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Was empfinden Menschen mit hoher Stressbelastung bei Therapeutic Touch in Verbindung mit Monochord

©2015 Diplomarbeit 62 Seiten

Zusammenfassung

Bei Menschen, die über einen längeren Zeitraum die körpereigenen Rhythmen missachten, kommt es zur Überforderung, die zur Erschöpfung mit reduzierter Leistungsfähigkeit führt. Stress ist die Art und Weise, wie wir auf etwas reagieren; zu viel oder zu wenig Stress löst Spannungen aus, die in alle Bereiche des Lebens hineinreichen. Auf Dauer ist der Körper den Anforderungen und Reizen nicht gewachsen. Besonders wenn sie mit Risiken verbunden sind, kommt es langfristig zur Schädigung der Energiereserven und letztlich zu Krankheit.
Anhand von Case Studies soll die Effizienz von Therapeutic Touch in Kombination mit Monochord zur Verbesserung des Wohlbefindens und Reduktion von Spannungszuständen dargestellt werden. Die Forschungsfrage wird mittels narrativer Reflexion beantwortet.

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


3.4.1 Soziodemografischer Hintergrund ... 34
3.4.2 Interventionen ... 34
3.4.3 Tabelle der 7 anfänglichen Interventionen ... 36
3.4.4 Erkenntnisgewinn ... 39
3.5 Anamnese zur Case Study Nr. 5 ... 40
3.5.1 Soziodemografischer Hintergrund ... 40
3.5.2 Interventionen ... 40
3.5.3 Tabelle der sieben anfänglichen Interventionen ... 42
3.5.4 Erkenntnisgewinn ... 46
3.6 Anamnese zur Case Study Nr. 6 ... 47
3.6.1 Soziodemografischer Hintergrund ... 47
3.6.2 Interventionen ... 47
3.6.3 Tabelle der anfänglichen Interventionen ... 49
3.6.4 Erkenntnisgewinn ... 52
4 Diskussion ... 53
4.1 Kritische Auseinandersetzung ... 53
4.2 Limitationen ... 54
4.3 Implikationen für die Praxis ... 54
4.4 Ausblick ... 56
4.5 Zukünftige Forschungsfelder ... 56
5 Schlussbetrachtung ... 57
6 Literaturverzeichnis ... 58
ABBILDUNGSVERZEICHNIS ... 60

Abstract
Bei Menschen die über einen längeren Zeitraum die körpereigenen Rhythmen
missachten, kommt es zur Überforderung, die zur Erschöpfung mit reduzierter
Leistungsfähigkeit führt. Stress ist die Art und Weise wie wir auf etwas reagieren, zu
viel oder zu wenig Stress löst Spannungen aus, die in alle Bereiche des Lebens
hineinreichen. Auf Dauer ist der Körper den Anforderungen und Reizen nicht
gewachsen. Besonders wenn sie mit Risiken verbunden sind, kommt es langfristig
zur Schädigung der Energiereserven und letztlich zu Krankheit.
Anhand von Case Studies soll die Effizienz von Therapeutic Touch in Kombination
mit Monochord zur Verbesserung des Wohlbefindens und Reduktion von
Spannungszuständen dargestellt werden. Die Forschungsfrage wird mittels narrativer
Reflexion beantwortet.
In der Gesundheitsförderung und Prävention werden durch die
Stressbewältigungsstrategien, wie Anzeichen erkennen, in Balance kommen,
zielstrebige Entscheidungen treffen und mit Angst umgehen zu lernen, signifikante
Ergebnisse erzielt, den Stress zu reduzieren. Therapeutic Touch und Dialog-
Pflegeintervention verringern effektiv Spannungszustände, die durch Stress
ausgelöst werden. Im Rahmen von Integrative Therapeutic Touch wird zusätzlich
Klang in Form von harmonikaler Information zur Stärkung der Selbstregulationskräfte
und Entspannung bei Stress und stressbedingten Krankheiten eingesetzt.
Vom Integrativen Therapeutic Touch Konzept als komplementäres Pflegekonzept in
der Gesundheitsförderung und Prävention können Menschen bei Stress und
stressbedingten Erkrankungen profitieren.
Schlüsselwörter: Stress - stressbedingte Erkrankungen - Entspannung ­
Integrative Therapeutic Touch - Monochord - Wohlbefinden


1 Einleitung
Therapeutic Touch wurde von der Pflegewissenschaftlerin Prof. Dr. Dolores Krieger
mit Dora Kunz auf Basis mehrerer traditioneller Heilweisen aus verschiedenen
Kulturen entwickelt. 1972 wurde Therapeutic Touch erstmalig von Krieger im
Departement of Nursing an der Columbia University New York bei den Studierenden
des Master`s degree gelehrt, im pflegewissenschaftlichen Bereich standardisiert und
mit den Erkenntnissen des Pflegemodells von Prof. Dr. Martha Rogers (syn. Rogers`
Science of Unitary Human Beings) verbunden. Innerhalb dieses Pflegemodells ist
Therapeutic Touch als kompetente und zielgerichtete Strukturierung des
Pflegeperson ­ Umwelt/Patient ­ Umwelt ­ Energiefeldprozesses konzeptualisiert.
Seit 1974 werden randomisiert ­ kontrollierte Therapeutic Touch Studien
durchgeführt (Ploner, 2013, S.1).
Als Voraussetzung gilt das Verständnis, dass Menschen dynamische Energiefelder
sind, ein Ganzes mit den Umweltfeldern bilden und kontinuierliche Veränderung von
niedrigeren zu höher frequenten Wellenmustern in den Feldern ,,Mensch ­ Umwelt"
stattfindet. Regelmäßige Anwendungen von Therapeutic Touch, mit oder ohne
Gespräch, können zu neuen Ordnungen der Muster führen und so kann eine
Verbesserung der Lebensqualität erreicht werden. Im Sinne der Veränderung sollte
die Unterstützung dazu dienen, Muster zu entwickeln, die den Umweltveränderungen
entsprechen (Ploner, 2012).
Gesundheit wird als Resultat eines bestimmten Verhaltens, eines
gesundheitsfördernden Lebensstils und einer bestimmten individuellen
Lebenshaltung betrachtet. Dabei geht es nicht nur um den Körper, sondern um das
gesamte Leben. Im Vordergrund der Salutogenese steht: ,,Welchen Beitrag kann das
Individuum aufgrund seiner Lebenserfahrung und seiner Widerstandsressourcen zur
Bewältigung von Krankheit ebenso wie von Stressoren und Konfliktsituationen
leisten, um die Balance im Gesundheits- Krankheitskontinuum aufrecht zu erhalten"
(Ploner, 2014).
Durch die Erfahrungen aus meiner zehnjährigen Praxis in der Gesundheitsförderung
betrachte ich Gesundheit als Lebenskunst. Die ,,Gesundheitsstunde", von Dipl.
Pflegepersonen des Gehobenen Dienstes für Gesundheits- und Krankenpflege als
laufendes Angebot in der Stadtteilarbeit installiert, hat in der Bevölkerung großen
Anklang gefunden und teilweise auch zu lösungsorientiertem Gesundheitsdenken
geführt. Die kontinuierliche Beratung und Begleitung, wobei die Person als Mensch
im Mittelpunkt steht, die Zusammenarbeit mit ÄrztInnen, Institutionen und Praxen
hat in der Bevölkerung Vertrauen geschaffen und dazu animiert, die eigene
Gesundheit zu fördern. Mein Ziel umfasst, das Integrative Therapeutic Touch
Konzept als Pflegekonzept im Rahmen der Gesundheitsförderung in eigener Praxis
laufend zu integrieren und individuell mit Einsatz des Monochords zu kombinieren.
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Integrative Therapeutic Touch trägt dazu bei, die körpereigene Energie zu
harmonisieren, die durch stressreiche Lebensumstände oder Erkrankungen aus dem
Gleichgewicht geraten ist.
Problemhintergrund
Laut einer Studie des Wirtschaftsforschungsinstitutes der Donau Universität Krems,
die von der Arbeiterkammer in Auftrag gegeben wurde, hat sich die Arbeitswelt in
den letzten Jahrzehnten grundlegend verändert, verbunden mit starken Wirkungen
auf die Arbeitsbedingungen. Die Psyche der Beschäftigten wird bei weitem stärker
und intensiver beansprucht als noch vor Jahrzehnten. Unter Personen, die von
psychischen Arbeitsbelastungen betroffen sind, ist die Häufigkeit gesundheitlicher
Probleme größer. Dies gilt insbesondere für Stress, Depressionen oder
Angstzustände, Herz- und Kreislauferkrankungen, Kopfschmerzen, Übermüdung und
Infektionskrankheiten. Außerdem führen psychische Belastungen oft zu physischen
Belastungen und umgekehrt. Bei einer Befragung über ,,Gesundheitsrisiko
Arbeitsplatz" klagten vier von zehn Befragten (40,3%) über zumindest ein Risiko für
psychische Probleme an ihrem Arbeitsplatz. Zeitdruck und Überbeanspruchung
wurden dabei am häufigsten genannt ­ 38,3% (Statistik Austria, 2014).
Stress ist beim Sport als Eustress erwünscht, in Gefahrensituationen als Distress
überlebensnotwendig, als Dauerbelastung aber wirkt Stress pathogen. Distress
äußert sich unter anderem in Ängsten, Schlafproblemen, depressiven Symptomen,
Kopf- und Rückenschmerzen, Erschöpfung, Burnout, Infektanfälligkeit, Hypertonie
und kardiovaskulären Erkrankungen. Im Rahmen der individuellen Stressregulation
kommt es zu einer vegetativen und hormonellen Aktivierung unseres Organismus,
einer ständigen Bereitschaft ohne Ausführung (Qi Gong Periodikum, 2013). Die
Überforderung geschieht langsam und es kommt zur Erschöpfung mit reduzierter
Leistungsfähigkeit.
Stress und Angst sind weitverbreitete psychische Belastungen in der Bevölkerung
und tragen maßgeblich zur wachsenden Anzahl der Burnout Diagnosen, sowie zur
Frühpensionierung aus psychischen Gründen bei. Nicht nur Erkrankte, auch
Gesunde leiden zunehmend unter Leistungsdruck, Verunsicherung durch drohenden
Arbeitsplatzverlust, Langzeitarbeitslosigkeit, Partnerschaftskonflikte und Konflikte in
der Familie, finanziellen Problemen, um nur einige Belastungsfaktoren aufzuzeigen.
(Qi Gong Periodikum, 2014). Zu den persönlichen Faktoren zählt ein übersteigerter
Leistungsanspruch, ein ungesunder Lebensstil und mangelnde Psychohygiene, dazu
kommen der Einfluss der Arbeitsbedingungen, besonders das Betriebsklima und der
jeweilige Führungsstil. Ebenso sind Arbeit und Privatleben bei Betroffenen nicht in
Balance und stehen in einem ungesunden Verhältnis zueinander. Wenn die
Disharmonie länger anhält erzeugt sie Krankheit, was der Mensch dabei ausdrückt
sind Dysharmoniemuster.
Der Psychiater und Neurologe Raphael Bonelli, Leiter der Forschungsgruppe
Neuropsychiatrie an der Sigmund Freud Privatuniversität Wien, beschreibt das
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Privatleben der betroffenen Personen so, dass sie in der Hierarchie ihrer
persönlichen Prioritäten nicht sich selbst, Partnerschaft und Familie an die erste
Stelle setzen, sondern permanent der Arbeit unterordnen. Kaum jemand halte es auf
Dauer durch, sich nur über die Arbeit zu definieren. Zur Ordnung gehört auch, die
Arbeit richtig einzuschätzen und zu relativieren. Für Bonelli existiert der Begriff der
,,Innerlichkeit", die einen Schutz vor Burnout bietet. Innere Stärke und Freiheit
erreicht man, indem man transzendente Werte an die erste Stelle reiht. Durch
Besinnen auf eigene Werte oder durch Nachdenken über tiefgründige Fragen des
eigenen Lebens wird es möglich, sich für neue Wege zu entscheiden (Bonelli, 2011).
Auch Erkrankungen, die nicht durch Stress ausgelöst sind, werden in ihrem Verlauf
durch Stress ungünstig beeinflusst. Die Gesundheitsförderung dient der
Verbesserung und Erhaltung der Gesundheit. Durch die Prävention werden
Krankheiten vermieden, wobei die Menschen jeweils unterstützt werden, ihr
größtmögliches Gesundheitspotenzial zu entwickeln. Nur wenn Denk- und
Verhaltensmuster verstanden werden, sind sie veränderbar.
Zielsetzung
Die Effizienz von Therapeutic Touch und der konzeptionellen Erweiterung von
Integrative Therapeutic Touch bei Menschen mit hoher Stressbelastung werden
anhand von Case Studies dargestellt. Weiteres werden die Implikationen in die
Gesundheitsförderung und Prävention aufgezeigt. Darüber hinaus soll diese Arbeit
ein Beitrag sein, dass weitere Möglichkeiten für die Anwendung des Integrative
Therapeutic Touch Konzeptes entwickelt werden können.
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2 Methode
Den Schwerpunkt in der vorliegenden Arbeit stellen die Case Studies dar, bei
welchen neben der physischen Dimension auf die psychosoziale Wahrnehmung, das
Erleben und Benennen von Vorstellungen und Wünschen Augenmerk gelegt wurde.
Mit Hilfe der narrativen Reflexion wurden die im Rahmen der Case Studies erzielten
Erkenntnisse beschrieben und objektiviert.
2.1 Forschungsfrage
Was empfinden Menschen mit hoher Stressbelastung bei Therapeutic Touch in
Verbindung mit Monochord?
2.2 Theoretische Hintergründe
Im Folgenden wird auf die theoretischen Hintergründe, welche der vorliegenden
Arbeit zugrunde liegen, eingegangen.
2.2.1 Aufgabe der Pflege
Die Pflege soll der Förderung des Wohlbefindens dienen. Damit das größtmögliche
Gesundheitspotential für den Menschen und seiner Umwelt entsteht, können
Pflegepersonen die Strukturen der Energiefelder lenken und somit verändern. Das
Pflegemodell von Martha Rogers beinhaltet die Pflegepraxis, im grundsätzlich
offenen System, jeden Menschen bei der Erhaltung der individuellen Rhythmen und
Muster in positiver Weise zu unterstützen (Ploner, 2012). Da Wissenschaft und
Forschung immer mehr in die Pflege einfließen muss darauf geachtet werden, dass
der intuitive, menschliche Bereich mitwachsen kann. Therapeutic Touch, die
,,Berührende Pflege", dient den PatientInnen, Angehörigen und Pflegenden (Ritt in
Ploner, 2012).
2.2.2 Therapeutic Touch (TT)
Therapeutic Touch ist ein komplementäres Pflegekonzept und ein komplementär
medizinisches Konzept. Seit 1974 gibt es klinische Studien, die den Effekt von TT
nachweisen. Therapeutic Touch ist Berührung mit Intention, je präziser der
Interventionsplan ist, umso größer ist der Effekt (Ploner, 2012). Der Motor für die
Ausführung von Therapeutic Touch ist Mitgefühl. Für jede Intervention ist die
entsprechende Intention, Intuition und Imagination erforderlich, damit sie Ruhe und
Entspannung bringt.
Die Pflegediagnose Energiefeldstörung wurde von der NANDA (North American
Nursing Diagnosis Association) 1994 aufgenommen und als Unterbrechung des
Energiefeldflusses, der einen Menschen umgibt und in der Folge zu Disharmonie von
Körper, Geist und Seele führt, definiert. Als bestimmende Merkmale werden von
NANDA der Bereich der Wahrnehmung von Veränderungen des Energieflussmusters
wie Bewegung, Störungen im Energieumfeld, Temperaturveränderungen, Geräusche
oder visuelle Veränderungen angeführt. Zusätzlich werden noch beeinflussende
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Faktoren, die zur Verlangsamung oder Blockierung der Energieflüsse sekundär
beitragen genannt (Ploner, 2012).
Zu Störungen im Energiefeldfluss kommt es durch materielle und auch
nichtmaterielle Einflussspähren. So wie jede anatomische Struktur von Blutgefäßen,
Lymphgefäßen und Nervenbahnen versorgt wird, durchdringt die Lebens Energie/Qi
den ganzen Organismus auf festgelegten Bahnen, den Meridianen oder Leitbahnen
und den Gefäßen, um Lebensprozesse zu bewirken, aufrecht zu erhalten und zu
steuern. Solange ausreichende und ausgewogene Energie fließt, liegt ungestörtes
Leben im Sinne eines dynamischen Gleichgewichtes vor (Wenzel et al., 2014, S. 96).
Bei TT wird mittels Assessement das Ungleichgewicht im Feldmuster erhoben und
entsprechend harmonisiert. Als Voraussetzung für die Anwendung von Therapeutic
Touch gilt laut Prof. Dr. Krieger die Sichtweise der Ganzheitlichkeit und nicht die
Behandlung von Symptomen von Krankheiten. Im elektromagnetischen Feld des
Menschen wird durch das Anwenden TT-spezifischer Techniken (syn.
Regulationsimpulse) Vitalenergie/Qi moduliert und dirigiert (Ploner, 2012).
,,Wo die Aufmerksamkeit hingeht, folgt das Qi, die Energie; wo das Qi hingeht, folgt
das Blut, die Materie" (Wenzel et al., 2014, S. 20). Sobald wir berühren, entstehen
biomagnetische Projektionsmuster, da biomagnetische Felder sich gegenseitig
beeinflussen und teilweise überlagern. Die biologischen Schwingungen sind
organisiert und tragen Informationen zu einem dynamisch schwingenden Netzwerk
bei, das sich um den Körper und den umgebenden Raum hinein erstreckt. Alles
Leben ist von Molekülen abhängig, die durch die schwingenden Energiefelder
miteinander in Beziehung treten. Mit Schwingungen gestalten Moleküle
Lebensprozesse und daher wirken sich alle Heilmethoden auf die Moleküle aus.
Über Energiefelder können Informationen von einem zum anderen übertragen
werden (Oschman, 2009, S. 95f).
Das Nervensystem erzeugt sehr geringe elektrische Ströme und nutzt diese für die
Erregungsleitung im zentralen und peripheren Nervensystem. Jede elektrochemische
Entladung der Nervenzellen im Gehirn erzeugt ein winziges elektromagnetisches
Feld, diese Felder werden in Millivolt (Spannung) gemessen. Die Summe dieser
elektrischen Aktivitäten in der Großhirnrinde ergeben die Gehirnwellen, die vom
Gamma Wellen Bereich (35 - 100 Hertz) bis zum Delta Wellen Bereich (1 - 4Hertz),
wo Kontakt zum Unbewussten besteht, reichen. Wenn es durch Zentrierung gelingt,
Therapeutic Touch Interventionen im Delta Wellen Bereich zu machen, wird diese
Frequenz von den PatientInnen oder KlientInnen angenommen. Deltawellen haben
heilenden Einfluss auf den Körper, dienen dem Stressabbau und wirken als
Reparaturmechanismus auf das Gehirn (Ploner, 2012). Schwingungsenergie liegt in
Quanten (Photonen) als Grundeinheit vor. Jede organische Zelle strahlt ein
schwaches Licht aus, der Nachweis dafür wurde 1970 von Prof. Fritz Popp erbracht.
Laut seiner Erkenntnis ist Licht der eigentliche Informationsträger des Lebens.
Lebewesen sind offene Systeme, denen äußere Energie zugeführt wird. Die ständige
Anregung, etwa durch Nahrung oder Sonnenlicht, bewirkt eine dauerhafte
Aussendung von Lichtquanten, den Photonen. Die Biophotonen bewirken, dass es
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zu einem extrem hohen (circa 100000 chemische Reaktionen/Sekunde)
Informationsaustausch in und zwischen den Zellen kommt. Die wichtigste Matrize,
der sie diese gigantische Informationsflut entnehmen, ist die DNS. Biophotonen
regen Moleküle nicht nur zu chemischen Reaktionen an, sondern bewegen sie auch
über elektromagnetische Feldkräfte in geeignete Positionen und informieren die
übrigen Zellen über das Geschehen im Zellverband (GEO, 2005).
Als bioenergetische Grundlage für die Ausübung von TT ist das aus Jahrtausenden
überlieferte Wissen mehrerer Kulturen über die subtilen Energiezentren (Chakren)
erforderlich. Therapeutic Touch als klinische Methode bezeichnet sie mit Center. Auf
der physischen Ebene stehen die sieben Hauptcenters mit den Organsystemen,
Drüsen, Nervengeflechten und deren Funktionen sowie mit Lebensthemen in
Zusammenhang. Die Grundenergetik der einzelnen Center ist nicht gleich gewichtet,
vom ersten bis zum dritten Center überwiegt der physische Aspekt, im vierten Center
der Aspekt Integration, im fünften und sechsten überwiegt der spirituelle Anteil, im
siebten Center wird der physische, emotionale und mentale Aspekt einbezogen
(Ploner, 2012). Unser elektromagnetisches Feld entsteht durch die Rotation aller
Centers, jedes Center produziert während es rotiert sein eigenes
elektromagnetisches Feld und verbindet sich mit den anderen Centers. Das primäre
elektromagnetische Feld wird durch die Kombination der Energien des ersten, dritten
und fünften Center, die dem physischen, intellektuellen und ätherischem Körper
entsprechen, erzeugt. Das sekundäre elektromagnetische Feld entsteht durch die
Interaktion aller sieben Center. Das primäre Feld ist beim Assessement gut spürbar,
das sekundäre kann auch von geübten Anwendern erspürt werden (Bruyere, 2004,
S. 55).
2.2.3 Integrative Therapeutic Touch (I
­TT)
I-Therapeutic Touch stellt als konzeptionelle Erweiterung von Therapeutic Touch, ein
integratives Konzept zur Harmonisierung von Dysharmoniemustern durch einen
strukturierten Interaktionsprozess dar. I-TT wurde von A. M. Ploner-Grißmann, MAS,
Lehrbeauftragte für Therapeutic Touch an der Donau Universität Krems konzipiert.
Basierend auf wissenschaftlichen Erkenntnissen erfolgt beim Integrative Therapeutic
Touch Konzept die Harmonisierung von Dysharmoniemustern durch regulative
Impulse an Topologien über Organen, Regulationszentren (Centers), Fraktalen,
Reflexzonen, Regulationspunkten auf Leitbahnen und im Regulationsfeld. Die
Modulation wird optional durch Phyto-Aromaöle, Phyto-Essenzen,
Biophotonentechnologie und Klang unterstützt (Ploner, 2015). Mit I-Therapeutic
Touch besteht die Möglichkeit, in der Gesundheitsförderung und Prävention
ganzheitliche und neue Wege zu gehen.
2.2.4 Schwingung
Schwingung und Energie sind in den letzten Jahrzehnten zu Begriffen geworden, die
eine Stimmung, Gefühle oder körperliches Empfinden beschreiben. Unsere
Sinnesorgane verarbeiten Schwingungen, Wellen, Rhythmen, die sehr schnell
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aufeinander folgen. Hörbare Töne und Geräusche liegen bei ca. 20 bis 20000 Hz.,
Farben schwingen noch sehr viel schneller. Bei den Tönen einer Melodie können wir
nicht die einzelnen Schwingungen/Sek.(Hz) unterscheiden, wir nehmen sie
zusammen als eine besondere Eigenschaft wahr, nämlich als Tonhöhe und aus
aufeinanderfolgenden Tönen entsteht das, was wir als Rhythmus kennen. Einen
musikalischen Rhythmus erleben wir als Einheit (Salvesen et al., 2006, S. 21f.). Die
Schwingungsform bestimmt den Klang, die Amplitude steht für die Lautstärke und die
Frequenz gibt die Tonhöhe an. Zwei geringfügig unterschiedliche Frequenzen, die
als Signal im Gehirn eintreffen, erzeugen eine Schwebungsfrequenz. Dieser, als
,,binaurale Schwebung" bezeichneter Effekt, wird benutzt, um veränderte
Bewusstseinszustände im Alpha-, Theta- und sogar Deltawellenbereich zu
induzieren. Die Wirkung dieses Effektes auf das menschliche Bewusstsein ist mit
EEG Messungen nachweisbar (Mühlberger, 2013).
Abbildung 1: Farbskala und Frequenzen (Mühlberger 2013)
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Abbildung 2: Chakrentöne (Mühlberger 2013)
Klang als Schwingung kann in die Therapeutic Touch Intervention individuell
eingebaut werden. Durch Musik ändert sich die Stimmung, die Energie steigt. Laut
Prof. F. Popp entstehen beim Klang akustische Wellen, dabei geht es um
Formbildungen wie Auflockerungen oder Verdichtungen. Akustische Phänomene
wirken sich wesentlich auf das vegetative Nervensystem aus. Von 100%
Sinnesenergie entfallen 80 - 90% auf das Ohr und somit hat das Ohr einen großen
Einfluss auf die zerebralen elektrischen Aktivitäten und direkten Einfluss auf die
Stressregulation (Ploner, 2014). Es gilt als gesicherte Erkenntnis in der
Wissenschaft, dass das Ohr mit sämtlichen Nerven des Körpers verbunden ist und
über diese Nerven auch mit allen Körperteilen und Körperorganen kommuniziert
(Natur & Heilen, S. 305). Experimente haben gezeigt, dass kein anderes Organ auf
so minimale Impulse anspricht wie das Ohr. Hans Kayser weist auf die erstaunliche
Tatsache hin, dass das Ohr der einzige menschliche Sinn ist, der gleichermaßen die
Zahlgröße wie auch den Zahlwert erkennen kann, d.h. es hört beispielsweise nicht
nur die Oktave, sondern auch zugleich Werte, welche es als Töne (C, G, F..)
bewusst wahrnimmt. Das Element der Empfindung, der Ton, verschmilzt auf exakte
Weise mit dem Element des Denkens. Selbst ein unmusikalischer Mensch kann
hören, ob eine Oktave stimmt oder nicht. Das Ohr misst also, dass der höhere Ton
doppelt so schnell schwingt als der tiefere. Das Ohr gilt seit alters her auch als ,,Tor
der Seele", zu seiner Messfähigkeit kommt die Empfindungsfähigkeit hinzu (Berendt,
1985, S. 177f.). Das Gehirn erhält von allen Sinnesorganen einen dauernden
Zustrom bioelektrischer Energie. Allerdings treffen im Gehirn weder Klang, Geruch,
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Bild, Geschmack oder Berührung ein, sondern elektrische Impulse, die durch
vielschichtige Verarbeitungsschritte zu Sinneserfahrungen werden (Ploner, 2014).
Zellen bestehen zu einem erheblichen Anteil aus Wasser. Wasser kann, wenn man
es zum Schwingen bringt, bei unterschiedlichen Frequenzen verschiedene
Klangfiguren und Muster bilden. Durch die einwirkende Schwingung entsteht ein
rhythmischer Bewegungsablauf. Dieser könnte auf die Endothelzellen Einfluss
haben, wenn sie durch Beschallung in Schwingung gebracht werden. Zusätzlich
können auch Zellmembranen eine Rolle bei der Schwingungseinwirkung spielen. An
der Oberflächenmembran und in Membranen im Inneren der Zellen sind
verschiedene Proteine mit verschiedenen Funktionen eingebaut, Rezeptorproteine
fungieren beispielsweise als Sinnesorgane. Laut dem Zellbiologen Bruce Lipton
funktionieren sie wie molekulare Nano-Antennen, die auf bestimmte Umweltsignale
ausgerichtet sind. Nach Lipton können die Antennen der Rezeptoren auch
Schwingungsenergiefelder wie Licht, Klang und Radiowellen empfangen. Dabei
verändern sich die Ladung des Proteins und der Rezeptor seine Form. Die Zelle
muss in der Lage sein, auf die Umweltsignale zu reagieren, um im Inneren
verarbeitet und in neues Zellverhalten übersetzt werden zu können. Endothelzellen,
die ja unterschiedlichen Blutfluss-Strömungen ausgesetzt sind, könnten durchaus in
der Lage sein, Schwingungen wahrzunehmen und darauf zu reagieren (Pabst, 2010).
2.2.5 Was ist Klang
Aus Stillstand entsteht Bewegung - der Klang erhebt sich aus der Stille. Jede
Bewegung ist von irgendeiner Ebene her erfahrbarer Klang und jeder Klang ist
eindeutig mit Bewegung verbunden. Jedes kleinste Molekül hat seinen Ton und
stimmt sich ein in den Gesamtklang des Organismus (Zillner, 2015).
Es ist bekannt, dass Protonen und Neutronen des Sauerstoffatoms in einer
Durtonleiter schwingen, dass Halme einer Bergwiese ,,singen", Millionen von Halmen
harmonisch zusammenklingen und in der Photosynthese bei der Entstehung
lebendigen Blattgrüns aus Licht und Materie Dreiklänge erklingen (Berendt, 1985,
Einleitung).
Die vedische Musik (vor 3000 - 5000 Jahren) diente dazu, Atmung, Kreislauf und
Verdauung zu harmonisieren und die Lebensenergie zum Fließen zu bringen. Durch
die Kraft des Klanges kann man die Selbstregulationskräfte des Körpers aktivieren
und Ruhe und Energie erreichen (Berührung-mit-Klang). Klang ist eine Kombination
aus vielen miteinander verbundenen Frequenzen, die in ihrer Schwingungswirkung
im physischen Körper wahrnehmbar ist. Die einfachste Variante von Klang besteht
aus einem Grundton, der die tiefste Frequenz darstellt und den sogenannten
Obertönen (Naturtöne, Teiltöne). Je nachdem, welche Obertöne und wie stark sie
ausgebildet sind, bildet sich eine spezielle Klangfarbe, die wir uns merken können
(Großer, 2015). Klang und Ton definieren sich dadurch, dass ihre Frequenzen in
ganzzahligen harmonikalen Proportionen schwingen, die denen der Obertonreihe
entsprechen. Erst die zum Grundton mitschwingenden Obertöne ergeben einen
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charakteristischen Klang, der es unserem Ohr ermöglicht, diesen dann entsprechend
einzuordnen. Wir erfahren den Klang nicht nur über unsere Ohren, sondern auch
über den ganzen Körper und dessen Zellen. Wir sind Personen, lat. per-sonare, zum
Erklingen bringen, hindurchtönen, somit vergleichbar mit Musikinstrumenten
(Berührung-mit-Klang).
2.2.6 Wirkung von Obertönen
Mit dem Begriff ,,Obertöne" ist ein Schwingungsgesetz gemeint welches das
Hinzutreten anderer Töne zu einem gegebenen Grundton beschreibt. Obertöne sind
bei jeder Art der Klangerzeugung stets vorhanden, der unterschiedliche Grad ihrer
Betonung oder ihr Mischungsverhältnis bedingt den individuellen Klang eines jeden
Instruments und auch jeder menschlichen Stimme. Obertonreiche Musik ist ein
System der Verbundenheit, die Töne sind nicht getrennte Einheiten, sondern
schwingen im Feld beständiger Wechselwirkung. Für den Zuhörer erzeugt sie ein
partizipierendes Bewusstsein, jeder Ton schwingt im anderen mit, auch in Resonanz
mit dem Universum. Die physische und psychische Tiefenwirkung dieser Klänge
kann man damit erklären, dass sie ein erlebendes Mitschwingen in vielen
verschiedenen Ebenen und Bereichen unseres Organismus ermöglichen. Die
Reduktion auf das Wesentliche ist ein zentrales Phänomen dieser Klänge, das heißt,
die musikalische Essenz drückt sich nicht in einer Vielzahl melodischer
Kunstfertigkeiten aus, sondern in der Sparsamkeit weniger Klänge, die dann aber
unmittelbar erlebt werden können. Durch die Reduktion auf das Wenige, kann der
unruhige Geist, der betrachtende Intellekt still werden und eine Öffnung im Ganzen
wird möglich (Silber et al., 2007/2010, S. 28­32). Obertöne sind wahrnehmbar und
erfahrbar, haben aber keine physische Natur mehr, weswegen sie auch schwer
beschreibbar sind. Tatsache ist die Erhöhung von Menge und Intensität solcher
subtilen Schwingungen, die meist eine große Ausgeglichenheit und wohltuende
Wirkung mit sich bringt und hinterher als erhöhte Jetzt-Präsenz erlebt werden kann.
Obertöne transportieren die vollkommene Harmonie auf physischer Ebene und
öffnen durch die bewusste Erfahrung derselben, Tore in der Wahrnehmung, die ein
Klangerleben auf höherer Ebene ermöglichen. Da alles Leben letztlich schwingende
Energie ist, führt diese Erfahrung subtilster Klänge zu einer genaueren Erfassung der
Wirklichkeit durch den Menschen, was eine Bewusstseinserweiterung darstellt
(Großer, 2015). Aus anthropologischer Perspektive kommt es durch die Obertöne zur
Öffnung von Resonanzräumen, alle Formen der Ratio werden ausgeschaltet.
Der Grundgedanke ist, dass die in der Zahlengesetzlichkeit der Obertonreihe
erscheinende Ordnung eine universelle, kosmische, die belebte Natur ebenso wie
den Menschen bestimmende sei. Intervalle wirken auf den Geist und das Gemüt des
Menschen ordnend ein (Glaeser, 2004).
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Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Jahr
2015
ISBN (PDF)
9783961162109
ISBN (Paperback)
9783961167104
Dateigröße
6.2 MB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Bildungszentrum für Pflegeberufe - Gemeinnützige Gesellschaft für soziale Dienste – Integrative Therapeutic Touch Institute
Erscheinungsdatum
2018 (Januar)
Note
1,0
Schlagworte
TT Therapeutic Touch Monochord Stress Komplementäre Pflege Klang Energie Prävention Entspannung Wohlbefinden Energiefeld Gesundheit Pflege Komplementäre Medizin Schmerz Immunsystem Vitalkraft Klimakterium Trauer Sterbebegleitung chronische Erkrankungen Schlafstörung
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Titel: Was empfinden Menschen mit hoher Stressbelastung bei Therapeutic Touch in Verbindung mit Monochord
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