Lade Inhalt...

Ökonomische Ansätze zur Erklärung des Niveaus und der Persistenz von Korruption

von Jorj Teresiev (Autor:in)
©2013 Bachelorarbeit 46 Seiten

Zusammenfassung

Einleitung:
Obwohl es überhaupt nicht neu ist, erregt das Phänomen der Korruption heutzutage eine weiter zunehmende Aufmerksamkeit, nicht nur in den Entwicklungsländern, sondern auch in den entwickelten Ländern, und deswegen ist Korruption weitgehend als eines der wichtigsten ökonomischen Probleme weltweit anerkannt. Sowohl der Zusammenbruch des kommunistischen Herrschaftssystems als auch das Ende des Kalten Krieges haben mehrere Implikationen, die der Grund für das zunehmende Bewusstsein hinsichtlich des Problems sind, induziert (Abbink, 2000). Aufgrund dieser Implikationen, die die Leistungsfähigkeit einer Ökonomie beeinflussen können, achtet die moderne Wirtschaftswissenschaft heutzutage immer noch und verstärkt auf die Ursachen, die Bekämpfung, als auch auf die Messung der Korruption. Diese Aufmerksamkeit auf dieses Phänomen ist auch der Grund für die steigende Anzahl von internationalen Organisationen, die die Korruption zu bekämpfen versuchen.
Die Aufmerksamkeit auf dieses Problem wirft eine Reihe von Fragen auf. Was ist Korruption und welche Formen hat sie? Was sind die negativen Folgen von Korruption und außer diesen, besteht überhaupt eine positive Seite dieses Phänomens? Warum ist die Korruption im Laufe der Zeit und seit Generationen der Menschen so persistent? Trotz der zahlreichen wirksamen Maßnahmen zur Korruptionsbekämpfung bleibt dieses Phänomen ein persis mit einer Krankheit, die trotz Medikamente immer weiter schwärt, verglichen werden. Warum ist das so, und warum kann die Korruption nicht vernichtet werden? Welche sind die Faktoren, die hinter der Persistenz dieses Phänomens stehen? Eine sehr wichtige Frage ist, warum das Niveau der Korruption so spürbar unterschiedlich in den verschiedenen Ländern ist, und eine andere Frage ist, wie eigentlich die Korruption gemessen werden kann?
Die Beantwortung dieser Fragen gliedert sich in fünf Kapitel, wobei das erste die Einleitung darstellt. Das zweite Kapitel bezieht sich auf die Einführung in die Korruption. Hier werfen wir einen kurzen Einblick in die Geschichte der Korruption. Wir werden die positive und die negative Seite von Korruption betrachten, und außerdem wie sie eigentlich gemessen werden kann. Im dritten Kapitel versuchen wir die Korruption zu definieren, indem wir die verschiedenen Formen dieses Phänomens darstellen werden.

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Teresiev, Jorj: Ökonomische Ansätze zur Erklärung des Niveaus und der Persistenz von
Korruption, Hamburg, Diplomica Verlag GmbH 2013
PDF-eBook-ISBN: 978-3-8428-3315-9
Herstellung: Diplomica Verlag GmbH, Hamburg, 2013
Zugl. Freie Universität Berlin, Berlin, Deutschland, Bachelorarbeit, April 2013
Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung
außerhalb der Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages
unzulässig und strafbar. Dies gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen,
Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Bearbeitung in elektronischen Systemen.
Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in
diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme,
dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei
zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften.
Die Informationen in diesem Werk wurden mit Sorgfalt erarbeitet. Dennoch können
Fehler nicht vollständig ausgeschlossen werden und die Diplomica Verlag GmbH, die
Autoren oder Übersetzer übernehmen keine juristische Verantwortung oder irgendeine
Haftung für evtl. verbliebene fehlerhafte Angaben und deren Folgen.
Alle Rechte vorbehalten
© Diplom.de, Imprint der Diplomica Verlag GmbH
Hermannstal 119k, 22119 Hamburg
http://www.diplom.de, Hamburg 2013
Printed in Germany

III
Nicht-technische Zusammenfassung
In meiner Bachelorarbeit habe ich mich mit dem Thema ,, die Korruption" beschäftigt. Die
Schwerpunkte meiner Arbeit sind: das Nivea und die Persistenz der Korruption. Die
wichtigsten Fragen, die ich zu beantworten versucht habe, sind: Was ist Korruption und
welche Formen hat sie? Was sind die negativen Folgen von Korruption und außer diesen,
besteht überhaupt eine positive Seite dieses Phänomens? Warum ist die Korruption im Laufe
der Zeit und seit Generationen der Menschen so persistent? Welche sind die Faktoren, die
hinter der Persistenz dieses Phänomens stehen? Eine sehr wichtige Frage ist, warum das
Niveau der Korruption so spürbar unterschiedlich in den verschiedenen Ländern ist, und eine
andere Frage ist, wie eigentlich die Korruption gemessen werden kann?
Die Beantwortung dieser Fragen gliedert sich in fünf Kapitel, wobei das erste die Einleitung
darstellt. Das zweite Kapitel bezieht sich auf die Einführung in die Korruption. Hier werfe ich
einen kurzen Einblick in die Geschichte der Korruption. Ich werde die positive und die
negative Seite von Korruption betrachten, und außerdem wie sie eigentlich gemessen werden
kann. Im dritten Kapitel versuche ich die Korruption zu definieren, indem ich die
verschiedenen Formen dieses Phänomens darstellen werde. Der ,,Principal-Agent Ansatz"
wird hier vorgestellt und danach versuche ich mit Hilfe des ,,Schelling-Diagramms" eine
Antwort auf die Frage, warum das Niveau der Korruption so verschieden sein kann, zu
geben. Das vierte Kapitel stellt die Modellierung der Korruption dar. Dafür nütze ich zwei
theoretische Modelle. Am Ende dieses Kapitels werde ich die beiden Modelle vergleichen
und ich werde auch feststellen, dass für zukünftige Arbeiten über Korruption eine Vertiefung
in die evolutionäre Spieltheorie hilfreich sein wird. In dem fünften Kapitel werde ich die
Schlussfolgerungen darstellen.

IV
Inhalt
Nicht-technische
Zusammenfassung
III
Inhaltsverzeichnis
IV
Abbildungsverzeichnis
V
1. Einleitung
1
2. Einführung
in
die
Korruption
2
2.1. Kurzer
Einblick
in
die
Geschichte
2
2.2. Die positive und die negative Seite von Korruption
3
2.3. Wie wird Korruption gemessen?
5
3. Definition
von
Korruption
6
3.1. Der Versuch einer Definition
6
3.2. Eine Kategorisierung der Korruption
7
3.3. Die Formen der Korruption
8
3.3.1. Zentralisierte und dezentralisierte Korruption
9
3.4. Der Principal-agent Ansatz
10
3.5. Verschiedene Niveaus von Korruption
11
3.5.1. Schelling Diagramm
12
4. Wie man die Korruption modelliert
14
4.1. Das Modell von Cadot ,,Corruption as a gamble"
14
4.1.1. Das Modell als Spiel
14
4.1.1.1.
Vollständige Information
15
4.1.1.2.
Unvollständige Information mit Erwartungen 16
4.1.1.2.1.
Verhalten der Kandidaten
16
4.1.1.2.2.
Verhalten der Beamten
16
4.1.1.3.
Unvollständige Information ohne Erwartungen
17
4.1.2. Auswirkungen der verschiedenen Parameter
18
4.1.3. Korruptionsgleichgewicht
19
4.2. Das Modell von Lui ,,A dynamic model of corruption deterrence" 22
4.2.1. Das Modell
22
4.2.2. Wahrscheinlichkeit für ein Audit und das Niveau der Korruption
24
4.2.3. Korruptionsgleichgewichte
25
4.2.4. Veränderung der Gleichgewichte
26
4.3. Vergleich der beiden Modelle
27
5. Schlussfolgerung
30
Abbildungen
32
Appendix
VI
Literaturverzeichnis
VII

V
Abbildungsverzeichnis
Abbildung A: Corruption Perceptions Index 2013
32
Abbildung 1: Formen der Korruption 1
32
Abbildung 2: Formen der Korruption 2
33
Abbildung 3: Die Beziehung zwischen Prinzipal, Agent und Klient
33
Abbildung 4: "Schelling Diagramm"
34
Abbildung 5: Die lineare Risikofunktion p(b)
34
Abbildung 6: Korruptionsgleichgewichte 1
35
Abbildung 7: Korruptionsgleichgewichte 2
35
Abbildung 8: Konvergenz der Korruptionsgleichgewichte 1
36
Abbildung 9: Konvergenz der Korruptionsgleichgewichte 2
36

1.Einleitung
Obwohl es überhaupt nicht neu ist, erregt das Phänomen der Korruption heutzutage eine
weiter zunehmende Aufmerksamkeit, nicht nur in den Entwicklungsländern, sondern auch in
den entwickelten Ländern, und deswegen ist Korruption weitgehend als eines der wichtigsten
ökonomischen
Probleme
weltweit
anerkannt.
Sowohl
der
Zusammenbruch
des
kommunistischen Herrschaftssystems als auch das Ende des Kalten Krieges haben mehrere
Implikationen, die der Grund für das zunehmende Bewusstsein hinsichtlich des Problems sind,
induziert (Abbink, 2000). Aufgrund dieser Implikationen, die die Leistungsfähigkeit einer
Ökonomie beeinflussen können, achtet die moderne Wirtschaftswissenschaft heutzutage
immer noch und verstärkt auf die Ursachen, die Bekämpfung, als auch auf die Messung der
Korruption. Diese Aufmerksamkeit auf dieses Phänomen ist auch der Grund für die steigende
Anzahl von internationalen Organisationen, die die Korruption zu bekämpfen versuchen.
Die Aufmerksamkeit auf dieses Problem wirft eine Reihe von Fragen auf. Was ist Korruption
und welche Formen hat sie? Was sind die negativen Folgen von Korruption und außer diesen,
besteht überhaupt eine positive Seite dieses Phänomens? Warum ist die Korruption im Laufe
der Zeit und seit Generationen der Menschen so persistent? Trotz der zahlreichen wirksamen
Maßnahmen zur Korruptionsbekämpfung bleibt dieses Phänomen ein persistentes Merkmal in
der menschlichen Geschichte. Es kann mit einer Krankheit, die trotz Medikamente immer
weiter schwärt, verglichen werden. Warum ist das so, und warum kann die Korruption nicht
vernichtet werden? Welche sind die Faktoren, die hinter der Persistenz dieses Phänomens
stehen?
Eine sehr wichtige Frage ist, warum das Niveau der Korruption so spürbar
unterschiedlich in den verschiedenen Ländern ist, und eine andere Frage ist, wie eigentlich die
Korruption gemessen werden kann?
Die Beantwortung dieser Fragen gliedert sich in fünf Kapitel, wobei das erste die Einleitung
darstellt. Das zweite Kapitel bezieht sich auf die Einführung in die Korruption. Hier werfen
wir einen kurzen Einblick in die Geschichte der Korruption. Wir werden die positive und die
negative Seite von Korruption betrachten, und
außerdem wie sie eigentlich gemessen
werden kann. Im dritten Kapitel versuchen wir die Korruption zu definieren, indem wir die
verschiedenen Formen dieses Phänomens darstellen werden. Der ,,Principal-Agent Ansatz"
wird hier vorgestellt und danach versuchen wir mit Hilfe des ,,Schelling-Diagramms" eine
Antwort auf die Frage, warum das Niveau der Korruption so verschieden sein kann, zu geben.
Das vierte Kapitel stellt die Modellierung der Korruption dar. Dafür nützen wir zwei

theoretische Modelle. Am Ende dieses Kapitels werden wir die beiden Modelle vergleichen
und wir werden auch feststellen, dass für zukünftige Arbeiten über Korruption eine Vertiefung
in die evolutionäre Spieltheorie hilfreich sein wird. In dem fünften Kapitel werden wir die
Schlussfolgerungen darstellen.
2.Einführung in die Korruption
2.1. Kurzer Einblick in die Geschichte
Korruption ist ein uraltes Phänomen. Es ist ein persistentes Merkmal der menschlichen
Gesellschaften im Laufe der Zeit, in allen Phasen der Entwicklung und unter allen Arten
von politisch-ökonomischen Regimen. Hinweise auf Formen von Korruption stammen aus
Tausenden von Jahren. In einer Abhandlung über die öffentliche Verwaltung aus dem vierten
Jahrhundert vor Christus in Indien, schreibt Kautiliya
1
in seinem Arthashastra
2
:
,,Just as it is not possible not to taste honey or poison placed on the surface of the tongue , even so it is not
possible for one dealing with money of the king not to taste the money in however small a quantity.Just as fish
moving inside water cannot be know when drinking water , even so officers appointed for carrying out works
cannot be known when appropriating money."(R. P. Kangle 1972, S. 91)
Kautiliya zieht ernsthaft das Problem der Korruption in Erwägung. Er stellt folgendes fest:
,,the ways of embezzlement are forty"
3
, und listet diese Arten von Unterschlagungen in einer
Passage mit erstaunlicher Präzision auf.
Aber ist das Phänomen Korruption nur Teil der historischen Geschichte oder findet dieses
Thema auch Interesse in der modernen Wirtschaft? Es gibt kaum ein Land, das in der
Vergangenheit von Skandalen verschont geblieben ist, weil sich Korruption in fast jeder Art
von Interaktionen zwischen dem privaten und dem öffentlichen Sektor gezeigt hat.
Als in Italien im Jahr 1991 eine Korruptionsuntersuchung im Zusammenhang mit dem Bau der
Mailänder Untergrundbahn durchgeführt wurde, hat sich herausgestellt, dass die Baukosten
von $227 Millionen pro Kilometer eigentlich nur $97 Millionen pro Kilometer hätten betragen
D
D
Z
'
^
^
h
Z W
^

brauchen. Der Grund für die extrem höheren Kosten waren die korrupten Beamten, die gegen
Bestechungsgelder die Kosten in den Verträgen mit den Baufirmen verteuert haben.
In Gambia, wo die Steuereinnehmer im Gegenzug für eine niedrigere Steuerpflicht bestochen
werden, haben die entgangenen Steuereinnahmen des Landes, Anfang der neunziger Jahre,
8 ­ 9 % vom BIP betragen. Das war etwa acht Mal so viel wie die Ausgaben des Landes für
Gesundheit.
4
Diese Beispiele genauso wie der Verkauf der Parlamentssitze in ,,rotten boroughs"
5
in England
vor dem Reformgesetz von 1832 , oder auch die ,,politic machine"
6
in Migrationsstädten in
den Vereinigten Staaten von Amerika an der Wende zum 19. Jahrhundert , oder der ,,Kölner
Müllskandal" in Deutschland am Ende des 20. Jahrhunderts und der Korruptionsverdacht
beim Bau des neuen Berliner Flughafens ­ und beim Atomkraftwerksausbau, jeweils in
Deutschland und in Bulgarien
7
, sind zahlreiche Beispiele dafür, dass das Problem der
Korruption immer noch persistent ist und auch angemessene Aufmerksamkeit verlangt.
2.2. Die positive und die negative Seite von Korruption
Korruption
hat eine Reihe von positiven
und negativen Folgen, die Einfluss auf die
wirtschaftliche Leistungsfähigkeit eines Landes haben. Das Phänomen Korruption, das meist
mit seinen negativen Implikationen mit der Wirtschaft verbunden ist , beeinflusst die Muster
der Ressourcenallokation sowie die Verteilung von Einkommen innerhalb einer Gesellschaft
(Jain, 2001, S. 91). Mehrere empirische Wirtschaftsforschungen haben wichtige quantitative
Ergebnisse über die Auswirkung von Korruption auf die ökonomischen Variablen dargestellt.
Die Ergebnisse informieren über den negativen Effekt auf die Wachstumsrate der Länder, die
untersucht wurden. Die wichtigsten negativen Folgen sind die folgenden: Korruption reduziert
das Wachstum und die Investitionen
8
, reduziert die Ausgaben für Bildung und für das
Gesundheitswesen
9
, erhöht die Armut und die Einkommensungleichheit
10
, verringert die
Produktivität der öffentlichen Investitionen und behindert die Entwicklung der Infrastruktur
Z
t
t
K
'
^
^
h
Z
s D
s D
s '

eines Landes
11
, reduziert die ausländischen Direktinvestitionen
12
(weil Korruption wie eine
Art von Steuer wirkt) , und das eigentliche Steueraufkommen wird verringert
13
.
Die oben genannten empirisch basierten Folgen der Korruption zeigen uns, dass dieses
Phänomen uneingeschränkt schlecht ist. Aber, damit wir die Folgen von Korruption besser im
Blick haben, müssen wir nicht nur die negativen Folgen, sondern unbedingt auch die
wichtigsten positiven Seiten betrachten.
In der Literatur sind die Ansichten über die
Korruption divergent und einige Ökonomen finden erlösenden Wert darin
14
. Der Hauptvorteil
scheint zu sein, dass die Korruption bei den bürokratischen Rigiditäten helfen kann, und somit,
wenn
es
Wettbewerb
zwischen
den
Bestechern
gibt,
positiv
die
effektive
Ressourcenallokation, beeinflussen kann (Bardhan, 1997, S. 1322). Arvin Jain (2001, S. 92)
bezeichnet das als ,,grease-the-wheels-of-bureaucracy". Dieses Effizienzargument wird aber
durch Forschungen nicht bestätigt, indem sich in Ländern mit hoher Bürokratie keine Vorteile
durch Korruption ergeben
15
, und die behauptete ,,Effizienz" wird als ,,sand-in-the-machine"
16
bezeichnet.
Ein anderes Effizienzargument zugunsten der Korruption ist, sie als ,,speed money" zu
betrachten. Diese Art von Bestechung kann bei den langsamen Übertragungen von Daten
zwischen den Verwaltungsstellen helfen und die Wartezeit für öffentliche Dienstleistungen
reduzieren
17
. Gunnar Myrdal ( 1968 ) lehnt aber dieses pro Korruptionsargument ab, mit der
Begründung, dass korrupte Beamte mit Absicht den administrativen Prozess verlangsamen
können, um von mehr Bestechungsgeldern zu profitieren.(Bardhan,1997,S.1323)
Der letzte wichtige Vorteil von Korruption ist, dass Bestechungen die häufig niedrigen
Gehälter kompensieren können. Da die Steuerlast sich auf das eigentlich niedrige Einkommen
bezieht,
trägt
das
durch
Korruption
höhere
Einkommen
zu
einem
positiven
Wirtschaftswachstum bei
18
. Das Problem an diesem ,,Vorteil" von Korruption ist aber die
s d
s t
s d
h
t
s
d
s
d
^
d ^
d
/
Z
^
Z
Z
s d

Frage, ob eine niedrigere Steuerlast oder ein niedrigeres Korruptionsniveau sich besser auf das
Wachstum eines Landes auswirkt.
Die oben erwähnten Argumente für einen Effizienzeffekt der Korruption finden meist keine
empirische Bestätigung (ganz im Gegenteil) und sind
nur auf theoretischem Niveau
plausibel. Sowohl die niedrige Begründung in der Literatur und die allgemeinen nebenseitigen
Probleme dieser Effizienzargumente als auch die in mehreren Untersuchungen empirisch
bestätigten Nachteile von Korruption weisen uns daraufhin , dass dieses Phänomen als
etwas Negatives und zwar als ein großes Problem betrachtet werden soll.
2.3. Wie wird Korruption gemessen?
Die Messung und Quantifizierung von Korruption ist wegen ihrer verschiedenen Formen eine
schwierige Aufgabe. ,,Falls Korruption gemessen werden könnte, könnte sie wahrscheinlich
beseitigt werden" (Tanzi, 1998, S.20). Trotz dieser Schwierigkeit ist ein Standard bei der
Messung zum Vergleichen der Korruption in den verschiedenen Ländern erforderlich.
Wenn z.B Bestechung pro Einheit
19
als Maß der Korruption steht, dann steigt bei einer
Erhöhung dieses Maßes das Niveau der Korruption. Wenn hingegen die Gesamteinnahmen
aus Bestechungsgeldern als ein solches Maß gelten, dann steigt bei einer Erhöhung dieses
Maßes das Niveau der Korruption unabhängig von der Größe der Bestechung pro Einheit. In
einer Wirtschaft mit zentralisierter Korruption sind die Gesamteinnahmen aus Bestechungen
größer als diese pro Einheit. Das Umgekehrte gilt für eine Wirtschaft mit dezentralisierter
Korruption (vgl. Schleifer und Vishny, 1993).
Die Verwendung von den Gesamteinnahmen aus Bestechungsgeldern als Maß für Korruption
hat auch ihre Schwäche. Bardhan (2006, S.342) macht deutlich, dass bei einem Vergleich
zwischen einem afrikanischen Land mit einem sehr großen Niveau von Korruption und einem
ostasiatischen Land, das auch korrupt ist, die Gesamteinnahmen aus Bestechungsgeldern in
dem ostasiatischen Land größer als in dem afrikanischen Land sein können. Der Grund dafür
ist, dass die Konjunktur in dem afrikanischen Land wegen der extremen Korruption abgewürgt
ist, so dass die Gesamteinnahmen in diesem Land kleiner als in dem ostasiatischen Land sind.
W

Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Jahr
2013
ISBN (eBook)
9783842833159
Dateigröße
733 KB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Freie Universität Berlin – Volkswirtschaft
Erscheinungsdatum
2014 (April)
Note
1,3

Autor

  • Jorj Teresiev (Autor:in)

Zurück

Titel: Ökonomische Ansätze zur Erklärung des Niveaus und der Persistenz von Korruption
book preview page numper 1
book preview page numper 2
book preview page numper 3
book preview page numper 4
book preview page numper 5
book preview page numper 6
book preview page numper 7
book preview page numper 8
book preview page numper 9
book preview page numper 10
46 Seiten
Cookie-Einstellungen