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Reduzierung der Prozesskosten von C-Teilen durch ein elektronisches Marktplatzsystem

©2015 Hausarbeit 19 Seiten

Zusammenfassung

Das Beschaffungsumfeld in Unternehmen verändert sich seit einigen Jahren grundlegend. Die Aufgaben des Einkaufs entwickeln sich von den einfach zu erzielenden kurzfristigen Einsparpotentialen zu langfristigen und aktiven Veränderungen für den gesamten Einkaufsprozess. Folglich liegen die Möglichkeiten im Einkauf nicht mehr nur in dem Beitrag zur Kostensenkung, sondern zusätzlich in der Steigerung der Einkaufseffizienz. Die Chance, Prozesse im Einkauf effektiver zu gestalten, formiert sich mit dem Einsatz der sogenannten elektronischen Beschaffung (E-Procurement). Das Potential der elektronischen Geschäftsabwicklung über elektronische Medien ist enorm und bietet die Möglichkeit, erhebliche Einsparungen zu erzielen. Dies ist vor allem dann notwendig, wenn Bestellungen im Einkauf nur einen geringen Wert aufweisen, da unabhängig von dem Bestellwert die gleichen Abwicklungskosten verursacht werden. Viele Unternehmen haben diese Notwendigkeit erkannt und wollen das World Wide Web daher für eine effektivere Prozessabwicklung gewinnbringend nutzen. Mit Hilfe des Internets können dafür Geschäftsprozesse optimiert und eine informationstechnische Vernetzung bereitgestellt werden. Sogenannte Online-Marktplätze können durch Veränderungen in der traditionellen Beschaffung diesen Prozess unterstützen. Dadurch kann der Einkauf unter Kosten- und Zeitaspekten einen wichtigen Beitrag für den Unternehmenserfolg beisteuern.

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Abbildungsverzeichnis
Abb. 1: Beispielhafte Mengen-Wert-Darstellung einer ABC-Analyse
Abb. 2: Verhältnis zwischen C-Teilen und Prozesskosten am Eisbergprinzip
Abb. 3: Beispielhafte Prozessschritte für einen Purchase-to-pay-Prozess
Abb. 4: Purchase-to-pay-Prozess bei Nutzung eines B2B-Marktplatzes
II

Abkürzungsverzeichnis
Abb.
Abbildung
Abs.
Absatz
E-Business
Electronic
Business
E-Ordering
Electronic Ordering
E-Procurement Electronic
Procurement
E-Sourcing
Electronic
Sourcing
Hrsg.
Herausgeber
IT Informationstechnologie
o.s.
oben
stehend
ROI
Return
on
Investment
u.U.
unter
Umständen
III


1 Einleitung
Das Beschaffungsumfeld in Unternehmen verändert sich seit einigen Jahren
grundlegend. Die Aufgaben des Einkaufs entwickeln sich von den einfach zu
erzielenden, kurzfristigen Einsparpotentialen zu langfristigen und aktiven
Veränderungen für den gesamten Einkaufsprozess.
1
Folglich liegen die Möglichkeiten
im Einkauf nicht mehr nur in dem Beitrag zur Kostensenkung, sondern zusätzlich in der
Steigerung der Einkaufseffizienz.
2
Die Chance, Prozesse im Einkauf effektiver zu
gestalten, formiert sich mit dem Einsatz der sogenannten elektronischen Beschaffung
(E-Procurement). Das Potential der elektronischen Geschäftsabwicklung über
elektronische Medien ist enorm und bietet die Möglichkeit, erhebliche Einsparungen zu
erzielen. Dies ist vor allem dann notwendig, wenn Bestellungen im Einkauf nur einen
geringen Wert aufweisen, da unabhängig von dem Bestellwert die gleichen
Abwicklungskosten verursacht werden. Viele Unternehmen haben diese Notwendigkeit
erkannt und wollen das World Wide Web daher für eine effektivere Prozessabwicklung
gewinnbringend nutzen.
3
Mit Hilfe des Internets können dafür Geschäftsprozesse
optimiert und eine informationstechnische Vernetzung bereitgestellt werden.
4
Sogenannte Online-Marktplätze
5
können durch Veränderungen in der traditionellen
Beschaffung diesen Prozess unterstützen.
6
Dadurch kann der Einkauf unter Kosten-
und Zeitaspekten einen wichtigen Beitrag für den Unternehmenserfolg beisteuern.
7
Die Zielsetzung dieser Arbeit besteht darin, die Möglichkeiten der
Prozesskosteneinsparung durch den Bereich E-Procurement aufzuzeigen. Der
elektronische Marktplatz soll dafür als Beispiel dienen. Im zweiten Kapitel werden zu
diesem Zweck zunächst grundlegende Begrifflichkeiten erläutert, bevor die Bedeutung
der Prozesskosten im Einkauf sowie deren Einsparpotential im dritten Kapitel genauer
aufgezeigt werden. Im vierten Kapitel wird der B2B
8
-Marktplatz kritisch betrachtet und
die grundlegenden Funktionen, wichtige Erfolgsfaktoren sowie Chancen und Risiken
näher erläutert. Das fünfte Kapitel gibt eine kurze Zusammenfassung und einen
Ausblick auf zukünftige Entwicklungstendenzen im Bereich der elektronischen Märkte.
1
Vgl. Schuh, G., Hoppe, M., (Einkaufsmanagement 2014), S. 6.
2
Vgl. Schuh, G., Patrick, A., Wemhöner, H., (Einkaufscontrolling 2014), S. 119.
3
Vgl. Böhm, A., Felt, E., (e-commerce 2001), S. V.
4
Vgl. Kortus-Schultes, D., Ferfer, U., (Logistik 2005), S. 1.
5
Die Begriffe ,,elektronische Marktplätze", ,,Online Marktplätze" und ,,B2B- Marktplätze" werden
in dieser Arbeit synonym verwendet.
6
Vgl. Schütt, M., (Informationsmanagement 2006), S. VII.
7
Vgl. Schuh, G., (Einkaufsmanagement 2014), S VI.
8
,,B2B, Business-to-Business = Nutzung digitaler Informationstechnologie und
Kommunikationsmöglichkeiten, um Produkte, Dienstleistungen und Informationen zwischen
Unternehmen auszutauschen".
Böhm, A., Felt, E., (e-commerce 2001), S. 60.
1

2 Grundlagen
2.1
C-Teile im Rahmen der ABC-Analyse
Die ständige Erweiterung der Funktionspalette von Unternehmen und die damit
verbundene steigende Menge und Komplexität des Einkaufsvolumens, erfordern
vermehrt Analysen, um die Materialwirtschaft nicht zu überlasten und diese
zielgerichtet steuern zu können. Die ABC-Analyse lässt sich in allen Bereichen der
Materialwirtschaft anwenden und ist eine Möglichkeit, Beschaffungsaktivitäten gezielt
zu lenken. Das Ziel einer ABC-Betrachtung ist die Erkennung von
Kostensenkungspotentialen und die darauf aufbauende Ableitung von Maßnahmen zur
Kostensenkung.
9
Bei dieser Untersuchung wird das gesamte Einkaufssortiment nach geeigneten
Kriterien klassifiziert. Oft geht man von dem Wert der verschiedenen Artikel aus, da
sich dieser relativ unproblematisch errechnen lässt:
10
Die Ermittlung in die ABC-
Klassifizierung erfolgt dann durch Multiplikation des Teilewertes mit der benötigten
Teilemenge.
11
Unter A-Produkten versteht man Artikel, die einen Großteil des
wertmäßigen Einkaufs einnehmen, während B- und C-Artikel Sachgüter mit geringerem
Einkaufsvolumen sind.
12
Ein mögliches Ergebnis solch einer Analyse kann graphisch
wie folgt aussehen:
Abb. 1: Beispielhafte Mengen-Wert-Darstellung einer ABC-Analyse
13
9
Vgl. Wannenwetsch, H., (Materialwirtschaft 2014), S. 31.
10
Vgl. Arnolds, H., Heege, F., Röh, C., Tussing, W., (Materialwirtschaft 2010), S. 20 ff.
11
Vgl. Bichler, K., (Lagerwirtschaft 1997), S. 93.
12
Vgl. Schuh, G., Guo, D., (Einkaufsmanagement 2014), S. 22.
13
Vgl. Maimanis, G., (ABC-Analyse 2011), Abruf am 01.05.2015.
2

Hier ist gut erkennbar, wie groß die Differenz von Menge und Wert bei bestimmten
Artikeln ausfällt. Besonders interessant ist dieser Unterschied bei den C-Teilen, die im
Folgenden näher betrachtet werden.
2.2 Wesentliches
zum
C-Teile-Management
Die charakteristischen Merkmale von C-Teilen sind die große Anzahl an Bestellungen,
das geringe Beschaffungsrisiko, ein niedriger Stückpreis sowie die Tatsache, dass
diese Artikel standardisiert und wenig erklärungsbedürftig sind.
14
Daraus ergibt sich ein
ausgeprägtes Automatisierungspotential.
15
Typische Beispiele für C-Artikel sind
Büromaterialien, Werkzeuge, Computerzubehör sowie Zeitschriften und Bücher.
16
In Abbildung 1 aus Kapitel 2.1 erkennt man deutlich, dass C-Teile einen geringen
Wertanteil, dafür aber ein großes Einkaufsvolumen haben: ,,C-Artikel sind demnach
billig, kosten jedoch viel (Einkäuferweisheit)."
17
Dies begründet sich vor allem dadurch,
dass die Kosten eines konventionellen Bestellvorgangs unabhängig vom Bestellwert
gleich sind. Weitere Ursachen sind vielfältige, komplexe und lange
Beschaffungsprozesse aufgrund mehrstufiger Genehmigungsprozeduren sowie der
hohe Anteil von Kleinbestellungen durch kurzfristigen Bedarf. Strategische Ansätze im
C-Artikel-Management erfordern daher eine konsequente Optimierung der Prozesse,
Instrumente und Strategien in der Beschaffung. Durch die daraus resultierende
Kostensenkung und Prozessvereinfachung wird die Einkaufsabteilung erheblich
entlastet. Weitere Ziele des C-Artikel-Managements sind die Verkürzung der
Durchlaufzeiten, Verschlankung von Beschaffungsprozessen und die damit
verbundene Senkung von Prozesskosten sowie die Erzielung günstiger Einkaufspreise
durch Bedarfsbündelung. Die dazu notwendigen Instrumente finden sich u.a. im
Bereich des E-Business und E-Procurements z.B. in Form der Nutzung eines
elektronischen Marktplatzes.
18
2.3
Definition und Ziele des E-Procurements
Der Begriff E-Procurement wird in der Literatur unter dem Überbegriff E-Business sehr
vielfältig und unterschiedlich definiert. Fest steht, dass es sich um
Geschäftstransaktionen handelt, deren Abwicklung über Rechner, Netzwerke und das
Internet unterstützt wird. Dabei werden geschäftsrelevante Daten zwischen
Unternehmen ausgetauscht.
19
Man unterscheidet zwischen E-Sourcing, bei dem die
Senkung der Produktkosten im Vordergrund steht und dem E-Ordering, das die
14
Vgl. Kortus-Schultes, D., Ferfer, U., (Logistik 2005), S. 99.
15
Vgl. Reuter, U., (Beschaffung 2013), S. 125.
16
Vgl. Kortus-Schultes, D., Ferfer, U., (Logistik 2005), S. 99.
17
Wannenwetsch, H., (Materialwirtschaft 2014), S. 37
18
Vgl. Wannenwetsch, H., (Materialwirtschaft 2014), S. 39 f.
19
Vgl. Dolmetsch, R., (eProcurement 2000), S. 27, 35.
3

Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Jahr
2015
ISBN (PDF)
9783956366246
ISBN (Paperback)
9783956369681
Dateigröße
344 KB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Private Fachhochschule Göttingen – Betriebswirtschaftslehre
Erscheinungsdatum
2016 (Februar)
Note
1,7
Schlagworte
E-Procurement Elektronische Beschaffung Einkaufseffizienz Online-Marktplatz C-Teile-Management
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