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Das Konzept der Nachhaltigkeit und seine ökonomischen Implikationen

©2015 Seminararbeit 27 Seiten

Zusammenfassung

Als der Oberberghauptmann des Erzgebirges Hans Carl von Carlowitz 1917 das Prinzip der Nachhaltigkeit in Bezug auf die Forstwirtschaft prägte, konnte er sich wahrscheinlich nicht vorstellen, dass Nachhaltigkeit 300 Jahre später in aller Munde sei. Das Erdöl wird immer knapper, die Erde immer wärmer und der Meeresspiegel steigt. Der wirtschaftliche und technische Fortschritt gefährden die Umwelt und die Lebensgrundlage zukünftiger Generationen. Möglicherweise wird irreführend der Eindruck erweckt, Nachhaltigkeit bedeutet immer nur Umweltschutz. Dabei betrifft nachhaltige Entwicklung auch soziale und wirtschaftliche Belange. Spätestens seit dem Gipfel von Rio de Janeiro, der "Konferenz der Vereinten Nationen über Umwelt und Entwicklung“ im Jahr 1992 besteht die Erkenntnis, dass es in einer Welt mit großen Umweltschäden und Armut keine gesunde Wirtschaft oder Gesellschaft geben kann. Die gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung muss ihre Richtung ändern und mehr Rücksicht auf die Umwelt nehmen. Dieser Kurswechsel gelingt nur, wenn sich die verschiedenen Akteure aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft beteiligen. Doch wie kann eine nachhaltige Entwicklung erreicht werden? Wie kann eine Grundlage geschaffen werden, welche das Handeln der Menschen mehr und mehr beeinflusst? Wie kann ein Prinzip entwickelt werden, welches nicht nur die Bedürfnisse der jetzigen Generation befriedigt, sondern auch die Bedürfnisse künftiger Generationen? Diese Seminararbeit soll sich der Beantwortung dieser Fragen nähern.
Im Mittelpunkt des zweiten Kapitels steht das Konzept der Nachhaltigkeit. Hierbei wird zuerst der Begriff der Nachhaltigkeit definiert, seine Geschichte erläutert sowie die drei Dimensionen der Nachhaltigkeit betrachtet, also die ökonomische, ökologische und soziale Dimension. Das nachfolgende Kapitel widmet sich der ökonomischen Implikation der nachhaltigen Entwicklung. Im ersten Schritt werden an dieser Stelle die Ziele der ökonomischen Nachhaltigkeit beschrieben. Da der Fokus ab Kapitel 3.2 auf der Akteursgruppe Unternehmen liegt, wird auf deren Rolle im Bereich nachhaltige Entwicklung eingegangen. Danach folgt ein Fallbeispiel des Unternehmens RKW, um die praktische Umsetzung einer unternehmerischen Nachhaltigkeitsstrategie zu beleuchten. Das vierte und letzte Kapitel enthält ein Fazit und gibt einen Ausblick.

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Papafragkou,
Laura: Das Konzept der Nachhaltigkeit und seine ökonomischen
Implikationen, Hamburg, Diplomica Verlag GmbH 2015
PDF-eBook-ISBN: 978-3-95636-466-2
Herstellung: Diplomica Verlag GmbH, Hamburg, 2015
Zugl. Fachhochschule Südwestfalen Standort Meschede, Meschede, Seminararbeit, 2015
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Hermannstal 119k, 22119 Hamburg
http://www.diplom.de, Hamburg 2015
Printed in Germany

II
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis ... III
Abkürzungsverzeichnis ... IV
1. Einleitung ... 1
2. Grundlagen Nachhaltigkeit ... 2
2.1 Begriffsgeschichte ... 2
2.2 Dimensionen der nachhaltigen Entwicklung ... 3
3. Ökonomische Implikationen der Nachhaltigkeit ... 6
3.1 Ziele der ökonomischen Nachhaltigkeit ... 6
3.2 Nachhaltiges Wirtschaften von Unternehmen ... 7
3.3 Fallbeispiel: Nachhaltigkeitsstrategie des Unternehmens RKW ... 10
4. Fazit ... 14
Literaturverzeichnis ... 15
Anhangsverzeichnis ... 16

III
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Drei-Säulen-Modell, Nachhaltigkeitsdreick und
Nachhaltigkeitskreis ... 5

IV
Abkürzungsverzeichnis
DNK
Deutscher
Nachhaltigkeitskodex
PE
Polyethylen
PP
Polypropylen

1
1. Einleitung
Als der Oberberghauptmann des Erzgebirges Hans Carl von Carlowitz 1917 das
Prinzip der Nachhaltigkeit in Bezug auf die Forstwirtschaft prägte, konnte er sich
wahrscheinlich nicht vorstellen, dass Nachhaltigkeit 300 Jahre später in aller
Munde sei. Das Erdöl wird immer knapper, die Erde immer wärmer und der Mee-
resspiegel steigt. Der wirtschaftliche und technische Fortschritt gefährden die
Umwelt und die Lebensgrundlage zukünftiger Generationen. Möglicherweise wird
irreführend der Eindruck erweckt, Nachhaltigkeit bedeutet immer nur Umwelt-
schutz. Dabei betrifft nachhaltige Entwicklung auch soziale und wirtschaftliche
Belange.
Spätestens seit dem Gipfel von Rio de Janeiro, der "Konferenz der Vereinten
Nationen über Umwelt und Entwicklung" im Jahr 1992 besteht die Erkenntnis,
dass es in einer Welt mit großen Umweltschäden und Armut keine gesunde Wirt-
schaft oder Gesellschaft geben kann. Die gesellschaftliche und wirtschaftliche
Entwicklung muss ihre Richtung ändern und mehr Rücksicht auf die Umwelt
nehmen. Dieser Kurswechsel gelingt nur, wenn sich die verschiedenen Akteure
aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft beteiligen.
Doch wie kann eine nachhaltige Entwicklung erreicht werden? Wie kann eine
Grundlage geschaffen werden, welche das Handeln der Menschen mehr und
mehr beeinflusst? Wie kann ein Prinzip entwickelt werden, welches nicht nur die
Bedürfnisse der jetzigen Generation befriedigt, sondern auch die Bedürfnisse
künftiger Generationen? Diese Seminararbeit soll sich der Beantwortung dieser
Fragen nähern.
Im Mittelpunkt des zweiten Kapitels steht das Konzept der Nachhaltigkeit. Hierbei
wird zuerst der Begriff der Nachhaltigkeit definiert, seine Geschichte erläutert
sowie die drei Dimensionen der Nachhaltigkeit betrachtet, also die ökonomische,
ökologische und soziale Dimension. Das nachfolgende Kapitel widmet sich der
ökonomischen Implikation der nachhaltigen Entwicklung. Im ersten Schritt wer-
den an dieser Stelle die Ziele der ökonomischen Nachhaltigkeit beschrieben. Da
der Fokus ab Kapitel 3.2 auf der Akteursgruppe Unternehmen liegt, wird auf de-
ren Rolle im Bereich nachhaltige Entwicklung eingegangen. Danach folgt ein
Fallbeispiel des Unternehmens RKW, um die praktische Umsetzung einer unter-
nehmerischen Nachhaltigkeitsstrategie zu beleuchten. Das vierte und letzte Kapi-
tel enthält ein Fazit und gibt einen Ausblick.

2
2. Grundlagen Nachhaltigkeit
2.1 Begriffsgeschichte
"Schlage nur so viel Holz ein, wie der Wald verkraften kann! So viel Holz, wie
nachwachsen kann". So formulierte der eingangs erwähnte Oberberghauptmann
des Erzgebirges Hans Carl von Carlowitz das Prinzip der Nachhaltigkeit erstmals
im Jahre 1713. Diese erste Definition der Nachhaltigkeit gilt als Vorbild für die
spätere Nachhaltigkeitsüberlegung und hat sich seither stets weiterentwickelt.
Während sie damals lediglich Verbreitung in der Forstwirtschaft fand, beschreibt
sie heute einen Ansatz, die gesamte Welt im Gleichgewicht zu halten. Der Kern-
gedanke hierbei ist, dass wir auf lange Sicht nicht auf Kosten von Menschen in
anderen Regionen der Erde und auf Kosten späterer Generationen leben dürfen.
Das Wirtschaftssystem und der Lebensstil ­ insbesondere der Industriestaaten ­
müssen sich ändern, denn der wirtschaftliche und technische Fortschritt gefähr-
den die Umwelt und damit die Lebensgrundlage nachfolgender Generationen.
Auf dieser Grundlage forderte 1987 die sogenannte Brundtland-Kommission eine
Neuausrichtung.
1
Diese wurde zum Ausgangspunkt der weltweiten Diskussionen
um das Konzept der nachhaltigen Entwicklung mit dem Titel "Unsere gemeinsa-
me Zukunft". Im Abschlussbericht der Weltkommission für Umwelt und Entwick-
lung ­ nach dem Namen ihrer Vorsitzenden Gro Harlem Brundtland benannt ­
wurde nachhaltige Entwicklung (englische Übersetzung: ,,sustainable develop-
ment") als "Entwicklung, die die Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt, ohne zu
riskieren, dass künftige Generationen ihre eigenen Bedürfnisse nicht befriedigen
können" definiert. Die Tätigkeiten der Brundtland-Kommission werden bis heute
international anerkannt. Es wird ein weltweit wegweisendes Konzept formuliert,
das die internationalen Diskussionen und Verhandlungen in der Umwelt- und
Entwicklungspolitik entscheidend voranbringt.
2
Das Thema Nachhaltigkeit wird seit Mitte der 1990er auch außerhalb der Wis-
senschaft diskutiert ­ die Politik entdeckte den Begriff für sich.
3
Auf Grundlage
des Brundtland-Berichtes einigten sich 1992 auf dem Gipfel von Rio de Janeiro,
der "Konferenz der Vereinten Nationen über Umwelt und Entwicklung",
4
178
1
Vgl. BNE (31.01.2015).
2
Vgl. Bauer (2008).
3
Vgl. Alumniportal Deutschland (31.01.2015).
4
Vgl. Bauer (2008).

3
Staaten auf das Leitbild der Menschheit für das 21. Jahrhundert
5
­ die nachhalti-
ge Entwicklung. Das Nachhaltigkeitsprinzip beschreibt das Bestreben der Welt-
gemeinschaft, allen Ländern und Menschen gleiche Entwicklungsmöglichkeiten
zu eröffnen und gleichzeitig auch die Interessen zukünftiger Generationen zu
berücksichtigen. Der Rio-Gipfel verabschiedete das Aktionsprogramm Agenda 21
mit konkreten Handlungsempfehlungen für die lokale, nationale und globale Um-
setzung von Nachhaltigkeit. Die Agenda 21 ­ welche bis heute den zentralen
Bezugspunkt der internationalen politischen Bemühungen für Umwelt und Ent-
wicklung bildet ­ und die damit einhergehenden Gründung der UN-Kommission
für Nachhaltige Entwicklung (Commission for Sustainable Development) bewies
sich als wichtiger Impulsgeber für die Ausweitung nationaler Nachhaltigkeitsstra-
tegien.
6
2.2 Dimensionen der nachhaltigen Entwicklung
Das Konzept der Nachhaltigkeit beinhaltet in der Regel drei unterschiedliche
Problemdimensionen. Es sind die ökologische, soziale und ökonomische Dimen-
sion, die es bei der Verfolgung der nachhaltigen Entwicklung zu berücksichtigen
gilt. Die Diskussion in Wissenschaft und Politik um die praktische Umsetzung
nachhaltiger Entwicklung geht besonders um die unterschiedliche Gewichtung
der drei Dimensionen.
Ökonomische Dimension: Die ökonomische Dimension von Nachhaltigkeit rich-
tet sich im Sinne der Kapitalerhaltung auf langfristige Erträge, welche aus der
Nutzung von vorhandenen Ressourcen hervorgehen. Sie zielt nicht auf kurzfristi-
ges Wirtschaftswachstum aus, denn sie ist grundlegende Entwicklungsvoraus-
setzung. Dabei ist quantitatives Wachstum erforderlich, um der Unterversorgung
in ärmeren Staaten entgegenzuwirken.
Ökologische Dimension: Bei der ökologischen Dimension von Nachhaltigkeit
geht es um den materiell schwer fassbaren Wert der Natur sowie die nachweis-
bare Endlichkeit der natürlichen Ressourcen. Daraus leitet sich sowohl die wirt-
schaftliche Notwendigkeit ab, das bestehende Naturkapital weitgehend zu erhal-
ten als auch die ökologischen Voraussetzungen des menschlichen Überlebens
zu gewährleisten. Die ökologischen Kosten von Konsum und Produktion in der
5
Vgl. BNE (31.01.2015).
6
Vgl. Bauer (2008).

4
Weltwirtschaft sind im Sinne eines qualitativen Verständnisses wirtschaftlicher
Entwicklung zu berücksichtigen.
Soziale Dimension: Bei der sozialen Dimension von Nachhaltigkeit geht es um
die Verteilungsgerechtigkeit. Sie bezieht sich auf den Zugang zu Ressourcen
innerhalb einzelner Länder und Gesellschaften sowie den globalen Verteilungs-
konflikt zwischen den reichen Industrieländern und armen Schwellen- und Ent-
wicklungsländern. Neben der Grundbedürfnisbefriedigung für heutige und späte-
re Generationen beschäftigt sich die soziale Dimension auch mit Fragen der Ge-
schlechterverhältnisse in Bezug auf gerechtere Lebensumstände für Frauen und
Männer.
Es ist weltweit zu beobachten, dass die drei Dimensionen miteinander verknüpft
sind und sich gegenseitig stützen können. In armen Weltregionen kann man die-
se Zusammenhänge besonders deutlich beobachten wie z.B. in der Sahelzone in
Afrika. Hier treffen sozio-ökonomische Faktoren wie starkes Bevölkerungswachs-
tum, Armut, Unterernährung, geringe Bildungsmöglichkeiten mit ungünstigen
geografischen Bedingungen und zunehmender Umweltzerstörung zusammen.
Die ökologisch schwierige Lage verschlechtert sich zusätzlich aufgrund des glo-
balen Klimawandels, für den hauptsächlich der CO2-Ausstroß in den wohlhaben-
den Weltregionen (aber auch zunehmend in den aufstrebenden Schwellenlän-
dern wie China oder Indien) verantwortlich ist.
7
Aus diesen drei Dimensionen entstand das sogenannte Drei-Säulen-Modell der
nachhaltigen Entwicklung. Danach sind Ökonomie, Ökologie und Soziales auf
gesamtwirtschaftlicher, politischer, globaler als auch unternehmerischer Ebene
gleichgewichtig und gleichrangig. Bei dem Drei-Säulen-Modell handelt es sich
um ein theoretisches Modell, das Anregung schaffen soll, eine Balance zwischen
den Interessen zu erzeugen und das Ziel einer nachhaltigen Entwicklung gemäß
der Bundtland-Definition zu erreichen. Andere Darstellungen für den Dreiklang
aus Ökonomie, Ökologie und Soziales können auch Nachhaltigkeitsdreiecke o-
der -kreise sein, bei letzteren der zentrale Überschneidungsbereich eine gelun-
gene Nachhaltigkeit verdeutlichen soll.
7
Vgl. Bauer (2008).

Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Jahr
2015
ISBN (PDF)
9783956364662
ISBN (Paperback)
9783956368103
Dateigröße
3.4 MB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Fachhochschule Südwestfalen; Abteilung Meschede – Volkswirtschaftslehre
Erscheinungsdatum
2015 (April)
Note
2,3
Schlagworte
konzept nachhaltigkeit implikationen
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