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Europäisierung der Österreichischen Agrarpolitik

Österreich und die EU

©2014 Hausarbeit (Hauptseminar) 106 Seiten

Zusammenfassung

Die Agrarpolitik entscheidet darüber, ob und wie die Landwirtschaft in Zukunft unsere Gesellschaft ernähren wird. Die Herausforderungen, die auf die Landwirtschaft zukommen sind enorm. Die stark steigende Zahl der Weltbevölkerung führt dazu, dass wir einen noch nie dagewesenen Bedarf an Lebensmittel haben. Somit bleibt die Ernährung der Gesellschaft Hauptaufgabe der Landwirtschaft. Da aber die für die Lebensmittelerzeugung notwendigen Ressourcen wie fruchtbarer Boden, Wasser und Düngemittel nur begrenzt vorhanden sind gilt es die Produktivität der Landwirtschaft zu steigern. Diese Vorgabe ist und bleibt ein definiertes Ziel der österreichischen und der europäischen Agrarpolitik.

Forschungsfragen:
Wie hat sich das Agrarpolitische Ziel die Produktivität in der österreichischen Landwirtschaft zu erhöhen seit dem Beitritt zur Europäischen Union entwickelt.

Ist es gelungen die Produktivität in der österreichischen Milchwirtschaft zu steigern und welche agrarpolitischen Rahmenbedingungen spielen dabei eine Rolle.

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Nöbauer, Bernhard: Europäisierung der Österreichischen Agrarpolitik. Österreich und
die EU, Hamburg, Diplomica Verlag GmbH 2014
PDF-eBook-ISBN: 978-3-95636-313-9
Herstellung: Diplomica Verlag GmbH, Hamburg, 2014
Zugl. Donau-Universität Krems - Universität für Weiterbildung, Krems an der Donau,
Österreich, Politik, 2014
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ZIELE DER ÖSTERREICHISCHEN
AGRARPOLITIK

Vorwort
Ich hatte großes Glück, meine Kindheit mit meinen drei Brüdern auf unserem elterlichen
Landwirtschaftsbetrieb zu verbringen. Es war ein traditioneller Mischbetrieb, so wie es in den
1980ern im Innviertel üblich war. Unser Viehbestand umfasste 18 Kühe, 80 Schweine, 40 Stiere,
eine Fischzucht Bienen, Gänse und Schafe. Wir Kinder waren fix in den Arbeitsalltag eingeplant,
jeder hatte seine Aufgaben. Ich und zwei weitere Brüder besuchten die Landwirtschaftsschule um
selbst einmal Bauer zu werden. Ich war auf unserem Betrieb unter anderem auch für das
Förderwesen zuständig und erlebte die durch den EU Beitritt resultierenden bürokratischen
Herausforderungen hautnah.
Seit meiner Ausbildung zum Landwirtschaftsmeister und diplomierten Agraringenieur, arbeitete ich
als Landwirtschaftslehrer mit angehenden JunglandwirtInnen. Die Agrarpolitik beeinflusst mich
also schon sehr lange, daher wählte ich diesen Bereich als Thema für meine erste Arbeit an der
Donauuniversität.
2

ABSTRACT
Titel:
Ziele der österreichischen Agrarpolitik
Forschungsfragen: Wie hat sich das Agrarpolitische Ziel die Produktivität in der österreichischen
Landwirtschaft zu erhöhen seit dem Beitritt zur Europäischen Union
entwickelt.
Ist es gelungen die Produktivität in der österreichischen Milchwirtschaft zu
steigern und welche agrarpolitischen Rahmenbedingungen spielen dabei eine
Rolle.
Beschreibung des Inhalts:
Die Ziele der österreichischen Agrarpolitik sind im Landwirtschaftsgesetz von 1992 geregelt. In der
Einleitung werde ich die einzelnen Ziele auflisten und deren Bedeutung begründen. Im Hauptteil
beschäftige ich mich mit dem agrarpolitischen Ziel ,, Steigerung der Produktivität und der
Wertschöpfung in der österreichischen Landwirtschaft" näher. Ich werde die Produktionsdaten
anhand der Selbstversorgungsgrade der relevanten Marktsektoren seit 1995 erheben und deren
Entwicklung anschaulich machen. Anschließend werde ich die Entwicklung des einzelnen
Marktsektors Milchwirtschaft, hinsichtlich agrarpolitischer Rahmenbedingungen untersuchen. Nach
der Zusammenfassung versuche ich eine Ausblick zu geben wie sich der österreichische Milchmarkt
in naher Zukunft entwickeln könnte.
3

Inhalt
Vorwort ...2
Abstract ...3
Inhalt ...4
1. Einleitung ...6
1.1. Die Österreichische Agrarstruktur ...7
1.2.
Grünland in Österreich ...7
2. Agrarpolitik ...10
2.1.
Österreichs Weg zur Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) ...10
2.2.
Ziele der österreichischen Agrarpolitik...11
3. Produktivität anhand des Selbstversorgungsgrades in der österreichischen Landwirtschaft...13
3.1.
Selbstversorgungsgrad ...13
3.1.1.
Entwicklung des Selbstversorgungsgrad in Österreich seit 1995...14
3.1.1.1.
Getreide und Mais ...14
3.1.1.2.
Sonstige Feldfrüchte und Sonderkulturen ...15
4

3.1.1.3.
Obst und Gemüse ...17
3.1.1.4.
Geflügelfleisch...18
3.1.1.5.
Schaf- und Ziegenfleisch...18
3.1.1.6.
Schweinefleisch...18
3.1.1.7.
Rindfleisch...19
3.1.1.8.
Milch...20
3.1.1.8.1.
Agrarpolitische Rahmenbedingungen des Österreichischen
Milchmarktes...21
3.1.1.8.2.
Preisentwicklung am Milchmarkt...23
3.1.1.8.3.
Europäische Rahmenbedingungen des Milchmarktes ...24
4. Zusammenfassung ...26
5. Summary...28
6. Ausblick und Prognosen...29
7. Literaturverzeichnis ...32
8. Abbildungsverzeichnis ...33
9. Tabellenverzeichnis...34
10. Abkürzungsverzeichnis...35
5

1. Einleitung :
Die Agrarpolitik entscheidet darüber, ob und wie die Landwirtschaft in Zukunft unsere Gesellschaft
ernähren wird. Die Herausforderungen, die auf die Landwirtschaft zukommen sind enorm. Die stark
steigende Zahl der Weltbevölkerung führt dazu, dass wir einen noch nie dagewesenen Bedarf an
Lebensmittel haben. Somit bleibt die Ernährung der Gesellschaft Hauptaufgabe der Landwirtschaft.
Da aber die für die Lebensmittelerzeugung notwendigen Ressourcen wie fruchtbarer Boden, Wasser
und Düngemittel nur begrenzt vorhanden sind gilt es die Produktivität der Landwirtschaft zu
steigern. Diese Vorgabe ist und bleibt ein definiertes Ziel der österreichischen und der europäischen
Agrarpolitik.
Forschungsfragen: Wie hat sich das Agrarpolitische Ziel die Produktivität in der österreichischen
Landwirtschaft zu erhöhen seit dem Beitritt zur Europäischen Union
entwickelt.
Ist es gelungen die Produktivität in der österreichischen Milchwirtschaft zu
steigern und welche agrarpolitischen Rahmenbedingungen spielen dabei eine
Rolle.
6

1.1. Die Österreichische Agrarstruktur
86 % des österreichischen Staatsgebietes ist Land- und Forstwirtschaftlich genutzt. Insgesamt gibt
es in Österreich 175700 Land- und Forstwirtschaftliche Betriebe (vgl. Statistik Austria 2012). Die
durchschnittliche Betriebsgröße im Jahr 2010 betrug 19,5 ha. Damit hat Österreich im EU Vergleich
eine sehr klein strukturierte Landwirtschaft. Die Landewirtschaft trägt 1,5% zum
Bruttoinlandsprodukt bei. Der Großteil der österreichischen Betriebe (56% ) wird im Nebenerwerb
geführt. Seit dem EU-Beitritt 1995 sank die Anzahl der Betriebe um 27 %. In den letzten drei
Jahren sank die Zahl um 6 %. In der EU ist eine Abnahme der Betriebe von 20 % in den letzten
sieben Jahren zu verzeichnen. Der Trend zu größeren Betrieben ist ungebrochen. Hatte vor zehn
Jahren ein Betrieb in Österreich noch durchschnittlich 16,8 ha, so sind es heute 19,5 ha. Bei
Ackerbaubetrieben betrug die durchschnittlich Ackerfläche je Betrieb 1999 noch 11,1 ha. Zehn
Jahre später stieg die Ackerfläche auf 16,3 ha.
Die geographischen Verhältnisse in unserem Land bedingen eine natürliche Produktionseinteilung.
Der Großteil der Landwirtschaftlichen Betriebe befindet sich im Alpinen oder Vor alpinen Bereich.
Aufgrund der klimatischen Bedingungen in unserem Land sind 115000 der 175700 Betriebe
Grünlandbetriebe. Das Gebirgsland Österreich weist eine hohe Anzahl an Bergbauernbetriebe auf.
38 % aller Höfe, also insgesamt mehr als 72.000, liegen laut Invekos - Daten im Berggebiet. Diese
Bergbauern müssen unter erschwerten topographischen und klimatischen Bedingungen arbeiten.
Der Anteil der biologisch wirtschaftenden Betriebe ist EU-weit einzigartig. Mit rund 20.000
Betrieben, die zusammen 435.000 ha landwirtschaftliche Nutzfläche bewirtschaften (das sind 20%
der Gesamtfläche), gehört Österreich zu den Bio-Vorreitern in der EU.
Grünlandbetriebe sind überwiegend auch Viehaltende Betriebe und die Hauptnutztierart ist das
Rind. So gab es im Jahr 2011 einen Rinderbestand von 1977000 und davon 528000 Milchkühe (vgl.
Statistik Austria 2012). . Die Milchwirtschaft hat in Österreich Tradition und ist nach wie vor die
wichtigste agrarische Wirtschaftsweisen im Österreichischen Grünland. In dieser Seminararbeit
werde ich mich besonderes mit dem Österreichischen Milchwirtschaft auseinandersetzen. Daher
werde ich noch speziell auf die Struktur des österreichischen Grünlandes eingehen.
1.2. Grünland in Österreich
Das Österreichische Grünland erstreckt sich über alle vier Klimastufen Österreichs. Von der
Pannonisch ­ Illyrischen Zone über die Baltische Zone bis hin in den alpinen Raum sind
Grünlandflächen ein wichtiger Bestandteil unserer Kulturlandschaft. Insgesamt zwei Drittel der
7

landwirtschaftlichen Nutzfläche in Österreich, also 2,4 Millionen ha, sind mit Grünland bewachsen.
Aus diesem Grünland erwirtschaften unsere Bäuerinnen und Bauern 6,8 Millionen Tonnen
Biotrockenmasse, die die Nahrungsgrundlage für 2,5 Millionen Nutztiere darstellt. Im Jahr 2003
gab es in Österreich 115000 Grünlandwirte; bei einer Gesamtanzahl von 190382 Land- und
Forstwirtschaftsbetrieben machen also die Grünlandwirtschaften den Löwenanteil der
Bewirtschaftungsweisen aus (vgl. Grüner Bericht 2003). Ein durchschnittlicher Grünland und
Viehbauer hält auf seinen Flächen rund 0,8 Großvieheinheiten pro ha Grünland. Im Vergleich zum
EU Durchschnitt handelt es sich also um eine sehr extensiv bewirtschaftete Nutzfläche. Die klein
strukturierten Betriebe im alpinen Bereich halten nur rund 10 Milch- oder Mutterkühe. Dazu kommt
noch, dass rund jeder zehnte Grünlandbauer nach organisch-biologischen Grundregeln produziert.
Weiters bietet das ÖPUL, das den Bewirtschaftungsrahmen für fast alle Betriebe im Grünlandsektor
definiert, sehr eingeschränkte Möglichkeiten einer intensiven Grünlandbewirtschaftung. Heute
werden schon 50% des Gesamtgrünlandes in Österreich, insgesamt 1.042.090 ha (Stand 2002)
extensiv bewirtschaftet (siehe Abbildung 1).
In dieser offensichtlichen Kleinstrukturiertheit besteht die Gefahr, dass Regionen, speziell jene
welche touristisch weniger
genutzt
sind,
immer
extensiver
bewirtschaftet
werden (siehe Abbildung 2).
Abbildung 1: Ausmaß und
Vielfalt
des
österreichischen
Grünlandes im Jahr 1999
BUCHGRABER, 2002
Der letzte Extensivierungsschritt in diesen Regionen ist dann oft die Aufforstung von
Dauergrünlandflächen. Täglich verwalden in Österreich 15 ha landwirtschaftliche Nutzfläche (vgl.
UMWELTBUNDESAMT 2006).Von extensivem Grünland spricht man, wenn einmähdige Wiesen,
Hutweiden, Streuobstwiesen und Naturschutzwiesen vorliegen. Ebenfalls extensiv bewirtschaftet
sind Almflächen in Höhenlagen. In Österreich sind das zirka 830.000 ha, wobei rund 500.000 ha als
Futterfläche dienen. Das restliche 330.000 ha große Almgebiet droht mehr und mehr zu verwalden.
8

In dieser Verwaldung ist jedoch ein Ost ­ West Gefälle zu erkennen, da im Westen Osterreichs die
Milchwirtschaft einen höheren Stellenwert genießt.
Abbildung 2: Grünlandkategorien WAGNER, 2000
Almen, die als Milchwirtschaftsalmen ausgewiesen und bewirtschaftet sind, sind weniger von einer
Extensivierung bedroht. Und solche Milchwirtschaftsalmen sind großteils in Westösterreich
anzutreffen.
Es liegt nicht nur im Interesse der Landwirtschaft, Grünlandflächen zu erhalten, es liegt auch im
Interesse der Tourismusverbände und Landesregierungen. Es gibt Rekultivierungsprojekte, wie zum
Beispiel die Almrekultivierung der Rettenbachalm in Bad Ischl, bei der auch ich mit meinen
Schülern mitgeholfen habe, Almflächen zurückzugewinnen. Jedoch sind solche Umkehrmaßnahmen
gegen den Verlust an Grünland ­ Nutzfläche sehr kosten- und arbeitsintensiv. Es ist aber überaus
wichtig, öffentliche Gelder für solche Projekte bereitzustellen.
9

2. Agrarpolitik
Die Agrarpolitik ist ein Teilbereich der allgemeinen Wirtschaftspolitik der auf die Landwirtschaft
und die mit ihr verbundenen Wirtschaftsbereiche und Bevölkerungsgruppen ausgerichtet ist. Sie
kann allgemein und umfassend definiert werden, als die Gesamtheit aller Bestrebungen und
Maßnahmen, die darauf abzielen, die ordnungspolitischen Rahmenbedingungen für den Agrarsektor
zu gestalten und den Ablauf der ökonomischen Prozesse im Agrarsektor zu beeinflussen.
2.1. Österreichs Weg zur Gemeinsame Agrarpolitik (GAP):
Die Agrarpolitik Österreichs und der Europäischen Gemeinschaft (EG) haben unterschiedliche
Ziele verfolgt. Unter Bundesminister DI Josef Rieger (ÖVP) wurde Ende der 1980er der Weg der
ökosozialen Marktwirtschaft eingeschlagen. Dieser öko-soziale Ansatz stand im Gegensatz zur
Forderung und Förderung der leistungsorientierten Landwirtschaft der EG.
Diese Diskrepanz stand im Zentrum der agrarpolitischen Diskussionen vor dem EU Beitritt
Österreichs. So ist im Grünen Bericht von 1989 zu lesen: ,, Die landwirtschaftlichen Betriebe in
Österreich werden unter den gegebenen agrarpolitischen Rahmenbedingungen der EG als nicht
wettbewerbsfähig angesehen". Allerdings so heißt es im Grünen Bericht weiter, bedeutet ein Beitritt
zwar einen ,, weitgehend, aber keinesfalls vollen Verzicht auf einen eigenständige Agrarpolitik.
Jedoch sei davon auszugehen, dass mit dem Beitritt erhebliche Anpassungsschwierigkeiten
verbunden sein würden. Die Übernahme der EG-Marktordnung wäre mit einer Liberalisierung und
mehr Wettbewerb verbunden. Daraus folgt ein erhöhter Druck zur Strukturbereinigung,
Rationalisierung und verstärkter Marktorientierung." (vgl. Grüner Bericht 1989)
Mit dem EU Beitritt 1995 musste Österreich die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) der Europäischen
Union (EU) übernehmen. Das bisherige System der sozialpartnerschaftlichen Entscheidungen
wurde durch die Marktordnung der Europäischen Kommission ersetzt. Die GAP ist ein wesentlicher
Politikbereich der EU. Sie trat schon 1962 in Kraft und ist daher für die europäische Integration
sehr wichtig. Die GAP ist der am stärksten vergemeinschaftete Politikbereich der EU und hat mit
42% (Jahr 2011) einen hohen Anteil am Gesamthaushalt der EU. Jedoch sinken die Ausgaben für
den Agrarbereich der EU linear. So betrug der Agraranteil des EU Haushaltes im Jahr 1975 noch
75%. Dies liegt an der zunehmenden Bedeutung anderer Politikbereiche. Die Europäische
Agrarpolitik wird in sechs-Jahres Programmen umgesetzt. Das gegenwärtige Programm läuft von
2007 ­ 2013 und das zukünftige (2014 ­ 2020) ist zur Zeit in Diskussion.
10

Die Prinzipien der GAP sind:
D Gemeinsamer Agrarmarkt der EU (freier Warenverkehr in einem einheitlichen Markt)
D Gemeinschaftspräferenz ( Bevorzugung von EU Produkten im EU Markt)
D Gemeinschaftliche Finanzierung
Die Ziele der GAP sind:
D Steigerung der Landwirtschaftlichen Produktion.
D Sicherung angemessener Einkommen in der Landwirtschaft.
D Versorgung der Bevölkerung mit ausreichend Lebensmittel zu vernünftigen Preisen
D Stabilisierung der Agrarmärkte
(vgl. Österreichs Agrarmärkte ­ Erfolg durch Wandel 2012 , Seite 3)
Neben der GAP wird die Agrarpolitik in Österreich noch von folgenden Institutionen mitbestimmt:
Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Agrarmarkt Austria, Ämter der
Landesregierungen der Bundesländer der Landwirtschaftskammer Österreich und
landwirtschaftlicher Genossenschaften.
2.2. Ziele der österreichischen Agrarpolitik:
Die Ziele der österreichischen Agrarpolitik sind im Landwirtschaftsgesetz 1992 zusammengefasst
(siehe Abbildung 3). Im Vordergrund steht die Erfüllung der Versorgungsfunktion und die
Existenzsicherung der Landwirtschaftlichen Betriebe sowie die Erhaltung fruchtbarer Nutzgründe.
Die bäuerlich strukturierten Landwirtschaft soll in einem funktionsfähigen ländlichen Raum
agieren. Der Ausbau der Beschäftigungskombinationen zwischen Landwirtschaft und anderen
Bereichen soll gefördert werden. Die Marktorientierung in Produktion, Verarbeitung und Verkauf
soll gestärkt werden. Die Sicherung der Versorgung mit hochqualitativen Produkten und
Lebensmitteln soll gewährleistet werden. Diese Ziele sollen unter den ökologischen
Gesichtspunkten: ,,Reinerhaltung von Boden, Wasser und Luft und die Bewahrung der
Landschaftsstruktur" erreicht werden.
(vgl.
http://www.aeiou.at/aeiou.encyclop.a/a160968.htm
/ 06.06.2013)
11

Langtitel
Bundesgesetz, mit dem Maßnahmen zur Sicherung der Ernährung sowie zur Erhaltung einer
flächendeckenden, leistungsfähigen, bäuerlichen Landwirtschaft getroffen werden (Landwirtschaftsgesetz
1992 - LWG)
§ 1. Ziel der Agrarpolitik und dieses Bundesgesetzes ist es, unter Bedachtnahme auf die Gemeinsame Agrarpolitik
(GAP)
1.
eine wirtschaftlich gesunde, leistungsfähige, bäuerliche Land- und Forstwirtschaft in einem funktionsfähigen
ländlichen Raum zu erhalten, wobei auf die soziale Orientierung, die ökologische Verträglichkeit und die
regionale Ausgewogenheit unter besonderer Berücksichtigung der Berggebiete und sonstigen benachteiligten
Gebiete Bedacht zu nehmen ist,
2.
die vielfältigen Erwerbs- und Beschäftigungskombinationen zwischen der Landwirtschaft und anderen
Wirtschaftsbereichen auszubauen,
3.
die agrarische Produktion, Verarbeitung und Vermarktung marktorientiert auszurichten,
4.
die Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit der Landwirtschaft, insbesondere durch strukturelle Maßnahmen
zu erhöhen, dabei ist auf eine leistungsfähige, umweltschonende, sozial orientierte, bäuerliche Landwirtschaft
besonders Bedacht zu nehmen,
5.
den in der Land- und Forstwirtschaft tätigen Personen die Teilnahme am sozialen und wirtschaftlichen
Wohlstand zu ermöglichen und
6.
die Landwirtschaft unter Bedachtnahme auf die Gesamtwirtschaft und die Interessen der Verbraucher zu
fördern, damit sie imstande ist,
a) naturbedingte Nachteile gegenüber anderen Wirtschaftszweigen auszugleichen,
b) der Bevölkerung die bestmögliche Versorgung mit qualitativ hochwertigen Lebensmitteln und Rohstoffen zu
sichern,
c) sich den Änderungen der volkswirtschaftlichen Verhältnisse anzupassen und
d) die natürlichen Lebensgrundlagen Boden, Wasser und Luft nachhaltig zu sichern, die Kultur- und
Erholungslandschaft zu erhalten und zu gestalten sowie den Schutz vor Naturgefahren zu unterstützen und
7.
für die Land- und Forstwirtschaft EU-Kofinanzierungsmöglichkeiten umfassend auszuschöpfen.
Abbildung 3: LANDWIRTSCHAFTSGESETZ (
http://www.ris.bka.gv.at/GeltendeFassung.wxe?
Abfrage=Bundesnormen&Gesetzesnummer=10010681&ShowPrintPreview=True
06.06.2013)
12

3. Produktivität anhand des Selbstversorgungsgrades in der österreichischen Landwirtschaft
Seit dem Beitritt zur EU ist Österreich Teil des europäischen Binnenmarktes, dennoch bleibt die
Selbstversorgung mit Lebensmitteln ein wichtiges nationales agrarpolitisches Ziel. Der globale
Klimawandel, das Krisenpotential in vielen relevanten Agrarmärkten, die Spekulation mit
landwirtschaftlichem Nutzgrund und vor allem die steigende Bevölkerungsanzahl auf unserem
Planeten unterstreichen das bestehende agrarpolitische Ziel der GAP die europäische Bevölkerung
ausreichend mit Lebensmitteln zu versorgen. In dieser Seminararbeit werde ich mich großteils mit
dem Selbstversorgungsgrad beschäftigen. Da dieser aus volkswirtschaftlicher Sicht wichtig ist. Die
Ertragsdaten der einzelnen Segmente werde ich nur punktuell anführen und erst im Marktsektor
Milchwirtschaft vertiefen, da der Rahmen dieser Seminararbeit sonst gesprengt werden würde.
Weiters ist deutlich hervorzuheben, dass das Ernährungsverhalten einer Nation maßgeblich mit dem
Selbstversorgungsgrad (SVG) verbunden ist. Das Ernährungsverhalten und die Schwankungen im
Pro-Kopf-Verbrauch einzelner Produkte unterliegt einer ständigen Veränderung. Die
Ernährungstrends sind eine Herausforderung für die Landwirtschaft und schlagen sich im
Selbstversorgungsgrad ebenfalls nieder.
3.1. Selbstversorgungsgrad
Der Selbstversorgungsgrad (SVG) ist ein Maß dafür, wie weit sich eine Volkswirtschaft selber mit
Lebensmitteln versorgen kann. Er bezieht sich auf die agrarischen Rohstoffsektoren. Der
Selbstversorgungsgrad berechnet sich aus der Erzeugung, eines Rohstoffes innerhalb eines Landes
plus der Einfuhr, minus der Ausfuhr des Produktes, dividiert durch den nationalen Verbrauch.
Daraus ergibt sich ein Prozentsatz der den Versorgungsanteil im jeweiligen Segment beschreibt. Da
diese Segmente umfangreich gefasst sind beschreibt der SVG nur das Segment und keine
Nischenprodukte. So liegt der SVG bei Schweinefleisch im Jahr 2010 zwar bei 108% (vgl. Daten
und Zahlen 2010) dennoch wurde 2010 Lungenbraten importiert. Der Selbstversorgungsgrad der
einzelnen Produkte wird jährlich in einer Broschüre des Lebensministeriums veröffentlicht (siehe
Tabelle 1).
13

Tabelle 1:
BMLFUW, Daten und Zahlen 2012
3.1.1. Entwicklung des Selbstversorgungsgrad
in Österreich seit 1995
3.1.1.1. Getreide und Mais
Im Getreidebereich kam es in den letzten Jahren zu einer starken Abnahme des SVG (siehe
Abbildung 4). Die Gründe dafür liegen in einer starken Nachfrage nach Energie. Energiepreise und
die Preise für landwirtschaftliche Rohstoffe sind eng miteinander verknüpft. Die Krisen Mitte des
letzten Jahrzehntes zeigten dies deutlich. So kam es auf Grund des hohen Ölpreises in
Schwellenländer wie Ägypten und Mexiko zu Hungersnöten. In den Produktionsgebieten Europas
und Nordamerika hingegen, wurden pflanzenbauliche Rohstoffe der Ethanol oder Methanerzeugung
zugeführt. Die Preise für Getreide und Mais explodierten. Die Zufuhr von Getreide und Mais hin
zur Verarbeitungsindustrie und Energieindustrie beeinflussten den SVG in diesem Segment
markant.
14

Abbildung 4: BMLFUW, Österreichs Märkte - Erfolg durch Wandel, 2012 / Seite 18
3.1.1.2. Sonstige Feldfrüchte und Sonderkulturen
Mit EU Beitritt, kam es im Rahmen des neu eingeführten ÖPUL Programms, zu einer Begrenzung
des Getreide- Mais Anteils von 75% in der Fruchtfolge. Darüber hinaus mussten in den ersten
Jahren 10% der Ackerflächen als stillgelegt werden. Der Hintergrund dafür war wiederum die
geplante Extensivierung der europäischen Landwirtschaft. Auf mindestens 15% der Ackerflächen
mussten also Sonderkulturen wie Ölsaaten, Futterleguminosen oder Kartoffel angebaut werden. Der
Rapsanbau hatte sich zu dieser Zeit, auf Grund der gestiegenen Nachfrage nach kaltgepressten
Speiseölen bereits etabliert. Der Sojaanbau steckte hingegen Mitte der 1990er Jahren noch in den
Kinderschuhen. Die Nachfrage nach Sojaprodukte stieg aber enorm. Die Gründe liegen im
Ernährungsverhalten der Bevölkerung. Fleischersatzprodukte wie Tofu oder Laktosefreie Sojamilch
wurden in den Märkten nachgefragt. Die Sojaproduktion wurde somit angekurbelt. Von 1994 auf
1995 kam es zwar auf Grund der Marktöffnung zu einem starken Preisverlust der sich auch direkt
auf sinkende Anbauzahlen auswirkte, aber seit 1995 ist der Sojaanbau im steigen (siehe Tabelle 2).
Die Preise der letzten Jahre sind attraktiv, und die europäische Nachfrage nach hochqualitativen
15

Sojaprodukten steigt.
Tabelle 2: Statistik Austria Feldfruchtproduktion 1975 bis 2012
16

3.1.1.3. Obst und Gemüse
Bei den verschiedenen Obst und
Gemüsearten ist der SVG sehr
unterschiedlich (siehe Tabelle 1)
Durch die Tatsache, dass Österreich in
der gemäßigte Klimazone liegt sind
Frischobst und Frischgemüse nur
saisonal verfügbar. Dies ergibt einen
natürlich niedrigen SVG in diesem
Bereich.
Bei
lagerfähigen
Gemüsearten kam es hingegen zu
einer massiven Produktionssteigerung
(siehe Tabelle 3). Jedoch zu keinem
übergroßen Anstieg des SVG in
diesem Segment (siehe Abbildung 5). Tabelle 3: Statistik Austria Gemüseproduktion 2012
Dies lässt sich auf den stark steigenden Gemüsekonsum des Verbrauchers zurückführen. Der Pro-
Kopf Verbrauch ist von 55kg (1955) auf 100kg (2010) gestiegen.
Abbildung 5: BMLFUW, Österreichs Märkte ­ Erfolg durch, 2012 Wandel / Seite 18
17

3.1.1.4. Geflügelfleisch
Die Selbstversorgungsgrade im Fleischmarkt, sind differenziert zu betrachten. Im
Geflügelfleischbereich ist in Österreich zwar ein ständiger Anstieg der Geflügelschlachtungen
ersichtlich, jedoch steigt der SVG nur leicht (siehe Abbildung 6). Die Gründe dafür sind vielfältig.
Einerseits haben Fast Food Ketten, die in Österreich erst in den letzten beiden Jahrzehnten Fuß
gefasst haben, einen hohen Geflügelfleischbedarf. Weiters ist Geflügelfleisch schnell zuzubereiten
und kalorienarm, was für einen höheren Bedarf spricht. Andererseits ist Geflügelfleisch in Hinblick
auf eine erhöhte Antibiotikerbelastung problematisch, weiters führt und führte die Vogelgrippe zu
einer geringeren Nachfrage.
3.1.1.5. Schaf- und Ziegenfleisch
Im grünlandreichen Österreich ist die Schaf- und Ziegenhaltung neben der Rinderhaltung ein
wichtiger Produktionszweig. Die Stützung des Marktes durch eine Mutterschaf- und Ziegenprämie,
hat dem Sektor dabei geholfen sich positiv zu entwickeln. Die Entwicklung zeigt einen nicht so
stark ausgeprägten Rückgang der Halter, aber eine deutliche Zunahme des Bestandes.
3.1.1.6. Schweinefleisch
Der Schweinefleischmarkt in Europa, ist weniger stark durch die EU-Direktzahlungen und andere
Beihilfen geregelt, als etwa der Rindfleischbereich. Mit der Schweinebörse, die bereits 1966
gegründet wurde, haben die Schweinemäster und Züchter eine Institution, die das Segment
Schweinefleisch gut vertritt. Schon seit Anfang der 1980er ist Österreich zu 100% und mehr, mit
Schweinefleisch versorgt (siehe Abbildung 6). Der SVG 2010 lag bei 108% (vgl. BMLFUW, Daten
und Zahlen 2012) Auch seitens des Lebensmitteleinzelhandels, wird aufgrund des guten Image
praktisch zu 100 % inländisches Schweinefleisch verkauft. Kommende Herausforderungen in
diesem Bereich sind der Tierschutz und die gentechnikfreie Ernährung der Schweine (vgl. EU
Richtlinie 91/630/EG und Verordnung (EG) Nr. 1829/2003).
18

Abbildung 6: BMLFUW, Österreichs Märkte ­ Erfolg durch Wandel, 2012 / Seite 17
3.1.1.7. Rindfleisch
Da 59% der landwirtschaftlichen Nutzfläche Österreichs Grünland ist, haben Raufutterverzehrer in
Österreichs Landwirtschaft Tradition. Zwar sank der Rinderbestand von 2,3 Millionen (1995) auf
knapp unter 2 Millionen (2012) (vgl. Statistik Austria) dennoch ist es der Produktionswert im
tierischen Bereich mit der höchsten Wertschöpfung (vgl. BMLFUW Daten und Zahlen 2012, Seite
2). Mit dem EU Beitritt erleichterte sich der Export von Rindfleisch wesentlich, was zu einer
verdoppelung der Ausfuhrmengen führte. Durch die finanzielle Unterstützung im Rahmen der GAP
wurden Fortschritte in der Qualitätsproduktion erzielt. Mit dem 1995 eingeführten
Gütesiegelprogramm für Rindfleisch, wurde ein Meilenstein in der Qualitätsproduktion gesetzt. Die
österreichische Qualität wird von den KonsumentInnen geschätzt, und führt auch dazu, dass im
Lebensmitteleinzelhandel praktisch 100 % österreichisches Fleisch angeboten wird. Durch den
Strukturwandel in der Landwirtschaft, kam es zu einer massiven Abnahme der Rinder-haltenden
Betriebe. Im Jahr 1995 gab es noch 116593 Betriebe und im Jahr 2012 nur noch 67642
Rinderhalter. Jedoch lässt sich diese Entwicklung nicht dem EU Beitritt zuschreiben. Dank der
vielfältigen agrarpolitischen Maßnahmen, wie Investitionsförderung, Schlachtungsprämie und
Stierprämie konnte der Rinderbestand weitgehend gehalten werden. Der durchschnittliche
Rinderbestand je Betrieb stieg von 1960 bis 2011 um knapp 400 % (von 7,6 auf 28,4 Rinder)(vgl.
Statistik Austria). Durch diese agrarpolitischen Einflussnahmen, sowie der Unterstützung der
19

österreichischen Rinderbörse blieb der SVG im Rindfleischsektor seit 1995 auf hohem Niveau
(siehe Abbildung 6).
3.1.1.8. Milch
Die Veredelung des Grünlandes zum hochwertigen Nahrungsmittel Milch, zählt seit langem zu den
wichtigsten Einkommensschwerpunkten der österreichischen Landwirtschaft. Aufgrund der
günstigen Produktionsbedingungen, wurde bereits 1978 in Österreich eine Mengenbegrenzung
(Kontingentierung) eingeführt. In der EU gibt es die Milchquoten erst seit 1984. Durch den
züchterischen Fortschritt und der Optimierung der Fütterung, erzielte man eine
Milchleistungssteigerungen von 4619 kg auf 6227 kg im Zeitraum 1995 bis 2011. Die
Milchkuhanzahl, sank dadurch im selben Zeitraum von 638339 auf 531101 Stück. Dabei konnten
die heimischen Milchbauern die Gesamtproduktion noch steigern. Im Jahre 1995 wurden in
Österreich 2948170 Tonnen Rohmilch erzeugt und im Jahr 2011 3307130 Tonnen (siehe Tabelle 4).
Diese Steigerung führte natürlich auch zur Steigerung des SVG im Milchsektor. So kam es im
Trinkmilchsegment zu einer Steigerung des SVG von über 50% (siehe Abbildung 6). Österreichs
Milchwirtschaft ist auf den Export heimischer Milch und Milchprodukte angewiesen. Die
wichtigsten Exportländer sind die Partner in der EU, allen voran Italien und Deutschland. Unsere
heimischen Milchprodukte sind im europäischen Markt sehr gefragt. Die Agrar-Markt Austria
(AMA) leistet hier sehr gute Arbeit. Aber auch Nischenprodukte, wie die Heumilch sind im
europäischen Markt hoch begehrt. Laut Obmann Karl Neudorfer (Arge Heumilch) sind nur 2% der
europäischen Trinkmilch, Heumilch.
20

Jahr
Milchkühe in Stück
Rohmilch in Tonnen
Jahresmilchleistung
je Milchkuh und Jahr
1995
638.339
2.948.170
4.619
1996
633.139 2.956.591
4.670
1997
629.875 3.015.009
4.787
1998
617.898 3.042.623
4.924
1999
618.744 3.131.892
5.062
2000
620.580 3.233.156
5.210
2001
611.739 3.299.567
5.394
2002
599.962 3.292.203
5.487
2003
572.860 3.229.885
5.638
2004
540.737 3.137.322
5.802
2005
538.431 3.113.658
5.783
2006
533.030 3.146.657
5.903
2007
526.072 3.155.068
5.997
2008
527.433 3.195.948
6.059
2009
532.295 3.229.809
6.068
2010
534.059 3.257.738
6.100
2011
531.101
3.307.130 6.227
Tabelle 4: Entwicklung der Milchkuhanzahl, der Rohmilcherträge und Jahresmilchleistung je
Milchkuh seit 1995, vgl. Statistik Austria
3.1.1.8.1. Agrarpolitische Rahmenbedingungen des Österreichischen Milchmarktes
Die Agrarreform von 1993 wurde bereits im Hinblick auf die damals schon laufenden GATT
Verhandlungen (General Agreement on Tariffs and Trade, Allgemeines Zoll und
Handelsabkommen) angepasst. Darin wurde die Multifunktionalität der Landwirtschaft und deren
Rolle für Umwelt und Landschaftspflege hervorgehoben. Durch dieses politische Bekenntnis
konnten kleinere Produzenten bevorzugt werden. In den GATT (Waren) ­ Verhandlungen forderte
die EU natürliche, den Lebensraum schützende Produktionsverfahren, weil man erkannte, dass es
notwendig war, die Weltagrarmärkte zu entlasten und Entwicklungsländern Absatzchancen
einzuräumen. In Österreich führte man das Österreichischen Programm für Umweltgerechte
Landwirtschaft (ÖPUL) ein, um aufgrund der höheren Umweltschutzauflagen die
Landwirtschaftliche Produktion zu drosseln. Die Landwirtschaft sollte extensiviert werden. Das
ÖPUL Programm wurde von der EU genehmigt und mitfinanziert. Am 01.07. 1993 wurde die AMA
21

Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Jahr
2014
ISBN (eBook)
9783956363139
ISBN (Paperback)
9783956366574
Dateigröße
6.3 MB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Donau-Universität Krems - Universität für Weiterbildung – Politische Bildung und Kommunikation
Erscheinungsdatum
2014 (Juli)
Note
2
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Titel: Europäisierung der Österreichischen Agrarpolitik
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