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Flüchtlingskrise

Betrachtung der Ursachen und Strategien zu ihrer wirksamen und nachhaltigen Bekämpfung

©2016 Hausarbeit 36 Seiten

Zusammenfassung

Die Studie beschäftigt sich mit der Betrachtung der Flüchtlingsursachen im Nahen und Mittleren Osten, sowie der dort agierenden Akteure. Der Fokus liegt dabei auf dem Er-kennen des Zusammenhangs zwischen der historischen Entwicklung der Destabilisierung des Nahen und Mittleren Osten, der Interessen der Akteure und der dort herrschenden religiösen Konflikte. Ziel der Arbeit ist es, die Akteure einem hierarchischen Mehrebenensystem zuzuordnen, um daraus eine Strategie zur Lösung der Flüchtlingsursachen zu entwickeln.
Es konnte im Rahmen dieser Arbeit bewiesen werden, dass die Strategie der Dekarbonisierung zur nachhaltigen Bekämpfung der Flüchtlingsursachen einen vielversprechenden Ansatz darstellt. Die daraus gewonnen Erkenntnisse bestätigen, dass geopolitische Interessen der Großmächte die Wurzel der Destabiliserung des Nahen und Mittleren Ostens sind und die Förderung der erneuerbaren Energien zur Minderung der Konflikte beitragen kann. In Zukunft gilt es ein Umsetzungsmodell der Dekarbonisierung und Aufbau der Länder im Nahen und Mittleren Osten zu entwickeln.

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Inhaltsverzeichnis
3
Inhaltsverzeichnis
Kurzfassung ... 2
Inhaltsverzeichnis ... 3
Abbildungsverzeichnis ... 5
Abkürzungsverzeichnis ... 6
1
Einleitung ... 7
1.1
Ausgangs- und Problemstellung ... 7
1.2
Ziele und Forschungsfragen ... 7
1.3
Methodische Vorgehensweise ... 8
2
Theoretische und historische Grundlagen ... 9
2.1
geologische Eingrenzung des Nahen und Mittleren Ostens ... 9
2.2
unterschiedliche Gruppierungen im Islam ... 9
2.3
geopolitische Bedeutung des Erdöls ... 10
2.4
Betrachtung der Destabilisierung des Nahen und Mittleren Ostens ... 11
2.4.1
Entdeckung und Eroberung des Erdöls ... 11
2.4.2
Zerfall des Osmanischen Reiches ... 11
2.4.3
Erschließung Saudi-Arabiens ... 12
2.4.4
Sturz der demokratisch gewählten Regierung im Iran ... 13
2.4.5
Einmarsch der Sowjetunion in Afghanistan ... 13
2.4.6
Erster Golfkrieg ... 14
2.4.7
Zweiter Golfkrieg ... 14
2.4.8
Terroranschläge 2001 und Afghanistankrieg ... 15
2.4.9
Dritter Golfkrieg ... 16
2.4.10
Zusammenfassung der Ereignisse und Auswirkugnen ... 16
3
Betrachtung der aktuellen Flüchtlingsursachen ... 18
3.1
Syrischer Bürgerkrieg ... 18
3.1.1
Entstehung ... 18
3.1.2
Parteien und deren Motive im syrischen Bürgerkrieg ... 19
3.2
Entstehung und Ausbreitung des Islamischen Staates ... 21
3.3
Rolle der Türkei ... 23
3.4
Verhaltensweise der EU ... 23
3.5
Zusammenfassung der Lage in Syrien und im Irak ... 24
5
Mögliche Strategien zur Bekämpfung der Flüchtlingsursachen ... 26
5.1
Kurzfristig ... 26
5.2
Langfristig ... 27

Inhaltsverzeichnis
4
5.2.1
Erste Ebene: Verminderung geopolitischer Interessen ... 27
5.2.2
Zweite und dritte Ebene: Schwächung der nichtstaatlichen Gruppierungen ... 28
5.2.3
vierte Ebene: Verlust indirekter Vorteile ... 29
6
Zusammenfassung und Ausblick ... 30
6.1
Beantwortung der Forschungsfragen ... 30
6.2
Kritische Betrachtung und Ausblick ... 30
7
Literaturverzeichnis ... 33

Abbildungsverzeichnis
5
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 2.1: Glaubensrichtungen des Islams im Nahen Osten ... 10
Abbildung 2.2: Aufteilung der Glaubensrichtungen in Syren und im Irak ... 12

Abkürzungsverzeichnis
6
Abkürzungsverzeichnis
CIA
Central Intelligence Agency
FSA
Freie Syrische Armee
IS
Islamischer Staat
ISI
Islamischer Staat Irak
ISIS
Islamischer Staat Irak und Al Sham
NATO
North Atlantic Treaty Organization
PKK
Partiya Karkerên Kurdistanê
YPG
Yekineyen Parastina Gel

1 Einleitung
7
1
Einleitung
1.1 Motive und Problemstellung
Alleine im Jahr 2015 kamen über eine Millionen Flüchtlinge nach Deutschland (Zeit
2016b). Dieser Flüchtlingsstrom verändert die politische, gesellschaftliche und kulturelle
Struktur in Europa nachhaltig. Ein Teil der europäischen Bevölkerung wünscht sich des-
halb eine nationalere Politik ihrer Regierungen. Die aktuellen Wahlergebnisse in ganz
Europa unterstreichen diesen Trend. Diese Entwicklung ist insofern von wissenschaftli-
chem Interesse, da die EU sich in ihrer größten Prüfung, seit ihrer Gründung, befindet
und beweisen muss, dass sie diese erfolgreich bewältigen kann und nicht auseinander-
bricht (Jakob 2016, S 12 ff.). Besondere Bedeutung hat unter diesem Aspekt die Identifi-
zierung der Flüchtlingsursachen, um das Problem an seiner Basis aufzugreifen und lösen
zu können. Die vorliegende Arbeit setzt sich damit ausführlich auseinander. Aufgrund
der hohen Anzahl an Akteuren und historischen Ereignissen, welche für die Flüchtlings-
ursachen verantwortlich sind, ist es nicht möglich, auf alle Akteure und Ereignisse detail-
liert einzugehen. Themenschwerpunkte werden dabei auf der Betrachtung involvierter
Parteien, welche für die Destabilisierung der Flüchtlingsursprungsländer verantwortlich
sind und auf der Entwicklung einer nachhaltigen Strategie zur Lösung der Flüchtlingsur-
sachen liegen.
1.2 Ziele und Forschungsfragen
Aus der bisherigen Darstellung ergeben sich hinsichtlich der zu beachtenden Thematik
folgende Forschungsfragen:
1. Was sind die Ursachen für die Flüchtlingskrise?
Im Zuge der Flüchtlingskrise stellt sich die Frage, welche Ereignisse und Akteure diese
verursachen. Hier gilt es politische, kulturelle, religiöse, und geopolitische Bereiche, so-
wie deren Schnittpunkte zu betrachten.
2. Wie kann man die Akteure einordnen?
Um die Interessen der Akteure transparent zu machen, werden diese in einem hierarchi-
schen Mehrebenensystem aufgegliedert. Dabei beinhaltet jede Ebene verschiedene Inte-
ressensparteien.
3. Welche Strategien zur nachhaltigen Bekämpfung der Flüchtlingsursachen gibt
es?
Auf Basis der neuen Gliederung gilt es, Strategien zur Konfliktminimierung und Lösung
der Flüchtlingsursachen für alle Akteure im Mehrebenensystem, zu entwickeln.

1 Einleitung
8
1.3 Methodische Vorgehensweise
Zur Beantwortung der aufgestellten Forschungsfragen wird folgende methodische Vor-
gehensweise gewählt:
Es ist notwendig, das Zusammenwirken und die Interessen aller Akteure zu verstehen,
um somit einen Gesamtüberblick über alle Ursachen zu haben, da nur so die Vorausset-
zung gegeben ist, Lösungsmöglichkeiten, welche alle Akteure betreffen, zu erarbeiten.
Aufgrund der engen Verzahnung der Akteure und deren Interessen werden diese im Rah-
men der vorliegenden Arbeit neu gegliedert, um die Transparenz zu erhöhen. Dabei soll
ein sogenanntes Mehrebenensystem entstehen, wobei auf jeder Ebene verschiedene Ak-
teure, welche die Flüchtlingsursachen direkt oder indirekt beeinflussen, benannt werden.
Dabei haben die Akteure der übergeordneten Ebene Einfluss auf die Akteure der unter-
geordneten Ebenen. Das anschließende Ziel ist es, Lösungsstrategien, welche alle drei
Ebenen abdecken, zu entwickeln. Schwierigkeiten werden erwartet, da es bei der kom-
plexen Verzahnung der Akteure und deren Interessen, lediglich möglich ist, langfristige
Lösungsmöglichkeiten, welche alle Ebenen betreffen, zu erarbeiten. Deswegen gilt es in
einem weiteren Schritt kurzfristige Lösungsmöglichkeiten zu identifizieren, die parallel
zu den langfristigen Strategien umgesetzt werden sollen, Ebenso wird es sich als schwie-
rig erweisen, langanhaltende historische religiöse und ideologische Konflikte zwischen
den Parteien zu überwinden. Die in dieser Arbeit entwickelten Strategien sollen jedoch
dazu beitragen diese Konfliktpotentiale zu minimieren.
Die wissenschaftliche Arbeit gliedert sich in vier Abschnitte. Der erste Teil widmet sich
der Darstellung der theoretischen Grundlagen und der Definition wesentlicher zum Ver-
ständnis der nachfolgenden Diskussion notwendiger Fachbegriffe. Dabei wird eine histo-
rische Betrachtung der Ereignisse, welche zu einer Destabilisierung des Nahen und Mitt-
leren Ostens geführt haben und die Motive der dort agierenden Parteien, durchgeführt.
Die daraus resultierenden Ergebnisse dienen als Grundlage zum Verständnis der aktuellen
Flüchtlingsursachen, welche in einem weiteren Schritt analysiert werden. Im Fokus des
dritten Teils steht die Gliederung der involvierten Akteure in einem Mehrebenensystem.
Abschließend werden Strategien für die verschiedenen Ebenen entwickelt und beschrie-
ben. Im Folgenden werden nun zunächst die theoretischen Grundlagen betrachtet, die
zum Verständnis und zur Durchführung der geplanten methodischen Vorgehensweise
notwendig sind.

2 Theoretische und historische Grundlagen
9
2
Theoretische und historische Grundlagen
2.1 geologische Eingrenzung des Nahen und Mittleren Ostens
Für ein besseres Verständnis beim Lesen der Arbeit ist es erforderlich, die geografischen
Gebiete einzugrenzen. Folglich basiert die Arbeit auf der europäischen geografischen
Einordnung aus dem Mittelalter. Daran gemessen, verläuft die Grenze des Nahen und
Mittleren Ostens zwischen dem Irak und dem Iran. Somit gehören die vorgelagerten Staa-
ten Türkei, Syrien, Libanon, Irak, Jordanien, Israel, Ägypten und die Staaten auf der ara-
bischen Halbinsel, wie auf der Karte in Kapitel 2.2 aufgezeigt wird, zum Nahen Osten an
und die Staaten Iran Afghanistan und Pakistan dem Mittleren Osten (Fischer 2010,
S.290). Der Islam hat sich seit seiner Entstehung von der arabischen Halbinsel über diese
beiden Gebiete ausgebreitet. Dabei sind zwei Glaubensrichtungen entstanden, welche im
nächsten Kapitel näher beleuchtet werden.
2.2 unterschiedliche Gruppierungen im Islam
In den Jahren nach dem Tod des Propheten Mohammed, im Jahr 632, folgten Macht-
kämpfe um dessen Nachfolge. Dabei hatten sich zwei Lager gebildet. Das Erste bestand
aus der Verwandtschaft Mohammeds, welche sich als Schia
1
bezeichnen und sich als
rechtmäßige Nachfolger Mohammeds sahen. Demzufolge werden sie heute als Schiiten
bezeichnet. Das zweite Lager bildeten die Sunniten
2
. Sie vertreten die Auffassung, dass
der Nachfolger Mohammeds auch außerhalb der Familie festgelegt werden kann. Der
Konflikt dieser beiden Hauptgruppierungen im Islam dauert bis heute an, wobei nur 15
Prozent der Moslems dem schiitischen Glauben angehören (Reuter 2015, S.44 ff.). Wie
auf der folgenden Karte zu erkennen ist, lebt der Großteil der schiitischen Bevölkerung
im Nahen und Mittleren Osten, in den Staaten Iran, Irak, Bahrein und Aserbaidschan.
Hierbei gilt es zu erwähnen, dass sie 89 Prozent der iranischen und 60 Prozent der iraki-
schen Bevölkerung stellen. Demnach sieht sich der Iran als Schutzmacht der Schiiten und
steht in einem Glaubenskonflikt mit dem sunnitischen Saudi-Arabien (Buchta 2015, S.
108). Innerhalb des schiitischen Glaubens haben sich weitere Glaubensrichtungen, unter
denen sich auch die Alawiten und Drusen befinden, gebildet. Diese werden in Teilen der
islamischen Bevölkerung, sowohl von Schiiten als auch von Sunniten, verachtet. (Hart-
mann 2011, S. 122). Innerhalb des sunnitischen Islams gibt es darüber hinaus die radika-
len Wahhabiten, welche Verfechter des Salafistentums sind und hauptsächlich in Saudi-
Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten leben. Die oben genannten Glaubens-
1
Arabisch für Anhängerschaft (Reuter 2015, S.44)
2
Arabisch = Sunna für Brauch (Körber 2002, S.252)

2 Theoretische und historische Grundlagen
10
konflikte haben bereits mehrfach zu offenen Konfrontationen zwischen den Parteien ge-
führt und sind mitverantwortlich für die aktuelle Flüchtlingskrise. Darüber hinaus bildet
die geopolitische Lage des Nahen und Mittleren Ostens weiteres Konfliktpotential. Das
nachfolgende Kapitel beleuchtet diesen Sachverhalt näher.
Abbildung 2.1: Glaubensrichtungen des Islams im Nahen Osten
Quelle: (domradio 2015)
2.3 geopolitische Bedeutung des Erdöls
Erdöl gilt als der wichtigste Rohstoff, der als Motor für Wirtschaft, Industrie und Militär
dient. Jedoch verfügen nur wenige Länder auf der Welt über genügend eigene Erdölre-
serven, um sich selbst zu versorgen. Darüber hinaus nimmt der Erdölbedarf, aufgrund der
steigenden Weltbevölkerung, Globalisierung und des weltweiten Wirtschaftswachstums
von Jahr zu Jahr zu. Folglich sind gerade die großen Industrienationen in Europa und
Nordamerika und Schwellenländer wie China und Indien von Erdölimporten abhängig.
Daraus lässt sich ableiten, dass Nationen, die einen großen politischen und wirtschaftli-
chen Einfluss auf erdölreiche Gebiete haben, einen Vorteil gegenüber anderen Nationen
besitzen (Ganser 2012, S. 21ff.). Aufgrund dieser zunehmenden Abhängigkeit hat sich
Erdöl zu einer machtpolitischen Ressource entwickelt, für die Nationen bereit sind, Krieg
zu führen, entwickelt. Diese Konflikte werden direkt oder durch Stellvertreterkriege aus-
getragen. Um diese Kriege zu legitimieren werden sie unter dem Deckmantel der Demo-
kratisierung, Befreiung von Herrschaftssystemen und Verteidigung von Menschenrech-
ten geführt (Todenhöfer 2015a, S. 119). Der Nahe und Mittlere Osten ist dabei die haupt-
leidtragende Region, denn diese ist das geopolitisch bedeutendste Gebiet der Erde. Als

Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Jahr
2016
ISBN (PDF)
9783961160686
ISBN (Paperback)
9783961165681
Dateigröße
703 KB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Brandenburgische Technische Universität Cottbus – Human Resources Management
Erscheinungsdatum
2016 (Dezember)
Note
1,7
Schlagworte
geopolitische Interessen Flüchtlingskrise Naher Osten Mittlerer Osten Syrien Islamischer Staat Erdöl
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Titel: Flüchtlingskrise
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