Controlling aus strukturationstheoretischer Sicht
Ein Vorschlag von Albrecht Becker zum Perspektivenwechsel in der Controllingforschung
					
	
		©2003
		Diplomarbeit
		
			
				73 Seiten
			
		
	
				
				
					
						
					
				
				
				
				
			Zusammenfassung
			
				Inhaltsangabe:Einleitung:	
Eine anfängliche Modeerscheinung hat sich etabliert: Controlling ist heute ein fester Bestandteil der Unternehmensführung. Dies ist das Ergebnis der rasanten Entwicklung, die das Controlling in der zweiten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts vollzogen hat. zunächst waren es vornehmlich große Unternehmen, die Controllingabteilungen einrichteten. Heute ist Controlling auch in kleinen und mittleren Betrieben keine Seltenheit mehr. Sogar nicht erwerbswirtschaftliche Organisationen, wie etwa öffentliche Verwaltungen, Krankenhäuser, Universitäten, die Bundeswehr etc., bedienen sich zunehmend eines Controllings.
Mit der wachsenden Bedeutung des Controllings in der betrieblichen Praxis stieg auch das wissenschaftliche Interesse am Phänomen Controlling. Als Indiz für die wissenschaftliche Relevanz des Controllings seien die vermehrte Einrichtung von Controllinglehrstühlen an Hochschulen sowie die wachsende Anzahl controllingspezifischer Publikationen genannt.
Auch wenn Controlling in der betrieblichen Praxis als etabliert gelten kann, fehlt ein einheitliches Controllingkonzept. Empirische Untersuchungen zeigen sogar, dass die Aufgaben, die Controller in der betrieblichen Praxis übernehmen, stark differieren. Eine eindeutige Schwerpunktbildung ist in der betrieblichen Praxis kaum erkennbar. Ein einheitliches Controllingkonzept zu entwickeln, um die betriebliche Praxis nach diesen Vorstellungen zu gestalten, ist seit langem ein Ziel zahlreicher Wissenschaftler in der Controllingforschung. Der koordinationsorientierte Controllingansatz, der auf Horváth zurückgeht, schien hier lange Zeit den Weg zu weisen. Aufgrund seiner Bedeutung und Verbreitung darf die Forschung, die sich auf den Koordinationsgedanken stützt, als traditionelle Controllingforschung bezeichnet werden. In der jüngsten Vergangenheit wurden neben den traditionellen, koordinationsorientierten Controllingkonzepten neue Ansätze in der Controllingforschung entwickelt (Abschnitt 2.2). Zu diesen neuen Ansätzen gehört auch das strukturationstheoretische Konzept von Albrecht Becker.
Diesen Ansatz von Becker gilt es im weiteren Verlauf der vorliegenden Arbeit näher zu beleuchten. Dabei ist zunächst zu verdeutlichen, warum der von Becker vorgeschlagene Perspektivenwechsel in der Controllingforschung überhaupt notwendig ist. Aus diesem Grund werden aus der Gruppe der traditionellen Ansätze zunächst die koordinationsorientierten Controllingkonzepte von Péter Horváth […]
	Eine anfängliche Modeerscheinung hat sich etabliert: Controlling ist heute ein fester Bestandteil der Unternehmensführung. Dies ist das Ergebnis der rasanten Entwicklung, die das Controlling in der zweiten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts vollzogen hat. zunächst waren es vornehmlich große Unternehmen, die Controllingabteilungen einrichteten. Heute ist Controlling auch in kleinen und mittleren Betrieben keine Seltenheit mehr. Sogar nicht erwerbswirtschaftliche Organisationen, wie etwa öffentliche Verwaltungen, Krankenhäuser, Universitäten, die Bundeswehr etc., bedienen sich zunehmend eines Controllings.
Mit der wachsenden Bedeutung des Controllings in der betrieblichen Praxis stieg auch das wissenschaftliche Interesse am Phänomen Controlling. Als Indiz für die wissenschaftliche Relevanz des Controllings seien die vermehrte Einrichtung von Controllinglehrstühlen an Hochschulen sowie die wachsende Anzahl controllingspezifischer Publikationen genannt.
Auch wenn Controlling in der betrieblichen Praxis als etabliert gelten kann, fehlt ein einheitliches Controllingkonzept. Empirische Untersuchungen zeigen sogar, dass die Aufgaben, die Controller in der betrieblichen Praxis übernehmen, stark differieren. Eine eindeutige Schwerpunktbildung ist in der betrieblichen Praxis kaum erkennbar. Ein einheitliches Controllingkonzept zu entwickeln, um die betriebliche Praxis nach diesen Vorstellungen zu gestalten, ist seit langem ein Ziel zahlreicher Wissenschaftler in der Controllingforschung. Der koordinationsorientierte Controllingansatz, der auf Horváth zurückgeht, schien hier lange Zeit den Weg zu weisen. Aufgrund seiner Bedeutung und Verbreitung darf die Forschung, die sich auf den Koordinationsgedanken stützt, als traditionelle Controllingforschung bezeichnet werden. In der jüngsten Vergangenheit wurden neben den traditionellen, koordinationsorientierten Controllingkonzepten neue Ansätze in der Controllingforschung entwickelt (Abschnitt 2.2). Zu diesen neuen Ansätzen gehört auch das strukturationstheoretische Konzept von Albrecht Becker.
Diesen Ansatz von Becker gilt es im weiteren Verlauf der vorliegenden Arbeit näher zu beleuchten. Dabei ist zunächst zu verdeutlichen, warum der von Becker vorgeschlagene Perspektivenwechsel in der Controllingforschung überhaupt notwendig ist. Aus diesem Grund werden aus der Gruppe der traditionellen Ansätze zunächst die koordinationsorientierten Controllingkonzepte von Péter Horváth […]
Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
ID 7807 
Huke, Jens: Controlling aus strukturationstheoretischer Sicht - Ein Vorschlag von 
Albrecht Becker zum Perspektivenwechsel in der Controllingforschung 
Hamburg: Diplomica GmbH, 2004  
Zugl.: Universität der Bundeswehr Hamburg, Universität der Bundeswehr, Diplomarbeit, 
2003 
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Diplomica GmbH 
http://www.diplom.de, Hamburg 2004 
Printed in Germany
II
Inhaltsverzeichnis 
  Abbildungsverzeichnis ...  IV
1  Einleitung ...
1
2  Analyse des gegenwärtigen Controllingverständnisses ...
4
  2.1  Zielsetzungen wissenschaftlichen Arbeitens ...
4
  2.2  Systematisierung der Controllingkonzepte ...
7
         2.2.1  Die koordinationsorientierten Ansätze ... 
9
         2.2.2  Der rationalitätssicherungsorientierte Ansatz ...  14
         2.2.3  Zusammenfassung ...  16
  2.3  Kritische Betrachtung der Controllingkonzepte ... 18
         2.3.1  Begründung des Controllings ...  18
         2.3.2  Controlling im klassischen Managementkonzept ... 21
         2.3.3  Kritische Betrachtung des klassischen Managementkonzeptes  ...  24
         2.3.4  Koordination als Aufgabe des Controllings ? ...  27
  2.4  Anforderungen an ein konsistentes Controllingkonzept ... 29
3  Die Theorie der Strukturierung als organisationstheoretische Basis ... 30
  3.1  Das Konzept des Handelnden und des Handelns ...  31
  3.2  Das Konzept der Dualität von Struktur ...  39
  3.3  Die Modalitäten im Konzept der Dualität von Struktur ... 46
III
4  Controlling als reflexive Steuerung ... 48
  4.1  Organisationen und Unternehmen als besondere soziale Systeme ... 49
  4.2  Der Controllingbegriff aus strukturationstheoretischer Perspektive ... 51
  4.3  Das Controllingkonzept von Becker im Modell der Dualität von Struktur ... 55
5 Fazit ... 61
  Literaturverzeichnis ... 65
IV
Abbildungsverzeichnis 
Abbildung 1:  Hempel-Openheim-Schema (modifiziert) ...
4
Abbildung  2:   Die Einbettung des Controllingsystems bei Horváth ... 11
Abbildung  3:   Die Einbettung des Controllingsystems bei Küpper ... 12
Abbildung  4:   Primat der Planung ... 23
Abbildung  5:   Logik der Ergänzung des Zwecks durch das Mittel ... 28
Abbildung  6:   Kern des Stratification Model of the Agent ... 37
Abbildung  7:   Stratification Model of the Agent ... 39
Abbildung  8:   Dualität von Struktur ... 42
Abbildung  9:   Rekursivität zwischen den Dimensionen des Sozialen ... 44
Abbildung  10:   Die Modalitäten der Strukturation - Der zugleich kontextfreie-  
 und- kontextabhängige Mechanismus der Dualität von Struktur ... 48
Abbildung  11:   Controlling und die Modalitäten der Strukturation ... 56
1
1  Einleitung 
Eine anfängliche Modeerscheinung hat sich etabliert: Controlling ist heute ein fester 
Bestandteil der Unternehmensführung. Dies ist das Ergebnis der rasanten Entwicklung, 
die das Controlling in der zweiten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts vollzogen hat. 
Zunächst waren es vornehmlich große Unternehmen, die Controllingabteilungen 
einrichteten. Heute ist Controlling auch in kleinen und mittleren Betrieben keine 
Seltenheit mehr.
1
 Sogar nicht erwerbswirtschaftliche Organisationen, wie etwa 
öffentliche Verwaltungen, Krankenhäuser, Universitäten, die Bundeswehr etc., 
bedienen sich zunehmend eines Controllings.  
Mit der wachsenden Bedeutung des Controllings in der betrieblichen Praxis stieg auch 
das wissenschaftliche Interesse am Phänomen Controlling. Als Indiz für die 
wissenschaftliche Relevanz des Controllings seien die vermehrte Einrichtung von 
Controllinglehrstühlen an Hochschulen sowie die wachsende Anzahl 
controllingspezifischer Publikationen genannt.
2
Auch wenn Controlling in der betrieblichen Praxis als etabliert gelten kann, fehlt ein 
einheitliches Controllingkonzept. Empirische Untersuchungen zeigen sogar, dass die 
Aufgaben, die Controller in der betrieblichen Praxis übernehmen, stark differieren. Eine  
eindeutige Schwerpunktbildung ist in der betrieblichen Praxis kaum erkennbar.
3
 Ein 
einheitliches Controllingkonzept zu entwickeln, um die betriebliche Praxis nach diesen 
Vorstellungen zu gestalten, ist seit langem ein Ziel zahlreicher Wissenschaftler in der 
Controllingforschung. Der koordinationsorientierte Controllingansatz, der auf Horváth 
zurückgeht, schien hier lange Zeit den Weg zu weisen. Aufgrund seiner Bedeutung und 
Verbreitung darf die Forschung, die sich auf den Koordinationsgedanken stützt, als 
,,traditionelle" Controllingforschung bezeichnet werden. In der jüngsten Vergangenheit 
wurden neben den ,,traditionellen", koordinationsorientierten Controllingkonzepten 
,,neue" Ansätze in der Controllingforschung entwickelt (Abschnitt 2.2). Zu diesen 
,,neuen" Ansätzen gehört auch das strukturationstheoretische  Konzept von Albrecht 
Becker.  
1
 Vgl. Küpper, H.-U., Instrumente, 2001, S. 1f. 
2
 Vgl. Küpper, H.-U., Instrumente, 2001, S. 3. 
3
 Vgl. Küpper, H.-U., Instrumente, 2001, S. 2; Horváth, P., Controlling, 2002, S. 17ff; Amshoff, B., 
          Realtypen, 1993, S. 344ff. 
2
Diesen Ansatz von Becker gilt es im weiteren Verlauf der vorliegenden Arbeit näher zu 
beleuchten. Dabei ist zunächst zu verdeutlichen, warum der von Becker vorgeschlagene 
Perspektivenwechsel  in der Controllingforschung überhaupt notwendig ist. Aus diesem 
Grund werden aus der Gruppe der ,,traditionellen" Ansätze zunächst die 
koordinationsorientierten Controllingkonzepte von Péter Horváth und Hans-Ulrich 
Küpper vorgestellt. Aus dem Bereich der ,,neuen" Controllingkonzepte wird die 
Argumentation von Jürgen Weber und Utz Schäffer in ihrem 
rationalitätssicherungsorientierten Ansatz expliziert, denn auch diese ersten Versuche, 
die Controllingforschung neu zu beleben, greifen nach Becker zu kurz.  
Seine Kritik beruht darauf, dass diese Controllingansätze auf der 
organisationstheoretischen Basis des klassischen Managementkonzeptes basieren. 
Demgemäß geht jegliche Koordinationsleistung von der betrieblichen Planung aus. 
Gleichzeitig versteht die Controllingwissenschaft die Koordination des 
Führungssystems als Kernfunktion des Controllings. Begründet wird die Notwendigkeit 
dieser zusätzlichen Koordination durch das Controlling mit der zunehmenden Dynamik 
und Komplexität der Unternehmensumwelt. Es wird folglich ein Koordinationsversagen 
des klassischen Managementkonzeptes behauptet. 
Im weiteren Verlauf dieser Arbeit wird argumentiert, dass die Controllingwissenschaft 
eine Begründung dieses Koordinationsversagens schuldig bleibt und ihre 
Begründungsstrategie damit inkonsistent wird (Abschnitt 2.3.1). Auf dem Weg zur 
Begründung der Notwendigkeit eines Perspektivenwechsels wird anschließend gezeigt, 
dass das klassische Managementverständnis als theoretische Basis für ein 
Controllingkonzept ungeeignet ist (Abschnitte 2.3.2; 2.3.3). Darüber hinaus wird die 
Koordination als Aufgabe des Controllings in Frage gestellt (Abschnitt 2.3.4). 
Anschließend werden Anforderungen an ein konsistentes Controllingverständnis 
erarbeitet. 
Grundlage der Controllingkonzeption von Becker ist der bereits angesprochene 
Perspektivenwechsel. War die Controllingforschung bis dato darum bemüht, die 
Realität nach Maßgabe des jeweiligen Controllingverständnisses zu gestalten, strebt 
Becker mit seinem Konzept die Erklärung der beobachtbaren Controllingpraxis an. 
Damit ist nicht mehr die Vorstellung davon, was Controlling sein soll, also das 
Controllingkonzept, sondern die beobachtbare Realität dessen, was Controlling ist, also 
die  Controllingpraxis, Ausgangspunkt der Argumentation.  
3
Zur Erklärung der Controllingpraxis bedient sich Becker der Strukturationstheorie, 
deren grundlegende Argumentation im Abschnitt drei dargelegt wird. Anschließend 
geht es darum herauszustellen, wie Becker das Controlling aus 
strukturationstheoretischer Sicht konzeptualisiert (Abschnitt 4). 
Abschließend wird geprüft, in wieweit dieses Controllingverständnis Becker's den 
aufgestellten Anforderungen genügt (Abschnitt 5). 
4
2  Analyse des gegenwärtigen Controllingverständnisses 
Voraussetzung für das Verständnis der nachfolgenden Argumentation ist das Wissen 
um die Bedeutung und die Verschiedenartigkeit der Zielsetzungen in der Wissenschaft, 
speziell in der Betriebswirtschaftslehre. Aus diesem Grund werden zunächst einige 
methodologischen Basisüberlegungen angestellt.   
2.1  Zielsetzungen wissenschaftlichen Arbeitens 
Wissenschaft als bewusst praktiziertes, soziales Unternehmen erfolgt nicht 
selbstzweckhaft. Jeder Wissenschaftler steckt Ziele für seine Arbeit ab und auch die 
Gesellschaft hegt Erwartungen darüber, was Wissenschaft zu leisten hat.
1
Die wirtschaftswissenschaftliche Literatur unterscheidet meist zwischen zwei 
Wissenschaftszielen: einem erklärenden und einem pragmatischen.
2
 Bevor auf die 
Beziehung der Ziele zueinander eingegangen wird, soll zunächst erläutert werden, 
welches Verständnis von Wissenschaft sich hinter den Zielen verbirgt. 
Das Wissenschaftsziel des Erklärens, Habersam bezeichnet es auch als die 
Erklärungsaufgabe der Wissenschaft
3
, besteht darin, einen individuellen Sachverhalt der 
Realität zu erklären. Eine Erklärung sucht nach dem ,,Warum" ein fraglicher 
Sachverhalt so und nicht anders eingetreten ist. Um den logischen Aufbau einer 
wissenschaftlichen Erklärung der Wirklichkeit zu verdeutlichen, wird häufig das 
Hempel - Oppenheim - Schema herangezogen (Vgl. Abb. 1).  
                                      1.   Randbedingung(en)             
                                      2.   Gesetz                      
                                            3.   Explanandum 
           Abbildung 1:  Hempel-Oppenheim-Schema (modifiziert).
4
Dabei greift der Wissenschaftler auf die vorhandenen Theorien zurück.
1
 Der zu 
erklärende Sachverhalt (Explanandum) wird demnach dadurch erklärt, dass eine 
1
 Vgl. Fischer-Winkelmann, W.F., Methodologie, 1971, S. 23ff. 
2
 Vgl. Fischer-Winkelmann, W.F., Methodologie, 1971, S. 24; Habersam, M., Evaluation, 1997, S. 63f; 
          Schanz, G., Betriebswirte, 1988, S.56.  
3
 Vgl. Habersam, M., Evaluation, 1997, S. 64. 
4
 Vgl. Schauenberg, B., Methoden, 1998, S. 49f. 
Explanans 
5
Theorie gefunden wird und bestimmte singuläre Anfangs- bzw. Randbedingungen 
(Explanans) logisch erfüllt sind, aus denen das Explanandum logisch folgt. Dieses 
Ableiten des Besonderen (Explanandum) aus dem Allgemeinen (Explanans, 
Randbedingungen) wird als Deduktion bezeichnet.
2
 Dabei werden die Gesetze als 
allgemeingültige, erklärende ,,Wenn-Dann"-Aussagen verstanden. Die 
Randbedingung(en) beziehen sich auf die ,,Wenn-Komponente" eines Gesetzes. Dem 
gegenüber steht der zu erklärende Sachverhalt, welcher sich auf die ,,Dann-
Komponente" desselben Gesetzes bezieht. Die Erklärung beginnt folglich stets mit der 
Suche nach einem Gesetz / einer Theorie, mit dessen / deren Hilfe das Explanandum 
erklärt werden kann.
3
Damit aber die Erklärung eines Sachverhalts befriedigend ist, genügt es nicht, dass das 
Explanandum aus dem Explanans logisch folgt. Darüber hinaus darf das Explanandum 
nicht der einzig überprüfbare Fall des Explanans sein. Dadurch sind so genannte ad-hoc 
Erklärungen ausgeschlossen.
4
Dem gegenüber steht das pragmatische Wissenschaftsziel. Hier geht es darum, die 
unternehmensbezogene Realität  in der intendierten Weise zu gestalten. Dabei soll der 
gegenwärtige Ist-Zustand mit dem angestrebten Soll-Zustand in Übereinstimmung 
gebracht werden. Um dieses Ziel zu erreichen werden der Praxis zielgerichtete 
Handlungsmöglichkeiten bereitgestellt.
5
 Diese erhält man ebenfalls durch Deduktion. 
Allerdings geht man jetzt - im Gegensatz zum Erklären - davon aus, dass neben dem 
Explanandum auch die Theorie bekannt ist, da sie im vorausgegangenen Erklärungsakt 
gefunden wurde. Gesucht werden Handlungsmöglichkeiten, die die 
Anfangsbedingungen realisieren, und aus denen zusammen mit der Theorie das 
Explanandum logisch folgt. Somit wird deutlich, dass zunächst das Erklären stattfinden 
muss, da nur so die Theorie für die Gestaltungsaufgabe als gegeben angenommen 
werden kann.
6
 Andernfalls wäre die Gestaltungsaufgabe eine Gleichung mit zwei 
Unbekannten und damit nicht lösbar. Die beiden Ziele wissenschaftlichen Arbeitens 
sind folglich ,,zwei Seiten ein und der derselben Sache"
7
.  
1
 Vgl. Fischer-Winkelmann, W.F., Methodologie, 1971, S. 23f. 
   Kann der Wissenschaftler die Erklärung mit Hilfe bekannter Theorien nicht leisten, so muss er zunächst 
   eine neue Theorie entwickeln. Darauf wird hier nicht näher eingegangen. 
2
 Vgl. Schanz, G., Einführung, 1975, S. 76. 
3
 Vgl. Schauenberg, B., Methoden, 1998, S. 49f. 
4
 Vgl. Popper, K.R., Erkenntnis, 1984, S.364f; Schanz, G., Betriebswirte, 1988, S.59f. 
5
 Vgl. Chmielewicz, K., Wissenschaftsziele, 1978, S. 438ff; Habersam, M., Evaluation, 1997, S. 64. 
6
 Vgl. Popper, K.R., Erkenntnis, 1984, S.366f. 
7
 Vgl. Popper, K.R., Erkenntnis, 1994, S.362. 
6
Dennoch sind erklärende Aussagen empirisch anders geartet als pragmatisch-normative 
Aussagen. Erklärende Aussagen behaupten etwas über das Sein. Sie sind damit - 
berücksichtigt man die wahrnehmungstheoretischen Probleme - unmittelbar empirisch 
prüfbar. Hingegen behaupten pragmatisch-normative Aussagen nur etwas über das 
Sollen. Hält sich keiner an die Empfehlung, wäre es verfehlt anzunehmen, sie sei falsch. 
Pragmatisch-normative Aussagen lassen sich so nicht unmittelbar prüfen. Lediglich die 
Folgen, die sich ergeben, wenn sich jemand an die Empfehlungen hält, sind empirisch 
prüfbar. 
Aus dem Erklärungs- oder Gestaltungsziel wird damit ein Erklärungs- und 
Gestaltungsziel, im Rahmen dessen die Praxis in Unternehmen stets der Ausgangspunkt  
ist und sein muss.
1
 Hier setzt die Kritik Albrecht Beckers bezüglich der traditionellen 
Controllingwissenschaft an. Sie beurteilt die Controllingpraxis anhand des 
Übereinstimmungsgrades mit der Sollvorstellung und erarbeitet entsprechende 
Handlungsempfehlungen zur Erreichung dieses ,,one best way". Es wird, der bisherigen 
Argumentation folgend, also der zweite vor dem ersten Schritt gemacht, da die 
Erklärung der sozialen Praxis des Controllings in Organisationen vernachlässigt wird. 
Nur im Zuge der Erklärung des Sachverhalts kann aber die Theorie gefunden werden, 
mit deren Hilfe anschließend die Realität gestaltet werden soll. Die traditionellen 
Controllingansätze sind somit nicht in der Lage den realen Sachverhalt des Controllings 
ausreichend zu erklären.
2
Ausgehend von diesen Kritikpunkten entwickelt Becker sein Verständnis von 
Controlling. Er macht dabei den ersten Schritt vor dem zweiten und zielt zunächst auf 
die Erklärung des Controllings aus seiner organisationalen Praxis heraus.  
In der Argumentation Poppers bedeutet dies, dass die beobachtbare Controllingpraxis  
den zu erklärenden realen Sachverhalt (Explanandum) darstellt. Zur Deduktion des 
Explanandums bedient sich Becker der Strukturationstheorie. Aus der ,,Wenn-
Komponente" der Theorie lässt sich schlussfolgern, welche Anfangsbedingungen 
vorliegen müssen, damit aus der gewählten Theorie / dem allgemeinen Gesetz die 
Beobachtung folgt. In einem zweiten Schritt ist dann zu prüfen, ob mindestens eine 
dieser Anfangsbedingungen vorgelegen hat. Ist dies der Fall, so kann der Sachverhalt 
erklärt werden. Dieses Vorgehen zur Ermittlung der Anfangsbedingung(en) bezeichnet 
man als Abduktion.        
1
 Vgl. Habersam, M., Evaluation, 1997, S. 64. 
2
 Vgl. Becker, A., Steuerung, 2003, S. 45, 59f; Habersam, M., Evaluation, 1997, S. 64ff. 
7
2.2  Systematisierung der Controllingkonzepte 
Bevor näher auf die Darstellung und die Kritik an den traditionellen 
Controllingansätzen und die damit verbundene Vorstellung, wie Controlling in die 
Organisation und den Managementprozess einzubinden ist, eingegangen wird, soll 
zunächst eine Systematisierung der verschiedenen bestehenden Konzepte erfolgen. Ein 
Controllingkonzept wird hier verstanden als ,,Aussagen über die funktionale 
Abgrenzung, die institutionelle Gestaltung sowie die instrumentelle Unterstützung des 
Controlling vor dem Hintergrund controllingrelevanter Unternehmensziele"
1
. 
In Anlehnung an die Systematik von Gotthard Pietsch und Ewald Scherm wird hier 
zunächst zwischen ,,traditionellen" und ,,neuen" Controllingkonzepten differenziert.
2
Diese Unterscheidung zielt nicht auf eine Wertung der Konzepte, sondern kennzeichnet 
die neu entfachte Diskussion um das Controllingverständnis.  
In der Gruppe der traditionellen Controllingkonzepte ist zwischen drei verschiedenen  
Ansätzen zu unterscheiden.  
Dies sind zunächst die rechnungswesenorientierten Konzepte. Dem Controlling kommt 
hier die Aufgabe der Informationsversorgung, zum Zweck der Erreichung monetärer 
Ziele (z.B. Gewinnziel) zu. Der Name dieser Konzepte resultiert daraus, dass das 
Controlling seine Aufgabe hauptsächlich mit Daten aus dem Rechnungswesen erfüllt.  
Kritisiert wird an diesen Konzepten vor allem, dass das Controlling seine Aufgabe nur 
erfüllen kann, wenn der zu berücksichtigende Sachverhalt auch quantifizierbar ist. Eine 
Vielzahl der für eine Unternehmung relevanten Einflussfaktoren genügt dieser 
Anforderung jedoch nicht. Der Aufgabenbereich des Controllings ist folglich nicht weit 
genug gefasst. Er deckt sich weitgehend mit dem des betrieblichen Rechnungswesens. 
Küpper sieht aus diesem Grund die Notwendigkeit einer Controllingfunktion, zusätzlich 
zu der des Rechnungswesens als nicht gegeben.
3
Einen solchen eigenständigen Problembereich, der die betriebliche Teildisziplin des 
Controllings rechtfertigen würde, sieht Becker auch bei den 
informationssystemorientierten Controllingkonzepten - der zweiten Gruppe 
traditioneller Ansätze - als nicht gegeben.
4
 Grund für diese Einschätzung ist, dass trotz 
der Ausweitung des Aufgabenbereichs des Controllings auf die Bereitstellung von 
1
 Vgl. Pietsch, G. / Scherm, E., Präzisierung, 2000, S. 395.  
2
 Vgl. Pietsch, G. / Scherm, E., Konzeptionen, 2001, S. 206f.  
3
 Vgl. Pietsch, G. / Scherm, E., Präzisierung, 2000, S. 396f.  
4
 Anders lautende Einschätzung: Vgl. Pietsch, G. / Scherm, E., Präzisierung, 2000, S. 397. 
8
Informationen zur Erreichung nichtmonetärer Ziele, die Tätigkeitsfelder von 
Controlling und Rechnungswesen einander weitgehend entsprechen.
1
Am weitesten verbreitet sind die koordinationsorientierten Konzeptionen des 
Controllings. Ausgangspunkt der Betrachtungen dieser dritten Art von Ansätzen ist die 
Auffassung der Vertreter dieses Ansatzes, dass auf Grund der zunehmenden 
Komplexität des betrieblichen Geschehens und der Umwelt das Führungssystem immer 
stärker in Teilsysteme ausdifferenziert wird. Dem Controlling kommt deshalb die 
Aufgabe der Koordination dieser Teilsysteme zu. In Abhängigkeit vom 
Koordinationsumfang wird bei diesem dritten Ansatz zwischen zwei Varianten 
unterschieden. Ist die Aufgabe des Controllings auf die Koordination der 
Führungssubsysteme Planung und Kontrolle beschränkt, wird von planungs- und 
kontrollorientierten Konzepten gesprochen. Demgegenüber spricht man von 
führungsgesamtsystembezogenen Konzeptionen, wenn das Controlling alle Teilsysteme 
des Führungssystems miteinander koordinieren soll.
2
 Die Abgrenzungsproblematik zur 
Unternehmensführung sowie weitere Kritikpunkte an diesem Ansatz werden im Kapitel 
2.3 expliziert. 
Zur Gruppe der neuen Controllingkonzepte, zählen ebenfalls drei Ansätze. 
Dies ist zum Ersten das von Weber und Schäffer erarbeitete Konzept, in welchem dem 
Controlling die Aufgabe der Sicherstellung von Führungsrationalität zugeordnet wird. 
Je nachdem, wo ein Rationalitätsengpass vorliegt, kommt entweder die 
Koordinationsfunktion oder die Informationsfunktion zum tragen. Hier werden folglich 
traditionelle Konzepte integriert.
3
Der zweite Ansatz ist von Pietsch und Scherm, die die Aufgabe des Controllings in der 
Wahrnehmung einer Führungs- und Führungsunterstützungsfunktion sehen. Dabei 
werden die Gedanken zum Reflexionsbegriff, zur Koordinationsfunktion und zur 
Informationsaufgabe des Controllings aufgegriffen und weiterentwickelt. 
Ausgangspunkt der Argumentation ist die Unterteilung des Unternehmens in eine 
Führungs-, eine Führungsunterstützungs- und eine Ausführungsebene. Darüber hinaus 
wird das Controlling als vierte Führungsfunktion neben Planung, Organisation und 
Personalführung verstanden. Die Führungsaufgabe des Controllings wird darin gesehen, 
dass die von den anderen Führungsfunktionen getroffenen Entscheidungen sowie die 
1
 Vgl. Becker, A., Steuerung, 2003, S. 9. 
2
 Vgl. Pietsch, G. / Scherm, E., Konzeptionen, 2001, S. 207.   
3
 Vgl. Pietsch, G. / Scherm, E., Präzisierung, 2000, S. 399ff.  
9
Abstimmung zwischen diesen reflektiert, also aus einer gewissen Distanz kritisch 
betrachtet werden. Controlling geht damit über die auf die Planung ausgerichtete 
Kontrolle hinaus. Zu beachten ist ebenfalls, dass das Controlling im hier verstandenen 
Sinn nicht selbst koordiniert, sondern nur zu einer effektiven Koordination auf der 
Führungsebene beiträgt. Die Führungsunterstützungsfunktion des Controllings besteht 
darin, die zur Reflexion notwendigen Informationen bereitzustellen. Die 
Führungsfunktion bedingt damit die Führungsunterstützungsfunktion des Controllings.
1
Im Rahmen dieser Arbeit wird auch der von Albrecht Becker vor kurzem erarbeitete 
Ansatz den neuen Controllingkonzepten zugeordnet, wenngleich mit diesem 
Verständnis von Controlling - als der reflexiven Steuerung von Organisationen - eine 
neue Richtung in der Controllingforschung eingeschlagen wird. Becker setzt zur 
Entwicklung seines Konzeptes bei der Erklärung der Controllingpraxis an und vollzieht 
damit einen Perspektivenwechsel.
2
 Dazu bedient er sich der von dem englischen 
Soziologen, Anthony Giddens, erarbeiteten Theorie der Strukturierung / der 
Strukturationstheorie. Der Ansatz Albrecht Beckers steht im Mittelpunkt dieser Arbeit 
und wird in den Abschnitten drei und vier eingehend beleuchtet.  
2.2.1  Die koordinationsorientierten Ansätze  
Die koordinationsorientierten Ansätze sind in der Betriebswirtschaftslehre am weitesten 
verbreitet. Sie wurden besonders durch die Arbeiten von Péter Horváth und Hans-Ulrich 
Küpper geprägt.
3
Horváth begründet die Notwendigkeit des Controllings in Unternehmen mit der 
zunehmenden Komplexität. Dies betrifft zunächst die Unternehmensumwelt, die 
dadurch gekennzeichnet ist, dass die Anzahl relevanter Einflussfaktoren stark zunimmt 
und gleichzeitig die Stabilität dieser Größen immer mehr schwindet. Infolgedessen 
steigt die Ausdifferenzierung der Führungsstruktur in den Unternehmen. Ebenfalls zu 
beobachten ist, dass die Größe der Unternehmen immer mehr zunimmt. Um die 
Erreichbarkeit der vielfältigen Unternehmensziele unter diesen Gegebenheiten dennoch 
zu gewährleisten, sieht Horváth die Notwendigkeit einer zusätzlich 
Koordinationsinstanz innerhalb der Unternehmensführung als gegeben an. Als solche 
1
 Vgl. Pietsch, G. / Scherm, E., Präzisierung, 2000, S. 402ff.  
2
 Vgl. Becker, A., Steuerung, 2003, S. 4ff. 
3
 Vgl. Pietsch, G. / Scherm, E., Konzeptionen, 2001, S. 207.   
10
versteht er das Controlling.
1
 Horváth geht also bei seinen Überlegungen davon aus, dass 
die sonst üblichen Koordinationsinstrumente, wie etwa Planung und Hierarchie, diese 
komplexer gewordenen Koordinationsaufgabe nicht erfüllen können.  
Als organisationstheoretische Basis für seine Controllingkonzeption wählt Horváth die 
Systemtheorie, da ihm diese die Möglichkeit bietet, die Komplexität in einer 
realitätsnahen Art und Weise darzustellen. Ein weiterer Vorzug besteht für ihn darin, 
dass es dieser Ansatz erlaubt die Beziehungen zwischen austauschbaren Elementen zu 
untersuchen. Der Definition von Ulrich folgend, bildet die geordnete Gesamtheit von 
Elementen (kleinste Einheit des Systems) ein System.
2
 Die Systemelemente sind durch 
verschiedenartige Beziehungen miteinander verbunden. Organisationen sind aus Sicht 
der Systemtheorie eine spezielle Klasse von Systemen.
3
 Organisationen / 
Unternehmungen zeichnen sich zunächst dadurch aus, dass sie komplexe Systeme sind, 
da die große Anzahl der verschiedenen Beziehungen zwischen den Elementen, zu denen 
auch der Mensch gehört, nicht lückenlos erfasst werden kann. Als weiteres Kennzeichen 
der Unternehmung ist zu nennen, dass es sich um ein offenes System handelt, welches 
über vielseitige Beziehungen seine Umwelt beeinflusst und entsprechend auch von 
dieser beeinflusst wird. Infolgedessen ist die Organisation auch ein dynamisches 
System, da es sich bei Einwirken einer Störung zielorientiert selbst reguliert.
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 Der 
Systemansatz beschreibt dabei die Anpassung des Systems an bereits eingetretene 
Änderungen mit Hilfe des Regelkreismodells bzw. an bevorstehende Änderungen durch 
das Modell vom Steuerkreis.
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Horváth unterscheidet im System der Unternehmung zwischen einem Führungs- und 
einem Ausführungssystem (Vgl. Abb. 2). Aufgabe des Führungssystems ist es, das 
Ausführungssystem so zu koordinieren, dass die gegebenen Ziele erreicht werden 
(Primärkoordination). Horváth differenziert das Führungssystem in die drei Subsysteme 
Planung und Kontrolle, Informationsversorgung und Koordination (also Controlling). 
Voraussetzung für die erfolgreiche Primärkoordination ist die Abstimmung im 
Führungssystem selbst. Diese Aufgabe der Sekundärkoordination obliegt dem 
Controlling. Sie besteht darin, das Planungs- und Kontrollsystem 
(Informationsverwendung) mit dem Informationsversorgungssystem 
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 Vgl. Horváth, P., Controlling, 2002, S. 3ff. 
2
 Vgl. Ulrich, H., System, 1970, S.105ff, 134ff. 
3
 Vgl. Horváth, P., Controlling, 2002, S. 97f. 
4
 Vgl. Ulrich, H., System, 1970, S.111ff, 158ff; Horváth, P., Controlling, 2002, S. 100. 
5
 Vgl. Becker, A., Steuerung, 2003, S. 18. 
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(Informationsbeschaffung) abzustimmen.
1
 Die Koordination durch das Controlling soll 
dabei stets auf die Ergebnisziele des Unternehmens ausgerichtet sein, wodurch indirekt 
auch die Erreichung der Sachziele gefördert wird.
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Abbildung 2:  Die Einbettung des Controllingsystems bei Horváth.
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Bei der Koordination ist grundsätzlich zwischen systembildender und systemkoppelnder 
Koordination zu unterscheiden. Die systembildende Koordinationsaufgabe des 
Controllings beinhaltet zunächst die Erarbeitung und organisationale Ausgestaltung 
eines Planungs- und Kontrollsystems sowie eines Informationsversorgungssystems, um 
den Einfluss zukünftiger Störungen auf das Unternehmen zu minimieren. Der Controller 
nimmt somit Aufgaben der Organisation wahr. Anschließend sind die Handlungen in 
den einzelnen Subsystemen aufeinander abzustimmen. Dazu kanalisiert der Controller 
die Informationsnachfrage der Subsysteme in Richtung des 
Informationsversorgungssystems.  
Die systemkoppelnde Koordination wird hingegen auf Grundlage einer vorhandenen 
Systemstruktur praktiziert. Hier werden die Störungen beseitigt, die trotz der 
systembildenden Koordination auftreten. Dazu passt der Controller die 
Informatiosverbindungen zwischen den Subsystemen an die eingetretenen Änderungen 
an und ermöglicht damit den permanenten Informationsfluss.
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1
 Vgl. Horváth, P., Controlling, 2002, S. 116, 129. 
2
 Vgl. Becker, A., Steuerung, 2003, S. 12f. 
3
 Vgl. Horváth, P., Controlling, 2002, S. 117.  
4
 Vgl. Sjurts, I., Kontrolle, 1995, S. 191f. 
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Eine alternative, ebenfalls koordinationsorientierte Controllingkonzeption wurde von 
Hans - Ulrich Küpper erarbeitet. Den Ausgangspunkt der Betrachtungen bei Küpper 
bilden die von ihm erarbeiteten Anforderungen an das Controlling, deren Erfüllung er 
als Voraussetzung dafür versteht, dass das Controlling als eigenständige Teildisziplin 
der Betriebswirtschaftslehre anerkannt werden kann. So muss das zu erarbeitende 
Controllingkonzept neben einer theoretischen Fundierung und der Bewährung in der 
Praxis vor allem eine eigenständige, einheitliche und klar abgrenzbare Problemstellung 
aufweisen.
1
Als solche identifiziert Küpper die Koordination des gesamten Führungssystems, da 
dieser Aufgabenbereich erst durch die zunehmende Ausdifferenzierung des 
Führungssystems entstanden ist und somit nicht von anderen Teildisziplinen 
beansprucht wird.
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 Warum diese Aufspaltung des Führungssystems stattfindet, wird  
nicht begründet.
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 Die Koordinationsaufgabe des Controllings nach Küpper geht weiter 
als die nach Horváth. Damit wird dem Sachverhalt Rechnung getragen, dass zum einen 
im Zuge der systembildenden Koordination Strukturen geschaffen werden und damit 
eine Interaktion mit der Organisation stattfinden muss. Zum anderen wird die 
verhaltensbeeinflussende Wirkung der Koordination berücksichtigt. Infolgedessen 
treten im Konzept Küppers die Personalführung und die Organisation als weitere, neben 
den von Horváth genannten,  Subsysteme des Führungssystems hinzu (Vgl. Abb. 3).
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Abbildung 3:  Die Einbettung des Controllingsystems bei Küpper.
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1
 Vgl. Küpper, H.-U., Instrumente, 1997, S. 4f. 
2
 Vgl. Küpper, H.-U., Instrumente, 1997, S. 15ff. 
3
 Vgl. Sjurts, I., Kontrolle, 1995, S. 196. 
4
 Vgl. Becker, A., Steuerung, 2003, S. 18f. 
5
 Vgl. Küpper, H.-U., Instrumente, 2001, S. 15. 
Details
- Seiten
 - Erscheinungsform
 - Originalausgabe
 - Erscheinungsjahr
 - 2003
 - ISBN (eBook)
 - 9783832478070
 - ISBN (Paperback)
 - 9783838678078
 - DOI
 - 10.3239/9783832478070
 - Dateigröße
 - 717 KB
 - Sprache
 - Deutsch
 - Institution / Hochschule
 - Helmut-Schmidt-Universität - Universität der Bundeswehr Hamburg – Wirtschafts- und Organisationswissenschaften
 - Erscheinungsdatum
 - 2004 (März)
 - Note
 - 1,0
 - Schlagworte
 - controllingkonzepte dualismus dualität managementkonzept steuerung
 - Produktsicherheit
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