Voice over IP verändert den Telekommunikationsmarkt
					
	
		©2003
		Diplomarbeit
		
			
				150 Seiten
			
		
	
				
				
					
						
					
				
				
				
				
			Zusammenfassung
			
				Inhaltsangabe:Zusammenfassung:	
Voice over IP (übersetzt: Sprache über Internetprotokoll) ist eine Technologie, die die gleichzeitige Übertragung von Sprache und Daten über eine einzige Leitung ermöglicht und aus technischer Sicht eine Innovation darstellt. Der vor Jahren prognostizierte Boom blieb jedoch aus und mittlerweile herrscht Unsicherheit über die Bedeutung und Zukunft der Technologie. Diese Diplomarbeit deckt auf, worin die tatsächliche wirtschaftliche Bedeutung von Voice over IP liegt und wie sie die Struktur des gesamten Telekommunikationsmarktes verändern wird.
Die Fehleinschätzungen in Bezug auf Voice over IP liegen meiner Meinung nach darin, dass Voice over IP am Markt vorbei entwickelt wurde: Eine Technologie kann wirtschaftlich nicht erfolgreich sein, wenn sie keinen zusätzlichen Nutzen für den Konsumenten darstellt. Dieses grundlegende Prinzip wurde bisher kaum beachtet. In der Arbeit wird dieser Nutzen von Voice over IP gesucht und gefunden: Zum einen ermöglicht die neue Technologie Kostensenkungen für Netzbetreiber, die dadurch wettbewerbsfähiger werden, was den Preis für die Konsumenten senkt. Zum anderen bietet Voice over IP den Konsumenten die Möglichkeit, die bestehende Marktstruktur völlig zu umgehen: Sie können die Dienstleistung Sprachtelefonie selbst erzeugen, was zu enormen Kosteneinsparungen führt.
Die Diplomarbeit kommt zum Schluss, dass dem Telekommunikationsmärkten ein großer Umbruch bevorsteht:
Netzbetreiber werden nur noch den Zugang zum Telekommunikationsnetz sicherstellen müssen, die Konsumenten können sich mit der Dienstleistung selbst zu geringeren Kosten versorgen.
Die Märkte für Internet und für Sprachtelefonie werden verschmelzen, was wesentliche Auswirkungen auf die Regulierung hat.
Das homogene Produkt Sprachtelefonie kann vielfältig differenziert werden: Dadurch ändert sich die Marktstruktur, es werden Marktnischen geschaffen, in denen der Wettbewerb nicht mehr über den Preis geführt werden muss.
Angeschlossen an die Arbeit ist eine praxisbezogene Fallstudie am Beispiel Malaysia, die die theoretischen Kenntnisse untermauert. Die dortige Regierung hat sich als erstes Land der Welt an die neue Wettbewerbssituation angepasst. Außerdem ist Malaysia als Schwellenland besonders interessant: Gerade unterentwickelten Staaten bietet Voice over IP die Möglichkeit zur Schaffung nationaler Wettbewerbsvorteile.
	
Inhaltsverzeichnis:Inhaltsverzeichnis:
1.PROBLEMSTELLUNG UND ZUSAMMENFASSUNG DER […]
	Voice over IP (übersetzt: Sprache über Internetprotokoll) ist eine Technologie, die die gleichzeitige Übertragung von Sprache und Daten über eine einzige Leitung ermöglicht und aus technischer Sicht eine Innovation darstellt. Der vor Jahren prognostizierte Boom blieb jedoch aus und mittlerweile herrscht Unsicherheit über die Bedeutung und Zukunft der Technologie. Diese Diplomarbeit deckt auf, worin die tatsächliche wirtschaftliche Bedeutung von Voice over IP liegt und wie sie die Struktur des gesamten Telekommunikationsmarktes verändern wird.
Die Fehleinschätzungen in Bezug auf Voice over IP liegen meiner Meinung nach darin, dass Voice over IP am Markt vorbei entwickelt wurde: Eine Technologie kann wirtschaftlich nicht erfolgreich sein, wenn sie keinen zusätzlichen Nutzen für den Konsumenten darstellt. Dieses grundlegende Prinzip wurde bisher kaum beachtet. In der Arbeit wird dieser Nutzen von Voice over IP gesucht und gefunden: Zum einen ermöglicht die neue Technologie Kostensenkungen für Netzbetreiber, die dadurch wettbewerbsfähiger werden, was den Preis für die Konsumenten senkt. Zum anderen bietet Voice over IP den Konsumenten die Möglichkeit, die bestehende Marktstruktur völlig zu umgehen: Sie können die Dienstleistung Sprachtelefonie selbst erzeugen, was zu enormen Kosteneinsparungen führt.
Die Diplomarbeit kommt zum Schluss, dass dem Telekommunikationsmärkten ein großer Umbruch bevorsteht:
Netzbetreiber werden nur noch den Zugang zum Telekommunikationsnetz sicherstellen müssen, die Konsumenten können sich mit der Dienstleistung selbst zu geringeren Kosten versorgen.
Die Märkte für Internet und für Sprachtelefonie werden verschmelzen, was wesentliche Auswirkungen auf die Regulierung hat.
Das homogene Produkt Sprachtelefonie kann vielfältig differenziert werden: Dadurch ändert sich die Marktstruktur, es werden Marktnischen geschaffen, in denen der Wettbewerb nicht mehr über den Preis geführt werden muss.
Angeschlossen an die Arbeit ist eine praxisbezogene Fallstudie am Beispiel Malaysia, die die theoretischen Kenntnisse untermauert. Die dortige Regierung hat sich als erstes Land der Welt an die neue Wettbewerbssituation angepasst. Außerdem ist Malaysia als Schwellenland besonders interessant: Gerade unterentwickelten Staaten bietet Voice over IP die Möglichkeit zur Schaffung nationaler Wettbewerbsvorteile.
Inhaltsverzeichnis:Inhaltsverzeichnis:
1.PROBLEMSTELLUNG UND ZUSAMMENFASSUNG DER […]
Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
ID 7005 
Steinwender, Claudia: Voice over IP verändert den Telekommunikationsmarkt 
Hamburg: Diplomica GmbH, 2003  
Zugl.: Fachhochschule Südwestfalen, Universität, Diplomarbeit, 2003 
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Diplomica GmbH 
http://www.diplom.de, Hamburg 2003 
Printed in Germany
Inhaltsverzeichnis 
4 
Inhaltsverzeichnis 
ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS 
9 
ABBILDUNGSVERZEICHNIS 
11 
TABELLENVERZEICHNIS 
12 
1 
PROBLEMSTELLUNG UND ZUSAMMENFASSUNG DER ERGEBNISSE 
13 
2 
TECHNISCHE GRUNDLAGEN VON VOIP 
21 
3 
VOIP ALS PROZESS- UND PRODUKTINNOVATION 
23 
3.1 
V
ERRINGERUNG VON 
P
RODUKTIONSKOSTEN DURCH 
V
O
IP 
24 
3.1.1 
Kostenbestandteile der Produktionsfunktion 
25 
3.1.2 
Studien zu Kostenunterschieden 
26 
3.1.3 
Niedrigere Produktionskosten 
27 
3.2 
P
RODUKTINNOVATION
: V
ALUE 
A
DDED 
S
ERVICES
30 
4 
IP-TELEFONIE ALS SUBSTITUT FÜR HERKÖMMLICHE SPRACHTELEFONIE 
35 
4.1 
D
ER 
T
ELEKOMMUNIKATIONSMARKT
35 
4.1.1 
Der Telekommunikationsmarkt vor der Liberalisierung 
35 
4.1.2 
Wettbewerb durch Liberalisierung 
36 
4.1.3 
Marktsegmente des Telekommunikationsmarktes 
37 
4.2 
V
O
IP 
ALS 
S
UBSTITUT FÜR HERKÖMMLICHE 
S
PRACHTELEFONIE
39 
4.2.1 
Anwendungsszenarien von IP-Telefonie 
40 
4.2.2 
Substitutionspotential der Anwendungsszenarien 
41 
4.2.3 
Internet-Telefonie 
42 
4.2.4 
Öffentliche IP-Telefonie 
44 
4.2.5 
Nicht-öffentliche IP-Telefonie 
45 
4.2.6 
Verwendete Endgeräte 
46 
4.2.7 
Zusammenfassung: VoIP als Substitut 
46 
4.2.8 
Value Added Services: Substitut mit Zusatznutzen 
48 
Inhaltsverzeichnis 
5 
4.3 
Ü
BERBLICK
: V
ERÄNDERUNGEN DES 
T
ELEKOMMUNIKATIONSMARKTES
48 
5 
MARKTEINTRITTSBARRIEREN 
50 
5.1 
F
IRST 
M
OVER 
A
DVANTAGES
50 
5.1.1 
Umstellungskosten 
51 
5.1.2 
Netzwerkexternalitäten 
52 
5.1.3 
Käuferträgheit aufgrund von Unsicherheit über Qualität 
55 
5.1.4 
Käuferträgheit aufgrund von Gewohnheitsbildung 
56 
5.1.5 
First Mover Disadvantages 
56 
5.1.6 
Fazit: First Mover Advantages nur bei Internet-Telefonie und nicht-öffentlicher 
IP-Telefonie 
57 
5.2 
K
NOW 
H
OW
-V
ORTEILE
57 
5.3 
K
APITALBEDARF
58 
5.4 
R
EGULATORISCHE 
M
AßNAHMEN
58 
5.5 
S
KALEN
- 
UND 
L
ERNEFFEKTE
60 
5.6 
F
AZIT
: V
O
IP 
SENKT 
M
ARKTEINTRITTSBARRIEREN
61 
5.7 
V
O
IP 
ERMÖGLICHT DEN 
E
INTRITT VON NEUEN 
M
ARKTTEILNEHMERN
61 
5.7.1 
VoIP-Anbieter 
62 
5.7.2 
Wie Telcos auf VoIP-Anbieter reagieren 
65 
6 
VORLEISTUNGSMARKT 
69 
6.1 
E
QUIPMENT
-L
IEFERANTEN
69 
6.2 
I
NTERNATIONALE 
T
ERMINIERUNG
71 
6.3 
G
ROßHANDEL FÜR 
IP-T
ELEFONIE
72 
6.4 
Z
USAMMENSCHALTUNGSGEBÜHREN
73 
6.5 
Z
UGANGSNETZE
74 
6.6 
F
AZIT
: V
O
IP 
ERHÖHT DEN 
D
RUCK AUF 
E
QUIPMENT
-A
NBIETER UND 
G
ROßHÄNDLER
  75 
7 
ABSATZMARKT 
76 
7.1 
M
ARKTMACHT NACH 
S
EGMENTEN
76 
7.2 
P
RODUKTDIFFERENZIERUNG
77 
7.2.1 
Nutzenfunktion der Nachfrage 
77 
7.2.2 
Inhomogene Sprachtelefonie 
78 
7.3 
R
ÜCKWÄRTSINTEGRATION DURCH 
I
NTERNET
-T
ELEFONIE
79 
7.3.1 
Kosteneinsparungen für den Kunden 
79 
7.3.2 
Software 
80 
Inhaltsverzeichnis 
6 
7.3.3 
Standardisierung 
81 
7.3.4 
Zusatznutzen durch Integration von Internet und Sprache 
82 
7.3.5 
Sprachqualität 
82 
7.3.6 
Fazit: Erhöhter Preisdruck auf Sprachtelefonieanbieter 
83 
7.4 
R
ÜCKWÄRTSINTEGRATION DURCH NICHT
-
ÖFFENTLICHE 
IP-T
ELEFONIE
84 
7.4.1 
Vorteile von VoIP 
84 
7.4.2 
Kostenvergleich 
85 
7.4.3 
Wichtige Anbieter 
86 
7.4.4 
Netzbetreiber als Reseller 
89 
7.4.5 
Aktuelle und prognostizierte Marktgröße 
89 
7.4.6 
Entwicklungsbremsende Faktoren 
90 
7.4.7 
Extranet-Lösungen 
91 
7.4.8 
Fazit: Nicht-öffentliche IP-Telefonie als Alternative zum Dienstleistungsangebot 
der Netzbetreiber 
92 
7.5 
F
AZIT
: V
ORTEILE FÜR DIE 
A
BNEHMER DURCH 
V
O
IP 
92 
8 
ZUSAMMENFASSENDE WETTBEWERBS- UND MARKTANALYSE 
94 
8.1 
E
INFLUSS VON 
V
O
IP 
AUF DEN 
M
ARKT FÜR 
F
ESTNETZ
-S
PRACHTELEFONIE
94 
8.2 
S
TRUKTUR DES 
A
NGEBOTS
95 
8.3 
S
TRUKTUR DER 
N
ACHFRAGE
96 
8.3.1 
Produktlebenszyklus 
97 
8.3.2 
Marktgröße 
98 
8.4 
W
ETTBEWERB UND 
P
REISBILDUNG
100 
8.5 
V
O
IP 
VERÄNDERT DIE 
B
RANCHENGRENZEN
101 
8.5.1 
Internet-Markt 
102 
8.5.2 
Mietleitungsmarkt und Equipment-Markt 
102 
8.5.3 
Koexistenz von IP-Netz und PSTN 
103 
8.6 
N
ATIONALER 
W
ETTBEWERBSVORTEIL DURCH 
V
O
IP 
103 
8.7 
A
USBLICK
103 
9 
CASE STUDY: VOIP IN MALAYSIA 
105 
9.1 
E
NTWICKLUNG DER 
IP-T
ELEFONIE IN 
M
ALAYSIA
105 
9.2 
R
EGULIERUNG DES 
T
ELEKOMMUNIKATIONSSEKTORS
105 
9.2.1 
Technologie-Neutralität 
106 
9.2.2 
Bekenntnis zum Wettbewerb 
108 
Inhaltsverzeichnis 
7 
9.2.3 
Universal Service Verpflichtungen 
108 
9.3 
P
HONE
-
TO
-P
HONE
-T
ELEFONIE
109 
9.4 
K
OSTENKOMPONENTE 
IP-N
ETZ
: E
IGENES 
IP-N
ETZ VS
. W
IEDERVERKAUF
110 
9.5 
K
OSTENKOMPONENTE 
PSTN: E
NTBÜNDELUNG DES 
L
OCAL 
L
OOP
111 
9.6 
IP-T
ELEFONIE 
P
RODUKTE
112 
9.7 
V
ERRECHNUNG
113 
9.8 
M
ARKTANTEILE UND 
W
ETTBEWERB
114 
9.8.1 
Herkömmliche Telcos 
114 
9.8.2 
AVSP 
115 
9.9 
M
ARKTEINFLUSSFAKTOREN
116 
9.9.1 
Verstärkende Kräfte 
116 
9.9.2 
Hemmende Kräfte 
116 
9.10  B
REITBAND
-Z
UGANG
117 
9.11  P
ERSPEKTIVEN
118 
10 
ANHANG: VOIP ALS TECHNOLOGIE 
120 
10.1  H
ISTORISCHE 
E
NTWICKLUNG
120 
10.2  T
RENNUNG VON 
S
PRACH
- 
UND 
D
ATENNETZ
121 
10.2.1 
Leitungsvermittlung (Circuit Switching) 
121 
10.2.2 
Paketvermittlung (Packet Switching) 
122 
10.2.3 
Trennung des öffentlichen Netzwerkes 
122 
10.2.4 
Trennung des unternehmensinternen Netzwerkes 
122 
10.3  K
ONVERGENZ
: V
OICE OVER ANYTHING
123 
10.3.1 
Internetprotokoll (IP) 
124 
10.3.2 
IP-Adresse 
124 
10.3.3 
IPv6 
125 
10.3.4 
Hilfsprotokolle 
125 
10.4  I
NFRASTRUKTUR
126 
10.4.1 
Client 
126 
10.4.2 
Server 
127 
10.4.3 
Gateway 
127 
10.4.4 
Gatekeeper 
127 
10.4.5 
Zentrale und dezentrale Architektur 
128 
10.4.6 
Variationen der IP-Telefonie 
128 
10.5  S
TANDARDS
129 
Inhaltsverzeichnis 
8 
10.5.1 
H.323 
131 
10.5.2 
Session Initiation Protocol (SIP) 
131 
10.5.3 
Media Gateway Control Protocol (MGCP) 
132 
10.5.4 
H.248/Megaco 
132 
10.5.5 
Multiprotokoll-Fähigkeit 
132 
10.6  Q
UALITÄT DER 
S
PRACHE
133 
10.6.1 
Netzwerkverursachte Beeinträchtigungen 
134 
10.6.2 
CODEC-verursachte Beeinträchigungen 
137 
10.6.3 
Maße für Sprachqualität 
138 
10.6.4 
Möglichkeiten zur Verbesserung der Sprachqualität 
139 
10.7  V
ERFÜGBARKEIT
142 
11 
LITERATURVERZEICHNIS 
143 
Tabellenverzeichnis 
9 
Abkürzungsverzeichnis 
3G 
3rd Generation Network (Mobiltelefonie der dritten Generation) 
ADSL 
Asymmetric Digital Subscriber Line 
ANB 
Alternativer Netzbetreiber 
ASP 
Application Service Provider 
ATM 
Asynchronous Transfer Mode 
AVSP 
Alternative Voice Service Provider 
CASP 
Content Application Service Provider 
CMA 
Communications and Multimedia Act 
CTI 
Computer Telephony Integration 
DiffServ  Differentiated Services 
DNS 
Domain Name Service 
FoIP 
Fax over Internet Protocol 
FTP 
File Transfer Protocol 
FTTH 
Fiber to the Home 
GUI 
Graphical User Interface 
HTTP 
HyperText Transfer Protocol 
IAP 
Internet Access Provider 
IEEE 
Institute of Electrical and Electronics Engineers 
IETF 
Internet Engineering Task Force 
IMTC 
International Multimedia Teleconferencing Consortium 
IP 
Internet Protocol/Internetprotokoll 
IPTSP 
IP Telephony Service Provider (VoIP-Anbieter) 
ISC 
International Soft Switch Consortium 
ISDN 
Integrated Services Digital Network 
ISP 
Internet Service Provider 
ITXC 
allgemein Internet Telephony Inter-Exchange Carrier, ein US-Unternehmen heißt 
ebenfalls ITXC 
ITU 
International Telecommunications Union 
ITU-T 
Bereich Telekommunikation der International Telecommunications Union 
MGCP 
Media Gateway Control Protocol 
MOS 
Mean Opinion Score 
NFP 
Network Facility Provider 
Tabellenverzeichnis 
10 
NSP 
Network Service Provider 
PoP 
Point of Presence, Einwählpunkte eines IP-Netzbetreibers 
PSQM 
Perceptual Speech Quality Measure 
PSTN 
Public Switched Telephone Network 
QoS 
Quality of Service 
RAS 
Registration, Admission und Status 
RSVP 
ReSource ReserVation Protocol 
RTP 
Real Time Transport Protocol 
SDP 
Service Discovery Protocol 
SIP 
Session Initiation Protocol 
SMTP 
Simple Mail Transfer Protocol 
TAL 
Teilnehmeranschlussleitung 
TCP 
Transmission Control Protocol 
TDMS 
Time Division Multiplexer System 
Telco 
telephone company, Telefongesellschaft (hier verwendet für Festnetz-Anbieter auf 
Basis eines Circuit Switched Networks) 
TK 
Telekommunikation 
TMB 
Telekom Malaysia Berhad, ehemaliger Telekommunikations-Monopolist in 
Malaysia 
TNB 
Teilnehmernetzbetreiber 
TRIP 
Telephony Routing over IP 
UDP 
User Datagram Protocol 
UPT 
Universal Personal Telecommunications 
URL 
Uniform Resource Locator 
VoIP 
Voice over Internet Protocol, Voice over IP (,,Sprache über Internetprotokoll") 
VNB 
Verbindungsnetzbetreiber 
VPN 
Virtual Private Network 
WLL 
Wireless Local Area Network, Wireless LAN 
XoIP 
Anything over Internet Protocol 
Tabellenverzeichnis 
11 
Abbildungsverzeichnis 
Abbildung 5.1: Marktteilnehmer in der Festnetz-Sprachtelefonie...62 
Abbildung 6.1: Entwicklung der internationalen Verrechnungssätze der USA.  Quelle: FCC 
(2002). ...72 
Abbildung 7.1: Anzahl der Unternehmen, die in irgendeiner Form  Voice over IP einsetzen 
wollen (in Prozent). Quelle: Infotech. ...90 
Abbildung 8.1: Weltweite Einnahmen aus VoIP-Equipment-Verkäufen.  Quelle: IDC (2003)...100 
Abbildung 9.1: Horizontale versus vertikale Lizenzgebung. Nach: MCMC (2002c). ...107 
Abbildung 10.1: Variationen der IP-Telefonie. Nach: Dusch (2002). ...129 
Tabellenverzeichnis 
12 
Tabellenverzeichnis 
Tabelle 3.1: Vergleich der Kosten zwischen Circuit Switched Network und Next Generation 
Network.  Nach: ITU (2002), S. 64...27 
Tabelle 4.1: Anwendungsszenarien von VoIP ...41 
Tabelle 4.2: Möglichkeiten zur Verwendung von Endgeräten  bei verschiedenen 
Anwendungsszenarien von VoIP ...46 
Tabelle 4.3: Substituierbarkeit von herkömmlicher Sprachtelefonie durch VoIP anhand der 
Merkmale  Qualität, Preis sowie Zahl der erreichbaren und potentiellen Teilnehmer...47 
Tabelle 5.1: Länder, in denen IP-Telefonie verboten ist. Quelle: ITU (2000), S. 22. ...66 
Tabelle 9.1: Internet-User in Österreich und Malaysia. Quelle: Worldbank. ...109 
Tabelle 9.2: Wiederverkauf vs. eigenes Netz...111 
Tabelle 10.1: Die VoIP-Protokolle im Vergleich. Aus: Network Computing (2002). ...130 
1 Problemstellung und Zusammenfassung der Ergebnisse 
13 
1  Problemstellung und Zusammenfassung der Ergebnisse 
Die heutigen Telekommunikationsbedürfnisse des Menschen betreffen sowohl die Echtzeit-
Übertragung von Sprache (,,Telefonieren") als auch die Datenübertragung
2
  (Dateien, E-Mails, 
Internetsurfen usw.).
3
 Diesen unterschiedlichen Bedürfnissen wurden bisher technische 
Beschränkungen auferlegt, da Sprache und Daten nicht  gleichzeitig über dieselbe Leitung 
vermittelt werden konnten. So mussten sich Privathaushalte damit behelfen, die Telefonleitung 
entweder zum Telefonieren oder per Modemeinwahl zum Internetsurfen zu verwenden. Wollten 
sie beides gleichzeitig machen, war ein zweiter Anschluss erforderlich. Auch für Unternehmen 
und Organisationen bestand die Notwendigkeit, zwei Anschlüsse, zwei Vermittlungsanlagen, 
zweifache Verkabelung usw. anzuschaffen, um das gleichzeitige Übermitteln von Sprache und 
Daten zu ermöglichen. 
,,Voice over IP" (Abk. VoIP, übersetzt: ,,Sprache über Internetprotokoll") ist eine Technologie, 
die die gleichzeitige Übertragung von Sprache und Daten ermöglicht, indem sie Sprache gleich 
wie Daten behandelt. Den Endkunden von Telefonieanbietern bringt dies Kostenvorteile, denn 
Telefonieren über den ohnehin bezahlten Datenzugang erzeugt keine Mehrkosten. Unternehmen 
müssen nicht mehr in zwei voneinander getrennte Infrastrukturen investieren, sondern nur mehr 
in die VoIP-fähige Dateninfrastruktur. Wartung und Administration der Sprachtelefonie kann 
von den Datenspezialisten übernommen werden, es sind keine eigenen Fachleute mehr für die 
Sprachtelefonie erforderlich.  
Durch VoIP fällt also die Notwendigkeit für ein weltweites Sprachtelefonienetz; an dessen Stelle 
wird das weltweite Datennetz verwendet. Damit stellt sich die Frage, was dies für den gesamten 
Telekommunikationsmarkt bedeutet. Werden Anbieter von Festnetztelefonie langfristig ihre 
Kunden verlieren? Oder können sie Vorteile aus dieser Innovation gewinnen? Wie verändern 
sich Struktur und Wettbewerbskräfte des Marktes? Die vorliegende Arbeit versucht, Antworten 
auf diese Fragen zu geben. 
2
 Sprache würde im strengsten Fall ebenfalls unter den Begriff Daten fallen; dies wird hiermit in dieser Arbeit aus-
geschlossen. 
3
 Der Begriff ,,Telekommunikation" bedeutet ,,Fernmitteilung, Fernsprechen". Vgl. Brandl (2001), S. 25. 
1 Problemstellung und Zusammenfassung der Ergebnisse 
14 
In Kapitel 2 beginne ich mit einer kurzen Darstellung der technischen Grundlagen von VoIP, die 
Voraussetzung für das Verständnis der folgenden Kapitel sind. Ich habe versucht, mich auf die 
grundsätzlichen  Ideen zu beschränken und technische Feinheiten, die für die wirtschaftliche 
Betrachtung nicht wesentlich sind, beiseite gelassen. Für Interessierte bietet sich im Anhang die 
Möglichkeit, die technischen Probleme und Lösungen detaillierter nachzuvollziehen. Dort wird 
die Entwicklung der heutigen Kommunikationsnetze beschrieben, die das herkömmliche 
Telefonnetz, IP-Netze im Allgemeinen und das Internet im Besonderen umfassen. Außerdem 
wird auf Protokolle, Infrastruktur und Standards  eingegangen und auf das scheinbar größte 
Problem von VoIP: Die oft mangelhafte Qualität der Sprache, die durch Verzögerungen, 
Paketverlust und Echo verursacht wird. 
Voice over IP würde ursprünglich von ,,Technik-Freaks" entwickelt, die das Internet dazu 
benutzten, gratis zu telefonieren. Nachdem technische Hürden mehr oder weniger gemeistert 
wurden, wird dieser Anwendungsbereich heute als ,,Internet-Telefonie" bezeichnet: 
Hauptsächlich Privatpersonen telefonieren mit Hilfe einer Software und eines Headsets mit allen 
Internet-Usern und zahlen dabei nur die Online-Gebühren, die meistens ohnehin aus einer Flat 
Rate bestehen.  
Unternehmen haben Voice over IP dazu genutzt, gleichsam gratis zwischen ihren verschiedenen 
Unternehmensstandorten zu telefonieren. Sie benutzen dabei aber nicht das Internet sondern die 
unternehmenseigenen Datenleitungen, die die Standorte miteinander vernetzten. Dieser Bereich 
wird als unternehmensinterne IP-Telefonie bezeichnet, ich verwende dafür den allgemeineren 
Begriff ,,nicht-öffentliche IP-Telefonie".  
Nachdem Privatpersonen und Unternehmen einen Weg gefunden haben, das öffentliche 
Telefonnetz zu umgehen, stellt sich die Frage, ob und wie auch Netzbetreiber diese Innovation 
nutzen können. In Kapitel  3,  VoIP als Prozess- und Produktinnovation, untersuche ich, wie 
Netzbetreiber Vorteile aus der technologischen Innvoation ,,Voice over IP" ziehen können. Dies 
kann grundsätzlich auf zwei Arten erfolgen: Gilt eine Innovation als Prozessinnovation, 
ermöglicht sie es den Unternehmen, ihre Produktionskosten zu senken und dadurch höhere 
Gewinne zu erzielen. Mehrere Studien haben ergeben, dass es Netzbetreibern möglich ist, durch 
VoIP ihre Übertragungs- und Vermittlungskosten zu senken. Damit erfüllt VoIP die 
Voraussetzungen, um als Prozessinnovation zu gelten. Diese Eigenschaften von VoIP hat zB die 
1 Problemstellung und Zusammenfassung der Ergebnisse 
15 
Telekom Italia ausgenützt, als sie 2002 ein IP-Netz implementierte: Zwei Drittel der 
Verbindungkosten sollen dadurch eingespart werden.
4
Es hängt allerdings von den individuellen Eigenschaften des Netzbetreibers ab, in welchem 
Ausmaß seine Kosten durch VoIP gesenkt werden können. Doch selbst, wenn die Kosten-
senkung nur gering ist, kann VoIP dem Netzbetreiber Vorteile bringen: Der Einsatz eines IP-
Netzes ermöglicht es dem Netzbetreiber, den Konsumenten nicht nur Sprachtelefonie, sondern 
alle IP-basierten Dienste wie E-Mail, Datenübertragung, Internet-Surfen usw. anzubieten. Das 
kann einen Wettbewerbsvorteil darstellen, denn Kunden wollen zunehmend alle 
Kommunikationsdienstleistungen von einem einzigen Anbieter erhalten. Durch VoIP kann ein 
Netzbetreiber mit einem einzigen Netz ein sogenannter ,,Full Service Provider" werden, dh. ein 
Netzbetreiber, der alle Kommunikationsbedürfnisse des Kunden befriedigt. Unternehmen, die 
das bisher schon gemacht haben, mussten dazu zwei parallele Netzwerke betreiben: Das IP-Netz 
und das normale Telefonnetz. Wenn sie nur noch ein IP-Netz betreiben müssen, ergibt das 
Kostenersparnisse in Bezug auf Investitionskosten und Administration.  
Darüber hinaus schafft VoIP auch die Grundlage für die Entwicklung völlig neuer Dienst-
leistungen (Value Added Services), die Internet und Sprachtelefonie miteinander verbinden. So 
kann ein Benutzer zB durch Unified Messaging alle Nachrichten, seien es E-Mails, Faxe oder 
Audiodateien, in einer einzigen Mailbox empfangen. Voice over IP stellt also auch eine Produkt-
innovation dar und gibt Unternehmen die Möglichkeit, sich durch Produktdifferenzierung von 
ihren Konkurrenten abzuheben. Sie können dadurch ihren Preissetzungsspielraum gegenüber den 
Kunden erhöhen und in Folge höhere Gewinnspannen realisieren.
5
 Das ist in der 
Telekommunikationsbranche besonders wichtig, da Sprachtelefonie als homogenes Gut gilt und 
Unterehmen sich nur über den Preis von ihren Mitbewerben unterscheiden können.
6
 Auf diese 
Weise erreichen Anbieter von Value Added Services auch ein besseres Preis-/Leistungs-
verhältnis als die herkömmliche Sprachtelefonie. Substitute mit diesen Eigenschaften führen oft 
zur Verdrängung der bestehenden Produkte.
7
Um verstehen zu können, wie Netzbetreiber Voice over IP zu ihrem Vorteil nutzen können, 
charakterisiere ich in Kapitel 4 die Besonderheiten der Telekommunikationsbranche. Der Markt 
4
 Vgl. Cisco Systems (2002b). 
5
 Vgl. Porter (1990), S. 66. 
6
 Vgl. Knieps (2001a), S. 183 und RTR (2002), S. 102. 
1 Problemstellung und Zusammenfassung der Ergebnisse 
16 
für Sprachtelefonie unterscheidet sich nämlich durch verschiedene Eigenschaften deutlich von 
anderen Märkten. Standards und Kompatibilität spielen bei der Errichtung von Netzwerken eine 
große Rolle: Wenn Routers, Switches, Gateways usw. eingesetzt werden, die auf 
unterschiedlichen Standards bzw. Protokollen basieren, sind sie nicht kompatibel und das Netz 
funktioniert nicht wunschgemäß. Netzwerkexternalitäten spielen bei Konsumenten eine große 
Rolle: Ich kaufe kein Telefon, wenn ich der einzige auf der Welt bin, der eines hat. Im Gegenteil, 
mein Nutzen steigt, wenn möglichst viele andere Personen ebenfalls ein Telefon besitzen (das 
gilt zB nicht für Äpfel). Dasselbe gilt für Netzbetreiber und ihre Netze. Konsumenten erleiden 
außerdem Umstellungskosten, wenn sie den Anbieter wechseln: Sie müssen einen neuen 
Anbieter suchen und sich um den Vertragsabschluss kümmern, außerdem entgehen ihnen bereits 
geleistete Anschlusskosten, wenn sie zB von einem Kupferdrahtanschluss zu einem 
Kabelanschluss wechseln. Als letzte wichtige Eigenschaft weist die Telekommunikationsbranche 
starke Skalenerträge auf: Die hohen Fixkosten sind nur durch eine große Anzahl von 
Teilnehmern zu decken.
8
Aufgrund der hohen Investitionskosten wurde der Telekommunikationsmarkt lange Zeit als 
natürliches Monopol betrachtet, da eine Duplizierung von Infrastruktur, dh. doppeltes Verlegen 
aller Leitungen, ökonomisch nicht sinnvoll sei. Doch auch ein Monopol ist nicht optimal, da der 
Netzbetreiber keinen Anreiz dazu hat, seine Kosten zu minimieren   was zu Lasten der 
Konsumenten geht, die überhöhte Preise bezahlen. Erst seit den 80er Jahren sind viele nationale 
Telekommunikationsmärkte liberalisiert worden. Da die Macht zwischen dem Ex-Monopolisten 
und den neuen Wettbewerbern jedoch ungleich verteilt ist, müssen Regierungen nach wie vor in 
Teilbereichen den Markt regulieren. Damit verhindern sie, dass der Monopolist aufgrund seiner 
vorteilhaften Marktposition die anderen Mitbewerber sofort wieder aus dem Markt drängt.
9
Des weiteren untersuche ich, welche Auswirkungen die Innovation Voice over IP auf diese 
Branche hat. Dazu orientiere ich mich am Fünf-Kräfte-Modell von Porter (1990). Dieses Modell 
besagt, dass die Bedrohung durch Substitute, die Bedrohung durch neue Konkurrenten, die 
Verhandlungsstärke der Lieferanten, die Verhandlungsmacht der Abnehmer und die Rivalität 
unter den bestehenden Unternehmen die Struktur einer Branche bestimmen. Porter (1992) gab 
auch an, dass Technologie eine wichtige Einflussgröße auf alle fünf Kräfte ist. Daher versuche 
7
 Vgl. Vetschera (2000), S. 9. 
8
 Vgl. Shy (2001), S. 1-6. 
1 Problemstellung und Zusammenfassung der Ergebnisse 
17 
ich in meiner Arbeit, den Einfluss von Voice over IP auf diese Kräfte zu bestimmen und 
herauszufinden, wie VoIP die einzelnen Kräfte verändert. 
Substitute begrenzen das Gewinnpotential einer Branche, indem sie eine Preisobergrenze fest-
setzen. Verlangen Unternehmen einen höheren Preis für das Produkt, gefährden sie ihre Ge-
winne. Der Einfluss von Substituten kommt auch in der Preiselastizität der Nachfrage zum Aus-
druck: Ist die Nachfrage elastisch, weicht sie bereits bei einer geringen Preiserhöhung auf das 
Substitut aus. Um den Einfluss von VoIP auf die Bedrohung durch Substitute zu beurteilen, 
untersuche ich anhand von vier Eigenschaften, ob die einzelnen Anwendungsszenarien von VoIP 
 Internet-Telefonie, öffentliche und nicht-öffentliche IP-Telefonie   ein Substitut für 
herkömmliche Sprachtelefonie darstellen.  
Öffentliche IP-Telefonie bildet ein Substitut für herkömmliche Sprachtelefonie, während 
Internet-Telefonie und nicht-öffentlicher IP-Telefonie nicht immer ein geeignetes Substitut 
darstellen: Wenn ein Unternehmen ein wichtiges Auslandsgespräch führen muss, wird es die 
qualitativ schlechtere Internet-Telefonie nicht als Substitut für die hochqualitative herkömmliche 
Telefonie akzeptieren.
10
 Für ein Privatgespräch kann die Qualität jedoch ausreichend erscheinen. 
Ebenso gestaltet es sich bei der nicht-öffentlichen IP-Telefonie: Für unternehmensinterne 
Gespräche bildet diese ein perfektes Substitut, da die IP-Leitungen bereits vorhanden sind. 
Müssten jedoch auch für jeden unternehmensexternen Anruf eine eigene IP-Leitung sowie 
entsprechendes Equipment installiert werden, würde der Aufwand so groß werden, dass nicht-
öffentliche IP-Telefonie kein Substitut darstellt. 
Neue Marktteilnehmer senken die Rentabilität der etablierten Wettbewerber, daher ist es wichtig 
zu untersuchen, ob in einer Branche  Eintrittsbarrieren bestehen, die den Eintritt von neuen 
Konkurrenten erschweren oder verhindern. Durch Voice over IP werden die traditionell hohen 
Eintrittsbarrieren in der Telekommunikationsbranche gesenkt bzw. ganz aufgehoben, was in 
Kapitel  5 diskutiert wird: Der Kapitalbedarf für VoIP-Netze ist zB niedriger als jener für 
herkömmliche Telefonnetze. Barrieren, die aus dem Erwerb von Know How bestehen, sind für 
Internet Service Provider (ISP) irrelevant geworden, denn sie verfügen bereits über 
entsprechendes Wissen und Erfahrung bei IP-Netzen. Auch eine staatliche Regulierung kann als 
Eintrittsbarriere gelten: Durch VoIP ist es Netzbetreibern in vielen Ländern gelungen, die 
9
 Vgl. Laffont/Tirole (2000), S. 3-4. 
1 Problemstellung und Zusammenfassung der Ergebnisse 
18 
Lizenzbestimmungen und damit verbundene Verpflichtungen zu umgehen. VoIP führt also zur 
teilweisen Aufhebung der Eintrittsbarrieren und damit zum Eintritt neuer Marktteilnehmer. 
Lieferanten, die eine große Verhandlungsstärke besitzen, können durch Preiserhöhungen oder 
Qualitätssenkungen die Rentabilität einer Branche verringern, wenn die Marktteilnehmer diese 
Effekte nicht an ihre Konsumenten weitergeben können. Daher untersuche ich in Kapitel 6 die 
Beziehungen der Netzbetreiber zum  Vorleistungsmarkt. Die Vorleistungen im Festnetzsektor 
erfolgen zum einen von Equipment-Anbietern, die die Netzbetreiber mit der physischen 
Infrastruktur ausrüsten und zum anderen von anderen Netzbetreibern (also eigentlich 
Konkurrenten), von denen der einzelne Netzbetreiber Telefonminuten einkauft und/oder 
Leitungen mietet. VoIP führt dazu, dass insgesamt mehr Unternehmen als Lieferanten in Frage 
kommen, was den Wettbewerb zwischen den Lieferanten erhöht und zu niedrigeren Preisen 
führt. So können als Equipment-Lieferanten neben den traditionellen Herstellern von 
Sprachtelefonieinfrastruktur nun auch Hersteller von Datenkommunikationslösungen auftreten. 
Auf der anderen Seite ist es zum Eintritt von IP-Großhändlern gekommen: Dazu zählen 
Unternehmen wie ITXC, die über ein internationales IP-Netz verfügen und die wichtigsten 
Metropolen weltweit verbinden. Diese stellen neue Konkurrenten zu den traditionellen 
Lieferanten dar.  
Die Marktmacht der Abnehmer, dh. der Konsumenten von Sprachtelefonie, drückt sich darin 
aus, welchen Preisdruck sie auf die Netzbetreiber ausüben können. Internet-Telefonie und nicht-
öffentliche IP-Telefonie können den Konsumenten gewissermaßen die Möglichkeit zur 
,,Rückwärtsintegration" bieten: Das heißt, sie umgehen die Netzbetreiber und erbringen die 
Leistungen selbst (nicht-öffentliche IP-Telefonie) bzw. erwerben sie auf einem ganz anderen 
Markt (Internet-Telefonie). Diese Möglichkeit der Konsumenten erhöht den Druck auf 
Netzbetreiber und führt zu einer Preissenkung bei Telefontarifen. Diese und andere 
Veränderungen im Absatzmarkt werden in Kapitel 7 diskutiert.  
Aufgrund dieser verschiedenen Entwicklungen kann ich in Kapitel  8,  Zusammenfassende 
Wettbewerbs- und Marktanalyse, die Einflüsse von Voice over IP auf die  Rivalität der 
etablierten Marktteilnehmer darstellen. Eine größere Anzahl von Anbietern, begleitet von 
einem größeren Druck der Kunden durch alternative Möglichkeiten zur Befriedigung ihrer 
10
 Vgl. Bischoff (2002). 
1 Problemstellung und Zusammenfassung der Ergebnisse 
19 
Sprachkommunikationsbedürfnisse, erhöht den Konkurrenzkampf zwischen den Netzbetreibern. 
Das Ergebnis dieser Entwicklung ist ein starker Preisdruck vor allem im Segment der inter-
nationalen Gespräche, die unter Benutzung des IP-Netzes durchschnittlich um 30 bis 50 % 
niedriger sind als in der herkömmlichen Sprachtelefonie.
11
 Die Netzbetreiber haben jedoch durch 
VoIP als Produktinnovation die Möglichkeit, diesem Konkurrenzkampf durch Produkt-
differenzierung zu entkommen. 
Insgesamt werden sich durch VoIP die Branchengrenzen verändern: Internet- und Sprach-
telefoniemarkt werden zusammenwachsen und langfristig ein einziges konvergentes Netz bilden. 
Diese Entwicklung fordert auch eine Anpassung der Regulierungsmaßnahmen: Wie soll ein 
konvergentes Netz reguliert werden, das aus einem regulierten und einem unregulierten Markt 
entstanden ist? Viele Experten, zB von der ITU (International Telecommunications Union) 
fordern langfristig die Aufhebung der Regulierungsmaßnahmen für Sprachtelefonie. Ihr 
Argument: Durch VoIP (zB in Form von Internet-Telefonie, das als  Computerapplikation gilt 
und deshalb nicht reguliert wird) würden diese Maßnahmen ohnehin umgangen.  
Um den Leser auf die Probleme und Chancen aufmerksam zu machen, die Voice over IP für den 
Telekommunikationsmarkt bringt, folgt in Kapitel 9 eine Fallstudie zum Thema ,,Voice over IP 
in Malaysia", die ich 2002 während eines Aufenthalts in Malaysia erstellte. Malaysia ist in 
zweierlei Hinsicht ein besonders interessantes Land in Bezug auf Voice over IP: Erstens ist 
Malaysia ein Schwellenland und VoIP kann gerade weniger entwickelten Staaten eine 
Möglichkeit geben, nationale Wettbewerbsvorteile zu schaffen. Zweitens hat die malaysische 
Regierung als erstes Land der Welt ein ,,konvergentes Modell" zur Regulierung entwickelt: 
Kennzeichnend  dafür ist die Technologieneutralität, die der technologischen Entwicklung zu 
einem einzigen, gemeinsamen (,,konvergenten") Netz von Sprache und Daten entgegenkommt. 
Statt für verschiedene Übertragungstechnologien (zB Sprachtelefonie, Mobiltelefonie, Daten-
übertragung usw.) bekommen Netzbetreiber nun für unterschiedliche Aktivitäten (Netzzugang, 
Applikationen, Content usw.) eine Lizenz.  
Voice over IP hat in Malaysia die Wettbewerbsbedingungen stark verändert: Zu den fünf 
Anbietern von herkömmlicher Telefonie sind über 30 neue Netzbetreiber gekommen, die 
Telefongespräche auf Basis von Voice over IP anbieten. Neben der VoIP-freundlichen 
11
 Vgl. ITU (2001a), S. 10. 
1 Problemstellung und Zusammenfassung der Ergebnisse 
20 
Regulierung waren die geringen Investitionskosten von VoIP-Equipment für das rasche und 
zahlreiche Eintreten neuer Marktteilnehmer verantwortlich. Der darauf folgende Konkurrenz-
kampf hat zu einer erheblichen Reduktion der internationalen Gesprächsgebühren geführt, 
Konsumenten können heute durch VoIP um bis zu 80 % billiger ins Ausland telefonieren als 
vorher. Die meisten der neu eingetretenen Unternehmen besitzen gar kein eigenes Netzwerk son-
dern sind reine Wiederverkäufer von IP-Minuten. Ihre Kernkompetenz sehen sie im Verkauf. 
Und tatsächlich, wenn man durch die Straßen von Kuala Lumpur spaziert, wird man von 
Werbung für ,,prepaid calling cards" geradezu erschlagen: iTalk, FlexiCall, DiGi chatz und Co. 
sind in aller Munde. Das sind nicht nur Marken von VoIP-Anbietern: Die traditionellen Telcos 
haben die Chance ebenfalls genützt und sind mit eigenen Produkten  für IP-Telefonie auf den 
Markt getreten. Es wird spannend sein zu verfolgen, wie sich der Wettbewerb in Malaysia 
weiterentwickelt: Viele Experten erwarten, dass der erbitterte Preiskampf zu einer 
Konsolidierung der Branche führen wird. Zudem hätten viele  der kleinen Unternehmen keine 
langfristige Strategie und versuchen nur, aus dem derzeit wachsenden Markt schnell Gewinne 
abzuschöpfen. 
2 Technische Grundlagen von VoIP 
21 
2  Technische Grundlagen von VoIP 
Zum besseren Verständnis der vorliegenden Arbeit skizziere ich hier kurz die technischen 
Grundlagen, auf denen VoIP basiert, und erkläre wichtige Begriffe. Detaillierte Ausführungen 
sind im Anhang zu finden. 
Historisch bedingt haben sich für die Übertragung von Sprache (,,Telefonieren") und Daten (E-
Mails, Dateien, ,,Internet-Surfen") zwei unterschiedliche weltweite Netzwerke entwickelt. Für 
die Sprachtelefonie wird das herkömmliche Telefonnetz (Public Switched Telephone Network, 
PSTN) verwendet. Für Daten entstanden eigene  Datennetze, zB das weltweite, öffentliche 
Internet, aber auch Intranets, die Mitarbeiter firmenintern miteinander vernetzen. Das wichtigste 
Datennetz, das Internet, sowie viele andere Datennetze verwenden für die Übertragung das 
sogenannte Internetprotokoll (Internet Protocol, IP), deshalb werde ich im Folgenden Datennetze 
generell als IP-Netze bezeichnen. 
Der Grund für die getrennte Entwicklung von PSTN und IP-Netz ergibt sich aus den 
unterschiedlichen Anforderungen von Sprache und Daten an ein Netzwerk: Das PSTN ist ein 
leitungsvermittelndes
12
 und verbindungsorientiertes Netz (,,Circuit Switched Network"), dh. 
eine ,,Leitung" wird bei jedem Anruf aufgebaut und gehalten, bis der Anruf beendet ist, egal ob 
gesprochen wird oder nicht. Diese Übermittlungsart ist am besten für die Echtzeitanwendung 
Sprache geeignet, die Verzögerungen nur in einem geringen Ausmaß toleriert. Im Gegensatz 
dazu ist ein IP-Netz paketvermittelt
13
 und verbindungslos (,,Paket Switched Network"): Die 
Daten werden in kleine Pakete aufgeteilt, die voneinander unabhängig verschiedene Wege über 
das gesamte Netz zum Empfänger nehmen. Das kann zu Verzögerungen führen, dafür wird die 
Bandbreite besser genutzt: Beim Telefonieren wird auch während Gesprächspausen Bandbreite 
belegt, während bei der IP-Übertragung nur dann Netzwerkressourcen beansprucht werden, 
wenn auch tatsächlich Informationen übertragen werden. 
Für beide Netzwerke ist eine unterschiedliche Infrastruktur notwendig, was sich nicht unbedingt 
auf die physikalische Leitung, sondern auf die Ausrüstung von zB Knotenpunkten (Anlagen zur 
Weiterleitung an den nächsten Knoten) bezieht. Diese Duplizierung von Infrastruktur findet 
12
 bzw. leitungsvermitteltes 
13
 bzw. paketvermittelnd 
2 Technische Grundlagen von VoIP 
22 
sich nicht nur bei Netzbetreibern, sondern auch innerhalb von Unternehmen: Eine 
Nebenstellenanlage verwaltet die Anrufe, während Router und Switches die Datenweiterleitung 
übernehmen. Aus ökonomischen Gründen wurde daher versucht, die beiden Netze zu einem 
Netz zusammenzufassen, was durch VoIP ermöglicht wird. VoIP ist eine Technologie, die die 
Übermittlung von Sprache über ein IP-Netz realisiert. Alles, Sprache wie Daten, wird dabei über 
ein ,,konvergentes" (IP-)Netz übermittelt. 
Ein Problem, das dabei entsteht, ist die verminderte Qualität der Sprache: Es kann zu Verzöge-
rungen, Rauschen und Echo kommen. Dieses technische Problem kann auf zwei Arten optimiert 
werden: Entweder es werden Maßnahmen zur Qualitätsgarantie (,,Quality of Service", QoS) 
eingeführt oder man erhöht die Bandbreite. (Das kann indirekt durch effizientes 
Bandbreitenmanagement erreicht werden.) Beide Maßnahmen sind allerdings nur beschränkt 
möglich: Ein Qualitätsniveau kann nur garantiert werden, wenn jemand dafür verantwortlich ist, 
bzw. wenn das Netz insgesamt ,,kontrolliert" werden kann. Das ist beim öffentlichen Internet 
nicht der Fall. QoS ist demnach weitgehend beschränkt auf ,,kontrollierte" IP-Netze, die einen 
Gesamtverantwortlichen haben (zB firmeneigene Netze). Die globale Erhöhung von Bandbreite 
ist kostspielig und nicht ausreichend realisierbar, da die Entwicklung des Datenverkehrs die 
Erhöhung der Bandbreite um ein Vielfaches übersteigt. Durch Bandbreitenmanagement kann 
eine gleichmäßigere Auslastung des Netzes erreicht werden, indem man das Übermitteln von 
zeitkritischen Daten von Stoßzeiten (bei Überlastung) in andere Zeiträume verlagert. 
Aufgrund dieser Probleme ist kurzfristig von einer Koexistenz von IP-Netz  und PSTN aus-
zugehen. Um die Erreichbarkeit von Teilnehmern beider Netze zu ermöglichen, sind Schnitt-
stellen zwischen den Netzen in Form von  Gateways notwendig. Diese Koexistenz der Netze 
ermöglicht mehrere Variationen von VoIP: Ein Teilnehmer kann als Endgerät ein 
herkömmliches Telefon sowie einen PC oder ein IP-Phone (im Folgenden ebenfalls als ,,PC" 
bezeichnet, es in seiner Funktionsweise dem PC mehr ähnelt als dem Telefon) verwenden, je 
nachdem, ob er an das IP-Netz oder das PSTN angebunden ist. VoIP-Gespräche können daher in 
mehreren Variationen gehalten werden, die die Einbindung verschiedener Netze verursachen: 
§ 
PC-to-PC (IP-Netz  IP-Netz) 
§ 
Phone-to-Phone (PSTN  IP-Netz  PSTN) 
§ 
PC-to-Phone (IP-Netz  PSTN) 
3 VoIP als Prozess- und Produktinnovation 
23 
3  VoIP als Prozess- und Produktinnovation 
,,It might be great to deliver a new technology, but what you really 
have to deliver is a need." 
Diarmid Massey, ITXC
14
Aus technologischer Sicht stellt VoIP eine Innovation dar: Eine neue Technologie, die die 
gleichzeitige Übertragung von Sprache und Daten auf einem einzigen Netz ermöglicht. Damit 
eine technische Innovation wirtschaftlich erfolgreich ist, müssen Unternehmen Vorteile aus ihr 
ziehen können. Das kann auf zwei Arten erfolgen: Eine Prozessinnovation ist eine technologi-
sche Neuheit, die den Produktionsprozess verändert. Sie ermöglicht es Unternehmen, ihre Pro-
duktionskosten zu senken und dadurch höhere Gewinne zu erzielen. Als Produktinnovation stellt 
die Neuheit selbst ein Produkt dar, das andere bzw. umfangreichere Bedürfnisse befriedigt als 
die bereits vorhandenen. Unternehmen können durch diese Produkte ihre Umsätze steigern und 
sich von ihrer Konkurrenz differenzieren.
15
Dieses Kapitel stellt fest, dass VoIP sowohl Prozess- als auch Produktinnovation darstellt: Kurz-
fristig können Sprachtelefonieanbieter durch VoIP ihre Produktionskosten senken, wobei Unter-
nehmen, die mit einem bestehenden IP-Netz in den Sprachtelefoniemarkt eindringen, diese Vor-
teile besonders stark nutzen können. 
VoIP kann auch zur Erbringung neuer Dienstleistungen genutzt werden, die als Value Added 
Services bezeichnet werden und den Konsumenten einen höheren Nutzen bieten. In dieser 
zweiten Nutzungsmöglichkeit liegt das langfristige Potential der neuen Technologie.
16
14
 Nastic (2001). 
15
 Vgl. Tirole (1999), S. 871. 
16
 Vgl. Goldsmith (2001). 
3 VoIP als Prozess- und Produktinnovation 
24 
3.1  Verringerung von Produktionskosten durch VoIP 
Wenn man VoIP als reine Übertragungstechnologie betrachtet, stellt IP-Telefonie
17
 eine 
Prozessinnovation dar, da es die  Verringerung der Produktionskosten von bereits vor-
handenen Dienstleistungen, nämlich der Sprachtelefonie, bewirkt.
18
 Im Folgenden werden die 
Auswirkungen von VoIP auf die Kostenstruktur von Netzbetreibern untersucht, wenn dieser statt 
eines Circuit Switched Networks ein IP-Netz für die Übertragung von Sprachtelefonie 
verwendet. 
Die Kostenunterschiede zwischen einem IP-Netz und einem Circuit Switched Network wie dem 
PSTN sind sehr komplex. Die Kosten von IP-Telefonie hängen laut ITU
19
 von verschiedenen 
Variablen ab: Von der unterschiedlichen Wirtschaftslage des jeweiligen Landes, dem Liberali-
sierungsgrad des Marktes, dem Dienstleistungsangebot des jeweiligen Betreibers sowie von 
dessen Größe, der Marktgröße und der Verkehrszusammensetzung aus Sprache und Daten. Es ist 
demnach nicht möglich, einen allgemeingültigen Kostenvergleich anzustellen. Dennoch lautet 
die weitverbreitete Meinung, dass es Netzbetreibern zum Großteil gelingt, durch VoIP ihre 
Kosten zu senken.
20
 So schätzt zB in einem Bericht der ITU (2001) ein nicht genanntes 
Unternehmen, dass es durch VoIP nur ein Viertel der Kosten aufwenden muss, um 
Sprachverkehr zu übertragen.
21
Die Telecom Italia hat bekannt gegeben, durch VoIP zwei Drittel ihrer Verbindungskosten 
einzusparen. Seit Oktober 2002 werden alle Rom-Milan-Verbindungen sowie 50 % aller 
europäischen Auslandsgespräche über ein von Cisco implementiertes IP-Netz geführt.
22
Um die Auswirkungen von VoIP auf die Kosten näher zu analysieren, werde ich zunächst die 
Produktionsfunktion von Sprachtelefonieanbietern in ihre Bestandteile zerlegen und danach die 
Unterschiede in den einzelnen Kostenarten feststellen. 
17
 IP-Telefonie: Telefonieren bei Benutzung eines IP-Netzes. 
18
 Vgl. Tirole (1999), S. 871. 
19
 International Telecommunications Union, Standardisierungsgremium der UNO 
20
 Vgl. ITU (2002), S. 75. 
21
 Vgl. ITU (2001b), S. 3. 
22
 Vgl. Cisco Systems (2002b). 
3 VoIP als Prozess- und Produktinnovation 
25 
3.1.1  Kostenbestandteile der Produktionsfunktion 
Das gesamte Telekommunikationsnetz wird in  Kernnetz und Zugangsnetz strukturiert: Das 
Kernnetz (,,Backbone") ist das Trägernetz der Betreiber, während das Zugangsnetz (,,Local 
Loop", ,,Last Mile") die Anbindung der einzelnen Teilnehmer an das Netz ermöglicht. Zu be-
achten ist, dass für den Netzbetreiber nur jene Kosten relevant sind, die im Kernnetz (Transport-
netz) anfallen. Das Zugangsnetz stellt einen eigenen Geschäftsbereich dar, der hier nicht berück-
sichtigt wird.
23
Die  Produktionskosten von IP-Telefonie bestehen aus Fixkosten (bzw. versunkenen Kosten) 
und variablen Kosten. Zu den Fixkosten zählen die Investitionen in Infrastruktur (zB Router, 
Switches usw.), während den variablen Kosten Vermittlungskosten, Übertragungskosten, 
Betriebs- und Instandhaltungskosten, Verwaltungskosten, Kosten für Customer Service usw. 
zugerechnet werden. 
Wichtig für die Kostenanalyse sind auch noch die unterschiedlichen Arten von Netzbetreibern: 
Verbindungsnetzbetreiber investieren nicht in Infrastruktur sondern beziehen Vorleistungen bei 
anderen Netzbetreibern. VNBs haben daher eine andere Kostenstruktur als Teilnehmer-
netzbetreiber (TNBs), die ein eigenes Kernnetz aufbauen (siehe Kapitel 4.1.2). 
Es gibt verschiedene Kostenmodelle für VoIP-Netze, die die Kostenbestandteile genau ermitteln: 
§ 
Mackie-Mason/Varian (1995) identifizieren die folgenden fünf Kostenarten: Fixkosten zum 
Bereitstellen der Netzinfrastruktur, Verbindungskosten, Congestion Cost beim Erweitern der 
Netzwerkkapazität, Grenzkosten beim Senden jedes zusätzlichen Pakets und 
Wohlfahrtskosten, da die Übertragung jedes Pakets zur Verzögerung eines anderen führt. 
§ 
Leida (1998) stellt fest, dass die Kosten bei unterschiedlichen Zugangsarten stark variieren 
und  definiert fünf Kostenarten: Kapitalkosten für das Equipment, Transportkosten, 
Betriebskosten, Kosten für Customer Service und andere Kosten. 
Ich werde im Folgenden Kostenarten aus beiden Modellen für den Kostenvergleich verwenden. 
23
 Vgl. RTR (2002), S. 154. 
3 VoIP als Prozess- und Produktinnovation 
26 
3.1.2  Studien zu Kostenunterschieden 
Unter Bezugnahme auf fünf Studien
24
 werde ich die Auswirkungen durch VoIP auf die Pro-
duktionsfunktion untersuchen. Es ist anzumerken, dass die Studien auf unterschiedlichen An-
nahmen beruhen, verschiedene Anwendungsszenarien berücksichtigen und nicht immer alle 
Kostenanteile berücksichtigen. Dementsprechend sind die Ergebnisse relativiert anzusehen. 
Stuck/Weingarten (1998) bemerken einen deutlichen Unterschied in den Vermittlungskosten, 
die 1/27 der gleichartigen Kosten eines leitungsvermittelnden  Netzes betragen. Insgesamt 
können die Vermittlungs- und Übertragungskosten durch VoIP um bis zu 69 % gesenkt werden. 
Die Autoren merken an, dass eventuelle Verbindungskosten in das PSTN nicht berücksichtigt 
wurden: Die Kosten für ein Gateway würden die Vermittlungskosten erheblich erhöhen. Auch 
Kosten für QoS wurden nicht berücksichtigt. Außerdem verweisen sie auf eine Studie von 
Merrill Lynch, die drei Kostenelemente von Circuit Switched Networks identifizieren: 46 % der 
Kosten sind Zugangskosten; Vertriebs-, Verwaltungs- und andere Gemeinkosten
25
 haben einen 
Kostenanteil von 32 % und die Netzwerkkosten betragen 22 % der Gesamtkosten. Da die 
Letzteren nur 1/5 der Gesamtkosten betragen, haben sogar große Einsparungen in diesem 
Bereich nicht sehr große Auswirkungen auf die Gesamtkosten.  
Weiss/Hwang (1999)  kommen zu dem Ergebnis, dass die Vermittlungs- und Übertragungs-
kosten
26
 von VoIP um 50 % niedriger als für leitungsvermittelnde Netze sind. Sie merken an, 
dass dieser Kostenunterschied nicht aufgrund von  asymmetrischer Regulierung realisiert wird. 
Von asymmetrischer Regulierung spricht man, wenn VoIP-Anbieter und Anbieter von her-
kömmlicher Sprachtelefonie unterschiedlich stark reguliert werden, zB in Bezug auf Lizen-
zierung, Steuern, Infrastruktur, Tarifregulierung, Qualität usw. Diese Faktoren sind zB in Peru 
sehr stark zu Gunsten von VoIP-Anbietern ausgeprägt.
27
 Es ist davon auszugehen, dass Vorteile 
aus der asymmetrischen Regulierung nicht von Dauer sind, da die jeweiligen Regulierungs-
behörden diese Ungleichheit früher oder später ausgleichen werden.  
24
 Die Studien sind aus folgenden Artikeln: Stuck/Weingarten (1998), Weiss/Hwang (1999), Weiss/Kim/Hwang 
(2000), Weiss/Kim (2001) und ITU (2002). 
25
 sales, general and administrative expense (SG&A) 
26
 ,,switching and transmission costs" 
27
 Vgl. ITU (2001a), S. 5-6. 
3 VoIP als Prozess- und Produktinnovation 
27 
Weiss/Kim/Hwang (2000) führen einen Kostenvergleich auf Basis von Realoptionen durch. Sie 
kommen zu dem Ergebnis, dass durch VoIP 73 % der Verbindungskapazität eines Circuit 
Switched Networks eingespart werden kann. Außerdem können gewisse zusätzliche Leistungs-
merkmale zu Grenzkosten in der Höhe von Null implementiert werden, was bei einem 
herkömmlichen Netz nur durch signifikante Investitionen möglich ist.  
Weiss/Kim (2001) finden beim Vergleich von zwei Fallstudien heraus, dass der 
Kostenunterschied nicht sehr groß ist, da Unterschiede nur bei Vermittlungskosten auftreten, die 
nur 10-15 % der Gesamtkosten ausmachen. Allerdings hat VoIP versteckte Zusatznutzen: Die 
Zusatzkosten für die Implementierungen von neuen Dienstleistungen auf konvergenten Netzen 
sind viel niedriger als bei Circuit Switched Networks. 
In einem Bericht der ITU (2002) werden Kostenunterschiede zwischen Circuit Switched 
Network und IP-Netz (bzw. Next Generation Network) angegeben, die in Tabelle 3.1 modifiziert 
dargestellt sind. 
Kostenkomponente 
Kosten beim  
Circuit Switched Network 
Kosten beim  
Next Generation Network 
Zugangskosten 
niedrige Fixkosten pro Telefonleitung  gleich (außer Breitbandzugang) 
Übertragungskosten 
§ 
stark entfernungsabhängig 
§ 
stark abhängig von der 
Gesprächsdauer 
§ 
kaum entfernungsabhängig 
§ 
kaum abhängig von der 
Gesprächsdauer 
Customer Support 
personalintensiv 
automatisiert 
Hinzufügen neuer 
Leistungsmerkmale 
hoch 
niedrig 
Datenservices 
hoch, weil zwei Netzwerke parallel 
betrieben werden müssen 
niedrig, weil nur ein einziges 
Netzwerk notwendig ist 
Tabelle 3.1: Vergleich der Kosten zwischen Circuit Switched Network und Next Generation Network.  
Nach: ITU (2002), S. 64. 
3.1.3  Niedrigere Produktionskosten 
Wenn man nun noch einmal die einzelnen Kostenarten betrachtet, kommt man zum folgenden 
Ergebnis: 
3 VoIP als Prozess- und Produktinnovation 
28 
§ 
Die Zugangskosten trägt der Kunde direkt, dh sie werden nicht in der Produktionsfunktion 
berücksichtigt. Man muss aber berücksichtigen, dass dadurch die Kosten von VoIP für den 
Kunden sehr unterschiedlich ausfallen. Im Zugangsnetz entsteht aufgrund der beschränkten 
Bandbreite folgendes Dilemma: Verwendet man für die Verbindung zum ersten IP-Knoten 
das PSTN, sind keine Kostenunterschiede realisierbar, außerdem können zusätzliche, durch 
IP ermöglichte Leistungsmerkmale nicht genutzt werden. Benutzt man den Dial-In-Zugang 
(Modem-Einwahl über Telefonleitung), sinken die Kosten (Internet-Gebühren sind meist 
sogar niedriger als Gebühren für ein Ortsgespräch), die Qualität der Dienstleistung aber oft 
ebenfalls. Verwendet man einen Breitbandzugang (zB ADSL), kann man die Sprachqualität 
erhöhen und zusätzliche Leistungsmerkmale nutzen, dafür erhöhen sich aber die 
Zugangskosten. Die Entwicklung neuer Zugangstechnologien stellt daher einen wesentlichen 
Faktor für den Erfolg von VoIP dar. 
§ 
Aus den vorliegenden Studien geht hervor, dass sich signifikante Kosteneinsparungen haupt-
sächlich im Bereich der  Vermittlungs- und Übertragungskosten realisieren lassen. Die 
Höhe der Einsparungen richtet sich nach den individuellen Netzwerkeigenschaften des 
jeweiligen Betreibers. Zu beachten ist, dass die Kostentreiber nicht Minuten oder Ent-
fernungen sind, sondern das Volumen in Bits. 
§ 
Die Betriebs- und Instandhaltungskosten umfassen auch entsprechende Personalkosten. Da 
qualifizierte IT-Fachkräfte eine knappe Ressource darstellen, sind die Personalkosten ent-
sprechend höher. Allerdings ist eine IP-Plattform programmier- und automatisierbar, was 
eine geringere Anzahl an Beschäftigten impliziert. 
§ 
Die Kosten für Customer Support können aufgrund der Automatisierung in IP-Netzwerken 
geringer ausfallen, unter Umständen aber auch steigen, wenn durch VoIP neue Services 
angeboten werden, die die Benutzer nicht kennen und für die sie mehr Unterstützung 
benötigen. 
§ 
Außerdem können Einsparungen in Bereichen realisiert werden, die auf asymmetrische Re-
gulierung zurückzuführen sind. So muss zB in den USA für jedes PSTN-Gespräch ein 
Access Deficit Contribution (Betrag zum Defizit durch den Netzzugang) geleistet werden, 
für IP-Telefonie jedoch nicht. Diese Kosteneinsparungen sind jedoch eher von kurzfristiger 
3 VoIP als Prozess- und Produktinnovation 
29 
Natur, da davon auszugehen ist, dass die regulatorischen Rahmenbedingungen anpasst 
werden.
28
§ 
Da durch ein IP-Netz neue, vielversprechende Dienstleistungen realisiert werden können, ist 
das IP-Netz für potenzielle Investoren attraktiver als das herkömmliche Netz. Dadurch 
können die  Kapitalkosten sinken, was eine Verringerung der Markteintrittsbarrieren 
darstellt.
29
§ 
Kosten für Gateways und Zusammenschaltungskosten wurden bisher nicht berücksichtigt. 
Sie entstehen, wenn eine Verbindung in die Netze anderer Betreiber hergestellt werden soll. 
Diese Kosten werden in Kapitel 6 analysiert. 
§ 
Infrastrukturkosten werden statt als Fixkosten üblicherweise als versunkene Kosten ange-
sehen und sind daher für die Kostenfunktion irrelevant. Versunkene Kosten sind 
Investitionen, die weder rückgängig gemacht noch veräußert werden können und langfristig 
einen Nutzen stiften. Equipment wie Router und Switches können einzeln nicht 
wiederverkauft werden, da sie eine spezifische Investition in Bezug auf das jeweilige Netz 
darstellen. Ein Netz könnte eventuell nur in seiner Gesamtheit veräußert werden, allerdings 
ist der Verkauf aufgrund seiner Komplexität nicht kurzfristig möglich. Daraus ergibt sich, 
dass die Investitionskosten als versunkene Kosten angesehen werden können. Dasselbe gilt 
auch für Investitionen in Circuit Switched Networks.
30
VoIP ermöglicht es einem Anbieter, produktivere Faktoren einzusetzen und die Produktions-
funktion zu verbessern, um den Output kostengünstiger zu erstellen. Das Ausmaß dieser Kosten-
senkung hängt von vielen Faktoren ab, unter anderem auch von den Charakteristika des Netzbe-
treibers und kann im Allgemeinen nicht bestimmt werden.  
Doch selbst wenn die Kosteneinsparungen durch VoIP gering sind, kann es für Netzbetreiber 
vorteilhaft sein, VoIP einzusetzen: Der Einsatz eines IP-Netzes ermöglicht es den 
Netzbetreibern, den Konsumenten nicht nur Sprachtelefonie, sondern alle IP-basierten Dienste 
(E-Mail, Datenübertragung usw.) anzubieten. Das kann einen Wettbewerbsvorteil bedeuten, 
denn der Trend geht zum Full Service Provider: So behauptet die RTR (2002), dass langfristig 
28
 Vgl. ITU (2002), S. 65. 
29
 Vgl. ITU (2002), S. 65. 
3 VoIP als Prozess- und Produktinnovation 
30 
nur jene Unternehmen im Markt bestehen können, die alle Kommunikationsdienstleistungen 
anbieten.
31
 Die bisherigen Kostenmodelle haben auf der Frage basiert, welches der beiden Netze 
für einen Sprachtelefonieanbieter kostengünstiger sei. Man sollte aber auch untersuchen, ob der 
Betrieb eines konvergenten Netzes billiger ist als der Betrieb von zwei getrennten Netzen, 
nämlich eines IP-Netzes und eines Circuit Switched Networks, wie es Full Service Provider 
bisher getan haben. Unter dieser Überlegung können sich deutlich größere Kostenvorteile bei 
Investitions- und Verwaltungskosten ergeben. 
Noch eine weiterer Grund spricht für die Implementierung eines VoIP-fähigen Netzes: Durch 
VoIP als Produktinnovation können die Netzbetreiber das homogene Gut Sprachtelefonie 
differenzieren und sich damit einen Wettbewerbsvorteil schaffen. Diese Möglichkeiten werden 
im Folgenden Kapitel besprochen. 
3.2  Produktinnovation: Value Added Services 
Derzeit herrscht auf dem Telekommunikationsmarkt ein Trend von der Infrastrukturorientierung 
zur Dienstleistungsorientierung. Wettbewerb soll in Zukunft auf neuen Applikationen basieren. 
VoIP ermöglicht viele innovative Leistungsmerkmale, die im PSTN umständlich, teuer oder 
überhaupt nicht zu implementieren wären und spielt daher eine wichtige Rolle bei Produkt-
innovationen. Diese sogenannten Value Added Services sind als Erweiterung der IP-Telefonie zu 
verstehen und werden in Zukunft mit dieser verschmelzen. So kann man zum Beispiel In-
formationen aus Datenbanken mit Sprachtelefonie verbinden, wie es in Call-Centern bereits 
üblich ist.
32
 Durch VoIP können nicht nur Sprach- und Datennetze zu einem Netz konvergieren, 
auch Mobiltelefonie sowie Internetdienste (zB E-Mail) werden in dieses große gemeinsame Netz 
integriert. Die Einnahmen aus diesen Value Added Services sollen schon 2006 den Großteil 
(54 %) der gesamten VoIP-Einnahmen darstellen.
33
Value Added Services verursachen eine entscheidende Veränderung im Telekommunikations-
sektor: Statt des homogenen Produkts Sprachtelefonie können Netzanbieter durch VoIP 
differenzierte Produkte anbieten. Wurde bisher der Wettbewerbskampf ausschließlich über den 
30
 Vgl. Tirole (1999), S. 676 und Falkner/Devetsikiotis/Lambadaris (2000), S. 2. 
31
 Vgl. RTR (2002), S. 101-102. 
32
 Vgl. Network Computing (2002). 
33
 Vgl. IDC (2002). 
3 VoIP als Prozess- und Produktinnovation 
31 
Preis ausgetragen, was zu einer hohen Rivalität und geringen Gewinnspannen für die Unter-
nehmen führte, bietet VoIP nun den Unternehmen die Möglichkeit, sich von den Mitbewerbern 
zu differenzieren und einen höheren Preis für dieses Produkt zu verlangen. Das bringt vielfältige 
Chancen für Netzbetreiber und führt zur Entstehung von neuen Marktsegmenten.
34
Voice over IP ermöglicht viele Dienstleistungen/Produkte, die über die Sprachtelefonie hinaus 
einen Zusatznutzen bringen. Damit man sich eine Vorstellung von der Vielfalt dieser neuen 
Dienste bilden kann, seien hier einige davon beispielhaft angeführt: 
§ 
Unified Messaging:  Unified Messaging ist das am häufigsten zitierte Beispiel von Value 
Added Services. Nach Frost & Sullivan soll der europäische Unified-Messaging-Markt bis 
zum Jahr 2008 auf 4,1 Mrd. US$ anwachsen, was einer Steigerung von mehr als 1000 % 
gegenüber 2001 entspricht.
35
 Das Internet Protocol (IP) erlaubt es, Informationen zwischen 
beliebigen Übertragungsmedien und Endgeräten auszutauschen. Unified Messaging verbin-
det die verschiedenen Endgeräte unter einer einheitlichen Benutzeroberfläche (des PCs). So 
können zB VoiceMails als E-Mails empfangen werden, E-Mails an Faxgeräte geschickt wer-
den und Call-Back-Buttons in E-Mails integriert werden. Im letzten Fall kann der E-Mail-
Empfänger auf eine Schaltfläche drücken, die eine telefonische Verbindung zum Absender 
aufbaut. 
§ 
UPT Services:  Ein großer Vorteil von VoIP ist, dass Teilnehmer über ,,International 
Universal Personal Telecommunications"-Services (Int. UPT) weltweit mit jedem beliebigen 
Endgerät unter einer einzigen Nummer erreichbar sind, unabhängig vom Provider. Diese 
mobilitätsfördernde Eigenschaft ist auch unter ,,Global Number Portability" bekannt, was 
,,weltweite Mitnahme der Telefonnummer" bedeutet. Eine Adresse kann nicht nur mehreren 
Endgeräten zugewiesen werden, ein Endgerät kann auch mehrere Adressen zugewiesen 
bekommen.
36
 Diese Features können zwar auch in der herkömmlichen Telefonie durch 
Rufumleitungen ermöglicht werden, sie können jedoch nicht so flexibel und steuerbar 
34
 Vgl. RTR (2002), S. 102. 
35
 Vgl. Unified Messaging in Europa. Glänzende Aussichten. In: NetworkWorld 09/02 vom 3.5.2002. Online in In-
ternet: URL: http://www.networkworld.de [Stand 22.2.2003]. 
36
 Interview mit Franz Edler, UTA (4.11.2002). 
3 VoIP als Prozess- und Produktinnovation 
32 
eingesetzt werden. Diese Leistungsmerkmale werden auch als  Presence-Management 
(,,Find me", ,,Follow Me") bezeichnet.
37
§ 
Internet Call Center:  Per Mausklick (,,click-to-talk") kann ein Multimedia-PC aus einer 
Website ein Telefonat (,,Webcall") aufbauen. Das bietet neue Marketingmöglichkeiten, da 
die Kaufbereitschaft während eines Verkaufsgesprächs höher ist als beim Surfen, und erhöht 
den Kundenservice (zB technischer Support). Ein Beispiel dafür ist die CallCenter-
Integration mit Call-Me-Back-Button der Telekom Austria.
38
§ 
Virtuelle Konferenzen über VoIP: Mehrere Teilnehmer führen gleichzeitig eine Echtzeit-
Audio-Kommunikation über ihre PCs, was auch als Telefonkonferenz bezeichnet wird. 
Außerdem sind durch VoIP zusätzliche Funktionen möglich, wie Application Sharing 
(gemeinsames Nutzen einer Anwendung), Filetransfer (Übertragung von Dateien) und 
,,White Board" (ein von allen Teilnehmern bearbeitbares, virtuelles Flipchart). Durch Video 
Conferencing (Videokonferenzlösungen) wird zusätzlich zur Sprachübertragung auch eine 
Videoübertragung ermöglicht.
39
 Für Unternehmen lassen sich als Vorteile dieser Anwendung 
die Ersparnis von Reisekosten sowie erhöhte Flexibilität anführen. So errechnete das 
Chartered Institute of Purchasing and Supply bereits vor fünf Jahren, dass sich durch den 
Einsatz von Videokonferenzen statt Dienstreisen durchschnittliche  Einsparungen von 
76 Prozent der Reisekosten erzielen lassen. In Österreich setzen Unternehmen wie Baxter, 
Esselte und Siemens erfolgreich Video Conferencing ein, um Reisekosten zu reduzieren.
40
§ 
VoIP bei Computerspielen: Der Markt für Online-Computerspiele ist sehr groß und wurde 
bisher mit dem TK-Markt nicht in Verbindung gebracht. Durch VoIP fällt die Grenze 
zwischen Sprachtelefonie als Dienstleistung und Applikation, wie das Beispiel der Online-
Computerspiele zeigt. Durch Einbindung von VoIP wird verbale Kommunikation während 
der Spiele ermöglicht. Bisher war die Kooperation zwischen Spielern nur durch Chatten bzw. 
Messaging (Übermitteln von Kurznachrichten) möglich. Folgendes Beispiel soll diesen 
Einfluss verdeutlichen: Bei Online-Computerspielen ist vor allem das Genre ,,Ego-Shooter", 
37
 Vgl. ITU (2001b), S. 13. 
38
 Vgl. sale.square. online distribution. Online in Internet: 
URL: http://www.datakom.at/sale.pdf [Stand 9.12.2002]. 
39
 Vgl. Microsoft Netmeeting. Online in Internet: 
URL: http://www.microsoft.com/germany/produkte/overview.asp?siteid=113 [Stand 9.12.2002]. 
40
 Vgl. Streimelweger (2003), S. 82-84. 
3 VoIP als Prozess- und Produktinnovation 
33 
zu dem hauptsächlich Gewaltspiele zählen, bei Jugendlichen und Erwachsenen sehr beliebt. 
Dabei muss sich der Spieler aus der Ich-Perspektive durch verschiedene Welten kämpfen und 
dabei viele verschiedene Feinde durch Waffen außer Gefecht setzen.
41
 Voice over IP 
ermöglicht die Kommunikation der Spieler während dieser Kämpfe. Ein Beispiel dafür ist 
,,Americas Army", ein Spiel, das von der US-amerikanischen Armee zu Propagandazwecken 
entwickelt und als Freeware (kostenlose Software) auf den Markt gebracht wurde.
42
 Wenn 
man eine ebenfalls kostenlose Kommunikationssoftware installiert (zB Roger Wilco!
43
), 
kann man während der Schlachten besser kooperieren. 
§ 
Fax over IP (FoIP):  Neben Sprache können auch Faxnachrichten durch das IP übertragen 
werden. Daraus resultieren ähnliche Vorteile wie bei VoIP: FoIP ist für den Endnutzer 
billiger als herkömmliches Faxen und ermöglicht erhöhte Funktionalität. FoIP liefert damit 
ein weiteres Argument für ein konvergentes (IP-)Netz. 
§ 
Einbeziehung von Datenbanken in die Telekommunikation:  Durch eine VoIP-Lösung 
kann zB die Telefonnummern-Datenbank von Herold eingebunden werden. Beim Anruf 
scheint am Display der Name des Anrufers auf.
44
§ 
Polite Telephony (,,Höfliche" Telefonie):  Durch VoIP kann die Erreichbarkeit aktiv 
gesteuert werden, was unter dem Schlagwort Polite Telephony bekannt geworden ist. Zeit- 
und standortabhängig kann bestimmt werden, ob der Anrufer verbunden wird, zur Sprachbox 
kommt, umgeleitet wird usw.
45
§ 
Internet Call Waiting:  Internet-Benutzer, die eine Modemeinwahl für den Internetzugang 
verwenden, können durch Internet Call Waiting ihre Telefonanrufe empfangen, während sie 
online sind. Dabei werden die per PSTN eingehenden Telefonanrufe auf den Computer 
umgeleitet. Der Benutzer wird durch  ein Pop-Up-Fenster vom Anruf (mit Name und 
Nummer) informiert und kann diesen über den PC oder das Telefon entgegennehmen.
46
41
 Vgl. Parallax (2001). 
42
 Vgl. Gamestar.de (o.A.). 
43
 Vgl. Roger Wilcos Website unter http://rogerwilco.gamespy.com [Stand 12.11.2002]. 
44
 Interview mit Franz Edler, UTA (4.11.2002). 
45
 Interview mit Franz Edler, UTA (4.11.2002). 
46
 Vgl. SpiritOne. Online in Internet: 
URL: http://www.spiritone.com/services_icw.htm [Stand 9.12.2002]. 
Details
- Seiten
- Erscheinungsform
- Originalausgabe
- Erscheinungsjahr
- 2003
- ISBN (eBook)
- 9783832470050
- ISBN (Paperback)
- 9783838670058
- DOI
- 10.3239/9783832470050
- Dateigröße
- 1.4 MB
- Sprache
- Deutsch
- Institution / Hochschule
- Universität Wien – Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, Wirtschaftswissenschaften
- Erscheinungsdatum
- 2003 (Juli)
- Note
- 1,0
- Schlagworte
- telekommunikation internet-telefonie marktanalyse malaysia sprachtelefonie
- Produktsicherheit
- Diplom.de
 
					