Lade Inhalt...

Physik neuartiger Wärmespeicher: Flaktürme als saisonale Wärmespeicher

©2013 Diplomarbeit 118 Seiten

Zusammenfassung

Einleitung:
1.1. Kurzfassung/Abstract:
Effiziente Wärmespeicherung - besonders langzeitige - stellt die Schlüsseltechnologie für eine zukünftige vollsolare Wärmeversorgung dar. Bis heute gibt es keine kompakte saisonale Lösung mit hoher Energiedichte. Bestehende Techniken sind meist mit hohem Aufwand und geringem Wirkungsgrad verbunden. Wo besteht also Innovationsbedarf? Können wir in Zukunft mit mehr ‘erneuerbarer Wärme‘ rechnen?
Die vorliegende Arbeit gibt einen Gesamtüberblick der derzeitig am Markt etablierten Möglichkeiten zur langfristigen Wärmespeicherung und evaluiert diese nach physikalischen Parametern. Hervorgehoben wird besonders jener Bereich, der erhöhten Bedarf an Wärmespeichern aufweist: Die Raumwärme für Haushalte. Für diesen Sektor werden innovative Lösungsansätze aus der Physik untersucht, sowie eigene Berechnungen angestellt. In diesem Zusammenhang wird ein Modell der Wiener Flaktürme als saisonale Wärmespeicher, gekoppelt mit solarthermischen Anlagen und der Fern-wärme, vorgestellt.
Die Methodik der Arbeit umfasst Literaturrecherche und -analyse, aber auch eigene Berechnungen und Ergebnissynthese. In Zukunft sinkt die Nachfrage nach Raumwärme durch fortschreitende Gebäudesanierung, gleichzeitig steigt aber der Strombedarf. Das hat zur Folge, dass vermehrt Abwärme in Kraftwerken frei wird, welche sich dann nicht mehr verkaufen lässt. Moderne thermische Speichersysteme auf Basis von Solarthermie könnten beispielsweise neue Möglichkeiten zur Kraft-Wärme-Kopplung Einsatzoptimierung schaffen.
Saisonale Heißwasserspeicher sind bereits erfolgreich durch Pilotanlagen mit solaren Deckungsanteilen von bis zu rund 65% demonstriert worden, in der Entwicklung stecken noch die Alternativen mit höheren Energiedichten, die nicht auf Basis von Wasser als Medium arbeiten. Besonders Latentwärmespeicher stellen den nächsten Fortschritt bei Saisonspeichern in Aussicht, diese sind bereits Thema zahlreicher Untersuchungen und Publikationen. So auch thermochemische Systeme, welche jedoch noch an zu hohen Investitionskosten und geringem Wirkungsgrad scheitern.

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Leitner, Sebastian: Physik neuartiger Wärmespeicher: Flaktürme als saisonale
Wärmespeicher, Hamburg, Diplomica Verlag GmbH 2013
PDF-eBook-ISBN: 978-3-8428-3930-4
Herstellung: Diplomica Verlag GmbH, Hamburg, 2013
Zugl. Universität Wien, Wien, Österreich, Diplomarbeit, Februar 2013
Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung
außerhalb der Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages
unzulässig und strafbar. Dies gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen,
Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Bearbeitung in elektronischen Systemen.
Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in
diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme,
dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei
zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften.
Die Informationen in diesem Werk wurden mit Sorgfalt erarbeitet. Dennoch können
Fehler nicht vollständig ausgeschlossen werden und die Diplomica Verlag GmbH, die
Autoren oder Übersetzer übernehmen keine juristische Verantwortung oder irgendeine
Haftung für evtl. verbliebene fehlerhafte Angaben und deren Folgen.
Alle Rechte vorbehalten
© Diplom.de, Imprint der Diplomica Verlag GmbH
Hermannstal 119k, 22119 Hamburg
http://www.diplom.de, Hamburg 2013
Printed in Germany

Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
1
1.1. Kurzfassung/Abstract
1
1.2. Motivation und Aufbau der Arbeit
3
2. Physikalische Grundlagen
5
2.1. Größen und Begrifflichkeiten
5
Exergie und Energieumsatz
6
Solarthermie
7
Kraft-Wärme-Kopplung
8
Wärmepumpen und -überträger
9
2.2. Thermodynamik und thermodynamische Systeme
14
Wärmeleitfähigkeit
21
Konvektion
21
Wärmeisolation
22
3. Physikalische Mechanismen zur Wärmespeicherung
23
3.1. Wasser als Medium - Eine Übersicht
23
3.2. Theoretische Grundlagen und Modelle
31
3.2.1. Allgemeine Energieverluste und Effizienz
35
3.2.2. Speicherung sensibler Wärme in gesättigten Fluiden
38
3.2.3. Speicherung über Latentwärme
45
3.2.4. Andere thermische Speichermethoden
50
4. Etablierte Systeme und Pilotanlagen
52
4.1. Sensible Wärmespeicher
52
4.1.1. Pilotprojekte zu sensiblen Saisonspeichern
65
4.2. Latentwärmespeicher
71
4.2.1 Etablierte Anwendungen zu PCMs
77
4.3. Thermochemische Speicher
78
5. Abdeckung des Energiebedarfs
82
5.1. Der Energiebedarf Europas und Österreichs bis 2050
82
5.2. Abdeckung des Bedarfs durch etablierte Wärmespeicher
86
Wirtschaftlicher Fokus auf Österreich/Wien
86
Übersicht qualitativer Parameter saisonaler Speichermethoden
87
Fallbeispiel Wien, Potential für Solarthermie
90
5.3. Modell Wien: Flaktürme als saisonale Speicher
92
6. Schlussfolgerungen
108
7. Literaturverzeichnis
111

1. Einleitung
1.1. Kurzfassung/Abstract
Effiziente Wärmespeicherung - besonders langzeitige - stellt die Schlüsseltechnologie
für eine zukünftige vollsolare Wärmeversorgung dar. Bis heute gibt es keine kompakte
saisonale Lösung mit hoher Energiedichte. Bestehende Techniken sind meist mit ho-
hem Aufwand und geringem Wirkungsgrad verbunden. Wo besteht also Innovations-
bedarf ? Können wir in Zukunft mit mehr "erneuerbarer Wärme" rechnen?
Die vorliegende Arbeit gibt einen Gesamtüberblick der derzeitig am Markt etablierten
Möglichkeiten zur langfristigen Wärmespeicherung und evaluiert diese nach physi-
kalischen Parametern. Hervorgehoben wird besonders jener Bereich, der erhöhten Be-
darf an Wärmespeichern aufweist: Die Raumwärme für Haushalte. Für diesen Sektor
werden innovative Lösungsansätze aus der Physik untersucht, sowie eigene Berechnun-
gen angestellt. In diesem Zusammenhang wird ein Modell der Wiener Flaktürme als
saisonale Wärmespeicher, gekoppelt mit solarthermischen Anlagen und der Fern-
wärme, vorgestellt.
Die Methodik der Arbeit umfasst Literaturrecherche und -analyse, aber auch eigene
Berechnungen und Ergebnissynthese. In Zukunft sinkt die Nachfrage nach Raum-
wärme durch fortschreitende Gebäudesanierung, gleichzeitig steigt aber der Strombe-
darf. Das hat zur Folge, dass vermehrt Abwärme in Kraftwerken frei wird, welche sich
dann nicht mehr verkaufen lässt. Moderne thermische Speichersysteme auf Basis von
Solarthermie könnten beispielsweise neue Möglichkeiten zur Kraft-Wärme-Kopplung
Einsatzoptimierung schaffen.
Saisonale Heißwasserspeicher sind bereits erfolgreich durch Pilotanlagen mit solaren
Deckungsanteilen von bis zu rund 65% demonstriert worden, in der Entwicklung
stecken noch die Alternativen mit höheren Energiedichten, die nicht auf Basis von
Wasser als Medium arbeiten. Besonders Latentwärmespeicher stellen den nächsten
Fortschritt bei Saisonspeichern in Aussicht, diese sind bereits Thema zahlreicher Un-
tersuchungen und Publikationen. So auch thermochemische Systeme, welche jedoch
noch an zu hohen Investitionskosten und geringem Wirkungsgrad scheitern.
Neuartige Wärmespeicher Diplomarbeit Sebastian Leitner
1

¨ English
Storing heat efficiently, especially when it comes to long term storage, is the key to a
fully solar-driven heat supply in the future. Until today there exists no compact sea-
sonal solution with high energy density and established techniques are mostly rather
complex but not very efficient. Is there any potential for innovation? Will there be
more "renewable heat" in the future?
This thesis sketches an overview of most available possibilities on the market for short
and long-term heat storage. Moreover, it evaluates them in physical terms. Further-
more, it highlights a section of elevated demand for storage solutions: Household
space heating. For this section innovative methods (from a physical point of view) are
investigated and also own calculations are presented. Concerning this matter the thesis
suggests a model for the use of the Flak towers in Vienna as thermal energy storage
systems, in which two of the towers would be connected to solar thermal collector
fields and/or district heat.
The methodology used combines literature search and analysis with own calculations
and interpretations. In the future the demand for household space heating will de-
crease due to advancing building renovations. The demand for electricity however will
increase and that will lead to more waste heat in caloric power plants. It will not be
possible to sell this additional thermal energy. State of the art thermal energy storage
systems that operate on solar heat for example could replace caloric power plants dur-
ing the summer time.
Seasonal, long-term heat storage is one of the important applications in question. With
its help the solar fraction of solar-thermal applications can be optimized to about 60%
at the moment. This is not pure theory but reality now and done in several pilot facili-
ties all over the globe. Alternatives to seasonal heat storage that do not work with pure
water as a medium, are still topics of science and under development. Especially sys-
tems operating on latent heat could replace hot water storage soon. For that many
suitable types of storage media exist which are being investigated by current studies.
Also thermo chemical storage is very promising, but at the moment such systems are
still too expensive and their efficiency is far too low.
Neuartige Wärmespeicher Diplomarbeit Sebastian Leitner
2

1.2. Motivation und Aufbau der Arbeit
Neue Energieformen beschäftigen die Menschheit zunehmend, früher oder später
muss der Umstieg auf flächendeckende und autarke, erneuerbare Energieversorgung
geschafft werden. Fossile Ressourcen schwinden, aber die Sonne bleibt der größte En-
ergielieferant der Erde, ihr Potenzial ist noch nicht einmal im Ansatz ausgeschöpft.
Der Solarthermie, also dem Gewinn von nutzbarer Wärmeenergie durch Sonnenein-
strahlung und deren (langfristige) Speicherung, wird zukünftig eine wichtige Rolle im
Wärmebereich beigemessen. Grafik [1.1] illustriert die modellierte Ablöse der fossilen
durch erneuerbare Energien.
Im Folgenden wird eine grobe Gliederung der Arbeit gegeben:
· Zunächst werden physikalische Grundlagen der Thermodynamik und Material-
physik aufgearbeitet. Der Überblick behandelt all jenes Basiswissen, das für das
Speichern thermischer Energie notwendig ist.
· Dann wird auf die Methoden zur Wärmespeicherung näher eingegangen. Sowohl
Modelle und Optimierungsmöglichkeiten als auch Konzepte werden vorgestellt
und nach physikalischen Grundlagen untersucht.
· Es folgt ein Überblick über bereits am Markt befindliche und in Pilotanlagen ein-
gesetzte Systeme und deren Erfahrungswerte. Hierbei wird verstärkt auf die lang-
zeitige, saisonale Speicherung eingegangen.
· Schlussendlich illustriert diese Arbeit den Energiebedarf Europas, seine Entwick-
lung und untersucht die Abdeckung durch innovative Methoden.
· Für Wien wird ein Modell der Wiener Flaktürme als solarthermische Anlage mit
saisonalem Heißwasserspeicher gezeigt, welches im Zuge der Arbeit entstanden
ist und sich auf Werte und Erfahrungen einiger Pilotanlagen stützt.
¨ Hinweis: Es werden die in der Energiewirtschaft gebräuchlichen Angaben für
Energie in "kWh" hervorgehoben (statt der physikalisch üblichen Einheit "J").
¨ Hinweis: Wenn nicht weiters angegeben, beziehen sich Zahlenangaben "(x)" in den
Quellen auf das Literaturverzeichnis am Ende. Einmalige Zahlenwertquellen o.ä. wer-
den nur per Fußnoten angeführt.
¨ Hinweis: Ist keine explizite Grafikquelle angegeben, handelt es sich um eine selbst
erstellte Abbildung oder Visualisierung, u.U. nach dokumentierten Datensätzen.
Neuartige Wärmespeicher Diplomarbeit Sebastian Leitner
3

Grafik 1.1: Wenn fossile Energieträger auf der ganzen Welt zu Ende gehen, tritt die Ablöse durch er-
neuerbare Energien ein. In diesem globalen Modell wird deutlich, dass der Übergang mit einem Rück-
gang an Energieangebot verbunden ist, die Umsattelung also notwendiges Energiesparen bewirkt. Erst
wenn ausreichend Kapazitäten zur Verfügung stehen, erholt und vergrößert sich das Angebot in diesem
Modell. Fossile Ressourcen sind begrenzt. Durch verspätetes Setzen auf erneuerbare Energien der In-
dustrieländer scheint der Übergang problematisch zu werden (rote Markierung). Neue Energiequellen
wie Geothermie oder Solarthermie werden erst allmählich erschlossen, in letzterer steckt aber auch das
meiste Potential. Kernfusion ist in dieser Abschätzung nicht berücksichtigt, denn die Marktreife ist
schlecht abschätzbar. Fraglich bleibt, ob erneuerbare Energieformen allein wirklich die Nachfrage be-
friedigen können (und sogar das Angebot steigern) oder Energiesparen für die Zukunft unumgänglich
ist. "Mtoe" steht für "Million Tonne of Oil Equivalent" mit 1Mtoe 42GJ.
Grafik: Alternative World Energy Outlook, Ludwig Bölkow Systemtechnik 2007
Neuartige Wärmespeicher Diplomarbeit Sebastian Leitner
4

2. Physikalische Grundlagen
2.1. Größen und Begrifflichkeiten
1
Zunächst zu den physikalischen Fundamenten der Thermodynamik, den Hauptsätzen.
In weiterer Folge beziehen sich viele Begriffe, Relationen und Aussagen auf sie.
· Nullter Hauptsatz der Thermodynamik
Die Existenz der Temperatur als physikalische, skalare Messgröße wird postuliert
(historisch aber erst nach erstem und zweitem Hauptsatz, daher vorangestellt):
Jedes makroskopische System besitzt eine Temperatur "T", die einem homoge-
nen Gleichgewichtswert zustrebt (intensive Größe, mengenunabhängig). A, B, C
seien thermody-namische Systeme, dann folgt aus T
A
> T
B
und T
B
> T
C
stets T
A
> T
C
. Bei Kontakt geht das so entstehende Gesamtsystem wieder in einen
Gleichgewichtszu-stand über: T
A
= T
B
und T
B
= T
C
T
A
= T
C
· Erster Hauptsatz der Thermodynamik
Die Temperatur eines Systems lässt sich ohne Ausübung von Arbeit an demsel-
bigen erhöhen - Wärme ist also eine Energieform, die von einem System abgege-
ben oder aufgenommen wird. Der gesamte Energieinhalt eines Systems wird
dann als innere Energie "U" bezeichnet. Bei isolierten Systemen, bei denen Wech-
selwirkung und Austausch mit der Umwelt unmöglich ist, ist dU = 0. Auf
geschlossene
Systeme, bei denen Wechselwirkung stattfindet (aber kein Materieaus-
tausch), wird ab Seite 15 eingegangen, dort gilt: dU = Q + W
· Zweiter Hauptsatz der Thermodynamik
Es kann keine Zustandsänderung (periodisch ablaufender Kreisprozess) geben, die
einem Reservoir ausschließlich Wärme entzieht und sie vollständig in Arbeit
umwandelt oder die als einziges Ergebnis den Wärmetransfer von einem "käl-
teren" Körper auf einen mit höherer Temperatur ("wärmeren") hat. In diesem
Zusammenhang wird die adiabatische Zustandsänderung formuliert: Bei einem
solchen Prozess bleibt die Zustandsfunktion Entropie "S" konstant (siehe Seite 17),
er läuft ohne Austausch von Wärme mit der Umgebung ab.
· Dritter Hauptsatz der Thermodynamik
Besagt, dass der absolute Nullpunkt der Temperatur nicht erreicht und ein Sys-
tem nicht bis auf diesen Punkt abgekühlt werden kann.
Neuartige Wärmespeicher Diplomarbeit Sebastian Leitner
5
1
Quellen: Weast (1), Desertec Foundation (2), Schreier et al. (3), Schnell (4), Nolting (16)

Exergie und Energieumsatz
Energie ist die Fähigkeit eines Systems, Arbeit zu verrichten. Man unterscheidet
zwischen für Arbeit nutzbare Energie (Exergie) und für Arbeit nicht nutzbare Energie
(Anergie), dabei gilt die folgende Energiebilanz:
Exergie + Anergie = Energie
Die Bewegungsenergie der Atome und Moleküle bezeichnet man als thermische Energie:
Die Teilchen schwingen oder bewegen sich frei und ungeordnet als gasförmige
Bestandteile (je nach Temperatur mehr oder weniger stark).
Energie ist zwar ein Skalar, besitzt also keine Ausrichtungsinformation, man unter-
scheidet aber zwischen gerichteten und ungerichteten ("diffusen") Energieströmen
(beispielsweise bei Wärmefluss von einem Körper auf den anderen). Die Kenngröße
für einen Energiestrom wird Leistung genannt - allgemein Energie pro Zeit, also:
[W]=[J/s]. Weiters gilt:
Nutzleistung + Verlustleistung = Leistungsaufnahme.
Energie lässt sich umwandeln, der zweite Hauptsatz der Thermodynamik setzt dafür aber
Grenzen. Thermische Energie ist nur eingeschränkt in andere Energieformen umwan-
delbar und zwischen Systemen übertragbar. Wenn zwei Körper mit unterschiedlicher
Temperatur zur Verfügung stehen, tritt stets ein vom wärmeren zum kälteren Bereich
gerichteter Energiestrom auf, von dem ein gewisser Prozentsatz in Nutzarbeit umge-
wandelt werden kann. Wie groß dieser Anteil (in %) höchstens (praktische Verluste
vernachlässigt) ist, kann durch den (Carnot-)Wirkungsgrad "" angegeben werden:
Wobei T
1
, T
2
(mit T
1
> T
2
) die absoluten Temperaturen in [°K] der beteiligten Systeme
sind und diese Temperaturspreizung allein für die Größe von "" ausschlaggebend ist. In
der Praxis sind systemabhängig Anteile von 45% (Kohlekraftwerk) bis 85% (Kraft-
Wärme-Kopplung
, siehe Seite 7) realistisch. Wärme bei einer Temperatur T
0
hat einen
Exergieanteil entsprechend dem Carnot-Wirkungsgrad (T
u
... Umgebungstemperatur):
Je länger eine bestimmte Leistung also auftritt oder andauert, umso mehr Energie
("Nutzenergie") steht zur Verfügung. Ein Strom- bzw. Energieanbieter verrechnet
daher nach "kWh". Diese Einheit ist in der Energiewirtschaft relevant und parallel zu
Joule zu verstehen. Dies nennt sich Energieumsatz.
=
(T
1
- T
2
)
T
1
· 100%
th
= (1 -
T
U
T
0
) · 100%
Neuartige Wärmespeicher Diplomarbeit Sebastian Leitner
6

Die Umrechnung zwischen "J" und "kWh" ist simpel:
1J = 1Ws
3,610
6
J = 1kWh
Solarthermie
Solarthermie beschreibt die Umwandlung von Sonnenenergie in nutzbare thermische
Energie, also Wärmegewinnung aus der Sonneneinstrahlung (vergleiche Grafik [2.1]).
Sie ist parallel zur Photovoltaik zu verstehen, aber ihr Wirkungsgrad (verstanden als
Verhältnis genutzter zu eingestrahlter Energie) ist mit 60-75% jährlich rund drei mal so
hoch wie jener der Photovoltaik. Die Amortisationszeit ist noch dazu geringer. Solar-
thermische Anlagen können u.a. durch Kombination mit Wärmepumpen (siehe Seite 9)
verbessert werden, der jährliche Wärmeertrag steigt. Dabei wird beispielsweise der
Erdboden, aus dem die Wärmepumpe thermische Energie gewinnt, durch die Kollek-
toren und Überschusswärme erwärmt. Der Wirkungsgrad eines solarthermischen Kol-
lektors wird vorallem durch die Temperaturdifferenz von Umgebung zu Absorber
bestimmt, daher steigert die Abgabe von Überschusswärme den Wirkungsgrad.
Auf Grund von Reflexion/Absorption an Wolken und Aerosolen wird die tatsächliche
Einstrahlungsflussdichte der Sonne stark reduziert. Sie variiert je nach Breitegrad und
Einstrahlungswinkel und die Strahlung muss längere Wege durch die Atmosphäre
zurücklegen. Somit ergeben sich (auch wegen des veränderlichen Sonnenstands) unter-
schiedliche Flussdichten an unterschiedlichen Orten. In Deutschland können im
Jahresmittel rund 100W/m
2
genutzt werden, wobei sich die maximal erzeugte Energie
pro Jahr in der Praxis auf etwa 1071 kWh/m
2
(laut TREC, Desertec Foundation) beläuft.
Es lassen sich mehrere Typen von solarthermischen Anlagen unterscheiden:
· Flachkollektoren: Arbeiten bei einer durchschnittlichen Temperatur von 80°C.
Einfallende Strahlung erwärmt eine Ebene, die von fluidführenden Rohren
durchzogen ist. Meist werden aber nicht reines Wasser (nur wenn der Wärme-
speicher direkt mit diesem Wasser beladen wird), sondern Wasser-Propylenglykol-
Gemische als Wärmeträgermedium verwendet (indirekte Speicherung über Wär-
metauscher). Der Zusatz von Propylenglykol dient als Frostschutz und hebt die
Siedetemperatur je nach Druck auf bis zu 150°C und mehr. Wärmeverluste sind
gering und jährliche nutzbare Wärmeenergie liegt bei ca. 400 kWh/m² (nach
Schreier et al.)
. Auch Vakuum kann als (sehr effektive) Dämmung dienen.
· Parabolrinnenkollektoren: Nutzen die Fokussierung der Einstrahlung durch
Parabolspiegel auf eine zentral verlaufende Wärmeleitung. Zu beachten ist hier
die deutlich höhere Arbeitstemperatur zwischen 200°C und 500°C, daher müssen
Neuartige Wärmespeicher Diplomarbeit Sebastian Leitner
7

als Wärmeträgermedium diverse Öle eingesetzt werden. Der Wirkungsgrad ist
hoch und die Verluste gering, Wärme steht durch die Fokussierung schnell bereit,
aber die Spiegel müssen zur optimalen Leistung dem Sonnenstand nachgedreht
werden. Das geschieht durch Drehung um die eigene, vertikale Achse.
· Solartürme: Viele einzelne Flachspiegel werden der Sonne nachgeführt, um so
Licht an der Turmspitze auf den Absorber zu konzentrieren. Dadurch können
sehr hohe Temperaturen von mehr als 1000°C erzeugt werden, die zu mehreren
Zwecken einsetzbar sind (Energiegewinnung durch Verdampfung oder Wärme-
speicherung). Die theoretische Grenze stellt nur die Strahlungstemperatur der
Sonne dar. Als Wärmeträgermedien kommen Luft, Öle oder flüssiges Natrium
(sehr reaktiv) in Frage. Der jährliche Wirkungsgrad ist gering.
Kraft-Wärme-Kopplung
Die Kraft-Wärme-Kopplung ("KWK") beschreibt die Gewinnung von mechanischer
Energie (direkt in elektrischen Strom umgewandelt) und gleichzeitig nutzbarer Wärme
für Heiz- (Fernwärme bzw. Nahwärme) oder Produktionszwecke (Prozesswärme) in einem
Heizkraftwerk. Der CO
2
-Ausstoß eines Kraftwerks könnte zum Teil für Gewächs-
häuser weiterverwendet werden, wo das für die Photosynthese benötigte Kohlendioxid
durch einen Katalysator aufbereitet würde. Grafik [2.2] illustriert den Energiezyklus
(Angebot/Nachfrage) in einem zukünftig möglichen, erneuerbaren Energienetz. Eine
zentrale Herausforderung besteht jedoch in den unterschiedlichen Temperaturniveaus.
Eine verbreitete Variante von KWK sind sogenannte Blockheizkraftwerke, kleinere
Anlagen auf Basis von Verbrennungsmotoren oder Gasturbinen. Hier beschränkt sich
die Wärmeversorgung auf ein bestimmtes Objekt oder die nähere Umgebung. Die Lei-
tungsverluste sind so durch kürzere Transportwege geringer als bei Fernwärme.
Neuartige Wärmespeicher Diplomarbeit Sebastian Leitner
8

Grafik 2.1: Schematischer Wärmeertrag durch Sonneneinstrahlung. Der visualisierte Deckungsanteil
(Solar Fraction) kann durch saisonale Speicherung und anderen Hilfstechnologien aktiv verbessert werden
(generell bis zu unwirtschaftlichen 100% - leistungsstarke Hilfssysteme vorausgesetzt), aber auch passiv
etwa durch bessere thermische Gebäudedämmung.
Grafik 2.2: Schematische Darstellung eines möglichen, zukünftigen Wärmezyklus. "Blau" steht für die
geringere Rücklauf-, "Rot" für die Vorlauftemperatur. Problematisch sind die unterschiedlichen Tem-
peraturniveaus und deren Eingliederung in das Netz: Wirkungsgrad und Verlustminimierung müssen
beachtet werden. Entscheidend ist Anordnung/Reihung der Systeme zueinander. BTES und ATES ste-
hen hierbei für "Borehole -" bzw. "Aquifer Thermal Energy Storage" und stellen unterschiedliche Arten
von geothermischen Speichern dar - siehe dazu Kapitel 4.
Neuartige Wärmespeicher Diplomarbeit Sebastian Leitner
9

Wärmepumpen und -überträger
Eine (Kompressions-)wärmepumpe nimmt unter Zufuhr von elektrischer Arbeit ther-
mische Energie aus einem Reservoir niederer Temperatur (im Regelfall der Umgebung,
dem Erdreich oder dem Grundwasser) als Nutzwärme auf und überträgt diese in ein
zu beheizendes System mit höherer Temperatur. Somit kann Wärme "veredelt"
(technischer Terminus der Energiewirtschaft), also der Wirkungsgrad eines ther-
mischen Energiespeichers verbessert werden, da die Temperatur des Speichermediums
auch nach Erreichen des Temperaturgleichgewichts mit der Umgebung durch weitere
Energiezufuhr angehoben werden kann (ebenso lässt sich ausschließlich mit einer
Wärmepumpe ein Haus beheizen). Das geschieht aber eben nicht ohne zusätzlichen
Arbeitsaufwand in Form von elektrischer Energie, die der Wärmepumpe zugeführt
werden muss - dadurch entstehen zusätzliche Kosten, siehe nochmals Grafik [2.1].
Kompressionswärmepumpen gleichen prinzipiell einem Kühlschrank (einer Kälte-
maschine
) und werden mit Fluiden (Kältemitteln, FKWs/Propan) als Arbeitsmedien
betrieben, die bei niedrigem Druck unter Wärmezufuhr verdampfen (Verdunstungs-kälte,
adiabatische Expansion
) und nach der Verdichtung (adiabatische Kompression) unter Auf-
wand elektrischer Arbeit auf höheren Druck unter Wärmeabgabe wieder kondensieren
(Kondensationswärme). Es findet also zweimaliger Phasenübergang statt. Grafik [2.3] zeigt
dazu die wichtigsten Charakteristika einer solchen Wärmepumpe.
Die benötigte Energie zum Antrieb der Wärmepumpe verringert sich, je geringer die
Temperaturdifferenz ist. Daher ist die Temperaturspreizung, also diese Differenz der bei-
Grafik 2.3: Die wichigsten Charakteristika einer Kompressionswärmepumpe. Der Motor muss mit
elektrischem Strom betrieben werden und stellt daher erhöhte, laufende Kosten dar. Die Drossel, das
Expansionsventil, gewährleistet "Entspannung" (Abkühlung) des Fluids mit konstanter Totalenthalpie.
Grafik: Fleischer-Eenergietechnik (www.fleischer-energietechnik.de/waermepumpen.html)
Neuartige Wärmespeicher Diplomarbeit Sebastian Leitner
10

den Arbeitstemperaturen (die vorherrschenden, realen Temperaturen), ausschlagge-
bend für den Wirkungsgrad. Die Medien zum Wärmetransfer sollten daher für
möglichst geringe Spreizungen zwischen der Primär- und Sekundärseite ausgelegt sein.
Das Verhältnis von nutzbarer Wärmeenergie "Q
c"
zu zugeführter elektrischer Ver-
dichterarbeit "W" wird als Leistungszahl bzw. Coefficient Of Performance ("COP") be-
zeichnet. Es ist ein Multiplikator, um den die eingespeiste Leistung vervielfältigt wer-
den kann. Dieser Wert hat allerdings eine obere Schranke, die der Carnot-Prozess (siehe
Seite 14) nach dem Zweiten Hauptsatz der Thermodynamik bestimmt:
COP = Q
c
W
-1
COP
max
= T
1
(T
1
- T
2
)
-1
= 1/
c
Wobei T
2
< T
1
. Der Gütegrad errechnet sich aus dem Verhältnis COP/COP
max
. Prak-
tisch werden dabei Werte im Bereich 0,45 bis 0,55 erreicht. In Grafik [2.4a] ist die En-
ergiebilanz schematisch gezeigt.
Grafik 2.4a: Flussbild der Energiebilanz einer Wärmepumpe. Der graue Breich stellt jenen Teil der
Anergie dar, der aufgrund von Verlusten nicht genutzt werden kann. Grafik: Sielker 2008,
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/de/9/9e/Bilanz_der_Wärmepumpe.svg
Neuartige Wärmespeicher Diplomarbeit Sebastian Leitner
11

Der Wärmeüberträger (auch Wärmetauscher) überträgt thermische Energie von einem Me-
dium (flüssig oder gasförmig, strömend bzw. zirkulierend) auf eine anderes. Wärme-
tauscher lassen sich hinsichtlich der Wärmeübertragungsart unterscheiden:
· Direkte Wärmeübertragung beruht auf dem Vorgang der kombinierten
Wärme- und Stoffübertragung eines Mediums. Das Speichermedium ist so bei-
spielsweise auch gleichzeitig das Überträgermedium.
· Indirekte Wärmeübertragung zeichnet sich dadurch aus, dass die Medien
räumlich durch eine wärmedurchlässige Wand getrennt sind ("Wärmetauscher")
und mit einander nicht in Berührung kommen.
Das Ausmaß der Wärmeübertragung ist von der geometrischen Führung beider Stoffe
zu einander bestimmt. Hier ist vor allem das Gegenstromprinzip (wenn die Strömungs-
richtungen der beiden Medien entgegengesetzt verlaufen) bevorzugt, was Grafik [2.4b]
veranschaulicht. Der Wirkungsgrad ist des weiteren dann groß, wenn das zu erwä-
rmende Medium möglichst stark aufgewärmt und das andere möglichst stark abgekühlt
wird, also die Temperaturspreizung wieder besonders hoch ist. Eine Grenze hierfür ist
wieder durch den Zweiten Hauptsatz der Thermodynamik gegeben. Die übertragene ther-
mische Energieleistung bei absoluten Temperaturen ergibt sich (nach H. Schnell) zu:
Q = kA ·
m
mit
k ... Wärmedurchgangskoeffizient [W/(m
2
K)]
A ... Übertragungsoberfläche
m
... mittlere Temperaturspreizung
Eine simple geometrische Realisierung des Wärmetauschers sind zwei wärmedurchläs-
sige, konzentrisch angeordnete Rohre unterschiedlichen Durchmessers, in denen zwei
Medien räumlich getrennt an einander vorbei strömen. Die Außenhaut ist durch eine
zusätzliche Vakuumschicht isoliert.
m
=
T
1
- T
2
ln(T
1
/T
2
)
Neuartige Wärmespeicher Diplomarbeit Sebastian Leitner
12

Grafik 2.4b: Grundlegende Strömungsgeometrien von Wärmetauschern bei indirekter Wärmeübertra-
gung. Während bei gleich orientierter Strömungsrichtung die Temperaturspreizung mit dem zurückge-
legten Weg abnimmt (links), bleibt sie im entgegengesetzen Fall in etwa konstant (rechts). Daher kann
der Kontaktbereich beim Gegenströmer wesentlich länger ausfallen, ohne die Effizienz zu beeinträchti-
gen. Bei sehr kurzen Strecken ist wiederum der Gleichströmer von Vorteil (links). Der Gegenströmer
bietet weiters eine höhere Endtemperatur, was ebenfalls von Vorteil ist.
Grafik: Anders 2004, http://upload.wikimedia.org/wikipedia/de/0/01/Gegenstromprinzip.png
Neuartige Wärmespeicher Diplomarbeit Sebastian Leitner
13

2.2. Thermodynamik und thermodynamische Systeme
2
Als thermodynamisches System wird ein makroskopisches System bezeichnet, welches aus
vielen Einzelelementen (etwa Atomen) besteht. Es sind daher Systeme mit sehr vielen
Freiheitsgraden, jedoch werden ihre Mikrozustände vernachlässigt. Dadurch lassen sich
solche komplizierten Viel-Teilchen-Systeme (N...Teilchenzahl) phänomenologisch aus-
reichend durch relativ wenige, makroskopische Observablen (messbare Zustandsgrößen)
beschreiben. Von Gleichgewicht spricht man dann, wenn die Werte der Basis-
Zustandsgrößen (V, P, T) zeitlich invariant (unveränderlich) sind.
Es ergibt sich daher der sogenannte Zustandsraum, der von einem vollständigen Satz
unabhängiger Zustandsgrößen aufgespannt wird. Ein Zustand ist über Werte eines sol-
chen vollständigen Satzes unabhängiger Größen definiert und stellt einen Punkt im
Zustandsraum dar. Bei der Definition der (kalorischen) Zustandsgleichung wählt man
weiters eine der Zustandsgrößen ("U") als Zustandsfunktion und die anderen, von ihr
abhängigen Zustandsgrößen, als Zustandsvariablen: U = U(V, T, N) = U(p, T, N)
Eine Zustandsänderung (auch Prozess) wird reversibel genannt, wenn es sich um eine
umkehrbare Folge von Gleichgewichten handelt und damit die zeitliche Umkehr der
Änderung von äußeren Bedingungen einer zeitlichen Umkehr der vom System durch-
laufenen Zustände entspricht. Im Falle eines Kreisprozesses kehren alle Zustandsgrößen
(Volumen "V", Druck "p", Temperatur "T" - verknüpft über Zustandsfunktionen wie
innere Energie "U", Enthalpie "H" oder Entropie "S") immer wieder zu denselben
Werten zurück. Zustandsänderungen eines Systems gehen in der Allgemeinheit mit
Energieänderungen einher, welche durch geleistete Arbeit am System oder vom System
hervorgerufen werden oder, weil sich der Wärmeinhalt des Systems ändert.
Der Carnot-Wirkungsgrad stellt die obere Grenze des Wirkungsgrades eines periodisch
laufenden thermodynamischen Carnot-Prozesses (auch Kreisprozess) dar, er erreicht
aber auch im theoretischen Modell nie "1" (nach dem dritten Hauptsatz der
Thermodynamik
), selbst wenn Verluste vernachlässigt und idealisierte Bedingungen an-
genommen und ein vollständig reversibler Prozesse vorausgesetzt werden. In der
Praxis weicht der Wert des Wirkungsgrades noch deutlicher von "1" ab und ist we-
sentlich kleiner, denn die Verluste sind höher und nur ein kleiner Teil der Energie kann
nutzbar gemacht (also umgewandelt) werden. Der Carnotgrad wird daher als reine
Referenz genommen ("W" als Arbeit des Systems, "Q" als zugeführte Wärmemenge):
c
=
W
system
Q
in
= 1 -
T
1
T
2
Neuartige Wärmespeicher Diplomarbeit Sebastian Leitner
14
2
Quellen: Nolting (16), Demtröder (4), Halliday et al. (6b)

Wobei "T
1
" und "T
2
"
(mit T
1
< T
2
und T
2
> 0) absolute Temperaturen sind und den
Arbeitsbereich einer realen Wärmekraftmaschine darstellen. Sie beziehen sich auf die
Reservoirs, zwischen denen Wärme durch Arbeitsaufwand ausgetauscht wird.
(Anmerkung: Die Existenz der Temperatur als physikalische Größe wird von der Ther-
modynamik postuliert: Nullter Hauptsatz der Thermodynamik)
Wärme ist Energieform, die absorbiert oder abgegeben werden kann. Damit lässt sich
die Temperatur eines Körpers (oder Systems) verändern ohne an ihm Arbeit zu ver-
richten. Daher ist die innere Energie "U" eines geschlossenen Systems (zwar Wechsel-
wirkung aber kein stofflicher Austausch mit der Umgebung) als Zustandsfunktion
U=U(V,T)
definiert über den Ersten Hauptsatz der Thermodynamik (eine Energiebilanz):
dU
= Q + W
wobei
Q = TdS W = -pdV
mit
Q ... differenzieller Wärmeaustausch
W ... differentielle Volumsarbeit
T ... Temperatur
dS
... differenzielle Entropieänderung
p ... Druck
dV
... differenzielle Volumsänderung
Anmerkung
: Die Notation "d" weist auf ein exaktes (totales) Differential hin, "" lediglich
auf eine infinitesimale Änderung und kein Differential. Exaktheit bedeutet
Wegunabhängigkeit bei Integration, was für Arbeit und Wärme (Eigenschaften eines
Prozesses
) nicht erfüllt ist. Exakt differentierbar bedeutet, am Beispiel von U=U(V,T):
Dieser Umstand ist auch in Grafik [2.4c] illustriert. Der Index "V" bzw "T" gibt dabei
an, welche Größe gerade fixiert bleibt. Die Funktion selbst ist dabei stets ein Mini-
mum. Das Integral dieser Funktion ist weiters weg-unabhängig, also gilt für ein isoliertes
System (bei einem reversiblen Kreisprozess = Carnot-Prozess):
dU
= 0
dU = (
U
T
)
V
· dT + (
U
V
)
T
· dV
Neuartige Wärmespeicher Diplomarbeit Sebastian Leitner
15

Dabei gibt die Zustandsfunktion Entropie Auskunft über den Energieverlust der für
Arbeit zur Verfügung stehenden Energie (Exergie) in einem irreversiblen thermodyna-
mischen Prozess. In der Praxis ist kein Prozess völlig reversibel. Entropie vergrößert
sich oder bleibt zumindest konstant in einem isolierten System. Diesen Umstand for-
muliert der Zweite Hauptsatz der Thermodynamik und damit fließt Wärme (ohne äußeren
Energieaufwand - siehe Wärmepumpe) immer nur vom wärmeren zum kälteren Körper:
dS
Q
T
-1
Der Dritte Hauptsatz der Thermodynamik postuliert klassisch S
0, wenn die Temperatur
gegen den absoluten Nullpunkt (T
0°K) strebt und liefert damit eine Integrations-
bedingung für obige Formel, um den Absolutwert zu bestimmen. Der absolute Null-
punkt kann prinzipiell nur in guter Näherung erreicht werden, da für den Wärmefluss
immer ein Reservoir noch geringerer Temperatur existieren muss und mit T
0 auch
für "dT" (Temperaturerniedrigung) dT
0 folgt (siehe (4) Demtröder Kapitel 10.3.13).
Alternativ lässt sich das auch über die quantenmechanische Nullpunktsenergie erklären:
Diese stellt die Differenz zwischen der Energie eines quantenmechanischen Systems
im Grundzustand und dem Energieminimum des Systems klassisch beschrieben dar.
"Wird, wie im Falle von thermodynamischen Systemen, Energie mit der Umgebung
ausgetauscht, ist die Nullpunktsenergie gleich der Energie des Systems am absoluten
Temperaturnullpunkt", nach Schwabl, Quantenmechanik, 6. Auflage, Springer Verlag 2005.
Grafik 2.4c: Der Zustandsraum für die Funktion der inneren Energie, der infinitesimale Änderungen
von "dU" proportional zu "dV" und "dT" beschreibt, welche jeweils als Tangenten an die Funktionen
verstanden und durch Projektion zweidimensional dargestellt werden können (rot). Auf grund der
Wegunabhängigkeit von "dU", kann statt des roten der grüne Weg benutzt werden, um eine Zu-
standsänderung U' zu berechnen.
Grafik: Von Grün, http://www.uni-graz.at/people/vongruen/VORLESUNG/PC1/Kapitel3.pdf
Neuartige Wärmespeicher Diplomarbeit Sebastian Leitner
16
= U'

Klassisch ist der energieärmste Zustand jener, in dem das Teilchen am Potentialmini-
mum ruht, also am Ort x = 0 mit dem Impuls p = 0 und der Nullpunktsenergie E = 0.
In der Quantenmechanik liegt die geringst mögliche Energie aber über dem Wert des
Potentialminimums, nämlich bei E ½
h, da die Unschärferelation von Heisenberg gilt:
xp
2
2
Eine endliche Ortsunschärfe, wie etwa bei gebundenen Zuständen, verlangt grund-
sätzlich eine Impulsunschärfe größer Null. Daher können werder Impuls noch ki-
netische Energie exakt Null sein. Da die kinetische Energie weiters auch nicht negativ
werden kann, muss die Gesamtenergie (Summe aus potentieller Energie und ki-
netischer Energie), also größer sein als das Minimum der potentiellen Energie. In der
Quantenmechanik verbietet die Unschärferelation also, dass die Größen Ort und Im-
puls exakte Werte annehmen. Je genauer der Ort bekannt ist, um so weniger genau
kennt man den Impuls, und vice versa. Anschaulich ergibt sich die Nullpunktsenergie
dann als Mittelwert dieser Schwankungen über die Unschärferelation. Details siehe
Schwabl, Quantenmechanik, 6. Auflage, Springer Verlag 2005
.
Sehr anschaulich wird das bei der Betrachtung des Standardbeispiels für die Null-
punktsenergie, des quantenphysikalischen harmonischen Oszillators (mit
... Kreis-
frequenz, h ... reduziertes Planksches-Wirkungsquantum und m ... Masse).
Dieser besitzt zwar ein kontinuierliches Potential V(x) = ½
m
2
x
2
, also ein Potential-
minimum V(0) = 0, aber ein quantisiertes Energiespektrum E
n
=
h (n + ½). Selbst
im energetisch niedrigsten Zustand, dem Grundzustand mit n = 0, existiert somit die
bereits genannte Energie größer Null: E = ½
h
Zusammenfassend ergibt sich die Grundgleichung der Thermodynamik aus erstem und
zweitem Hauptsatz im thermodynamischen Limit (Gleichgewichtszustand) für einen re-
versiblen Prozess in einem geschlossenen System. Sie verbindet die Änderung der in-
neren Energie mit Änderungen der Entropie und den externen Parametern:
dU
= TdS - pdV
Ist eine Zustandsänderung adiabatisch (ohne Austausch von Wärme mit der Umgebung,
dQ
= 0), geht die gesamte am System verrichtete Arbeit in die innere Energie über
oder umgekehrt (das ist in der Praxis prinzipiell durch unvollständige Isolation jedoch
nicht erreichbar), es gilt:
dU
= W = -pdV
Neuartige Wärmespeicher Diplomarbeit Sebastian Leitner
17

Über den Ersten Hauptsatz der Thermodynamik ergibt sich nun weiters die Wärmekapazität
"C" eines Stoffes, welche angibt, wieviel Wärmeenergie aufgenommen werden kann,
also mit welcher Temperaturänderung ein System auf Wärmezu- oder -abfuhr reagiert.
Bleibt dabei das Volumen konstant (keine Volumsarbeit), verschwindet der differentielle
Volumsanteil aus der Funktion für die innere Energie U = U(V,T):
Dass eine Variable festgehalten wird (invariant ist), wird durch den tiefgestellten Index
der jeweiligen Größe dargestellt - In diesem Fall "V". Bei homogenen Körpern wird
die Wärmekapazität auf die Masseeinheit bezogen, heißt dann spezifische Wärmekapa-
zität
"c" (hier bei konstantem Volumen) und lässt sich in die obige Gleichung setzen:
dU = c
V
· dT = Q
Für das ideale Gas (Gasteilchen als Punktmassen angenommen, bewegen sich kräftefrei,
also geradlinig mit konstanter Geschwindigkeit, bis ein Stoß an anderen Teilchen oder
der "Volumswand" sie in eine andere Richtung lenkt und sie dabei beschleunigt oder
abbremst) gilt diese Gleichung also differentiell. Ganz allgemein bedeutet das aber für
eine Temperaturanhebung von 1°K, wenn "Q" eine kleine Wärmemenge darstellt:
Q = C
T
wobei
C = cM
die Wärmekapazität auf die Masse "M" bezogen mit [C]=[J/K] beschreibt. Wenn auf
Mol bezogen, heißt sie "molekulare Wärmekapazität" mit [C]=[J/(mol
K)]. Für eine
beliebige Masse M* = aM gilt demnach allgemein:
Q = aC
T
Ist nun der Druck konstant, ergibt sich die spezifische Wärmekapazität zu:
c
P
= (
H
T
)
P
Wobei die Enthalpie "H", der "Wärmeinhalt" definiert ist als:
H
= U + pV
bzw. abgeleitet
dU = (
U
T
)
V
· dT = Q
c
V
= (
U
T
)
V
Neuartige Wärmespeicher Diplomarbeit Sebastian Leitner
18

dH
= TdS + Vdp
Diese Enthalpie und vor allem die spezifische Enthalpie "h" (pro Masseeinheit) ist
ausschlaggebend bei der theoretischen Formulierung von Wärmespeicherung: Sie be-
inhaltet sowohl die Beisteuerung an Energie über die Temperatur (die Wärme selbst)
als auch über die Volumsarbeit, die beim Erwärmen bzw. Abkühlen (Ausdehnen bzw.
Zusammenziehen) verrichtet wird. Bei Flüssigkeiten und Feststoffen kann diese Vo-
lumsarbeit aber vernachlässigt werden.
Man unterscheidet bei der spezifischen und molaren Wärmekapazität, ob ein Stoff iso-
chor
(dV = 0) oder isobar (dp = 0) erwärmt wird. Die innere Energie eines Mediums
hängt dabei von der Zahl der Freiheitsgrade "f " seiner "N
A
" Stoffmoleküle ab. Mit
Freiheitsgrad
wird die Zahl der frei wählbaren, von einander unabhängigen
Bewegungsmöglichkeiten eines Systems bezeichnet. Für 1 Mol eines ideales Gases bei
fixem Volumen, mit der Gaskonstante R
8,314 J/(molK), bedeutet das:
U
= ½ f
RT
Wobei hier die mittlere Energie eines Moleküls E' = ½
fk
B
T mit der Boltzmannkon-
stante k
B
= N
A
R aus der kinetischen Gastheorie verwendet wurde. Die innere Energie
verteilt sich im thermischen Gleichgewicht gleichmäßig auf alle Freiheitsgrade (über
Stöße zwischen den Molekülen) und jeder Freiheitsgrad besitzt im Mittel den gleichen
Energiebeitrag von <E> = ½
k
B
T, sofern dieser auch tatsächlich angeregt wird und
nicht "eingefroren" ist (Äquipartitionstheorem bzw. Gleichverteilungssatz). Siehe Grafik [2.5]
Es gilt für die spezifische Molwärme von idealen Gasen bei konstantem Volumen über
Differenzieren von "U" bei fixiertem "V":
c
V
= ½ f
R
Bei isobarer Erwärmung muss zusätzliche Energie zur Expansion bereitgestellt werden,
die spezifische Molwärme eines idealen Gases bei konstantem Druck ist dann:
c
P
= c
V
+ R
Freiheitsgrade können Translation in die drei Raumrichtungen sein, aber auch Rotation
um Raumachsen und Schwingung (bei Molekülen) können zugeführte Energie absor-
bieren und so speichern. Bei Raumtemperatur existieren effektiv aber nur die drei
Translationsfreiheitsgrade. Ein zweiatomiges Molekül, wie molekularer Wasserstoff
etwa, besitzt sechs: Drei der Translation, zwei der Rotation, und einen Schwingungs-
freiheitsgrad (dieser zählt allerdings bei der Berechnung der inneren Energie doppelt).
Rotation und Schwingung sind quantisiert und bei zu geringer Gesamtenergie eines
Moleküls können energetisch höher liegende Freiheitsgrade nicht angeregt werden.
Neuartige Wärmespeicher Diplomarbeit Sebastian Leitner
19

So werden bei Wasserstoff bei niederer Temperatur nur 5 Freiheitsgrade angeregt, was
sich am Adiabatenindex ablesen lässt - Bei hohen Temperaturen sind dem System alle
Freiheitsgrade zugänglich. Details siehe Grafikn [2.5a] und [2.5b]. Das Verhältnis von
"c
p
" zu "c
v
" nennt man dann Adiabatenindex "
":
Grafik 2.5a: Temperaturabhängigkeit der molaren Wärmekapazität "C
mV
" von Wasserstoff (einzelnes
H
2
-Molekül), welcher bei rund T = 2300K dissoziiert (die fortgesetzte gestrichelte Linie würde dann,
wäre es stabil, für ein zweiatomiges Molekül gelten). Bei tiefen Temperaturen verhält sich H
2
offenbar
wie ein einatomiges Gas mit 3 Freiheitsgraden der Translation (insgesamt beläuft sich der Beitrag der
Translationsfreiheitsgrade auf
³
der molaren Gaskonstanten "R
m
"). Mit steigender Temperatur (ab
etwa 80K) beginnen die Moleküle zu rotieren, dies bewirkt einen Anstieg der Wärmekapazität. Bei
Raumtemperatur rotieren praktisch alle Moleküle und der Gesamtbeitrag der beiden Rotationsfreiheits-
grade ist 1R. Einen erneuten Anstieg der Wärmekapazität verzeichnet man ab rund T = 800K, wenn die
Moleküle zu schwingen beginnen - hier ist der Beitrag von potentiellen und kinetischen Energie der
Schwingungsbewegung im Grenzfall bei hoher Temperatur (ab 2300K) ebenfalls 1R. Da der Drehimpuls
quantisiert ist, kann der Beitrag durch Rotation/Schwingung erst ab einer bestimmten Temperatur
(Energie) einsetzen - ist diese Voraussetzung nicht gegeben, spricht man von "ausgefrorenen" Freiheits-
graden. Grafik: Hering/Martin/Stohrer : Physik für Ingenieure, 11. Auflage, Springer Verlag 2012
Grafik 2.5b: Temperaturabhängigkeit der spezifischen
Wärme von Wasserstoff in Analogie zur obigen Ab-
bildung, aber mit besonderem Augenmerk auf den
Bereich unterhalb von T=20°K. Sobald nämlich der
Schmelzpunkt bei T
s
=14°K erreicht ist (Wasserstoff
wrid fest), sind auch Rotationsfreiheitsgrade möglich.
Grafik: H. Paus: Physik in Experimenten und Beispielen, erste
Auflage, Carl Hanser Verlag, München 2007
=
c
P
c
V
=
f + 2
f
Neuartige Wärmespeicher Diplomarbeit Sebastian Leitner
20

Wärmeleitfähigkeit
Der Wärmeleitwert "G
th
", die absolute Wärmeleitfähigkeit in [W/K], ist der von der
Geometrie eines Wärmeleiters abhängige spezifische Kennwert. Für ihn gilt in Analo-
gie zur Elektrizität das Ohmsche Gesetz des thermischen Kreises:
I
th
= T
G
th
wobei
I
th
... Wärmestrom
T ... Temperaturdifferenz
Die Wärmeleitfähigkeit (auch Wärmeleitzahl "") eines Stoffs ist sein Vermögen, ther-
mische Energie über Wärmeleitung zu transportieren. Es handelt sich um eine
temperatur-abhängige Materialkonstante. Die Wärmeleitfähigkeit unterscheidet sich
aber von der Temperaturleitfähigkeit - dem Temperaturleitwert "
T
"
, welcher Aussage über
die Ausbreitungsgeschwindigkeit der Temperaturänderung durch das Medium trifft
und wie folgt definiert ist ( ... Dichte):
Zu beachten ist, dass Wärme nicht nur durch Wärmeleitung transportiert wird, son-
dern auch durch Konvektion (in Fluiden) und Wärmestrahlung.
Alternativ lässt sich dieser Zusammenhang auch rein über die Geometrie des Wärmele-
iters definieren. Bei einem Quader etwa, wenn "T" die Temperaturdifferenz in Längs-
richtung (Länge "L") ist und der Querschnitt "A", fließt durch Wärmeleitung von
"warm nach kalt" der Wärmestrom in [W]:
I
th
= T
AL
-1
mit der temperaturabhängigen Wärmeleitfähigkeit "" in [W/(m
K)]. Über kleinere
Temperaturbereiche in isotropen Materialien wird sie als konstant angenommen.
Konvektion
Thermische Konvektion stellt eine Ortsveränderung von leichtbeweglichen (flüssigen
oder gasförmigen) Teilchen dar, die thermische Energie mit sich führen. Erwärmt man
die unterste Schicht eines Fluids, so erreicht diese eine höhere Temperatur als die
darüber liegenden Schichten. Die Dichte sinkt dadurch (außer bei Wasser unter 4°C)
T = dT
dt
=
c
· T
Neuartige Wärmespeicher Diplomarbeit Sebastian Leitner
21

und die Fluidschicht steigt durch den Auftrieb nach oben, während die darüber liegen-
den, kälteren Schichten nach unten sinken. Dieser Konvektionsvorgang führt zu einem
Wärmetransport von "warm nach kalt". Die transportierte Wärmemenge hängt von
der Konvektionsgeschwindigkeit und dem Temperaturunterschied zwischen sich ver-
mischenden Nachbarschichten ab. Die Konvektionsströmung kann, abhängig von
Randbedingungen, laminar oder turbulent sein.
Man unterscheidet zwischen:
· Natürliche (freie) Konvektion: Ausschließlich durch einen Temperaturgradien-
ten und die damit verbundenen Dichteschwankungen hervorgerufen.
· Erzwungene Konvektion: Der Teilchentransport wird durch externe Einwirk-
ung hervorgerufen, wie es beispielsweise bei einem Zu- bzw. Ablass eines Fluids
(respektive Wasser) der Fall ist.
Wärmeisolation
Für eine zufriedenstellende Isolation muss man die Beiträge aller drei Mechanismen
des Wärmetransports beachten. Die Wärmeleitung (Wärmeverlust) in Joule (Wattsekun-
den) durch die Fläche "A" (hier pro Zeiteinheit) mit der Dicke "d" wird bei einer
Außentemperatur "T
a
" und einer Innentemperatur "T
i
" differentiell angegeben:
wobei der sogenannte "k-Wert" (auch "U-Wert") materialspezifisch ist und die pro
Flächeneinheit transportierte Wärmeleistung bei T = 1°K angibt:
Er ist also Maß für die Wärmeisolation und gibt im Inversen den Wärmewiderstand "R"
(bei Bauteilen) an. Ein Beispiel einer Hauswand zeigt: Der Wärmetransport zwischen
innen und außen geschieht überwiegend über die Wärmeleitung durch Wände. Kon-
vektion durch undichte Fugen trägt nur einen geringeren Teil bei. Beispielsweise lässt
sich die Wärmetransmission durch Verwendung einer Styropor- (= Polystyrol) Schicht
von 20cm an der Außenwand um den Faktor 1,5 (gegenüber normalem Verputz)
verringern (nach (4) Demtröder).
dQ
dt
= A · k · (T
i
- T
a
)
k =
d
Neuartige Wärmespeicher Diplomarbeit Sebastian Leitner
22

Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Jahr
2013
ISBN (eBook)
9783842839304
Dateigröße
11.4 MB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Universität Wien – Physik
Erscheinungsdatum
2014 (März)
Note
3
Zurück

Titel: Physik neuartiger Wärmespeicher: Flaktürme als saisonale Wärmespeicher
book preview page numper 1
book preview page numper 2
book preview page numper 3
book preview page numper 4
book preview page numper 5
book preview page numper 6
book preview page numper 7
book preview page numper 8
book preview page numper 9
book preview page numper 10
book preview page numper 11
book preview page numper 12
book preview page numper 13
book preview page numper 14
book preview page numper 15
book preview page numper 16
book preview page numper 17
book preview page numper 18
book preview page numper 19
book preview page numper 20
book preview page numper 21
book preview page numper 22
book preview page numper 23
book preview page numper 24
book preview page numper 25
118 Seiten
Cookie-Einstellungen