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Kontaktpflege - die wichtigste Verbindung zwischen Hochschule und Absolventen

Eine Marketingkonzeption für den Fachbereich Wirtschaft der Fachhochschule Aachen

©2000 Diplomarbeit 118 Seiten

Zusammenfassung

Inhaltsangabe:Einleitung:
In der heutigen Zeit ist die Marktsituation deutscher Hochschulen durch einen verstärkten Wettbewerb gekennzeichnet. Dieser resultiert aus immer begrenzteren Drittmitteln und einem Anstieg der Marktteilnehmer, der auch durch die verstärkte globale Ausrichtung der Hochschulen entstanden ist. Durch den letztgenannten Punkt wächst das Angebot der Aus- und Weiterbildung, jedoch mit dem Defizit, daß von allen Teilnehmern meist nur Basisleistungen angeboten werden, die dementsprechend nahezu identisch und substituierbar sind. Hinzu kommt, daß gerade vielen deutschen Hochschulen im Bereich der Gewinnung von Studierwilligen die nötige Autonomie fehlt, da die Zuteilung der Studenten auf die jeweiligen Hochschulen größtenteils über die Zentrale für die Vergabe von Studienplätzen (ZVS) erfolgt. Dies wirkt sich wettbewerbshemmend aus.
Hochschulen, die trotz ihres schwierigen Standes eine Leistungsdifferenzierung gegenüber ihren Wettbewerbern und eine stärkere Fokussierung auf die eigenen Leistungen anstreben, müssen ihre Zielgruppen intensiver betreuen und ihnen ein auf sie abgestimmtes Leistungsangebot präsentieren. Nur so wird es in Zukunft möglich sein, sich zu profilieren und bei den Zielgruppen entsprechende Präferenzen zu bilden, um sich langfristig gegenüber den Mitbewerbern durchsetzen zu können. Denn erst ein entsprechender Ruf und ein erkennbares Engagement einer Hochschule, sowohl nach innen als auch nach außen, kann Vorteile schaffen.
Eine dieser Zielgruppen ist die Gruppe der Absolventen, die mehr und mehr in das Zentrum der Überlegungen zur Profilierung der Hochschulen rücken. Während dieser Personenkreis in Deutschland lange unterschätzt wurde, erkannten amerikanische Universitäten sehr viel früher, welche bedeutende Rolle die Absolventen für die „Vermarktung“ einer Hochschule einnehmen. Sie arbeiten in allen Bereichen der Gesellschaft als fachlich und sozial kompetente Führungskräfte und Entscheidungsträger. Daher bestimmen sie maßgeblich zukünftige Strukturen und Prozesse und verfügen über die nötige Praxiserfahrung. Inzwischen gibt es, dem amerikanischen Vorbild folgend, an jeder dritten deutschen Hochschule einen Alumniclub (Absolventenverein), mit dessen Aktivitäten die Absolventen langfristig an ihre Alma mater gebunden werden sollen.
Auch am Fachbereich Wirtschaft der Fachhochschule Aachen existiert bereits ein Verein, der sich mit der Bindung der ehemaligen Studierenden des FB beschäftigt und entsprechende […]

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


ID 6703
Felder, Simone: Kontaktpflege - die wichtigste Verbindung zwischen Hochschule und
Absolventen - Eine Marketingkonzeption für den Fachbereich Wirtschaft der
Fachhochschule Aachen
Hamburg: Diplomica GmbH, 2003
Zugl.: Aachen, Fachhochschule, Diplomarbeit, 2000
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Diplomica GmbH
http://www.diplom.de, Hamburg 2003
Printed in Germany

II
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis ...
II
1 Einführung ...
1
1.1 Einleitung ...
1
1.2 Ziel und Aufbau der Arbeit ...
2
1.2.1 Ziel der Arbeit ...
2
1.2.2 Aufbau der Arbeit...
3
2 Die theoretischen Grundlagen ...
5
2.1 Die konzeptionelle Einordnung zu Beginn ...
5
2.1.1 Grundlegende Begriffe ...
6
2.1.1.1
Der Kunde und das Unternehmen ...
6
2.1.1.2
Die Geschäftsbeziehung ...
7
2.1.1.3
Die Produkte ...
8
2.2 Ziele von Dienstleistungsunternehmen ...
10
2.2.1 Die Zielarten ...
10
2.2.1.1
Oberziele ...
10
2.2.1.1.1 Nicht-kommerzielle Oberziele ...
11
2.2.1.2
Bereichsziele ...
11
2.2.1.2.1 Ökonomische Bereichsziele...
11
2.2.1.2.2 Psychographische Bereichsziele ...
12
2.3 Ziele der Fachhochschule Aachen und des Fachbereichs Wirtschaft ...
13
2.3.1 Die Oberziele...
13
2.3.1.1
Allgemeine Zielsetzungen ...
13
2.3.1.2
Ziele für den Bereich der Lehre...
14
2.3.1.3
Ziele für den Bereich der Forschung und Entwicklung ...
14
2.3.2 Ziele des Fachbereichs Wirtschaft...
14
2.3.2.1
Erfahrungsaustausch zwischen Theorie und Praxis...
15
2.3.2.2
Verstärkte Kooperation mit der Wirtschaft...
15
2.3.2.3
Mund-zu-Mund-Propaganda ...
16
2.3.2.4
Netzwerk für die Absolventen ...
16
2.4 Die Strategien ...
16
2.4.1 Das Strategiekonzept ...
17
2.4.1.1
Marktfeldstrategien ...
17
2.4.1.1.1 Die Marktdurchdringung...
17
2.4.1.1.2 Die Marktentwicklung ...
17
2.4.1.1.3 Die Produktentwicklung...
18
2.4.1.1.4 Die Diversifikation ...
18
2.4.1.2
Marktstimulierungsstrategien ...
19
2.4.1.2.1 Die Präferenzstrategie...
20
2.4.1.2.2 Die Preis-Mengen-Strategie ...
20
2.4.1.2.3 Überlegungen für den Nonprofit-Sektor ...
20
2.4.1.3
Marktparzellierungsstrategien ...
21
2.4.1.3.1 Die Massenmarktstrategie...
21
2.4.1.3.2 Die Marktsegmentierungsstrategie ...
22
2.4.1.4
Marktarealstrategien...
22

III
2.5 Die Strategien des Fachbereichs Wirtschaft...
23
2.5.1 Marktfeldstrategien ...
23
2.5.2 Marktstimulierungsstrategien ...
23
2.5.3 Marktparzellierungsstrategien ...
24
2.5.4 Marktarealstrategien...
24
2.6 Der Marketingmix...
25
2.6.1 Das Beziehungsmanagement...
25
2.6.1.1 Entwicklung und Definition ...
25
2.6.1.1.1 Kundenbindungsmanagement ...
27
2.6.1.1.1.1 Der Begriff Kunde
...
27
2.6.1.1.1.2 Der Begriff Kundenbindung
...
28
2.6.1.1.1.3 Wie Kundenbindung entsteht
...
28
2.6.1.1.1.4 Instrumente der Kundenbindung
...
30
2.6.1.1.1.4.1 Kundenclubs und Leistungen ...
31
2.6.1.1.1.4.2 Database-Marketing...
34
2.6.1.1.1.4.2.1 Definition...
35
2.6.1.1.1.4.2.2 Die Informationsfelder ...
36
2.6.1.1.1.4.2.3 Wichtige Voraussetzungen ...
38
3 Die Istanalyse...
39
3.1 Fachhochschule versus Universität ...
39
3.2 Die Fachhochschule Aachen...
40
3.3 Der Fachbereich Wirtschaft...
43
3.3.1 Gründung und Entwicklung des Fachbereichs ...
43
3.3.2 Die Studiengänge des Fachbereichs ...
43
3.3.2.1
Studiengang Wirtschaft ...
44
3.3.2.2
Studiengang Wirtschaft mit integriertem
Auslandsstudiensemester...
44
3.3.2.3
Studiengang Wirtschaft mit integriertem Praxissemester...
45
3.3.2.4
Deutsch - Britischer Studiengang Wirtschaft (DBS)...
45
3.3.2.5
Europäischer Studiengang Wirtschaft (ESW)...
45
3.3.2.6
Integrieter Deutsch - Französicher Studiengang Wirtschaft
(IDFW)...
46
3.3.2.7
Ein kurze Beurteilung ...
46
3.4 Der Aachener FachForum Wirtschaft e.V. ...
48
3.4.1 Gründung, Entwicklung und Zielsetzung des Vereins ...
48
3.4.2 Die Verantwortlichen des Vereins ...
50
3.4.3 Bisherige Aktivitäten des Vereins ...
51
3.4.4 Die Mitgliederstruktur des Vereins ...
53
4 Untersuchungen und Beispiele ...
54
4.1 Absolventenbefragung...
54
4.1.1 Ziel der Untersuchung ...
54
4.1.2 Untersuchungsdesign...
55
4.1.2.1
Grundgesamtheit ...
55
4.1.2.2
Erhebungsgesamtheit ...
55
4.1.2.3
Auswahlverfahren ...
55
4.1.2.4
Erhebungsmethode ...
56
4.1.2.5
Durchführung...
56

IV
4.1.3 Die Ergebnisse...
57
4.1.3.1
Geschlecht...
57
4.1.3.2
Alter...
58
4.1.3.3
Beruf vor Studium ...
58
4.1.3.4
Anzahl der Studiensemester...
59
4.1.3.5
Vergleich Fachhochschul- und Universitätsstudium...
60
4.1.3.6
Noch einmal das selbe Studium? ...
61
4.1.3.7
Interesse am Aachener FachForum Wirtschaft e.V...
62
4.1.4 Zusammenfassung der Absolventenbefragung ...
64
4.2 Ein Vergleich ­ Kontaktpflege an anderen deutschen Hochschulen ...
65
4.2.1 Die gewonnenen Informationen ...
65
4.2.2 Die Aktivitäten...
66
4.2.2.1
Informieren durch Printmedien und Internet ...
66
4.2.2.2
Vielfältige Angebote über das Internet...
67
4.2.2.2.1 Internetzugang und E-Mail-Adresse ...
67
4.2.2.2.2 Adressdatenbanken ...
68
4.2.2.2.3 Die Jobbörse...
69
4.2.2.2.4 Publikationen und Stellungnahmen ...
70
4.2.2.3
Förderung der persönlichen Kommunikation ...
70
4.2.2.3.1 Treffen...
70
4.2.2.3.2 Ringvorlesungen...
71
4.2.2.3.3 Stammtische...
72
4.2.2.4
Weiterbildungsangebote für Absolventen ...
72
4.2.2.5
Fördermöglichkeiten in Deutschland (Beispiele) ...
73
4.2.2.5.1 Förderung durch die Dietmar-Hopp-Stiftung...
73
4.2.2.5.2 Förderung durch den DAAD ...
73
4.2.2.6
Netzwerk für Absolventenvereine ...
74
4.3 Diskussionsrunde zum Thema...
75
4.3.1 Ziel und Ablauf...
75
4.3.1.1
Ziel der Diskussionsrunde...
75
4.3.1.2
Ablauf der Diskussionsrunde ...
76
4.3.2 Erwartungen der Studierenden ...
77
4.3.2.1
Absolvententreffen...
77
4.3.2.2
Vorträge und Ringvorlesungen ...
77
4.3.2.3
Weiterbildungsmöglichkeiten ...
78
4.3.2.4
Die Homepage...
78
4.3.2.5
Die Jobbörse...
79
4.3.2.6
Die Zeitschrift...
79
4.3.2.7
Die E-Mail-Adresse...
79
4.3.3 Abschließende Bemerkungen...
80
4.4 Ein Beispiel aus Amerika ...
80
4.4.1 Die universitäre Marketingabteilung...
81
4.4.1.1
Die organisatorische Einordnung ...
81
4.4.1.2
Abteilung ,,Alumni Associations"...
82
4.4.1.2.1 Der organisatorische Aufbau...
82
4.4.1.2.2 Die Aktivitäten...
83
5 Handlungsempfehlungen für den Fachbereich Wirtschaft ...
85

V
5.1 Eine einheitliche Kommunikationsplattform ...
85
5.2 Erhöhung des Bekanntheitsgrades nach innen ...
86
5.3 Einrichtung einer separaten Stelle ...
87
5.4 Die Aktivitäten ...
87
5.4.1 Termine und Einladungen ...
87
5.4.2 Ringvorlesungen...
88
5.4.3 Vorträge für und von Absolventen ...
88
5.4.4 Absolvententreffen...
89
5.4.5 Zeitschrift ...
91
5.4.6 Lebenslange E-Mail-Adresse...
93
5.4.7 Jobbörse...
94
5.4.8 Glossar im Internet ...
95
5.4.9 Datenbank ...
95
5.4.10 Mitgliedskarte ...
97
5.5 Weitere Empfehlungen ...
97
5.5.1 Förder- und Finanzierungsmöglichkeiten ...
97
5.5.2 Arbeitsgemeinschaft Alumni-Clubs.de ...
98
5.5.3 Aktivitätenerweiterung ...
98
Schlußbetrachtung...
99
Anhang...
VI
Literaturverzeichnis...
IX
Abbildungsverzeichnis ...
XV
Abkürzungsverzeichnis...
XVI
Tabellarischer Lebenslauf ...
XVIII

Kapitel 1
Einführung
1
1 Einführung
1.1 Einleitung
In der heutigen Zeit ist die Marktsituation deutscher Hochschulen durch
einen verstärkten Wettbewerb gekennzeichnet. Dieser resultiert aus immer
begrenzteren Drittmitteln und einem Anstieg der Marktteilnehmer, der
auch durch die verstärkte globale Ausrichtung der Hochschulen
entstanden ist. Durch den letztgenannten Punkt wächst das Angebot der
Aus- und Weiterbildung, jedoch mit dem Defizit, daß von allen
Teilnehmern meist nur Basisleistungen angeboten werden, die
dementsprechend nahezu identisch und substituierbar sind. Hinzu kommt,
daß gerade vielen deutschen Hochschulen im Bereich der Gewinnung von
Studierwilligen die nötige Autonomie fehlt,
1
da die Zuteilung der Studenten
auf die jeweiligen Hochschulen größtenteils über die Zentrale für die
Vergabe von Studienplätzen (ZVS) erfolgt.
2
Dies wirkt sich
wettbewerbshemmend aus.
Hochschulen, die trotz ihres schwierigen Sta ndes eine
Leistungsdifferenzierung gegenüber ihren Wettbewerbern und eine
stärkere Fokussierung auf die eigenen Leistungen anstreben, müssen ihre
Zielgruppen intensiver betreuen und ihnen ein auf sie abgestimmtes
Leistungsangebot präsentieren. Nur so wird es in Zukunft möglich sein,
sich zu profilieren und bei den Zielgruppen entsprechende Präferenzen zu
bilden, um sich langfristig gegenüber den Mitbewerbern durchsetzen zu
können. Denn erst ein entsprechender Ruf und ein erkennbares
Engagement einer Hochschule, sowohl nach innen als auch nach außen,
kann Vorteile schaffen.
1
Vgl. Trogele, U., Strategisches Marketing für deutsche Universitäten, Göttingen 1994, S. 2.
2
Vgl. Trogele, a. a. O., S. 3.

Kapitel 1
Einführung
2
Eine dieser Zielgruppen ist die Gruppe der Absolventen, die mehr und
mehr in das Zentrum der Überlegungen zur Profilierung der Hochschulen
rücken. Während dieser Personenkreis in Deutschland lange unterschätzt
wurde, erkannten amerikanische Universitäten sehr viel früher, welche
bedeutende Rolle die Absolventen für die ,,Vermarktung"
1
einer
Hochschule einnehmen. Sie arbeiten in allen Bereichen der Gesellschaft
als fachlich und sozial kompetente Führungskräfte und
Entscheidungsträger. Daher bestimmen sie maßgeblich zukünftige
Strukturen und Prozesse und verfügen über die nötige Praxiserfahrung.
Inzwischen gibt es, dem amerikanischen Vorbild folgend, an jeder dritten
deutschen Hochschule einen Alumniclub
2
(Absolventenverein), mit dessen
Aktivitäten die Absolventen langfristig an ihre Alma mater
3
gebunden
werden sollen.
Auch am Fachbereich Wirtschaft
4
der Fachhochschule Aachen
5
existiert
bereits ein Verein, der sich mit der Bindung der ehemaligen Studierenden
des FB beschäftigt und entsprechende Aktivitäten anbietet: der Aachener
FachForum Wirtschaft. Dieser Verein möchte jedoch noch aktiver werden,
damit die Beziehung zu den Absolventen langfristig gewährleistet werden
kann. Die vorliegende Arbeit widmet sich diesem ,,Aktivitätenausbau".
1.2 Ziel und Aufbau der Arbeit
1.2.1 Ziel der Arbeit
Ziel dieser Arbeit ist es, dem FB Wirtschaft der FH Aachen explizite
Handlungsempfehlungen vorzustellen, mit deren Realisierung die
Absolventen besser an den FB gebunden werden können, damit der
Dialog zwischen Theorie und Praxis langfristig möglich wird.
1
Vgl. Trogele, U., Strategisches Marketing für deutsche Universitäten, Göttingen 1994, S. 158.
2
Anmerkung: ,,Alumni" kommt von dem lateinischen Alumnus, was ,,Zögling eines Schülerheims"
bedeutet. Heute wird dieser Ausdruck auch für die Absolventen einer Hochschule genutzt; Vgl.
o. V., Das große Fremdwörterbuch, Mannheim 1994, S. 80.
3
Anmerkung: ,,Alma Mater" ist der lateinische Ausdruck für Hochschule, Universität; Vgl. o. V., Das
große Fremdwörterbuch, Mannheim 1994, S. 76.
4
Anmerkung: Der Fachbereich Wirtschaft wird im folgenden FB oder FB Wirtschaft genannt.
5
Anmerkung: Die Fachhochschule Aachen wird im folgenden FH oder FH Aachen genannt.

Kapitel 1
Einführung
3
Vorrangiges Ziel aller Überlegungen in diese Richtung ist es, daß die
Umsetzung des entwickelten Konzeptes für alle ,,Parteien" profitabel ist.
Dabei ist nicht primär der finanzielle Aspekt gemeint, sondern vor allem
der Nutzen, den jedes Mitglied des Vereins aus dessen
Angebotsprogramm ziehen kann.
1.2.2 Aufbau der Arbeit
Die bisherigen Erläuterungen deuteten bereits an, wie wichtig der Aufbau
eines ,,Beziehungsnetzes" zwischen Hochschule und Absolventen ist.
Bevor jedoch konkrete Handlungsempfehlungen zu dieser Thematik
gegeben werden können, bedarf es einer theoretischen Einordnung sowie
der Sammlung von Erkenntnissen durch Recherchen, Untersuchungen
und Beispiele.
Das zweite Kapitel beschäftigt sich daher direkt zu Anfang mit den
theoretischen Grundlagen. Die Erläuterungen erfolgen entsprechend der
Reihenfolge der ,,Marketing-Konzeption" von Becker,
1
d.h. Ziele,
Strategien und abschließend die Instrumente (Marketingmix) werden
angesprochen. Dabei wird im Bereich der Instrumentenwahl nur intensiv
auf die Teilaspekte des Beziehungsmarketings, speziell des
Kundenbindungsmanagements und Database-Marketings, eingegangen,
da sie hier von besonderer Bedeutung sind und weitere Erläuterungen den
Rahmen der Arbeit sprengen würden.
Aufgrund der äußerst gering verfügbaren Literatur zum Thema
,,Kontaktpflege zu Absolventen" dienen die theoretischen Grundlagen des
Marketings aus dem Business-to-Business-Bereich (B2B)
2
, dem Business-
to-Customer-Bereich (B2C)
3
und dem Dienstleistungssektor als Basis. Die
dort gewonnenen Erkenntnisse werden anschließend auf den
Hochschulsektor transferiert.
1
Vgl. Becker, J., Marketing-Konzeption, München 1998, (gesamtes Buch).
2
Anmerkung: Dieser Begriff kennzeichnet in der modernen Marketing-Literatur die Beziehung
zwischen gewerblichen Anbietern und Nachfragern, unabhängig davon, welcher Branche sie
angehören und welche Produkte/Dienste vertrieben werden. Vgl. Pepels, W., Business-to-
Business-Marketing, Neuwied 1999, S. 5.
3
Anmerkung: Im Gegensatz zum B2B-Marketing werden unter dieser Bezeichnung die
Austauschprozesse zwischen gewerblichen Anbietern und privaten Nachfragern angesprochen.
Vgl. Pepels, a. a. O., S. 5.

Kapitel 1
Einführung
4
Im dritten Kapitel folgt eine Istanalyse. Zu Beginn wird die FH Aachen im
allgemein und danach der FB Wirtschaft vorgestellt. Abschließend folgen
nähere Details zum Aachener FachForum Wirtschaft e. V., der sich am FB
federführend mit der Bindung der Absolventen beschäftigt und aus diesem
Grunde auch als Plattform des Konzeptes dienen soll.
Um einen ausreichenden Praxisbezug zu gewährleisten, stellt das vierte
Kapitel die Ergebnisse diverser Untersuchungen bzw. Recherchen vor.
Begonnen wird mit einer im Wintersemester 1999/2000 durchgeführten
Absolventenbefragung, in der Fragen zum Interesse an einem
Absolventenverein gestellt wurden. Weiterhin wurden Informationen über
Absolventenvereine anderer deutscher Hochschulen und Aktivitäten
weiterer Initiativen im Rahmen einer Recherche gesammelt. Für den FB
Wirtschaft interessante Aktivitäten werden zusammengefaßt dargestellt.
Im Anschluß daran folgen die Ergebnisse einer Diskussionsrunde mit
Studenten des FB, in der ihnen die Möglichkeit geboten wurde, ihre
Erwartungen an einen Absolventenverein zu äußern. Zur Vertiefung wird
ferner abschließend ein Modell eines amerikanischen Absolventenvereins
vorgestellt.
Im fünften und letzten Kapitel werden dem FB konkrete
Handlungsalternativen für die Intensivierung des Kontaktes zu seinen
Absolventen gegeben. Darin werden nicht nur mögliche Aktivitäten
empfohlen, sondern ferner wichtige Denkanstöße für die zukünftige
Organisation und eventuelle Fördermöglichkeiten geliefert.
Direkt zu Anfang wird darauf hingewiesen, daß aufgrund der besseren
Lesbarkeit des Textes ausschließlich die männliche Schreibweise
verwendet wird. Ist demnach beispielsweise von einem Absolventen die
Rede, so kann sich auch die Absolventin angesprochen fühlen.
.

Kapitel 2
Theoretische Grundlagen
5
2 Die theoretischen Grundlagen
2.1 Die konzeptionelle Einordnung zu Beginn
Der effiziente Einsatz diverser Instrumente des Marketings zur
Intensivierung der Kontaktpflege zwischen der Hochschule, in diesem Fall
dem FB Wirtschaft der FH Aachen, und den Absolventen fordert einen
klaren konzeptionellen Rahmen. Bevor die verschiedenen instrumentalen
Möglichkeiten des Beziehungsmarketings, insbesondere des
Kundenbindungsmanagements und Database­Marketings, dargelegt
werden, wird daher zunächst die marketingstrategische Stoßrichtung des
Konzeptes ,,Kontaktintensivierung" betrachtet.
Diese Vorgehensweise bei der Entwicklung eines Modells für
Marketingaktivitäten ist der sinnvollste Ansatz für eine spätere effiziente
Durchführung, da eine ziel- und strategieadäquate Orientierung
gewährleistet ist. Dieses Konstrukt wird daher auch als Marketing-
Konzeption bezeichnet.
1
Von Ebene zu Ebene können die
Handlungsfelder immer detaillierter beschrieben werden. Die
nachfolgende Grafik faßt die beschriebene Vorgehensweise noch einmal
zusammen.
Abbildung 1:
Die Konzeptionspyramide
2
1
Vgl. Becker, J., Marketing-Konzeption, München 1998, S. 5.
2
Becker, a. a. O., S. 4.

Kapitel 2
Theoretische Grundlagen
6
2.1.1 Grundlegende Begriffe
Da im folgenden häufig von Begriffen wie ,,Kunde", ,,Geschäftsbeziehung",
,,Produkt" etc. die Rede sein wird, wird der Transfer dieser Begriffe im
Vorfeld definiert, damit eine bessere gedankliche Einordnung in das
Thema ,,Kontaktpflege zwischen Absolventen und Hochschule"
gewährleistet ist.
2.1.1.1 Der Kunde und das Unternehmen
Ist in den folgenden Abschnitten vom ,,Kunden" die Rede, so ist damit der
Absolvent gemeint. Dementsprechend gilt die Hochschule in den
kommenden Erläuterungen als das Unternehmen, das seine Kunden, also
die Absolventen, langfristig an sich binden möchte. Bei der Kontaktpflege
zwischen Absolventen und Hochschule liegt das Augenmerk auf dem
Leistungsaustausch, der im Idealfall gegeben ist. Dies bedeutet, daß
Leistung und Gegenleistung sich entsprechen müssen. Die Hochschule
bringt den Absolventen einen Nutzen und so sollte es auch umgekehrt
sein. Betrachtet man die klassische Beziehung zwischen einem
Unternehmen und dem Kunden, sollte man meinen, daß die
Leistungserstellung und alle Anstrengungen recht einseitig vom
Unternehmen ausgehen; bei näherer Betrachtung erkennt man jedoch,
daß der Kunde dem Unternehmen einen äußerst wichtigen Nutzen bringt,
indem er zum Unternehmen steht und langfristig dessen Produkte bezieht.
Der Kunde erbringt für das Unternehmen also gleichermaßen eine
(unbewußte) Leistung. Ein Leistungsaustausch findet statt. Er sorgt für die
Etablierung und entsprechenden Wettbewerbsvorteile des Unternehmens.
Diese kurze Erläuterung sollte klarlegen, daß eine Definition der
Absolventen als ,,Kunden" und der Hochschule als ,,Unternehmen"
durchaus nicht widersinnig ist, sondern daß ebenso ein
Leistungsaustausch stattfinden kann.

Kapitel 2
Theoretische Grundlagen
7
2.1.1.2 Die Geschäftsbeziehung
Oftmals wird in der Literatur von ,,Geschäftsbeziehungen" gesprochen. In
dieser Arbeit ist damit die Interaktion, also die Wechselbeziehung,
zwischen den Absolventen und der Hochschule gemeint. Eine allgemeine
Definition erfolgt in 2.6.1.1. Was aber ist die grundlegende Bedeutung des
Terminus ,,Geschäftsbeziehung"? Folgende Unterscheidungen müssen
gemacht werden:
Zum einen gibt es Kunden, die ihre Entscheidung für ein Unternehmen,
bzw. ein jeweiliges Produkt, sehr sprunghaft fällen. Für sie spielt ein
vorheriger Kaufentschluß keine ausschlaggebende Rolle, obwohl sie
vermutlich mit dem anderen Produkt ebenfalls zufrieden waren. Diese
Einmalkaufentscheidungen werden in der Marketing-Sprache ,,Transaction
Buying"
1
genannt.
2
Zum anderen existiert eine Gruppe von Kunden, die
ständig Wiederkaufentscheidungen trifft. Resultierend aus einer großen
Zufriedenheit mit den Produkten und dem Service bleiben sie dem
jeweiligen Unternehmen langfristig treu. Diese Wiederkauf- oder
Beziehungskaufentscheidungen werden auch ,,Relationship Buying"
3
genannt.
4
Das ,,Relationship Buying" bildet daher die Grundlage für eine
Geschäftsbeziehung.
Im übertragenen Sinne besteht auch eine Geschäftsbeziehung zwischen
den Absolventen und der Hochschule. Vor langer Zeit haben die
ehemaligen Studenten sich für die Ausbildung an einer ganz bestimmten
Hochschule entschieden und haben ihr Studium nach mehreren Jahren an
dieser Hochschule auch beendet. Demnach sind sie ihr langfristig treu
geblieben. Ihre Treue geht zudem über ihr Studium hinaus, da die
Mehrheit der Absolventen die Beziehung zu ihrer Alma mater weiterhin
pflegen möchte.
1
Anmerkung: ,,Transaction" bedeutet im Englischen: Abwicklung, Erledigung oder Abschluß und
soll eine einmalige Handlung ausdrücken; Vgl., Langenscheidt Englisch-Deutsch Wörterbuch,
S. 1249
2
Vgl. Plinke, W., Grundlagen des Geschäftsbeziehungsmanagements, Heidelberg 1997, S. 9.
3
Anmerkung: ,,Relationship" bedeutet im Englischen: Beziehung, Verhältnis und drückt eine
langanhaltende Verbindung aus; Vgl. Langenscheidt Englisch-Deutsch Wörterbuch, S. 979.
4
Vgl. Plinke, a. a. O., S. 9.

Kapitel 2
Theoretische Grundlagen
8
Die entstandene Verbindung zwischen beiden Seiten ist sicherlich eine
Folge vielfacher Transaktionen zwischen Hochschule und Absolventen
während dieser Zeit, so daß die Beziehung nicht auf einen Zufall beruht,
was ein ausschlaggebendes Kriterium für eine ,,Geschäftsbeziehung" ist.
1
Aus diesem Grunde kann der Ausdruck ,,Geschäftsbeziehung" in dieser
Arbeit bedeutungsgleich für ,,Kontakt zwischen Absolventen und
Hochschule" stehen.
2.1.1.3 Die Produkte
Produkte gibt es im Produktions- und Dienstleistungsbereich.
Klassischerweise unter ,,Produkt" meistens ein materielles, also greifbares,
Wirtschaftsgut verstanden, das dem Kunden durch das produzierende
Unternehmen angeboten wird und diesem als Problemlösung
2
dient
(beispielsweise kauft sich der Kunde ein Auto, um sich von A nach B
fortbewegen zu können). In der Realität kann ein angebotenes Produkt
jedoch auch als immateriell, also nicht tastbar, vorhanden sein.
3
Solche
Produkte nennt man dann Dienstleistungen. Als treffendes Beispiel ist hier
die Hochschule
4
zu nennen, die in der vorliegenden Arbeit im Mittelpunkt
steht. Sie ist Anbieterin der Lehr- und Forschungsmaßnahmen. Primär
steht die Leistungserstellung des Unternehmens ,,Hochschule" im
Vordergrund, deren Dienstleistungen (also die ,,Produkte") dem Kunden,
also den Studierenden und Absolventen, der Problemlösung dienen. Mit
Problemlösung ist hier die Ausbildung zu hochqualifizierten sowie
verantwortungsbewußten Leistungsträgern und demnach die Vorbereitung
auf die Berufswelt gemeint. Da es eine Vielzahl von Dienstleistungen gibt
und diese sehr heterogen sind, findet im folgenden eine genaue
Einordnung der Dienstleistung (des ,,Produktes") Lehre und Forschung
einer Hochschule innerhalb des Dienstleistungsmarketings statt.
1
Plinke, W., Grundlagen des Geschäftsbeziehungsmanagements, Heidelberg 1997, S. 23.
2
Vgl. Becker, J., Marketing-Konzeption, München 1998, S. 491.
3
Vgl. Becker, a. a. O., S. 711.
4
Speziell der Fachbereich Wirtschaft der Fachhochschule Aachen.

Kapitel 2
Theoretische Grundlagen
9
Dienstleistungen können persönlicher oder automatisierter Art sein.
1
Ein
Beispiel für eine automatisierte Dienstleistung wäre ein
Geldausgabeautomat (GAA) eines Kreditinstituts. Bei der Ausbildung an
einer Hochschule und den Aktivitäten im Bereich der Kontaktpflege zu den
Absolventen handelt es sich um eine persönliche Dienstleistung. Die in
diesem Bereich zur Verfügung geste llte Leistung wird von Menschen
erbracht.
2
Professoren und Lehrbeauftragte der Hochschule bereiten die
Studenten auf den kommenden Berufsalltag vor. Zudem erfolgt bei der
Differenzierung von Dienstleistungen eine Einteilung in diejenigen
Leistungen, die sich die Veränderung von Objekten oder Menschen zum
Ziel gemacht haben.
3
Die erbrachten Dienstleistungen einer Hochschule
sind dabei ganz klar in den Bereich der Veränderung von Menschen
einzuordnen. Abschließend wird darauf hingewiesen, daß es sich bei dem
Lehr- und Forschungsangebot einer Hochschule um
Primärdienstleistungen handelt. Dies bedeutet, daß die Hochschule ihre
Dienstleistungen gänzlich eigenständig entwickelt und anbietet
4
und diese
Dienstleistungen zudem kein Nebenprodukt sondern das Hauptprodukt
des Unternehmens bzw. Dienstleistungsbetriebes ,,Hochschule" sind.
Nachdem die wichtigsten Begrifflichkeiten zum besseren Verständnis und
Eingliederung in die Thematik erläutert wurden, kann nun auf die
strategische und anschließend instrumentale ,,Richtung" des Themas
,,Kontaktpflege zu Absolventen" eingegangen werden. Die nachfolgenden
Erläuterungen beschäftigen sich daher mit den Ausprägungsformen der
Ziele, Strategien sowie des Marketingmixes. Die einzelnen Punkte werden
nur soweit aufgeführt, wie sie für die vorliegende Arbeit von Bedeutung
sind. Ziele und Strategien, die der FB Wirtschaft der FH Aachen mit der
Kontaktpflege zu seinen Absolventen verfolgt, ist ebenfalls Thema dieses
Kapitels. Die entsprechenden Handlungsalternativen innerhalb des
Marketingmixes werden jedoch erst im fünften Kapitel vorgestellt, da es
hierfür wichtig ist, auch die gesammelten Erkenntnisse der in Kapitel vier
aufgeführten Untersuchungen in die Überlegungen mit einfließen zu
lassen.
1
Vgl. Meffert, H./Bruhn, M., Dienstleistungsmarketing, Wiesbaden 1997, S. 29f. Becker bezeichnet
diese Ausprägungen der Dienstleistungen als ,,personenbezogene" und ,,objektbezogene"
Dienstleistungen (S.711).
2
Vgl. Meffert./Bruhn, a. a. O., S. 29.
3
Vgl. Meffert/Bruhn, a. a. O., S. 29; Vgl. Becker, J., Marketing-Konzeption, München 1998, S. 711.
4
Pepels, W., Business-to-Business-Marketing, Neuwied 1999, S. 719.

Kapitel 2
Theoretische Grundlagen
10
2.2 Ziele von Dienstleistungsunternehmen
Zunächst gilt es, die langfristigen und kurzfristigen Ziele des
Unternehmens festzustellen. Diese sollten sich von Grund auf an den
Oberzielen und der Unternehmensmission orientieren, damit ein innerer
Zusammenhang besteht.
1
Also muß im Vorfeld eine Zielhierarchie
aufgestellt werden. Durch die Formulierung der Ziele ist es später möglich,
einen Vergleich zu erstellen, ob ein geplanter Wunschort auch tatsächlich
erreicht wurde.
2
2.2.1 Die Zielarten
2.2.1.1 Oberziele
Im Rahmen der Zielhierarchie innerhalb eines Unternehmens, lassen sich
die Oberziele aus den allgemeinen Wertvorstellungen
3
des Unternehmens
konkretisieren. Diese sind meist profitorientiert. Marktstellung (Umsatz,
Marktanteil etc.) und Rentabilität (Gewinn, Umsatzrentabilität etc.) u.v.m.
bilden dabei die ökonomischen Zielgrößen einer Unternehmung.
4
Doch
gerade bei Dienstleistungsunternehmen sind zwei Arten von Oberzielen
erkennbar: Zum einen die bereits angesprochenen kommerziellen (auch
ökonomische oder profitorientierte) Ziele, zum anderen aber auch die
nicht-kommerziellen (auch nonprofit-orientierte, soziale oder
psychographische) Ziele.
5
Da die Hochschulen zu den größten
Dienstleistungsunternehmen im Bereich der Nonprofit-Organisationen
zählen,
6
soll näher auf diese letztgenannte Art von Oberzielen
eingegangen werden.
1
Vgl. Meffert, H./Bruhn, M., Dienstleistungsmarketing, Wiesbaden 1997, S. 139.
2
Vgl. Meffert/Bruhn, a. a. O., S. 139.
3
Anmerkung: Auch Unternehmenszweck oder Unternehmensmission genannt.
4
Vgl. Meffert, H./Wagner, H./Backhaus, K., Marktorientierte Führung von
Dienstleistungsunternehmen, Arbeitspapier Nr. 78, S. 15.
5
Vgl. Meffert/Bruhn, a. a. O., S. 140; Vgl. Meffert/Wagner/Backhaus, a. a. O., S. 15.
6
Vgl. Kotler, P., Marketing für Nonprofit-Organisationen, Stuttgart 1978, S. 341.

Kapitel 2
Theoretische Grundlagen
11
2.2.1.1.1 Nicht-kommerzielle Oberziele
Bei der Formulierung dieser Ziele geht es dem Unternehmen nicht um die
Erzielung eines bestimmten Gewinns oder Umsatzes, der sich in DM oder
Mengen ausdrücken läßt. Hierbei treten andere Inhalte in den
Vordergrund, die primär sozialer und gesellschaftspolitischer Ausprägung
sind.
1
Dazu gehören beispielsweise die persönliche Entwicklung, der
Dialog mit gesellschaftlichen Gruppen oder nicht-kommerzielle Leistungen
für externe Anspruchsgruppen des Unternehmens u.v.m..
2
Schwierig bei
der Festlegung dieser Ziele ist jedoch, daß sie meist ohne Angaben von
Richtgrößen formuliert werden und daher oft nicht präzise genug sind, um
als Bemessungsgrundlage für einen späteren Vergleich zu dienen.
3
2.2.1.2 Bereichsziele
In Anlehnung an die Oberziele können die Ziele formuliert werden, die sich
speziell auf einen Bereich (z.B. den FB Wirtschaft) beziehen.
4
Auch dabei
sind zwei Determinanten zu unterscheiden: die ökonomischen und die
psychographischen Bereichsziele.
5
2.2.1.2.1 Ökonomische Bereichsziele
Diese Ziele sind im Großen und Ganzen analog zu den kommerziellen
(ökonomischen) Oberzielen eines Dienstleistungsunternehmens zu sehen.
Zu den wichtigsten zählen hierbei der Deckungsbeitrag, der Marktanteil
sowie die Absatzzahlen.
6
Doch im Dienstleistungsbereich können diese
Zahlen oft schwerlich ausgedrückt werden. Zur besseren Ermittlung helfen
Maßzahlen, wie z. B. die Summe der Vorlesungen, Prüfungen oder
Prüflinge an Hochschulen. Daneben dienen die Ermittlungen dieser
Zahlen durch die Dienstleistungsunternehmen überwiegend nicht dem
1
Vgl. Meffert, H./Bruhn, M., Dienstleistungsmarketing, Wiesbaden 1997, S. 140.
2
Vgl. Becker, J., Marketing-Konzeption, München 1998, S. 17.
3
Vgl. Kotler, P., Marketing für Nonprofit-Organisationen, Stuttgart 1978, S. 63.
4
Vgl. Becker, a. a. O., S. 86 (Grafik).
5
Vgl. Meffert/Bruhn, a. a. O., S. 142.
6
Vgl. Meffert/Bruhn, a. a. O., S. 142.

Kapitel 2
Theoretische Grundlagen
12
erwerbswirtschaftlichen Zweck, sondern zur besseren Konkretisierung von
Zielen, wie z. B. mehr Kontakt zu Studenten.
1
2.2.1.2.2 Psychographische Bereichsziele
Dieser Ausprägungsform lassen sich beispielsweise folgende Ziele
zuordnen:
2
Erhöhung des Bekanntheitsgrades
Imageverbesserung
Verbesserung der Leistungen
Erhöhung der Kundenzufriedenheit und der Kundenbindung
Die zentrale Stellung dieser Ziele bei Dienstleistungsunternehmen kann
durch die immaterielle Form der Dienstleistungen begründet werden. Der
Kunde kann vor dem Kauf einer Dienstleistung nicht die genaue Qualität
dieser prüfen, wie das bei materiellen Gütern der Fall ist. Der Dienstleister
muß daher sehr viel stärker das Vertrauen zu seinem Kunden aufbauen
und ihn an der Verbesserung der Leistungen teilhaben lassen, um die
nötigen Präferenzen zu schaffen. Ergänzt durch die persönliche
Kommunikation mit dem Kunden kann eine hohe Zufriedenheit erreicht
werden, die der Kunde sicher nicht für sich behalten sondern an weitere
potentielle Kunden weitergeben wird. Ein daraus resultierendes positives
Image und ein hoher Bekanntheitsgrad des Dienstleistungsunternehmens
stellt einen wichtigen Baustein für die Beurteilung der Qualität der
Dienstleistung und den Erfolg des Unternehmens dar.
3
Diese festgelegten Bereichsziele bilden die Grundlage für die Ausrichtung
der einzelnen Aktivitäten innerhalb des Marketingmixes.
1
Vgl. Meffert, H./Bruhn, M., Dienstleistungsmarketing, Wiesbaden 1997, S. 143.
2
Vgl. Belz, C., Management von Geschäftsbeziehungen, St. Gallen 1994, S. 50.
3
Vgl. Meffert/Bruhn, a. a. O., S. 143-147.

Kapitel 2
Theoretische Grundlagen
13
2.3 Ziele der Fachhochschule Aachen und des Fach-
bereichs Wirtschaft
2.3.1 Die Oberziele
Die FH Aachen hat ihre Oberziele beziehungsweise ihren
Unternehmenszweck in Form eines Leitbildes formuliert. Der nicht-
kommerzielle Charakter sowohl der Ziele und damit der FH Aachen ist
darin klar erkennbar. Im folgenden werden einige Ziele zusammengefaßt
erläutert, um deutlich zu machen, daß die später vorgestellten
Marketingziele im Sinne der ,,obersten Ebene" der FH Aachen sind.
2.3.1.1 Allgemeine Zielsetzungen
1
Die FH Aachen setzt die Qualität der Lehre und Forschung vor die
Quantität. Durch die Verknüpfung von angewandter Forschung und
praxisbezogener Lehre soll diese Qualität erreicht werden. Zentrales Ziel
ist es demnach, die Studierenden zu hochqualifizierten Akademikern
auszubilden.
Weiterhin zielt die FH Aachen darauf ab, bereits bestehende nationale und
internationale Kontakte zu intensivieren wie auch neue Kontakte zu
knüpfen, damit die internationale Orientierung stetig verbessert werden
kann. Zielgruppen bilden dabei andere Hochschulen,
Forschungsabteilungen und Unternehmen.
Durch umfassende Öffentlichkeitsarbeit verfolgt die FH Aachen das Ziel,
ihr Image weiter zu verbessern und den Bekanntheitsgrad in der
Gesellschaft zu erhöhen.
1
Vgl. o. V., Leitbild der FH Aachen, Allgemeine Zielsetzungen Nr.1-7, in: World Wide Web,
www.fh-
aachen.de/fachhochschule/leitbild.html
, 12.05.2000.

Kapitel 2
Theoretische Grundlagen
14
2.3.1.2 Ziele für den Bereich der Lehre
1
Ziel der FH Aachen ist es, die Lehre entsprechend den sich ständig
verändernden Anforderungen durch eine kontinuierliche
Weiterentwicklung und Anpassung der Studieninhalte mit entsprechender
Weiterbildung der Lehrenden zu gestalten.
Ergänzend zu dem verfolgten Ziel, die Lehre ständig zu verbessern, sollen
die Studierenden und Absolventen durch ihre Bewertung daran
maßgeblich beteiligt sein.
Zudem wird das Ziel verfolgt, den Studierenden neben den Fach- und
Methodenkompetenzen auch wichtige Zusatzqualifikationen zu vermitteln,
wie die notwendigen Sozialkompetenzen.
2.3.1.3 Ziele für den Bereich der Forschung und Entwicklung
2
Ziel der FH Aachen ist es, durch die Forschung und Entwicklung eigener
sowie der Anwendung allgemeiner Innovationen der Wirtschaft bei der
Lösung von Problemen behilflich zu sein. Voraussetzung dafür ist eine
kontinuierliche Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft.
Daraus resultiert ein weiteres Ziel, nämlich den Wissenstransfer zu fördern
und zu unterstützen.
Die Oberziele der FH Aachen sind auch für den FB Wirtschaft Grundlage.
Die folgende Darlegung der Bereichsziele wird dies deutlich machen:
2.3.2 Ziele des Fachbereichs Wirtschaft
3
Im Fokus aller Überlegungen dieser Arbeit steht das Ziel des FB
Wirtschaft, seine ehemaligen Studierenden auch nach dem Studium
langfristig an den FB zu binden und den Kontakt zu pflegen.
1
Vgl. o. V., Leitbild der FH Aachen, Allgemeine Zielsetzungen Nr.8-10, in: World Wide Web,
www.fh-aachen.de/fachhochschule/leitbild.html
, 12.05.2000.
2
Vgl. o. V., Leitbild der FH Aachen, Allgemeine Zielsetzungen Nr.11-12, in: World Wide Web,
www.fh-aachen.de/fachhochschule/leitbild.html
, 12.05.2000.
3
Vgl. o. V., Informationsfaltblatt des Aachener FachForum Wirtschaft e. V., Fachhochschule
Aachen, Fachbereich Wirtschaft.

Kapitel 2
Theoretische Grundlagen
15
Dies ist natürlich eine recht oberflächliche Formulierung. Aus diesem
Grunde werden die folgenden Teilziele des Gesamtziels ,,Kontaktpflege zu
Absolventen" tiefgehender betrachtet:
2.3.2.1 Erfahrungsaustausch zwischen Theorie und Praxis
Durch den Austausch von Wissen zwischen ehemaligen Studierenden und
Lehrenden am FB Wirtschaft kann das Ziel realisiert werden, eine
ständige Verbesserung und Erweiterung von Lehre und Forschung zu
gewährleisten, da die Absolventen wichtige Impulse geben können.
Darin eingebunden wird das Ziel verfolgt, Vorträge, Tagungen und
Seminare zu aktuellen Praxisthemen in die Lehre stärker zu integrieren.
Das Wissen und der Einsatz der Absolventen ist dafür sehr bedeutsam.
2.3.2.2 Verstärkte Kooperation mit der Wirtschaft
Der FB Wirtschaft verfolgt zudem das Ziel, die Kooperationen zu
Unternehmen zu verstärken und auszubauen. Dies hat mehrere
Hintergründe, die auch als weitere Teilziele bezeichnet werden können:
Es können neue Lehrbeauftragte gewonnen werden.
Die Professoren können weitere Nebentätigkeiten erhalten (Vorträge,
Seminare, Referententätigkeiten).
Die Studierenden und Absolventen können schneller an Praktikums-,
Diplomanden- und Arbeitsplätze gelangen.
Spenden und Sponsorengelder ermöglichen mehr Spielraum zur
Verbesserung der Lehre und Forschung.
Da die Absolventen in Unternehmen tätig sind, ergibt sich hier die
Möglichkeit einer Vermittlung für den Aufbau des Kontaktes zwischen FB
Wirtschaft und Unternehmen.

Kapitel 2
Theoretische Grundlagen
16
2.3.2.3 Mund-zu-Mund-Propaganda
Die Kontaktpflege zu den Absolventen beinhaltet zudem das Ziel, den FB
Wirtschaft nach außen bekannter werden zu lassen und damit den Ruf zu
verbessern.
Geht man davon aus, daß die Absolventen mit ihrem Studium zufrieden
waren, werden sie hierbei einen wichtigen Beitrag leisten.
2.3.2.4 Netzwerk für die Absolventen
Daneben verfolgt der FB das Ziel, seinen Absolventen langfristig die
Möglichkeit zu geben, ein Beziehungsnetz aufzubauen, von dessen
Existenz sie profitieren können, sei es in beruflicher oder privater Hinsicht.
Nachdem die erste konzeptionelle Ebene, also die Ziele, erläutert und
auch auf die FH Aachen und deren FB Wirtschaft transferiert wurden, wird
nun die zweite Ebene, die Strategien, erklärt.
2.4 Die Strategien
Die Strategien eines Konzeptes legen fest, welchen Weg ein
Unternehmen gehen soll oder kann, um ein vorher definiertes Ziel auch
tatsächlich zu erreichen. Ein von Becker entwickeltes ,,mehrdimensionales
Strategiekonzept"
1
, das alle möglichen strategischen Stoßrichtungen eines
Unternehmens beinhaltet, wird im folgenden kurz vorgestellt. Da jedoch
der Umfang dieser Strategien mit allen Details zu umfangreich wäre,
werden lediglich die Grundrisse der Strategien aufgeführt. So ist dennoch
eine anschließende strategische Einordnung der verfolgten Ziele des FB
Wirtschaft gewährleistet.
1
Becker, J., Marketing-Konzeption, München 1998, S. 147.

Kapitel 2
Theoretische Grundlagen
17
2.4.1 Das Strategiekonzept
Einem Unternehmen, das gewisse Ziele verfolgt, stehen mehrere
Strategieebenen zur Verfügung, die sich auf unterschiedliche
Stoßrichtungen beziehen. Die jeweiligen Strategien, ihre Bedeutung und
ihre unterschiedlichen Ausprägungsformen werden nachfolgend
dargestellt:
2.4.1.1 Marktfeldstrategien
Im Rahmen der Marktfeldstrategien legt das Unternehmen fest, welche
Produkte es auf welchem Markt anbieten möchte.
1
Dadurch kennzeichnet
das Unternehmen seine Produkt/Markt-Wachstumsstrategie, was von H.
Igor Ansoff wie folgt klassifiziert wurde:
2
2.4.1.1.1 Die Marktdurchdringung
Durch die Erhöhung des Marktanteils auf dem bestehenden Markt mit den
bestehenden Produkten soll ein Wachstum des Unternehmens erreicht
werden. Man kann darum sagen, daß die Bemühungen um die bereits
vorhandenen Kunden intensiviert werden, damit mehr Produkte abgesetzt
werden.
3
Zudem zielt das Unternehmen darauf ab, die Kunden der
Konkurrenz zu erreichen und bisherige Nichtverwender zu gewinnen.
4
2.4.1.1.2 Die Marktentwicklung
Bei der Marktentwicklung geht es darum, für die bereits zur Verfügung
stehenden Produkte einen neuen Markt zu finden, auf dem ebenfalls ein
Absatz und somit die Sicherung von Marktanteilen möglich wäre. Die
Erschließung zusätzlicher Märkte ist meist durch eine regionale, nationale
oder sogar internationale Ausdehnung eines Unternehmens
gekennzeichnet.
5
1
Vgl. Becker, J., Marketing-Konzeption, München 1998, S. 148.
2
Vgl. Kotler, P., Marketing für Nonprofit-Organisationen, Stuttgart 1978, S. 166.
3
Vgl. Meffert, H./Bruhn, M., Dienstleistungsmarketing, Wiesbaden 1997, S. 162.
4
Vgl. Meffert/Bruhn, a. a. O., S. 163.
5
Vgl. Meffert/Bruhn, a. a. O., S. 163.

Kapitel 2
Theoretische Grundlagen
18
2.4.1.1.3 Die Produktentwicklung
Bei dieser Strategie entscheidet sich das Unternehmen dafür, für seine
Kunden auf dem bestehenden Markt ein neues Produkt zu entwickeln.
Dabei kann es sich um eine echte oder quasi-neue Innovation oder um
eine Imitation handeln.
1
Die echte Innovation stellt ein vollkommen neues
Produkt dar, das es bislang noch nicht gab, während eine quasi-neue
Innovation eine Abwandlung eines bereits existierenden
Produktes/Dienstleistung darstellt. Die Imitation stellt eine reine
Nachahmung eines bereits vorhandenen Produktes/Dienstleistung dar.
2
2.4.1.1.4 Die Diversifikation
Das Unternehmen strebt Wachstum oder Erfolg durch die Entwicklung
neuer Produkte für neue Märkte an.
3
In dem Bereich der Diversifikation
gibt es drei Ausprägungsformen:
Die horizontale Diversifikation:
Bei dieser Form wird das Angebot mit Produkten erweitert, die jedoch
immer noch in Verbindung mit den bereits existierenden Produkten
stehen, z.B. bietet eine Bausparkasse zusätzliche Finanzdienstleistungen
an.
4
Die vertikale Diversifikation:
Diese stellt für das Unternehmen eine Vergrößerung der
Wertschöpfungstiefe dar, d.h. es werden Produkte hinzugefügt, die den
bereits bestehenden vor- oder nachgeschaltet sind.
5
Ein Beispiel hierfür
wäre, wenn ein Verlag eine Buchhandelskette aufbaut.
1
Vgl. Becker, J., Marketing-Konzeption, München 1998, S. 157.
2
Vgl. Kotler, P./Bloom, P., Strategien für Unternehmen mit hohem Marktanteil, Hamburg 1983, S.
34.
3
Vgl. Pepels, W. Business-to-Business-Marketing, Neuwied 1999, S. 505.
4
Vgl. Becker, a. a. O., S. 164.
5
Vgl. Becker, a. a. O., S. 164.

Kapitel 2
Theoretische Grundlagen
19
Die laterale Diversifikation:
Bei dieser Art der Diversifikation werden Produkte in das Programm des
Unternehmens aufgenommen, die ganz neue Produkt- und Marktbereiche
tangieren und daher in keinem Zusammenhang zu den bereits
existierenden Produkten stehen.
1
Beispielhaft kann hier ein
Stahlunternehmen genannt werden, das ein Softwareunternehmen
aufkauft.
2
Diese vier Determinanten bilden die Marktfeldstrategien. Bisher wurde der
Idealweg in diesem Bereich so definiert, daß die Unternehmen in einer
logischen Reihenfolge zum nächsten Feld vorstoßen. Als logisch wird
dabei oft der Weg von der Marktdurchdringung zur Marktentwicklung über
die Produktentwicklung bis hin zur Diversifikation genannt (Z-Strategie).
3
2.4.1.2 Marktstimulierungsstrategien
Nachdem die den Zielen des Unternehmens entsprechenden Marktfelder
definiert wurden, stehen bei den Marktparzellierungsstrategien die
Überlegungen im Vordergrund, in welcher Form das Unternehmen nun
den relevanten Markt beeinflussen und steuern kann.
4
Hierfür werden zwei
Aspekte betrachtet: der Preiswettbewerb auf der einen und der
Qualitätswettbewerb auf der anderen Seite. Sie sind in der heutigen Zeit
die wichtigsten Faktoren, um das Kundenverhalten bzw. den Markt zu
beeinflussen. Das Unternehmen muß daher im Vorfeld wissen, ob seine
Abnehmerschaft eher qualitäts- oder preisbewußt ist. Unter diesem Aspekt
lassen sich folgende Strategien ableiten:
Die Präferenzstrategie und
Die Preis-Mengen-Strategie
Es soll kurz darauf eingegangen werden, was diese Strategien für
Unternehmen aus dem erwerbswirtschaftlichen Bereich bedeuten. Bei
Nonprofit-Unternehmen stehen meist andere Aspekte im Vordergrund.
Darauf wird im Anschluß eingegangen.
1
Vgl. Becker, J., Marketing-Konzeption, München 1998, S. 165.
2
Vgl. Weis, H.-C., Marketing, Ludwigshafen 1997, S. 192.
3
Vgl. Becker, a. a. O., S. 177.
4
Vgl. Becker, a. a. O., S. 179.

Kapitel 2
Theoretische Grundlagen
20
2.4.1.2.1 Die Präferenzstrategie
Verfolgt ein Unternehmen die Präferenzstrategie, so bietet es dem
Konsumenten ein Produkt an, das qualitativ hochwertiger als andere
Produkte ist und zudem preislich gesehen im oberen Markt (gehobene
Preisklasse), seltener auch im mittleren Markt (Konsumpreisklasse),
angesiedelt ist.
1
Darum werden sie häufig auch als Markenartikelkonzept
bezeichnet. Diese Markenartikel bieten dem Abnehmer durch die bessere
Qualität neben der Befriedigung seiner Grundbedürfnisse auch einen
Zusatznutzen. Dadurch kann das Unternehmen Präferenzen beim
Abnehmer bilden, durch die dieser auch zur Zahlung eines höheren
Preises bereit ist.
2.4.1.2.2 Die Preis-Mengen-Strategie
Bei dieser Strategie wird weitestgehend auf präferenzbildende
Maßnahmen verzichtet. Durch die ständige Reduzierung der Kosten kann
das Unternehmen seinen Kunden die Produkte unter dem Preis der
Konkurrenz anbieten und so den Absatz steigern. Im Gegensatz zur
Präferenzstrategie befriedigt das Unternehmen demnach lediglich die
Grundbedürfnisse der Abnehmer, jedoch mit entsprechendem
Preisvorteil.
2
Aus diesem Grunde wird die Verfolgung dieser Strategie
auch als Niedrigpreis- oder Discountkonzept bezeichnet.
3
2.4.1.2.3 Überlegungen für den Nonprofit-Sektor
Unternehmen, die ein erwerbswirtschaftliches Ziel nur bedingt oder gar
nicht verfolgen, werden auf den Strategietyp der Preis-Mengen-Strategie
wohl eher nicht zurückkommen, da dieser mehr für Produkte mit geringem
Kundenbindungspotential in Frage kommt.
4
Hier steht jedoch klar die
Qualität der Produkte im Vordergrund. Die Unternehmen müssen daher
1
Vgl. Becker, J., Marketing-Konzeption, München 1998, S. 182.
2
Vgl. Meffert, H., Kundenbindung als Element moderner Wettbewerbsstrategien, Wiesbaden 1998,
S. 120.
3
Vgl. Becker, a. a. O., S. 214-217.
4
Vgl. Meffert, a. a. O., Wiesbaden 1998, S. 121.

Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Jahr
2000
ISBN (eBook)
9783832467036
ISBN (Paperback)
9783838667034
DOI
10.3239/9783832467036
Dateigröße
863 KB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Fachhochschule Aachen – Wirtschaft
Erscheinungsdatum
2003 (April)
Note
1,3
Schlagworte
marketingmanagement alumiaarbeit absolventenvereine bindung studierender marketingkonzeption
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Titel: Kontaktpflege - die wichtigste Verbindung zwischen Hochschule und Absolventen
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