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WebGIS für Anfänger

©2012 Masterarbeit 128 Seiten

Zusammenfassung

Quasi alle großen kommerziellen GIS-Anbieter bieten für ihre Produkte eine Web-Komponente, häufig sogar kostenfrei, an. Auch im OpenSource Bereich gibt es sehr viele Ansätze und Lösungen in dieser Richtung. Leider sind diese Lösungen bisher oft nur in der GIS Branche bekannt und es benötigt sehr viel GIS Know-how, um ein solches WebGIS für eigene Ansprüche zu konfigurieren und aufzusetzen. Die Anwendungsbereiche gehen aber in viele verschiedene Richtungen und sind nicht nur auf die reine GIS Branche beschränkt. In vielen dieser Anwendungsbereiche ist aber GIS kein Standard-Werkzeug und durch die fehlenden WebGIS-Experten ist entsprechendes Know-How teuer und mühsam zu erwerben.
In dieser Arbeit soll untersucht werden, welche Möglichkeiten es gibt, um WebGIS-Funktionalitäten auch für Laien zugänglich zu machen. Das Hauptanliegen dieser Arbeit ist es zu untersuchen, welche Anforderungen erfüllt werden müssen, um auf möglichst einfache Weise eine Webseite mit den notwendigen Funktionalitäten von „jedermann“ auch ohne große GIS-Kenntnisse bereitstellen zu können. Eine erfolgreiche Umsetzung soll GIS bzw. WebGIS einem breiteren Publikum, insbesondere Nicht-GIS-Experten zugänglich und nutzbar zu machen.
Mit Hilfe einer Anforderungsanalyse soll herausgefunden werden, welche Anforderungen ein mögliches, einfaches WebGIS-System haben sollte. Es ergeben sich somit für diese Arbeit zwei wichtige Ziele:
1. Es soll ein Anforderungskatalog erstellt werden, welcher Anforderungen an ein System definiert werden, um einem GIS-Laien das Aufsetzen einer GIS-Webseite zu ermöglichen.
2. In einem weiteren Schritt soll untersucht werden, ob bereits vorhandene Systeme die evaluierten Kriterien erfüllen oder ob ein neues System entwickelt werden müsste.
Die Anforderungsanalyse wurde in zwei Richtungen erstellt.
 Zum einen wurden mit unterschiedlichen Kreativitätstechniken umfangreiche Stakeholder-Befragungen durchgeführt,
 Zum anderen wurden drei bestehende Software-Produkte auf sinnvolle Anforderungen untersucht.
Am Ende der Arbeit liegt ein umfangreicher Anforderungskatalog mit möglichen Anforderungen für den Aufbau und die Benutzung eines, auch für Laien einfach handhabbaren, WebGIS-Systems vor. Ausserdem wurde überprüft, welches der drei getesteten Softwareprodukte die Anforderungen am Weitesten erfüllt.

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Rahn, Hanno: WebGIS für Anfänger, Hamburg, Diplomica Verlag GmbH 2014
PDF-eBook-ISBN: 978-3-8428-2307-5
Herstellung: Diplomica Verlag GmbH, Hamburg, 2014
Zugl. Universität Salzburg, Salzburg, Österreich, Masterarbeit, 2012
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Hermannstal 119k, 22119 Hamburg
http://www.diplom.de, Hamburg 2014
Printed in Germany

WebGIS für Anfänger
Hanno Rahn U1471
[I]
Zusammenfassung
Quasi alle großen kommerziellen GIS-Anbieter bieten für ihre Produkte eine Web-
Komponente, häufig sogar kostenfrei, an. Auch im OpenSource Bereich gibt es sehr viele
Ansätze und Lösungen in dieser Richtung. Leider sind diese Lösungen bisher oft nur in
der GIS Branche bekannt und es benötigt sehr viel GIS Know-how, um ein solches
WebGIS für eigene Ansprüche zu konfigurieren und aufzusetzen. Die
Anwendungsbereiche gehen aber in viele verschiedene Richtungen und sind nicht nur auf
die reine GIS Branche beschränkt. In vielen dieser Anwendungsbereiche ist aber GIS kein
Standard-Werkzeug und durch die fehlenden WebGIS-Experten ist entsprechendes Know-
How teuer und mühsam zu erwerben.
In dieser Arbeit soll untersucht werden, welche Möglichkeiten es gibt, um WebGIS-
Funktionalitäten auch für Laien zugänglich zu machen. Das Hauptanliegen dieser Arbeit ist
es zu untersuchen, welche Anforderungen erfüllt werden müssen, um auf möglichst
einfache Weise eine Webseite mit den notwendigen Funktionalitäten von ,,jedermann"
auch ohne große GIS-Kenntnisse bereitstellen zu können. Eine erfolgreiche Umsetzung
soll GIS bzw. WebGIS einem breiteren Publikum, insbesondere Nicht-GIS-Experten
zugänglich und nutzbar zu machen.
Mit Hilfe einer Anforderungsanalyse soll herausgefunden werden, welche Anforderungen
ein mögliches, einfaches WebGIS-System haben sollte. Es ergeben sich somit für diese
Arbeit zwei wichtige Ziele:
1. Es soll ein Anforderungskatalog erstellt werden, welcher Anforderungen an ein
System definiert werden, um einem GIS-Laien das Aufsetzen einer GIS-Webseite
zu ermöglichen.
2. In einem weiteren Schritt soll untersucht werden, ob bereits vorhandene Systeme
die evaluierten Kriterien erfüllen oder ob ein neues System entwickelt werden
müsste.
Die Anforderungsanalyse wurde in zwei Richtungen erstellt.
x Zum einen wurden mit unterschiedlichen Kreativitätstechniken umfangreiche
Stakeholder-Befragungen durchgeführt,
x Zum anderen wurden drei bestehende Software-Produkte auf sinnvolle
Anforderungen untersucht.
Am Ende der Arbeit liegt ein umfangreicher Anforderungskatalog mit möglichen
Anforderungen für den Aufbau und die Benutzung eines, auch für Laien einfach
handhabbaren, WebGIS-Systems vor. Ausserdem wurde überprüft, welches der drei
getesteten Softwareprodukte die Anforderungen am Weitesten erfüllt.

WebGIS für Anfänger
Hanno Rahn U1471
[II]
Abstract
All large commercial GIS vendors have a free web component for their products. In the
open source area, too, there are many approaches and solutions. Unfortunately, these
solutions are often known only in the GIS industry, and a great deal of GIS know-how is
needed to configure and set up a webGIS for a user's personal requirements. The areas
of use are extensive, and are not limited to the GIS industry itself. In many of these
other areas GIS is not a standard tool, and the lack of webGIS experts means that
relevant know-how is hard and expensive to acquire.
In this Master's thesis, the author analyzes possible methods of making webGIS
functions available to beginners. The main objective of this paper is to investigate which
requirements must be met in order for "anyone" to set up a webpage with the necessary
functionalities in the simplest possible way and without extensive GIS knowledge.
Successful implementation should make GIS and webGIS accessible and usable for a
wider audience, especially non-GIS-professionals.
By means of a requirements analysis the author attempted to establish which criteria
need to be met by a simple web-based GIS system. Thus there were two important
objectives for this thesis:
1. Firstly, it was necessary to create a list of system requirements which
would enable a GIS-beginner to set up a webGIS application.
2. A further step was to analyze whether existing systems meet the criteria defined
or whether a new system needs to be developed.
The requirements analysis involved two main activities:
x
Firstly, extensive stakeholder interviews were carried out, using creativity
techniques.
x
Secondly, three existing software products were tested for a p p r o p r i a t e
requirements.
At the end of the thesis the reader will find a comprehensive list of requirements for the
development and use of a webGIS-system which is easy to use even for beginners. The
author also verified which of the three software products tested met these requirements
most comprehensively.

WebGIS für Anfänger
Hanno Rahn U1471
[I]
Inhaltsverzeichnis
Tabellen- und Abbildungsverzeichnis ... III
1.
Einführung ... 1
2.
Zielsetzung ... 2
3.
Vorgehensschritte bei der Anforderungsanalyse ... 3
3.1.
Spezifikationslevel in der Anforderungsermittlung ... 4
3.2.
Grobe Systemanforderungen ermitteln (Level 1) ... 5
3.2.1.
Stakeholder für die Anforderungsanalyse ermitteln ... 6
3.2.1.1.
Kreativitätstechniken als Hilfsmittel zur Anforderungsanalyse ... 7
3.2.1.1.1.
Kreativitätstechnik: Brainstorming ... 7
3.2.1.1.2.
Kreativitätstechnik: Methode 6-3-5 ... 8
3.2.2.
Analyse bestehender Softwareprodukte auf sinnvolle Anforderungen ... 8
3.2.2.1.
ArcGIS Online - Einführung ... 9
3.2.2.1.1.
ArcGIS Online ­ Ablauf des Installationsprozesses ... 9
3.2.2.1.2.
ArcGIS Online ­ Ablauf des Konfigurationsprozesses ... 9
3.2.2.1.3.
ArcGIS Online ­ Funktionsumfang in der Web-Applikation ... 11
3.2.2.1.4.
ArcGIS Online ­ Möglichkeiten der Dateneinbindung ... 12
3.2.2.1.5.
ArcGIS Online ­ Anpassen vom Layout der Web-Applikation ... 12
3.2.2.1.6.
ArcGIS Online ­ Hilfe und Dokumentation für die Software ... 13
3.2.2.2.
Mapbender - Einführung ... 13
3.2.2.2.1.
Mapbender ­ Ablauf des Installationsprozesses ... 14
3.2.2.2.2.
Mapbender ­ Ablauf des Konfigurationsprozesses ... 14
3.2.2.2.3.
Mapbender ­ Funktionsumfang in der Web-Applikation ... 15
3.2.2.2.4.
Mapbender ­ Möglichkeiten der Dateneinbindung ... 16
3.2.2.2.5.
Mapbender ­ Anpassen vom Layout der Web-Applikation ... 16
3.2.2.2.6.
Mapbender ­ Hilfe und Dokumentation für die Software ... 17
3.2.2.3.
Cartaro - Einführung ... 17
3.2.2.3.1.
Cartaro ­ Ablauf des Installationsprozesses ... 18
3.2.2.3.2.
Cartaro ­ Ablauf des Konfigurationsprozesses ... 18
3.2.2.3.3.
Cartaro ­ Funktionsumfang in der Web-Applikation ... 19
3.2.2.3.4.
Cartaro ­ Möglichkeiten der Dateneinbindung ... 19
3.2.2.3.5.
Cartaro ­ Anpassen vom Layout der Web-Applikation ... 20
3.2.2.3.6.
Cartaro ­ Hilfe und Dokumentation für die Software ... 21
3.2.2.4.
Zusammenfassung und Vergleich der Softwareprodukte ... 22
3.3.
Verfeinerung der groben Systemanforderungen ermitteln (Level 2) ... 26

WebGIS für Anfänger
Hanno Rahn U1471
[II]
3.3.1.
Das Sophist-Regelwerk als Hilfsmittel zur Verfeinerung von
Anforderungen ... 30
3.3.2.
Transformationseffekte bei der Kommunikation zwischen Personen ... 33
3.3.3.
Die Transformationseffekte Tilgung, Generalisierung, Verzerrung ... 34
3.4.
Zusätzliche, nicht-funktionale Anforderungen ermitteln (Level 3) ... 36
3.4.1.
Qualitätsanforderungen und Rahmenbedingungen ermitteln ... 37
3.4.1.1.
Qualitätsanforderungen ermitteln ... 37
3.4.1.2.
Rahmenbedingungen ermitteln ... 38
3.5.
Use-Cases als Hilfsmittel zum Verständnis von Anforderungen nutzen ... 38
3.6.
Szenario-Beschreibungen als Hilfsmittel zum Verständnis von
Anforderungen nutzen ... 43
3.7.
Glossar und Begriffsdefinitionen als Hilfsmittel zum Verständnis von
Anforderungen nutzen ... 46
3.8.
Prototyp als Hilfsmittel zum Verständnis von Anforderungen nutzen ... 46
3.8.1.
Prototyping Software Axure - Einführung ... 47
3.8.2.
Erklärung der Prototyp-Oberfläche ... 47
3.8.2.1.
Konfigurationsprozessschritt ­ Daten einbinden ... 48
3.8.2.2.
Konfigurationsprozessschritt ­ Daten editieren ... 49
3.8.2.3.
Konfigurationsprozessschritt ­ allgemeine Einstellungen ... 50
3.8.2.4.
Konfigurationsprozessschritt ­ Oberflächen-Layout ... 51
4.
Ergebnis der Anforderungsanalyse ... 52
5.
Analyse der ermittelten Ergebnisse ... 53
5.1.
Überprüfen der getesteten Softwareprodukte auf erfüllte Anforderungen... 53
5.1.1.
Vergleich und Gegenüberstellung der drei Softwareprodukte ... 54
5.1.2.
Zusammenfassung des Vergleichs der drei Softwareprodukte ... 55
6.
Diskussion, Zusammenfassung und Fazit ... 56
7.
Literaturverzeichnis ... 59
8.
Glossar ... 62
9.
Anhang ... 68
A.
Liste aller erhobenen Anforderungen ... 68
B.
Beziehungen zwischen den Anforderungen ... 69
C.
Analyse-Tabellen mit Anforderungsbeschreibungen ... 70
D.
Szenario-Tabellen mit Szenariobeschreibungen ... 107

WebGIS für Anfänger
Hanno Rahn U1471
[III]
Tabellen- und Abbildungsverzeichnis
Tabelle 1 - Stakeholder und Gruppen ... 6
Tabelle 2 ­ Zusammenfassung und Vergleich der Softwareprodukte... 26
Tabelle 3 - Erklärung der Analyse-Tabelle ... 28
Tabelle 4 - Beispiel-Anforderung: Beispieltouren ... 29
Tabelle 5 - 18 Regeln des Sophist-Regelwerks zur Überprüfung von Anforderungen ... 33
Tabelle 6 - Beschreibung des Use-Case-Diagramm aus Sicht des Betreibers ... 41
Tabelle 7 - Beschreibung des Use-Case-Diagramm aus Sicht des Users ... 42
Tabelle 8 - Beschreibung des Use-Case-Diagramm aus Sicht des Entwicklers ... 42
Tabelle 9 ­ Erklärung der Szenario-Tabelle ... 44
Tabelle 10 - Beispiel-Szenario: Beispieltouren-Zusammenstellung ... 46
Tabelle 11 - Vergleich der Softwareprodukte ... 55
Tabelle 12 - Anforderungsliste in Kurzform ... 68
Tabelle 13 - Beziehungen zwischen Anforderungen ... 69
Abbildung 1 - Workflow der Anforderungsanalyse ... 4
Abbildung 2 - ArcGIS Online: Map-Oberfläche mit Beispieldaten ... 10
Abbildung 3 - ArcGIS Online: Konfiguration einer Map-Applikation ... 11
Abbildung 4 - ArcGIS Online: Beispiel Map-Applikation ... 13
Abbildung 5 - Mapbender: Konfiguration einer Map-Applikation ... 15
Abbildung 6 - Mapbender: Beispiel Map-Applikation ... 17
Abbildung 7 - Cartaro: Funktionsumfang ... 19
Abbildung 8 - Cartaro: Beispiel Map-Applikation ... 21
Abbildung 9 ­ ,,Kommunikationsbilder" / Schnittmengen der Kommunikation ... 36
Abbildung 10 - Use-Case-Diagramm aus Sicht des Betreibers ... 40
Abbildung 11 - Use-Case-Diagramm aus Sicht des Users ... 41
Abbildung 12 - Use-Case-Diagramm aus Sicht des Entwicklers ... 42
Abbildung 13 - Prototyp: Daten einbinden ... 49
Abbildung 14 - Prototyp: Daten editieren ... 50
Abbildung 15 - Prototyp: allgemeine Einstellungen ... 51
Abbildung 16 - Prototyp: Oberflächen-Layout ... 52

WebGIS für Anfänger 1. Einführung
Hanno Rahn U1471
[1]
1. Einführung
Die Thematik WebGIS oder WebMapping wird immer populärer und Anwendungen im
Bereich GIS werden im Internet (World Wide Web) immer beliebter. Es ist modern und
cool auf der eigenen Webseite eine Karte darstellen zu können. Sind dann noch
interaktive Abfragen usw. möglich, so stellt dies für viele Bereiche einen enormen
Mehrwert dar. Quasi alle großen kommerziellen GIS-Anbieter bieten für ihre Produkte eine
Web-Komponente, häufig sogar kostenfrei, an. Auch im OpenSource Bereich gibt es sehr
viele Ansätze und Lösungen in dieser Richtung. Schlagworte wie OpenLayers,
OpenStreetMap, Geoserver oder UMN Mapserver sind in der GIS Branche bekannt.
Leider sind diese Ansätze und Lösungen bisher oft nur in der GIS Branche bekannt und es
benötigt sehr viel GIS Know-how, um ein solches WebGIS für eigene Ansprüche zu
konfigurieren und aufzusetzen. Die Anwendungsbereiche gehen aber in viele
verschiedene Richtungen und sind nicht nur auf die reine GIS Branche beschränkt.
x So könnte z. B. ein Mitarbeiter in einem Tourismusbüro die Sehenswürdigkeiten der
Stadt auf einer Web-Karte darstellen wollen,
x Schulen, welche oft kein Geld für teure Lizenzen haben, könnten einen WebGIS in
den Geografieunterricht einbauen,
x Baufirmen können Bürgern und Beteiligten ihre Baustellen auf einer Karte zeigen,
um Stauumfahrungen oder Beeinträchtigungen auch örtlich zu visualisieren,
x Wohnungsbaufirmen können ihre Wohnungen auch geografisch präsentieren, um
die Umgebung miteinzubeziehen,
x Händler können das Filial-Netz verorten, um den Kunden den schnellsten Weg zur
nächsten Filiale zu zeigen.
Hier gibt es sicher noch eine Reihe weiterer Anwendungsbereiche und Möglichkeiten.
Allen diesen möglichen Anwendungen ist aber in der Regel gemeinsam, dass in den
jeweiligen Büros meist keine ,,GIS-Experten" und auch keine ,,WebGIS-Experten" sitzen.
Auch ausgeprägte Programmierkenntnisse sind in der Regel nicht vorhanden. Für die
Umsetzung einer Web- Kartenanwendung bedarf es aber doch (je nach Komplexität der
Anwendung) gewissem Spezialwissen über z. B. Koordinatensysteme, Datenformate und
Kartografie. Dieses Wissen muss in der Regel durch ,,teure" Weiterbildungen erworben
oder extern eingekauft werden. Allein das Wissen reicht dann natürlich noch nicht aus, um
ein WebGIS aufzusetzen. Auch die vorhandene Software dafür ist zum einen oftmals nicht
ohne längere Einarbeitungszeit zu meistern und zum anderen bei kommerziellen
Produkten oft sehr teuer. Ein weiterer Punkt ist, dass die bereits existierenden
Softwareprodukte oft sehr viele Funktionalitäten bieten und somit sehr überladen wirken.
Ein möglicher Interessent kommt bisher in der Regel meist nicht darum herum die
notwendigen Schritte, sei es nun das Know-how oder das komplette System, von einem
externen Anbieter einzukaufen.

WebGIS für Anfänger 2. Zielsetzung
Hanno Rahn U1471
[2]
2. Zielsetzung
An diesem Punkt soll diese Arbeit anschließen. Es soll eine Möglichkeit geschaffen
werden, ein WebGIS selbstständig ohne große GIS-oder Programmierkenntnisse zu
erstellen und zu nutzen. Im Internet gibt es bereits diverse Anbieter, welche die
Möglichkeit bieten eine eigene Webseite oder Homepage über einfaches Drag-and-drop
bzw. über eine grafische Oberfläche, ohne großen zeitlichen Aufwand und ohne große
technische Kenntnisse aufzusetzen. Die meisten Versprechen gehen dabei so weit, dass
dies ,,jeder" kann. Im Hintergrund steht meist ein Content Management System. Diese Art
der Webseiten-Erstellung bietet aber bislang keine größere WebGIS-Unterstützung an. In
der Regel können diese Baukästen im günstigsten Fall eine Google Maps Karte anzeigen
aber bieten keinerlei Abfrage- oder Analyse-Funktionalität. Das Hauptanliegen dieser
Arbeit ist es zu untersuchen, welche Anforderungen erfüllt werden müssen, um auf
möglichst einfache Weise eine Webseite mit den notwendigen Funktionalitäten von
,,jedermann" auch ohne große GIS-Kenntnisse bereitstellen zu können. GIS soll somit
auch Nicht-Experten zugänglich gemacht werden. Eine erfolgreiche Umsetzung soll
Möglichkeiten aufzeigen GIS im Allgemeinen und WebGIS oder WebMapping im
Besonderen einem breiteren Publikum zugänglich und nutzbar zu machen.
Zu diesem Zweck soll mit Hilfe einer Anforderungsanalyse herausgefunden werden,
welche Funktionalitäten ein WebGIS tatsächlich benötigt. Wie müsste ein solches System
aussehen? Die Anforderungsanalyse soll durch verschiedene Ermittlungsmethoden und
Kreativitätstechniken ermitteln, wie weit die GIS Kompetenz in ,,GIS-fremden"
Unternehmen aussieht und darauf aufbauend herausfiltern, welche Funktionen überhaupt
gewünscht werden. Hieraus ergeben sich zwei Ziele.
1. Es soll ein Dokument erstellt werden, welches Anforderungen an ein System
definiert, um einem GIS-Laien das Aufsetzen einer GIS-Webseite zu ermöglichen.
2. In einem weiteren Schritt soll untersucht werden, ob bereits vorhandene Systeme
die evaluierten Kriterien erfüllen oder ob ein neues System entwickelt werden
müsste.
Nutzer-Befragungen dienen als erste Grundlage für die Anforderungsanalyse.
Verschiedene Stakeholder werden mit Hilfe von Brainstorming und anderen Methoden
befragt, um mögliche Anforderungen zu evaluieren. Als zweite Grundlage dienen
vorhandene Software-Produkte aus dem WebGIS-Bereich. Wie eingangs schon erwähnt
gibt es eine Reihe von WebGIS Software. Neben kommerziellen Anbietern wie z.B. ESRI
oder Intergraph gibt es auch Software oder Entwicklungshilfen im OpenSource-Bereich
wie z.B. Mapbender, Geoserver oder OpenLayers. Hierbei muss noch unterschieden
werden zwischen reiner Client-Software (Mapbender), Server Programmen (Geoserver)
und z.B. Programmier-Bibliotheken (OpenLayers). Während z.B. Mapbender eine reine
Konfigurations-Software für WebGIS ist, so muss mit OpenLayers eine komplette
Anwendung eigens selbst programmiert werden. Beide Möglichkeiten benötigen im
Hintergrund einen Mapserver (z.B. Geoserver oder UMN Mapserver) zur eigentlichen
Darstellung der Karten. In dieser Arbeit sollen drei Software-Lösungen näher untersucht
werden, um auch hier sinnvolle Anforderungen identifizieren zu können.

WebGIS für Anfänger 3. Vorgehensschritte bei der Anforderungsanalyse
Hanno Rahn U1471
[3]
In der Literatur wird sehr häufig von WebGIS und WebMapping im selben Kontext
gesprochen. Die Definitionen sind oft nicht genau voneinander abzugrenzen. Einen guten
Einstieg für den Versuch einer Definition macht die Gruppe WebMapping und WebGIS in
einer Disskussion auf der Plattform XING (WebGIS, Gruppe/Arbeitskreis WebMapping
und, 2007). Auch Michalis Avraam macht in seinem Artikel ,,Geoweb, web mapping and
web GIS" einen Versuch zur Definition (Avraam, 2009). Das Ziel dieser Arbeit soll es nicht
sein eine klare Definition von WebGIS bzw. den Unterschied zwischen WebGIS und
WebMapping herauszuarbeiten. Aus diesem Grund werden in dieser Arbeit beide Begriffe
gleichwertig verwendet.
3. Vorgehensschritte bei der Anforderungsanalyse
Das folgende Kapitel soll das Vorgehen bei der Erstellung der Anforderungsanalyse
aufzeigen. Hierbei werden die einzelnen Schritte der Anforderungsanalyse erläutert. Die
Anforderungen werden hierbei in zwei Schritten ermittelt.
1. Mit Hilfe von Stakeholder-Befragungen und
2. durch Untersuchen bestehender Software-Lösungen werden sinnvolle
Anforderungen evaluiert.
Auf der Grundlage dieser beiden Quellen werden dann die weiteren Schritte durchgeführt.
Mithilfe der Stakeholder und auf der Grundlage bestehender Softwareprodukte kann dann
eine Vision bestehend aus groben Zielen abgeleitet werden. Diese groben Anforderungen
müssen in einem weiteren Schritt noch verfeinert werden, um konkrete funktionale
Anforderungen an das neue System zu erhalten. Die Identifizierung der notwendigen Use
Cases innerhalb des Systems erlaubt die Verfeinerung des Gesamtsystems in kleinere
Anwendungsfälle, welche dann als Teilkomponenten des Ganzen über Schnittstellen
später zusammenspielen müssen. Während der Verfeinerung der groben Anforderungen
treten in der Regel weitere Anforderungen auf, die zuvor noch nicht absehbar waren. Auch
diese neu ermittelten Anforderungen müssen wiederum verfeinert werden. Das ganze
Vorgehen ist somit ein iterativer Prozess, d.h. es ist unumgänglich, dass während der
Verbesserung einer Anforderung oftmals noch weitere notwendige Anforderungen
auftreten, welche zunächst aufgelöst werden müssen, um die eigentliche Anforderung zu
erfüllen. Eine weitere Möglichkeit zum besseren Verständnis der Funktionalitäten eines
Systems bieten Szenarien. Szenarien beschreiben bestimmte Sequenzen oder Abläufe
innerhalb des gesuchten Systems. Dadurch können Handlungsstränge oder
Funktionsabläufe besser beschrieben und dokumentiert werden.
Jedes System hat außerdem bestimmte nicht-funktionale Anforderungen bzw.
Rahmenbedingungen. Diese sind in der Regel Vorgaben bezüglich der Qualität, der
Performance oder der Bedienbarkeit des Systems. Auch die Rahmenbedingungen
müssen mit Hilfe der Stakeholder und der Software identifiziert und protokolliert werden. In
dieser Arbeit wird unterschieden zwischen Qualitätsanforderungen und
Rahmenbedingungen.

WebGIS für Anfänger 3. Vorgehensschritte bei der Anforderungsanalyse
Hanno Rahn U1471
[4]
Bei der Beteiligung vieler Personen und Gruppen an einem Projekt ist es sehr wichtig,
dass alle die ,,gleiche Sprache" sprechen. Aus diesem Grund sollten die Beteiligten
dasselbe Vokabular benutzen. Wenn z.B. eine Datei auf der Festplatte gespeichert
werden soll, so ist es von Vorteil wenn hierbei von ,,Speichern" gesprochen wird und nicht
von ,,Sichern" oder ,,Ablegen", auch wenn oft das gleiche darunter verstanden wird. Hierfür
bietet es sich an ein Glossar zu führen.
Abbildung 1 - Workflow der Anforderungsanalyse
zeigt grafisch das zuvor erläuterte Vorgehen.
Abbildung 1 - Workflow der Anforderungsanalyse
3.1. Spezifikationslevel in der Anforderungsermittlung
In der Praxis ist es in der Regel so, dass nicht sofort jede Anforderungen bis ins
kleinste Detail bedacht und ausformuliert werden kann. Oftmals ist während der ersten
Spezifikationsphase auch noch nicht jedes Detail des Systems bekannt. Wie zuvor
beschrieben, verläuft die Ermittlung der Anforderungen deshalb in mehreren Schritten
ab, um zunächst sehr grobe Anforderungen in einem iterativen Prozess weiter zu
verfeinern. Im Rahmen dieser Arbeit werden deshalb drei aufeinander aufbauende
Spezifikationslevels (1-3) eingesetzt. Der erste Spezifikationslevel beschreibt die
,,Rohdaten" einer Anforderung, dies sind unbearbeitete Anforderungen, welche z. B.
direkt von den Stakeholdern oder aus der Untersuchung der Software kommen und
noch nicht aufbereitet wurden. Hierbei wird das System zunächst nur sehr grob
umrissen ohne die Anforderungen im Detail auszuformulieren. Anforderungen vom
Level 1 liegen als Stichwortlisten und Prosatext vor. Die nächste Spezifikationsstufe

WebGIS für Anfänger 3. Vorgehensschritte bei der Anforderungsanalyse
Hanno Rahn U1471
[5]
(Level 2) beschreibt die erste Verfeinerungsstufe der Anforderungen. Die noch nicht
ausformulierten Stichworte der Stichwortliste und die Prosatexte werden von
unwichtigen, doppelten Informationen befreit und wo nötig aus- bzw. umformuliert. Die
Anforderungen des zweiten Levels sind hierbei oftmals noch nicht ,,umsetzungsfähig".
Um die Anforderungen umsetzen zu können, fehlen oftmals noch bestimmte wichtige
Informationen. Jede Anforderungen muss also noch einmal geprüft und mit ggf.
fehlenden Informationen ergänzt werden. Nach dieser Phase liegen Anforderungen in
Spezifikationslevel 3 vor.
3.2. Grobe Systemanforderungen ermitteln (Level 1)
Um Anforderungen für das neue System zu evaluieren, wurde zunächst versucht den
Gesamtumfang des Systems grob zu umreißen. In diesem Schritt wurden die
Systemgrenzen abgesteckt. Durch verschiedene Kreativitätstechniken (siehe Kapitel
3.2.1.1 Kreativitätstechniken als Hilfsmittel zur Anforderungsanalyse
) mit Hilfe der
Stakeholder und durch Überprüfen der drei getesteten Softwareprodukte wird versucht
die Ziele des Systems zu identifizieren. Das Ergebnis ist eine Liste mit groben
Systemanforderungen. Die Anforderungen sind in diesem Stadium der Erhebung noch
nicht weiter aufbereitet oder angepasst und liegen im Spezifikationslevel 1 vor. Die
Anforderungen sind außerdem in dieser ersten Phase noch mit allgemeinen Zielen des
Systems gleichzusetzen, d.h. sie gehen noch nicht ins Detail und bieten meist nur
Hauptmerkmale und noch keine detaillierten funktionalen Anforderungen.
Die Anforderungen auf Spezifikationslevel 1 wurden mithilfe der Stakeholder (siehe
Kapitel
3.2.1
Stakeholder für die Anforderungsanalyse ermitteln
) im Brainstorming
erhoben. Hierfür wurde eine Sitzung mit den Stakeholdern der verschiedenen Gruppen
(Nutzer, Entwickler, Auftraggeber, Tester, Betreiber) abgehalten. Hier wurde die Idee
hinter dem Thema kurz vorgestellt. Anschließend wurden weitere Ziele, Ideen und
Anforderungen für ein gewünschtes System in der Runde diskutiert und protokolliert.
Als Ergebnis dieser Brainstorming-Sitzung entstand eine erste Stichwortliste mit
groben Merkmalen und Anforderungen, welche ein späteres System erfüllen sollte.
,,Grob" heißt hierbei, dass die Anforderungen in der Stichwortliste noch nicht
ausformuliert und überarbeitet sind.
Weitere Anforderungen wurden über eine schriftliche Art ,,Mail-Brainstorming-
Verfahren" (Methode 6-3-5, siehe Kapitel
3.2.1.1.2 Kreativitätstechnik: Methode 6-3-5
)
ebenfalls mit Hilfe der Stakeholder erhoben. Hierbei wurden die Stakeholder per E-Mail
dazu aufgerufen drei ­ fünf Ideen für ein gesuchtes System zu formulieren. Nachdem
so jeder Beteiligte seine ,,Wünsche" schriftlich fixiert hatte, wurden diese an den jeweils
nächsten Beteiligten in der Runde der Stakeholder weitergegeben. Der Leser der
jeweiligen Anforderungen hatte nun die Aufgabe die von den anderen Stakeholdern
genannten ,,Wünsche" wiederum zu kommentieren und zu verfeinern. Dies wurde so
lange wiederholt bis alle Anforderungen von jedem Beteiligten bearbeitet wurden. Im
Kapitel
3.2.1.1 Kreativitätstechniken als Hilfsmittel zur Anforderungsanalyse
werden die Vor-und Nachteile dieser Kreativitätstechniken noch einmal genauer
erläutert.
In einem zweiten Schritt wurden die drei Software-Lösungen ArcGIS Online,
Mapbender und Cartaro auf sinnvolle Anforderungen überprüft (siehe Kapitel
3.2.2.

WebGIS für Anfänger 3. Vorgehensschritte bei der Anforderungsanalyse
Hanno Rahn U1471
[6]
Analyse bestehender Softwareprodukte auf sinnvolle Anforderungen
)Hierzu wurde bei
jeder Software jeweils der Ablauf des Installations- und Konfigurationsprozesses, der
Funktionsumfang, die Dateneinbindungsmöglichkeiten, das Layout und Design, sowie
Möglichkeiten der Hilfe und Dokumentation untersucht. Auch in diesem Schritt wurden
Anforderungen zunächst in Spezifikationslevel 1 erhoben und noch nicht ausformuliert
und überarbeitet. Alle Anforderungen liegen in diesem Stadium der
Anforderungserhebung in Spezifikationslevel 1 vor.
3.2.1. Stakeholder für die Anforderungsanalyse ermitteln
Als Stakeholder werden alle Personen oder Gruppen bezeichnet, welche in
irgendeiner Form am System beteiligt sind oder sonst vom System profitieren. Dies
können z. B. die Nutzer, die Betreiber, die Entwickler oder Programmierer, die
Tester oder die Auftraggeber sein. Um die notwendigen Anforderungen an das
System bestmöglich abdecken zu können, wäre es natürlich am besten wenn jede
der genannten Rollen vertreten wäre. Ein Entwickler hat eine andere Sicht auf das
System als der Nutzer und der Auftraggeber. Es ist in der Praxis leider nicht immer
möglich Stakeholder aus jeder Gruppe zu verpflichten, da oftmals Zeit- und
Kostengründe dagegen sprechen. Im Rahmen dieser Arbeit wurden Stakeholder
aus dem Bereich der Nutzer, der Entwickler, der Auftraggeber (der Autor), der
Tester und Betreiber eingebunden. Aus Datenschutzgründen werden die
Stakeholder hier nicht namentlich genannt, sondern nur eine Rolle zugeordnet.
Ausserdem kommen die Stakeholder aus verschiedenen Fachbereichen. Dies ist
wichtig, da die entsprechenden evaluierten Anforderungen somit natürlich vor allem
aus den beteiligten Fachrichtungen kommen. Die Stakeholder kommen aus dem
Bereich der Umweltwissenschaften sowie der Geoinformatik allgemein. So gibt es
z.B. Beteiligte aus der Umweltplanung, aus dem Wildtier- und
Landschaftsmanagement oder aus dem Bereich der Fachgruppe für
Vegetationsanalysen.
Tabelle 1 - Stakeholder und Gruppen
zeigt die Beteiligten
Rollen und die Anzahl zugehöriger Stakeholder.
Rolle
Anzahl Stakeholder
User
6
Entwickler
2
Auftraggeber
1
Tester
4
Betreiber
1
Tabelle 1 - Stakeholder und Gruppen

WebGIS für Anfänger 3. Vorgehensschritte bei der Anforderungsanalyse
Hanno Rahn U1471
[7]
3.2.1.1. Kreativitätstechniken
als
Hilfsmittel
zur
Anforderungsanalyse
Mithilfe der Stakeholder sollen Anforderungen ermittelt werden. Hierbei ist es
notwendig viele Meinungen unter einen Hut zu bringen. Unabhängig von
Detaillierungsgrad oder Art der Anforderung muss jede Anforderung fachlich gut
hinterlegt und kompetent ermittelt werden. Eine Schwierigkeit in diesem Projekt
ist es, verschiedenste Stakeholder von einer ,,fremden" Meinung zu überzeugen.
Häufig sind sich die Beteiligten zu Beginn noch nicht darüber bewusst, wohin die
Reise geht bzw. was das System können soll oder was es besser macht als das
alte System. Der Sinn eines neuen Systems wäre ja die bisherige Situation zu
verbessern oder zu vereinfachen. Ziel der gesamten Anforderungsermittlungen
ist es, ,,Mit möglichst geringem Aufwand und angepasst an die Projekt-
Rahmenbedingungen die Ziele und Anforderungen zu erfassen, um ein System
zu entwickeln, das dem Stakeholder möglichst viel Gewinn bringt." (Rupp, Chris
& die SOPHISTen, 2009) in der Regel ist es so, dass Anforderungen bis ins
kleinste Detail verfeinert werden können und es treten immer wieder neue Ziele
und Wünsche auf. Oftmals ist es auch so, dass die Beschreibung einer
Anforderung wieder diverse neue Anforderungen zu Tage bringt. Hier ist es
wichtig den effizientesten Mittelweg zwischen Kostenaufwand und Nutzen zu
finden. Es macht keinen Sinn Anforderungen bis ins kleinste Detail zu
evaluieren und zu formulieren, wenn dann kein Budget mehr für den Rest der
Arbeiten vorhanden ist. Aus diesem Grund wurden die Anforderungen nur bis zu
einem gewissen Grad erhoben, der einen Überblick über das Gesamtsystem
zulässt, aber noch keine Umsetzungsdetails spezifiziert. Da die Ermittlung der
Anforderungen die Zusammenarbeit von unterschiedlichen Menschen erfordert,
ist es wichtig geeignete Techniken auszuwählen, um die ,,verborgenen"
Anforderungen in den Köpfen der Stakeholder möglichst effizient herauszuholen
und zu dokumentieren. Die Ermittlung von Anforderungen an Hand von
Softwareprodukten aus Hilfen oder Dokumentationen ist noch relativ autonom
zu bewerkstelligen, aber beim Zusammenspiel mehrerer Personen bedarf es der
Wahl einer geeigneten Ermittlungs-oder Kreativitätstechnik. Es gibt hier eine
ganze Reihe unterschiedlicher Techniken, die sich in unterschiedlichen
Kontexten und Situationen anbieten, vom einfachen Fragebogen über eine
Selbstaufschreibung bis hin zu Feldbeobachtungen. Die
Anforderungsermittlungen wurden in diesem Rahmen mit zwei grundlegenden
Methoden durchgeführt, einem einfachen Brainstorming in der Gruppe und mit
der Methode 6-3-5 per E-Mail.
3.2.1.1.1. Kreativitätstechnik:
Brainstorming
Das Brainstorming ist eine bekannte Kreativitätstechnik, weshalb an dieser
Stelle nur sehr kurz darauf eingegangen werden soll. Das Brainstorming
wurde für diese Arbeit in einem Workshop mit den entsprechenden
Stakeholdern durchgeführt. Ziel dieses Workshops war es zunächst einmal
die Idee vorzustellen ein ,,einfaches" Produkt zu entwickeln, um auch GIS-
bzw. Programmier-Laien die Möglichkeit zu geben eine WebGIS-Seite

WebGIS für Anfänger 3. Vorgehensschritte bei der Anforderungsanalyse
Hanno Rahn U1471
[8]
aufzusetzen. Anschließend wurden in einem Brainstorming in der Gruppe
Ideen gesammelt und entwickelt. Hieraus entstand eine erste Stichwortliste,
welche im Folgenden wiederum in Zusammenarbeit mit den Stakeholdern
ausformuliert und verfeinert wurde. Das Brainstorming hat den Vorteil, dass
viele Ideen in relativ kurzer Zeit gefunden werden können. Durch die direkte
Beteiligung aller Stakeholder können Ideen auch direkt weiterentwickelt und
verfeinert werden.
3.2.1.1.2. Kreativitätstechnik:
Methode
6-3-5
Die Methode 6-3-5 besagt, dass sechs Teilnehmer drei Ideen in fünf Minuten
schriftlich festhalten. Aus diesem Grund heißt es Methode 6-3-5.
Anschließend werden die Ideen an den nächsten Teilnehmer in der Runde
weitergegeben. Dieser kommentiert und entwickelt nun die drei Ideen seines
Vorgängers. Dies wird so lange wiederholt, bis jede Idee von jedem
Teilnehmer kommentiert wurde. Für diese Arbeit wurde die Methode mit allen
Stakeholder durchgeführt. Da die Ideen schriftlich fixiert werden sollten,
wurde die Methode per E-Mail durchgeführt. D.h. Jeder Stakeholder hat drei
bis fünf Ideen aufgeschrieben und an den nächsten Stakeholder in der Liste
versandt. Dies wurde solange fortgesetzt, bis jede Idee von jedem
Stakeholder angesehen wurde. Die Methode 6-3-5 ist recht flexibel
einsetzbar, da die Stakeholder auch über die Entfernung miteinander
kommunizieren können und nicht unbedingt an einem Ort sein müssen. Dies
kann auf der anderen Seite aber auch ein Nachteil sein, weil es weniger
direkte Kommunikation und Diskussion gibt. Aus diesem Grund wurde der 6-
3-5-Methode ein ,,normales" Brainstorming vorgeschaltet, um einen ersten
Überblick und erste Ideen zu bekommen.
3.2.2. Analyse bestehender Softwareprodukte auf sinnvolle Anforderungen
Sinnvolle Anforderungen können nicht nur von Stakeholdern kommen. Auch bereits
bestehende Softwareprodukte liefern viele nützliche Hinweise. Im Rahmen dieser
Arbeit werden drei Softwareprodukte betrachtet, ESRI ArcGIS Online, Mapbender
und Cartaro. In einem ersten Durchgang wurden alle Softwareprodukte auf
mögliche ,,gute Ideen" untersucht, um so Anforderungen zu erheben, welche
eventuell übernommen werden können. Zum einen wurden hierfür die
Dokumentationen, Hilfen und Online Beschreibungen der jeweiligen Software
studiert, zum anderen gibt es viele Demo-Seiten, auf welchen die jeweilige Software
eingesetzt wird. Auch aus diesen Seiten lassen sich Möglichkeiten ableiten. Zum
Schluss wurde eine eigene Installation durchgeführt, um mit eigenen Daten eine
Beispiel-Anwendungen aufzusetzen. Als Beispieldatensatz wurden hierbei
Vektordaten verwendet. Im speziellen jeweils Punkt-, Linien-, und Polygon-Features
aus einer Datei (Shape), sowie aus einer PostGIS-Datenbank. Außerdem wurde
eine Rasterdatei eingebunden. Zum Schluss wurde noch ein WMS-Dienst in die
jeweilige Oberfläche integriert. Da Mapbender nur OGC-Dienste unterstützt, wurden
die Vektordaten und das Rasterfile zusätzlich über einen UMN Mapserver als WMS-

WebGIS für Anfänger 3. Vorgehensschritte bei der Anforderungsanalyse
Hanno Rahn U1471
[9]
Dienst aufbereitet. So konnten dieselben Daten auch Mapbender zur Verfügung
gestellt werden und gleichzeitig die Möglichkeit der Einbindung eines WMS in die
anderen Produkte untersucht werden. Die Beispieldaten wurden eingebunden, um
auch bei den notwendigen Konfigurationsschritten sinnvolle Anforderungen
evaluieren und übernehmen zu können. Die identifizierten Anforderungen sind in
der später noch näher beschriebenen Analysetabelle aufgenommen (siehe Kapitel
3.3 Verfeinerung der groben Systemanforderungen ermitteln (Level 2)
). Die
Untersuchung wurde ausserdem in sechs Kategorien vorgenommen, welche für ein
WebGIS als besonders wichtig erachtet werden.
1. Installationsprozess
2. Konfigurationsprozess
3. Funktionsumfang
4. Dateneinbindung
5. Layout und Design
6. Hilfe und Dokumentation
3.2.2.1. ArcGIS Online - Einführung
Die Firma ESRI beschreibt die Software ArcGIS Online auf der Webseite wie
folgt: ,,Die Software kann sofort verwendet werden und erfordert keine
Installation oder Einrichtung. Die Software von ArcGIS Online wird als Service
bereitgestellt, der Ihnen und Ihrem Team intuitive Werkzeuge zur Erstellung und
Veröffentlichung von Karten und Anwendungen nach Bedarf zur Verfügung
stellt. Sie behalten die Kontrolle über Ihre Daten und stellen benutzerfreundliche
Karten für alle Benutzer im Web zur Verfügung. ... Geben Sie Ihre Karten und
Daten ohne Aufwand in Blogs, auf Webseiten und in Webanwendungen oder
auf Facebook und Twitter frei." (ESRI, 2012)
3.2.2.1.1. ArcGIS
Online
­ Ablauf des Installationsprozesses
Die Firma ESRI (ESRI, 2012) bietet eine Online-Plattform zum Konfigurieren
und Veröffentlichen von Geodaten in einer Web-Karte an. Diese Online
Plattform wird bei ESRI gehostet, somit muss keine Installation
vorgenommen werden das System steht sofort zur Verfügung und es kann
ohne Umwege mit der Konfiguration der Webapplikation begonnen werden.
Einzige Voraussetzung ist ein gültiger Account, der kostenlos bei ESRI
bezogen werden kann. Eine kostenpflichtige ESRI ArcGIS Online for
Organizations Version ermöglicht noch einige zusätzliche Features, wie z.B.
Geocodierungsdienste. Auf die kostenpflichtigen Dienste soll hier aber nicht
näher eingegangen werden.
3.2.2.1.2. ArcGIS
Online
­ Ablauf des Konfigurationsprozesses
Um eine Mapping-Applikation erstellen zu können, müssen mehrere Schritte
ausgeführt werden. Zunächst müssen Daten auf die Online-Plattform
importiert werden. Daten sind hierbei Geodaten in verschiedenen Formaten,

WebGIS für Anfänger 3. Vorgehensschritte bei der Anforderungsanalyse
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[10]
wie Shape-Dateien, CSV-Dateien oder unterschiedlichen Textformaten. Auch
das Einbinden von WMS-Diensten oder ArcGIS eigenen Services ist möglich.
Geodaten können auch unter ArcGIS Desktop auf die Online-Plattform
übertragen werden. Auf diese Weise kann z.B. eine komplette Karte im
Desktop GIS in Layout und Styling vorbereitet werden, und dann per
Knopfdruck nach ArcGIS Online geladen werden. Da ArcGIS Desktop
kostenpflichtig ist, soll hier der Fokus auf die kostenfreien Inhalte von ArcGIS
Online gelegt werden. Nachdem gewisse Geodaten (Content) geladen sind,
erscheinen diese als eigener Content im Online Profil. ArcGIS Online verfolgt
ein Gruppenkonzept, d.h. jeder User kann bestimmten Gruppen angehören
und seinen Content mit bestimmten Gruppen oder der Allgemeinheit teilen.
Jedem eigenen Inhalt können so eigene Freigabe-Richtlinien zugeordnet
werden. So kann jeder User nicht nur eigene, sondern auch freigegebene
Inhalte wie Karten und Geodaten anderer User nutzen. Nachdem der User
Content zur Verfügung hat, können daraus eigene Karten zusammengestellt
werden. Eine Karte besteht dabei meist aus einer Hintergrundkarte
(Basemap), welche direkt von ESRI zur Verfügung gestellt wird, und beliebig
vielen anderen eigenen oder freigegebenen Inhalten. So zusammengestellte
Karten können wiederum eigene Freigabe Richtlinien zugewiesen
bekommen, sodass der Zugriff auf bestimmte Benutzergruppen beschränkt
werden kann.
Abbildung 2 - ArcGIS Online: Map-Oberfläche mit Beispieldaten
Eine solche Karte ist nur in den ArcGIS Online spezifischen Viewern (ArcGIS
Online Viewer, ArcGIS Explorer, ArcGIS Desktop) sichtbar und noch keine
,,echte" Web-Mapping-Anwendung. Hierzu ist ein weiterer Schritt notwendig,
um eine Karte in eine solche Anwendung einzubinden. Per Knopfdruck kann
so jede Karte im Online Content in eine eigene Web-Mapping-Applikation
verwandelt werden. ArcGIS Online bietet hierfür Vorlagen an, in welche der

WebGIS für Anfänger 3. Vorgehensschritte bei der Anforderungsanalyse
Hanno Rahn U1471
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Karteninhalt eingefügt wird. Es gibt eine Reihe von Vorlagen für
unterschiedliche Anwendungsbereiche. So entsteht eine eigene
Webapplikation mit eigenem Karteninhalt. Die Applikation wird
standardmäßig von ESRI gehostet, kann aber auch heruntergeladen und auf
einem eigenen Server veröffentlicht werden.
3.2.2.1.3. ArcGIS
Online
­ Funktionsumfang in der Web-Applikation
Eine ArcGIS Online Webapplikation bietet Grund-Funktionalitäten für die
Kartennavigation. Zoom- und Pan-Funktionen sind in jedem Template
vorhanden und müssen nicht extra implementiert werden. Auch eine Objekt-
Abfrage über einen Klick auf ein Objekt ist in fast jeder Oberfläche enthalten.
Die Sachdaten werden hierbei meist über ein Tooltip-Fenster angezeigt.
Zusätzlich zu diesen Standard-Funktionalitäten können einige der ArcGIS
Templates auch selbst konfiguriert werden, d.h. ArcGIS bietet die Möglichkeit
während der Konfiguration nur bestimmte Funktionalitäten für die Applikation
freizuschalten und andere nicht. So kann eine Webapplikation mit
individuellen Funktionalitäten aufgesetzt werden. Spezielle Funktionen sind
hierbei z.B. das Editieren bzw. Digitalisieren von neuen Objekten über die
Webapplikation oder das Anzeigen von Höhenprofilen für bestimmte Linie
Objekte. Diese vordefinierten Funktionen sind in den Templates enthalten
und können vom Betreiber ohne Programmierkenntnisse per Knopfdruck in
die Webseite eingebunden werden. ArcGIS Online bietet außerdem über
öffentliche Programmier-Interfaces (API's) die Möglichkeit eigene
Funktionalitäten zu entwickeln. Hierfür stehen z.B. Flex und Silverlight zur
Verfügung. So können auch eigene Templates definiert und veröffentlicht
werden.
Abbildung 3 - ArcGIS Online: Konfiguration einer Map-Applikation

WebGIS für Anfänger 3. Vorgehensschritte bei der Anforderungsanalyse
Hanno Rahn U1471
[12]
3.2.2.1.4. ArcGIS
Online
­ Möglichkeiten der Dateneinbindung
Für eine ArcGIS Online Webkarte können eigentlich alle Geodatenformate
benutzt werden. Neben Shape-, Raster- und KML-Dateien können auch
Excel-Tabellen oder GPS-Daten geladen werden. Auch das Einbinden von
Standard Web-Mapping-Services wie z.B. WMS oder WFS von externen
GIS-Servern ist problemlos möglich. Zusätzlich können in ArcGIS
sogenannte Karten- und Feature-Services in eine Onlinekarte eingebunden
werden. Dies sind spezielle ArcGIS Services zum Bereitstellen von z.B.
gekachelten und gecachten Karten oder Services für abfragbare Vektor-
Layer. Neben den eigenen Daten können, wie bereits erwähnt, vordefinierte
Hintergrundkarten wie Bing Maps oder OpenStreetMap in die Applikation
integriert werden. Eine Übersicht über die Arten der geografischen
Informationen, welche in ArcGIS Online hochgeladen werden können, ist
unter www.resources.arcgis.com (ESRI, 2012) nachzulesen. ArcGIS Online
bietet somit Zugangsmöglichkeiten für fast alle gängigen Geodatenformate.
3.2.2.1.5. ArcGIS
Online
­ Anpassen vom Layout der Web-
Applikation
Beim Konfigurieren einer Webapplikation arbeitet ArcGIS Online Anleihen mit
sogenannten Templates. Es gibt Templates für verschiedene Situationen und
Bedürfnisse. Diese Vorlagen dienen quasi als Container für die Geodaten,
d.h. zuvor definierte Karten können in beliebige Templates eingebunden
werden. Die Templates können vom Betreiber aber nur bedingt auf die
eigenen Bedürfnisse angepasst werden. So kann zwar die Farbe oder das
Logo geändert werden, vom eigentlichen Seitenaufbau ist eine Web-
Applikationen, beruhend auf einem Template, aber sehr starr. D.h. Das Logo
kann z.B. nicht einfach von rechts oben nach links unten verschoben werden.
Definiert das Template das Logo auf der linken Seite, so ist dies nicht
änderbar. Auch die Größe von Layout-Elementen ist mehr oder weniger mit
der Vorlage verbunden und kann nicht über die Web-Oberfläche geändert
werden. Auch Grafiken für z.B. Funktionsbutton sehen immer gleich aus. Soll
aber eine individuelle Seite erstellt werden, mit eigenen Grafiken usw., so ist
dies nicht direkt über die ArcGIS Online Oberfläche möglich. In diesem Fall
kann aber ein eigenes Template mithilfe der vorhandenen Vorlagen erstellt
werden. Jede Vorlage kann hierfür auf den eigenen Rechner
heruntergeladen werden. Auf diese Art und Weise kann die Webapplikation
z.B. auch auf einen eigenen Server portiert werden, da alle Daten (auch die
Karten) mitgeliefert werden. Die grundlegenden Einstellungen, welche auch
auf der Onlineseite hätten gemacht werden können, können über eine
einfache Konfigurationsdatei gemacht werden. Zusätzlich können in einer
eigenen Datei so auch komplexere Änderungen an den Web-Dateien
vorgenommen werden. Hierzu bedarf es aber gewisser HTML- bzw. Web-
Programmierkenntnisse.

WebGIS für Anfänger 3. Vorgehensschritte bei der Anforderungsanalyse
Hanno Rahn U1471
[13]
Abbildung 4 - ArcGIS Online: Beispiel Map-Applikation
3.2.2.1.6. ArcGIS
Online
­ Hilfe und Dokumentation für die Software
ESRI bietet sehr ausführliche Onlinedokumentationen und Hilfen für den
Umgang mit der ArcGIS Online Plattform. Die Hilfe geht hierbei von einer
einfachen Programm- und Funktionshilfe über Schritt-für-Schritt-Anleitungen
bis hin zu Online-Tutorials und Lernkursen. Da die ArcGIS Online Plattform
noch relativ neu ist, sind die meisten Angebote in englischer Sprache. Diese
werden aber mit Sicherheit in der nächsten Zeit auch in deutscher Sprache
verfügbar sein. Die meisten Teile der Programm- und Funktionshilfen stehen
bereits auf Deutsch bereit. ESRI ist marktführend im Bereich Geoinformation,
sodass hier über Foren, User-Groups oder Anwender-Treffen usw. auf eine
sehr große Nutzergemeinschaft zurückgegriffen werden kann.
3.2.2.2. Mapbender - Einführung
Mapbender ist seit 2006 ein qualitätsgesichertes, offizielles Projekt der
OpenSource Geospatial Foundation (OpenGeo, 2012). Laut eigener Aussage ist
Mapbender ,,Ein Content-Management-System für Kartenanwendungen und
Geodaten Dienste" (Mapbender 3, 2012) bzw. ,,wird als Geo-Portal-Lösung für
das Geodaten Management von standardisierten Geodaten-Infrastrukturen
(GDI) eingesetzt." (Mapbender, 2012) Mapbender steht momentan in der
Version 2.7.3 zur Verfügung. Die Version 3 ist momentan in der Umsetzung und
steht als Beta-Version zum Test zu Verfügung. In der Version 3 wurde
Mapbender einem kompletten Review unterworfen und neu konzipiert. So wurde
z.B. die Open Source Bibliothek OpenLayers für die Kartenherstellung neu
eingebunden. Da Mapbender 3, noch in Beta-Stadium ist, wurde hier die
Version 2.7.3 genauer untersucht.

WebGIS für Anfänger 3. Vorgehensschritte bei der Anforderungsanalyse
Hanno Rahn U1471
[14]
3.2.2.2.1. Mapbender
­ Ablauf des Installationsprozesses
Mapbender ist eine Internet-basierte Software und benötigt demzufolge einen
Webserver wie z.B. Apache. Mapbender ist außerdem datenbankbasiert, d.h.
sämtliche Informationen werden in einer Datenbank vorgehalten. Hierbei wird
nur PostgreSQL mit PostGIS unterstützt. Die Datenbank kann über ein
Installationsskript konfiguriert werden. Anschließend müssen alle
Programmdateien auf den Webserver kopiert werden, damit dieser Zugriff
auf das Programm erhält und ist somit über das Web verfügbar und
konfigurierbar ist. Die eigentliche Installation erfolgt dann über einen
Installationsskript. Einige spezielle Anpassungen müssen nachträglich über
eine Konfigurationsdatei gemacht werden. Dies sind z.B. Pfad-Einstellungen
für Temp- Dateien, Angaben zum Datenbankzugriff oder zu Sprach-
Einstellungen. Die notwendigen Schritte sind gut dokumentiert und einfach
nachvollziehbar. Auch ein Laie kann mit wenig Einarbeitungszeit eine
Installation vornehmen.
3.2.2.2.2. Mapbender
­ Ablauf des Konfigurationsprozesses
Auch in Mapbender wird der gesamte Konfigurationsprozess über eine Web-
Administrations-Oberfläche abgewickelt. Über die Oberfläche können neue
Web-Applikationen aufgesetzt, neue Daten eingebunden oder auch neue
Nutzer bzw. Rollen gepflegt werden. Das Aufsetzen und Konfigurieren
funktioniert auch hier nach einem ähnlichen Ablauf wie bei ArcGIS Online.
Zunächst werden über die Oberfläche Geodaten zur Benutzung in Karten
zugänglich gemacht. Eine Besonderheit ist, dass hierfür nur Geodaten über
OGC-konforme WMS-, WFS- oder WMC-Dienste eingebunden werden
können. Es ist nicht möglich z.B. Shape-Dateien direkt hochzuladen.
Nachdem Daten über den Dienst verfügbar sind, können diese in eine zuvor
erstellte Anwendung integriert werden. Eine Anwendung wird ebenfalls über
die Konfigurationsoberfläche erstellt. Hierbei stehen ebenfalls verschiedene
Vorlagen mit verschiedenen Elementen zur Verfügung.

WebGIS für Anfänger 3. Vorgehensschritte bei der Anforderungsanalyse
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[15]
Abbildung 5 - Mapbender: Konfiguration einer Map-Applikation
Der Betreiber kann nun eine eigene Oberfläche zusammenstellen, indem die
benötigten Elemente aus den verschiedensten Templates benutzt werden
können. So kann eine individuelle Funktionalität mit den gewünschten
Elementen gewährleistet werden. Eine so erstellte Anwendung kann
außerdem bestimmten Rollen oder Gruppen zugeordnet werden. So ist eine
Nutzer-Verwaltung möglich und bestimmte Kartenanwendungen können für
bestimmte Gruppen mit bestimmten Zugriffsrechten freigeschaltet werden.
3.2.2.2.3. Mapbender
­ Funktionsumfang in der Web-Applikation
Mapbender bietet alle Standard-Funktionalitäten wie sie aus vielen Web-
Mapping-Anwendungen bekannt sind. Neben Navigation wie Zoom oder Pan
gibt es Feature-Abfragewerkzeuge oder Druck-Möglichkeiten für die Karte.
Auch das Digitalisieren eigener Objekte auf der Karte wäre mithilfe eines
WFS-Dienstes möglich. Jedes dieser Werkzeuge muss eigens in die
entsprechende Anwendung eingebunden werden. So ist jedes Werkzeug
einzeln nutzbar. Die Oberfläche kann nur mit den benötigten Funktionalitäten
ausgestattet werden. Es gibt bereits sehr viele Funktionalitäten bzw.
Werkzeuge, welche so in eine Oberfläche eingebunden werden können.
Mapbender ist OpenSource und somit Quellcode offen. Dies ermöglicht es
fehlende Funktionalitäten selbst zu entwickeln und in das Framework

WebGIS für Anfänger 3. Vorgehensschritte bei der Anforderungsanalyse
Hanno Rahn U1471
[16]
einzubinden. So kann Mapbender beinahe beliebig erweitert werden. Dies ist
aber nur mit den entsprechenden Programmierkenntnissen möglich.
3.2.2.2.4. Mapbender
­ Möglichkeiten der Dateneinbindung
Sämtliche Kartendaten können einem Mapbender-Client nur über OGC-
konforme Webdienste (WMS, WFS, WMC) zur Verfügung gestellt werden. Es
gibt keine Möglichkeit eine Datei mit Geodaten wie z. B. Shape-Dateien,
GML-Dateien oder eine Excel-Tabelle direkt in die Oberfläche einzubinden.
Um dennoch eigene Daten verfügbar zu machen, müssen diese über einen
OGC-Dienst veröffentlicht werden. Hierfür wird ein eigener Mapserver wie
z.B. UMN Mapserver oder Geoserver benötigt. Über diesen Mapserver
können dann die eigenen Daten über den Dienst eingebunden werden. Die
Konfiguration eines OGC-konformen Web-Dienstes über UMN Mapserver,
Geoserver oder eine andere Software bedarf wiederum eines gewissen
Grundwissens und ist nicht von jedem Laien so einfach machbar.
3.2.2.2.5. Mapbender
­ Anpassen vom Layout der Web-Applikation
Mapbender bietet sehr komfortable Möglichkeiten eine Map-Applikation auf
die eigenen Bedürfnisse anzupassen. Zum einen kann der Betreiber in der
Administrationsoberfläche von Mapbender jedes Element der späteren
Webseite einzeln layouten. Dies bedeutet, dass das Design in Form, Farbe
und Größe usw. angepasst werden kann. Außerdem kann jedes Element,
jede Schaltfläche und jedes Werkzeug direkt über die Web-Administration
auf der Oberfläche angeordnet werden. Per Drag-and-drop kann so ein
Objekt beliebig auf der Oberfläche hin und her geschoben und platziert
werden. Auch die Größe von einzelnen Objekten oder Objektgruppen kann
über einfaches ,,Aufziehen" mit der Maus verändert werden. Das Layout
basiert zu Beginn immer auf der Basis einer bereits bestehenden Vorlage.
Diese Vorlage beinhaltet bereits spezielle Schaltflächen usw. Der Betreiber
kann anschließend mit weiteren Werkzeugen und Funktionen die Vorlage
ergänzen. Sind alle Objekte in die Oberfläche eingebunden, können diese
wie oben beschrieben layoutet und angeordnet werden. Dadurch dass jedes
Element auf der Oberfläche einzeln anwählbar ist, kann der Layout-Vorgang
unter Umständen etwas dauern, da sehr viele Elemente ,,bewegt" werden
müssen. Die große Flexibilität überwiegt aber diesen Nachteil. Das Platzieren
und Ändern der Objekte auf der Oberfläche ist sehr flexibel und schnell
gemacht. Ein wirklich exaktes anordnen, z.B. alle Objekte sollen zehn Pixel
vom oberen Rand liegen, ist so nur bedingt möglich, da die Anordnung per
Augenmaß gemacht werden muss. Es ist zwar möglich die genaue Position
oder Grösse einzugeben, dies wird aber in einem Extrafenster gemacht. So
muss immer zwischen zwei Fenstern, welche auch nicht parallel geöffnet
werden können, umgeschaltet werden. Dies ist bei sehr vielen Objekten auf
der Oberfläche etwas mühsam.

WebGIS für Anfänger 3. Vorgehensschritte bei der Anforderungsanalyse
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Abbildung 6 - Mapbender: Beispiel Map-Applikation
3.2.2.2.6. Mapbender
­ Hilfe und Dokumentation für die Software
Mapbender ist ein offizielles Projekt der OpenSource Geospatial Foundation
(OpenGeo, 2012). Das Projekt besteht bereits seit mehreren Jahren (2006)
und wird auch weiterhin betreut und weiterentwickelt. Mapbender wird in
vielen Projekten der unterschiedlichsten Branchen bereits erfolgreich
eingesetzt. Neben den sehr ausführlichen Beschreibungen und Hilfen,
überwiegend auch in deutscher Sprache, die offiziellen Projektseiten und den
Projekt-Wikis, gibt es durch die große Community ebenfalls gute
Unterstützung durch User-Foren oder Mailinglisten. Die Unterstützung gibt es
überwiegend auch in deutscher Sprache.
3.2.2.3. Cartaro - Einführung
Cartaro ist ebenfalls ein System für die Verwaltung von Geodaten. ,,Cartaro is
the web mapping platform that brings the power of the best OpenSource
geospatial components into a content-management-system. With cartaro you
are able to set-up and run your own geo-enabled and OGC standards-compliant
website with not more than a few clicks...without the need for extensive
configurations and much individual programming." (geOps, 2012). Cartaro
basiert hierbei auf dem Content-Management-System Drupal. Cartaro
ermöglicht es dem Betreiber Geodaten über die Administrationsoberfläche von
Drupal direkt zu konfigurieren und zu verarbeiten. Zur Speicherung der Daten
wird der räumliche Aufsatz PostGIS für die Datenbank PostgreSQL benutzt. Die

WebGIS für Anfänger 3. Vorgehensschritte bei der Anforderungsanalyse
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[18]
Bereitstellung der Geodaten aus der Datenbank für die Drupal-Oberfläche
funktioniert in Verbindung mit dem Kartenserver Geoserver.
3.2.2.3.1. Cartaro
­ Ablauf des Installationsprozesses
Cartaro ist eine Distribution des Content-Management-Systems Drupal, d.h.
eine spezielle Variante von Drupal mit bestimmten Modulen für die
Geodaten-Verwaltung wird installiert. Voraussetzung für eine Installation ist
eine Geodatenbank wie PostgreSQL mit dem Aufsatz PostGIS. Der
Kartenserver Geoserver dient im Hintergrund als Dienst für die eigentlichen
Geodaten. Die eigentliche Installation von Drupal bzw. Cartaro kann,
nachdem alle Programmdaten auf ein Webserver-Verzeichnis kopiert
wurden, über ein Installationsskript durchgeführt werden. Die Installation ist
über das Installationsskript bzw. die Weboberfläche leider sehr fehleranfällig.
Die Einbindung des Geoserver in die Programmierumgebung braucht sehr
spezielle Voreinstellungen in Bezug auf z.B. Benutzereinstellungen und
Zugriffs-Rechte. Diese sind zwar beschrieben, liefern aber keine Lösungen
bezüglich Fehlermeldungen. Die Installation gab z.B. immer eine
Fehlermeldung aus, dass in Geoserver kein Workspace angelegt werden
konnte. Der Fehler konnte erst nach sehr umfangreicher Suche im Web
behoben werden. Die Installation ist somit für Laien eher ungeeignet.
3.2.2.3.2. Cartaro
­ Ablauf des Konfigurationsprozesses
Das Aufsetzen einer Webseite mit Karteninhalten und Funktionen funktioniert
über die Administrationsoberfläche von Drupal. Cartaro bietet hierfür neue
Content Types für die Speicherung von Geodaten an. Über sogenannte
,,Geospatial Data" Felder können beinahe beliebige Geodaten Formate
vorgehalten werden. Die Geodaten selbst werden dabei in der PostGIS-
Datenbank gespeichert. Zunächst muss dann eine neue Art Content mit dem
entsprechenden Geospatial Data Feld angelegt werden. Dieser Content dient
dann als eine Art Container für die Aufnahme von Geodaten, d. h. mithilfe
dieses Content Types können anschließend Geodaten veröffentlicht werden.
Als nächstes können dann die eigentlichen Geodaten zugänglich gemacht
werden. Hierzu werden über das in Cartaro integrierte Geoserver-Modul
Geodaten-Layer aus Geoserver eingebunden und in Styling, Farbe usw.
konfiguriert. Jeder Layer kann anschließend in den zuvor definierten Content
Type eingebunden werden. Auf diese Weise können beliebige Webseiten mit
Karteninhalten definiert werden. In der installierten Testumgebung konnten
leider nur PostGIS-Layer, d.h. in einer PostGIS-Datenbank vorgehaltene
Daten eingebunden werden. WMS-Layer zu importieren ist mit einer
Fehlermeldung fehlgeschlagen. Auch nach intensive Recherche und
Rückfragen bei Entwickler-Team konnte der Fehler nicht behoben werden.
Cartaro unterstützt das User Management des Content-Management-
Systems Drupal und je nach Konfiguration die Benutzerverwaltung von

WebGIS für Anfänger 3. Vorgehensschritte bei der Anforderungsanalyse
Hanno Rahn U1471
[19]
Geoserver. So kann jede beliebige Seite für beliebige User oder User-
Gruppen konfiguriert und freigeschaltet werden.
3.2.2.3.3. Cartaro
­ Funktionsumfang in der Web-Applikation
Cartaro bietet Standardfunktionalitäten zur Kartennavigation wie z.B. Zoom
oder Pan. Neben diesen Werkzeugen können z.B. auch neue Geoobjekte
über die Webseite editiert oder erfasst werden. Es gibt Funktionalitäten zur
Objektdaten-Abfrage in einem Tooltipp. Auch Funktionalitäten, welche
eigentlich von Drupal kommen, wie z.B. Druck usw. sind verfügbar.
Abbildung 7 - Cartaro: Funktionsumfang
Diese Werkzeuge sind innerhalb der entsprechenden Drupal-Module
implementiert. Weitere können somit nur sehr schwer hinzugefügt werden.
Für eine neue Schaltfläche müssen entweder die entsprechenden Drupal-
bzw. Cartaro-Module angepasst werden oder es muss ein Modul komplett
neu programmiert werden. Dieses Drupal-Modul kann dann neu in Drupal
eingebunden werden. Dies ist möglich, da Cartaro und Drupal komplett
OpenSource sind und der Quellcode somit offen zugänglich ist. Dies ist
allerdings nur von Programmierern und Spezialisten zu machen und für
Laien nur sehr schwer zu realisieren.
3.2.2.3.4. Cartaro
­ Möglichkeiten der Dateneinbindung
Cartaro nutzt für die Verwaltung von Geodaten den Kartenserver Geoserver.
Geoserver wiederum nutzt eine PostGIS-Datenbank zur Speicherung. Durch
die Verbindung mit Geoserver können auch in Cartaro alle Geodatenformate

WebGIS für Anfänger 3. Vorgehensschritte bei der Anforderungsanalyse
Hanno Rahn U1471
[20]
eingebunden werden, welche auch in Geoserver genutzt werden können.
Dies sind neben Shape-, KML- oder GML-Dateien z.B. auch beliebige
PostGIS Datenbanken von externen Servern usw. Geoserver arbeitet hierbei
mit verschiedenen Workspaces. Ein Workspace ist dann quasi ein
Arbeitsbereich für bestimmte Geodaten. Alle Geodaten welche in Cartaro
benutzt werden sollen, werden in einem Cartaro eigenen Workspace
abgelegt. Beim Hinzufügen neuer Geodaten ist darauf zu achten, diese in
diesem Arbeitsbereich abzulegen, damit Cartaro darauf zugreifen kann. Bei
der Testinstallation konnten aufgrund eines Fehlers leider keine WMS-Layer
eingebunden werden. Der Fehler konnte auch nach umfassender Suche
auch mit Hilfe des Entwicklerteams bzw. des Forums nicht behoben werden.
Somit wurde bei Cartaro auf das Hinzufügen von WMS-Layern verzichtet.
3.2.2.3.5. Cartaro
­ Anpassen vom Layout der Web-Applikation
Das Layout der Webseite wird über Drupal gesteuert. Über die Web-
Administrationsoberfläche kann die Seite in Farbe usw. angepasst werden.
Drupal benutzt ebenfalls Templates bzw. Themes für das Anordnen der
Elemente und das allgemeine Layout. Über Themes kann z.B. die Anzahl
Spalten auf der Seite oder das Einfügen von Logos usw. gesteuert werden.
Ein Theme definiert somit das Layout der Oberfläche. Ein Theme kann auch
selber mit eigenen Inhalten usw. erstellt werden. Hierzu bedarf es aber
gewisser Grundkenntnisse in HTML und CSS Programmierung. Dies sind die
Entwicklungssprachen für das Anlegen eines neuen eigenen Themas. Dies
ist für Laien relativ mühsam und umständlich. Es gibt aber einige
Hilfsprogramme wie z.B. Artisteer (Artisteer, 2008 - 2012) zum Anlegen
entsprechender Themes. Hiermit kann ein Layout auch ohne
Programmierkenntnisse erstellt werden. Zu beachten ist, dass ein Thema nur
das ,,Gerüst" der Webseite definiert. Der eigentliche Inhalt wie das Kartenbild
und die zugehörigen Werkzeuge usw. werden danach über das Cartaro
Framework in diese Oberfläche an die zuvor definierten Stellen eingefügt. Es
ist also nicht möglich die Werkzeuge einzeln zu layouten. Die Schaltflächen
sehen somit immer gleich aus.

WebGIS für Anfänger 3. Vorgehensschritte bei der Anforderungsanalyse
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Abbildung 8 - Cartaro: Beispiel Map-Applikation
3.2.2.3.6. Cartaro
­ Hilfe und Dokumentation für die Software
Cartaro ist ein sehr junges Projekt. Das erste Release wurde erst im März
2012 veröffentlicht. Die Arbeit an Cartaro ist also noch in einem sehr frühen
Stadium. Es gibt eine offizielle Projekt-Webseite. Diese beschreibt die
wichtigsten Schritte. Es gibt eine Installationsanleitung und Hilfestellungen
zum Verwalten von Geodaten in Cartaro usw. Die Anleitungen sind allerdings
noch sehr kurz gefasst und liefern keine tiefergehenden Informationen.
Sämtliche Hilfen sind in englischer Sprache. Drupal ist ein sehr weit
verbreitetes Content-Management-System, welches von arrivierten Firmen
und Unternehmen, wie z.B. die ,,ZEIT-Online" eingesetzt wird. Für Drupal
sind sehr viele Hilfen, Dokumentationen und User-Gruppen im Internet
vorhanden. Es gibt ausserdem eine ganze Reihe einschlägiger Literatur zum
Thema Drupal, auch in deutscher Sprache. Drupal ist laut
(trends.builtwith.com) auf der Liste der am meisten benutzten CMS der 1
Million best-besuchten Webseiten an dritter Stelle nach Wordpress und
Joomla. Auf der Liste der Top 100 Webseiten sogar auf Position 2. Die
eigentlichen Geodaten werden über Geoserver verwaltet. Auch Geoserver
wird von einer breiten Community unterstützt und in vielen Projekten offiziell
eingesetzt. Auch für Geoserver gibt es sehr viele Hilfen und
Dokumentationen im Internet und eine aktive Community.

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Erscheinungsform
Originalausgabe
Jahr
2012
ISBN (eBook)
9783842823075
ISBN (Paperback)
9783842873070
Dateigröße
3 MB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Universität Salzburg – Geoinformatik
Erscheinungsdatum
2014 (Juni)
Note
3,0
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Titel: WebGIS für Anfänger
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