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Buchmarkt im Wandel

Auswirkungen auf die Entwicklung des Sortimentsbuchhandels

©2014 Studienarbeit 32 Seiten

Zusammenfassung

Der Kunde von Heute erledigt seine Einkäufe via Internet. Neue Technologien auf der Basis der Digitalisierung und Internet haben diese Entwicklung ermöglicht. Der digitale Büchermarkt hat seinen Stellenwert in der Gesellschaft eingenommen.
Es werden Geräte vertrieben, welche die neue Generationen von Büchern, die so genannten E-Books und Hörbücher, problemlos lesen können. Diese digitalen Medien stellen eine soziokulturelle- und ökonomische Konkurrenz und Bedrohung für die klassische Bücherbranche dar. Der einhergehende Strukturwandel gewinnt an Dynamik, umfassende Filialiserungs- und Konzentrationsprozesse, zunehmende Online Shopping, digitale Medien und ein Rückgang des traditionelle Sortimentsbuchhandels kennzeichnen die Branche. Die vielen kleinen Filialisten der Großunternehmen werden ergo auf
eine Zerreißprobe gestellt. Viele KMU werden durch die zunehmende Digitalisierung in die Knie gezwungen, müssen sich radikal verändern, oder den Druck der digitalisierten Gesellschaft weichen. Der Wettbewerb unter den Buchhändlern ist immens.
Behalten die Experten recht und verschwinden diese Buchsortimenter in der zukünftigen Entwicklung gänzlich von der Bildfläche oder überleben sie neben dem Online Geschäft als Koexistenz und welche Maßnahmen hinsichtlich ihrer Kommunikations- und Marketingstrategie müssen sie überdenken? Diese und jene Frage beschäftigen den Verfasser dieser Arbeit, der dieses Kernproblem aus multiplen Perspektiven betrachtet.

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Abkürzungsverzeichnis 27
Tabellenverzeichnis 28
Abbildungsverzeichnis 29
Literaturverzeichnis 30
Verzeichnis der Internetquellen 31-33

1. Einleitung
Egal ob man einen stationären Buchhandel der Größe von Thalia oder eine kleine unab-
hängige Buchhandlung auffindet, die Stimmung in beiden Lokalitäten ist bedrückend.
Wenn der Kunde nun bei der Buchberatung vor Ort ad hoc die Bemerkung fallen lässt,
dass er nur die örtliche Lokalität aufgesucht habe, weil er jenes Buch beim Online- Ver-
sandhandel ,,Amazon" nicht zu orten war, könnte diese Äußerung schon als Anspielung
vom Buchhändler gewertet werden und mit einer Hyperreaktion des jeweiligen Mitar-
beiters ist zu rechnen. Wie erklärt sich dieses Phänomen? Es hat ein großer Wandel über
die Jahre stattgefunden. In der gegenwärtigen Zeit ist es Usus, dass man sich Online
über diverse Produkte, sei es digital oder in Print informiert und jenes Oeuvre auch via
Internet bestellt. Der Kunde von Heute erledigt seine Einkäufe via Internet. Neue Tech-
nologien auf der Basis der Digitalisierung und Internet haben diese Entwicklung ermög-
licht. Der digitale Büchermarkt hat seinen Stellenwert in der Gesellschaft eingenom-
men. Es werden Geräte vertrieben, welche die neue Generationen von Büchern, die so
genannten E-Books und Hörbücher, problemlos lesen können. Diese digitalen Medien
stellen eine soziokulturelle- und ökonomische Konkurrenz und Bedrohung für die klas-
sische Bücherbranche dar. Der einhergehende Strukturwandel gewinnt an Dynamik,
umfassende Filialiserungs- und Konzentrationsprozesse, zunehmende Online Shopping,
digitale Medien und ein Rückgang des traditionelle Sortimentsbuchhandels kennzeich-
nen die Branche. Die vielen kleinen Filialisten der Großunternehmen werden ergo auf
eine Zerreißprobe gestellt. Viele KMU werden durch die zunehmende Digitalisierung in
die Knie gezwungen, müssen sich radikal verändern, oder den Druck der digitalisierten
Gesellschaft weichen. Der Wettbewerb unter den Buchhändlern ist immens. Deutsche
Wirtschaftsexperten spekulieren seit Jahren, ob und inwiefern sich der deutsche Buch-
markt noch verändern wird. Mit den in den Medien progressiv zunehmenden Insol-
venzmeldungen, wie aktuell vom Weltbild Verlag, werden negative Prognosen gespon-
nen. Behalten die Experten recht und verschwinden diese Buchsortimenter in der zu-
künftigen Entwicklung gänzlich von der Bildfläche oder überleben sie neben dem On-
line Geschäft als Koexistenz und welche Maßnahmen hinsichtlich ihrer Kommunikati-
ons- und Marketingstrategie müssen sie überdenken? Diese und jene Frage beschäftigen
den Verfasser dieser Dissertation, der dieses Kernproblem einmal aus multiplen Per-
spektiven betrachten möchte. Hierzu werden aktuelle Statistiken, Studien und wissen-
4

schaftliche Erkenntnisse mit inkludiert. Diese Hausarbeit beinhaltet drei Schwerpunkte.
Der erste Teil beschäftigt mit dem Medienprodukt Buch und seine Editionsformen: E-
Book und Hörbuch, dabei werden zum Einen die Entwicklung und zum Anderen die
soziokulturelle Bedeutung herausgestellt. Die klassische Distribution und elektronische
Form des Deutschen Buchhandels werden im zweiten Corpus thematisiert. Hier soll
drauf eingegangen werden, wie das Medienprodukt von den Händlern zum Endnutznie-
ßer gelangt. Im Anschluss werden die Veränderungen bzw. die Auswirkungen auf dem
Sortimentsbuchhandel im Hinblick ihrer ökonomische Situation veranschaulicht. Pro-
gnosen und Expertenmeinungen fließen in die Betrachtung mit hinein. Vor dem Fazit
samt Ausblick werden Lösungsvorschläge hinsichtlich eines effizienten Kommunikati-
ons- und Marketingkonzept für den stationären Buchhandel aufgezeigt.
2.Medienprodukt Buch
Als ein Medienprodukt wird ein Gut bezeichnet, dass darauf abzielt mit seinen medialen
Inhalt (z.b Text, Bilder, Audio- und Videodateien) Rezipienten zu informieren, zu bilden
und zu unterhalten. Das Buch zählt ergo zu dieser Gruppierung und hat im Lauf seiner
1
geschichtlichen Entwicklung mehrere Transformationsphasen durchlebt. So existieren
derzeit drei Formen auf dem deutschen Markt: die Printversion als auch die digitale Va-
riante, die sich wiederum in zwei Komponenten untergliedert. Daher möchte der Verfas-
ser diese drei Abarten des Medienproduktes in den nächsten Teilpunkten näher betrach-
ten. Im Kern soll dahingehend, die Definition, die Entwicklung ,die Bedeutung und die
gegenwärtige Situation des Medienproduktes Buch herauszuheben.
2.1 Buch als Printmedium
Das Standwerk ,,Lexikon des Gesamten Buchwesens" betrachtet das Printmedien Buch
in seiner Form als auch in seiner Funktion nach wie folgt: ,,der äußeren Form nach ist
ein Buch ein größeres Schrift- oder Druckwerk, das aus einer Anzahl von leeren, be-
schriebenen, bedruckten und/oder illustrierten Blättern, Bögen bzw. Lagen besteht, die
durch Heftung (Faden, Klebstoff, Draht) verbunden und von einem Einband oder Um-
schlag verschlossen sind. Von seiner Funktion her ist ein Buch ein Informationsmedium
(-speicher), das mittels graphischer Symbole (Schrift, Zeichnung, Bild) Ideen und Reali-
täten aus allen Bereichen des menschlichen und naturhaften Seins, insbesondere aus Li-
Vgl. Pezoldt,K./ Sattler,B.:, 2009, S.7
1
5

teratur, Wissenschaft und Kunst festhält, um sie zu bewahren, zu vermitteln und zu ver-
breiten" Zur Geschichte des gedruckten Buches bis zu seiner Digitalisierung möchte
2
der Verfasser nur die groben Umrissetappen der Entwicklung tangieren. Nach der Erfin-
dung Gutenbergs, ein Buch mit sogenannten ,,Lettern" in Printversion zu produzieren,
brach eine progressive Leserevolution aus, die im 18.Jahrhundert- das Jahrhundert der
Buchkultur, ihren Höhepunkt fand. Es entstehen erste Bibliotheken und eine wachsende
Buchproduktion wurde inszeniert, die die 1780er Jahre verdrei- bis vervierfacht wurde.
3
Besonders der Roman, als belletristisches Form, ragte zu jener Zeit hervor. Goethe´s
Werk: ,,Die Leiden des jungen Werthers gehörte zu einem viel und oftgelesenen Werk
der breiten Bevölkerung zur Zeit der Aufklärung in Deutschland. Im Laufe des 19.Jahr-
hunderts kristallisierten sich gewisse Lesetypen heraus. Vor allem die Schicht der Bil-
dungsbürger, zu der Professoren, Juristen , Ärzte und Schriftsteller zählten, zeichnete
sich in diesem Zeitraum ab. Ende des 19.- und 20. Jahrhunderts entstand dann ein Mas-
senmarkt. Dieses Phänomen resultierte zum Einen aus der Massenalphabetsierung , aus
der Entwicklung von günstigen Taschenbüchern und die einhergehenden technischen
Innovationen, wie die Druckmaschine von Robert´s des Printmediums. Als das Ta-
schenbuch im 20.Jahrhundert eine Universalbibliothek, wie die in Leipzig, entstehen
ließ verbreitet sich das Medium in allen Bevölkerungskreisen. Besonders interessant
hierbei die Äußerung von dem Verleger Samuel Fischer, der im Jahr 1905 notierte: ,,Das
Tempo und der Rhythmus unserer Zeit, die Ausbreitung von Bildung und wirtschaftli-
cher Kultur weisen auf das Buch zum billigen Einheitspreis, das bequem und leicht wie
die Zeitung ins Haus gebracht oder jedem Passanten zugänglich gemacht werden kann."
Das Buch entwickelte sich durch sein Preis- Leistungsverhältnis ,,zum Werkzeug in al-
len Lebenslagen und zum normalen Verbrauchsobjekt des Mittelschichten-Alltags." Da-
durch bildeten sich die ersten Verlage heraus, neben dem Fischer Verlag etablierte sich
1964 die Edition Suhrkamp, dessen Taschenbuchreihen einen immensen Einfluss auf
den deutschen Buchmarkt ausübte. Das Buch entwickelte sich im 20.Jahrhundert zu ei-
ner Symbolfigur, die besonders die Werte Herrschaft, Kultur, religiöse und politische
Ideologien und Einstellungen vertrat. Demungeachtet folgt ein kurzer Blick in die Ge-
genwart, um die soziokulturelle Bedeutung bzw. den Wandel heraus zu punktieren. Ein-
Vgl. Corsten,S./ Füssle, S./ Pflug,S.: 1987, S.568
2
Vgl. Erler,I.: 2005,S.80ff
3
6

leitend dazu ein Zitat vom Vorstandschef des weltgrößten Publikumsverlags Penguin
Random House, Markus Dohle, auf der Frankfurter Buchmesse 2013:,,Gedruckte Bü-
cher werden für uns immer wichtig bleiben." Er betonte weiterhin , so das Osnabrücker
Onlinemagazin, dass der Penguin Random House weiter ins gedruckte Buch investieren
wird. ,,Wir rennen nicht davon." Einer der Kernpunkte der Messe war die Zukunftsent
4
-
wicklung des klassischen Buchhandels, der durch den Online-Handel bedroht wird.
Eine Umfrage von der vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels inszenierte Kam-
pagne, ,,Vorsicht Buch", so das Magazin, ergab, dass für 61 Prozent der Deutschen, Bü-
cher wichtiger Bestandteil des Lebens sind , für jeden Zweiten sogar ,,wie gute Freun-
de". In der Zielgruppe der 14-19 Jährigem fand sich ebenso ein breiter Konsens ,,pro
Buch" von 45,5 Prozent, also fast die Hälfte dieser Leserschaft. Obwohl neue Alternati-
ven sich zu der Printversion etablieren, der Trend neigt zu Self-Publishing, d.h Autoren
werden selbst zu den Verlägern, ist die Aussage der Buchmesse deutlich, wie es das
Magazin als Headline angezeigt hat: ,,Das gedruckte Buch bleibt wichtig." Demnach hat
die Bedeutung des Buches an Nachfrage auch in der gegenwärtigen Zeit kaum verloren.
Was ist des Deutsches beliebteste Buchform? Diese Frage soll als Überleitung auf das
immense Sortimentsangebot des Deutschen Buchhandels dienen. Es lässt sich generell
in allgemeiner Literatur ( Belletristik, Kinder - und Jugendbücher), Fachliteratur( Schul-
und Lehrbücher) und sonstige Produkte ( Lexika, Noten) differenzieren. Eine vom Bör-
senvereins deutscher Buchhandlungen publizierte Studie über den Umsatz deutscher
Buchhandlungen ergab, dass die Belletristik( Segment aus
erzählende Literatur)
im Jahr
2012 ein Drittel des Gesamtumsatzes gemessen an den Warengruppen, siehe Abbildung
1, bestreitet hat und somit der deutschen beliebtestes Buchgut repräsentiert.
Abbildung 1: Umsatzanteile nach Warengruppen 2012
( E i g e n e D a r s t e l l u n g i n A n l e h n u n g a n : B ö r s e n v e r e i n d e s D e u t s c h e B u c h h a n d e l s
Statista, 2014)
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16 %
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Belletristik
Kinder- und Jugendbücher
Ratgeber
Sachbuch
Schule und Lernen
Reisen
Naturwissenschaften
Geisteswissenschaften
Sozialwissenschaften
Vgl. noz.de: 2013 (04.02.2014), http://goo.gl/6ZuxEH
4
7

2.2. Editionsformen
Seit beginn der Jahrtausendwende haben sich neue Versionen bzw. Editionsformen des
Buches auf dem Deutschen Buchmarkt und in die Gesellschaft etabliert. Diese sollen im
Folgenden unter den Teilaspekten. Definition, Entwicklung und Bedeutung beleuchtet
werden.
2.2.1 E-Book
Das Akronym E-Book steht für ,,Electronic Book" und wird im deutschen Sprachraum
mit Elektronisches Buch übersetzt und gehandelt. In der Literatur findet man viele De-
finitionen vor. In Anlehnung an die Darstellung des Buches als ein Medienprodukt, hat
sich der Autor für folgende Version der Begriffserklärung entschieden: ,, Ein Elektroni-
sches Buch (E-Book) ist ein nicht periodisch erscheinendes, thematisch abgeschlossenes
und typischerweise als Langtext verfasstes Medienprodukt, dass in indirekter Kommu-
nikation durch ein digitales Medium zeitversetzt vermittelt und auf dem Bildschirm
wiedergegeben werden kann." Diese digitale Form hat ihre Wurzeln in zwei voneinan-
5
der unabhängigen Entwicklungen: Zum einen durch die Entwicklung des gedrucktes
Buches und zum Anderen durch das Voranschreiten der Computertechnologie.
6
In diesem Kontext möchte sich der Verfasser sich auf den zweiten Punkt beziehen , da
die Entwicklung des gedruckten Buches bereits ausführlich erklärt worden ist. Das Jahr
1971 gilt als das Gründungsjahr des E-Books. Das im gleichen Jahr gegründete eng-
lischsprachige Unternehmen ,,Project Gutenberg" hatte sich zur Aufgabe gemacht erst-
mals Bücher in Digitalform zu übersetzen. Dazu wollte es eine kostenlose digitale Bi
7
-
bliothek aller Werke , bei denen das Urheberrecht erloschen war oder die Public Do-
main frei zur Verfügung stand, kreieren. Derzeit umfasst diese Bibliothek 22.000 Titel
in diversen Sprachen aus der Rubrik Belletristik und Sachliteratur. Diese Welle
schwappt dann Mitte der 1980er nach Deutschland über, wo es Versuche gab, Romane
in digitaler Form zu vertreiben. Das Computerspiel ,,Ultima Underworld" , welches mit
Handbuch in PDF-Datei erhältlich war , schaffte den Durchbruch. Der Rezipient war in
der Lage jenes E-Book auf seinem PC-Monitor zu lesen, mit der integrierten Suchfunk-
tion gewünschte Inhalte ausfindig zu machen und es ebenso in Papierformat auszudru-
Vgl. Janello, C.:2010, S.56
5
Vgl. Roth, O.:2011, S.10ff
6
Vgl. ebooknet.de (05.02.2014), http://goo.gl/NlfWvY
7
8

cken. Das Pendant zu der englischen Version ,,Projekt Gutenberg" wurde 1994 in
Deutschland inszeniert, das ,,Projekt Gutenberg- DE"entstand. Laut Hersteller ist die
Webseite die größte Volltext-Literatursammlung klassischer Texte deutscher Sprache im
Internet. Das Rocket- E-Book, welches 1994 auf den Deutschem Markt von der Firma
,,Nuvo Media" arrangiert worden war, steht symbolisch für den ersten Versuch E-Books
auf separaten Lesegeräten zugänglich zu machen. Durch den hohen Marktpreis von 629
DM entwickelte es sich zu einem Flop, wie weitere E-Book Reader Versuche. Erst mit
der Einführung des E-Book Reader von ,,Sony PRS-505" im Jahr 2009 , dem ,,Kindle"
von Amazon im Jahr 2009 und dem von Apple produzierten ,,iPad" drei Jahre danach,
festigte sich das E-Book Imperium im deutschen Raum. Der User benötigt demnach
eine E-Book Lesegerät. Auf dem deutschen Markt haben sich viele Technologien in den
letzten Jahrzehnten entwickelt. So lassen sich Digitale Medien auf dem Smartphone ,
dem Tablett-PC, dem PC und dem E-Book -Reader (E-Reader) lesen. Laut dem größten
Marktforschungsunternehmen ,,GfK" besaßen im Jahr 2012 insgesamt 1,6 Millionen
Deutsche ein E-Reader. Im Januar 2011 waren es nur 380.000 User . Daraus geht her
8
-
vor, dass die Nachfrage an E-Books immens gestiegen ist. Ein Grund hierfür scheint,
der günstigen Stückpreis zu sein und zum Zweiten die Möglichkeiten, die sich mit die-
sem ,,Widget" realisieren lassen. So kann der Kunde seine Bücher über eine Internet
Software, wie bei Apple das iTunes, bequem herunterladen. Das hat zur Folge, dass der
Rezipient auf den stationären Buchhandel, die Buchhandlung vor Ort, nicht mehr ange-
wiesen ist. Allein im Jahr 2011 seien laut GfK 4,7 Millionen kostenpflichtige E-Books
heruntergeladen worden. Betrachtet man die Art der E-Books, die vom Internet herun-
tergeladen werden, fällt auf, das vor allem belletristische Werke, dazu zählen Romane
aus dem Genre Spannung, Science -Fiktion und Fantasy Märchen, bei den Deutschen
Lesern besonders gefragt sind. Wie das E-Book am Markt gehandelt wird und wie die
aktuellen Kennzahlen sind, wird im Abschnitt 4. dargelegt.
2.2.2 Hörbuch
Eine Sonderform dieses Digitalmediums stellt das Hörbuch dar, für das es nur Definiti-
onsversuche gibt. Der ,,Verlag und Studio für Hörbuchproduktionen definiert es so: ,,Ein
Hörbuch ist im Gegensatz zum gedruckten ein gesprochenes Buch. Es werden unter-
schiedliche Texte, Manuskripte, ja ganze Bücher in gesprochene Sprache umgesetzt und
Vgl. gfk.com (05.02.2014), http://goo.gl/ayLN9x
8
9

auf Compact Disk (CD) gespeichert, die in jedem Handelsüblichen CD-Spieler oder Di-
scman abgespielt werden können." Nun ein kurzer Blick in die Geschichte. In Deutsch
9
-
land wurde der Terminus Hörbuch 1954 von der Deutschen Blindenbücherei eingeführt.
Als es seine Worttonträger für die Blinden, mit diesem Wort betitelte. Durch die Erfin-
dung des Kassettenrekorders eingehende Massenproduktion an Tonträgern in den
1960er Jahren etablierten sich viele renommierte Hörbuchverlage. 1999 wurde der so-
genannte ,,Arbeitskreis Hörbuchverlage" des Börsenvereins gegründet, der sich zur
Aufgabe machte, Verlage eine Hilfestellung auf dem Markt zu offerieren. Das Hörbuch
wurde ab diesem Zeitraum ein Trendmedium und wächst beständig weiter. Wie das
Buch besitzt das Hörbuch als Medienprodukt eine dualen Charakter, es bestehet aus ei-
nem Content und einem physischen oder nicht physischen Medium, auf dem es vertrie-
ben wird. So lassen sich diverse Formen differenzieren, so gehört das Vorlesen und das
Feature zu den gebräuchlichsten Versionen. Diese Formen lassen sich mit diversen Me-
dien wie dem CD-Player, dem MP3-Player, Tablett-PC , Smartphone und PC wiederge-
ben. Laut dem Bundesverband für Informationswirtschaft, Telekommunikation und
neue Medien e.V. , kurz BITKOM, hatten im Jahr 2010 2,7 Millionen Hörbücher auf
ihre PC`s geladen , das entsprach ein Plus von 18 Prozent zum Vorjahr. Der Trend setzt
sich zudem fort. In einer aktuelleren Pressemitteilung aus dem Jahr 2013, konstatierte
BITKOM, dass Jeder vierte Deutsche Musik zum Download kaufe und 16 Prozent der
Kunden der Download-Shops regelmäßig Einkaufe erschließen würden.
10
3.Deutscher Buchhandel
Zunächst einmal wird der Buchhandel begrifflich determiniert. In einem Extrait des
Sammelwerkes ,,Lexikon buch Bibliothek - Neue Medien" heißt es :" Der Buchhandel
ist ein Wirtschaftszweig, der sich mit der Herstellung und Verbreitung von Büchern und
anderen Medien befasst. Er nimmt eine Zwischenstellung zwischen Wirtschaft und Kul-
tur ein, da ein Buch einerseits Gegenstand des wirtschaftlichen Verkehrs (Ware), ande-
rerseits ein Bestandteil des kulturellen Lebens ist. Gegenstand des Buchhandels sind
Bücher, Zeitschriften, zum Teil Zeitungen, Musikalien, reproduzierte Kunstwerke,
Landkarten, Atlanten, Globen, Lehrmittel, Kassetten, Schallplatten und außer den au-
Vgl.
Friedrichs,T./ Hass, B. H.:2006, S.23ff
9
Vgl. bitkom.org (06.02.2014), http://goo.gl/fD3TdX
10
10

diovisuellen Medien auch die auf elektronischem Wege hergestellten Produkte, die so
genannten Neuen Medien..."
Weiterhin wird dargelegt dass der Buchhandel aus drei
11
Ebenen besteht, nämlich aus der Herstellungs bezogenen Ebene- dem Verlagsbuchhan-
del, dem verbreitenden Buchhandel- dem Einzelvertrieb und schließlich der vermitteln-
den Ebene, dem Zwischenbuchhandel. Zu dem Buchhandel angegliedert sind zudem die
Buchgemeinschaften, der Lesezirkel und der Leihbuchhandel(Leihbibliothek). Der Bör-
senverein des deutschen Buchhandels , ein Verband, der sich selbst als Sprachrohr der
Buchbranche deklariert und der Öffentlichkeit als auch Politik beratend zur Seite steht,
vereinigt alle drei Handelsebenen. So vertritt er die Interessen von aktuell rund 5400
Verlagen, Buchhandlungen, Antiquariaten, Zwischenbuchhandlungen und Verlagsver-
tretern. In den nächsten Abschnitten gilt es zu skizzieren, wie die klassische Distribu
12
-
tion der drei Handelsebenen des Buchhandels in Deutschland funktioniert und welche
Neuerungen es mit dem ,,E-Commerce Vertrieb" zu verzeichnen gibt.
3.1 Klassische Distributionsebenen
3.1.1Verlagswesen
Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels(BV) notiert auf seiner Homepage, dass
Verlage geistige Schöpfungen einen Markt bieten, die Aufgabe eines Kulturvermittlers
übernehmen und gleichzeitig als Wirtschaftsunternehmen fungieren. Es sind derzeit
13
rund 22000 Verlage und Institutionen in Deutschland aktiv und bringen diverse Medien,
wie Bücher, Zeitschriften, Hörbücher, Kunstbände, Kataloge und nicht zu vergessen die
Online Publikationen auf den deutschen Buchmarkt. Das Verlagswesen wird in diverse
Typen unterteilt. Dazu zählen die Bild- und Kunstverlage, Fachbuch- und Wissen-
schaftsverlage, Ratgeberverlage und Touristikverlage, um nur ein paar Beispiel dieser
Klassifizierung mit aufzuzählen. Zu den umsatzstärksten Verlage gehören der Springer
Science und Business Media, die Klett-Gruppe und die Franz Cornelsen Verlag Bil-
dungsgruppen. Allein der Springer Science und Business Media Verlag erzielte im Jahr
einen Gesamtumsatz von 476,1 Millionen Euro, dicht gefolgt von der Klett-Gruppe mit
Vgl. Strauch,D. / Rehm,M.: 2007, S. 93.
11
Vgl. börsenverein.de (06.02.2014), http://goo.gl/X16CfJ
12
Vgl. börsenverein.de (07.02.2014), http://goo.gl/r4KPXH
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Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Jahr
2014
ISBN (PDF)
9783961161065
ISBN (Paperback)
9783961166060
Dateigröße
368 KB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
SRH Hochschule Riedlingen – Medienwirtschaft
Erscheinungsdatum
2017 (April)
Note
1,3
Schlagworte
Buchmarkt Deutschland Onlinehandel Printmedien Wandel
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