikation und Interaktion von politisch Handelnden ermöglicht. Hinzu kommen rechtsstaatliche Sicherungen, die die Gleichheit der Grundrechte und den Schutz des Individuums gewährleisten, sowie die politische Unabhängigkeit und Neutralität der Justiz, die Teilung der Gewalten in Legislative, Exekutive und Judikative, ein freies Mediensystem, eine pluralistische Öffentlichkeit, der offene Dialog sowie schließlich gleiche Zugangschancen zu Amt und Mandat als konstitutive Voraussetzung einer demokratischen Ordnung. Aus all diesen gemeinsamen Rechten und Pflichten erwächst, zumindest dem Prinzip nach, gegenseitige Achtung.[50]

Von momentan etwa 120 demokratischen Staaten können circa 75 Staaten zu den anspruchsvollen Demokratien gezählt werden.[51] Die westliche Demokratie hat sich zudem nach dem wirtschaftlichen und politischen Zusammenbruch fast aller Ordnungen des real existierenden Sozialismus 1989/ 1990 zur einzig legitimen Herrschaftsform universalisiert:[52] die scheinbar labilen liberalen Demokratien haben sich gegenüber den scheinbar stabilen revolutionär-totalitären sowie autoritären Demokratien dadurch durchsetzen können, dass ihr Ziel, zum Ersten, in der Erneuerung des politischen Systems liegt, um den Lebensstandard zu heben sowie soziale Sicherheit zu gewährleisten. Zum Zweiten liegt die Methode, dieses Ziel zu erreichen, im Parteienpluralismus, der die Flexibilität des Systems gewährleisten soll. Die Rechtfertigung der Umgestaltung des Systems, schließlich, besteht in der dynamischen Stabilität eines für Veränderungen offenen demokratischen Systems.[53]

In der westlichen Demokratie ringen zwei grundsätzlich gegenläufige Tendenzen miteinander; zum einen die demokratische Tendenz, zum anderen die oligarchische Tendenz. Während erstere den Willen zur Mitbestimmung sowie Beteiligung aller im Prinzip gleichen Staatsbürger beinhaltet, enthält letztere die Kompliziertheit des politisch gesellschaftlichen Gefüges, die wiederum Experten sowie Sachverständige erfordert, die in aller Regel nur geringen Kontakt zu den Betroffenen haben. Das Problem dieser gegenläufigen Tendenzen wird in dem Gefühl der Bürger, von politischen Vorgängen nicht betroffen oder ihnen gar hilflos ausgeliefert zu sein, deutlich. Dieses Gefühl führt zu politischem Unverständnis, politischer Apathie sowie politischer Verweigerung und artet im schlimmsten Fall auch in offener Auflehnung oder gar Gewaltanwendung aus. Wie am aktuellen Beispiel von Spanien und dem Baskenland zu sehen ist, kann diese Entwicklung zu einer Gefahr für den in einer Demokratie notwendigen Konsens führen.[54]

Eine neue Herausforderung an eine funktionsfähige Demokratie stellt sich des Weiteren dadurch, dass, wie schon gezeigt wurde und in den folgenden Kapiteln dieser Arbeit noch ausführlicher gezeigt werden wird, im Verlauf der Globalisierung die Bedeutung staatlicher Grenzen zurückgeht und nichtsstaatliche Akteure zunehmend Wirtschaft, Handel, Gesellschaft und die internationalen Beziehungen beeinflussen. An diese veränderten Gegebenheiten müssen auch die Prinzipien einer funktionsfähigen Demokratie angepasst werden und auch das bisherige Verständnis vom Regieren wird ein anderes werden.[55]

1.4. Marktliberalisierung und Demokratie: Die Koexistenz einer wechselseitigen Zähmung

Die Marktwirtschaft hat eine demokratische Qualität. Der methodische Individualismus der Marktwirtschaften für den einzelnen, für dessen Interessen und Bedürfnisse, wird bei diesem Denkansatz in den Mittelpunkt des Marktes gestellt. Individuelle Leistung führt so zum materiellen Wohlstand des einzelnen und der Gesellschaft, aber auch zur Grundlage der gesellschaftlichen Anerkennung des einzelnen in eben dieser Gesellschaft. Zudem ist auch der Wettbewerb als ein weiteres demokratisches Element der freien Marktwirtschaft zu betrachten, denn Wettbewerb verhindert die Zusammenballung wirtschaftlicher Macht. In dieser Betrachtungsweise wird die freie Marktwirtschaft per se als soziale Marktwirtschaft definiert. Sie stellt so zu sagen eine demokratische Form der Regelung von Konflikten oder der Regelung, wie materieller Wohlstand auf eine große Menge von Gesellschaftsmitgliedern verteilt werden kann, dar.[56]

Die Problematik entsteht dadurch, dass westliche Marktwirtschaften nicht nur frei sondern gleichzeitig auch kapitalistisch ausgerichtet sind. Dadurch ergeben sich laut Hengsbach drei verschiedene Formen von Machtgefällen, so dass es doch zu wirtschaftlichen Machtzusammenballungen kommt.[57]

Das erste Machtgefälle ergibt sich daraus, dass Unternehmen auf der Grundlage von Eigentums- und Produktionsmitteln organisiert sind. Es kommt zu einer Schieflage zwischen denjenigen, die zur Erwerbsarbeit genötigt sind und denjenigen, die über die Produktionsmittel verfügen und somit den abhängig Beschäftigten Weisungen erteilen können. Diese Schieflage überträgt sich auf den Arbeitsmarkt, so dass ein einzelner Arbeitnehmer gegenüber dem Arbeitgeber auf dem Arbeitsmarkt nicht die gleichen Verhandlungschancen hat.[58]

Die zweite Schieflage ist darin zu sehen, dass in den kapitalistischen Marktwirtschaften die Anbieter in der Regel über eine größere Organisationsmacht auf Gütermärkten verfügen als die Nachfrager, also die Kunden bzw. Konsumenten. Die Geschichte der kapitalistischen Marktwirtschaften ist folglich eingebettet in die Geschichte von Fusionen und Konzentrationen zur Konzernbildung, so dass es an den Schnittstellen der Unternehmen und den Institutionen der elastischen Geldversorgung zu einer Machtzusammenballung kommt.[59]

An diesen Nahtstellen entsteht ein Impuls, der schließlich zum dritten Machtgefälle, das der Machtverhältnisse auf dem Markt und in der gesamten Wirtschaft, führt.[60]

Die kapitalistische Marktwirtschaft kann nach dieser Argumentationslinie nicht mit den Anforderungen der Demokratie in Einklang gebracht werden. In der Realität ist es jedoch, um beide Gedankenlinien zu verbinden, sehr wohl möglich, kapitalistische Marktwirtschaft und Demokratie zu vereinigen, was Hengsbach als „ die Koexistenz einer wechselseitigen Zähmung[61] bezeichnet. Das liegt darin begründet, vereinfacht dargestellt, dass zum einen der Kapitalismusgedanke älter als der Demokratiegedanke ist, der Kapitalismus in Vollendung aber andererseits die freiheitliche Demokratie braucht, denn beispielsweise ohne bürgerliche Freiheitsrechte wie das Privateigentumsrecht, private Verfügungsrechte oder Vertragsfreiheiten gegenüber dem Staat konnte die kapitalistische Marktwirtschaft nicht gedeihen. Des Weiteren gehört zur Demokratie dazu, dass sie auf materiellen Voraussetzungen basiert, die sie selbst nicht gewährleisten kann, so dass Demokratien auf funktionsfähige Wirtschaften im Rahmen von kapitalistischen Marktwirtschaften angewiesen sind.[62]

Der Zusammenhang von Globalisierung und Demokratie stellt sich unter diesen Voraussetzungen ebenfalls als mehrdeutig und spannungsreich dar: zum einen kann die Ausweitung von Demokratie auf zunehmend mehr Länder mittels der Globalisierung betrachtet werden, zum anderen geht es darum, politische Gestaltungsmacht über eine entgrenzte oder entfesselte Weltwirtschaft zurück zu gewinnen. Einerseits hat also die Demokratie gleichzeitig zur wirtschaftlichen Liberalisierung der letzten Jahrzehnte ihre größte Ausbreitung erfahren, andererseits verschlechtern globalisierte Märkte die sozialen Voraussetzungen von Demokratie, indem sie Ungleichheiten verschärfen und die Handlungsfähigkeiten von Staaten herabsetzen.[63]

2. Globalisierung im Hinblick auf wirtschaftliche und politische Entwicklungsmöglichkeiten der Staaten

2.1. Akteure der Globalisierung

Eine Vielzahl von Akteuren versucht auf unterschiedlichen Ebenen mit verschiedenen Mitteln ein breites Spektrum an Interessen in der Weltwirtschaft und -politik durchzusetzen. Dennoch wird Globalisierung hauptsächlich von oben, also von transnationalen Konzernen, internationalen Finanzströmen sowie Welthandel usw., und vor allem von auf dem globalen Marktplatz miteinander im harten Wettbewerb stehenden Akteuren vorangetrieben, so dass die politischen, sozialen, ökologischen und kulturellen Dimensionen selbst von nachgeordneter Bedeutung sind.[64] Ausgehend von dieser Aussage[65] konzentriere ich mich in dieser Abhandlung auf die Akteure der internationalen Finanzströme, die Welthandelsorganisation, die trans- bzw. multinationalen Konzerne sowie die International Non-Governmental-Organisations als Akteure der Globalisierung und vernachlässige an die staatlichen Akteure von denen mir, trotz der eben erwähnten Einschränkung, zumindest die USA, die Europäische Union und Japan nennenswert erscheinen.

2.1.1. Akteure internationaler Finanzströme

2.1.1.1. Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung

Die 1961 als Nachfolgeorganisation der Organisation for European Economic Cooperation (Organisation für europäische wirtschaftliche Zusammenarbeit, OEEC)[66] gegründete Organisation for Economic Cooperation and Development (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, OECD) ist eine weltweit agierende Organisation der zwischenstaatlichen Zusammenarbeit marktwirtschaftlich organisierter Industriestaaten, 29 an der Zahl (Stand 2004). Ihr Hauptziel liegt im Monitoring bzw. in der Koordinierung der globalen Wirtschafts- Handels- und Entwicklungspolitik. Als Unterziele können die Förderung des Wirtschaftswachstums und des allgemeinen Wohlstands in den Mitgliedsländern unter der Wahrung der finanziellen Stabilität, die Förderung von Wachstum und Entwicklung in den Entwicklungsländern sowie die Ausweitung des Welthandels genannt werden. Aus dem breit gefächerten Aufgabenspektrum der OECD ragen besonders die politische Expertise und Beratung, wobei sich die OECD als kompetenzschwache Organisation bei anerkannt fachlicher Qualität ihrer Analysen primär auf Empfehlungen beschränkt, sowie die Koordination, Förderung und Bewertung der Entwicklungshilfe der westlichen Geberländer heraus.[67]

Die OECD stellt sich flexibel den jeweiligen politischen und wirtschaftlichen Herausforderungen;[68] das soll beispielhaft im Bezug auf das vorausgehende Kapitel dieser Arbeit an der Ausarbeitung der OECD Principles of Corporate Governance verdeutlicht werden.

Um den im vorherigen Kapitel angesprochenen Anforderungen an die Corporate Governance der internationalen Unternehmen gerecht werden zu können und um zu gewährleisten, dass das Kapital besagter Unternehmen effizient genutzt wird, was der Gesellschaft als Ganzes zu Gute kommt, hat die OECD im Mai 1999 ihre Principles of Corporate Governance veröffentlicht. Diese Prizipien decken fünf Problembereiche internationaler Unternehmen ab: „The right of shareholders – The corporate governance framework should protect shareholder´s rights; The equitable treatment of shareholders – The corporate governance framework should ensure the equitable treatment of all shareholders, including minority and foreign shareholders. All shareholders should have the opportunity to obtain effective redress for violation of their rights; The role of stakeholders in Corporate Governance – The corporate governance framework should recognise the rights of stakeholders in creating wealth, jobs, and sustainability of financial sound enterprises; Disclosure and transparency – The corporate governance framework should ensure that timely and accurate disclosure is made on all material matters regarding the corporation, including the financial situation, performance, ownership, and governance of the company; The responsibilities of the board – The corporate governance framework should ensure the strategic guidance of the company, the effective monitoring of management by the board, and the board´s accountability to the company and the shareholders.”[69]

Seit ihrer Einführung im Jahr 1999 sind diese Grundsätze eine Richtschnur für weitere weltweite Corporate Governance-Initiativen gewesen. Sie sind als Ergebnis eines Konsenses zwischen den teilnehmenden Regierungen über Mindesterfordernisse für empfehlenswerte Praktiken zu betrachten. Indem sie Empfehlungen über hohe Qualitätsstandards für die Rechnungslegung und Jahresabschlussprüfung, über die Unabhängigkeit der Mitglieder des Aufsichtsrates und über die Pflichten des Aufsichtsrates im besten Interesse der Gesellschaft sowie ihrer Aktionäre zu handeln enthalten, decken die OECD Grundsätze zur Corporate Governance bereits viele Probleme ab. Ein neuer Textentwurf legt darüber hinaus noch mehr anspruchsvolle Standards in einer Reihe von Bereichen fest. Obwohl die OECD Principles of Corporate Governance nicht verbindlich sind, bilden sie für nationale Gesetzgebungen und Regulierungen einen wesentlichen Referenzstandard.[70]

[...]


[1] Vgl. Dürrschmidt, J., 2004, S. 17, Giddens, A., 2001, S. 11, S. 14, S. 21 und S. 24, Hengsbach, F., 2003 a, S. 3, Marhold, H., 1999, S. 8 und 47 sowie Valaskakis, K., 2002, S. 46 und S. 51.

[2] Vgl. Giddens, A., 2001, S. 12 sowie Wahl, P., 2004, S. 9.

[3] Vgl. Schwengel, H., 1999, S. 36f.

[4] Vgl. Giddens, A., 2001, S. 23, Kaiser, K., 1998, S. 3, Keohane, R. O. und Nye Jr., J. S., 2003, S. 80f., Kissinger, H., 2003, S. 256, Schirm, S. A., 2004, S. 4f. sowie von Plate, B., 2000, S. 3 und 2003, S. 3.

[5] Vgl. Becker, K. u.a., 2002, S. 215.

[6] Vgl. Schirm, S. A., 2003, S. 8f.

[7] Vgl. Beck, U., 1997, S. 39.

[8] Vgl. Beck, U., 1998, S. 22, Schirm, S. A.., 2003, S. 11 sowie von Plate, B., 2003, S. 3 und S. 6.

[9] Vgl. Kaiser K. und May, B., 2000, S. 475 sowie Nuscheler, F., 2000 a, S. 239.

[10] Schwengel, 1999, S. 127.

[11] Vgl. Müller, K., 2002, S. 8 sowie Varwick, J., 2000, S. 146.

[12] Vgl. Stiglitz, J., 2002, S. 35.

[13] Müller, K, 2002, S. 9.

[14] Martin, H.-P. und Schumann, H., 1998, S. 20.

[15] Vgl. Beisheim, M. und Nuscheler, F., 2003, S. 46 sowie Stiglitz, J., 2002, S. 288.

[16] in Abgrenzung zur Definition als Internationalisierung, Universalisierung, Westernisierung und Deterritorialisierung. Zur Erläuterung dieser Begriffe vgl. Scholte, J. A., 2003, S. 84f.

[17] Beck, U., 1997, S. 42.

[18] Zum Globalismusbegriff siehe Beck, U., 1997, S. 26f. und S. 151 sowie Keohane, R. O. und Nye Jr., J. S., 2003, S. 75ff.

[19] Zum Globalitätsbegriff siehe Beck, U., 1997, S. 27f. und S. 150.

[20] Vgl. von Plate, B., 2003, S. 3 sowie Willke, G., 2003, S. 80.

[21] Giddens bemerkt in seinem Bestseller „Entfesselte Welt“, dass die weltweite Verbreitung des Globalisierungsbegriffs selbst ein Beleg für die Entwicklung ist, die er selbst bezeichnet (vgl. Giddens, A., 2001, S. 18).

[22] Vgl. Beck, U., 1997, S. 20, S. 28ff. und S. 150 Nohlen, D., 2001 c, S. 181, von Plate, B., 2000, S. 3f. sowie 2003, S. 3f.

[23] Hengsbach, F., 2003 a, S. 3.

[24] Vgl. Becker, K. u.a., 2002, S. 221.

[25] Vgl. Wahl, P., 2004, S. 1.

[26] Vgl. Hengsbach, F., 2003 a, S. 3.

[27] Vgl. Neuschwader, T., 2000 a, S. 166, Schirm, S. A., 2003, S. 12 und 2004, S. 4 sowie Willke, 2003, S. 53.

[28] Vgl. Beck, U., 1997, S. 41 sowie Schirm, S. A., 2003, S. 13 und 2004, S. 4.

[29] Vgl. Meyers Lexikonredaktion (Hrsg.), 1994, S. 538 sowie Sturm, R., 1999 a, S. 4.

[30] Vgl. Meyers Lexikonredaktion (Hrsg.), 1994, S. 538 sowie Sturm, R., 1999 a, S. 4.

[31] Vgl. Sturm, R., 1999 a, S. 4 und 1999 b, S. 27.

[32] Vgl. Sturm, R., 1999 a, S. 4.

[33] Vgl. Giddens, A., 1999, S. 18.

[34] Arbeitslosigkeit wurde nicht mehr als gesellschaftliches Problem, sondern als individuelles Schicksal verstanden; die Verantwortung für die Suche nach Beschäftigung lag nun in erster Linie in der Hand der Betroffenen: ein soziales Netz, welches Arbeitsunwillige und –suchende in gleicher Weise auffing, sollte nicht länger aufrechterhalten werden. So sollten Einsparungen im Sozialbereich nicht die wirklich Bedürftigen treffen, sondern diejenigen, die unberechtigt von den Leistungen des Wohlfahrtsstaates profitierten. Wo immer es der Regierung möglich schien, zog sich der Staat aus der Gesellschaft zurück und machte der Eigeninitiative Platz, so dass soziale Probleme insgesamt wieder stärker als Problem der Gesellschaft, nicht aber als diejenigen des Staates betrachtet werden (vgl. Sturm, R., 1999 a, S. 4f).

[35] Vgl. Meyers Lexikonredaktion (Hrsg.), 1994, S. 538 sowie Sturm, R., 1999 a, S. 4.

[36] In Anlehnung an Meyers Lexikonredaktion (Hrsg.), 1994, S. 538.

[37] Der an dieser Stelle bewusst gewählte Begriff der Internationalisierung soll die verstärkten transnationalen Handels- und Produktionsbeziehungen innerhalb und zwischen bestimmten Weltregionen, nämlich zwischen Amerika, Europa und Asien, unterstreichen: internationaler Handel und Auslandsinvestitionen werden immer noch zum größten Teil zwischen diesen drei großen Wirtschaftsblöcken, der so genannten Triade, abgewickelt (vgl. Beck, U., 1997, S. 199 und S. 219 und 1998, S. 20 sowie Scholte, J. A., 2003, S. 88).

[38] Vgl. Kaiser, K. und May, B., 2000, S. 475f. und S. 478, Neuschwader, T., 2000 a, S. 163f. sowie Pawlowski, M., 2002, S. 59.

[39] Unter ausländischen Direktinvestitionen sind langfristige private Kapitalanlagen durch direkten Eigentumserwerb zu verstehen. Dazu gehören beispielsweise die Gründung ausländischer Tochtergesellschaften oder die Beteiligung mit unternehmerischer Verantwortung an Unternehmen, Produktionsstätten oder Niederlassungen im Ausland. Ausländische Direktinvestitionen werden wegen ihres langfristigen Anlagehorizonts beispielsweise als geeignete Möglichkeit betrachtet, die in vielen Entwicklungs- und Schwellenländern bestehende Kapitallücke abzubauen, unternehmerisches und technologisches Wissen zu transferieren, Arbeitsplätze zu schaffen, die Exportpalette zu diversifizieren sowie damit die Warenausfuhr bzw. die Exporterlöse zu steigern (vgl. Pollert, A./ Kirchner, B./ Polzin, J. M., 2004, S. 206 sowie Schmidt, U., 2003, S. 167).

[40] Vgl. Neuschwader, T., 2000 a, S. 164 sowie Willke, G., 2003, S. 36.

[41] Vgl. Becker, K. u.a., 2002, S. 210, Giddens, A., 2001, S. 29 sowie Schwengel, H., 1999, S. 187f.

[42] Vgl. Giddens, A., 2001, S. 29.

[43] Vgl. Hengsbach, F., 2003 a, S. 5, Wahl, P., 2004, S. 4 sowie Willke, G., 2003, S. 60.

[44] Vgl. Schirm, S. A., 2004, S. 4 sowie Hengsbach, F., 2003 b, S. 6.

[45] Vgl. Baums, T., 2003, S. 1f. sowie Hengsbach, F., 2003 a, S. 6.

[46] Vgl. Baums, T., 2003, S. 1f. sowie Sassen, S., 2003, S. 1.

[47] Vgl. Baums, T., 2003, S. 3.

[48] Vgl. Vignon, J., 2002, S. 29, von Rosen, R., 2002, S. 104ff. sowie Wulf-Mathies, M., 2002, S. 67.

[49] Vgl. Altvater, E., 2003, S. 149 und S. 153f. sowie Dieter, H., 2003 b, S. 17 und S. 26.

[50] Vgl. Giddens, A., 2001, S. 81 und S. 88, Kissinger, H., 2003, S. 26 sowie Vorländer, H., 2003, S. 7 und S. 110.

[51] Vgl. Vorländer, H., 2003, S. 7.

[52] Vgl. Müller, K., 2002, S. 27 sowie Knütter, H.-H., 1992, S. 34.

[53] Vgl. Knütter, H.-H., 1992, S. 34.

[54] Vgl. Knütter, H.-H., 1992, S. 36.

[55] Vgl. Brozus, L. und Zürn, M., 2000, S. 59 und 2003 S. 56 sowie von Plate, B., 2000, S. 7.

[56] Vgl. Hengsbach, F., 2003 b, S. 1.

[57] Vgl. Hengsbach, F., 2003 b, S. 2.

[58] Vgl. Hengsbach, F., 2003 b, S. 2.

[59] Vgl. Hengsbach, F., 2003 b, S. 2.

[60] Vgl. Hengsbach, F., 2003 b, S. 2.

[61] Hengsbach, F., 2003 b, S. 3.

[62] Vgl. Hengsbach, F., 2003 b, S. 3f. und S. 7.

[63] Vgl. Müller, K., 2002, S. 21.

[64] Vgl. Nohlen, D., 2001 c, S. 182.

[65] Vgl. im Gegensatz dazu Kaiser, K. und May, B., 2000, S. 479 sowie Kissinger, H., 2003, S. 255. Kaiser und May sehen auf internationaler Ebene als Hauptakteure zweifellos immer noch die Regierungen. Henry Kissinger vertritt die Auffassung, dass die USA die treibende Kraft hinter der Dynamik der Globalisierung waren und noch immer sind.

[66] Die OEEC wurde 1948 in Paris zur Durchführung des Marshallplans oder des European Recovery Programs (Hilfsprogramm zur wirtschaftlichen Stabilisierung Europas, ERP) nach dem zweiten Weltkrieg gegründet. Das ERP ruhte auf der Erkenntnis, dass nur die Überwindung der Wirtschaftsmisere die Völker Europas gegen den Kommunismus immunisieren werde. Einzige Vorbedingung für die amerikanische Hilfeleistung war, dass die Völker Europas ihre Anstrengungen zum Wiederaufbau Europas miteinander abstimmen würden und sich aus der Zusammenarbeit eine weitergehende Integration der einzelnen Volkswirtschaften entwickeln würde (vgl. Meyers Lexikonredaktion, 1994, S. 457f.).

[67] Vgl. Becker, K. u.a., 2002, S. 231, Hillenbrand, O., 2002, S. 412, Nohlen, D., 2001 e, S. 329f. sowie Organisation for Economic Cooperation and Development, 1999, S. 2.

[68] Vgl. Nohlen, D., 2001 e, S. 330.

[69] Vgl. Organisation for Economic Cooperation and Development, 1999, S. 17ff.

[70] Vgl. Organisation for Economic Cooperation and Development, 2004, S. 1.

Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Jahr
2004
ISBN (eBook)
9783832481094
ISBN (Paperback)
9783838681092
Dateigröße
610 KB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Centre International de Formation Européenne - Nice – European and International Studies, Democracy und Society
Note
1,0
Schlagworte
demokratie neoliberalisierung nord-süd-konflikt entwicklungspolitik corporate governance
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