Lade Inhalt...

Mobile Marketing

Das Handy als Kundeninteraktionsinstrument

©2003 Diplomarbeit 72 Seiten

Zusammenfassung

Inhaltsangabe:Einleitung:
Seit einigen Jahren arbeite ich im Privatkunden-Vertrieb eines Mobilfunkanbieters in Deutschland. Somit konnte ich die schnelle Entwicklung des Mobilfunkmarktes, sowie mobiler Endgeräte ( Handy, PDA u.a.), täglich „hautnah“ mitverfolgen. Dabei stellt man leicht fest, das es kein anderes technisches Gerät (Handy) gibt, dass sich so rasant konsequent zum Massenmarkt und Lifestyleprodukt in den letzten ein bis zwei Jahren entwickelt hat.
Durch die neuen Informations- und Kommunikationstechnologien öffnen sich für Anbieter neue Möglichkeiten einer professionelleren Betreuung von Kunden, was letztendlich zur Erhöhung von Kundenzufriedenheit und Kundenbindung führt. Durch den Einsatz des Internets als Direktmarketing-Instrument war es erstmals möglich, Kunden persönlich, individuell und interaktiv anzusprechen. Daher besitzt gerade das Internet einen hohen Stellenwert bei Unternehmen. Um einen Kunden mittels Internet zu erreichen, muss dieser selbst über einen Internetanschluss (PC) verfügen. Ende 2002 gab es in Deutschland 18 Millionen Internetanschlüsse (Quelle: wwwwissende). Eine hohe Anzahl; dennoch wird man einen großen Teil der Kunden nicht über das Internet erreichen können. Nicht jeder Kunde verfügt über einen Internetzugang oder kennt sich damit aus.
Mehr als dreifach so hoch ist die Anzahl der Mobilfunkanschlüsse in Deutschland. Diese beläuft sich im Jahr 2002 auf 60 Millionen (Quelle: wwwaquisade).
Solche Zahlen machen das Mobiltelefon (Handy) zu einem sehr interessanten Kundeninteraktionskanal. Durch den Einsatz neuer mobiler Technologien kann die Nähe zum Kunden sowie die Individualisierung der Kundenansprache weiter gesteigert werden.
Der Kunde ist durch sein Mobiltelefon, anders als beim Internet ( PC ), überall und jederzeit erreichbar. Zudem kann über das Handy der Aufenthaltsort des Kunden ermittelt werden. Dadurch haben Anbieter die Möglichkeit, standortbezogene und situationsabhängige Angebote dem Kunden zu unterbreiten.
Mobile Marketing, als neues Instrument im Direktmarketing, ist in der Literatur kaum erwähnt. Die Arbeit versucht, dieses neue Direktmarketing-Instrument genauer zu beschreiben. Wieso kam es zu dessen Entstehung? Warum spielt gerade das Mobiltelefon (Handy) im Mobile Marketing zum jetzigen Zeitpunkt eine übergewichtige Rolle?
Dabei soll insbesondere untersucht und beurteilt werden:
die bisherigen Direktmarketing-Instrumente
Vorraussetzungen für Mobile Marketing
Kundengewinnung und […]

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


ID 7381
Unger, Michael: Mobile Marketing - Das Handy als Kundeninteraktionsinstrument
Hamburg: Diplomica GmbH, 2003
Zugl.: Deutsche Direktmarketing Akademie Berlin (DDA Berlin)
Deutschen Direktmarketing Akademie Berlin, Akademie, Diplomarbeit, 2003
Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte,
insbesondere die der Übersetzung, des Nachdrucks, des Vortrags, der Entnahme von
Abbildungen und Tabellen, der Funksendung, der Mikroverfilmung oder der
Vervielfältigung auf anderen Wegen und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen,
bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Eine Vervielfältigung
dieses Werkes oder von Teilen dieses Werkes ist auch im Einzelfall nur in den Grenzen
der gesetzlichen Bestimmungen des Urheberrechtsgesetzes der Bundesrepublik
Deutschland in der jeweils geltenden Fassung zulässig. Sie ist grundsätzlich
vergütungspflichtig. Zuwiderhandlungen unterliegen den Strafbestimmungen des
Urheberrechtes.
Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in
diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme,
dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei
zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften.
Die Informationen in diesem Werk wurden mit Sorgfalt erarbeitet. Dennoch können
Fehler nicht vollständig ausgeschlossen werden, und die Diplomarbeiten Agentur, die
Autoren oder Übersetzer übernehmen keine juristische Verantwortung oder irgendeine
Haftung für evtl. verbliebene fehlerhafte Angaben und deren Folgen.
Diplomica GmbH
http://www.diplom.de, Hamburg 2003
Printed in Germany

I
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis
I-II
Abbildungs-
und
Tabellenverzeichnis
III-IV
1.
Einleitung
1
2.
Die Entwicklung des Mobilfunkmarktes in Deutschland
2
2.1.
Anzahl
von
Mobilfunkanschlüssen
2002 5
2.2.
Erläuterung und Einschätzung mobiler Kanäle
5
2.2.1. GSM
5
2.2.2. HSCSD
6
2.2.3. GPRS
7
2.2.4. WAP
7
2.2.5. SMS
10
Zusammenfassung
10
2.3.
Endgerätetechnologien
10
2.4.
Zukunftsaussichten im Mobilfunk
11
3.
Direktmarketing und seine bisherigen Instrumente
12
3.1.
Definition
Direktmarketing
12
3.2.
Ziele im Direktmarketing
14
3.3.
Instrumente im Direktmarketing
15
3.3.1. (Direkt-)Mailing
15
3.3.2. Telefonmarketing
16
3.3.3. Internet
19
3.4.
Weitere Direktmarketing-Instrumente
24
Zusammenfassung
25
4. Mobile Marketing
25
4.1.
Definition Mobile Marketing
26
4.2.
Was spricht für SMS?
27
4.2.1. Nutzerverhalten bei SMS
28
4.3. Rechtliche Bedingungen
im
Mobile
Marketing
29
4.4. Permission Marketing
31
4.5.
Zielgruppen im Mobile Marketing/ SMS-Marketing
31
4.6. Aufbau
von
Kundenprofil-Datenbanken
32
4.6.1. Marketingplattform Mr.AdGood
32
4.6.2. Segmentierungsmöglichkeiten / Mr.AdGood- Plattform
34
4.7.
Vernetzte Mobile Marketing Kampagne/ am Beispiel Coca Cola
34
4.8. Planung Mobile Marketing Kampagne
37
4.8.1.
Gezielte
Kundenselektion
38
4.8.2.
Integration
und
Interaktion
38
4.8.3.
Nutzen
verbreiteter
Standards
38
4.8.4.
Kreative
Umsetzung
39

II
4.8.5.
Kapazitätsplanung
und
Umsetzung
39
4.8.6.
Erfolgskontrolle
39
4.8.7.
Kundenbindung
40
4.9. Full Service Anbieter/ MindMatics
41
4.10. Formen von Mobile Marketing
43
4.11. Zielsetzung im Mobile Marketing
45
4.12. Umsätze und Ausgaben im Mobile Marketing
46
Zusammenfassung
47
5. Entwicklung des Direktmarketing
48
6. Im direkten Vergleich: Nutzerverhalten Internet/ Handy
49
7. Kundenbindung / Beispiel o2 ( Mobilfunkanbieter )
51
8. Zukunftsaussichten im Mobile Marketing
55
8.1. Location Based Service ( LBS )
55
8.2. Funktionsweise von LBS
56
8.3. Bevorzugte Dienste und Erwartungen
58
9. Fallbeispiel Mobile Marketing/ Mobile Couponing am Beispiel s.Oliver
59
Schlussfolgerungen
und
Aussichten
61-62
Literatur-
und
Quellenverzeichnisverzeichnis
63-64
Erklärung
65

III
Abbildungs- und Tabellenverzeichnis
Abb.
1:
WAP-Portal
o2
­
Fahrplanauskunft
9
(Quelle: www.o2online.de/o2/kunden/mobildienste/ueberblick/o2active/index.html )
Abb.
2:
Ziele
im
Direktmarketing
14
Abb.
3:
Einsatz
von
Direktmarketing
15
( Quelle: www.ddv.de/downloads/chefsache2002.pdf )
Abb. 4: Bedeutung des Internet im täglichen Leben
20
( Quelle: www.w3b.org/ )
Abb.
5:
Internetseite
amazon
22
( Quelle: www.amazon.de/exec/obidos/tg/browse/-/301128/028-8970835-0643763?site-redirect=de )
Abb. 6: Direktmarketing-Instrumente nach Einsatzwertigkeit
24
( Quelle: www.ddv.de/downloads/chefsache2002.pdf )
Abb.
7:
SMS-Nutzerverhalten
nach
Alter
28
( Quelle: Direkt Marketing 4/2003 S.20 )
Abb.
8:
SMS-Nutzerverhalten
nach
Bildung 28
( Quelle: Direkt Marketing 4/2003 S.19 )
Abb.9:
Nokia
3650
29
( Quelle: www.nokia.de )
Abb.10: Internetseite Mr.Add Good ( Internetportal )
32
( Quelle: www.misteradgood.de )
Abb.11:
Registrierung
Internetportal
Mr.Ad
Good
33
(Quelle:www.misteradgood.com/de/index.jsp;jsessionid=ah7U1vFzec2f?exec=mc.
registry.step1&mnu=reg&apps )
Abb.12-13: Sprite- Etikett Vorder- und Rückseite
36
( Quelle: Pressemitteilung Coca Cola per email am 13.06.03 )
Abb.14:
Entwicklung
von
Direktmarketing
48
( Quelle: in Anlehnung an Dallmer, Direct- Marketing 1997 )
Abb.15: Bindungszustände: freiwillige Bindungen und faktische Bindungen
51
( Quelle: in Anlehnung an Tomczak/ Dittrich 1997 )
Abb.16:
Homepage
von
o2/
Startseite
53
( Quelle: www.o2online.de )
Abb.17:
Internetportal
von
o2/
o2
Active
54
( Quelle: www.o2online.de/o2/kunden/mobildienste/ueberblick/o2active/index.html )
Abb.18: Beispiel Pulldienst Location Based Advertising
56
( Quelle: www.yellowmap.de/pdaemu/aufruf.html )
Abb.19-20:
s.Oliver
Mobile
Couponing
Kampagne
60
( Quelle: direkt Marketing 4/2003 S.34-35 )

IV
Tab.1: Übersicht der öffentlichen Mobilfunknetze
in
Deutschland
3
( Quelle: www.userpage.fu-berlin.de/~dittbern/Telekom/Facts/wettbewerb3.html )
Tab.2:
HSCSD-Tarife
im
Überblick 7
( Quelle: www.teltarif.de/i/hscsd.html )
Tab.3: GPRS-Preise einzelner Mobilfunkanbieter in Deutschland
8
( Quelle: www.teltarif.de/i/gprs-kosten.html )
Tab.4:
Vergleich
Internet
und
mobiles
Netz
50
( Quelle: in Anlehnung an Brodie-Smith; 2000 S.110 )
Tab.5:
Interesse
an
mobile
Diensten 58
(Quelle:www.e.iba.com/YellowMap%20AG_Nutzererwartungen
%20an%20Location%20Based%20Services.pdf )

1
1.Einleitung
,,Das Handy ist das Medium, um insbesondere junge Zielgruppen schnell und effektiv zu erreichen."
(
Quelle: Holger Röver, Geschäftsführer BBDO Düsseldorf- in Pressemappe MindMatics Mobile Marketing Agentur
)
Seit einigen Jahren arbeite ich im Privatkunden-Vertrieb eines Mobilfunkanbieters in
Deutschland. Somit konnte ich die schnelle Entwicklung des Mobilfunkmarktes, sowie
mobiler Endgeräte ( Handy, PDA u.a.), täglich ,,hautnah" mitverfolgen. Dabei stellt man
leicht fest, das es kein anderes technisches Gerät (Handy) gibt, dass sich so rasant
konsequent zum Massenmarkt und Lifestyleprodukt in den letzten ein bis zwei Jahren
entwickelt hat.
Durch die neuen Informations- und Kommunikationstechnologien öffnen sich für
Anbieter neue Möglichkeiten einer professionelleren Betreuung von Kunden, was
letztendlich zur Erhöhung von Kundenzufriedenheit und Kundenbindung führt. Durch
den Einsatz des Internets als Direktmarketing-Instrument war es erstmals möglich,
Kunden persönlich, individuell und interaktiv anzusprechen. Daher besitzt gerade das
Internet einen hohen Stellenwert bei Unternehmen. Um einen Kunden mittels Internet
zu erreichen, muss dieser selbst über einen Internetanschluss (PC) verfügen. Ende 2002
gab es in Deutschland 18 Millionen Internetanschlüsse (
Quelle: www.wissen.de
). Eine hohe
Anzahl; dennoch wird man einen großen Teil der Kunden nicht über das Internet
erreichen können. Nicht jeder Kunde verfügt über einen Internetzugang oder kennt sich
damit aus.
Mehr als dreifach so hoch ist die Anzahl der Mobilfunkanschlüsse in Deutschland.
Diese beläuft sich im Jahr 2002 auf 60 Millionen (
Quelle:www.aquisa.de
).
Solche Zahlen machen das Mobiltelefon (Handy) zu einem sehr interessanten
Kundeninteraktionskanal. Durch den Einsatz neuer mobiler Technologien kann die
Nähe zum Kunden sowie die Individualisierung der Kundenansprache weiter gesteigert
werden.
Der Kunde ist durch sein Mobiltelefon, anders als beim Internet ( PC ), überall und
jederzeit erreichbar. Zudem kann über das Handy der Aufenthaltsort des Kunden
ermittelt werden. Dadurch haben Anbieter die Möglichkeit, standortbezogene und
situationsabhängige Angebote dem Kunden zu unterbreiten.

2
Mobile Marketing, als neues Instrument im Direktmarketing, ist in der Literatur kaum
erwähnt. Die Arbeit versucht, dieses neue Direktmarketing-Instrument genauer zu
beschreiben. Wieso kam es zu dessen Entstehung? Warum spielt gerade das
Mobiltelefon (Handy) im Mobile Marketing zum jetzigen Zeitpunkt eine
übergewichtige Rolle?
Dabei soll insbesondere untersucht und beurteilt werden:
· die bisherigen Direktmarketing-Instrumente
· Vorraussetzungen für Mobile Marketing
· Kundengewinnung und Zielgruppenbestimmung im Mobile Marketing
· wie und wo Mobile Marketing Kampagnen eingesetzt werden
· Zukunftsaussichten im Mobile Marketing
Das Hauptanliegen dieser Arbeit besteht darin, zu zeigen , das der Einsatz von Mobile
Marketing gerade im Consumer- Bereich sehr erfolgsversprechend sein kann. Belegt
werden soll das durch einige Mobile Marketing Kampagnen von Markenartiklern.
Die Arbeit endet mit einer Reflexion der wichtigsten Ergebnis und zieht kurze
Schlussfolgerungen.

2
2. Die Entwicklung des Mobilfunkmarktes in Deutschland
Kaum eine andere Technik hat sich in den letzten Jahren so rasant entwickelt, wie die
des Mobilfunks. Dabei ist der heutige Mobilfunkstandard GSM, mit dem die digitale
Gesprächsübertragung realisiert werden konnte, relativ jung. Dessen Erfolgsgeschichte
begann 1992. Heute stehen wir vor der Einführung der dritten Mobilfunkgeneration
(UMTS), mit der sich größere Datenmengen bedeutend schneller übertragen lassen.
Die Entwicklung der Mobilfunktechnologie, von der Entstehung bis zum heutigen Tag,
soll mit dem ersten Teil dieser Arbeit dargestellt werden. Weiterhin werde ich die
heutigen Mobilfunkstandards (Kanäle) erklären sowie die daraus resultierenden Kosten,
die bei deren Nutzung entstehen. Es ist hierbei zwingend notwendig, diese einzelnen
Kanäle mit Bezug auf die dadurch entstehenden Kosten miteinander zu vergleichen.
Ein weiterer Teil des ersten Abschnittes beschäftigt sich mit den dazugehörigen
Endgeräten, die für die Nutzung von Mobilfunksystemen notwendig sind. Dabei gehe
ich insbesondere auf das Mobiltelefon (Handy) ein.
Bereits in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts begann die Entwicklungsgeschichte des
Mobilfunks in Deutschland. Schon 1918 startete die Deutsche Reichsbahn ihre ersten
Tests im Bereich der mobilen ,,Telephonie". Bahnreisende erster Klasse konnten 1926
auf der Strecke Berlin- Hamburg zum ersten Mal mobil telefonieren.
Der erste Mobilfunkdienst in Deutschland war der Seefunkdienst. Es folgten weitere
Dienste wie z.B. Hafen-, Zug- und Stadtfunkdienste. Diese nutzen den Lang- bzw.
Mittelwellenfunk.
Die Deutsche Bundespost fasste 1958 die bis dahin existierenden Funknetze zu einem
,,Öffentlich, bewegten Landfunknetz" zusammen. Dadurch entstand das erste nationale
Mobilfunknetz (A- Netz). Dessen Abdeckung lag Ende der 60er Jahre bei 80% der
Fläche der alten Bundesrepublik.
Doch die Nutzung des Mobilfunks war nur einem geringen Teil der Bevölkerung
zugänglich.
Was waren die Gründe? Ausschlaggebend hierfür waren die enorm hohen Kosten für
die Netznutzung als auch für die entsprechenden Endgeräte. Während die damalige
Grundgebühr für die Nutzung des Mobilfunknetzes bei monatlich 270 DM lag, mussten

3
für ein entsprechendes Endgerät zwischen 8.000- 15.000 DM investiert werden, zudem
lag das Gewicht der Geräte bei 16 kg (
vgl. www.izmf.de/html/de/705.html
).
Die Anzahl der Nutzer des sogenannten A- Netzes lag damals bei 10500 Teilnehmern.
1972 folgte dann das B- Netz, das ebenfalls auf analoger Technik basierte. Hier war der
Mobilfunknutzer nicht mehr auf die Vermittlung per Hand, das ,,Fräulein vom Amt"
angewiesen.
Er musste jedoch wissen, in welchem Bereich (Zone) sich der entsprechende
Gegenteilnehmer befand. Dazu wurde die Bundesrepublik in 150 Zonen aufgeteilt. Der
Durchmesser einer Zone lag bei 150 km.(
vgl. www.izmf.de/html/de/707.html#subhd1
)
Eine weitere Stufe in der Entwicklung der Mobilfunknetze wurde am 01.09.1985
erreicht. Hier wurde das C-Netz, welches teilweise auf digitaler Technik basierte, in
Berieb genommen. Die Sprache wird auch hier (wie bei A- und B-Netzen) analog
übertragen, die Vermittlungs- und Steuerinformationen aber digital. In diesem Netz war
eine Datenübertragung von 2,4 kbit/s möglich.
Das Netz bestand aus aneinandergrenzenden Funkzellen, wodurch es möglich wurde,
den Aufenthaltsort des Teilnehmers genau zu ermitteln. So konnte das Gespräch von
Funkzelle zu Funkzelle weitergeleitet werden. Somit war die Vorraussetzung für die
Einrichtung einer bundesweiten Vorwahl (0161-) geschaffen. Über diese Vorwahl
konnten alle Teilnehmer des C- Netzes erreicht werden.
Mit dem C-Netz hielt das Handy dann auch den Einzug. Es war zwar noch bedeutend
schwerer als die heutigen Mobiltelefone, dennoch wurde hier die Möglichkeit der
,,reinen mobilen Telephonie" geschaffen. Die monatliche Grundgebühr sank auf 19 DM
im Monat.
Die Anzahl der Kunden stieg bis auf 800.000. Die Kapazitätsgrenze wurde erreicht
(
vgl. www.izmf.de/html/de/707.html#subhd1
).
Mit der Einführung der digitalen Mobilfunknetze (D- und E-Netz) im Jahr 1992 wurde
die mobile Kommunikation auch für breite Bevölkerungsschichten interessant. Die
Mobiltelefone (Handy's) waren erstmals ,,klein und handlich". Es bestand hier nicht nur
die Möglichkeit einer guten Sprachübermittlung, nein, es entstanden auch neue
Datendienste wie Notebook- PC- Anbindungen, Faxdienste über das Handy sowie der
bis heute nicht abreißende Versand von SMS. Auf diesen letzt genannten Teil (SMS)
gehe ich später noch ausführlicher ein. Das Mannesmann-Konsortium (später
Mannesmann Mobilfunk GmbH) erhielt 1989 den Zuschlag für die D2-Lizenz. Die

4
Deutsche Bundespost erhielt fast gleichzeitig die D1-Lizenz. Beide entwickelten
zusammen mit den Handy-Herstellern die neuen Mobilfunkstandards.
Im Sommer 1992 erfolgte dann der Start des gemeinsamen D-Netzes. Da die ersten
Mobiltelefone noch recht mangelhaft waren, wurden 8-Watt-Telefone genutzt, die in
Autos eingebaut wurden. Ende1992 gab es dann die ersten Handys.
Ein weiterer privater Netzanbieter, E-Plus, kam im Sommer 1994 hinzu. Als vierter
Netzanbieter in Deutschland errichtete 1998 VIAG Interkom (heute o2) ein E-Netz.
Es wurde erreicht, dass ab Mitte der 90er Jahre der Faxversand über das GSM-Netz
möglich wurde. Gleichzeitig wurde der Versand von Textbotschaften (kurz: SMS)
eingeführt. Dieser Dienst ist bis heute der meist benutzte Handy-Dienst.
Zu erwähnen wäre noch, dass sich die monatlichen Grundgebühren in diesem Zeitraum
wesentlich reduzierten. Auch die Einführung der Guthabenkarte (Prepaid-Card) geht in
diesem Zeitraum zurück.(
vgl. www.izmf.de/html/de/709.html#subhd1
)
Nachfolgend wird hier noch einmal in Tabellenform die Entwicklung der deutschen
Mobilfunknetze von der Entstehung bis zum Jahr 2002 dargestellt. Es werden die
einzelnen Netze dargestellt, deren Frequenzbereiche, die Betreiber sowie die
Besonderheiten der einzelnen Netze.
Tabelle 1: Übersicht der öffentlichen Mobilfunknetze in Deutschland
( Quelle: www.userpage.fu-berlin.de/~dittbern/Telekom/Facts/Wettbewerb3.html )

5
2.1. Anzahl von Mobilfunkanschlüssen 2002
In Deutschland telefonieren im Jahr 2002 fast 60 Millionen Menschen mobil.
(
Quelle: www.aquisa.de
)
2.2. Erläuterung und Einschätzung mobiler Kanäle
Um den Mobilfunkbereich besser verstehen zu können, werde ich im folgenden
Abschnitt einige wichtige Grundbegriffe erklären. Dabei gehe ich besonders auf die
Bedeutung einzelner mobiler Kanäle ein. Diese werden untereinander auf die Wertigkeit
und insbesondere auf deren Kosten verglichen.
2.2.1. GSM
Der wichtigste Mobilfunk-Standard in der heutigen Zeit, ist der GSM- Standard. Dieser
steht für ,, Global System for Mobile Communication ,,. Er wurde von den europäischen
Mobilfunkbetreibern mitentwickelt und bietet die Möglichkeit, einer
länderübergreifenden Nutzung.
Die Entwicklung dieses Standards lag aber im wesentlichen bei der CEPT (Conference
Europeéne des Administration des postes et des telecommunications). Definiert wurde
dieser Standard aber vom (European Telecommunications Standards Institute). Über
dieses Institut wurden die Lizenzen, in Zusammenarbeit mit den jeweiligen
landesansässigen Gesetzesgebern, an die einzelnen Mobilfunkbetreiber verteilt.
1
Das wiederum war die Vorraussetzung für einen länderübergreifenden, einheitlichen
Standard.
Heute nutzen mittlerweile über 500 Millionen Menschen weltweit diesen Standard
(Stand 2001, GSM Association).
Der GSM Standard nutzt verschiedene Frequenzbänder. Diese sind in 200 kHz breite
Frequenzkanäle aufgeteilt. Entsprechend werden den lokalen Netzanbietern
Frequenzkanäle zugeteilt.
1
Michelsen, D. und Schaale, A. ( 2002 ): Handy Business

6
Dies sieht dann in der Gesamtheit folgendermaßen aus:
· GSM 900 ( Europa, große Teile Asiens und viele andere Staaten )
· GSM 1800 ( Europa, große Teile Asiens und viele andere Staaten )
· GSM 1900 ( Nord- und Südamerika, einige Inselstaaten und Thailand )
Der mobile Empfang in den Staaten von Europa, Asien, Australien und Afrika ist mit
einem Dualband-Handy möglich, das sowohl GSM 900 wie auch GSM 1800 nutzt,
während für den Empfang in Nord- und Südamerika ein Triband- Handy, welches
zusätzlich GSM 1900 nutzt, notwendig ist.
2
2.2.2. ,,HSCSD"
Die Abkürzung "HSCSD" steht für High Speed Circuit Switched Data. Der Nutzer
profitiert hierbei von einer höheren Übertragungskapazität.
Bei ,,HSCSD" wird nicht nur ein physikalischer Kanal genutzt, sondern gleichzeitig
maximal vier. Das bedeutet, dass hier die Übertragungskapazität auf bis zu 57,6 kbit/s
steigt.
Genauer genommen werden dem Nutzer für die Datenübertragung zum Endgerät drei
Kanäle (43,2 kbit/s) und vom Endgerät 1 Kanal (14,4 kbit/s) zugeteilt.
Diese Kanalaufteilung wirkt sich aber nachhaltig negativ auf die anderen Nutzer des
gleichen Netzes aus, da somit weniger Nutzer gleichzeitig den ,,HSCSD"-Standard
nutzen können. Ein weiterer, wesentlicher Nachteil ist der ökonomische Aspekt. Die
Abrechnung erfolgt hier für die Dauer der ,,HSCSD"-Verbindung. Eine längere Online-
Nutzung über diesen Standard ist somit wenig sinnvoll.
3
2
Michelsen, D. und Schaale, A. ( 2002 ): Handy Business
3
Michelsen, D. und Schaale, A. ( 2002 ) Handy Business S.34

7
Nachfolgend eine Übersichtstabelle der HSCSD Kosten.
Tab.2: Die ,,HSCSD"-Tarife im Überblick
( Quelle : www.teltarif.de/i/hscsd.html )-entnommen am 27.04.2003
2.2.3. ,,GPRS"
Diese Abkürzung ,,GPRS" steht für General Packet Radio Service. Der wesentliche
Unterschied zu ,,HSCSD" besteht hierbei durch die Abrechnung, denn ,,GPRS" ist nicht
verbindungs-, sondern paketorientiert.
Hierbei teilen sich die Nutzer die physikalischen Kanäle und Sie nutzen nur denjenigen,
den sie wirklich brauchen.
,,GPRS" setzt keine bestehende Verbindung voraus: es können bis zu acht physikalische
Kanäle für die Übertragung zum Handy genutzt werden. Somit erhöht sich die
Übertragungskapazität auf bis zu 115,2 kbit/s.
4
4
Michelsen, D. und Schaale, A. ( 2002 ) Handy Business S.35

8
Tab. 3 : ,,GPRS"- Preise einzelner Mobilfunkanbieter
( Quelle: www.teltarif.de/i/gprs-kosten.html ) - entnommen am 27.04.2003-05-04
Die oben genannte Tabelle zeigt die ,,GPRS"-Kosten einzelner Mobilfunkanbieter in
Deutschland auf. Da die Abrechnung bei der Nutzung von ,,GPRS" nach Datenmengen
und nicht nach Verbindungszeiten erfolgt, ist der ökonomische Nutzen hier bedeutend
günstiger. Ein weiterer Vorteil gegenüber ,,HSCSD" besteht natürlich in der schnelleren
Datenübertragung. Dennoch sind die Kosten für eine Massennutzung von ,,GPRS" zu
hoch.
2.2.4. ,,WAP"
Diese drei Buchstaben stehen für Wireless Application Protokoll. Über den ,,WAP"-
Standard hat der Nutzer die Möglichkeit, sich mit Hilfe des Handys in das Internet
einzuloggen. Das setzt die Nutzung eines ,,WAP"-fähigen Handys voraus.

9
Die auf diesen Standard basierenden Internetseiten beschränken sich auf Textdateien
und Bilder mit sehr kleiner Auflösung (Pixel-Format). Grund dafür ist die
Beschaffenheit des Handys, da erstens die Displays sehr klein, und zweitens die
Übertragungsraten für ganze Grafiken oder Animationen zu gering sind.
Trotz einer Vielzahl von Anbietern, die ,,WAP"-Dienste offerieren, ist deren Nutzung
keine Massenerscheinung. Was sind hier die Gründe? Zum einen sind die Preise, die für
den Aufruf einer ,,WAP"-Seite anfallen, relativ hoch, die Kosten liegen zwischen 19-20
Cent pro Minute.
Zum anderen liegt das Problem bei der Bedienung der Handys. Diese müssen
konfiguriert werden, um die Nutzung zu ermöglichen, was einem Durchschnittsuser vor
Probleme stellt.
Außerdem ist die doch recht komplizierte Handhabe der Handys, um ,,WAP"-Seiten
aufzurufen, für viele Nutzer problematisch (
vgl.www.teltarif.de/i/wap.html
)
Einige Beispiele von Dienstanbietern und Angeboten per ,,WAP":
Tagesschau : wap.tagesschau.de
Süddeutsche Zeitung: wap.sueddeutsche.de
Consors : wap.consors.de
Ebay : wap.ebay.de
Lufthansa : wap.lufthansa.com
(
vgl. www.xonio.com/features/features_unterseite_8753075.html
)
Beispiel : Mobilfunkanbieter o2 / ,,WAP"-Portal : Fahrplanauskunft der Deutschen
Bahn
1.Schritt 2.Schritt 3.Schritt
Abb.1: ,,WAP"-Portal o2- Fahrbahnauskunft

Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Jahr
2003
ISBN (eBook)
9783832473815
ISBN (Paperback)
9783838673813
DOI
10.3239/9783832473815
Dateigröße
10.3 MB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Deutsche Direktmarketing Akademie Berlin IDM Institut für Dialogmarketing GmbH – Direktmarketing
Erscheinungsdatum
2003 (November)
Note
2
Schlagworte
kundeninteraktions-kanäle mobilfunkentwicklung mobile marketingkampagne mobilfunktrend
Zurück

Titel: Mobile Marketing
book preview page numper 1
book preview page numper 2
book preview page numper 3
book preview page numper 4
book preview page numper 5
book preview page numper 6
book preview page numper 7
book preview page numper 8
book preview page numper 9
book preview page numper 10
book preview page numper 11
book preview page numper 12
book preview page numper 13
book preview page numper 14
book preview page numper 15
book preview page numper 16
72 Seiten
Cookie-Einstellungen