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Betriebswirtschaftliche, technische und rechtliche Merkmale beim Einsatz von Mail & Collaboration Lösungen in der Public Cloud

©2013 Bachelorarbeit 60 Seiten

Zusammenfassung

Im Kontext zunehmender Digitalisierung und Vernetzung von Arbeitsprozessen sind effektive IT-Kollaborationslösungen heutzutage ein kritischer Erfolgsfaktor für den Unternehmenserfolg. Unternehmensentscheidungen stehen häufig unter enormen Zeitdruck, so dass effiziente Kommunikationssysteme erforderlich sind, um diesen Herausforderungen gerecht zu werden.
Die globale Geschäftswelt erfordert zudem, dass Mitarbeiter ihre Tätigkeiten auch außerhalb der Unternehmensgrenzen bewältigen müssen. Dabei können die Entfernung und der Zeitverlust jede Art der Entscheidungsfindung verlangsamen.
Durch die Implementierung des „Cloud Computing“ Paradigma können solche Szenarien schneller und kostengünstiger umgesetzt werden.
Das Ziel dieser Arbeit ist die Untersuchung einer cloud-basierten Kollaboration aus wirtschaftlicher, technischer und rechtlicher Sicht.

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Public Cloud ... 19
Community Cloud ... 20
Hybrid Cloud ... 20
2.5 Rechtliche Grundlagen ... 21
2.5.1 Informationssicherheit ... 21
2.5.2 Datenschutz ... 25
3. Cloud-basierte Mail & Kollaboration ... 29
3.1 Einführung ... 29
3.2 Wirtschaftliche Betrachtung ... 31
3.2.1 TCO-Vergleich (On-Premise vs. On Demand) ... 31
3.2.2 Chancen, Risiken und Unterschiede ... 36
3.3 Technische Betrachtung ... 41
3.3.1 Technische Architektur von SaaS ... 41
3.3.2 Technische Eigenschaften von SaaS ... 43
3.3.3 Standards für Informationsaustausch und Kommunikation ... 44
3.4 Rechtliche Betrachtung ... 45
3.4.1 Telekommunikationsgesetz ... 45
4. Bring your own device (BYOD) ... 45
4.1 Wirtschaftliche Betrachtung ... 48
4.1.1 Chancen und Risiken ... 48
4.2 Technische Betrachtung ... 50
4.2.1 Mobile Device Management ... 50
4.3 Rechtliche Betrachtung ... 53
5. Zusammenfassung ... 56
Abbildungsverzeichnis ... 58
Tabellenverzeichnis ... 59
Literaturverzeichnis ... 60
Abkürzungsverzeichnis ... 62

1. Einleitung
1.1 Ziel der Bachelorarbeit
Im Kontext zunehmender Digitalisierung und Vernetzung von Arbeitsprozessen
sind effektive IT-Kollaborationslösungen heutzutage ein kritischer Erfolgsfaktor
für den Unternehmenserfolg.
Unternehmensentscheidungen stehen häufig unter enormen Zeitdruck, so dass
effiziente Kommunikationssysteme erforderlich sind, um diesen Herausforde-
rungen gerecht zu werden.
Die globale Geschäftswelt erfordert zudem, dass Mitarbeiter ihre Tätigkeiten
auch außerhalb der Unternehmensgrenzen bewältigen müssen. Dabei können
die Entfernung und der Zeitverlust jede Art der Entscheidungsfindung verlang-
samen.
Durch die Implementierung des ,,Cloud Computing" Paradigma können solche
Szenarien schneller und kostengünstiger umgesetzt werden.
Das Ziel dieser Arbeit ist die Untersuchung einer cloud-basierten Kollaboration
aus wirtschaftlicher, technischer und rechtlicher Sicht.
1.2 Aufbau der Bachelorarbeit
Die vorliegende Bachelorarbeit ist in fünf Kapitel unterteilt. Die Zusammenset-
zung der einzelnen Kapitel besteht aus folgenden Inhalten:
Nach der Einleitung mit dem Ziel und dem Aufbau der Bachelorarbeit, werden
im zweiten Kapitel die Grundlagen von Cloud Computing näher erläutert. Es
werden wesentliche Eigenschaften, Betriebswirtschaftliche Merkmale sowie
Service-und Bereitstellungsmodelle ausgearbeitet. Der letzte Teil dieses Kapi-
tels befasst sich mit rechtlichen Grundlagen der Informationssicherheit und Da-
tenschutz.
Das dritte Kapitel der Arbeit behandelt das Thema Cloud-basierte Mail & Kolla-
boration. Hierbei werden cloud-basierte Kollaborationslösungen aus wirtschaft-
licher, technischer sowie rechtlicher Sicht betrachtet. Der wirtschaftliche Teil
beinhaltet einen TCO-Vergleich zwischen einer On-Demand- und einer On-
Premise-Lösung. Des Weiteren werden Chancen und Risiken cloud-basierter-
5

Kollaborationslösungen untersucht und Unterschiede zu herkömmlichen Lösun-
gen erläutert.
Das dritte Kapitel widmet sich der Betrachtung des aktuellen Trendbegriffs der
Informationstechnologie ,,Bring-your-own-device" (BYOD), also der Nutzung der
eigenen mobilen Endgeräte zu Unternehmenszwecken. Zu guter Letzt werden
auch hierzu wirtschaftliche, technische und rechtliche Aspekte ausgearbeitet.
Die Bachelorarbeit wird mit einer Zusammenfassung über die wichtigsten Inhal-
te und Erkenntnisse abgeschlossen.
6

2. Cloud Computing
Um die betriebswirtschaftlichen, technischen und rechtlichen Aspekte von
Cloud Computing betrachten zu können, ist es zunächst einmal wichtig zu defi-
nieren was dieser Begriff bedeutet.
Bisher hat sich in der Literatur keine einheitliche Definition durchgesetzt
1
. In
Publikationen bzw. in Fachkreisen wird daher die von der US-amerikanischen
Standardisierungsstelle NIST (National Institute for Standards and Technology)
im Jahre 2009 veröffentlichte Definition herangezogen.
2
2.1 Begriffsbestimmung
"Cloud computing is a model for enabling ubiquitous, convenient, on-demand
network access to a shared pool of configurable computing resources (e.g.,
networks, servers, storage, applications, and services) that can be rapidly pro-
visioned and released with minimal management effort or service provider in-
teraction. This cloud model is composed of five essential characteristics, three
service models, and four deployment models"
3
In Anlehnung auf die Definition von der NIST hat das Bundesamt für Sicherheit
in der Informationstechnik folgende Begriffsbestimmung festgelegt:
,,Cloud Computing bezeichnet das dynamisch an den Bedarf angepasste Anbie-
ten, Nutzen und Abrechnen von IT-Dienstleistungen über ein Netz. Angebot und
Nutzung dieser Dienstleistungen erfolgen dabei ausschließlich über definierte
technische Schnittstellen und Protokolle. Die Spannbreite der im Rahmen von
Cloud Computing angebotenen Dienstleistungen umfasst das komplette Spekt-
1
Vgl. Höllwarth, T.: Cloud Migration, 2011, S. 35ff.
2
Vgl. Metzger, Reitz, Villar: Cloud Computing, Chancen und Risiken aus tech. und
unternehmerischer Sicht, 2011, S.12
3
NIST: Definition of Cloud Computing, abgerufen am 12.09.2012,
http://csrc.nist.gov/publications/nistpubs/800-145/SP800-145.pdf
7

rum der Informationstechnik und beinhaltet unter anderem Infrastruktur (z. B.
Rechenleistung, Speicherplatz), Plattformen und Software."
4
Demnach werden folgende Eigenschaften von der NIST als wesentliche Cloud-
Charakteristika genannt:
5
On-Demand Self Service
Breitbandiger Netzwerkzugang
Ressourcen- Pooling
Schnelle Elastizität
Messbare Dienste
2.2 Essenzielle Charakteristika von ,,Cloud Computing"
On-Demand Self Service
Ressourcen (z.B. Rechenkapazität) können dem Nutzer eines Cloud-Services
bei Bedarf automatisch bereitgestellt werden, ohne dass es zu einer menschli-
chen Interaktion mit dem Service-Provider kommen muss.
6
Breitbandiger Netzwerkzugang
Die vom Service Provider zur Verfügung gestellten Ressourcen werden über
ein Netzwerk bzw. über das Internet bereitgestellt und der Zugriff kann unab-
hängig vom Client (z.B. Notebook, Smartphone, Tablet-PC etc.) erfolgen
7
4
Vgl.: BSI: Was ist Cloud Computing?, abgerufen am 12.09.2012
www.bsi.bund.de/DE/Themen/CloudComputing/Grundlagen/Grundlagen_node.html
5
Vgl.: BSI: Was ist Cloud Computing?, abgerufen am 12.09.2012
www.bsi.bund.de/DE/Themen/CloudComputing/Grundlagen/Grundlagen_node.html
6
Vgl. Metzger, Reitz, Villar: Cloud Computing, Chancen und Risiken aus tech. und
unternehmerischer Sicht, 2011, S.13
7
Vgl. Metzger, Reitz, Villar: Cloud Computing, Chancen und Risiken aus tech. und
unternehmerischer Sicht, 2011, S.13
8

Ressourcen-Pooling
Hier wird ein sogenanntes Multi-Tenant-Modell (Näheres dazu in Kap. 2.3.1)
verwendet, bei dem physikalische und virtuelle Ressourcen dynamisch je nach
Bedarf an Nutzer bzw. Kunden verteilt werden.
8
Die Ressourcen werden orts-
unabhängig bereitgestellt, bei entsprechend vertraglicher Einigung können aber
auch bestimmte Speicherorte (z.B. Land, Region oder Rechenzentrum) festge-
legt werden.
9
Typische Ressourcen sind Rechenleistung, Speicherplatz, Netz-
werkbandbreite, Memory und virtuelle Maschinen.
10
Schnelle Elastizität
Die Services werden schnell und elastisch zur Verfügung gestellt. Aus Sicht des
Nutzers stellt sich dies wie eine unendliche Kapazität des Providers und seiner
Services. Der Nutzer muss den adäquaten Service-Level definieren, ohne sich
Gedanken um Wachstum und die benötigte Infrastruktur machen zu müssen.
11
Messbare Dienste
Die Ressourcennutzung wird vom Service Provider gemessen, überwacht und
optimiert, so dass für den Nutzer eine entsprechende Transparenz über die
verbrauchten und verrechneten Leistungen entsteht. Transparenz ist sowohl für
Nutzer und Service-Provider die Basis für Sicherheit und Vertrauen.
12
8
Vgl. Metzger, Reitz, Villar: Cloud Computing, Chancen und Risiken aus tech. und
unternehmerischer Sicht, 2011, S.13
9
Vgl.: BSI: Was ist Cloud Computing?, abgerufen am 12.09.2012
www.bsi.bund.de/DE/Themen/CloudComputing/Grundlagen/Grundlagen_node.html
10
Siehe Metzger, Reitz, Villar: Cloud Computing, Chancen und Risiken aus tech. und
unternehmerischer Sicht, 2011, S.13
11
Vgl. Metzger, Reitz, Villar: Cloud Computing, Chancen und Risiken aus tech. und
unternehmerischer Sicht, 2011, S.14
12
Vgl. Metzger, Reitz, Villar: Cloud Computing, Chancen und Risiken aus tech. und
unternehmerischer Sicht, 2011, S.15
9

2.3 Betriebswirtschaftliche Betrachtung
Da IT-Lösungen oftmals eine hohe unternehmensstrategische Bedeutung ha-
ben, sind ökonomische Faktoren für den Auswahlprozess primär entscheidend
Bei der Wahl der richtigen IT-Lösung treten vor allem wirtschaftliche Faktoren in
den Vordergrund.
Primäre Ziele eines Unternehmens sind die Gewinnmaximierung durch Minimie-
ren der Kosten, Maximieren der Produktivität und das Erzielen eines Mehrwerts.
Das Konzept des Cloud-Computings bringt viele ökonomische Vorteile mit sich,
wobei Risiken nicht außer Acht gelassen werden dürfen. Bei der Betrachtung
der Wirtschaftlichkeit spielen folgende Punkte eine wichtige Rolle, die in diesem
Kapitel näher erläutert werden.
Multi Tenancy/Mandantenfähigkeit
Skalierbarkeit und Flexibilität
Kosteneinsparungen
Time to Value
Zugang zu neuen Technologien
Lock-in-Effekt
,,Konzentration auf Kerngeschäft" vs. ,,Know-how-Verlust"
2.3.1 Multi Tenancy
Multi Tenancy beschreibt die Möglichkeit, mit nur einem Produkt mehrere Man-
danten gleichzeitig bedienen zu können, wobei die mandantenspezifischen Da-
ten getrennt und voneinander unabhängig bleiben.
13
14
.
Durch Aufteilung der Ressourcen auf mehrere Parteien (Tenants) können An-
bieter Skaleneffekte (,,Economies of Scale") erzielen. Dadurch, dass die benö-
tigten Ressourcen (z.B. Kollaborations-, oder CRM-Software) aller Kunden auf
13
Vgl. Metzger, Reitz, Villar: Cloud Computing, 2011, S.16
14
Vgl. Terplan K., Vogt C.: Cloud Computing, 2011, S. 22
10

einer gemeinsamen Instanz laufen, werden Updates und Upgrades in Echtzeit
auf jedes Endgerät zur Verfügung gestellt.
15
Beim Einsatz einer Multi-Tenant-
Architektur können Kosteneinsparungen realisiert werden
16
. Dazu mehr in Kapi-
tel 2.4.4
2.3.2 Skalierbarkeit und Flexibilität
Cloud-Dienste bieten ein hohes Maß an Skalierbarkeit. Dem System können je
nach Bedarf zusätzliche Ressourcen hinzugefügt werden.
Dadurch können sich Unternehmen auf die Verwirklichung ihrer Geschäftsziele
konzentrieren, ohne kostenintensive und zeitaufwändige Investitionen an ihrer
IT-Infrastruktur leisten zu müssen.
17
Zur Verdeutlichung betrachte man z.B.
einen Online-Händler. Er kann bei saisonal bedingten Kapazitätsbeanspru-
chungen zusätzliche Rechenkapazitäten mieten, anstatt in Server bzw. Re-
chenzentren zu investieren, die außerhalb der Saison leer laufen würden. Hier-
durch können Leerlaufkosten vermieden und Ressourcen optimal genutzt wer-
den.
18
Die hohe Flexibiltät des Cloud-Computings bezieht sich jedoch nicht nur auf die
Anpassung der Rechenleistung. Vielmehr profitieren Unternehmen von der
ortsunabhängigen Nutzung der Cloud-Dienste, die stets zur Verfügung ste-
hen.
19
15
Vgl. Metzger, Reitz, Villar: Cloud Computing, 2011, S. 62
16
Vgl. Metzger, Reitz, Villar: Cloud Computing, 2011, S. 32
17
Vgl. Metzger, Reitz, Villar: Cloud Computing, 2011, S. 39
18
Vgl. Metzger, Reitz, Villar: Cloud Computing, 2011, S. 63
19
Vgl. Meier-Huber M.: Cloud Computing, 2010, S.60
11

2.3.3 Kosteneinsparungen
Durch die elastische Skalierbarkeit und Flexibilität von Cloud-Diensten sind vor
allem im laufenden IT-Betrieb Kosteneinsparungen möglich.
20
Je nach Art der Cloud-Dienstleistung erfolgt die Zahlung entweder über einen
fixen Mietpreis (z.B. ,,Software as a Service")
21
oder über eine nutzungsabhän-
gige Abrechnung (z.B. ,,Infrastructure as a Service")
22
. Der große Vorteil beider
Varianten ist, dass ,,springfixe" Kostenverläufe vermieden werden, die bei klas-
sischer physischen Servern vorhanden sind. Kosten für Hardware, Wartung
oder Lizenzkosten für SaaS-Anwendungen, die bei herkömmlichen On-
Premise-Lösungen anfallen, sind bereits in den Zahlungsmodellen enthalten.
23
Bei ,,On-Premise" Lösungen werden Daten auf lokalen Servern im Unterneh-
men gespeichert.
24
Komplementär dazu ist der ,,On-Demand" Begriff zu verste-
hen. Dieser wird oft synonym mit Cloud Computing benutzt und bezeichnet den
bedarfsgerechten Zugriff auf IT-Ressourcen.
25
Ferner fallen keine Miet- und Stromkosten für den Betrieb bzw. für die Instand-
haltung von Rechenzentren an, was die Nutzung von Cloud-Diensten bezüglich
der Kostensenkung begünstigen.
26
Bei Infrastructure as a Service- bzw. Platform as a-Service-Angeboten erweist
sich die Umstellung von hohen Fixkosten auf variable Kosten als ein wesentli-
cher Vorteil, da der Kunde nur für die tatsächlich genutzten Ressourcen zahlen
muss.
27
20
Vgl. Meier-Huber M.: Cloud Computing, 2010, S.61
21
http://www.google.de/intl/de/enterprise/apps/business/pricing.html, abgerufen am 01.11.2012
22
http://aws.amazon.com/de/ec2/pricing/, abgerufen am 01.11.2012
23
Vgl. Metzger, Reitz, Villar: Cloud Computing, 2011, S. 65
24
Vgl. Meier-Huber M.: Cloud Computing, 2010, S.39
25
Vgl. Miller, Michael: Cloud Computing, 2008, S. 41
26
Vgl. Metzger, Reitz, Villar: Cloud Computing, 2011, S. 65
27
Vgl. Meier-Huber M.: Cloud Computing, 2010, S.61
12

Durch Auslagerung bzw. Transformation der internen IT-Systeme in Cloud-
Lösungen reduziert sich auch der Bedarf an IT-Personal, was wiederum zu
Personalkostenersparnissen führt.
28
,,Das Marktforschungsinstitut Gartner schätzt, dass zwei Drittel des IT-Budgets
und der verfügbaren Zeit für die Wartung, Updates und den Betrieb der Infra-
struktur aufgewendet wird. Dies entfällt mit einem On-Demand-Modell."
29
So hat etwa das US-Verteidigungsministerium durch Konsolidierung seine 194
Rechenzentren in 14 ,,Private Clouds" zusammengeführt und spart mehrere 100
Millionen US-Dollar
pro Jahr.
30
2.3.4 Time to Value
Cloud Computing Dienste sind meistens sofort nach der Anmeldung verfügbar,
da die Anschaffung und Installation von IT-Ressourcen auf eigenen Servern
nicht mehr notwendig sind. Die Anpassung an eigene Anforderungen sowie die
Inbetriebnahme dieser Services erfolgen im Vergleich zu einer On-Premise-
Lösung viel schneller. Diese Faktoren führen zu Kosteneinsparungen und Un-
ternehmen können einen beschleunigten betriebswirtschaftlichen Mehrwert er-
zielen.
31
Des Weiteren ergab eine Studie von Triple Tree und der Software and
Information Industry Association, dass On-Demand-Implementierungen 50% bis
90% schneller sind und einen 5% bis 10% geringeren TCO als On-Premise-
Lösungen haben.
32
28
Vgl. Meier-Huber M.: Cloud Computing, 2010, S.62
29
Metzger, Reitz, Villar: Cloud Computing, 2011, S. 38
30
Vgl. Lünendonk: Themendossier 2011: ,,Cloud- Mehr als nur Computing", 2011, S. 19
31
Vgl. Metzger, Reitz, Villar: Cloud Computing, Chancen und Risiken aus tech. und
unternehmerischer Sicht, 2011, S.64
32
Vgl. Metzger, Reitz, Villar: Cloud Computing, Chancen und Risiken aus tech. und
unternehmerischer Sicht, 2011, S.38
13

2.3.5 Zugang zu neuen Technologien
Durch nutzungsabhängige Zahlungsmodelle (,, pay as you go")
33
, die Skalier-
barkeit und den verkürzten ,,Time to Value" können besonders kleine und mit-
telgroße Unternehmen von professionellen Lösungen und neuesten Web-
Technologien profitieren, die bei einer Server-Client-Architektur erst nach Groß-
investitionen zugänglich wären.
Demzufolge können technologische Diskrepanzen zu größeren Wettbewerbern
reduziert werden.
34
Unternehmen erhalten die Chance, ihre Umsätze zu stei-
gern und neue Märkte zu erschließen
35
. Viele Cloud-Provider machen mehrere
Releasewechsel im Jahr, was den Wettbewerbsvorteil der Kunden zusätzlich
unterstützen kann.
36
2.3.6 Lock-in-Effekt
Die Auslagerung von Dienstleistungen in die Cloud kann zu Abhängigkeiten
gegenüber dem dienstleistenden Cloud-Anbieter führen. In der Wirtschaft
nennt sich dies ,,Vendor-Lock-In". Wenn der Anbieter beispielsweise die Preise
erhöht, muss der Kunde diese zwangsweise akzeptieren, da ein Umstieg auf
alternative Plattformen kostenaufwändig sein kann.
37
2.3.7 Kerngeschäft vs. Know-how-Verlust
Das diensterhaltende Unternehmen kann sich durch die Auslagerung seiner
IT-Infrastruktur intensiver auf das Kerngeschäft konzentrieren und Kostener-
33
Vgl. Metzger, Reitz, Villar: Cloud Computing, Chancen und Risiken aus tech. und
unternehmerischer Sicht, 2011, S.63
34
Vgl. Metzger, Reitz, Villar: Cloud Computing, Chancen und Risiken aus tech. und
unternehmerischer Sicht, 2011, S.64
35
Vgl. Prozeus: Cloud Computing, 2011, http://www.prozeus.de/prozeus/daten/broschueren/
ebusiness/prozeus_doc06047.htm, S. 20ff.
36
Vgl. Metzger, Reitz, Villar: Cloud Computing, Chancen und Risiken aus tech. und
unternehmerischer Sicht, 2011, S.39
37
Vgl. Meier-Huber M.: Cloud Computing, 2010, S.60
14

sparnisse erzielen.
38
Dabei könnte durch die Fokussierung auf das Kernge-
schäft ein Know-how-Verlust im Unternehmen entstehen. Folglich kann der
Mangel an fachkompetenten IT-Mitarbeitern einen verschärften ,,Vendor-Lock-
In-Effekt" hervorrufen.
39
2.4 Technische Grundlagen
2.4.1 Servicemodelle
In diesem Kapitel sollen die Servicemodelle detaillierter erläutert werden. Diese
werden grundsätzlich in folgende drei Ebenen unterteilt:
Infrastructure-as-a-Service ( IaaS )
Platform-as-a-Service ( PaaS )
Software-as-a-Service ( SaaS )
Hinzu kommen noch weitere Angebote mit der Endung ,,as a Service" wie z.B.
Storage as a Service, Security as a Service oder Business Process as a Ser-
vice, so dass häufig auch von XaaS geredet wird, also nach dem Motto ,,ir-
gendwas als eine Dienstleistung". Die meisten dieser Angebote lassen sich
grob einer der drei Ebenen zuordnen.
40
Infrastucture-as-a-Service (IaaS)
IaaS stellt die unterste Ebene des Cloud Computings dar.
41
Hierbei bieten Ser-
vice Provider ihren Kunden fundamentale IT-Ressourcen wie Rechenleistung,
Arbeitsspeicher oder Speicherplatz als Dienste an. Der Kunde erwirbt die virtua-
lisierten und in hohem Maß standardisierten Dienste und baut darauf eigene
38
Vgl. Meier-Huber M.: Cloud Computing, 2010, S.61
39
Vgl. Vossen, G., Haselmann T., Hoeren T.: Cloud Computing für Unternehmen, 2012, S. 123
40
Vgl.: BSI: Was ist Cloud Computing?, abgerufen am 12.09.2012
www.bsi.bund.de/DE/Themen/CloudComputing/Grundlagen/Grundlagen_node.html
41
Vgl. Meier-Huber M.: Cloud Computing,2010, S.42
15

Services zum internen oder externen Gebrauch auf.
42
In der Regel stellt der
Cloud Provider dem Nutzer ein virtualisiertes Betriebssystem zur Verfügung. Er
kümmert sich um die Lastverteilung (Load Balancing) und stellt sicher, dass die
Services kontinuierlich verfügbar sind. Auf der anderen Seite besitzt der Kon-
sument volle Administrationsrechte und kann jegliche Software installieren, die
vom Betriebssystem unterstützt wird.
43
Dieses Modell richtet sich primär an IT-Dienstleister, die Dienste wie E-Mail,
Webseiten etc. auslagern wollen. Hierzu braucht der IT-Dienstleister nur seine
Services anbieten und die Notwendigkeit, ein eigenes Rechenzentrum zu be-
treiben entfällt.
44
Für die Wartung der virtualisierten Umgebung ist der Kunde
verantwortlich.
45
Platform-as-a-Service (PaaS)
Der mittlere Abstraktionsgrad ist die PaaS-Ebene.
46
Hier wird die Entwicklung
von Anwendungssoftware realisiert. Der Cloud Provider bietet dem Kunden Zu-
griff auf seine Cloud-Infrastruktur und stellt ihm sogenannte Schnittstellen und
Entwicklungsplattformen zur Verfügung, womit der Kunde selbst Anwendungen
entwickeln und über die Cloud integrieren kann.
47
Im Gegensatz zu IaaS-Lösungen hat der Nutzer hierbei keinen Zugriff auf das
darunterliegende Betriebssystem.
48
Zielgruppen des PaaS-Modells sind vor al-
lem Softwareentwickler. Ihre Aufgabe ist die Entwicklung von Applikationen, die
wiederum als SaaS-Anwendungen zum Einsatz kommen. Des Weiteren können
42
Vgl.: BSI: Was ist Cloud Computing?, abgerufen am 12.09.2012
www.bsi.bund.de/DE/Themen/CloudComputing/Grundlagen/Grundlagen_node.html
43
Vgl. Meier-Huber M.: Cloud Computing,2010, S.42
44
Vgl. Meier-Huber M.: Cloud Computing,2010, S.43
45
Vgl. Meier-Huber M.: Cloud Computing,2010, S.43
46
Vgl. Meier-Huber M.: Cloud Computing,2010, S.44
47
Vgl.: BSI: Was ist Cloud Computing?, abgerufen am 12.09.2012
www.bsi.bund.de/DE/Themen/CloudComputing/Grundlagen/Grundlagen_node.html
48
Vgl. Meier-Huber M.: Cloud Computing,2010, S.44
16

Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Jahr
2013
ISBN (PDF)
9783961162123
ISBN (Paperback)
9783961167128
Dateigröße
1.8 MB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Rheinische Fachhochschule Köln – Wirtschaftsinformatik
Erscheinungsdatum
2018 (Januar)
Note
1,6
Schlagworte
Cloud Computing Public Cloud Collaboration Enterprise unified communications Private Cloud IaaS SaaS PaaS Informationssicherheit BYOD Mobile Device Management Datenschutz Telekommunikationsgesetz On Demand On Premise TCO Multi Tenancy Mandantenfähigkeit Skalierbarkeit Google Microsoft IBM
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