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Auswirkungen der Förderung von Biomasseanlagen auf die österreichische Papierindustrie

©2015 Projektarbeit 28 Seiten

Zusammenfassung

Ziel dieser Arbeit ist, die aktuelle Lage der österreichischen Papierindustrie zu beschreiben und darzustellen, welchen Status diese im internationalen Umfeld besitzt. Es wird erläutert, welche Holzmengen für Biomasseanlagen eingesetzt werden, welche Förderungen es gibt und wie diese die Wirtschaftlichkeit beeinflussen. Dabei wird ermittelt, welchen Einfluss diese Faktoren auf die Holzpreise haben und wie sich diese auf die österreichische Papierindustrie auswirken. Weiter soll dargestellt werden, inwieweit die Aussagen der Branchenvertreter mit wissenschaftlicher Distanz, auf Basis von Fakten, übereinstimmen. Mit den gewonnenen Erkenntnissen soll eine objektive Bewertung ermöglicht werden. Dadurch wird ermöglicht, zukünftige Pressemeldungen besser zu interpretieren und die Hintergründe zu kennen.

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Asamer, Gerald: Auswirkungen der Förderung von Biomasseanlagen auf die
österreichische Papierindustrie, Hamburg, Diplomica Verlag GmbH 2015
PDF-eBook-ISBN: 978-3-95636-479-2
Herstellung: Diplomica Verlag GmbH, Hamburg, 2015
Zugl. Hamburger Fern-Hochschule, Hamburg, Projektarbeit, 2015
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Hermannstal 119k, 22119 Hamburg
http://www.diplom.de, Hamburg 2015
Printed in Germany

Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis ... 2
Abbildungsverzeichnis ... 3
Tabellenverzeichnis ... 3
Abkürzungsverzeichnis ... 4
1
Einführung ... 5
1.1
Themenbeschreibung ... 5
1.2
Ziel dieser Arbeit ... 6
Gendererklärung ... 6
2
Überblick der österreichischen Papierindustrie ... 7
2.1
Lagebericht ... 7
2.2
Darstellung der durchschnittlichen Kostenstruktur ... 8
2.2.1
Roh- und Halbstoffkosten ... 8
2.2.2
Energieeinsatz ... 9
2.3
Holzbilanz in Österreich ... 10
2.3.1
Wertschöpfungskette Holz ... 12
2.3.2
Holzeinsatz in der Papierindustrie ... 12
2.3.3
Strompreis ... 13
3
Biomasse ... 14
3.1
Nutzung von Biomasse ... 14
3.2
Bioenergieträger ... 16
3.3
Förderungen von Ökostrom ... 16
3.3.1
Förderung durch Einspeisetarife ... 17
3.3.2
Förderung von Biomasseanlagen ... 17
3.3.3
Ökostromerzeugung am eigenen Standort ... 17
3.4
Wirtschaftlichkeit von Biomasseanlagen ... 18
2

4
Klimapolitische Ziele ... 20
4.1
Kyoto Protokoll ... 20
4.2
20-20-20 Ziele ... 20
4.3
EU Emissions Trading System ... 21
4.4
Energie- und Klimaziele 2030 und 2050 ... 21
4.5
Gesetzestexte ... 22
4.5.1
Ökostromgesetz ... 22
4.5.2
Energieeffizienzgesetz ... 23
5
Zusammenfassung ... 24
Literaturverzeichnis ... 25
Bücher: ... 25
Internetquellen: ... 26
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Holzkosten und Holzbezug 1995 bis 2013 ... 9
Abbildung 2: Holzsortimente und deren Nutzung ... 11
Abbildung 3: Entwicklung des Marktpreises laut § 41 (1) ÖSG 2012 ... 13
Abbildung 4: Energetischer Endverbrauch 2005 vs. 2013 ... 15
Abbildung 5: Stromgestehungskosten von Biomasse-KWK-Anlagen ... 19
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Aufteilung der Energie auf die verschiedenen Papiersegmente ... 10
3

Abkürzungsverzeichnis
BMLFUW Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Was-
serwirtschaft
BMVIT
Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie
CEPI Confederation
of
European Paper Industries
CH
Methan
CO
2
Kohlendioxid
EEffG Energieeffizienzgesetz
Efm Erntefestmeter
Efm o.R. Erntefesmeter ohne Rinde
EU Europäische
Union
EU ETS
EU Emission Trading System
FmÄuq Festmeteräquivalent
GWh Gigawattstunde(n)
HFC
S
Wasserstoffhaltige
Fluorkohlenwasserstoffe
KWK Kraft-Wärme-Kopplung
N
2
O Distickstoffmonoxid
OeMAG
Abwicklungsstelle für Ökostrom Österreich
ÖSG Ökostromgesetz
OTC
Over the counter
PFC
S
Perfluorierte
Fluorkohlenwasserstoffe
USA
United States of America
Vfm Vorratsfestmeter
SF
6
Schwefelhexafluorid
TWh Terawattstunde
WKO Wirtschafskammer
Österreich
4

1
Einführung
1.1
Themenbeschreibung
Im Zeitalter erneuerbarer Energien und wachsender Digitalisierung steht die Pa-
pierindustrie vor neuen Herausforderungen. Die vorliegende Arbeit beschreibt
anhand von Zahlen und Fakten, wie sich diese auf die österreichischen Standorte
auswirken. Um einen globalen Überblick zu bekommen, erfolgen teilweise grenz-
überschreitende Erläuterungen. Es werden praktische Erfahrungen, kombiniert mit
wissenschaftlicher Recherche, einfließen und diese in kurzer, aussagekräftiger
Form, zusammengefasst.
Das erste Kapitel gibt einen Überblick der österreichischen Papierindustrie. Es
wird die aktuelle Situation beschrieben und wie sich diese im internationalen
Wettbewerb behauptet. Dabei wird die Entwicklung anhand vergangenheitsbezo-
genen Zahlen und Fakten dargestellt. Nach Beschreibung der einzelnen Kosten-
segmente folgt eine Übersicht der verschiedenen Kostenfaktoren wobei der Fokus
bei den Rohstoff- und Energiekosten liegt. Im Anschluss wird die Holzbilanz er-
läutert und übersichtlich dargestellt für welche Zwecke dieser Stoff verwendet
wird. Am Ende dieses Kapitels wird ergänzend die Strompreisentwicklung darge-
stellt, um ein besseres Verständnis zu erhalten.
Das nächste Kapitel beschäftigt sich mit dem Thema Biomasse. Nach der Defini-
tionsbeschreibung folgen eine Erläuterung der Biomasseanlagen und ihre Funkti-
onsweisen. Es werden unterschiedliche Energieträger aufgezählt und dargestellt,
welche Rolle Holz dabei einnimmt. Anschließend werden die verschiedenen För-
dermöglichkeiten erläutert und wie sich die Ökostromerzeugung am eigenen
Standort rechnet. Der letzte Teil gibt einen Einblick über die Wirtschaftlichkeit
von Biomasseanlagen und von welchen Faktoren diese abhängig ist.
Das letzte Kapitel umfasst die klimapolitischen Ziele, und eine Erläuterung wie
sich diese auf die Papierindustrie auswirken. Um den geschichtlichen Zusammen-
hang darzustellen, wird zuerst der Kerninhalt des Kyoto Protokoll beschrieben.
Der nächste Abschnitt beschreibt die zukünftigen Klimaziele und warum der
Handel mit Treibhausgaszertifikaten seitens EU prioritär behandelt wird. Der Ein-
fluss des Ökostrom- und Energieeffizienzgesetzes auf die österreichischen Stand-
orte werden anschließend erläutert.
5

Am Ende dieser Arbeit werden die gewonnenen Erkenntnisse objektiv zusam-
mengefasst. Es wird beschrieben, wie sich einzelne Thematiken auswirken und
sich gegenseitig beeinflussen. Zum Abschluss wird ein kritischer Ausblick über
die österreichische Papierindustrie gegeben und beschrieben, welche Herausforde-
rungen in nächster Zeit zu erwarten sind.
1.2
Ziel dieser Arbeit
Ziel dieser Arbeit ist, die aktuelle Lage der österreichischen Papierindustrie zu
beschreiben und darzustellen, welchen Status diese im internationalen Umfeld
besitzt. Es wird erläutert, welche Holzmengen für Biomasseanlagen eingesetzt
werden, welche Förderungen es gibt und wie diese die Wirtschaftlichkeit beein-
flussen. Dabei wird ermittelt, welchen Einfluss diese Faktoren auf die Holzpreise
haben und wie sich diese auf die österreichische Papierindustrie auswirken. Wei-
ter soll dargestellt werden, inwieweit die Aussagen der Branchenvertreter mit wis-
senschaftlicher Distanz, auf Basis von Fakten, übereinstimmen. Mit den gewon-
nenen Erkenntnissen soll eine objektive Bewertung ermöglicht werden. Dadurch
wird ermöglicht zukünftige Pressemeldungen besser zu interpretieren und die Hin-
tergründe zu kennen.
Gendererklärung
Es wird darauf hingewiesen, dass aus Gründen der Lesbarkeit die männliche
Schreibweise angewandt wurde. Die maskuline Form ist für beide Geschlechter zu
verstehen ist und soll keine Geringschätzung weiblicher Personen bedeuten.
6

2
Überblick der österreichischen Papierindustrie
2.1
Lagebericht
Die globale Papierproduktion lag 2012 bei rund 400 Millionen Tonnen, davon
stammen 100 Millionen aus Europa. Österreichs Output beträgt fünf Millionen
Tonnen bei einem Jahresumsatz von 3,9 Milliarden Euro. Diese werden in 24 Be-
trieben erzeugt, welche 8000 Mitarbeiter beschäftigen (vgl. Austropapier 2013b:
44 ff.). Die Papiersorten unterteilen sich in vier Hauptsegmente: Verpackungspa-
piere, Spezialpapiere, grafische Papiere und Hygienepapiere (engl. Tissue) (vgl.
Paulapuro 2008: 11). Letztere werden seitens Austropapier, einer Vereinigung der
österreichischen Papierindustrie, im Jahresbericht zu den Spezialpapieren gezählt
(vgl. Austropapier 2013b: 44 ff.).
2013 ging die österreichische Papierproduktion um 3,3 Prozent auf 4,8 Millionen
Tonnen zurück, während europaweit um 1,3 Prozent weniger produziert wurde.
Die Differenz lässt sich Großteils auf eine Werksschließung in Frohnleiten (Stei-
ermark, Österreich) zurückführen, welches Verpackungspapier erzeugte. Die Pro-
duktion in diesem Segment ging mit 3,4 Prozent auf 1,9 Millionen Tonnen zurück
und entwickelte sich divergent dem europäischen Trend (+0,6 Prozent). Die Pro-
duktion von Spezialpapieren ging um 0,4 Prozent zurück. Mit einem Jahresoutput
von 270.000 Tonnen handelt es sich um die kleinste Sparte. Das größte Segment
umfasst die grafischen Papiere, welches um 3,6 Prozent auf 2,7 Millionen Jahres-
tonnen zurückging. Der Rückgang in Europa lag bei rund fünf Prozent (vgl.
Austropapier 2013b: 9).
Die Exportquote der österreichischen Papierindustrie liegt mit 86 Prozent nach der
Fahrzeugindustrie (90 Prozent) auf Platz zwei (vgl. Wirtschaftskammer 2013: 13).
Zu den wichtigsten Abnehmern zählen neben Österreich, Deutschland und Italien,
welche in Summe rund zwei Millionen Tonnen ausmachen. Trotz zunehmender
Konkurrenz aus Fernost konnte sich die österreichische Papierindustrie bisher gut
behaupten. Aufgrund wachsender Digitalisierung ist der grafische Bereich stark
umkämpft. Die Paper and Related Industries Marketing Association berichtete
2011 beim jährlich stattfindenden Trend Tracking Seminar, dass der Zeitpunkt des
höchsten Papierkonsums vorbei sein könnte (vgl. Austropapier 2011: 8). Diese
These bestätigte sich in den Folgejahren, wobei der Rückgang nicht kontinuierlich
7

erfolgte. Die höchste Jahresproduktion konnte 2006 mit rund 5,2 Millionen
Tonnen erreicht werden (vgl. Austropapier 2013b: 8ff. & Voith, 2013).
2.2
Darstellung der durchschnittlichen Kostenstruktur
Die Kostenstruktur der österreichischen Papierindustrie lässt sich in sechs
Hauptsegmente unterteilen. Die Roh- und Halbstoffe nehmen mit 40 Prozent den
größten Teil ein. Der zweitgrößte Bereich umfasst die Personalkosten, welche 20
Prozent der Herstellkosten betragen. Mit 15 Prozent liegen die Energiekosten an
dritter Stelle, gefolgt von den Vertriebs- und Logistikkosten, welche rund 10
Prozent einnehmen. Die restlichen 15 Prozent setzen sich aus Abschreibungen und
Sonstiges zusammen (vgl. Austropapier 2013b: 69).
2.2.1
Roh- und Halbstoffkosten
Als Basis der Papiererzeugung dienen Fasern, welche aus Rohstoffen gelöst
werden. Werden diese mit Hilfsstoffen und Wasser weiter verarbeitet spricht man
von Halbstoffen (vgl. Agentur-Brennecke: 2014).
Die eingesetzten Fasern können in Primär- oder Sekundärfaserstoffe unterteilt
werden. Erstere werden direkt von pflanzlichen Quellen erzeugt, wobei rund 90
Prozent Holz eingesetzt wird. Einjahrespflanzen wie beispielsweise Stroh sind
heutzutage von geringer Bedeutung, da die Weiterverarbeitung teuer und mit
hohen Umweltauflagen verbunden ist. Sekundärfaserstoffe werden überwiegend
aus Altpapier gewonnen und bis zu sieben mal aufbereitet (vgl. Blechschmidt
2013: 52). Während in den 70er Jahren der eingesetzte Anteil bei 20 Prozent lag,
stieg dieser bis 2005 auf circa 50 Prozent (vgl. Austropapier 2013b: 58 & Diesen,
2007, S. 81).
2013 wurde in der österreichischen Papierindustrie 8,3 Millionen Festmeter Holz
eingesetzt. Davon stammen 41 Prozent aus Nadelrundholz, 14 Prozent aus
Laubrundholz und 45 Prozent aus Sägenebenprodukten. Von 2010 bis 2013
erhöhte sich der Holzverbauch um 2,7 Prozent, bei einem Anstieg der Importquote
von 35 auf ein Rekordhoch von 41 Prozent (vgl. Austropapier 2013b: 57 f.). 2013
wurden in Österreich 17,4 Millionen Efm. in den Bereichen Sägeholz,
Industrieholz oder Energieholz weiterverarbeitet. Davon wurden 28,5 Prozent für
energetische Zwecke verwendet (vgl. BMLFUW 2013: 4).
8

Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Jahr
2015
ISBN (PDF)
9783956364792
ISBN (Paperback)
9783956368233
Dateigröße
1.1 MB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Hamburger Fern-Hochschule – Wirtschaftsingenieurwesen
Erscheinungsdatum
2015 (Mai)
Note
1,3
Schlagworte
Papierindustrie Österreich Biomasseanlagen Förderungen Ökostromgesetz Energieeffizienzgesetz Ökostrompauschale Holzpreise
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