Der konstruierte "Andere"
Bewusstheit über Differenzkonstruktionen in der Sozialen Arbeit
					
	
		©2012
		Bachelorarbeit
		
			
				90 Seiten
			
		
	
				
				
					
						
					
				
				
				
				
			Zusammenfassung
			
				Im heutigen Globalisierungszeitalter und den damit in Verbindung stehenden oder auch an sie gestellten Anforderungen an die Menschen, ist eine Auseinandersetzung mit Differenzen unumgänglich. Die Soziale Arbeit wird folglich mit diesen Zusammenhängen konfrontiert, muss sich selbst positionieren und Menschen in den verschiedensten Lebenslagen unterstützen – um den Klienten mit und in ihren Problemlagen aber auch um sich selbst gerecht zu werden. Differenzen rücken in politischen und gesellschaftlichen Diskursen stetig in den Fokus und somit ist auch die Soziale Arbeit angehalten, auf diese Entwicklungen und Thematisierungen zu reagieren. Differenzierte Lebensweisen und ihr Drängen nach Anerkennung in Form von Verminderung auf sie bezogener Diskriminierung und Vorurteilsdenken fordert die Soziale Arbeit auf, über das Konstrukt „Normalität“ und ihre eigene Rolle in einem regulierenden System nachzudenken.
In der vorliegenden Theoriearbeit soll es darum gehen, aufzuzeigen, wie Differenzen konstruiert werden und wenn möglich sich auch über den Sinn dieser Differenzkonstruktionen ein Bild machen zu können. Es soll aufgezeigt werden, inwiefern eine Bewusstheit für dieses Thema in der Sozialen Arbeit von Bedeutung sein kann oder ist und wie Soziale Arbeit mit dem Hintergrund des Wissens um Sinn und Bedeutungszusammenhänge mit Differenz bzw. deren Konstruktion umgehen kann. Der Interaktionsraum der Sozialen Arbeit wird hier auf Deutschland als freiheitlich-demokratischen Sozialstaat beschränkt.
Es soll dargelegt werden inwiefern und auf welcher Basis die Soziale Arbeit in Hinsicht auf gesellschaftliche / politische Konstruktionen reagieren kann bzw. ob sie das kann. Die Soziale Arbeit soll zudem selbst beleuchtet werden in Hinsicht auf eine Grundlage, mit der sie ihre Ziele verfolgen kann und wie dies auf das Thema der Differenz bezogen werden kann. In Hinblick auf den Staat soll außerdem herausgearbeitet werden, was die Soziale Arbeit für eine Rolle spielt – auch in Hinsicht auf Differenzkonstruktionen – als im und für den Staat agierendes Instrument und ob und wie das mit ihren Werten und den sich selbst gestellten Aufgaben vereinbar ist.
Ziel soll es also sein, die Soziale Arbeit zu positionieren und im Hinblick auf Konstruktionen des oder der „Anderen“ zu sensibilisieren, um mit Weitblick und Verständnis – nicht im Sinne von immer hinnehmendem Verständnis - für Konstruktionsvorgänge in Deutschland agieren zu können.
	In der vorliegenden Theoriearbeit soll es darum gehen, aufzuzeigen, wie Differenzen konstruiert werden und wenn möglich sich auch über den Sinn dieser Differenzkonstruktionen ein Bild machen zu können. Es soll aufgezeigt werden, inwiefern eine Bewusstheit für dieses Thema in der Sozialen Arbeit von Bedeutung sein kann oder ist und wie Soziale Arbeit mit dem Hintergrund des Wissens um Sinn und Bedeutungszusammenhänge mit Differenz bzw. deren Konstruktion umgehen kann. Der Interaktionsraum der Sozialen Arbeit wird hier auf Deutschland als freiheitlich-demokratischen Sozialstaat beschränkt.
Es soll dargelegt werden inwiefern und auf welcher Basis die Soziale Arbeit in Hinsicht auf gesellschaftliche / politische Konstruktionen reagieren kann bzw. ob sie das kann. Die Soziale Arbeit soll zudem selbst beleuchtet werden in Hinsicht auf eine Grundlage, mit der sie ihre Ziele verfolgen kann und wie dies auf das Thema der Differenz bezogen werden kann. In Hinblick auf den Staat soll außerdem herausgearbeitet werden, was die Soziale Arbeit für eine Rolle spielt – auch in Hinsicht auf Differenzkonstruktionen – als im und für den Staat agierendes Instrument und ob und wie das mit ihren Werten und den sich selbst gestellten Aufgaben vereinbar ist.
Ziel soll es also sein, die Soziale Arbeit zu positionieren und im Hinblick auf Konstruktionen des oder der „Anderen“ zu sensibilisieren, um mit Weitblick und Verständnis – nicht im Sinne von immer hinnehmendem Verständnis - für Konstruktionsvorgänge in Deutschland agieren zu können.
Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
0 
Inhalt 
Vorwort 
  1 
0.  Einleitung 
3 
1.  Rahmenbedingungen: Zeit, Ort und Position(ierung) 
  7 
1.1. 
Zeit: Im heutigen Globalisierungszeitalter...    
7 
1.2. 
Ort:  Soziale Arbeit im Interaktionsraum Deutschland 
10 
1.3. 
Position(ierung): Soziale Arbeit zwischen Klient und Staat  
13 
2.  Bewusstheit  Worüber und wozu?  
Oder: Die Bedeutung einer Bewusstheit 
14 
3.  Normalität 
und 
Differenz 
      17 
3.1. 
,,Das ist die Regel"  Normalität und Norm  
18 
3.2. 
,,Anomalien"  Differenz und Normabweichung   
20 
4.  Differenzkonstruktionen 
      21 
4.1. 
Individuelle Differenzkonstruktion und  Identität   
22 
4.2. 
Differenzkonstruktionen in Politik und Gesellschaft 
29 
5.  Differenzkonstruktionen im Rahmen der Sozialen Arbeit   
44 
6.  Exkurse 
48 
6.1. 
Die 
Sicht 
des 
,,Anderen" 
     48 
6.2. 
Exkurs: 
Wahrheit 
      50 
7.  Professionsgrundlagen   
in Hinsicht auf den Umgang mit Differenz und die eigene Position 
51 
7.1. 
Menschenrechte 
      53 
7.2. 
Existenzphilosophische 
Grundlage 
    57 
7.3. 
Dialog 
und 
Begegnung      63 
7.4. 
Phänomenologie 
der 
Erfahrung 
    65 
7.5. 
Professionelle begründete Qualitätssicherung  ein Glossar  
68 
7.6. 
(Selbst-)Reflexion für und von 
Professionalität 
  69 
7.7. 
Zusammenfassung 
und 
Fazit 
- 
Grundlagen 
   71 
8.  Schwierigkeiten  Kritik  Widersprüche    
71 
9.  Zusammenfassung  Fazit  Ausblick  
76 
10. Literatur 
79 
1 
Vorwort 
,,Es gibt keinen und es wird nie einen Menschen geben, der etwas mit Bestimmtheit 
weiß." (Xenophanes) 
Die vorliegende Arbeit ist in ihrem eigenen Sinne und von ihrem Inhalt her abgeleitet 
selbst nicht mehr und nicht weniger als Konstruktion. Es gibt immer Belege und Zitate, 
die genau das belegen, was ein Autor/eine Autorin auszudrücken bzw. zu ,,beweisen" 
versucht.  
Die Auseinandersetzung mit dem Thema der Differenzkonstruktion, dem ,,Normalen" 
und dem ,,Anderen" ist zudem ein schwieriges Unterfangen aufgrund meiner eigenen 
Sozialisation und einem damit verbundenen ,,unfreien" Blick. 
Diese wissenschaftliche Arbeit ist letztendlich ein Konstrukt, in dem ich als Autorin auf 
ein Bewusstsein für eine Bewusstheit hinarbeiten will.  
Diese Arbeit kann und will keinen Wahrheitsanspruch erheben  zumindest nicht in 
Hinsicht auf eine letzte, unumstößliche Wahrheit. Es soll ein Versuch sein, komplexe 
Verstrickungen darzustellen, die eben für die Soziale Arbeit von Bedeutung zu sein 
scheinen und es meiner Meinung nach auch sind. 
Es ist zudem unmöglich, eine differenzierte, alle möglichen Theorien umfassende, von 
allen Seiten betrachtende Darstellung zu erbringen  es würde ins Uferlose und 
letztendlich nirgends hinführen. Deshalb und um dennoch eine Arbeit über Phänomene 
bezüglich Differenz schreiben zu können, wurden Definitionen vorgenommen bzw. 
versucht und ,,Behauptungen" aufgestellt  diese sind dabei nicht etwa aus der Luft 
gegriffen, sondern basieren auf wissenschaftlichen Texten und Diskursen.  
Es sei darauf hingewiesen, dass verwendete Zitate eventuell aus ihrem ursprünglichen 
Zusammenhang herausgerissen verwendet wurden, was unter dem Aspekt einer 
Dekonstruktion (in Anlehnung an Spivak bzw. Derridas Dekonstruktion (vgl. Castro 
Varela/Dhawan, 2005:57)) zu verzeichnen und somit nachsichtig nicht für unwissen-
schaftlich oder die ursprüngliche Quelle missverstanden gehalten werden sollen. 
Ich als Autorin habe zwischenzeitlich in dieser Auseinandersetzung den Sinn und den 
Inhalt einer solchen Arbeit aufgrund meines Eingebundenseins in ein System westlicher, 
moderner Strukturen bezweifelt  nicht zuletzt mit der Frage nach der Motivation für 
2 
diese Arbeit in Bezug auf ein bewertendes System der Hochschule, welche Vorgaben 
macht, um zu ,,testen", ob StudentInnen in der Lage sind, eine wissenschaftliche Arbeit 
zu erbringen, wobei in Verbindung mit dem vorgegeben Zeitrahmen und den 
Erwartungen  seien es nun die eigenen oder die ,,anderer"  ein  enormer Druck auf 
den Schreibenden lastet.  
Dennoch liegt es in meinem Interesse, diese Arbeit mehr oder weniger als Denkanstoß 
oder Inspiration für ein Weiterdenken vorzulegen. 
Für meine eigene zukünftige Arbeit bildet diese Auseinandersetzung einen Grundstein 
in Hinsicht auf einen bewussten Umgang mit Differenzkonstruktionen, Positionierungen 
und eine kritische Haltung gegenüber der eigenen Arbeit. 
,,Seine Umstände kennen.  Unsre Kräfte können wir abschätzen, aber nicht unsre Kraft. 
Die Umstände verbergen und zeigen uns dieselbe nicht nur  nein! Sie vergrößern oder 
verkleinern sie. Man soll sich für eine variable Größe halten, deren Leistungsfähigkeit 
unter Umständen der Begünstigung vielleicht der allerhöchsten gleichkommen kann: 
man soll also über die Umstände nachdenken und keinen Fleiß in deren Beobachtung 
scheuen." (Nietzsche, 2011:231) 
3 
Vorab: Die personenbezogenen Bezeichnungen in dieser Arbeit, die nur in der männ-
lichen Form aufgeführt sind, beziehen sich auf das weibliche und das männliche 
Geschlecht gleichermaßen. Auf die weibliche Form wird zugunsten eines besseren Text- 
bzw. Leseflusses verzichtet  auch wenn in dieser Arbeit genau auf ,,solche" Domi-
nanzverhältnisse aufmerksam gemacht werden  will. Ich bitte um Verständnis. 
0. Einleitung 
,,Eigenartigerweise eint die Menschen gerade ihr Bemühen, sich voneinander zu 
unterscheiden." (Reus) 
Im heutigen Globalisierungszeitalter und den damit in Verbindung stehenden oder auch 
an sie gestellten Anforderungen an die Menschen, ist eine Auseinandersetzung mit 
Differenzen unumgänglich. Die Soziale Arbeit wird folglich mit diesen 
Zusammenhängen konfrontiert, muss sich selbst positionieren und Menschen in den 
verschiedensten Lebenslagen unterstützen  um den Klienten mit und in ihren 
Problemlagen aber auch um sich selbst gerecht zu werden. Differenzen rücken in 
politischen und gesellschaftlichen Diskursen stetig in den Fokus und somit ist auch die 
Soziale Arbeit angehalten, auf diese Entwicklungen und Thematisierungen zu reagieren. 
Differenzierte Lebensweisen und ihr Drängen nach Anerkennung in Form von 
Verminderung auf sie bezogener Diskriminierung und Vorurteilsdenken fordert die 
Soziale Arbeit auf, über das Konstrukt ,,Normalität" und ihre eigene Rolle in einem 
regulierenden System nachzudenken. 
In der vorliegenden Theoriearbeit soll es darum gehen, aufzuzeigen, wie Differenzen 
konstruiert werden und wenn möglich sich auch über den Sinn dieser Differenz-
konstruktionen ein Bild machen zu können. Es soll aufgezeigt werden, inwiefern eine 
Bewusstheit für dieses Thema in der Sozialen Arbeit von Bedeutung sein kann oder ist 
und wie Soziale Arbeit mit dem Hintergrund des Wissens um Sinn und 
Bedeutungszusammenhänge mit Differenz bzw. deren Konstruktion umgehen kann. Der 
Interaktionsraum der Sozialen Arbeit wird hier auf Deutschland als freiheitlich-
demokratischen Sozialstaat beschränkt.  
Es soll dargelegt werden inwiefern und auf welcher Basis die Soziale Arbeit in Hinsicht 
auf gesellschaftliche / politische Konstruktionen reagieren kann bzw. ob sie das kann. 
Die Soziale Arbeit soll zudem selbst beleuchtet werden in Hinsicht auf eine Grundlage, 
mit der sie ihre Ziele verfolgen kann und wie dies auf das Thema der Differenz bezogen 
4 
werden kann. In Hinblick auf den Staat soll außerdem herausgearbeitet werden, was die 
Soziale Arbeit für eine Rolle spielt  auch in Hinsicht auf Differenzkonstruktionen  als 
im und für den Staat agierendes Instrument und ob und wie das mit ihren Werten und 
den sich selbst gestellten Aufgaben vereinbar ist. 
Ziel soll es also sein, die Soziale Arbeit zu positionieren und im Hinblick auf 
Konstruktionen des oder der ,,Anderen" zu sensibilisieren, um mit Weitblick und 
Verständnis  nicht im Sinne von immer hinnehmendem Verständnis - für 
Konstruktionsvorgänge in Deutschland agieren zu können. 
Die zu untersuchende Frage wäre demnach: Welche Position und Aufgabe hat die 
Soziale Arbeit in Bezug auf Klienten, den Staat und nicht zuletzt auf ihre eigene 
Arbeitsgrundlage wenn es um Differenz, Differenz(de-)konstruktion und deren 
Auswirkungen geht und wie und auf welchen Grundlagen kann sie diesen Themen 
begegnen und letztlich damit umgehen? 
Ausgangspunkt für die Arbeit stellt das Buch ,,Differenzierung, Normalisierung, 
Andersheit. Soziale Arbeit als Arbeit mit den Anderen" von Fabian Kessl und Melanie 
Plößer dar, in dem anhand verschiedener Beispiele und Texte erstens die Relevanz des 
Themas Differenz im Zuge der Sozialen Arbeit und zweitens die Formen von 
Differenzkonstruktionen im jeweiligen Arbeitskontext aufgezeigt werden. Vor allem in 
den Kapiteln, in denen es explizit um die Soziale Arbeit in Bezug auf Differenz geht, 
bildet diese Publikation eine weitreichende Untersuchungsgrundlage. Weiterhin bilden 
verschiedenste Werke zu Themen wie Differenz, Fremdheit und Normalisierung in den 
unterschiedlichen Dimensionen (beispielsweise: ,,Versuch über den Normalismus. Wie 
Normalität produziert wird" (2009) von Jürgen Link, oder ,,Differenz und Soziale 
Arbeit. Sensibilität im Umgang mit dem Unterschiedlichen" (2003) von 
Kleve/Koch/Müller) wie auch soziologische und politikwissenschaftliche Werke (wie 
zum Beispiel ,,Wirtschaft und Gesellschaft" (1980) von Max Weber mit seiner 
Definition von Macht oder ,,Die Politik der Verortung. Eine postkoloniale Reise zu 
einer >ANDEREN Geographie der Welt"  (2002)  von Julia Lossau) und allem voran 
,,Postkoloniale Theorie. Eine kritische Einführung" von Maria do Mar Castro Varela 
und Nikita Dhawan  die Grundlage für die Erörterung des zu untersuchenden 
5 
Themenfeldes. Die Erörterungen Castro Varelas und Dhawans durchziehen mit auf sie 
bezugnehmende, erweiternde Literatur die gesamte Arbeit.  
Für die Auseinandersetzung mit Lösungsansätzen bzw. Ideen für eine 
fachwissenschaftliche und weitgreifende Grundlage für die Soziale Arbeit bilden unter 
Anderem verschiedene Werke zum dialogischen Prinzip Martin Bubers, das Buch 
,,Existenzialismus" (2008) von  Thomas Flynn, ,,Phänomenologie der Erfahrung" 
(1972) von Ronald D. Laign, ein qualitätssicherndes Glossar Silvia Staub-Bernasconis 
(in Heiner et.al., 1998) oder auch ,,Menschenrechte und Soziale Arbeit" von den 
Vereinten Nationen  hier eher als Ausgangslage denn als inhaltlich dargestelltes Werk 
 eine  literarische Basis.  
Im Laufe der Arbeit soll deutlich werden, dass bzw. wie relevant das benannte Thema 
der Differenz(konstruktion) für die Soziale Arbeit ist, wo Schwierigkeiten oder 
Widersprüche auftreten können und wie die Soziale Arbeit Klienten, Staat und ihrer 
eigenen Profession gerecht werden kann. Dies beschreibt und umfasst die Bewusstheit, 
auf die in dieser Arbeit hingearbeitet werden soll. 
Der Bezug zur Praxis soll hier nur innerhalb der dargestellten Theorien und nicht an 
ausgewählten Beispielen dargestellt werden. Die Soziale Arbeit wird hier durchaus auch 
in ihrem praktischen Handeln beleuchtet. Aufgrund des Umfangs und der Reichweite 
der folgenden Betrachtungen und Ausführungen wurde auf ein explizit praxisbezogenes 
Beispiel verzichtet. Jedoch können die Untersuchungen sowohl auf die Praxis bezogen 
als auch als praxisbildende Grundlage gesehen werden. 
Meine persönliche Motivation für diese Arbeit ist mein Interesse an Verhaltensmustern 
von Menschen aufgrund ihrer Sozialisation und ihrer somit konstruierten Identität. 
Besonders interessieren mich dabei die Hintergründe, die zu einem bestimmten 
Verhalten führen bzw. die Folgen bestimmter Einflussfaktoren auf die Menschen. Auch 
im gesamtgesellschaftlichen Kontext und im politischen Bereich interessiere ich mich 
für konstruierte Normen und ihre eigentlich zugrunde liegenden Motivationen.  
Inhaltlicher Verlauf: Den Einstieg in die Thematik und Arbeit bildet die Darstellung der 
Rahmenbedingungen, unter denen die Soziale Arbeit hier betrachtet wird und unter und 
6 
in denen sie agiert. Daraufhin soll die Bedeutung einer Bewusstheit für die Soziale 
Arbeit geklärt werden und was diese umfasst.  
Den ersten Hauptteil stellen die Definitionsversuche von Normalität und Differenz dar, 
sowie darauffolgende Analysen zu Differenzkonstruktionen. Dabei werden sowohl 
individuelle als auch gesellschaftliche Konstruktionen in den Blick genommen. Auch 
das davon nicht zu trennende Thema der Macht wird in diesem Kontext einer 
Betrachtung unterzogen. Daraufhin werden explizit die Differenzkonstruktionen im 
Bereich der Sozialen Arbeit betrachtet, die sowohl auf die vorangegangenen 
Betrachtungen anschließen  sich darauf beziehen, die in sich jedoch noch eigene 
Dimensionen tragen. Nachdem sowohl ,,Die Sicht des ,,Anderen"" und ,,Wahrheit" als 
ergänzende Exkurse die Betrachtungen erweitern und ,,vervollständigen", werden 
verschiedene Professionsgrundlagen vorgestellt, mit denen sich die Soziale Arbeit 
sowohl zu positionieren versuchen kann als auch dem Thema der Differenz adäquat 
begegnen kann. Diese Untersuchungen und Ausführungen bilden den zweiten Hauptteil. 
Diese ebenso große Gewichtung auf Umgangsgrundlagen ist der Annahme geschuldet, 
dass Bewusstheit ebenso einen bewussten Umgang und zur Bewusstheit verhelfende 
Wege betrifft. Abschließend werden Widersprüche und Kritiken dargelegt, sowie ein 
flüchtiger Blick in eine beispielhafte Praxis getan. Den Abschluss bildet ein 
zusammenfassendes Fazit. 
7 
1.  Rahmenbedingungen: Zeit, Ort und Position(ierung) 
,,Unsere Zustände schreiben wir bald Gott, bald dem Teufel zu, und fehlen ein wie das 
andere Mal: in uns selbst liegt das Rätsel, die wir Ausgeburt zweier Welten sind." 
(Goethe) 
Zunächst sollen die Rahmenbedingungen für die Auseinandersetzung mit dem mit der 
Sozialen Arbeit in Verbindung stehenden Thema der Differenzkonstruktion umrissen 
werden. Sie sollen Einstieg und Ausgangspunkt für die Betrachtung sein. Die drei zu 
betrachtenden Gebiete - die zeitliche Konkretisierung, die örtliche Bestimmung für das 
Agieren der Sozialen Arbeit und die Position der Profession der Sozialen Arbeit  
korrelieren und bilden somit zwangsläufig eine Einheit. Die Bedingungen können im 
Grunde genommen also nur als Ganzes und im gegenseitigen Bezug zueinander 
wahrgenommen und betrachtet werden. Trotz Überschneidungen soll der Versuch einer 
separaten Betrachtung getan werden. 
1.1. 
 Zeit: Im heutigen Globalisierungszeitalter... 
Finanzkrisen, Atomkatastrophen, Klimawandel und Umweltdebatten, Regierungsum-
brüche in arabischen Ländern und der Ruf nach Freiheit ... Standortwechsel von für die 
Wirtschaft bedeutenden Unternehmen, Arbeitsplatzverluste, Armut... Multikulturelle 
Gesellschaft, die Infragestellung von Geschlechtern und alternative Lebensweisen... 
und die Angst, in alldem die eigene Identität zu verlieren  oder überhaupt erst keine zu 
finden.  
Und alles hängt auf die eine oder andere Weise mit der ,,Globalisierung" zusammen. 
Kaum ein Bereich lässt sich heutzutage noch von der Globalisierung und damit 
vermeintlich in Verbindung stehenden Phänomenen trennen  sei es in der Politik, 
kulturelle oder soziale Bereiche betreffend oder in der Wirtschaft. Alles wird mit ihr in 
Verbindung gebracht und womöglich auf sie zurückgeführt  Globalisierung ist zu 
einem bedeutenden ,,Modewort" avanciert. (vgl. Brunner, 2006:60) Jedoch sei dazu 
angemerkt, dass es sich in der Debatte grundsätzlich und stets nur um die Rede von der 
Globalisierung handeln kann - während sie gleichzeitig stattfindet. Es ist der Umgang 
mit dem Thema, der wirkmächtig ist und die Globalisierung zu dem macht, was sie ist. 
(vgl. Lossau, 2002:161) 
8 
Weltweite Vernetzungen und Verflechtungen sind zudem nicht erst Entwicklungen des 
21. Jahrhunderts. ,,[Es] ist daran zu erinnern, daß Globalisierung grundsätzlich kein 
neues Phänomen darstellt, sondern der kapitalistischen Moderne mitsamt ihrer auf 
Effizienz und Rationalität beruhenden Expansions- und Vereinheitlichungsintentionen 
inhärent ist." (vgl. Wallerstein, 1990 zitiert nach Hà, 2004:78)  
Wirtschaftliche und politische Entscheidungen werden unter dem Vorwand gefällt, auf 
die Entwicklungen zu reagieren, die im Zuge der Vernetzung von statten gehen, und um 
so zu tun, als ginge es um ein Allgemeinwohl aller, als würden sich jegliche 
Herrschaften und Machtkonstellationen in der Globalisierung auflösen und das alles 
zum Wohle aller  oder besser noch dem der ,,Anderen" geschehe. ,,Kulturen" und ihre 
vermeintlichen Eigenschaften rücken ins Blickfeld und werden unter dem Aspekt eines 
menschenrechtskonformen Idealbilds  oder westlichen/eurozentrischen Vorstellungen 
 beäugt und kritisiert. Durch die Fokussierung auf die Globalisierung und die 
,,Anderen", die ja ebenso ihren Teil zum Funktionieren der Weltgemeinschaft beitragen 
sollen, werden diese ,,Anderen" (re-)konstruiert, sodass bestehende Machtverhältnisse 
aufrecht erhalten oder neue erlangt werden, ohne sich dabei  aufgrund der liberalen 
und eigens festgelegten Vorreiterpositionierung  dafür rechtfertigen zu müssen.  
 ,,Globalisierung, wie sie zur Zeit absehbar ist, bedeutet [eben] nicht, daß die 
historischen Phänomene der Machtungleichheit und Ungleichzeitigkeit, die die 
kapitalistische Entwicklung in ihren bisherigen Phasen geprägt haben, darin 
überwunden werden."(Hà, 2004:77) Sie nehmen innerhalb dieses Prozesses lediglich 
andere Formen an. Folgt man den Postkolonialen Theorien, so erfindet der 
Kolonialismus immer neue Wege, ,,um sich die Ressourcen der anderen Länder zu 
sichern". (Castro Varela/Dhawan, 2005:24) Zudem gibt es demnach immer ,,Über-
schneidungen von Ideen und Institutionen  etwa Wissen und Macht im Sinne 
Foucaults". (ebd.) Es geht in diesem Zusammenhang stets um Macht und 
Repräsentation, die im Rahmen eines Neokolonialismus ausgeübt und angestrebt 
werden.  
In der heutigen Zeit werden  auch in Deutschland  nach wie vor
Unterschiede 
gemacht, sei es zwischen Frau und Mann (oder anderen Geschlechtern); zwischen 
homo-, hetero-, oder anderssexueller Orientierung; zwischen deutsch, ,,deutsch mit 
Migrationshintergrund" und ,,nicht-deutsch"; krank oder gesund; jung oder alt oder 
9 
nach anderen Unterscheidungsmustern (wie beispielsweise immer noch mehr oder 
weniger offensichtliche Ost-West-Ungleichheiten).  
Obsolete Strukturen werden so gut es eben geht aufrechterhalten und führen 
zwangsläufig zum Ausschluss  beziehungsweise in jedem Fall zu einer gesonderten 
Behandlung  ,,alternativer", nicht regelkonformer Ansichten und Lebensmodelle. 
So werden in Deutschland durch verschiedenste Debatten, durch Bezeichnungen, allein 
durch den politischen und institutionellen Rahmen und die ewige Überzeugung, eines 
der Länder zu sein, die wissen, was Demokratie und Freiheit bedeutet
1
 und somit 
universelle Paradigmen festlegen, Differenzen erzeugt: Differenzen in Bezug auf die 
Menschen, über die Debatten geführt werden; in Bezug auf Bezeichnungen von 
Menschen, denen mit jener Bezeichnung bestimmte Eigenschaften zugeschrieben 
werden, und denen somit eine Gruppenzugehörigkeit unterstellt wird, die sich durch 
Andersartigkeit gegenüber dem Rest auszeichnet; in Bezug auf politisch/institutionelle 
Vorgaben, durch die Menschen  auf welche Art auch immer  (und das meist unter 
dem Deckmantel des Entgegenkommens) diskriminiert werden. Aus diesen Differen-
zierungen resultieren meist rechtliche, wirtschaftliche, soziale und/oder kulturelle 
Nachteile  oder aus Sicht der Dominierenden auch Vorteile. Es existieren bestimmte 
,,Bilder" von Menschen und ihrer Lebensart, denen sie entsprechen soll(t)en. Im 
Entgegenkommen der politischen Führungskräfte und Gesetzgeber durch beispielsweise 
neue Gesetze werden Differenzen dieser Art meist nicht beseitigt, sondern nur 
verschoben. 
Im neoliberalen, auf Nutzen und Kapitalanhäufung ausgerichteten, also utilitaristischen 
Zeitalter, in dem die jeweilige erbringbare Arbeitsleistung den Wert des Menschen in 
Bezug auf den Staat weit aus mehr bestimmt, als sein Menschsein, sind die Gründe für 
die Aufrechterhaltung oder Bestimmung von Regeln und Normen schwer zu 
durchschauen.  
,,Die allgemeine Durchsetzung des Prinzips des Nutzens als Maßstab der Beurteilung 
politischer und sozialer Handlungen, Einrichtungen und Zwecke ist deshalb in 
vielfältiger Hinsicht von Interesse: über die hier vertretenen philosophischen und 
theoretischen Positionen hinaus und durch sie hindurch hat man es dabei mit einem 
wesentlichen Ausdruck des Selbstverständnisses, teils der kritischen Selbstreflexion, 
1
Man beachte hierbei einmal, dass Deutschland selbst ,,nicht nur eine ,,verspätete Nation" und eine verspätete 
Industriegesellschaft ist, sondern erst recht eine verspätete Demokratie." (Geißler, 2007:40) Demokratische 
Strukturen entwickelten sich erst nach dem 2. Weltkrieg und das auch nicht aus eigener Motivation heraus. Nimmt 
man zudem die späte Befreiung der ostdeutschen Länder aus der Diktatur der Deutsch Demokratischen Republik  
die weder demokratisch noch eine wirkliche Republik war  ist das Vorreiterauftreten Deutschlands mit seiner 
Suggestion einer schon ewig da gewesenen Demokratie überheblich, selbstbetrügerisch und teils auch ihre eigene 
Geschichte leugnend.  
10 
teils der ideologischen Legitimation und aktiven Unterstützung der erfolgreichen 
Etablierung einer liberal-kapitalistischen  und zumindest zeitweise auch offenen 
imperialistischen  Wirtschafts- und Sozialordnung und der ihr entsprechenden 
politischen und staatlichen Institutionen, Strukturen und Normen zu tun  mithin 
Gesellschafts- und Geistesverfassung, die im 19. Und 20. Jahrhundert ganz Europa 
sukzessive durchdrungen hat und von dort aus ,globalisiert` wurde." (Asbach, 2009 in 
Asbach 2009:21) 
Globalisierung ist vielmehr eine Verwestlichung der ,,restlichen" Welt, als ein 
gleichberechtigtes Teilnehmen aller am Prozess zur angestrebten Weltgemeinschaft.  
Hegemoniale Herrschaften werden durch die (Spät-)Folgen des Kolonialismus und 
bestehende neokoloniale und neoliberale Strukturen gesichert und ausgebaut. Menschen 
leiden aufgrund wirtschaftlicher Vorgänge und dem Wohlstandsanspruch 
bessergestellter Nationen unter Armut und der Vorenthaltung von Entwicklungs-
chancen. Machtausübung geschieht unter dem Deckmantel der Durchsetzung universell 
geltender Rechte, was grundsätzlich nicht die Universalität der Rechte in Zweifel zieht, 
sondern vielmehr die Absichten der eingreifenden Mächte.  
,,[D]em Bild der globalisierten Welt [liegt] letztendlich ein eurozentrischer 
Ordnungsrahmen zugrunde (...). [Unter anderem d]as Denken in vermeintlich 
homogenen Kultur-Räumen [wird] innerhalb des Globalisierungsdiskurses  gleichsam 
unter der Hand  (re-)produziert (...)." (Lossau, 2002:159) Dies wirkt sich sowohl auf 
das Außerhalb als auch auf das Innere eines Staates  so auch in und außerhalb 
Deutschlands als Vertreter der eurozentrischen Macht  aus.  
Allein deshalb sind Betrachtungen und Bewusstwerdung über Hegemonie, Macht und 
Konstruktionen entlang einer natürlich scheinenden Normalität für die Soziale Arbeit 
von Bedeutung. Diese konstruierten Realitäten wirken sich sowohl auf das 
Gesellschafts- und ,,Klientensystem" als auch auf die Soziale Arbeit selbst aus  
bestimmen sie vielmehr.  
1.2. Ort: Soziale Arbeit im Interaktionsraum Deutschland 
Die Soziale Arbeit als Institution und Dienstleister kann genauso wenig getrennt von 
dem Land und den Strukturen, in denen sie agiert, betrachtet werden, wie jeder einzelne 
Mensch, der sich dort aufhält. Der Ort beinhaltet jeweilige bestimmte Bedingungen, die 
wiederum gewisse Handlungsmöglichkeiten bestimmen.  
11 
Deutschland bietet als freiheitlich-demokratischer Sozialstaat auf eben dieser Basis und 
den gegebenen rechtlichen Grundlagen einen Rahmen, in dem die Soziale Arbeit als 
Profession weiträumig agieren kann. Der Rahmen stellt einerseits einen weiten Raum 
und viele Freiheiten für Inhalt und Form der Sozialen Arbeit bereit und ist gleichzeitig 
vorgebende und beschränkende Begrenzung.  
Auch wenn die Soziale Arbeit in alle möglichen Bereiche eingegliedert ist und seit Jahr-
zehnten stets umfassendere und differenziertere Angebote bereitstellt, muss sie sich 
immer wieder in ihrer Profession rechtfertigen und den immer mehr betriebswirtschaft-
lichen Orientierungen wie beispielsweise Qualitätsnachweisen in Form von Statistiken, 
Steigerung der Effizienz bei gleichzeitigen Einschränkungen der Mittel oder der 
Erfüllung bestimmter Maßgaben nachkommen und gerecht werden. ,,[...] Betriebe 
werden nach dem unternehmerischen Rationalitätsprinzip ,,mehr für weniger" geführt. 
Das heißt auch [...]: Es stetzt die Bürokratisierung und Verwissenschaftlichung der 
kaufmännischen und verwaltenden Tätigkeiten ein." (Geißler, 2006:22)  
Deutschland ist vor allem auch eine kapitalistische Gesellschaft. Das Grundgesetz selbst 
,,war und ist [...] nicht mehr, aber auch nicht weniger, als der juristische Ausdruck des 
Standes der gesellschaftlichen Kräfteverhältnisse nach dem Kriege, was natürlich 
bedeutet, daß es die Verfassung einer kapitalistischen Gesellschaft ist."
2
 (Maas, 
1985:13) 
Die Soziale Arbeit ist auf Finanzierung angewiesen und somit nur so weit handlungs-
fähig, wie der jeweilige Geldgeber und die rechtlichen und politischen Rahmenbe-
dingungen es zugestehen bzw. ermöglichen. So gibt es vielleicht bestimmte 
Bedingungen, unter denen Hilfeleistungen erst möglich sind. Betrachtet man 
beispielsweise das staatliche Organisationsprinzip der Dezentralisierung  also 
Selbstverwaltungskörperschaften  wird deutlich,  
,,[d]aß es sich hierbei nicht um wirkliche politische Selbstverwaltung im Sinne 
unmittelbarer Demokratie (..) , also um autonome, staatsfreie Regelung der eigenen 
Angelegenheiten [handelt]. (...) Selbstverwaltung bleibt hier nicht der freien 
Selbstbestimmung der jeweils betroffenen Menschen überlassen, sondern ist gesetzlich 
genau geregelt und untersteht der staatlichen Aufsicht." (Maas, 1985:19)  
In einem freiheitlich-demokratischen, auf dem Recht basierenden Staat wie Deutschland 
bilden sich die Regeln und Normen unter anderem  und zu großen Teilen  durch 
Rechtsbeschlüsse. Über das Gesetz werden somit auch soziale Dienstleistungen 
2
Dies ist zurückzuführen auf den ,,Wiederaufbau der westdeutschen Wirtschaft nach dem Krieg mit den Mitteln des 
sogenannten Marshall-Plans" (Maas, 1985:13) und den damit in Verbindung stehenden Bedingungen. (vgl. ebd.) 
12 
bestimmt  ob, wie, wann, mit wem, zu welchem Zweck, mit welchem Ziel. ,,Die 
modernen Gesellschaften [- wie auch Deutschland es ist -] (...) reproduzieren sich in 
verästelten normierenden und normalisierenden Verfahren, Techniken, Institutionen und 
in einem ihnen adäquaten Wissen." (Sohn, 1999:14) 
Je mehr Regeln es zu befolgen gibt, desto eingeschränkter ist der Handlungsspielraum 
bzw. sind die Möglichkeiten für nicht regelkonforme oder besser: kreative Aktionen. In 
der Sozialen Arbeit werden durch die Verrechtlichung und das Ausführen formaler 
Bestimmungen ,,Spontanität und prozeßhafte Entwicklungen [...] ausgeklammert." 
(Karolus, in Wendt, 1995:110) 
,,Böhnisch nennt vier Eigenschaften von Sozialpolitik und Sozialer Arbeit, die für die 
deutsche Entwicklung typisch sind: 
·  eine besonders hohe Tendenz der Bürokratisierung und Verrechtlichung; 
·  die prinzipiell sozialintegrative Ausrichtung Sozialer Arbeit 
·  die in Deutschland besonders komplizierte Verstrickung von Sozialpolitik und 
Sozialer Arbeit: der Doppelcharakter von Hilfe und Kontrolle in der Sozialhilfe 
und der Sozialen Arbeit 
·  die eigenartige Lähmung und sanfte Unterwerfung der sozialpolitischen Wohl-
fahrtsverbände unter dem Politikanspruch des Sozialstaates"  
(Böhnisch, 1984 zitiert nach Schilling/Zeller, 2007:264) 
Die Soziale Arbeit ist als Teil des Systems, in dem sie agiert, eine mehr oder weniger 
offensichtlich ausführende Instanz im Sinne der Vertretung der (vor)herrschenden 
Normen und Gesetze.  
Weiterhin spielt der Stand der Sozialen Arbeit bzw. ihr Relevanz in Bezug auf die 
Wirtschaft als nicht-gewinnbringende Instanz eine weitaus geringere Rolle, als 
profitbringende Organisationen. Das wirkt sich selbstverständlich auf die Bereitschaft 
der Förderung und die Bereitstellung von finanziellen Mitteln aus. 
Betrachtet man neben den für die Soziale Arbeit professionsbezogenen Gegebenheiten
einmal den Umstand, dass aufgrund des Anspruchs auf Nachweisen für die 
Wirksamkeit der Arbeit und die zeitlich begrenzten Mittel für Projekte, die 
Sozialarbeiter selbst immer in einer Ungewissheit leben, ob und wie lange sie noch im 
Arbeitsverhältnis stehen, wird deutlich wie sehr sie ebenfalls den in Deutschland 
vorhandenen Strukturen und eventuellen, damit verbundenen Schwierigkeiten 
ausgesetzt sind. Sie können dabei  in die Situation geraten, so sehr mit eigenen 
Problemen beschäftigt zu sein, dass das Gefühl aufkommt, dass allein durch diese 
Arbeitsumstände ein für die Klientel optimales Ergebnis gar nicht erzielt werden kann. 
Dies soll keine allumfassende Annahme sein, ist jedoch überdies nicht auszuschließen. 
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Auch das ist ein Umstand der Zeit und der herrschenden neoliberalen Orientierung in 
Deutschland. Die Soziale Arbeit wird im Grunde schon durch die Kontrolle ihrer 
Befähigung durch die personelle Arbeitskraft beeinflusst.   
Es besteht bei allem kein Zweifel daran, dass die Soziale Arbeit in Deutschland mehr 
Handlungsspielräume hat, als in zum Beispiel nicht-demokratischen Ländern. Es gibt 
viele und verschiedenste Möglichkeiten für Angebote und Projekte, unterschiedlichste 
Förderer und Fördermittel. Die Soziale Arbeit kann in diesem Rahmen viel bewirken. 
Sie kann in gewissem Ausmaß Strukturen und Normen kritisieren und zu Verände-
rungen und Neuerungen beitragen  jedoch nur sofern es den obwaltenden allgemeinen 
Normen, den Vorstellungen der Finanziers und der Rolle, in der sie sich sieht und mit 
der sie sich in das Ganze einfügt, nicht erheblich widerspricht.  
1.3. Position(ierung) - Soziale Arbeit zwischen Klient und Staat  
Der Gegenstand Sozialer Arbeit ist der Mensch im Zusammenhang mit der Gesell-
schaft, in der er lebt. Jedoch ist mit dem Gegenstand noch nicht klar, welches Ziel sie 
hat. (vgl. Gruber, 2009:9f) Die Soziale Arbeit steht in vielerlei Hinsicht zwischen den 
Stühlen und muss sich demnach immerfort positionieren. Sie muss einerseits gegenüber 
den verwaltenden Kräften und andererseits gegenüber den Adressaten Position beziehen 
und gleichzeitig beiden Seiten gerecht werden. Sie versucht in diesem Spagat zudem 
ihren eigens auferlegten Kriterien zu entsprechen. Das Doppelmandat in Hinsicht auf 
die Erwartungen der Klienten auf Unterstützung und wohlwollender Hilfe auf der einen 
Seite und des Eingreifens und der Kontrolle im dienstlichen Auftrag auf der anderen 
Seite ist ein immer wieder auftretender Konflikt.  
Für Gruber stellt die Soziale Arbeit eine ,,personal vermittelte Solidarität (...)[dar, der 
es] um eine in der Gesellschaft und für die Gesellschaft wirksame Praxis von Hilfe und 
Unterstützung für Menschen in schwierigen sozialen Situationen [geht]." (Gruber, 
2009:11) Diese Basis schütze die Soziale Arbeit vor staatlicher Vereinnahmung. (vgl. 
ebd.) Diesem Argument ist allein insofern zu widersprechen, als die Soziale Arbeit sich 
den sie umgebenden und durchdringenden Werte- und Normenstandards keinesfalls 
entziehen kann. Sie ist ja keine freie, vom Staat losgelöste Instanz, die von außen ohne 
Berücksichtigung der dort zugrunde liegenden Ordnung in das Geschehen eingreifen 
kann. Sie ist Teil des Geschehens.  
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Nach Maas steht der Grundkonflikt  Bedürfnisse contra Rahmenbedingungen  in 
Verbindung mit Kapital und Arbeit und diesbezüglich gesamtgesellschaftlicher 
Konfliktstrukturen. ,,[Die] sogenannten ,,Hilfen" [der Sozialen Arbeit] sind Instrumente 
öffentlicher Reproduktion, die dann eingesetzt werden, wenn die private Reproduktion 
der Arbeitskraft versagt oder nach den Ordnungsvorstellungen der zuständigen gesell-
schaftlichen Instanzen als gefährdet erscheint." (Maas, 1985:119) Die heutigen 
Lebensbedingungen und Einflussfaktoren sind hyperkomplex und es ist eventuell 
anzuzweifeln, dass es allein um das Eingliedern der Menschen in den Arbeitsmarkt 
geht. Letztendlich jedoch geht es um Wohlstand, Kapital, damit einhergehende Macht 
und die daraus resultierende und damit in Verbindung stehende Repräsentation  ob nun 
als Individuum im gesellschaftlichen Kontext oder als Staat in Bezug auf die Welt. 
 ,,Der  gesellschaftliche Standort der Sozialen Arbeit liegt nach Mühlum zwischen den 
großen Funktionsbereichen des sozialen Sicherungssystems, des Gesundheitssystems, 
des Erziehungssystems und des Sanktionssystems. (...) Überwölbt werden diese 
Bereiche vom Gesellschaftssystem, dem kulturellen System, dem Wirtschaftssystem 
und dem ökologischen System." (Schilling/Zeller, 2007:202) 
In diesem vielseitig kontextualen Gebilde stellt es sich als schwierig dar, Position zu 
beziehen. Das führt letztlich zu einer nötigen Bewusstheit über die Umstände der 
Positionierungsschwierigkeiten und die Strukturen, die sie bedingen. In jedem Fall 
agiert die Soziale Arbeit sowohl mit der Seite des Staates als  Normierungsmacht  und 
stellt diese in gewissem Rahmen selbst dar  als auch mit den Klienten als die zu nor-
malisierenden Subjekte. 
2.  Bewusstheit  Worüber und wozu?  
Oder: Die Bedeutung der Bewusstheit 
,,Abweichungen von der Norm, Unebenheiten, Störungen, Ver-rücktheit, Irr-sinn, das 
Unangepaßte und Heterogene sind seit Jahrtausenden das, was transindividuellen 
Fähigkeiten den Weg ebnet. Der Angepaßte und der Mitläufer sind zu zaghaft, sie 
zeigen wenig Mut; wer den Aufstieg in eine andere Dimension des Bewußtseins wagen 
will, muß sich unerschrocken seinen Weg durch die Schranken von Gewohnheiten und 
Alltagsdenken bahnen." (Kalweit) 
oder:   ,,Kurz gesagt, ohne Wahrheit keine Freiheit." (Sartre, 1998:36) 
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Nach dem Herkunftswörterbuch des Dudens ist Bewusstheit das ,,Geleitetsein durch das 
klare Bewusstsein" (19. Jh.) und Bewusstsein ,,deutliches Wissen von etwas; Zustand 
geistiger Klarheit; Gesamtheit der psychischem Vorgänge, durch die sich der Mensch 
der Außenwelt und seiner selbst bewußt wird" (18. Jh.) (Duden, 1989:79f) Es soll 
hierbei also geklärt werden, inwiefern und wozu für die Soziale Arbeit ein durch klares 
Bewusstsein geleitetes Arbeiten von Bedeutung ist und welche Umstände diese 
Bewusstheit umfassen. 
Die verschiedenen Ambivalenzen, denen die Soziale Arbeit ununterbrochen ausgesetzt 
ist und die sie letztendlich ausmachen und bestimmen, zeigen auf, in welchem 
,,Grauzonenbereich" und welch scheinbarer Zerrissenheit sie sich befindet. Allein für 
diesen Umstand benötigen Sozialarbeiter das nötige Bewusstsein. 
Es ist nahezu unmöglich, es immer allen recht zu machen und den Ansprüchen und 
Anforderungen jeweils aller Beteiligten gerecht zu werden. Es ist zudem nicht möglich, 
die Gleichzeitigkeit von individuellen Hilfeleistungen und dem begleitenden  bis hin 
zum kontrollierenden  Versuch der (Re-)Integration in das normative System; vom 
ganzheitlichen oder multidimensionalen Blick und gleichzeitiger Differenzierung und 
Spezialisierung sozialarbeiterischer Theorie und Praxis; die begrenzte Rationalisierung 
des Berufs  der Sozialarbeiter als Professioneller und Mensch; Integration als Ziel und 
das gleichzeitige tendenzielle Bewirken des Gegenteils; dem widersprüchlichen Ansatz 
der Hilfe zur Selbsthilfe  der letztendlich die Soziale Arbeit überflüssig werden ließe; 
die lösungsorientierte Arbeit, die jedoch um die Betrachtung und Beleuchtung des 
Problems nicht herumkommt; das Eingebunden sein in vielerlei Kontexte  bzw. die 
,,Polykontextualität"; und letztendlich die Orientierung an Gerechtigkeit und der 
gleichzeitigen Konfrontation mit der Unmöglichkeit des gesetzten Ziels zu überwinden. 
(vgl. Kleve, 2000:97ff) Aufgrund dieser Unüberwindbarkeit und der damit einher-
gehenden Entscheidungsunfähigkeit für genau eine Seite, muss sich die Soziale Arbeit 
dieser Ambivalenzen durchweg bewusst sein. Diese Bewusstheit für ihre eigene Rolle 
und den damit verbundenen scheinbaren und tatsächlichen Widersprüchen, hilft ihr 
zumindest, einen Standpunkt eben genau dazwischen zu finden. Mit einem  in jedem 
Fall erst einmal für sich selbst  offenen Umgang damit, steht sie nicht in dem 
vermeintlichen Zwang, sich entscheiden zu müssen. Sie kann zudem allein durch die 
Bewusstmachung mehr Klarheit in ihr Bild als Profession bringen, da eine Klarheit über 
die Unklarheit besteht.  
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Wenn diese Dinge nicht bewusst reflektiert und beobachtet werden und ihre Gleichzei-
tigkeit nicht als unweigerliche
Tatsache angenommen wird, kommt es bewusst oder 
unbewusst zu einer Leugnung der einen oder anderen Rolle und Eigenart. Mit dieser 
Leugnung lügt sich der Sozialarbeiter jedoch selbst in die Tasche. Er kann zudem 
keinen wirklich ehrlichen Kontakt und Umgang mit seinen Klienten haben, wenn er 
Realitäten und Rollen leugnet, die zweifellos
da sind, die dem Klienten mehr oder 
weniger bewusst sind, sich aber zumindest  auf welche Weise auch immer  auf ihn 
auswirken. 
Diese die gesamte Arbeit umfassende Bewusstheit erleichtert einerseits die Arbeit 
insofern, als  nicht ständig krampfhaft versucht werden muss, einem genau  und eher 
von außen  definierten Bild zu entsprechen, das es gar nicht gibt und nicht geben kann. 
Die Soziale Arbeit muss sich in diesem Bewusstsein auch nicht unmittelbar dem Druck 
aussetzen, Dinge ändern zu müssen, die aufgrund von Systemstabilitäten schwer zu 
ändern sind. Andererseits kann sie auf dieser Basis selbstbewusster und sich ihrer 
Position sicherer für Veränderungen eintreten  sei es nun auf politischer, 
gesellschaftlicher oder individueller Ebene. Die Soziale Arbeit kann sich als 
Schnittstelle betrachten, die sowohl die gesamtgesellschaftlichen als auch individuelle 
Prozesse im Zusammenhang  auch mit sich selbst  bewusst wahrnimmt und mit 
diesem Hintergrund eventuell innovativer und kreativer, auf jeden Fall aber ehrlicher 
arbeiten kann.  
Sie kann sich zudem konkreter mit ihren eigenen Paradigmen und zugrundeliegenden       
Werten auseinandersetzen, diese kontextual und kritisch reflektieren und sich darüber 
selbst definieren. Sie wäre somit auf Zuschreibungen der verschiedenen Seiten, mit 
denen sie zu tun hat, nicht angewiesen  muss also nicht von außen definiert werden, 
wenn sie sich ihrer eigenen Position bewusst ist und das  je nach Situation und Umfang 
 auch nach außen trägt. Zudem kann sie nur in und durch Bewusstheit eine 
professionelle und klienten- bzw. bedürfnisorientierte Arbeit leisten. 
Eine solche professionsbezogene Bewusstheit schließt Themen wie Konstruktion und 
Dekonstruktion mit ein   auch und gerade, was  den eigenen Anteil betrifft und wie die 
Soziale Arbeit damit umgehen kann. ,,Die Gesellschaft verändert sich, und damit auch 
die Soziale Arbeit. Klassische Leitorientierungen werden immer problematischer  
sowohl aus praktischer als auch aus theoretischer Sicht. Eine solche Leitorientierung ist 
17 
die Differenz von Norm und Abweichung, Konformität und Devianz." 
(Kleve/Koch/Müller, 2003:7) 
Es geht vor allem um die Bewusstheit über Konstruktionen des ,,Normalen" und des 
Wahrheitsgehalts dieses ,,Normalen", aus denen absolute, apodiktische Maxime 
entspringen und denen die Konstruktionen vom ,,Nicht-Normalen" und von 
Wahrheitsbestand bedrohenden ,,(Un-)Wahrheiten" inbegriffen sind. ,,Inzwischen ist es 
mehr als fraglich geworden, ob Soziale Arbeit die Funktion hat, soziale Abweichungen 
von gesellschaftlichen Normvorstellungen zu re-normalisieren." (ebd.) Dies ist der 
Ausgangspunkt für eine bewusste Auseinandersetzung und bewusste Positionierung der 
Sozialen Arbeit innerhalb des Themenkomplexes von Normalität und Differenz. 
Die folgenden Beleuchtungen der Themen von Normalität, Differenz, Differenz-
konstruktion  auf sowohl individueller als auch politisch-gesellschaftlicher Ebene  
sollen die Notwendigkeit einer Bewusstheit in und durch ihre Darstellung aufzeigen und 
dadurch gleichzeitig zu einer Bewusstheit führen. 
3.  Normalität und Differenz 
Definitionen dienen zunächst einem Verständnis von dem, wovon die Rede sein soll. 
Die Definitionsversuche und Darstellungen, die hier vorgenommen werden, sollen 
sowohl Verständnisgrundlage als auch bereits kritische Betrachtung sein. 
Was Normalität ist, scheint zunächst klar zu sein. Betrachtet man den Begriff jedoch 
genauer und beabsichtigt ihn zu bestimmen, zeigt sich die Kompliziertheit jener 
Bestimmung in seiner Begründbarkeit, seines Entstehungszusammenhangs und seiner 
Geltungsanspruchsgrundlage.  Ebenso verhält es sich mit den mit der Normalität 
zusammenhängenden  scheinbar ihr widersprechenden  Differenzen. Wenn nicht 
eindeutig ist, was normal ist, sind auch jeweilige Abweichungen vom Normalzustand 
schwer zu bestimmen. Fest steht: ,,Normen und Normalitäten wurden herausgebildet 
und mit ihnen Abweichungen und Abnormalitäten." (Sohn, 1999 in Sohn/Mehrtens 
1999:7)  
Im Folgenden soll aufgezeigt werden, wie ,,Normalität"  Begrifflichkeit und 
Wirkmächtigkeit  entstanden ist bzw. ,,erschaffen" wurde und wird und wie sie 
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demnach definiert werden kann. Daraufhin sollen die ,,Anomalien" in den Blick 
genommen werden. 
3.1. ,,Das ist die Regel"  Normalität und Norm 
,,Die Gesellschaft schätzt ihren normalen Menschen
3
. Sie erzieht ihre Kinder dazu, sich 
selbst zu verlieren, absurd zu werden und so normal zu sein." (Laign, 1972:22) 
,,normal ,,der Norm entsprechen; regelrecht; üblich, gewöhnlich; geistig gesund" 
(Duden, 1989:489) 
 ,,Normal" ist ein alltäglicher Begriff und wirkt zunächst wie eine unmaßgebliche 
Floskel. Er ist jedoch mehr als das  er ist ,,Schlüsselbegriff moderner Kulturen". (Link, 
2009:17) Der Begriff und somit auch das ,,Normale" an sich kamen zum ersten Mal seit 
dem 18. Jahrhundert bzw. eher mit dem frühen 19. Jahrhundert in Verbindung mit 
moderner Massenproduktion, moderner Massendatenerhebung und der statistischen 
Analysen dieser Daten auf. (vgl. Link, 2009:20) Daraus allein kann geschlossen werden, 
dass ,,Normalität" etwas Konstruiertes ist, auch wenn es bisweilen  als ein 
,,selbstverständliches Orientierungs- und Handlungsraster (...)[  ] auch als das 
,,Natürliche" oder das ,,Naturgemäße" verstanden [wird]." (Sohn, 1999 in Sohn 
Mehrtens, 1999:9) Eben aufgrund dieser verschiedenen Verständnisgrundlagen ist eine 
Definition des ,,Normalen" so kompliziert. Link führt zur Verständigung über bzw. 
Definition von ,,Normalität" sechs Ungleichheiten auf  was Normalität eben zunächst 
nicht ist: ,,1. Normalität  Normativität; 2. Normalität  Alltagsroutine/Alltägliches; 3. 
Normalität   Bio-Homöostase; 4. Normalität  Kybernetik/Technokratie generell; 5. 
Normalität   ästhetische Banalität; 6. Normalität  konstruierte soziale Wirklichkeit 
(epistemologisch)" (Link, 1999 in Sohn/Mehrtens, 1999:31) Im Rahmen dieser Arbeit 
ist es nicht möglich, die einzelnen Ungleichheiten auszuführen und zu begründen. Es 
soll lediglich klar werden, dass Normalität schwer (be)greifbar ist. Neben den vielen 
Bezugsmöglichkeiten und Konstituierungsbedingungen soll hier jedoch der 
Zusammenhang zwischen Normalität und Normativität aufgegriffen werden. Die 
Ungleichheit von Normalität und Normativität wird erst bei genauerer Betrachtung 
deutlich. Auch und gerade hier entstehen schnell Überlagerungen und ein funktionales  
3
,,Normale Menschen haben in den letzten fünfzig Jahren vielleicht hundert Millionen normale Mitmenschen 
getötet." (Laign, 1972:22) Das allein macht die ,,Normalität" oder das ,,Normale" zu einem Absurdum.  
Details
- Seiten
- Erscheinungsform
- Originalausgabe
- Erscheinungsjahr
- 2012
- ISBN (eBook)
- 9783956363573
- ISBN (Paperback)
- 9783956367014
- Dateigröße
- 644 KB
- Sprache
- Deutsch
- Institution / Hochschule
- Alice-Salomon Hochschule Berlin
- Erscheinungsdatum
- 2014 (Oktober)
- Note
- 1,0
- Schlagworte
- Menschenrechte Soziale Arbeit Differenzen Konstruktion Sozialarbeit Andere System Kritische Soziale Arbeit Postkolonialismus Dekonstruktion Gender Profession Bewusstheit
- Produktsicherheit
- Diplom.de
 
					