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Gründungsfinanzierung 2.0: Crowdinvesting als innovative Ergänzung für den deutschen Venture Capital-Markt

©2013 Bachelorarbeit 78 Seiten

Zusammenfassung

Ziel der Arbeit ist es, den in Deutschland im Entstehungsprozess befindlichen Markt für Crowdinvesting systematisch zu analysieren. Crowdinvesting soll in diesem Zusammenhang als innovative Ergänzung zu Venture Capital betrachtet werden. Ein weiteres Ziel der Arbeit ist somit die Auseinandersetzung mit Finanzierungen durch Venture Capital. Dadurch wird gewährleistet, dass die Untersuchung des Crowdinvesting vor einem gesamtwirtschaftlichen Hintergrund durchgeführt und eingeordnet wird.
Die Untersuchung widmet sich der Beantwortung folgender Fragen: Wie ist die derzeitige Lage des deutschen Wagniskapitalmarktes zu beurteilen? Welche Probleme können bei Venture Capital-Finanzierungen auftreten? Wie funktioniert Crowdinvesting? Wie ist die derzeitige Rechts- und Marktlage? Für welche Unternehmen ist Crowdinvesting eine Alternative zu Venture Capital? Welches Potenzial steckt im Crowdinvesting und kann es als innovative Ergänzung zu Venture Capital eingestuft werden?

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


3.7 Defizite des deutschen Beteiligungs- und Wagniskapitalmarktes und mögliche
Verbesserungsvorschläge der Rahmenbedingungen ... 28
3.8 Zusammenfassung und Überleitung zur Gründungsfinanzierung durch
Crowdinvesting
...
29
4. Gründungsfinanzierung 2.0: Crowdinvesting ... 30
4.1 Definition und Begriffsabgrenzung ... 30
4.2 Das Web 2.0: Bedeutung als Infrastruktur für Crowdinvesting ... 31
4.3 Funktionsweise und Bedeutung des Crowdfunding ... 32
4.4 Allgemeine Funktionsweise des Crowdinvesting ... 34
4.5 Rechtliche Rahmenbedingungen des Crowdinvesting ... 36
4.5.1 Erlaubnispflicht der Crowdinvesting-Plattformbetreiber ... 36
4.5.2 Prospektpflicht ... 37
4.5.3 Beteiligungsformen beim Crowdinvesting ... 37
4.6 Die Crowdinvesting Plattformen in Deutschland ... 39
4.6.1 Übersicht: Die deutschen Crowdinvesting-Plattformen ... 39
4.6.2. Transaktionen auf den deutschen Crowdinvesting-Plattformen ... 41
4.7 Vergleich der Plattformen und ihrer rechtlichen Rahmenbedingungen ... 42
4.7.1 Die Plattform Seedmatch ... 42
4.7.2 Die Plattform Innovestment ... 44
4.7.3 Die Plattform Mashup Finance ... 44
4.7.4 Die Plattform Companisto ... 45
4.7.5 Die Plattform Gründerplus ... 45
4.7.6 Überblick und zusammenfassender Vergleich ... 46
4.8 Besonderheiten weiterer Crowdinvesting-Plattformen ... 46
4.9 Kategorisierung der Gründungsunternehmen bei Crowdinvestings ... 50
4.10 Crowdinvesting für den Mittelstand ... 51
4.11 Sekundärnutzen des Crowdinvesting für Unternehmen ... 52
4.12 Zusammenfassung und Entwicklungsprognose ... 52
5. Crowdinvesting als innovative Ergänzung für den deutschen Venture
Capital-Markt: Vergleich, Ergebnisformulierung und Zusammenfassung ... 54
5.1 Mittel der Gründungsfinanzierung im aktuelle Marktumfeld ... 54
5.2 Einordnung und Vergleich des Crowdinvesting als innovative Ergänzung zu

Venture Capital-Finanzierungen durch Venture Capital-Gesellschaften ... 56
5.3 Einordnung und Vergleich des Crowdinvesting als innovative Ergänzung zu
Venture Capital-Finanzierungen durch Business Angels ... 58
5.4 Möglichkeiten des Zusammenwirkens von Crowdinvesting und ,,klassischen"
Venture Capital-Finanzierungen ... 58
5.5 Zusammenfassende Ergebnisformulierung und Fazit ... 60
6. Literatur- und Quellenverzeichnis ... 63


V
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Darstellung unterschiedlicher Finanzierungsmöglichkeiten
4
Abbildung 2: Vergleich möglicher Beteiligungsunterformen
5
Abbildung 3.: Akteure der häufigsten Form der indirekten Venture Capital-Finanzierung
6
Abbildung 4: Darstellung von Beteiligungskapital
7
Abbildung 5: Betriebe und deren Beschäftigte und Auszubildende
13
nach Beschäftigungsklassen im Jahr 2010
Abbildung 6: Finanzierungsquellen aller dedizierter Biotechnologieunternehmen
15
Abbildung 7: Phasen der Venture Capital und Private Equity-Finanzierung
16
Abbildung 8: Jährliche Private Equity-Investitionen in Deutschland seit 1990
20
Abbildung 9: Vierteljährliche Private Equity-Investitionen in Deutschland seit 2008
21
Abbildung 10: Venture Capital-Investitionen im Verhältnis zum BIP in Europa im Jahr 2010
25
Abbildung 11: Crowdfunding: Fundings im Zeitraum 2011-3.Quartal 2012
33
Abbildung 12: Beteiligte am Crowdinvesting-Prozess
34
Abbildung 13: Phasen beim Crowdinvesting-Prozess
35
Abbildung 14: Eingesammeltes Kapital erfolgreicher Fundings von 2011-3. Quartal 2012
41
Abbildung 15: Volumen erfolgreicher Fundings nach Crowdplattformen im Jahr 2012
54

VI
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Vergleich von Eigenkapital und Fremdkapital vor dem Hintergrund von
6
Venture Capital und Private Equity-Finanzierungen
Tabelle 2: Vergleich von Venture Capital und Private Equity
8
Tabelle 3: Top 5 US-Staaten nach Venture Capital-Investitionen im Jahr 2011
14
Tabelle 4: Überblick der drei bedeutendsten Biotechnologie-Cluster in Deutschland
15
Tabelle 5: Vierteljährliche Private Equity-Investitionen seit 2011
21
Tabelle 6: Venture Capital-Investitionen nach Finanzierungsphasen und
22
Unternehmensanzahl im Jahr 2012
Tabelle 7: Venture Capital-Investitionen nach Finanzierungsphasen von
23
2010-3.Quartal 2012
Tabelle 8: Divestments: Januar-September 2012
24
Tabelle 9: Übersicht der Crowdinvesting-Plattformen in Deutschland
40
Tabelle 10: Anzahl erfolgreicher Crowdinvestments von 2011- 3. Quartal 2012
42
Tabelle 11: Vergleich der Crowdinvesting-Plattformen mit abgeschlossenen Fundings
47
bis einschließlich 3. Quartal 2012
Tabelle 12: Vergleich weiterer aktiver Crowdinvesting-Plattformen
48
Tabelle 13: Anteile verschiedener Finanzierungsarten am gesamten
55
Finanzierungsvolumen bei Gründungen und bei jungen Unternehmen im Jahr 2008

Abkürzungsverzeichnis
AG Aktiengesellschaft
AR&D American
Research
and
Development
B2B Business-to-Business
B2C Business-to-Consumer
BaFin Bundesanstalt
für
Finanzdienstleistungen
BDI
Bundesverband der Deutschen Industrie
BIP Bruttoinlandsprodukt
BVK Bundesverband
Deutscher
Kapitalbeteiligungsgesellschaften
DEC Digital
Equipment
Corporation
DIW Deutsches
Institut
für
Wirtschaftsforschung
EFRE
Europäischer Fonds für regionale Entwicklung
EIF Europäischer
Investitionsfonds
ERP European
Recovery
Program
EVCA
European Venture Capital & Private Equity
Associtation
FHP Unternehmensberatung
Fleischhauer,
Hoyer
&
Partner
GewO Gewerbeordnung
Hrsg Herausgeber
HTG High-Tech
Gründerfonds
IPO Initial
Puplic
Offering
ISI Institut
für
System-
und
Innovationsforschung
KMU Kleine
und
mittlere
Unternehmen
KWG Kreditwesengesetz
MBI Management-buy-in
MBO Management-buy-out
VII

MIT
Massachusetts Institute of Technology
MoRaKG
Gesetz zur Modernisierung der
Rahmenbedingungen für Kapitalbeteiligungen
SBA Small
Business
Administration
SBIC
Small Business and Investment Companies
URL Uniform
Resource
Locator
VC Venture
Capital
VerkProspG Verkaufsprospektgesetz
VermAnlG Vermögensanlagegesetz
WFG Wagnisfinanzierungsgesellschaft
WpPG Wertpapierprospektgesetz
ZAG Zahlungsdiensteaufsichtsgesetz
ZEW Zentrum
für
europäische
Wirtschaftsforschung
VIII

1
1. Einleitung und Definition der Zielsetzung
Peter Drucker, amerikanischer Ökonom und Pionier der modernen Managementleh-
re, sagte einmal: ,, Kein junges Unternehmen schreibt in den ersten vier Jahren
schwarze Zahlen. Noch nicht einmal Mozart- er hat erst mit vier Jahren angefangen,
schwarz auf weiß Noten zu schreiben". Dieser, offensichtlich mit einem starken Au-
genzwinkern aufgestellter Vergleich, umschreibt die Situation, in der sich neugegrün-
dete Unternehmen häufig wiederfinden sehr treffend.
Während Unternehmensneugründungen aus Branchen mit geringem Kapitalbedarf,
wie einige Bereiche der Dienstleistungsbranche, mit vorhandenem Eigenkapital der
Gründer oder aus dem persönlichen Umfeld finanziert werden können, haben junge,
wachstumsstarke und innovative Unternehmen, die in der Anfangsphase meist keine
Gewinne erwirtschaften, einen erheblichen Kapitalbedarf, den zu decken in der Re-
gel eine große Herausforderung darstellt. Die Höhe des benötigten Kapitals über-
steigt hier in den meisten Fällen die persönlichen finanziellen Möglichkeiten der
Gründer, wodurch eine starke Nachfrage nach alternativen Kapitalquellen entsteht.
1
Als direkte Folge der Finanzkrise haben sich die Kreditaufnahmemöglichkeiten für
Unternehmen, vor allem für Neugründungen, weiter erschwert. Die restriktive Verga-
bepolitik seitens der Banken sorgt für immer höhere Ansprüche an zu stellenden Si-
cherheiten und persönlicher Kreditfähigkeit der Gründer und in der Konsequenz zu
hohen Zins- und Tilgungsbelastungen, bzw. zur Ablehnung des Kreditantrags. Exis-
tenzgründer benötigen alternative Finanzierungsmöglichkeiten, die ihre Bedürfnisse
im besonderen Maße berücksichtigen. Eine solche bedarfsgerechte Alternative stellt
Beteiligungskapital dar. Für Unternehmen bietet sich dadurch die Möglichkeit einer
externen Eigenkapitalfinanzierung, um geplante Vorhaben in die Tat umsetzen zu
können. Aber nicht nur für innovative Unternehmensneugründungen ist Beteiligungs-
kapital, in diesem Kontext häufig als Venture Capital bezeichnet, ein geeignetes Fi-
nanzierungsinstrument, denn auch bereits etablierte mittelständische Unternehmen
können durch Beteiligungskapital, in diesem Kontext häufig als Private Equity be-
zeichnet, Investitionsvorhaben realisieren, die anderweitig gar nicht oder nur unter
Inkaufnahme höherer Kosten möglich wären.
Der Fortschritt im Bereich der Informationstechnologie sowie die Entwicklung und
Weiterentwicklung des Internets, schufen einen neuen, nahezu unerschöpflich gro-
ßen Markt mit enormen Potenzial. Die Begriffe Internet und Innovation stehen in ei-
nem engen Zusammenhang. Schließlich waren es innovative Garagenunternehmen,
aus denen heute führende Internetunternehmen geworden sind. Auch im Bereich der
Unternehmensfinanzierung stellt das Internet die Plattform für Innovationen. Derzeit
etablieren sich in Deutschland Onlineplattformen zur Finanzierung von Unterneh-
mensgründungen. Die Finanzierung erfolgt hier jedoch nicht durch spezialisierte Ven-
1
Vgl. Röhl, K,H.: Der deutsche Wagniskapitalmarkt, Köln: Institut der deutschen Wirtschaft Köln 2010,
S.6.

2
ture Capital-Gesellschaften oder durch Business Angels, sondern jede interessierte
Privatperson kann bereits mit Kleinstbeträgen einem Unternehmen Kapital beisteu-
ern. Diese als Schwarmfinanzierung oder auch Crowdinvesting bekannte Neuent-
wicklung, steckt in Deutschland noch in den Kinderschuhen und der Prozess hat ge-
rade erst begonnen. Aufgrund der Aktualität und der Tatsache, dass sich bisher
kaum wissenschaftliche Studien dieser neuen Thematik angenommen haben, stellt
Crowdinvesting als Mittel zur Unternehmensfinanzierung ein ideales Forschungs-
thema dar.
Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, den in Deutschland im Entstehungsprozess be-
findlichen Markt für Crowdinvesting systematisch zu analysieren. Crowdinvesting soll
in diesem Zusammenhang als innovative Ergänzung zu Venture Capital betrachtet
werden. Ein weiteres Ziel der Arbeit ist somit die Auseinandersetzung mit Finanzie-
rungen durch Venture Capital. Dadurch wird gewährleistet, dass die Untersuchung
des Crowdinvesting vor einem gesamtwirtschaftlichen Hintergrund durchgeführt und
eingeordnet wird.
Dementsprechend ist die Arbeit folgendermaßen aufgebaut: Zunächst erfolgt eine
systematische Untersuchung der Finanzierungsformen Venture Capital und Private
Equity, bzw. des deutschen Wagnis- und Beteiligungskapitalmarktes. Beginnend bei
einer einführenden Definition und Abgrenzung von Venture Capital zu Private Equity,
erstreckt sich die Untersuchung im weiteren Verlauf auf die im Markt beteiligten Ak-
teure sowie die gesamtwirtschaftliche Bedeutung von Wagnis- und Beteiligungskapi-
tal. Des Weiteren sollen die Finanzierungsphasen und der Finanzierungsprozess
sowie rechtliche und steuerliche Rahmenbedingungen analysiert werden. Das dritte
Kapitel widmet sich inhaltlich der Untersuchung des aktuellen Umfelds und der aktu-
ellen Lage im Private Equity und insbesondere im Venture Capital-Sektor. Im beson-
deren Maße, wird dabei der deutsche Wagniskapitalmarkt auf der Grundlage statisti-
scher Messgrößen ausgewertet und beurteilt. Schwerpunkt der Arbeit bildet die in
Kapitel 4 durchgeführte Untersuchung des neuartigen Instruments Crowdinvesting.
Zunächst wird die allgemeine Funktionsweise des Crowdinvesting erläutert. An-
schließend sollen die derzeit im Markt aktiven Crowdinvestingplattformen, auf denen
der gesamte Investitionsprozess stattfindet, hinsichtlich Regularien, Aktivitäten und
durchgeführter Transaktionen verglichen werden. Des Weiteren soll festgestellt wer-
den, für welche Unternehmen Crowdinvesting eine geeignete Alternative darstellt
und wie die Entwicklungschancen des Marktes eingeschätzt werden können. Ein
Vergleich der Finanzierungsformen Venture Capital und Crowdinvesting ist Gegen-
stand des fünften Kapitels. Am Ende sollen vor allem folgende Fragen beantwortet
werden: Wie ist die derzeitige Lage des deutschen Wagniskapitalmarktes zu beurtei-
len? Welche Probleme können bei Venture Capital-Finanzierungen auftreten? Wie
funktioniert Crowdinvesting? Wie ist die derzeitige Rechts- und Marktlage? Für wel-
che Unternehmen ist Crowdinvesting eine Alternative zu Venture Capital, falls es
überhaupt eine ist? Welches Potenzial steckt im Crowdinvesting und kann es als in-
novative Ergänzung zu Venture Capital eingestuft werden?

3
2. Venture Capital und Private Equity: Funktionsweisen und Strukturen
Im folgenden Kapitel soll zunächst eine Definition und ein Überblick der grundlegen-
den Eigenschaften von Venture Capital gegeben werden. Im Fokus liegen die Ziele
und Eigenschaften der beteiligten Markteilnehmer sowie die unterschiedlichen Fi-
nanzierungsphasen und deren Auswirkungen auf den Prozess der Venture Capital-
Finanzierung. Mit einer Untersuchung der gesamtwirtschaftlichen Bedeutung von
Venture Capital und den steuerlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen wird das
Kapitel abgeschlossen.
2.1 Definition und Eigenschaften von Venture Capital
Venture Capital beschreibt im deutschen eine externe Eigenkapitalfinanzierung bei
risikoreichen Projekten. Der englische Begriff wird wörtlich ins deutsche mit Wagnis-
kapital übersetzt. Venture Capital lässt sich somit als eine Form des Beteiligungska-
pitals mit erhöhtem Risiko definieren, weshalb auch der Begriff Risikokapital in der
Literatur Verwendung findet.
2
Ein weiterer Ansatz betrachtet Venture Capital schlicht
als Beteiligungskapital, das in ein Unternehmen investiert wird, um bestimmte Ent-
wicklungen zu bewirken. Manche sehen die Definition Beteiligungskapital als zu all-
gemein und unzureichend spezifiziert an. Auch die Übersetzung Wagniskapital wird
teilweise als irreführend betrachtet, da sie hohe Unkalkulierbarkeit und mangelnde
Seriosität suggeriert
3
. Der Bundesverband deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaf-
ten verwendet an manchen Stellen die Übersetzung Wagniskapital, bleibt in der Re-
gel aber beim englischen Begriff Venture Capital
4
. Diesem Ansatz folgend, wird im
weiteren Verlauf auf weitere Differenzierungen verzichtet und einfach der Ausdruck
,,Venture Capital" oder die Abkürzung ,,VC" verwendet.
Venture Capital ist Kapital, das einem Unternehmen, in einer frühen Phase, für die
Wachstumsunterstützung zur Verfügung gestellt wird. Dabei handelt es sich, wie in
Abbildung 1 ersichtlich, um eine Form der Außenfinanzierung, als Alternative zu ei-
ner Kreditfinanzierung. Gleichzeitig stellt es eine Eigenfinanzierung dar, da die finan-
ziellen Mittel zwar von Dritten zur Verfügung gestellt werden, in ihrem Charakter aber
aufgenommenem Eigenkapital entsprechen.
5
2
Vgl. Heinen, J.: Bewertungskriterien in der Venture Capital Finanzierung, Hamburg:
Diplomica 2012, S.12.
3
Vgl. Leopold, G.; Fronmann, H.: Eigenkapital für den Mittelstand, München: C.H. Beck 1998, S.4.
4
Vgl. Bundesverband Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften (Hrsg.), o.J.: Venture Capital. URL:
http://www.bvkap.de/privateequity.php/cat/36/aid/461/title/Venture_Capital_Wagniskapital (abgerufen
am: 12.11.2012).
5
Vgl. Heinen 2012, S.14f.

4
Abb. 1: Darstellung unterschiedlicher Finanzierungsmöglichkeiten
Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an: Heinen, J.: Bewertungskriterien in der Venture Capital
Finanzierung, Hamburg: Diplomica 2012, S.14.
Darüber hinaus, kann man zwischen direkter und indirekter Kapitalbeteiligung unter-
scheiden. Eine direkte Beteiligung an jungen Wachstumsunternehmen erfolgt ohne
zwischengeschaltete Institutionen, wie Venture Capital-Gesellschaften. Indirekte Be-
teiligungen sind in Deutschland eher die Regel und differenzieren sich nach Projekt-
und fondsorientierten Ansätzen. Beim projektorientierten Ansatz wird zu Beginn nach
geeigneten Investitionsmöglichkeiten gesucht. Die Beteiligungszusage erfolgt häufig
vor der Kapitalakquisition. Erst im Anschluss, wird nach geeigneten Investoren ge-
sucht. Der fondsorientierte Ansatz verhält sich exakt gegensätzlich und ist zunächst
auf die Zusammenstellung einer Investorenliste gerichtet. In einem zweiten Schritt
erfolgt die Auswahl geeigneter Beteiligungsunternehmen.
6 7
Der beschriebene Unter-
schied wird in Abbildung 2 nochmals vergleichend dargestellt.
Weitere Definitionen und Beschreibungen des Wesens von Venture Capital, lassen
sich in Form eines Vergleichs mit einer Fremdkapitalfinanzierung durch Inanspruch-
nahme eines Bankdarlehens treffen. Der VC-Geber führt dem VC-Nehmer, ohne
Stellung von Sicherheiten seitens des VC-Nehmers, langfristig Kapital zu. Die Lang-
fristigkeit unterliegt keiner festen Zeitangabe und unterscheidet sich auch je nach
Zeitpunkt des Venture Capital Prozesses sowie Art und Gestaltung des kapitalauf-
nehmenden Unternehmens. In der Literatur findet man teilweise Zeitdauerangaben
von drei bis fünf Jahren, andere Autoren definieren einen weitaus längeren Zeitraum
von mindestens fünf bis zehn Jahre
8
. Der VC-Nehmer erhält haftendes Eigenkapital,
zu dessen Rückzahlung oder Verzinsung er nicht verpflichtet ist. Der VC-Geber
nimmt somit nicht wie eine Bank eine Gläubigerposition ein, sondern wird mit seiner
Beteiligung haftender Partner des VC-Nehmers. Die Höhe der Beteiligung kann da-
bei ebenfalls stark variieren, je nachdem ob etwa ein einzelner privater Kapitalgeber
6
Vgl. Heinen 2012, S.15.
7
Vgl. Schefczyk, M.: Finanzieren mit Venture Capital und Private Equity, 2. Aufl., Stuttgart: Schäffer-
Poeschel 2006, S. 12 f.
8
Vgl. Weitnauer, W.: Handbuch Venture Capital, München: C.H. Beck 2000, S.5, Vgl. Schefczyk,
2006, S.10.
Finanzierungsmöglichkeiten
Innenfinanzierung
Außenfinanzierung
Selbstfinanzierung
Beteiligungsfinanzierung
Venture Capital
Kreditfinanzierung
Fremdfinanzierung
Eigenfinanzierung

5
das Unternehmen finanziert oder aber eine Venture Capital-Gesellschaft als Minder-
heitsgesellschafter mit Beteiligungsquoten unter 50% eintritt. Minderheitsbeteiligun-
gen sind zumeist die Regel und werden als prägende Charakteristik von VC-
Finanzierungen gesehen. Eine weiterer Aspekt, der Venture Capital gegenüber einer
Fremdkapitalfinanzierung durch Kreditinstitute unterscheid, ist das der VC-Geber
häufig aktive Managementunterstützung leistet. Diese kann von einfachen beraten-
den Tätigkeiten, bis hin zum aktiven Mitwirken an konkreten Projekten des VC-
Nehmers reichen. Darüber hinaus fordern VC-Gesellschaften häufig Kontroll- und
Mitspracherechte ein. Zum einen wird dadurch die unterstützende Funktion weiter
verstärkt und intensiviert, zum anderen dienen solche Rechte der Kontrollfunktion,
dass das Portfoliounternehmen auch im Interesse der VC-Gesellschaft und letztlich
im Interesse der Investoren handelt und die bereitgestellten Gelder für den vereinbar-
ten Zweck verwendet werden. Kontroll- und Mitspracherechte leisten einen erhebli-
chen Beitrag, um die mit der Investition eingegangen Risiken kontrollieren und steu-
ern zu können.
9
Abb. 2: Vergleich möglicher Beteiligungsunterformen
Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an: Schefczyk, M.: Finanzieren mit Venture Capital und Pri-
vate Equity, 2. Aufl., Stuttgart: Schäffer-Poeschel 2006, S. 12.
Der Vergleich von Eigenkapital bzw. Beteiligungskapital, gegenüber Fremdkapital,
soll an dieser Stelle nochmals tabellarisch Erfolgen. Die Auflistung soll dabei einen
Überblick der Unterschiede, vor dem Hintergrund von Venture Capital bzw. Private
Equity-Finanzierungen geben.
9
Vgl. Weitnauer 2000, S.5.
Beteiligungsfinanzierung
Venture Capital
Direkte Beteiligung
Indirekte
Beteiligung
Eigenständige
Beteiligung
Business
Angels
Projektorientierte
Beteiligung
Beteiligungsgesell-
schaft für
Einzelprojekt
Fondsorientierte Beteiligung
Kapitalgesellschaft,
Unternehmensbeteiligungs-
gesellschaft, Venture Capital-
Gesellschaft

6
Tab. 1: Vergleich von Eigenkapital und Fremdkapital vor dem Hintergrund von Ventu-
re Capital und Private Equity-Finanzierungen
Eigenkapital (Venture Capital/Private Equity)
Fremdkapital
Mittel- bis langfristige Bereitstellung von haf-
tendem Eigenkapital
Bereitstellung von nichthaftendem Fremdkapital
Stärkt Kapitalbasis und fördert Entwicklung
des Unternehmens
Erfordert positive Cashflows zur Bedienung und
im Idealfall ein ausgeglichenes EK/FK Verhältnis
Nachrangig, Investor kann sein aufgebrachtes
Kapital verlieren
Wird bei Insolvenz vorrangig bedient
Venture Capital/ Private Equity Investor, gibt
Managementunterstützung und wird ,,Partner"
des Unternehmens
Falls Unterstützung vom FK-Geber gestellt wird,
kann diese stark variieren.
Returns abhängig von Wachstum und Erfolg
des Unternehmens
Returns abhängig davon, wie das Unternehmen
die Zins und Tilgungszahlungen bedient
Bereitstellung der Mittel häufig bis zum
Exit/Veräußerung
Fremdkapital wird nur gegen Stellung hoher Si-
cherheiten gewährt
Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an: BVCA/Price Waterhouse Coopers, 2004: A Guide to Pri-
vate Equity. http://www.bplans.co.uk/common/resources/pdfs/A_Guide_to_Private_Equity_BVCA.pdf
(abgerufen am 12.11.2012).
Betrachtet man die am häufigsten auftretende Form der indirekten Beteiligung ge-
nauer, so lassen sich drei Akteure ausmachen, nämlich der VC-Geber, die Venture
Capital-Gesellschaft und der VC- Nehmer. Die Venture Capital-Gesellschaften fun-
gieren dabei als Intermediäre und bringen Kapitalangebot und Kapitalnachfrage zu-
sammen. Vor diesem Hintergrund, werden Kapitalnehmer auch als
Portfoliounternehmen der VC-Gesellschaften bezeichnet.
10
Die einzelnen Gesell-
schaften können sich dabei stark unterscheiden und je nach Ausrichtung unter-
schiedliche Ansätze der VC-Finanzierung verfolgen. Abbildung drei stellt die Beteilig-
ten Akteure und deren Beziehungen zueinander nochmals grafisch dar.
Abb. 3: Akteure der häufigsten Form der indirekten Venture Capital-Finanzierung
Quelle: Eigene Darstellung des Verfassers
10
Vgl. Schefczyk 2006, S.7.
Rückfluss
Einlage
Rückfluss
Portfoliounternehmen
VC-Nehmer
Venture Capital Ge-
sellschaften
Investoren VC-
Geber
Einlage

7
2.2 Abgrenzung von Venture Capital zu Private Equity
Die Definition und Abgrenzung von Private Equity zu Venture Capital, ist nicht ganz
eindeutig zu vollziehen. So werden die Begriffe in der Literatur häufig als Synonyme
verwendet.
11
Genauer betrachtet, stellt Venture Capital die Frühphasenfinanzierung,
in größerem Maßstab auch Finanzierungen späterer Phasen von Unternehmen dar,
während Private Equity mehr die Expansion und Überbrückung, bis hin zum Verkauf
finanziert.
12
Venture Capital wird dadurch als Teilbereich von Private Equity betrach-
tet. Es lässt sich auch die Unterscheidung Beteiligungskapital für Private Equity und
Wagniskapital für Venture Capital finden.
13
Abb. 4: Darstellung von Beteiligungskapital
Quelle: Eigen Darstellung des Verfassers.
Da die vorliegende Arbeit sich zum Ziel gesetzt hat Crowdinvesting, also überwie-
gend die Frühphasenfinanzierung von Unternehmen, als innovative Finanzierungs-
form zu untersuchen, liegt es nahe, eine Abgrenzung der Begriffe anzuwenden. Da-
her sollen die Begriffe Venture Capital und Private Equity separat betrachtet und
analysiert werden. Gesamtwirtschaftliche Analysen und Marktausblicke sowie Abbil-
dungen und Tabellen, beziehen sich, wenn nicht weiter differenziert wird, sowohl auf
Private Equity als auch auf Venture Capital, da hier häufig keine Untergliederung er-
folgt und Venture Capital als Teil von Private Equity in den Erhebungen integriert ist.
Tabelle zwei gibt nochmals einen Überblick einiger Unterscheidungskriterien. Wie
bereits ausgeführt, sind die Übergänge häufig verschwommen und nicht immer exakt
definiert.
11
Vgl. Schefczyk 2006, S5.
12
Detaillierte Ausführungen zu den Unternehmensphasen in Kapitel 2.6.
13
Vgl. Voigtmann, M., o.J.: Häufige Fragen nebst Antworten zu Venture Capital und Private Equity.
http://www.wagniskapitalfonds.de/faq-venturecapital.htm (abgerufen am 16.11.2012).
Venture Capital
Private Equity
Early-stage
Finanzierungen
Later-stage
Finanzierungen
Expansion
Buy-outs

8
Tab. 2: Vergleich von Venture Capital und Private Equity
Venture Capital
Private Equity
Außerbörsliches Beteiligungskapital mit dem
Ziel, den Wert des Unternehmens in das in-
vestiert wird zu steigern und durch einen spä-
teren Verkauf der Anteile einen Kapitalgewinn
zu erzielen
Außerbörsliches Beteiligungskapital mit dem Ziel,
den Wert des Unternehmens in das investiert wird
zu steigern und durch einen späteren Verkauf der
Anteile einen Kapitalgewinn zu erzielen
Teilbereich von Private Equity
Oberbegriff von Beteiligungskapital
Frühphasenfinanzierung in junge, wachs-
tumsstarke Unternehmen, häufig aus dem
Technologiesektor.
Finanzierungsbeginn auch in späteren Phasen,
auch bei bereits etablierten Unternehmen des
Mittelstands.
Durch den frühen Investitionszeitpunkt sehr
hohes Risiko, aber auch sehr hohe Rendite-
chancen
Das investierte Unternehmen besitzt meist schon
einen gewissen Reifegrad. Dennoch hohes Risi-
ko.
Informelles Venture Capital durch einzelne,
private Kapitalgeber (Business Angels)
Anlagesummen häufig zu hoch für Business An-
gels
Quelle: Eigene Darstellung des Verfassers
2.3 Bedeutung und Ziele von Venture Capital
Nachdem nun eine grundlegende Definition und Betrachtung der Eigenschaften von
Venture Capital erfolgt ist, untersucht das folgende Kapitel erstens die Bedeutung
von VC- Finanzierungen und zweitens die Ziele der beteiligten Akteure. Dabei liegt
der Fokus auf einer separaten Betrachtung für VC- Geber, also den Investoren, VC-
Gesellschaften und VC-Nehmern.
2.3.1 Bedeutung und Ziele der Venture Capital-Geber
Allgemein formuliert, ist das Ziel der VC-Geber die Erzielung einer angemessenen
Rendite. Dabei wird Kapital nicht unter Annahme der Teilhabe an Verzinsungen oder
Gewinnen zur Verfügung gestellt, sondern in Erwartung einer Wertsteigerung der Be-
teiligung. Diese Wertsteigerung tritt ein, wenn sich das Unternehmen über die nächs-
ten Jahre erfolgreich am Markt etabliert, bzw. das geförderte Projekt erfolgreich war
und zur Wertsteigerung des Unternehmens beiträgt. Der Ausstieg erfolgt durch den
sogenannten Exit, welcher in unterschiedlicher Weise erfolgen kann. So wird ein
Börsengang (going puplic) des Unternehmens, als eleganteste und zuweilen auch
erfolgreichste Variante gesehen, da hierdurch der Zugang zum Kapitalmarkt und der
Weg in den öffentlichen Fokus erreicht werden. Andere Wege des Exits sind der
Verkauf der Anteile an andere Investoren oder der Rückkauf der Anteile durch Altge-
sellschafter. Der Prozess des Ausstiegs wird auch als Divestment bezeichnet.
14
14
Vgl. Weitnauer 2000, S.6f.

9
Es gibt unterschiedliche VC-Geber, die im Vergleich auch differenzierte Interessen
aufweisen. Im Allgemeinen sind dies der Staat, Privatanleger, institutionelle Investo-
ren wie Kreditinstitute oder Versicherer und Industrieunternehmen.
x Staatliche Beteiligungen dienen der Förderung und Unterstützung von Unter-
nehmensgründungen und werden aus wirtschaftspolitischen Gründen einge-
gangen. Diese können die Förderung von Innovationskraft, die Unterstützung
bestimmter regionaler Industrien oder die Schaffung neuer Arbeitsplätze
sein.
15
x Private Investoren, treten als Business Angels als Investoren auf und versor-
gen Gründerfirmen mit Kapital. Häufig haben solche Investoren auch Erfah-
rungen in der jeweils geförderten Branche und stellen ihr Know-How zur Ver-
fügung. Business Angels agieren auf dem sogenannten informellen Markt für
Venture Capital.
x Institutionelle Investoren sammeln ihr Kapital in der Regel in Fonds, aus de-
nen ausgewählte Investments finanziert werden. Häufig stehen risikopolitische
Überlegungen im Vordergrund der Investitionen. So können Banken durch
Vergabe von Venture Capital an ihre Kunden, ihre bestehenden Risiken min-
dern, die Eigenkapitalbasis des Kunden stärken und erweiterte Informations-,
und Kontrollrechte generieren.
16
x Das Interesse von industriellen Investoren als VC-Geber aktiv zu werden, liegt
häufig in der Schaffung von Synergieeffekten begründet. Strategische Ziele
sind hier der Zugang zu neuen Innovationen und Technologien sowie zu For-
schungs- und Entwicklungskapazitäten. Häufig tritt hierbei der Renditeaspekt
in den Hintergrund.
17
2.3.2 Bedeutung und Ziele der Venture Capital-Nehmer
Ziel der VC-Nehmer ist die Kapitalbeschaffung. Mit dem erhaltenen Kapital werden
meist Wachstum oder bestimmte Forschungen finanziert. Als typische VC-Nehmer
werden meist Neugründungen aus dem Technologiebereich, insbesondere Biotech-
nologie oder Informationstechnologie gesehen. In einer erweiterten Betrachtung,
dient Venture Capital aber auch der Finanzierung von Neugründungen bzw. For-
schungs- und Produktfinanzierungen von Unternehmen aus anderen Branchen. Ne-
ben dem Ziel Kapital zu möglichst günstigen Konditionen zu erhalten, lassen sich
weitere Ziele, die sich vor allem auf die laufende Finanzierungsphase beziehen, iden-
tifizieren. So werden zum Schutze der Selbstständigkeit und Unabhängigkeit Min-
derheitsbeteiligungen angestrebt. Darüber hinaus ist eine zeitlich festgelegte Beteili-
gungsdauer als Ziel auszumachen, wodurch eine gewisse Planungssicherheit ge-
währleistet wird. Die angestrebten Ziele sind zumeist kongruent mit den Zielen der
Venture Capital-Gesellschaften und der VC-Geber. So sind Minderheitsbeteiligungen
15
Vgl. Engelmann, A.; Juncker, K.; Natusch, I.; Tebroke, H.: Moderne Unternehmensfinanzierung,
Frankfurt am Main, Fritz Knapp Verlag 2000, S.43.
16
Vgl. Weitnauer 2000, S8.
17
Vgl. Schefczyk 2006, S.20.

10
mit unterschiedlich ausgestatteter Mitspracherechte der Kapitalgeber die Regel und
werden als Grundprinzip der VC-Finanzierungen betrachtet. Das Ziel der zeitlich
festgelegten Kapitalbindungsdauer wird in der Regel dadurch gewährleistet, dass die
Desinvestition der Geschäftsanteile nicht durch Kündigung, sondern durch Veräuße-
rung vollzogen wird. Weitere Ziele sind eher allgemeinbetriebswirtschaftlicher Natur,
wie die Überwindung finanzieller Defizite, Ressourcenknappheit und Insolvenzrisi-
ken. Auch die durch das erhaltene Eigenkapital verbesserte Möglichkeit der Fremdfi-
nanzierung, ebenso wie der Erhalt von Wissen und Managementfertigkeiten durch
die VC-Geber, können als weitere Ziele definiert werden.
18 19
2.3.3 Bedeutung und Ziele der Venture Capital-Gesellschaften
VC-Gesellschaften haben einerseits als Intermediäre zwischen Kapitalgeber und Ka-
pitalnehmer, andererseits als eigenständiges, gewinnorientiertes Unternehmen, eine
zentrale Rolle bei Venture Capital-Finanzierungen. Der Erfolg von VC-Gesellschaften
ist stark von der Entwicklung der aufgenommenen Portfoliounternehmen abhängig.
Im Allgemeinen, lassen sich derivative und originäre Ziele unterscheiden. Dabei er-
geben sich derivative Ziele aus dem Interessenausgleich zwischen VC-Geber und
Nehmer. Dieser ist Grundvoraussetzung um Transaktionen zu ermöglichen. Derivati-
ve Ziele sind somit der Ausgleich zwischen den Rendite und Sicherheitsinteressen
der Investoren und den Anforderungen der Kapitalnehmer. Als originäre Ziele lassen
sich Effizienzziele im Geschäftsbetrieb und Vergütungsziele für die erbrachten
Dienstleistungen ausmachen.
20
2.4 Historische Entwicklung von Venture Capital
An dieser Stelle soll ein entwicklungshistorischer Überblick von Venture Capital ge-
geben werden. Schwerpunktmäßig sollen die Prozesse in den USA und in Deutsch-
land nachvollzogen werden.
2.4.1 Die historische Entwicklung von Venture Capital in den USA
Als Ausgangspunkt der modernen Venture-Capital Geschichte, lässt sich das Jahr
1946 ausmachen. In den USA wurde die American Research and Development
(AR&D) gegründet und unternahm die ersten Beteiligungsfinanzierungen. Neben der
Eigenkapitalunterstützung, bot die Gesellschaft auch Managementunterstützung und
verhalf auf dieser Weise Unternehmen wie der Digitial Equipment Corporation (DEC)
zu großem Erfolg (Verkaufserlös der Beteiligung 1971 für 255 Mio. Dollar).
21
Die wei-
tere Entwicklung wurde in den 1960er Jahren durch das Small Business Investment
18
Vgl. Schefczyk 2006, S.22f.
19
Vgl. Weitnauer 2000, S.5f.
20
Vgl. Schefczyk 2006, S.20f.
21
Vgl. Bundesverband Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften (Hrsg.), o.J.: Die Geschichte von
Private Equity. URL: http://www.wir-investieren.de/was-ist-private-equity/die-geschichte-von-private-
equity/# (abgerufen am 23.11. 2012).

Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Jahr
2013
ISBN (PDF)
9783956365928
ISBN (Paperback)
9783956369360
Dateigröße
1 MB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen; Standort Nürtingen – European School of Finance
Erscheinungsdatum
2015 (November)
Note
1,3
Schlagworte
Crowdinvesting Venture Capital Crowdinvesting in Deutschland Crowdsourcing Gründungsfinanzierung 2.0 rechtliche Bedingungen des Crowdinvesting Gründungsfinanzierung Web 2.0
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Titel: Gründungsfinanzierung 2.0: Crowdinvesting als innovative Ergänzung für den deutschen Venture Capital-Markt
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