Lade Inhalt...

Kirchliche Basisgemeinden und Pfingstgemeinden in Lateinamerika

Eine Verhältnisbestimmung aus missionstheologischer Perspektive

©2013 Diplomarbeit 97 Seiten

Zusammenfassung

Lateinamerika besitzt aufgrund seiner Geschichte eine sehr vielfältige Kultur. Die alten Zivilisationen der Maja-, Inka- und Azteken-Völker vermischten sich mit der der im 15. Jahrhundert ankommenden Europäer. Des Weiteren erweiterten die von den Europäern eingeführten Sklaven aus Afrika den lateinamerikanischen Lebensstil. Diese Inkulturation fand in den verschiedensten Bereichen der Lebensführung statt. [...]. Mittels Schwertmission und Zwangstaufen verbreiteten die europäischen Kolonisten das Christentum auf dem Kontinent, wobei die christlichen Bräuche und Riten durch Akkommodation der indigenen und afrikanischen Religionen Veränderungen durchliefen. Es entstand dadurch eine überaus vielseitige Volksreligiosität, die sowohl traditionelle als auch wandlungsfähige Charakteristika aufweist. Der katholischen Kirche wohnt seit der Kolonialisierung auf dem lateinamerikanischen Kontinent eine Monopolstellung religiöser Art inne. Allerdings begann jenes Monopol zu Beginn des 20. Jahrhunderts ins Wanken zu geraten. Vermehrt fassten andere Religionsgemeinschaften Fuß in der Gesellschaft und erweiterten mit ihrem mystischen Angebot den spirituellen Markt. Zu diesen sich etablierenden Gemeinden zählen auch die aus protestantischen Bewegungen entstandenen Pfingstgemeinden.
[...].
Die Entstehung einer Theologie der Befreiung, die Beschlüsse der genannten kirchlichen Versammlungen, die angespannte politische und durch Priestermangel entstandene prekäre pastorale Situation bewirkten die Entstehung von kleinen, lokalen, pastoralen, laikalen und politisch engagierten Gruppen – den kirchlichen Basisgemeinden. Die sich bildenden Basisgemeinden bezeichnen den Beginn des bis in die heutige Zeit reichenden Untersuchungszeitraumes.
[...].
Die Unterdrückten und Ausgebeuteten erfahren sich selbst nur als Objekte ihrer eigenen Geschichte und suchen ihre Hoffnungen und Möglichkeiten in den religiösen Gemeinschaften. Die religiösen Gemeinschaften müssen ihrerseits, um den Hoffnungen der Menschen gerecht werden zu können, die spirituellen, sozialen und politischen Gegebenheiten ihrer Umwelt erkennen und in ihre Lebenspraxis und den Glauben miteinbeziehen. Diese Thematik stellt die Aufgabenstellung der Arbeit dar. Untersuchungsgegenstände sind die kirchlichen Basisgemeinden und die Pfingstgemeinden.

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Born, Jonas: Mobile Kirchliche Basisgemeinden und Pfingstgemeinden in
Lateinamerika. Eine Verhältnisbestimmung aus missionstheologischer Perspektive,
Hamburg, Diplomica Verlag GmbH 2014
PDF-eBook-ISBN: 978-3-8428-4919-8
Herstellung: Diplomica Verlag GmbH, Hamburg, 2014
Zugl. Westfälische Wilhelms-Universität Münster, Münster, Deutschland, Diplomarbeit,
2013
Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung
außerhalb der Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages
unzulässig und strafbar. Dies gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen,
Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Bearbeitung in elektronischen Systemen.
Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in
diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme,
dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei
zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften.
Die Informationen in diesem Werk wurden mit Sorgfalt erarbeitet. Dennoch können
Fehler nicht vollständig ausgeschlossen werden und die Diplomica Verlag GmbH, die
Autoren oder Übersetzer übernehmen keine juristische Verantwortung oder irgendeine
Haftung für evtl. verbliebene fehlerhafte Angaben und deren Folgen.
Alle Rechte vorbehalten
© Diplom.de, Imprint der Diplomica Verlag GmbH
Hermannstal 119k, 22119 Hamburg
http://www.diplom.de, Hamburg 2014
Printed in Germany

Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung ... 4
2. Umfeld- und Situationsanalyse ... 7
2.1 Soziopolitische Umstände Lateinamerikas im historischen Wandel ... 8
2.1.1 Chile ... 8
2.1.2 Brasilien ... 10
2.1.3 Guatemala ... 11
2.1.4 Lateinamerika im Überblick ... 13
2.2 Katholische Kirche ... 14
2.2.1 Eine Auswirkung des Zweiten Vatikanischen Konzils:
die Sozialenzyklika Populorum progressio ... 14
2.2.2 Medellín 1968 ... 16
2.2.3 Puebla 1979 ... 18
2.2.4 Aparecida 2007 ... 19
2.2.4.1 ,,Die gesellschaftlich-kulturelle Situation" ... 19
2.2.4.2 ,,Kirchliche Basisgemeinden und Kleine Gemeinschaften" ... 20
2.2.4.3 ,,Die Männer und Frauen aus dem Laienstand" ... 20
2.2.4.4 Konvertiten oder ,,Menschen, die die Kirche verlassen" ... 21
2.2.4.5 ,,Ökumenischer und interreligiöser Dialog" ... 21
2.2.5 Fazit ... 22
2.3 Protestantische Kirchen ... 22
2.3.1 Chronologische Betrachtung ... 23
2.3.2 Fazit ... 27
3. Missionstheologische Überlegungen ... 28
3.1 Mitglieder der Gemeinden ... 29

3.1.1 Laien in den Basisgemeinden ... 29
3.1.2 Laien in den Pfingstgemeinden ... 34
3.1.3 Fazit ... 37
3.2 Die Stellung der Frau ... 38
3.2.1 Frauen in kirchlichen Basisgemeinden ... 38
3.2.2 Frauen in Pfingstgemeinden ... 40
3.2.2.1 Die Pfarrfrau ... 41
3.2.2.2 Die Prophetin ... 42
3.2.2.3 Die Ehefrau und Mutter ... 42
3.2.3 Fazit ... 44
3.3 Priester, Ordinierte, Hauptberufliche ... 44
3.3.1 Leitungspositionen kirchlicher Basisgemeinden ... 45
3.3.2 Leitungspositionen in Pfingstgemeinden ... 46
3.3.2.1 Wie wird der Pfingstler zum Pfarrer? ... 47
3.3.2.2 Welche Rechte und Pflichten kommen dem Pfarrer zu? ... 49
3.3.3 Fazit ... 51
3.4 Institutionsfremde ... 51
3.5 Religiöser Alltag, spirituelle Praxis und Rituale in Lateinamerika ... 52
3.5.1 Religiöse Praxis der Basisgemeinden ... 53
3.5.1.1 Öffentliche Praxis ... 54
3.5.1.2 Private Praxis ... 56
3.5.2 Religiöse Praxis der Pfingstbewegungen ... 57
3.5.2.1 Öffentliche Praxis ... 57
3.5.2.2 Private Praxis ... 62
3.5.3 Fazit ... 63

3.6 Missionsbemühungen und Missionstätigkeiten ... 64
3.6.1 Pfingstgemeinden, Mission und Konversion ... 65
3.6.1.1 Passive Missionsbestrebungen ... 68
3.6.1.2 Aktive Missionstätigkeiten ... 69
3.6.2 Mission und Basisgemeinden ... 73
3.6.3 Fazit ... 77
3.7 Soziopolitisches Selbstverständnis ... 78
3.7.1 CEBs in Gesellschaft und Politik ... 78
3.7.2 Pfingstgemeinden in Gesellschaft und Politik ... 81
4. Fazit und ökumenischer Ausblick ... 87
Abkürzungsverzeichnis ... 92
Literaturverzeichnis ... 93

4
1. Einleitung
Lateinamerika besitzt aufgrund seiner Geschichte eine sehr vielfältige Kultur. Die
alten Zivilisationen der Maja-, Inka- und Azteken-Völker vermischten sich mit der
der im 15. Jahrhundert ankommenden Europäer. Des Weiteren erweiterten die von
den Europäern eingeführten Sklaven aus Afrika den lateinamerikanischen Lebensstil.
Diese Inkulturation fand in den verschiedensten Bereichen der Lebensführung statt.
Neben der gegenseitigen Durchdringung und Übernahme der Sprachen, der
unterschiedlichen Architekturen, der divergierenden Lebensgestaltungen und der
differenzierten Rechtssysteme wurden auch Philosophie und Religion durch das
multikulturelle Gut verändert. Mittels Schwertmission und Zwangstaufen
verbreiteten die europäischen Kolonisten das Christentum auf dem Kontinent, wobei
die christlichen Bräuche und Riten durch Akkommodation der indigenen und
afrikanischen Religionen Veränderungen durchliefen. Es entstand dadurch eine
überaus vielseitige Volksreligiosität, die sowohl traditionelle als auch
wandlungsfähige Charakteristika aufweist. Der katholischen Kirche wohnt seit der
Kolonialisierung auf dem lateinamerikanischen Kontinent eine Monopolstellung
religiöser Art inne. Allerdings begann jenes Monopol zu Beginn des 20. Jahrhunderts
ins Wanken zu geraten. Vermehrt fassten andere Religionsgemeinschaften Fuß in der
Gesellschaft und erweiterten mit ihrem mystischen Angebot den spirituellen Markt.
Zu diesen sich etablierenden Gemeinden zählen auch die aus protestantischen
Bewegungen entstandenen Pfingstgemeinden.
Zu den spirituell-gesellschaftlich instabilen Bedingungen traten politische
Spannungen hinzu, die durch ein Umdenken in Bezug auf die
regierungslegitimierende Rolle der katholischen Kirche entstanden. Auslöser hierfür
war die sehr konfliktreiche politische Situation in den lateinamerikanischen Ländern.
Vielerorts wurden die Regierungen der Länder in der Mitte des 20. Jahrhunderts
mittels eines Militärputsches abgesetzt und durch Militärs ersetzt. Die darauf
folgenden Regime waren despotisch und gewaltbereit; gegen Regimegegner wurde
gewaltsam und konsequent vorgegangen. Die Vertreter des Zweiten Vatikanischen
Konzils (1962-1965) und der zweiten Generalversammlung des lateinamerikanischen
Bischofsrates in Medellín (1968) beschlossen, dass jene regierungsfreundliche
Strategie der Kirche beendet werden sollte. Die Entstehung einer Theologie der
Befreiung, die Beschlüsse der genannten kirchlichen Versammlungen, die
angespannte politische und durch Priestermangel entstandene prekäre pastorale

5
Situation bewirkten die Entstehung von kleinen, lokalen, pastoralen, laikalen und
politisch engagierten Gruppen ­ den kirchlichen Basisgemeinden. Die sich bildenden
Basisgemeinden bezeichnen den Beginn des bis in die heutige Zeit reichenden
Untersuchungszeitraumes.
Die Gesellschaft der Länder Süd- und Mittelamerikas wurde durch das System der
Kolonialherrschaft geprägt und weist in der Mitte des 20. Jahrhunderts (und auch
heute noch) eine soziale Ungleichverteilung der Ressourcen auf. Große Teile der
Bevölkerung leben in Armut und Unterdrückung, während ein nur sehr kleiner Teil
viel besitzt. Die wirtschaftliche Ausbeutung der Arbeiter und Marginalisierten durch
Oligarchen, die industrielle Zerstörung der Natur durch die Landbesitzer und
auswärtigen Industrieländer sowie die politische Unterdrückung und Machtlosigkeit
der Marginalisierten führen zu einer in sich zerrütteten Gesellschaft, die von
Ungerechtigkeiten und sie hervorrufenden Strukturen disponiert ist. Die
Unterdrückten und Ausgebeuteten erfahren sich selbst nur als Objekte ihrer eigenen
Geschichte und suchen ihre Hoffnungen und Möglichkeiten in den religiösen
Gemeinschaften. Die religiösen Gemeinschaften müssen ihrerseits, um den
Hoffnungen der Menschen gerecht werden zu können, die spirituellen, sozialen und
politischen Gegebenheiten ihrer Umwelt erkennen und in ihre Lebenspraxis und den
Glauben miteinbeziehen. Diese Thematik stellt die Aufgabenstellung der Arbeit dar.
Untersuchungsgegenstände sind die kirchlichen Basisgemeinden und die
Pfingstgemeinden. Da die Gemeinden nicht von Staat, Bevölkerung und deren
gegenseitigen Beziehungen zu trennen sind, muss die einführende Skizze der
historischen Entwicklung in soziopolitischer und religiöser Ausrichtung tiefergehend
für den lateinamerikanischen Raum erörtert werden. Erst dann kann in einem zweiten
Schritt die Analyse der Gemeinden und ihrer Ausformungen in der Gesellschaft
erfolgen.
Im ersten Teil sollen die politischen, sozialen und religiösen Entwicklungen
Lateinamerikas genauer beschrieben werden. Da der Kontinent politisch durch viele
Länder gegliedert ist, ist es nachvollziehbar, dass keine vollständige Homogenität in
Bezug auf Gesellschaft und Politik herrscht. Jedoch soll trotzdem versucht werden,
Gemeinsamkeiten zu einem zumindest ansatzweise einheitlichen Bild zusammen-
zufassen. Aus diesem Grund wird in der vorliegenden Arbeit auf drei Länder genauer
eingegangen: auf Brasilien, Chile und Guatemala. Ausschlaggebend für die Auswahl
dieser drei Länder ist zum einen ihre geographische Unterschiedlichkeit. Guatemala

6
als flächentechnisch kleinstes Land liegt im Norden, Brasilien als größtes Land im
Zentrum und an der Ostküste und Chile liegt an der Westküste und erstreckt sich
aufgrund seiner Nord-Süd-Ausdehnung von Zentralsüdamerika bis zur Südspitze des
Kontinentes. Zum anderen ist die politische Entwicklung bei den Ländern sehr
ähnlich. In den Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg übernahmen
Militärregierungen die Leitung und wurden nach aufkommenden demokratischen
Tendenzen ab den 1980er Jahren durch Parteiregierungen abgelöst. Außerdem
gleichen sich die sozialen Situationen in den Ländern stark ­ auch wenn es doch
Unterschiede gibt. Die Kluft zwischen Arm und Reich ist sehr groß, die Anzahl der
Marginalisierten ist sehr hoch. Beispielsweise wird aber, im Unterschied zu Brasilien
und Chile, in Guatemala die indigene Bevölkerung soziopolitisch stärker
benachteiligt. Die größtenteils katholisch geprägte religiöse Struktur wurde oben
bereits erwähnt. Entscheidend für die Auswahl der Länder waren also das Gros der
Gemeinsamkeiten und die Wahrnehmung individueller Entwicklungen.
Abschließend wird auf die für Lateinamerika bedeutsamen kirchlichen
Versammlungen und Entscheidungen in der Zeit ab den 1960er Jahren eingegangen.
Dieser Arbeitsschritt bezieht sich sowohl auf die katholische Kirche als auch auf die
Entwicklungen der protestantischen Kirchen.
Im zweiten Teil werden die katholischen Basisgemeinden und die protestantischen
Pfingstgemeinden untersucht. Hierbei stehen die Mitglieder, die verschiedenen
Mitgliedergruppen und ihre Funktionen in den Gemeinden im Fokus. Des Weiteren
werden der Aufbau und die Struktur der Gemeinschaften untersucht. Thematisch
schließt der zweite Teil mit den missionarischen Selbstbildern und Bemühungen der
Pfingst- und Basisgemeinden, sowie der Analyse ihres soziopolitischen
Transformationspotentials. Die Untersuchungen der einzelnen Elemente sind dual
aufgebaut. Die Aspekte werden sowohl die Basisgemeinden als auch die
Pfingstgemeinden betreffend bearbeitet. Arbeitstechnisch schließt sich an jeden
untersuchten thematischen Gegenstand ein Fazit in Form einer kurzen
Gegenüberstellung an.
Ziel der Arbeit soll eine grundlegende Übersicht von beiden Religionsgemeinden
sein. Diese Übersicht kann nicht auf Vollständigkeit hin erarbeitet werden. Den
historischen Prozessen der Genese wird kaum Beachtung zuteil; ähnlich sollen auch
die partiell sehr unterschiedlichen Ausformungen der beiden Gemeindeformen in
ihren Extremen nicht untersucht werden. Wichtiger erscheint eine theologisch-

7
missionarisch ausgerichtete Erarbeitung der grundlegenden Strukturen und Praktiken
in den Gemeinden. Gemeinsamkeiten, aber auch Unterschiede können analysiert und
als Basis für eine ökumenische Annäherung
1
und eventuelle Zusammenarbeit genutzt
werden. Gemeinsamkeiten könnten einen Ansatzpunkt für die Zusammenarbeit sein;
Unterschiede können bei der Aufarbeitung der historisch interreligiösen Beziehungen
hilfreich sein. Des Weiteren sind vergleichende Perspektiven theologischer und
gesellschaftlicher Art bei internen selbstkritischen Analysen dienlich. So können
beispielsweise Details aufgedeckt werden, die einerseits den Mitgliederschwund der
katholischen Kirche in Lateinamerika und andererseits den enormen Mitglieder-
zuwachs der Pfingstgemeinden zumindest in Bezug auf einzelne Sachverhalte
darstellend erläutern können. Auch hier kann kein Anspruch auf Vollständigkeit
erhoben werden.
2. Umfeld- und Situationsanalyse
Sowohl bei den kirchlichen Basisgemeinden als auch bei den Pfingstgemeinden
handelt es sich um ein konfessionelles Phänomen. Jedoch ist ein direkter Vergleich
der Umfeld- und Situationsanalyse der Genese und Ausbildung beider Phänomene
diffizil. Es soll bei beiden die Entstehung um und in Lateinamerika untersucht
werden und so wird der gemeinsame geographische Kontext festgelegt; allerdings
sind die Hochzeiten und die politisch-sozialen Konstellationen differenziert.
Aufgrund dieser Begebenheiten werden die gesamte Arbeit und ihre einzelnen
Arbeitsschritte jeweils zweigeteilt aufgebaut. Anstelle von direkten Vergleichen
werden Relationen auf einer dialogischen Basis herangezogen. Dass im Folgenden
die Ausführungen bezüglich der kirchlichen Basisgemeinden vor denen der
Pfingstgemeinden positioniert sein werden, ist lediglich der chronologischen Abfolge
geschuldet und soll in keiner Weise auf eine Wertung hinweisen.
Im weiteren Verlauf werden die Gesellschaft ­ und somit das relevante politische,
soziale und kulturelle Konstrukt ­ sowie die Beziehungen der zu untersuchenden
Gemeinden zu der katholischen Kirche, zu den protestantischen Kirchen und auch zu
nicht-religiösen Strukturen angeführt. Es soll erreicht werden, einen groben
Überblick über die genannten Sektoren zu bekommen und ihre Entwicklung im
genannten Zeitraum aufzuzeigen. Da eine gegenseitige Durchdringung vorliegt,
1
Aufgrund der internen sehr exklusiven Eigenperspektive der Pfingstgemeinden und dem sich daraus
entwickelnden Konkurrenzdenken bezüglich anderer Religionsgemeinden scheint eine ökumenische
Annäherung schwierig.

8
bewirkt jede Veränderung in den einzelnen Sektoren auch direkte oder indirekte
Veränderungen im Leben der Einwohner Lateinamerikas.
2.1 Soziopolitische Umstände Lateinamerikas im historischen Wandel
Die Gesellschaft Lateinamerikas ­ und damit die soziopolitischen Umstände ­ tragen
gravierend zur Entstehung konfessioneller Gruppen bei. Im Besonderen führen
Missstände und Ungerechtigkeiten zu einer Solidarisierung der Betroffenen zur
gemeinsamen Bekämpfung der Problemstellungen. Um eine genaue Analyse zur
Entstehungs- und Verbreitungszeit der Basisgemeinden und Pfingstgemeinden
behandeln zu können, muss der historische Wandel der Gesellschaft untersucht
werden. Da die Zeit von der Entdeckung Amerikas bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts
nur peripher für das Thema der Diplomarbeit von Bedeutung ist
2
, wird diese Periode
nicht weiter thematisiert. Die Erarbeitung der sozialen, politischen und
wirtschaftlichen Merkmale setzt in den 1960er Jahren ein. Eine umfassende
historische Analyse aller Länder Lateinamerikas ist in diesem Rahmen kaum
möglich; aus diesem Grund soll im Folgenden neben den Grundtendenzen von
Mittel- und Südamerika nur von drei Ländern, es handelt sich um Brasilien, Chile
und Guatemala, eine tiefergehende Untersuchung durchgeführt werden. Die Auswahl
wird in der gesamten Arbeit beibehalten, um eine stringente Aufschlüsselung von
Ereignissen und ihren Wirkungen auf Gesellschaft, Politik, Wirtschaft und die
religiösen Gruppen zu ermöglichen.
2.1.1 Chile
Chile ist im Vergleich zu Guatemala und Brasilien ein sehr wechselreiches Land. Es
erstreckt sich über 4350 Kilometer in Nord-Süd-Richtung an der Westküste
Südamerikas. Durch diese geographische Besonderheit ­ Küstennähe und drei
verschiedene Klimazonen ­ wird auch die Ausgestaltung der Wirtschaft
mitbestimmt: Neben Kupferminen im Norden gibt es im mittleren chilenischen
Gebiet mit Weinanbau, der angesiedelten Industrie und den Tourismus- und
Dienstleistungsbranchen eine vielseitige Wirtschaft.
In dem politischen Werdegang Chiles setzt sich diese Vielfältigkeit fort:
2
Die für die Bildung der konfessionellen Gemeinden wichtige soziale Solidarisierung und das
politische Engagement waren in der Kolonialzeit nicht ausgeprägt. Zu dieser Zeit hatte der Kampf
gegen die Ausbeutung und die Ermordung der indigenen Bevölkerung eine eher ethisch-moralische
Komponente und wurde hauptsächlich von einigen wenigen Menschen geführt, welche ihrerseits
größtenteils Angehörige eines Ordens waren; etwa der Dominikaner Las Casas. Über Motivation und
Arbeit des Las Casas: u.a. Gutiérrez, Nachfolge Jesu und Option für die Armen.

9
,,Während der vierzig Jahre von 1930-1970 galt Chile als ein Staat der
Kompromisse, in dem unterschiedliche Akteure nach politischen Lösungen
zur sozialen Stabilisierung suchten. Diese Phase wurde durch das
sozialistische Experiment der Linksregierung unter Salvador Allende ab
1970 und den Militärputsch unter Augusto Pinochet von 1973 beendet und
führte zu einer 16 Jahre dauernden Militärdiktatur, die das Land tief
greifend polarisierte. Ab 1989 folgte dann der Übergang zur Demokratie
(transición)."
3
Schon in der ersten Hälfte des 20. Jahrhundert wurde gezielt auf
Entwicklungsprojekte in der Industrie gesetzt. ,,Chile wurde in Lateinamerika zum
Zentrum eines Denkens, das die Entwicklung in den Mittelpunkt rückte."
4
Durch die
industrielle Entwicklung stagnierte die Landwirtschaft und war in den 1960er Jahren
stark rückläufig. Dieser Umstand führte zu einer verstärkten Landflucht und
demnach zu einer extremen Verstädterung. Auch das Erdbeben von 1960 wirkte sich
dementsprechend aus. Hohe Arbeitslosigkeit und Streiks führten zu offenen
Konflikten. Nach der Übernahme der Macht durch das Militär im Jahr 1973 erlebte
das Land durch Privatisierungen in der Wirtschaft und Unterdrückung der liberalen
Kräfte ­ darunter auch Gewerkschaften und Parteien ­ einen ökonomischen
Aufschwung. ,,Doch längst nicht alle Chilenen waren an dem Wirtschaftswunder
beteiligt. Weite Teile der Bevölkerung verarmten als Folge des neoliberalen
Wirtschaftskurses."
5
Im Besonderen war die indigene Bevölkerung betroffen.
Erst in den 1980er Jahren entwickelte sich Widerstand in Form von Parteien und
öffentlicher regierungskritischer Meinungsäußerungen ­ woran auch die katholische
Kirche beteiligt war. Dieser Widerstand wurde durch die Wirtschaftskrise im Jahr
1983 verstärkt, da sich die sozialen Verhältnisse gravierend verschlechterten. 1988
wurde die Militärregierung von Augusto Pinochet durch einen Volksbeschluss
beendet. Dies führte dazu, dass Chile zu einem demokratisch regierten Staat wurde.
6
Alle folgenden Präsidenten bis ins Jahr 2010
7
waren entweder Anhänger einer
sozialistischen oder christdemokratischen Partei.
Insgesamt steht Chile in Lateinamerika für Fortschritt und Demokratie:
,,Chile gilt innerhalb Lateinamerikas in verschiedener Hinsicht als
Musterland und hat auch den Übergang zu einer Demokratie weitgehend
3
Frei, S. 66.
4
Frei, S. 67.
5
Frei, S. 72.
6
Vgl. Frei, S. 66 ­ 76.
7
Seit 2010 ist Miguel Juan Sebastián Piñera Echenique, ein Anhänger der rechtsgerichteten Partei
Renovación Nacional, amtierender Präsident Chiles.

10
erfolgreich bewältigt. Allerdings ist mehr soziale Gleichheit nötig, damit die
Demokratie gefestigt werden kann und sich darauf aufbauend auch die
Wachstumschancen positiv entwickeln können."
8
2.1.2 Brasilien
Brasilien ist das mit Abstand flächenmäßig größte Land Lateinamerikas, es nimmt
fast die Hälfte der Gesamtfläche Lateinamerikas ein. Der Großteil der Bevölkerung
lebt seit 1960 an der Atlantikküste und dort in den Großstädten wie Rio de Janeiro
und São Paulo.
9
Durch Landflucht aus dem agrarwirtschaftlich genutzten Inland
wurde eine Urbanisierung begünstigt, die in Kombination mit dem starken
Bevölkerungswachstum
10
zur Entwicklung von großen Elendsvierteln in den Städten
führte.
Politisch lässt sich Brasilien in den Entwicklungsgang der meisten Länder
Südamerikas eingliedern: Die Politik wird nach dem Zweiten Weltkrieg in einem
Modus der Unbestimmtheit vom Militär übernommen.
11
In Brasilien ist dies im Jahr
1964 der Fall ­ ein Militärputsch bringt den Marschall Humberto de Alencer Castello
Branco an die Macht. Rückläufige Wirtschaft, verschlechterte Sozialbedingungen
und stagnierende Entwicklung begünstigen diese Maßnahme.
12
Zumindest
wirtschaftlich scheint in den ersten Jahren der Diktatur eine Konsolidierung in
Reichweite zu liegen: ,,Während der Diktatur erlebte Brasilien einen starken
Wirtschaftsaufschwung, der Kräfte für umfassende Infrastrukturmaßnahmen
freisetzte."
13
Speziell die industrielle Ausrichtung der Wirtschaft bewirkte eben
diesen Aufschwung und durch die Industrieansiedlung in den Ballungszentren eine
weiter zunehmende Urbanisierung. Allerdings sollte dies für eine weitere Belastung
für die Marginalisierten werden:
,,Das ,milagre brasileiro` (brasilianische Wirtschaftswunder) kam allerdings
fast ausschließlich den oberen Schichten zugute. Man sprach damals von
den ,kranken Menschen in der gesunden Wirtschaft`; damit war jene
Mehrheit der brasilianischen Bevölkerung gemeint, die arbeitslos wurde
oder einer Verringerung der realen Löhne erlebte."
14
8
Frei, S. 76.
9
Vgl. u.a. Höllinger, S. 79f. und Wöhlcke, S. 131ff.
10
Aufgrund von verbesserten Medizinmaßnahmen wurde die Lebenserwartung erhöht und im
Besonderen die Kindersterblichkeitsrate deutlich verringert.
11
Zum detaillierten Studium der Innen- und Außenpolitik Brasiliens seit 1945: Wöhlcke, S. 101-137.
12
Vgl. Wöhlcke, S. 127.
13
Rinke, S. 218.
14
Wöhlcke, S. 108.

11
Das Wirtschaftswunder endete in der Mitte der 1970er Jahre und wurde durch eine
Wirtschafts- und Sozialkrise ersetzt. Hierfür seien stellvertretend Inflation,
gestiegene Ölpreise und gravierende Verletzungen der Menschenrechte genannt. Es
bildete sich eine ernstzunehmende Oppositionspartei als Gegenpol zum
Militärregime. Die Entwicklung Brasiliens war über das nationale Gebiet hinaus von
internationaler Bedeutung: ,,Der Druck in Richtung auf eine Redemokratisierung
wurde im Land immer stärker, und er wurde in zunehmendem Maße auch vom
Ausland, namentlich von den USA, unterstützt."
15
Jedoch auch nach dem Ende der
Militärdiktatur
16
und in den Anfängen der Demokratie in den 1980er Jahren erfuhren
die wirtschaftlichen und sozialen Sektoren, deren verfallener Zustand zum Fall des
Regimes geführt hatte, kaum eine Besserung.
17
Höllinger spricht ökonomische
Probleme an wie ,,Hyperinflation, hohe Auslandsverschuldung und hohe
Arbeitslosigkeit"
18
. Des Weiteren existieren soziale Probleme wie z.B. die enorme
Verelendung in den Favelas der Großstädte. Dennoch sieht Wöhlcke in Brasilien
großes entwicklungstechnisches, globales Potential, obwohl dieses Potential wohl
erst in Zukunft vollends auszuschöpfen ist.
19
2.1.3 Guatemala
,,Auf die bedrückende Schönheit ihres Landes sind die Guatemalteken zu
Recht sehr stolz. Reisende tröstet sie manchmal darüber hinweg, dass dieses
Land gleichzeitig eine gewalttätige Vergangenheit hat. Sehr gewalttätig,
selbst im Vergleich mit anderen lateinamerikanischen Ländern."
20
Diese Aussage von Bernd Klaschka offenbart, dass Guatemala durch die
geographische Lage in Mittelamerika und das tropische Klima einerseits ein
Tourismusgebiet ­ also einen der wichtigsten Wirtschaftssektoren des Landes ­
darstellt. Andererseits spricht Klaschka von einer angespannten sozial-politischen
Lage, welche durch den 36 Jahre andauernden Bürgerkrieg
21
und dessen noch immer
15
Wöhlcke, S. 110.
16
Seit 1985 gibt es aufgrund fehlender politischer Beteiligung der Militärs freie Wahlen in Brasilien.
17
Vgl. Wöhlcke, S. 115ff.
18
Höllinger, S. 81.
19
Vgl. Wöhlcke, S. 123f: ,,Auch wenn sich Brasilien allmählich von einem global trader zu einem
global actor entwickeln sollte, wird es auf absehbare Zeit außerhalb Lateinamerikas wohl keine
wirklich entscheidende Rolle in der internationalen Politik spielen." Und S. 139: ,,Trotz wirklicher
Fortschritte auf zahlreichen Gebieten, die Brasilien im Verlaufe seiner Geschichte erreicht hat, wird es
daher wohl auch noch für absehbare Zeit ein ,Land der Zukunft` bleiben."
20
Kontinent der Hoffnung: Guatemala, S. 3.
21
Der Bürgerkrieg begann 1960 und wurde offiziell erst 1996 beendet. Vgl. u.a. Grandin, S. 227.

12
gegenwärtige Folgen gekennzeichnet ist.
22
Guatemala gehört zu einem der dichtbesiedelsten Länder Lateinamerikas und hat
infolge großer Landflucht mit Verstädterung, Elendsviertelbildung und einer hohen
Anzahl an Obdachlosen
23
zu kämpfen. Die Landflucht wird vorwiegend von der
Landvergabepolitik der Regierungen verstärkt. Nutzflächen werden hierbei an
Industrie und Investoren abgegeben ohne Rücksicht auf die dort lebenden Menschen.
Dadurch werden den Landarbeitern, welche primär Subsistenzwirtschaft betreiben,
ihrer Existenzgrundlage beraubt.
24
Die Flucht in die Stadt ist mit der Hoffnung auf
bessere Lebensbedingungen und Arbeitsplätze verbunden ­ diese Hoffnung verliert
sich in den Elendsviertelder Städte. Die sozialen Ungleichheiten führen zu einer
extremen Polarisierung von armen und reichen Menschen innerhalb der Gesellschaft.
Trotz der demokratischen Bemühungen in der Politik in den vergangenen
Jahrzehnten stehen diese und die gesamte Bevölkerung Guatemalas vor enormen
Herausforderungen, wie z.B. dem Problem der hohen Kriminalitätsrate:
,,Àlvaro Colom ist der erste demokratisch gewählte Präsident des Landes,
der nicht dem Militär angehört, das während des Krieges seine eigenen
Gesetze prägte. Aber der Staat und seine Institutionen sind noch schwach.
Eine Schwäche, die das organisierte Verbrechen für sich zu nutzen weiß.
Kriminalität ist Alltag in Guatemala (...)."
25
Diskriminierung von Frauen
26
und indigener Bevölkerung
27
, verlorenes Vertrauen
der Guatemalteken in die Politik aufgrund brutaler Militärregimes, Korruption und
,,eine[r] unglaubliche[n] Machtakkumulation einer kleinen Elite und de[m]
weitestgehenden Ausschluss großer Bevölkerungsteile aus den Entscheidungs-
prozessen"
28
und große soziale Ungleichheiten stellen weitere Probleme für die
guatemaltekische Bevölkerung dar, für die auch zukünftig noch eine Lösung
gefunden werden muss.
22
Die Folgen des Bürgerkrieges sind u.a. die Zerwürfnisse innerhalb der Gesellschaft, welche sogar
bis in den familiären Kreis hereinreichen. Die Kriegsverbrechen gegen die Menschlichkeit ­ welche
hauptsächlich vom Militär verübt wurden ­ werden noch immer nur sehr langsam aufgeklärt. Das
Vertrauen der Gesellschaft in Polizei und Militär ist dadurch noch immer sehr zerrüttet. Es gilt die
soziale Armut, die industrielle Unterentwicklung und die hohe Arbeitslosigkeit als Folgeschäden des
Krieges aufzuarbeiten und zu vermindern. Vgl. u.a. Kontinent der Hoffnung: Guatemala, S. 7ff.
Stumpf, S. 117-119.
23
Vgl. Q 176: Straßenkinder in Guatemala (1997), in: Rinke, S. 331f.
24
Vgl. Stumpf, S. 129-204.
25
Kontinent der Hoffnung: Guatemala, S. 3.
26
Vgl. Barbara Kühhaus, Die dreifache Diskriminierung der Frauen, in: Stumpf, S. 240-243.
27
,,Die indigene Bevölkerung wird durch ein postkoloniales System von einer elitären Oberschicht
und dem Militär politisch, wirtschaftlich, sozial und kulturell unterdrückt und ausgebeutet." Manfred
Bürstmayr, in: Stumpf, S. 206.
28
Stumpf, S. 129.

13
2.1.4 Lateinamerika im Überblick
Aus den vorrangegangenen Betrachtungen zu Chile, Brasilien und Guatemala
werden trotz der geographisch völlig verschiedenen Ausgangslagen einige
Entwicklungen offenbar, welche den Ländern gemein sind.
Zum einen trat in vielen Ländern aufgrund von hoher Arbeitslosigkeit, Enteignungen
und Umorientierung der Wirtschaft von Landwirtschaft auf Tourismus und Industrie
eine Landflucht auf und führte so zum Anwachsen der Bewohnerzahlen von
Großstädten
29
:
,,In vielen Ländern Lateinamerikas bedeutet Migration eine wichtige
Perspektive zur Verbesserung von wirtschaftlichen und gesellschaftlichen
Lebensbedingungen der Familien. Bei der Abwanderung ins Ausland, wie
z.B. die USA, aber auch vom Land in die Städte sind Arbeit, Bildung und
eine Teilhabe an der städtischen Kultur wichtige Motivationsgründe."
30
Dieser Entwicklung geschuldet, bildeten sich Elendsviertel in den Großstädten aus.
Durch die immer gravierender werdenden sozialen Missstände der Marginalisierten
entstanden Unruhen, welche sich z.T. in Bürgerkriegen entluden. Eindrücklichstes
Beispiel ist, wie oben erwähnt, Guatemala mit dem 36 Jahre andauernden
Bürgerkrieg. Ideologien ­ wie etwa Kapitalismus und Marxismus ­ und Gewalt
führten zu einem in sich gespaltenen und zerrütteten Lateinamerika:
,,Lateinamerika entwickelte sich damit zu einem Schauplatz intensiver
politischer Gewalt. Die Region war Ziel des globalen Kampfes der
Ideologien und ein zentraler Schauplatz des Kalten Kriegs."
31
Im Besonderen schalteten sich die Vereinigten Staaten von Amerika in politische
Prozesse ein, wenn die Demokratie durch den Kommunismus gefährdet wurde. Dies
geschah durch den amerikanischen Geheimdienst CIA und das amerikanische
Militär.
32
Die Militärregierungen förderten unbewusst die Entstehung der
Freiheitsbewegungen:
,,Die militärische Unterdrückung in Brasilien in den Jahren 1964 bis 1965
(ebenso wie der zunehmende Militarismus in anderen Ländern) war ein
weiterer Faktor, wenn auch ein negativer, der die Basisgemeinden [und die
Pfingstbewegungen] neu belebt hat, in Zeiten der Angst und der
29
Vgl. Q 125 Verstädterung (1955-2005), in Rinke, S. 225.
30
Rinke, S. 225.
31
Rinke, S. 231.
32
Vgl. Wingeier-Rayo, S. 36f.

14
Unterdrückung fanden die Menschen Trost in gemeinsamem Gebet und
gegenseitiger Unterstützung."
33
Erst in den 1980er Jahren entstand aus Lateinamerika ein sich in einem langwierigen
Prozess demokratisierender Kontinent. Levine spricht von einer ,,period of
democratization"
34
. Durch das Ende der Militärregime und die gesteigerte
Anteilnahme des Volkes an der Entwicklung der Länder konnten Ansätze einer
kontinentalen Demokratie vorangetrieben werden.
35
Dennoch gilt es interne
Probleme, wie soziale Ungleichheiten, Ungerechtigkeit oder Korruption, zu lösen.
2.2 Katholische Kirche
36
Die katholische Kirche hat bezüglich ihres Auftretens in Lateinamerika in dem oben
genannten Zeitraum einen Wandel erfahren. Im Folgenden soll nicht eine lückenlose
Aufgliederung des Wandels gezeichnet werden, sondern anhand von drei wichtigen
Bezugspunkten die Grundlinie der Verhaltensänderung aufgezeigt werden. Aus
diesem Grund stehen die Entscheidungen und Auswirkungen des Zweiten
Vatikanischen Konzils (1962-1965), im speziellen die Enzyklika Populorum
progressio, im Fokus. Weiter werden die zweite Generalkonferenz des CELAM
(Consejo Episcopal Latinoamericano) in Medellín (1968) und die dritte
Generalkonferenz des CELAM in Puebla (1979) in groben Umrissen auf ihre
Bedeutung für die kirchlichen Basisgemeinden und die Pfingstgemeinden hin
erörtert. Die sehr wichtige fünfte Generalversammlung in Aparecida (2007) bildet
den Abschluss dieses Kapitels und zieht eine Bilanz bezüglich der vergangenen
Jahrzehnte, macht eine Bestandsaufnahme der Situation und gibt einen Ausblick über
die Möglichkeiten der Kirche in Lateinamerika für die Zukunft.
2.2.1 Eine Auswirkung des Zweiten Vatikanischen Konzils: die Sozialenzyklika
Populorum progressio
Das zweite Vatikanische Konzil steht für eine Öffnung der katholischen Kirche zur
Welt hin. Eben diese Öffnung machte es notwendig, durch das Erkennen der Zeichen
der Zeit, das Aggiornamento
37
und die Verdeutlichung der großen Bedeutung der
33
Charles E. Self, in: Bergunder, S. 73.
34
Levine, S. 99.
35
Vgl. Levine, S. 99-101.
36
Die gesamten Ausführungen (mit Ausnahme von 2.2.4 und den dazugehörenden Unterpunkten)
bezüglich des Wandels der katholischen Kirche in Lateinamerika sind den Gedankengängen aus Prien
nachempfunden, da auf eine weitreichende Eigenanalyse aufgrund der rein hinweisenden Bedeutung
des zweiten Kapitels dieser Arbeit verzichtet wurde.
37
Der Begriff bezeichnet den Prozess der Erneuerung.

15
Teilkirchen auch die sozialen Ungerechtigkeiten in weiten Teilen Lateinamerikas
anzuerkennen. Daraus resultiert die große Bedeutung des Zweiten Vatikanischen
Konzils für die Entwicklung der lateinamerikanischen Kirche: ,,Als Grund- und
Markstein aller Erneuerung der römisch-katholischen Kirche, ohne den auch die
kirchliche Entwicklung in Lateinamerika nicht denkbar wäre, muß das ebenfalls von
Johannes XXIII. einberufene II. Vatikanische Konzil gewertet werden."
38
Es ergibt
sich aus der Öffnung zur Welt hin die Konsequenz der Übernahme der
Verantwortung zur Bekämpfung sowohl der Symptome ­ Armut, Gewalt,
Unterdrückung, Unrecht ­ als auch der Wurzel des Leidens ­ Politik der Stärkeren,
Korruption, wirtschaftlicher Egoismus.
39
Diese Verantwortung kann und soll nicht
nur von dem oberen Teil der Kirchenhierarchie übernommen werden, sondern auch
lokal von den Ortskirchen und deren Mitgliedern. Zu dem verantwortlichen
Personenkreis erfahren auch die Dimensionen der Verantwortung eine Ausweitung:
Die ethisch-moralische Dimension wird durch die sozial-politische Dimension
erweitert.
40
Als eines der ersten, die Forderungen des II. Vatikanischen Konzils durchsetzenden
Resultate zählt die Sozialenzyklika Populorum progressio von Paul VI. aus dem Jahr
1967. Peter Langhorst stellt Thema, Inhalt und Ziele der Enzyklika knapp, aber sehr
deutlich dar:
,,Ihr Anliegen ist die umfassende Entwicklung jedes einzelnen Menschen
und die solidarische Entwicklung der gesamten Menschheit, die von einer
Geschwisterlichkeit nicht nur unter den Menschen einer Nation, sondern
unter den Völkern der gesamten Welt getragen ist. (...). Neben die
38
Prien 1, S. 21.
39
Eine verbindliche und allgemeingültige Zuordnung der Missstände zu den Begriffen Symptom oder
Wurzel des Leidens ist aufgrund der Wechselwirkung zwischen den einzelnen soziopolitischen
Mängeln nur schwer möglich. Der Gedankengang hinter der hier erfolgten Einteilung ist folgender:
Die Schädlichkeit der Symptome kann durch Hilfeleistungen, z.B. Essen und Medizin, zumindest
abgemildert werden. Um jedoch die Wurzel des Leidens zu bekämpfen, muss ein tiefgreifendes
Umdenken erfolgen. Dieses Umdenken könnte strukturelle Veränderungen in Politik und Gesellschaft
nach sich ziehen. Dafür sind materielle Hilfsgüter alleine nicht ausreichend ­ Aufklärung,
Bildungsförderung, zusammenhaltstärkende und alle Schichten miteinander verbindende Propaganda
u.a. sind m.E. unabdingbar. Vgl. zur Armut und ihrer Ausgestaltung in Lateinamerika Cruz, S. 19ff.
Zur Solidarität und zum Kampf gegen Ungerechtigkeit schaffende Strukturen Cruz, S. 154ff.
40
Vgl. Büker, S. 119-122. Dieser Verantwortungs-Erweiterung verschreiben sich die Basisgemeinden
mit ihrem Engagement, welches die rein unterstützende Nächstenliebe als nicht mehr ausreichend
ansieht. Die Basisgemeinden treten im sozialen Bereich für Aufklärung und Bildung ein, fördern den
Bau von Schulen und Hospitälern. Sie übernehmen gesellschaftliche Verantwortung im Rahmen ihrer
Ressourcen. Auch im politischen Sektor ist mehr kirchliche Aktivität zu verzeichnen ­ viel zu sehr
werden durch Parteien und Regierungen Ungerechtigkeiten und Leid geschaffen. Die Mitglieder der
Gemeinden sehen sich in der Pflicht, durch Einflussnahme in lokale und nationale
Entscheidungsprozesse einzugreifen oder zumindest auf politisch verursachte Defizite aufmerksam zu
machen. Vgl. Kapitel 3.6.2 Mission und Basisgemeinden.

16
überkommene ökonomische Komponente von Entwicklung stellt Paul VI.
humanitär-ethische, kulturelle und soziale Entwicklungselemente und
besonders die Erhaltung des Friedens (vgl. PP 81-87)."
41
Das Jahrzehnt der 1960er Jahre wird des Öfteren auch als Entwicklungs- und
Entscheidungsjahrzehnt bezeichnet. Sowohl politische ­ Militärdiktaturen,
Kommunismus, sozialistische Revolution in Kuba 1959, Militärputsch in Brasilien
1964 u.a. ­ als auch ökonomische ­ Kapitalismus, freie Marktwirtschaft,
desarrollismo
42
u.a. ­ Entwicklungen sind eng mit den sozialen Verhältnissen der
Bewohner Lateinamerikas verbunden und bergen ein großes Konfliktpotential. Mit
diesem geschichtlichen Kontext im Bewusstsein versucht Paul VI. der Kirche und
dem globalen Verhalten der Christen durch PP eine prophetische und gleichzeitig
zukunftsorientierte Ausrichtung auf Frieden, Humanismus und Entwicklung zu
geben.
2.2.2 Medellín 1968
Peter Langhorst zeigt eindrücklich auf, dass sich mit dem kollektiven
Gesinnungswechsel der Betroffenen auch die offizielle Haltung der Kirche nach
außen, aber auch die innere Haltung durch die Herausbildung einer veränderten
Theologie, den Bedürfnissen und soteriologischen Hoffnungen der Gläubigen
anpasst.
,,Das Aufbegehren der Völker gegen ihre soziale und ökonomische
Benachteiligung wird zur Basis einer Theologie, welche die soziale
Gerechtigkeit, von der päpstliche Rundschreiben sprechen, durch eine
ganzheitliche Befreiung verwirklichen wollen."
43
Allerdings war die sich herauskristallisierende Theologie der Befreiung nicht in
diesem Maße intendiert. Denn, so Dussel, es
,,förderte die Kurie das größte Ereignis der Epoche, nämlich die II.
Allgemeine Konferenz des Lateinamerikanischen Episkopats in Medellín,
die sie verstand als Anwendung des Konzils auf Lateinamerika, während sie
in Wirklichkeit die Interpretation des Zweiten Vatikanums im Licht der
lateinamerikanischen Wirklichkeit war, was etwas ganz anderes ist."
44
41
Langhorst, S. 143.
42
Es handelt sich hierbei um eine Entwicklungsideologie. Grundlegend ist der ihr immanente Drang
zur Entwicklung ­ z.T. auch auf Kosten von Mensch und Natur. Mit der Entwicklungsideologie
sollten lateinamerikanische Länder Anschluss an den Weltmarkt mit Subjektcharakter bekommen.
43
Langhorst, S. 185.
44
Prien 1, S. 77.

17
Es entstand eine Sensibilisierung in Bezug auf die Problemerkennung der in
Lateinamerika vorherrschenden Ungerechtigkeit und ihren sie ausbildenden
Strukturen.
45
Die Ungerechtigkeiten werden offen genannt: u.a. Korruption,
Machtmissbrauch, fehlende Solidarität. Diese fehlende Solidarität muss in Form von
praktischem Handeln im Sinne der Christlichkeit als Handlungsmaxime für die
Befreiung von der Ungerechtigkeit wiedergefunden und dem Mitmenschen
gegenüber offen gelebt werden.
46
Diesem Auftrag haben sich die Basisgemeinden verschrieben. Ihnen kommt auch
eine besondere Bedeutung im Auftrag der Kirche zu. Prien schreibt über die
katholischen Basisgemeinden in Lateinamerika:
,,Der wichtigste Faktor innerkirchlicher Belebung ist die stark durch
Laieninitiative mitbedingte Vermehrung der Basisgemeinden als neuem
Strukturelement der Kirche, von denen es inzwischen mehr als 160 000 in
Lateinamerika geben soll. Sie sind an der Basis der Motor für den in
Medellín in Richtung auf die Befreiung des ganzen Menschen geforderten
gesellschaftlichen Wandel."
47
Kritisch wurde allerdings die fehlende Auseinandersetzung der Versammlung mit der
Pluralität der Kulturen gesehen:
,,Aus dem Ablauf der Konferenz von Medellín ist zu schließen, daß die
historische Verantwortung, die die Kirche aus ihren eigenen Fehlern der
Vergangenheit folgert, als Solidarität an der Seite der ökonomisch
Armgemachten, jedoch nicht an der Seite der ethnischen Minderheiten, der
in ihrer kulturellen und religiösen Alterität unterdrückten Indígenas definiert
wurde."
48
Dies zeigt, dass die katholische Kirche zwar durchaus versuchte weltoffen zu
handeln, allerdings noch nicht alle Faktoren der Ungerechtigkeiten ausreichend
erkannt und bearbeitet wurden. Gerade in den Jahren zwischen Medellín und Puebla
wurden die Regierungen vieler Länder Lateinamerikas von Militärdiktaturen
übernommen und stellten die Kirche vor soziopolitische Tatsachen, welche nur
schwer mit den christlichen Werten und dem neuen Kurs der Öffnung auf die Welt
45
Vgl. Prien 1, S. 78f.
46
Vgl. Langhorst, S. 188ff.
47
Prien 2, S. 85.
48
Büker, S. 129.

18
hin vereinbar waren. Daraus ergaben sich neue Handlungsnotwendigkeiten für die
Kirche.
49
2.2.3 Puebla 1979
Das Dokument von Puebla nimmt auf viele Aspekte verschiedenster Art Bezug ­
diese können jedoch nicht vollständig erörtert werden.
50
Drei spezielle Aspekte
sollen ­ nach Langhorst ­ im Fokus stehen: die Befreiung, die Sünde und die Option
für die Armen.
51
Die ganzheitliche Befreiung besitzt eine innere und äußere Komponente und muss
sich im Haben, im Leben und im Sein des Menschen durchsetzen. Der Mensch kann
sich so von den ,,Unterwerfungen durch Arbeit und Wissen"
52
, ,,von politischer und
wirtschaftlicher Abhängigkeit, von Rassismus und Diktatur"
53
und schließlich ,,von
der Sünde und (...) vom Tod"
54
befreien. Diese Form der Befreiung ist gegen jede
Form der Politisierung und Kapitalisierung gerichtet.
In einem zweiten Schritt wird der Umfang des Sündenbegriffs erweitert. So fördern
nicht nur einzelne Sünder die herrschenden Ungerechtigkeiten, sondern ganze
,,Strukturen der Sünde"
55
werden als Mit-Verursacher des Leids genannt. Sowohl der
liberale Kapitalismus als auch der Marxismus als verbreitete Wirtschaftssysteme
werden streng verurteilt.
56
Gefahr bei dieser Sünden-Darstellung ist, dass ,,die
personale Verantwortung für die Sünde nicht mehr erkennbar"
57
sein könnte und
dadurch eine ethisch-moralische Desensibilisierung ausgelöst würde. Denn für
Wirtschaftssysteme, die den marginalisierten Menschen schaden und die Natur
zerstören, können kaum bestimmte Personen als Urheber ausgemacht werden. Wenn
doch, ist es schwer möglich, diese zur Rechenschaft zu ziehen. Allein ein
verantwortungsbewusster Umgang mit technischen Entwicklungen und der Umwelt
49
Vgl. Büker, S. 133f.
50
Puebla wird als Weiterführung von Medellín verstanden und bearbeitet Themen wie die Öffnung
der Kirche und die Partizipation der Gläubigen an der Kirche. Vgl. u.a. Patiño Franco, S. 194: ,,El
documento de Puebla se debe articular con el de Medellín, y pretende encontrar, como líneas
liberadoras, la comunion y la participación en la vida de la Iglesia, en la evangelización que es tarea
de todos, en la denuncia de los antivalores, y en el empeño de profundizar en la búsqueda de
soluciones reales a la luz del Evangelio."
51
Vgl. Langhorst, S. 200ff.
52
Langhorst, S. 201.
53
Langhorst, S. 201.
54
Langhorst, S. 201.
55
Langhorst, S. 202.
56
Vgl. Langhorst, S. 203. Dies bringt den Vorteil, dass die Kirche aus dem Politkampf austritt und
nicht mehr für ein politisches System nutzbar gemacht werden kann. Allein das christliche Eintreten
für die Marginalisierten kann dadurch im Vordergrund stehen.
57
Langhorst, S. 203.

19
kann für eine Entschärfung der globalen Probleme sorgen. ,,Nur ein
Bewußtseinswandel könne menschliche Handlungen einleiten, die ungerechte
Strukturen und Mechanismen aufbrechen."
58
Schließlich wird in der Folge die Option für die Armen
59
behandelt. Diese ist
befreiungstheologisch schon seit Medellín installiert ­ sowohl theoretisch als auch
praktisch. Die vorrangige Option für die Armen bedeutet nicht eine bloße
ökonomische Unterstützung der Marginalisierten; eine konsequente Durchführung
erfordert einen Perspektivenwechsel, ein Umdenken, ein Zuhören und den Ärmsten
eine Stimme zu geben.
60
Wie sehr diese Option mit Lateinamerika verbunden ist,
beschreibt Gustavo Gutiérrez:
,,Das Verständnis des christlichen Lebens, das sich in der These und der
praktischen Umsetzung der ,vorrangigen Option für die Armen` bekundet,
ist der substantiellste Beitrag des kirchlichen Lebens und der theologischen
Reflexion Lateinamerikas zur Weltkirche."
61
2.2.4 Aparecida 2007
62
Die fünfte Generalversammlung des CELAM in Aparecida brachte ein umfang-
reiches Abschlussdokument hervor, welches hier nicht in vollständigem Umfang
bearbeitet werden kann. Stattdessen sollen einige Teilkapitel genannt und inhaltlich
erörtert werden. So kann die Bedeutung der Generalversammlung für die Thematik
der Arbeit offengelegt werden. Im Mittelpunkt der Auswahl der Kapitel stehen die
Aspekte der Gesellschaft, der Basisgemeinden und Laien. Aber auch die Ökumene
ist ein zentrales Thema.
63
2.2.4.1 ,,Die gesellschaftlich-kulturelle Situation"
64
Die sehr vielfältige Kultur Lateinamerikas wird als ,,einzigartige[r] Reichtum"
65
58
Langhorst, S. 204
59
Diese Option für die Armen wird von einigen Theologen und Gesellschaftswissenschaftlern auch
als Zeichen für eine hierarchische und bevormundende Handlung gesehen. Der Kirche wird
vorgeworfen, sie stelle sich über die Marginalisierten und erreicht dadurch keinen Zugang zu den
Armen und Entrechteten: ,,The Catholic church opts for the poor because it is not a church oft he poor.
Pentecostal churches do not opt for the poor because they are already a poor people's church. And that
is why poor people are choosing them." Mariz, S. 80.
60
Weiter nachzulesen bei Gustavo Gutiérrez, Nachfolge Jesu und Option für die Armen.
61
Gutiérrez, S. 27.
62
Die Überschriften der folgenden Teilkapitel wurden dem Abschlussdokument entweder wörtlich
oder leicht abgeändert entnommen; dies dient dem einfacheren Verbindungsaufbau und zum
leichteren Zurechtfinden innerhalb des Abschlussdokumentes beim weiterführenden Studium.
63
Für die Arbeit ist dies gerade für eine potentielle Zusammenarbeit und Koordination von
katholischen und protestantischen Hilfsprojekten in Lateinamerika interessant. Dieser Sachverhalt
wird im abschließenden Fazit der Arbeit angesprochen.
64
Aparecida, S. 46.

Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Jahr
2013
ISBN (eBook)
9783842849198
ISBN (Paperback)
9783842899193
Dateigröße
604 KB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Universität Münster – Institut für Missionswissenschaft und außereuropäische Theologien
Erscheinungsdatum
2014 (Mai)
Note
1,7
Zurück

Titel: Kirchliche Basisgemeinden und Pfingstgemeinden in Lateinamerika
book preview page numper 1
book preview page numper 2
book preview page numper 3
book preview page numper 4
book preview page numper 5
book preview page numper 6
book preview page numper 7
book preview page numper 8
book preview page numper 9
book preview page numper 10
book preview page numper 11
book preview page numper 12
book preview page numper 13
book preview page numper 14
book preview page numper 15
book preview page numper 16
book preview page numper 17
book preview page numper 18
book preview page numper 19
book preview page numper 20
book preview page numper 21
97 Seiten
Cookie-Einstellungen