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Konzept zur Integration von Online-Elementen in die Web-Präsenz des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften der Justus-Liebig-Universität Gießen zur Akquisition von Studierenden

©2005 Diplomarbeit 65 Seiten

Zusammenfassung

Inhaltsangabe:Problemstellung:
Die Aufgabe der Zentralen Vergabe für Studienplätze (ZVS) besteht darin, in Studiengängen mit bundesweiter Zulassungsbeschränkung Studienplätze zu verteilen. Zu diesen Studiengängen gehört bisher die BWL. Ab dem Wintersemester 2005 sollen die Universitäten und Fachhochschulen jedoch selbst ihre BWL-Studienplätze in Hessen vergeben. Die Hochschulen sind daher darauf angewiesen, wie viele und welche Studierende sich direkt bei ihnen bewerben und müssen nach einem eigenen Auswahlverfahren die Vergabe der Studienplätze organisieren. Für eine Hochschule ist es jedoch von grundlegender Bedeutung, dass Schüler sich überhaupt bei ihr bewerben. Genau wie ein Unternehmen Kunden gewinnen muss, werden die Bildungsstätten zukünftig Studierende akquirieren müssen.
Die Studierenden-Akquisition kann von Universitäten und Fachhochschulen sowohl „offline“ z. B. über Informationstage, Sonderveranstaltungen und Printmedien als auch „online“ über die Web-Präsenzen (Web Sites) betrieben werden. Zu unterscheiden ist ebenfalls, ob die Maßnahmen von der Hochschule zentral und allgemein oder von den einzelnen Fachbereichen speziell für deren Studiengänge durchgeführt werden. Vor diesem Hintergrund befasst sich die vorliegende Untersuchung mit der Studierenden-Akquisition des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften (FB 02) an der Justus-Liebig-Universität (JLU) Gießen. Ziel ist die Entwicklung eines Maßnahmenkonzepts zur Studierenden-Akquisition für die Web-Präsenz. Die Zielgruppe sind vor allem Schüler der 12. und 13. Jahrgangsstufe.
Eine erste Analyse der zentralen Web-Präsenz (Web Site) der JLU zeigt, dass ein solches Maßnahmenkonzept notwendig ist. Auf den Web-Seiten der JLU findet sich eine Fülle von Informationen, wie z. B. die Geschichte zur Justus-Liebig-Universität oder den Veranstaltungskalender. Alle Fachbereiche und Zentren werden dargestellt. Rechtliches, Beratung, Bewerbung, Förderung und Wohnen sind weitere Informationsquellen für Interessenten an einem Studium. Zu untersuchen ist jedoch, ob Schüler als Zielgruppe optisch und funktional ansprechend und mit einer angemessenen verständlichen Sprache adressiert werden. Eine Online-Bewerbungsmöglichkeit ist derzeit (Stand November 2004) nicht implementiert.
Das Portal des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften (WiWi-Portal) der JLU ist seit April 2002 online. Es verfügt über umfangreiche Informationen für derzeitige Studierende, da bspw. die Professuren viele interessante […]

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Tabellenverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

1 Problemstellung, Ziel und Aufbau der Arbeit

2 Situationsanalyse
2.1 Externe Situationsanalyse
2.1.1 Allgemeine externe Situationsanalyse
2.1.2 Branchenspezifische externe Situationsanalyse
2.1.3 Externe Situationsanalyse von typischen Konkurrenten
2.2 Interne Situationsanalyse
2.2.1 Interne Situationsanalyse offline
2.2.2 Interne Situationsanalyse online
2.3 Kritische Würdigung der Situationsanalyse

3 Strategische Zielvorgaben

4 Anforderungsanalyse
4.1 Fachliche Anforderungsanalyse
4.1.1 Fachliche Anforderungsanalyse aus Sicht der Zielgruppe
4.1.2 Fachliche Anforderungsanalyse aus Sicht des Fachbereichs 02
4.2 Organisatorische Anforderungsanalyse
4.2.1 Organisatorische Anforderungsanalyse aus Sicht der Zielgruppe
4.2.2 Organisatorische Anforderungsanalyse aus Sicht des Fachbereichs 02
4.3 Technische Anforderungsanalyse
4.3.1 Technische Anforderungsanalyse aus Sicht der Zielgruppe
4.3.2 Technische Anforderungsanalyse aus Sicht des Fachbereichs 02
4.4 Kritische Würdigung der Anforderungsanalyse

5 Prototypisches Konzept der Online-Elemente
5.1 Das WiWi-Portal
5.2 Das Bewerber-Center
5.3 Das Sub-Portal „Bewerbung“
5.4 Das Sub-Portal „Beratung“
5.5 Das Sub-Portal „Studium“
5.6 Das Sub-Portal „Die JLU Gießen“
5.7 Das Sub-Portal „Mein Portal“
5.8 Das Sub-Portal „Studentenleben“

6 Zusammenfassung und Ausblick

Anhang

Literaturverzeichnis

Eidesstattliche Erklärung

Abbildungsverzeichnis

Abb. 1: Startseite des FB 02 der JLU Gießen

Abb. 2: Die überarbeitete Startseite des WiWi-Portals

Abb. 3: Das Bewerber-Center

Abb. 4: Das Sub-Portal „Bewerbung“

Abb. 5: Das Sub-Portal „Beratung“

Abb. 6: Das Sub-Portal „Studium“

Abb. 7: Das Sub-Portal „Die JLU Gießen“

Abb. 8: Das Sub-Portal „Mein Portal“

Abb. 9: Das Sub-Portal „Studentenleben“

Tabellenverzeichnis

Tab. 1: Auswertung der Fragebögen aller Befragten

Tab. 2: Auswertung der Fragebögen von Studierenden

Tab. 3: Auswertung der Fragebögen von Schülern

Tab. 4: Online-Bewerbungsmöglichkeit bei Hochschulen

Tab. 5: Anzahl der Studienanfänger im Zeitablauf

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1 Problemstellung, Ziel und Aufbau der Arbeit

Die Aufgabe der Zentralen Vergabe für Studienplätze (ZVS) besteht darin, in Studien­gängen mit bundesweiter Zulassungsbe­schränkung Studienplätze zu verteilen. Zu die­sen Studiengängen gehört bisher die BWL. Ab dem Wintersemester 2005 sollen die Univer­sitäten und Fachhochschulen jedoch selbst ihre BWL-Studienplätze in Hessen verge­ben.[1] Die Hochschulen sind daher darauf angewiesen, wie viele und welche Studie­rende sich direkt bei ihnen bewerben und müssen nach einem ei­genen Auswahlverfah­ren die Ver­gabe der Studienplätze organisieren. Für eine Hochschule ist es jedoch von grundle­gender Bedeutung, dass Schüler sich überhaupt bei ihr bewerben. Genau wie ein Unter­nehmen Kunden gewin­nen muss, wer­den die Bildungsstätten zukünftig Studierende ak­qui­rieren müssen.

Die Studierenden-Akquisition kann von Universitäten und Fachhochschulen sowohl „off­line“ z. B. über In­formationstage, Sonderveranstaltungen und Printmedien als auch „online“ über die Web-Präsenzen (Web Sites) betrieben werden. Zu unterscheiden ist ebenfalls, ob die Maßnahmen von der Hochschule zentral und allgemein oder von den ein­zelnen Fachbereichen speziell für deren Studiengänge durchgeführt werden. Vor die­sem Hintergrund befasst sich die vorlie­gende Untersu­chung mit der Studierenden-Ak­quisition des Fachbereichs Wirtschafts­wissenschaften (FB 02) an der Justus-Liebig-Universität (JLU) Gießen. Ziel ist die Entwicklung eines Maßnahmenkonzepts zur Stu­dierenden-Akquisition für die Web-Präsenz. Die Ziel­gruppe sind vor allem Schüler der 12. und 13. Jahrgangsstufe.

Eine erste Analyse der zentralen Web-Präsenz (Web Site) der JLU[2] zeigt, dass ein sol­ches Maßnahmenkonzept notwendig ist. Auf den Web-Seiten der JLU findet sich eine Fülle von Infor­mationen, wie z. B. die Geschichte zur Justus-Liebig-Universität oder den Ver­anstaltungskalender. Alle Fachbereiche und Zentren werden dargestellt. Recht­liches, Be­ratung, Bewerbung, Förderung und Wohnen sind weitere Informationsquellen für Inte­ressenten an einem Studium. Zu untersuchen ist jedoch, ob Schüler als Ziel­gruppe op­tisch und funktional ansprechend und mit einer angemessenen verständ­lichen Sprache adressiert werden. Eine Online-Bewerbungsmöglichkeit ist derzeit (Stand No­vember 2004) nicht implementiert.

Das Portal des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften (WiWi-Portal) der JLU[3] ist seit April 2002 online. Es verfügt über umfangreiche Informationen für derzeitige Studie­rende, da bspw. die Professuren viele interessante Materialen für ihren jeweiligen Ar­beits­bereich ins Netz stellen. Die Zielgruppe der als Studierende noch zu akquirierenden Schüler wird jedoch im ge­samten WiWi-Portal nicht berücksichtigt.

Das WiWi-Portal sollte als Werbeträger und Informationsquelle dienen, um Schüler für den Studiengang der Wirtschaftswissenschaften an der JLU zu interessieren und die Aufnahme des Studiums zu unterstützen. Dazu ist es erforderlich, die betreffenden Aus­künfte, Mitteilungen und Funktionen zielgruppenadäquat bereitzustellen. Die Darstel­lung sollte übersichtlich, ansprechend und motivierend sein. Die derzeit verfügbaren In­formatio­nen, die auch Schüler auf dem WiWi-Portal erhalten, sind weder einladend an­geordnet noch für Schüler verständlich genug, um sich mit einem Studium der Wirt­schaftswis­senschaften an der JLU auseinandersetzen zu können. Hier muss ein ziel­gruppenorien­tierter, durchstrukturierter Bereich für „unerfahrene Studieninteres­senten“ entstehen.

Grundlagen und Anregungen für das in der vorliegenden Arbeit zu erstellende Maß­nahmenkonzept lassen sich aus den Web-Präsenzen der hessischen Hochschulen sowie den Wünschen der Studieninteressenten und der aktuell Studierenden gewinnen und werden mit eigenen Erkenntnissen erwei­tert.

„Web Site Engineering“ steht für die ingenieurmäßige Planung und Entwicklung einer Web Site. Es ist nötig, eine Situationsanalyse durchzuführen, strategische Ziel­vorgaben festzulegen und die entsprechenden Anforderungen an eine Web Site syste­matisch zu erarbeiten. Darauffolgend soll das System Web Site modelliert, in produktive Anwen­dungen umgesetzt sowie permanent gepflegt und weiterentwickelt werden.[4] Die Struktu­rierung eines Web-Site-Entwicklungsprozesses ist das Ziel eines Vorgehensmo­dells.[5]

In der vorliegenden Arbeit soll zunächst auf die Planungsphase eingegangen werden. Die Entwicklung eines Maßnahmenkonzeptes zur Online-Akquisition von Studierenden erfordert eine Darlegung, in wel­chem Sta­dium sich die JLU Gießen sowie mögliche Konkurrenten und Wettbewerber befinden. Die externe und interne Situationsana­lyse in Kapitel 2 dieser Ar­beit gibt dazu Auf­schluss. Der darauffolgende Abschnitt befasst sich mit den stra­tegischen Zielvorgaben des Maßnahmenkonzepts. Kapitel 4 beinhaltet als letzten Teil der Planungsphase eine Anforderungs­analyse für die Online-Elemente des FB 02 der JLU Gießen bzgl. fachli­cher, organisato­rischer und technischer Aspekte so­wohl aus Sicht der Zielgruppe als auch der des Fach­bereichs. Kapitel 5 ist das Kern­stück der Arbeit und stellt ein Konzept für ein Bewerber-Center des FB 02 vor. Der ab­schließende Gliederungspunkt 6 bietet dem Leser eine Zusammenfassung der be­arbei­teten Thematik und wirft einen Blick in die Zukunft.

2 Situationsanalyse

2.1 Externe Situationsanalyse

2.1.1 Allgemeine externe Situationsanalyse

Um eine allgemeine externe Situationsanalyse für die vorliegende Aufgabenstellung durchzuführen, bietet sich die PEST-Ana­lyse als geeignete Methode an. Faktoren, wel­che die Universität von außen beein­flussen, werden kategorisiert nach politischen (poli­tical), ökonomischen (economic), sozialen (social) und technischen (technological) Ge­sichtspunkten.[6]

Im politischen Umfeld der Universitäten bahnen sich weitreichende Änderungen an. Der Verwaltungsausschuss der ZVS hat am 27. Mai 2004 beschlossen, die Studien­plätze im Studiengang BWL ab dem Sommersemester 2005 nicht mehr zentral über die ZVS vergeben zu las­sen. Begründet wurde diese Entscheidung mit der unzureichenden Auslastung des Stu­diengangs an den Universitäten, wodurch kein Bedürfnis mehr für eine zentrale Ver­gabe der Studienplätze bestehe.[7]

Die ZVS bleibt in der Diskussion.[8] Teile der Bundesregierung dringen auf die Abschaf­fung, andere favorisieren eine Umwandlung zum Service-Center.[9] Die Auswahl der Be­werber soll künftig mehr den Hochschulen überlassen werden. Voraussetzungen sind transparente Auswahlkriterien und eine schnelle Entscheidung über die Bewerbungen.[10] Schon heute können Universitäten einen Teil ihrer Plätze frei vergeben,[11] was derzeit aber kaum genutzt wird. Ohne die zentrale Koordinierung durch die ZVS müssen Stu­dieninteressierte ein Mehrfaches an Bewerbungen schreiben und die Universitäten ein Vielfaches an solchen verarbeiten, da sich die interessierten Studierenden gleichzeitig an mehreren Hochschulen bewerben.[12]

Ökonomisch stehen die Universitäten somit im Wettbewerb um die Studierenden. Wie Unternehmen müssen sie um Kunden (Studierende) werben, um sie zu akquirieren. Des Weiteren müssen sie ein eigenes Auswahlverfahren entwickeln. Die Nachfrage der po­ten­tiellen Studierenden nach den Studienplätzen richtet sich nach der Attraktivität des Angebots der Hochschulen.

Im sozio-kulturellen Umfeld müssen Hochschulen lernen, Studenten als Kundschaft zu begreifen. Sie müssen daher mehr Präsenz nach außen zeigen und stehen in der Pflicht. Informationen sollten für die Interessenten nicht nur passiv hinterlegt werden, sondern ak­tiv ansprechen. Gelegenheiten bestünden z. B. in persönlichen Web-Logins mit per­sönlich relevanten Informationen.

Die technologischen Rahmenbedingungen scheinen wie geschaffen für die Implementie­rung eines geeigneten Bewerber-Centers sowie einer Online-Bewerbung zu sein. Das Internet bietet den Kanal, sowohl regional als auch überregional Studierende anzusprechen. Die Umsetzung stellt heutzutage keinerlei Probleme mehr dar, während sich noch vor einigen Jahren eine solche Möglichkeit nicht bot. Man kann hier daher von einer Enabler-Wirkung des Internets spre­chen.

2.1.2 Branchenspezifische externe Situationsanalyse

Etwas mehr als 200 staatliche Hochschulen bieten in Deutschland den Studiengang Wirt­schaft an. Eine Auflistung der betrachteten Universitäten und Fachhochschulen mit einem Fachbereich für Wirtschaftswissenschaften befindet sich im Anhang dieser Ar­beit.[13]

Von den 202 betrachteten branchenspezifischen Wettbewerbern haben bereits 51 (25,25%) die Möglichkeit implementiert, sich online bei der Hochschule zu bewerben. Die Mehrzahl bietet die­sen Service zur Zeit noch nicht an (74,75 %).[14] Bewerber haben bspw. an der TU Berlin die Möglichkeit, von jedem PC mit Internet-Verbindung aus ihre Daten einzugeben und online abzusenden. Die Daten werden unmittelbar überprüft und widersprüchliche An­gaben dem Interessent gemeldet. Auf diese Weise soll erreicht werden, fehlerhafte Be­werbungen zu vermeiden und das Bewerbungsverfahren zu be­schleunigen. Aus rechtli­chen Gründen muss der online ausgefüllte Antrag noch ausge­druckt und unterschrieben werden.[15] Auch an der Universität Würzburg „können Studien­interessenten online vorstel­lig werden“[16] und die RWTH Aachen wirbt mit der Online-Einschreibung, „da­mit Sie nicht länger Schlange stehen.“[17] Um die Formular­berge und Warteschlangen zu minimieren, implementieren immer mehr Hochschulen wie z. B. auch die TU Dresden oder die Hochschule Harz[18] eine Online-Bewerbungsmög­lichkeit.[19]

Die Universität Mannheim ist in den Schwerpunkten Wirtschafts- und Sozialwissen­schaften bundesweit führend, was zahlreiche Ranking-Erfolge[20] der letzten Jahre bele­gen.[21] Vom Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) als Best-Practise-Hochschule 2003[22] ausgezeichnet, zeigte sie sich als Vorreiter bei der Studierendenauswahl, da seit Anfang der 90er Jahre die Erstsemester selbst ausgewählt wurden. Als erste Universität in Baden-Württemberg bot Mannheim dabei die Möglichkeit, sich über das Internet zu bewerben.[23]

Viele Hochschulen bieten ein Portal für Schüler und Studieninteressierte mit Informa­tio­nen rund um das Studium und den jeweiligen Studienort. Was die Qualität anbelangt, differieren diese Angaben jedoch erheblich.

In der BWL ist bei der Zahl der Studienanfänger in Deutschland weiter eine starke Nachfrage zu beobachten. Im Jahr 2003 begannen in Deutschland 39.100 Personen mit dem Studium. Von Mitte der Neunziger bis heute haben die Zahlen kontinuierlich zuge­nommen. Im Jahr 2003 starteten in Hessen 2.928 Studienanfänger ihre wirt­schaftswis­senschaftliche Ausbildung in der BWL. Auch in Hessen ist ein Anstieg in den vergange­nen Jahren zu erkennen. Setzt sich dieser Trend fort, so werden vermutlich mehr als 3000 Personen im Jahr 2005 ihr Studium der BWL in Hessen aufnehmen.[24]

2.1.3 Externe Situationsanalyse von typischen Konkurrenten

Zunächst sind die Konkurrenten zu definieren, die im Wettbewerb mit der JLU Gießen und dem dortigen Fachbereich Wirtschaftswissenschaften um potentielle Studierende stehen. Generell sind staatliche Präsenzhochschulen die direkten Wettbewerber. Die vorliegende Arbeit begrenzt sich be­wusst auf eine nationale Betrachtung.

Die Hochschulen fallen in die Hoheitsbereiche der Bundesländer. Zur Begrenzung der vorliegenden Konkurrenten-Analyse wird sich daher auf die Fachhochschule Gießen-Fried­berg, die Universität Frankfurt, die Technische Universität Darmstadt, die Phi­lipps-Universität Marburg sowie die Universität-Gesamthochschule Kassel beschränkt. Die Fachhochschule Gießen-Friedberg und die Phi­lipps-Universität Marburg sind die direkten Konkurrenten im mittelhessischen Raum. Die Universitäten Frankfurt, Kassel und Darmstadt befinden sich im weiteren hessischen Umfeld. Für Schüler, die in Hes­sen akademisch ausgebildet werden wollen, stellt sich die Frage, von welcher Web-­Prä­senz hessi­scher Hochschulen sie sich am Meisten angesprochen fühlen.

Um die Web-Auftritte der ausgewählten Hochschulen und deren Fachbereiche für Wirt­schaftswissenschaften in einer ersten Annäherung vergleichend beurteilen zu können, wurde ein Fragebogen[25] entworfen. Dieser wurde von insgesamt 96 Personen beantwor­tet, die sich zuvor auf den Web-Präsenzen der hessischen Hochschulen informierten. Die Auswertung ist in zwei Teile gegliedert. Zunächst erfolgt sie für sämtliche Befragte, danach werden diese in zwei Gruppen aufgeteilt. Zum Einen in die der aktuellen und ehemaligen Studierenden (39 Befragte) und zum Anderen in die der Schüler und Stu­dieninteressenten (57 Befragte). Gemeinsamkeiten und Unterschiede werden untersucht. Neben den zentralen Seiten der oben genannten Konkurrenten und deren Fachbereiche für Wirtschaftswissenschaften waren die zentralen Seiten der JLU Gießen sowie explizit die des FB 02 der JLU Gießen die Untersuchungsobjekte.

Im Fragebogen wurden fünf Thesen aufgestellt, zu denen die Befragten in einer fünfstu­figen Skala ihre Zustimmung oder Ablehnung ausdrücken konnten. Im letzten Teil der Untersuchung wurde eine offene Frage formuliert. Ziel hierbei war es, den Probanden die Möglichkeit zu geben ihre eigene Kreativität stärker ausdrücken zu können und so ihre subjektiven Verbesserungsvorschläge für die Web-Seiten besser in Erfahrung zu bringen. Zur Aus­wertung anzumerken bleibt, dass die Universität Frankfurt seit dem 18.10.2004 ihren überarbeiteten Web-Auftritt anbietet. Die Umfragen nach der Neu­gestaltung schnitten signi­fikant besser ab.

Auf den folgenden Seiten zeigen Tabellen die Auswertungen der Befragung für die je­weiligen betrachteten Gruppen. Die Überschriften der Spalten der Tabellen zeigen in Schlagworten die beurteilte These. Die Zeilen verweisen auf die Web-Seiten der jewei­ligen Hochschulen. Die Zahlen sind Durchschnittswerte der betrachteten Befragten. Eine volle Zustimmung zu einer der aufgestellten Thesen im Fragebogen wurde mit 5 (sehr gut), eine volle Ablehnung mit 1 (mangelhaft) usw. gewichtet.

Die erste These beinhaltete die Frage nach den optischen Eindrücken der Personen auf den jeweiligen Web-Seiten der Hochschulen. Hierbei schnitten die der Universität Frankfurt und deren Fachbereich Wirtschaftswissenschaften am Besten ab. Vor allem nach der Neugestaltung des Auftritts zeigten sie sich bzgl. der optischen Eindrücke als Testsieger und wurden mit „gut“ (Ø 4,04) bewertet. Die zentralen Seiten der JLU Gie­ßen (Ø 3,53) sowie die der Universität Marburg und deren Fachbereich Wirtschaftswis­senschaften (Ø 3,43) folgten. Nahezu gleichauf wurden die Web-Seiten der Universität Darmstadt und deren Fachbereich Wirtschaftswissenschaften (Ø 3,23) sowie der Uni­versität Kassel (Ø 3,22) beurteilt. Der FB 02 der JLU Gießen nahm lediglich den sechsten Platz ein (Ø 3,10). Dies ist bemerkenswert, da trotz ähnlichem Layout die Sei­ten des FB 02 der JLU Gießen doch signifikant schlechter abschneiden als die zentralen Seiten der JLU. Die Fachhoch­schule Gießen-Friedberg sagte den Probanden optisch am Wenigsten zu (Ø 2,77).

Die zweite These orientierte sich an den funktionalen Eindrücken der Web-Seiten auf die Befragten. Primus wur­den erneut die der Universität Frankfurt und deren Fachbe­reich Wirtschaftswissenschaften (Ø 4,14). Sehr ähnliche Ergebnisse erzielten in der Untersuchung die der Universität Darmstadt (Ø 3,66), der JLU Gießen (Ø 3,65), des FB 02 der JLU Gießen (Ø 3,65) und die der Universität Kassel (Ø 3,65). Knapp dahinter belegten die Seiten der Universität Marburg und deren Fachbereich für Wirtschaftswis­senschaften den sechsten Platz (Ø 3,57). Fühlbar schwächer werden die Befragten von dem Web-Auftritt der FH Gießen-Friedberg funktional angesprochen (Ø 2,95).

Die Verständlichkeit der verwendeten Sprache auf den Web-Seiten war Gegenstand der dritten These. Es zeigte sich, dass sämtliche Seiten der Hochschulen einen guten und verständli­chen Eindruck auf die Probanden machten. Alle Hochschulen bekamen für die zentralen Web­-Seiten und die deren Fachbereiche Wirtschaftswissenschaften in These 3 die höchste Bewertung der gesamten Befragung. Mit 3,99 als schlechtestem (FH Gie­ßen-Friedberg) und 4,33 als bestem Durchschnittswert (Universität Frankfurt) lagen die Ergebnisse eng beieinander.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tab. 1: Auswertung der Fragebögen aller Befragten

Ob sich die Befragten von den Web-Seiten der jeweiligen Hochschulen adressiert und angesprochen fühlten, sollte These 4 hervorbringen. Herauszuheben war, dass die Uni­versität Frankfurt mit ihren zentralen Seiten und denen des Fachbereichs Wirtschafts­wissenschaften unangefochten den ersten Platz belegte (Ø 3,96). Mit Abstand folgten die der Universität Kassel und deren Fachbereich Wirtschaftswissenschaften (Ø 3,65) und die zentralen Seiten der JLU Gießen (Ø 3,57). Die Ränge vier, fünf und sechs er­hielten der FB 02 der JLU Gießen (Ø 3,34), die Universität Darmstadt (Ø 3,31) sowie die Universität Marburg (Ø 3,27). Die zentralen Seiten der FH Gießen-Friedberg sowie deren Fachbereich für Wirtschaftswissenschaften fanden hierbei nur wenig Zustimmung und wurden abgeschlagen Schlusslicht (Ø 2,80).

Das letzte anzukreuzende These fragte nach dem Gesamteindruck der Probanden von den Web-Seiten. Am Besten schnitten die der Universität Frankfurt und deren Fachbe­reich Wirtschaftswissenschaften ab, die somit in allen fünf Thesen Testsieger wurde (Ø 3,89). Die zentralen Seiten der JLU Gießen konnten den zweiten Platz erringen (Ø 3,46). Die Universität Kassel und deren Fachbereich Wirtschaftswissenschaf­ten (Ø 3,29) und der FB 02 der JLU Gießen (Ø 3,24) folgten bereits mit einigem Abstand. In dieser abschließenden These lagen die Universität Darmstadt und die Universität Mar­burg inkl. deren Fachbereiche Wirtschaftswissenschaften gleichauf (Ø 3,14). Den Schluss bildete erneut der Web-Auftritt der FH Gießen-Friedberg (Ø 2,70).

Ein Gesamtergebnis der Untersuchung wird erzielt, wenn sämtliche anzukreuzenden Antworten gewichtet und addiert werden. Die Auswertung der Fragebögen aller Be­fragten brachte die Universität Frankfurt und deren Fachbereich Wirtschaftswissen­schaften (Ø 4,07) als klaren Testsieger hervor. Die Antworten zeigten im Schnitt einen „guten“ Web-Auftritt der Hochschule. Mit einigem Abstand rangierten die zentralen Seiten der JLU Gießen (Ø 3,67) auf dem zweiten Platz vor der Universität Kassel (Ø 3,57). Den gleichen Schnitt erreichten die Universitäten von Darmstadt und Marburg sowie deren Fachbereiche Wirtschaftswissenschaften (Ø 3,51), die somit gemeinsam Rang vier belegten. Vorletzter wurde der FB 02 der JLU Gießen (Ø 3,47) vor dem Auf­tritt der FH Gießen-Friedberg, der in sämtlichen Kategorien als Schwächster beurteilt wurde (Ø 3,04).

Eine offene Frage nach Verbesserungsvorschlägen für die jeweiligen Seiten der Hoch­schulen schließt den Fragebogen ab. Die Ideen der Befragten waren vielfältig. Hauptas­pekte waren hierbei Anmerkungen zur Navigation und zur Optik. Häufig wurde bemän­gelt, dass es zu lange dauere, bis die eigentlich gewünschte Information erhalten wurde. Dies ist u. a. darauf zurückzuführen, dass einige Seiten, wie die des Fachbereichs 02 der JLU Gießen, keine ansprechenden Portale oder zumindest Verweise für Studieninteres­sierte bereitstellen. In Fragen der Optik standen die Farbwahl sowie die Auswahl von Fotos im Vordergrund.

Im zweiten Teil der Auswertung werden Unterschiede und Gemeinsamkeiten der Ant­worten von aktuellen und ehemaligen Studierenden auf der einen (Vgl. Tab. 2) und Schülern und daher potentiellen Studierenden auf der anderen Seite (Vgl. Tab. 3) be­trachtet.

Schaut man zunächst die Durchschnitts-Werte aller Seiten an, fällt auf, dass die Schüler (Ø 3,49) im Gegensatz zu den Studierenden (Ø 3,64) kritischer urteilten. Die Rangfolge der jeweiligen Universitäten differiert. In der Summe weisen beide Gruppen die Univer­sität Frankfurt und deren Fachbereich Wirtschaftswissen­schaften deutlich als Testsieger aus. Unter Berücksichtigung der kritischeren Sichtweise der Schüler beeindruckt der durchschnittliche Wert von 4,14 in Summe hierbei besonders. Auch der Verlierer der Befragung ist bei beiden Gruppen eindeutig. Die FH Gießen-Friedberg schließt das Feld jeweils deutlich als Letzter ab.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tab. 2: Auswertung der Fragebögen von Studierenden

Interessant ist das Abschneiden der Universität Marburg. Während die Studierenden den Auftritt insgesamt nicht sehr positiv beurteilen und auf dem sechsten Rang einordnen (Ø 3,35), sehen die Schüler ihn als durchaus gelungen und auf Rang zwei (Ø 3,61). Die zentralen Seiten der JLU Gießen erzielen in beiden Gruppen ein ordentliches Ergebnis. Die befragten Studierenden rekrutierten sich größtenteils von der JLU. Diese stuften den Auftritt ihrer Hochschule auf dem zweiten Rang ein (Ø 3,83). Doch auch die Schü­ler konnten sich mit dem Auftritt anfreunden und er konnte hinter Marburg den dritten Rang erringen (Ø 3,56).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tab. 3: Auswertung der Fragebögen von Schülern

Die Universität Kassel und deren Fachbereich Wirtschaftswissenschaften schaffte es in der Befragung als Einzige, in einer Kategorie die Universität Frankfurt von der Spitzen­position zu verdrängen. Die Studierenden empfanden das Interesse der Universität am Studieninteressenten als größer. Insgesamt stuften die Studierenden die Seiten zusam­men mit der JLU Gießen auf den zweiten Rang ein (Ø 3,83). Bei den Schülern erzielte die nordhessische Universität jedoch nur Platz fünf. Die Universität Darmstadt und de­ren Fachbereich Wirtschaftswissenschaften rangiert bei beiden Gruppen im Mittelfeld. Bei den Studierenden (Ø 3,64) reichte es nur zu einem fünften, bei den Schülern (Ø 3,42) zu einem vierten Platz.

Erstaunlich war das Abschneiden des Untersuchungsobjektes der vorliegenden Arbeit: Der Web-Auftritt des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften der JLU Gießen (FB 02). Die Studierenden bewerteten diesen mit einem Durchschnitt von 3,76 recht positiv und ordneten ihn an Position vier ein. Die in dieser Arbeit thematisierte Zielgruppe betrach­tete die Web-Präsenz jedoch deutlich kritischer. Mit 3,27 im Durchschnitt wurde der sechste Rang erzielt. Dieses schwache Abschneiden bedarf einer Erarbeitung von Maß­nahmen, um sich für Schüler attraktiver zu präsentieren.

2.2 Interne Situationsanalyse

2.2.1 Interne Situationsanalyse offline

Die interne Situationsanalyse soll darlegen, in welcher Situation sich der Fachbereich Wirtschaftswissenschaften der JLU Gießen (FB 02) befindet. „Offline“ steht für die Ana­lyse außerhalb des Internets. Hier wird bereits eine Vielfalt von Aktivitäten ange­boten, die der Studierenden-Akquisition dienen können. Nachfolgend werden diejeni­gen betrachtet, die den potentiellen Studierenden ei­nen besonderen Nutzen bringen können.

Der Wiwi-Tag ist ein Campus-Fest und stellt einen Tag der Begegnung dar. Er findet alle zwei Jahre statt und jährte sich im Mai 2003 zum dritten Mal. Auf dem Campus-Gelände des Fachbereichs begann der Tag mit einem informativen Fachprogramm und klang mit einigen Vorführungen im Rahmen einer großen Feier zu später Stunde aus. Unter den derzeitigen und ehemaligen Studierenden steht der Wiwi-Tag hoch im Kurs. Auch sind Studieninteressierte an diesem Tag gerne gesehen und können den FB 02 von vielen Seiten kennen lernen.

Eine Vielzahl von Broschüren, Informationsheften und Flugblättern über die Universität Gießen im Allgemeinen und den FB 02 im Speziellen sind bspw. im Prüfungsamt des FB 02 zu er­halten. Besonders wichtig für Studieninteressenten ist der Studienführer der Wirtschaftswissenschaften, der über den Studiengang (Aufbau, Schwerpunkte etc.) be­richtet. Im Hauptgebäude des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften der JLU Gießen sind an diversen Informationstafeln weitere Auskünfte wie z. B. zu Initiativen, Festen oder besonderen Veranstaltungen einzuholen.

Ansprechpartner für Informationen zu einem Studium der BWL am FB 02 der JLU Gießen sind „offline“ an mehre­ren Stellen zu erreichen. Fragen zu dem Inhalt des Studi­ums, zum Aufbau oder zur Organisation können im Rahmen eines Gesprächs mit Stu­dien­dekan Prof. Dr. Franz-Rudolf Esch oder einem seiner Mitarbeiter beantwortet wer­den.[26] Auch die Fachschaft oder das Prüfungsamt des Fachbereichs sind kompetente An­laufstellen.

Am 26./27. Januar 2005 fanden die „Hochschulinformationstage“ an der JLU Gießen und dem FB 02 statt. Diese regelmäßig Ende Januar eingerichteten Tage zielen auf die „Studenten von morgen“. Die Interessenten haben die Möglichkeit, eine Vielzahl an In­formatio­nen wie zum Stu­dienaufbau, den erforderlichen Vorkenntnissen, den For­schungsaktivitäten oder dem jeweiligen Arbeitsmarkt zu erhalten. Auch werden Vor­träge und Vorlesungen zum Besuch ange­boten.[27]

Um die Kommunikation zwischen den Schulen und der JLU Gießen weiter zu verbes­sern, wur­den im November 2004 die sogenannten „Fach-Tage“ durchgeführt. Die Uni­versität lud die Fachsprecher der Oberstufen-Schulen des Einzugsgebietes der JLU Gie­ßen ein, um sie über die Situation an der Hochschule zu informie­ren. Da die Adressaten den künftigen Studierenden als Wegbegleiter beim Übergang von der Schule zur Hoch­schule beratend zur Seite stehen, kann die JLU Gießen von die­sem kollegialen Aus­tausch profitieren.[28]

Auch in den Printmedien ist die JLU Gießen laufend vertreten. Neben den Beiträgen der regionalen Tageszeitungen erscheinen weitere Zeitschriften, die über die speziellen Hoch­schulbelange informie­ren. Mit „Unicum“[29], „Audimax“[30] oder den „Wiwi-News“[31] des Fachbe­reichs Wirtschaftswissenschaften an der JLU Gießen seien an dieser Stelle nur einige Beispiele genannt.

2.2.2 Interne Situationsanalyse online

Der Online-Auftritt der Universität Gießen im Allgemeinen wie auch der des FB 02 im Spe­ziellen werden in diesem Kapitel untersucht.

Die JLU Gießen bietet auf ihrer zentralen Web-Seite den gut sichtbaren Link „Ziel­grup­pen“. Von dort gelangt man zügig in ein Sub-Portal für Schüler. Das Portal besitzt eine klare Struktur und einfache Navigation. Der User muss jedoch scrollen, um alle Menü­punkte lesen bzw. anklicken zu können. Die Seite ist daher nur bedingt übersichtlich und vor allem nicht einladend angeordnet. Dennoch haben Studieninte­res­senten die Möglichkeit, problemlos und schnell an den Großteil der von ihnen ge­wünschten In­formationen zu kommen.

Eine passive Abfrage der Auskünfte ist reibungslos möglich. Doch weder werden ein per­sönlicher Login noch auf einen Studieninteressenten zugeschnittene Informationen ge­boten. Auch eine Online-Bewerbungsmöglichkeit ist nicht gegeben.

Im Rahmen der durchgeführten Befragung schneiden die zentralen Seiten der JLU Gie­ßen recht gut ab. Optisch fühlt sich die Mehrheit durchaus angesprochen, obwohl dort Verbesserungspotential zu liegen scheint. Eine frischere Farbwahl wurde des Öfteren gefordert. Da die Eindrücke bzgl. des Layouts subjektiver Art sind, kann man mit der Beurteilung zufrieden sein. Ein einheitliches Corporate Design ist nicht gegeben. Die Seiten differieren je nach Ersteller und Erstellungsdatum in ihrem optischen Erschei­nungsbild. Allerdings folgen sie mittlerweile einheitlichen Richtlinien[32], so dass neuer­stellte Seiten einheitlich aufgebaut sind und die gleiche Struktur besitzen.

Bei der Funktionalität erzielen die Seiten erneut gute Werte. Die Probanden waren über­wiegend der Meinung, dass alle gewünschten Informationen zügig und logisch zu errei­chen sind. Positiv wurde hervorgehoben, dass die JLU Gießen über eine übersichtliche Sitemap wie auch eine gute Suchfunktion verfügt, die das Surfen angenehm erleichtern. Auch die verwendete Sprache auf den Seiten scheint der Zielgruppe ange­messen zu sein. Die vermittelten Informationen sind klar und verständlich.

Insgesamt bleibt festzuhalten, dass aus den Fragebögen hervorgeht, dass die JLU Gie­ßen mit ih­rer Web-Präsenz im Vergleich zu den hessischen Hochschulen recht gut im Rennen liegt. Die Be­fragten fühlen sich von der Universität mittels ihrer Web-Seiten und damit von der Hoch­schule angesprochen. Dennoch bleibt Verbesserungspotential.

Das WiWi-Portal des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften der JLU Gießen ist on­line die zentrale Anlaufstelle für Studieninteressente der Wirtschaftswissenschaften an der Universität Gießen. Dort kann man sich umfassend und aktuell informieren. Durch ein anspre­chendes Lay­out und eine einfache Navigation lädt das Portal zum Weitersur­fen ein. News, Downloads, Sonderveranstaltungen u. v. m. werden über alle Professu­ren, das Prü­fungsamt und die Studienschwerpunkte aggregiert vorgefunden. Der „One-Stop“ auf dem WiWi-Portal bietet alles aus einer Hand.[33]

Für den Studieninteressenten gibt es jedoch keine spezifische Übersichtsseite. Viele für diese Zielgruppe nützlichen Informationen befinden sich hinter dem Link „Erstsemes­ter-Infos“. Ein ähnliches Sub-Portal für Schüler wäre wünschenswert.

Direkt und zielgerichtet passiert online für den künftigen Kunden wenig. Informationen werden mit Ausnahme für die hier betrachtete Zielgruppe übersichtlich präsentiert. Doch dieser Passivität steht keinerlei Aktivität, auch für den potentiellen Studierenden, gegenüber.

Die Seiten des FB 02 sind denen der JLU optisch zwar ähnlich, jedoch nicht identisch. Das Layout scheint aus Sicht der Probanden in Ordnung, jedoch insgesamt verbesse­rungsfähig. Vor allem wird die sparsame Verwendung von Bildern kritisiert. Die Seiten erhalten im Rahmen der funktionellen Verwendung ähnliche Noten. Die gewählte Spra­che wird positiv bewertet und im Großen und Ganzen wird die Seite zwar akzeptiert, doch bleibt die kritische Beurteilung durch die Gruppe der Schüler.

2.3 Kritische Würdigung der Situationsanalyse

Die externe Situationsanalyse zeigt, dass der FB 02 reagieren sollte. Die PEST-Analyse brachte das Ergebnis, dass sämtliche Umfeldfaktoren dafür sprechen, das Be­werber-Center weiter zu verbessern und eine Bewerbungsmöglichkeit im Internet anzu­bieten.

Branchenspezifisch bleibt festzuhalten, dass nicht wenige Hochschulen bereits ein um­fangreiches und übersichtliches Bewerber-Center z. T. mit Online-Bewerbungsmög­lichkeit implementiert haben. Der Studieninteressent muss noch mehr als Kunde begrif­fen werden.

Im Vergleich mit typischen Konkurrenten schneiden die Web-Seiten des FB 02 mittel­mäßig ab. Das dürftige Auf­treten anderer hessischer Hochschulen darf jedoch nicht zum „Schönreden“ der eigenen Situation dienen. Andere Hochschulen und Fachbereiche wie bspw. Frankfurt oder im weiteren Bundesgebiet schei­nen voraus zu sein.

[...]


[1] Vgl. o.V.: BWL-Studienplätze nicht mehr zentral vergeben, Online im Internet: http://www.faz.net/s/Rub28FC768942F34C5B8297CC6E16FFC8B4/Doc~E5BAAFD26C8CA4DCAB265947482D2453A~ATpl~Ecommon~Scontent.html, 27.05.2004.

[2] Vgl. http://www.uni-giessen.de.

[3] Vgl. http://wiwi.uni-giessen.de.

[4] Vgl. Schwickert, Axel C.: Web Site Engineering – Ein Komponentenmodell, in: Arbeitspapiere WI, Nr. 12/1998, Hrsg.: Lehrstuhl für Allg. BWL und Wirtschaftsinformatik, Johannes Gutenberg-Universität: Mainz 1998, S. 6.

[5] Vgl. Wild, Martin; Schwickert, Axel C.: Web-Site-spezifisches Requirements Engineering – Ein Formalisierungsansatz, in: Arbeitspapiere WI, Nr. 4/2000, Hrsg.: Lehrstuhl für Allg. BWL und Wirtschaftsinformatik, Johannes Gutenberg-Universität: Mainz 2000, S. 5.

[6] Vgl. o.V.: PEST Analyse, Online im Internet: http://www.unister.de/Unister/wissen/sf_lexikon/skript_drucken8954_0_stichwort.html, 10.10.2004.

[7] Vgl. o.V.: Pressemitteilung der ZVS Nr. 4/2004, Online im Internet: http://www.zvs.de, 27.05.2004.

[8] Vgl. o.V.: Presseschau: Zentrale Studienvergabe in der Diskussion, Online im Internet: http://www.zvs.de, 10.10.2004. Vgl. dazu auch o.V.: ZVS wird doch nicht abgeschafft, Online im Internet: http://www.sueddeutsche.de/jobkarriere/berufstudium/artikel/735/25710/print.html, 29.01.2004. Vgl. auch Kühne, Anja: Unis im Goldrausch, in: Der Tagesspiegel, Online im Internet: http://www.tagesspiegel.de/wissen-forschen/index.asp?gotos=http://archiv.tagesspiegel.de/archiv/02.02.2004/957116.asp, 02.02.2004.

[9] Vgl. o.V.: Unis sollen sich Studenten selbst aussuchen können, Online im Internet: http://www.sueddeutsche.de/jobkarriere/berufstudium/artikel/29/28001/print.html, 08.03.2004.

[10] Vgl. Pache, Timo; Krägenow, Timm: Bundesregierung will ZVS kippen, in: Financial Times Deutschland, 28.01.2004, S. 1.

[11] Vgl. Pache, Timo: Union und Länder beharren auf ZVS, in: Financial Times Deutschland, 29.01.2004, S. 14.

[12] Vgl. o.V.: Pressemitteilung der ZVS Nr. 2/2004, Online im Internet: http://www.zvs.de, 30.01.2004.

[13] Siehe Anhang 1.

[14] Stand: 06.10.2004.

[15] Vgl. o.V.: Berlin: Bewerbungen für TU-Studium auch online möglich - Jetzt keinen Fehler machen..., Online im Internet: http://www.einstieg.com/index.php?article=1590&rubric=0, 05.07.2004.

[16] o.V.: Studieninteressenten können online vorstellig werden, Pressemitteilung der Universität Würzburg Nr. 035/2004, Online im Internet: http://www.uni-wuerzburg.de/presse/mitteilungen/p04-035w.html, 01.06.2004.

[17] o.V.: Online-Einschreibung, Online im Internet:

http://www.rwth-aachen.de/zentral/abt12_onlineeinschreibung.htm, 04.10.2004.

[18] Vgl. o.V.: Online-Bewerbung, Online im Internet:

http://www.fh-harz.de/Verw/SS/i_amt/bewerber_onlinebewerbung.html, 15.04.2004.

[19] Vgl. o.V.: Benutzerfreundlichere Uni-Verwaltung in Dresden – Genervt von langen Einschreibeschlangen, Online im Internet: http://www.einstieg.com/index.php?article=1324&rubric=0, 10.03.2004.

[20] Einzusehen Online im Internet: http://www.dashochschulranking.de.

[21] Vgl. o.V.: Hochschulportraits – Universität Mannheim, Online im Internet: http://www.einstieg.com/index.php?rubric=0&category=Hochschulen&group=3&schlagwort=mannheim&article=1752, 01.09.2004.

[22] http://www.uni-mannheim.de/rektorat/p/10.html.

[23] Vgl. o.V.: Vorreiter bei der Studierendenauswahl: Generelle Bewerbungspflicht. Online Bewerbung möglich, Online im Internet: http://www.uni-protokolle.de/nachrichten/id/36232, 02.07.2004.

[24] Siehe Anhang 2.

[25] Siehe Anhang 3.

[26] http://wiwi.uni-giessen.de/home/fb02/studienfachberatung.

[27] Vgl. http://www.uni-giessen.de/studium/studienwahl/hit.shtml.

[28] Vgl. http://www.uni-giessen.de/studium/fach-tag.

[29] Vgl. http://www.unicum.de.

[30] Vgl. http://www.audimax.de.

[31] Vgl. http://wiwi.uni-giessen.de/home/Fachschaft02/WiWi-News.

[32] Vgl. http://www.uni-giessen.de/uni/hilfe.

[33] Vgl. http:wiwi.uni-giessen.de/home/FB02/mentorship.

Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Jahr
2005
ISBN (eBook)
9783832440633
ISBN (Paperback)
9783838640631
DOI
10.3239/9783832440633
Dateigröße
617 KB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Justus-Liebig-Universität Gießen – Wirtschaftswissenschaften
Erscheinungsdatum
2005 (Januar)
Note
1,3
Schlagworte
umfrage web-seiten hochschulen vergleich situationsanalyse gießen anforderungsanalyse online-bewerbung
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Titel: Konzept zur Integration von Online-Elementen in die Web-Präsenz des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften der Justus-Liebig-Universität Gießen zur Akquisition von Studierenden
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