Lade Inhalt...

Nachhaltiges Veranstaltungsmanagement - Potenziale, Rahmenbedingungen und praktische Lösungsansätze zur Implementierung der DIN ISO 20121

©2013 Masterarbeit 90 Seiten

Zusammenfassung

Einleitung:
Allgemeine Beschreibung:
Auf Grund der zunehmenden Nachfrage der Konsumenten nach dem ‘Woher’ der Produkte ihres täglichen Lebens und unter welchen Bedingungen bzw. mit welchen Rohstoffen diese hergestellt werden, gewinnt Corporate Social Responsibility (CSR) für alle Unternehmen zunehmend an Bedeutung. Gleichwohl nutzen diese Unternehmen Veranstaltungen als Kommunikationsmittel, ihre (nachhaltigen) Produkte oder Dienstleistungen und jüngst auch ihre Nachhaltigkeitsleistungen öffentlichkeitswirksam zu präsentieren. Daraus folgend steigt bei dem interessierten Verbraucher und Nutzer dieser Veranstaltungen das Interesse nach dem Hintergrund zu fragen, wie nachhaltig die Veranstaltung selbst ist.
Neben den Unternehmensveranstaltungen haben unterschiedliche Arten von Veranstaltungen wie Messen, Sportveranstaltungen, Festivals, Tagungen, Kongresse oder Kirchentage grundsätzlich enorme ökologische Auswirkungen. Die Anreise der Teilnehmer aus aller Welt und damit verbundene Flugreisen erzeugen großen Mengen von CO2. Umweltmanagementsysteme wie EMAS existieren zwar, erfassen diese Parameter jedoch nur fragmentweise, da sich diese zum Beispiel auf Maßnahmen im Umweltmanagement einzelner Betriebsstätten beschränken. Den hohen Anspruch an die Komplexität der Umwelteinwirkungen und die große Anzahl unterschiedlichster Stakeholder in einer umfangreichen, teilweise globalen Wertschöpfungskette einer Veranstaltung zu erfassen, war bislang nicht gelungen. Weiterhin wurden vor allem soziale Kriterien und finanzielle Risiken kaum berücksichtigt. Genau hier setzt eine noch sehr junge Norm an, die DIN ISO 20121 Nachhaltiges Veranstaltungsmanagement. Entwickelt aus dem englischen Standard BS 8901 der British Standard Institution, kam diese erstmals bei den Olympischen Spielen in London 2012 zur Anwendung. Sie erhebt den Anspruch auf die Betrachtung des nachhaltigen Veranstaltungsmanagements im gesamtheitlichen Ansatz und soll die gesamte Wertschöpfungskette mit einbeziehen. [...]

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Teichmann, Christian: Nachhaltiges Veranstaltungsmanagement - Potenziale,
Rahmenbedingungen und praktische Lösungsansätze zur Implementierung der DIN ISO
20121, Hamburg, Diplomica Verlag GmbH 2014
PDF-eBook-ISBN: 978-3-8428-4211-3
Herstellung: Diplomica Verlag GmbH, Hamburg, 2014
Zugl. Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin, Berlin, Deutschland, Masterarbeit,
September 2013
Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung
außerhalb der Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages
unzulässig und strafbar. Dies gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen,
Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Bearbeitung in elektronischen Systemen.
Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in
diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme,
dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei
zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften.
Die Informationen in diesem Werk wurden mit Sorgfalt erarbeitet. Dennoch können
Fehler nicht vollständig ausgeschlossen werden und die Diplomica Verlag GmbH, die
Autoren oder Übersetzer übernehmen keine juristische Verantwortung oder irgendeine
Haftung für evtl. verbliebene fehlerhafte Angaben und deren Folgen.
Alle Rechte vorbehalten
© Diplom.de, Imprint der Diplomica Verlag GmbH
Hermannstal 119k, 22119 Hamburg
http://www.diplom.de, Hamburg 2014
Printed in Germany

Danksagung
Ich möchte mich hiermit bei den Menschen bedanken, die mich auf dem Weg dieser
Arbeit gefördert, unterstützt, motiviert und begleitet haben.
Mein Dank gilt Ilse Christine Schamun vom German Convention Bureau e.V. (GCB) für
die Möglichkeit der Teilnahme am Seminar für Nachhaltigkeitsberater.
Vielen Dank an Dr. Große Ophoff als fachlicher Leiter des Zentrums für Umweltkommu-
nikation der Deutschen Bundesstiftung Umwelt für das inspirierendere Telefonat.
Achim Halfmann von csr-news danke ich für die Sendung des Artikels aus der Ausgabe 7
des csr-magazin's.
Mein Dank gilt Patricia Wurch für das Herstellen des Kontaktes zum GCB und die
fachliche Korrekturlesung.
Julia Daniel von CO
2
OL danke ich für die Korrekturlesung sowie ihre fachliche Kritik
und Julian Ekelhof für das zur Verfügung stellen von informativen Daten.
Vielen Dank an Gisela Katharina Prenzel von Green Guides für zwei fachlich fördernde
Telefonate.
Dankeschön an Katie Bird vom ISO Zentral Sekretariat in Genf für die fachliche Auskunft.
Vielen Dank an Katrin Busch als Praktikantin bei Deutschen Akkreditierungsstelle GmbH
(DAkkS) für ihre Unterstützung bei der Beschaffung einer schriftlichen Bestätigung.
Mein besonderer Dank gilt meiner Freundin Mandy für die Korrekturlesung, produktive
Kritik, Motivation und eine wunderbare Partnerschaft.
Gleichberechtigung (Gender Mainstreaming)
Der Autor dieser Arbeit betrachtet die Gleichberechtigung zwischen Frau und Mann als
naturgemäß. Zur Wahrung des Leseflusses wird in dieser Arbeit die männliche Form
genutzt und repräsentiert in jeden Fall die Gleichbehandlung von Frauen und Männern.
3

Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
8
1.1. Allgemeine Beschreibung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
8
1.2. Aufbau und Vorgehensweise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
9
2. Grundlagen zum nachhaltigen Veranstaltungsmanagement
10
2.1. Nachhaltigkeit
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
10
2.2. Veranstaltungen und Events . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
13
2.2.1. Definition der Begriffe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
13
2.2.2. Kategorisierung von Veranstaltungen und Events . . . . . . . . .
15
2.3. Definition Nachhaltiges Veranstaltungsmanagement . . . . . . . . . . . .
16
3. Nachhaltiges Veranstaltungsmanagement im Fokus
19
3.1. Umsetzung der nationalen Nachhaltigkeitsstrategie . . . . . . . . . . . .
19
3.2. Handlungsfelder für nachhaltiges Veranstaltungsmanagement . . . . . .
21
3.3. Einschlägige Managementsysteme, Normen und Standards als Lösungs-
ansatz für ein nachhaltiges Veranstaltungsmanagement . . . . . . . . . .
33
4. Die DIN ISO 20121 im Überblick
41
4.1. Geschichte und Herkunft der DIN ISO 20121 . . . . . . . . . . . . . . .
41
4.2. Inhalte und Aufbau der Norm DIN ISO 20121 . . . . . . . . . . . . . . .
41
4.2.1. Allgemeiner Überblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
41
4.2.2. Aufbau der Norm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
42
4.2.3. Ganzheitlicher Ansatz der Wertschöpfungskette . . . . . . . . . .
57
4.3. Zertifizierung der DIN ISO 20121 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
57
4.4. Zertifizierte Veranstaltungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
58
4.5. Praxisanwendung der ISO 20121 bei den Olympischen Spielen 2012 in
London . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
60
4.5.1. Die Planung und Durchführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
61
4.5.2. Die Ergebnisse in Zahlen und Fakten . . . . . . . . . . . . . . . .
63
4

4.5.3. Kritik an der Umsetzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
67
5. Potenziale bei der Anwendung der DIN ISO 20121
68
5.1. Umsetzbarkeit in der Praxis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
68
5.2. Grobzeichnung eines Meinungsbildes in der Praxis . . . . . . . . . . . .
70
6. Fazit
71
A. Indikatorenbereich der deutschen Nachhaltigkeitsstrategie
83
B. Bestätigung der DAkks
85
C. Übersicht ausgewählter Zertifikate für Veranstaltungsorte
87
D. Auszug der Seminarinhalte zum Nachhaltigkeitsberater
89
5

Abbildungsverzeichnis
2.1. Zieldreieck der Nachhaltigkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
12
2.2. Grund- und Zusatznutzen, Einmaligkeit von Veranstaltungen . . . . . .
14
2.3. Kategorien von Events . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
15
3.1. Onlineportal für einen virtuellen Messebesuch . . . . . . . . . . . . . . .
23
3.2. Unterschiede zwischen EMAS und DIN ISO 14001 . . . . . . . . . . . .
35
3.3. Bekanntheitsgrad des Green Globe Standards . . . . . . . . . . . . . . .
37
4.1. unterschiedliche Bedeutungen des Wortes Zugänglichkeit . . . . . . . . .
45
4.2. Verteilung der Nachhaltigkeitszertifikate 2012 . . . . . . . . . . . . . . .
59
4.3. Zahlen & Fakten im Bausektor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
64
4.4. Zahlen & Fakten Ökologischer Effekte . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
64
4.5. Zahlen & Fakten ökologischer Effekte durch Abfallmanagement . . . . .
66
4.6. Zahlen & Fakten ökonomischer & sozialer Effekte . . . . . . . . . . . . .
66
6

Tabellenverzeichnis
3.1. Wahl der Verkehrsmittel zum Veranstaltungsort . . . . . . . . . . . . . .
24
4.1. Anforderungen an Identifizierung der Handlungsfelder . . . . . . . . . .
49
4.2. Auszug aus dem Beispiel einer Reifegradmatrix . . . . . . . . . . . . . .
55
4.3. Kosten der Implementierung eines Qualitätsmanagsmentsystems nach .
58
C.1. Übersicht von Zertifikaten bei Veranstaltungsorten . . . . . . . . . . . .
88
7

1. Einleitung
1.1. Allgemeine Beschreibung
Auf Grund der zunehmenden Nachfrage der Konsumenten nach dem ,,Woher" der
Produkte ihres täglichen Lebens und unter welchen Bedingungen bzw. mit welchen
Rohstoffen diese hergestellt werden, gewinnt Corporate Social Responsibility (CSR)
für alle Unternehmen zunehmend an Bedeutung. Gleichwohl nutzen diese Unterneh-
men Veranstaltungen als Kommunikationsmittel, ihre (nachhaltigen) Produkte oder
Dienstleistungen und jüngst auch ihre Nachhaltigkeitsleistungen öffentlichkeitswirksam
zu präsentieren. Daraus folgend steigt bei dem interessierten Verbraucher und Nutzer
dieser Veranstaltungen das Interesse nach dem Hintergrund zu fragen, wie nachhaltig
die Veranstaltung selbst ist.
Neben den Unternehmensveranstaltungen haben unterschiedliche Arten von Veranstaltun-
gen wie Messen, Sportveranstaltungen, Festivals, Tagungen, Kongresse oder Kirchentage
grundsätzlich enorme ökologische Auswirkungen. Die Anreise der Teilnehmer aus aller
Welt und damit verbundene Flugreisen erzeugen großen Mengen von CO
2
.
Umweltmanagementsysteme wie EMAS existieren zwar, erfassen diese Parameter jedoch
nur fragmentweise, da sich diese zum Beispiel auf Maßnahmen im Umweltmanagement
einzelner Betriebsstätten beschränken. Den hohen Anspruch an die Komplexität der
Umwelteinwirkungen und die große Anzahl unterschiedlichster Stakeholder in einer
umfangreichen, teilweise globalen Wertschöpfungskette einer Veranstaltung zu erfassen,
war bislang nicht gelungen. Weiterhin wurden vor allem soziale Kriterien und finanzielle
Risiken kaum berücksichtigt.
Genau hier setzt eine noch sehr junge Norm an, die DIN ISO 20121 Nachhaltiges Ver-
anstaltungsmanagement. Entwickelt aus dem englischen Standard BS 8901 der British
Standard Institution, kam diese erstmals bei den Olympischen Spielen in London 2012
zur Anwendung. Sie erhebt den Anspruch auf die Betrachtung des nachhaltigen Veranstal-
tungsmanagements im gesamtheitlichen Ansatz und soll die gesamte Wertschöpfungskette
mit einbeziehen. Folgende Fragen soll die vorliegende Arbeit beantworten:
8

1. Einleitung
· Was sind Nachhaltigkeit, Nachhaltige Entwicklung und Nachhaltiges Veranstal-
tungsmanagement?
· Welche Herausforderungen, Hemmnisse und Lösungsansätze gibt es für die Umset-
zung nachhaltiger Veranstaltungen?
· Welche Parallelen und Abgrenzungen im Vergleich zur DIN ISO 20121 bestehen
zu etablierten nachhaltigen Managementsystemen und -zertifikaten?
· Welche Parameter der Wertschöpfungskette werden einbezogen?
· Welches praktische Beispiel gibt es für die Umsetzung der DIN ISO 20121?
· Welche Potenziale liegen in der DIN ISO 20121 für nachhaltiges Veranstaltungs-
management?
1.2. Aufbau und Vorgehensweise
In Kapitel 1 werden sowohl ein einleitender Artikel als auch das Ziel der Arbeit kurz
beschrieben. Im weiteren Verlauf in Kapitel 2 geht der Autor auf Grundlagen und
Definitionen bezüglich Nachhaltigkeit, Veranstaltungen und Events und die Definition
nachhaltigem Veranstaltungsmanagements ein. Zudem wird der Begriff Compliance
abgegrenzt.
In Kapitel 3 wird auf die Anforderungen der nationalen Nachhaltigkeitsziele der Bun-
desregierung eingegangen. Weiterführend werden spezifische Handlungsfelder mit ihren
jeweiligen besonderen Anforderungen dargestellt. In diesem Kapitel sind Hemmnisse
skizziert und Lösungsvorschläge eingearbeitet. Im dritten Abschnitt dieses Kapitels
werden einschlägige Normen und Zertifikate vorgestellt.
Kapitel 4 behandelt Anforderungen der DIN ISO 20121. In diesem Kapitel liegt der
Schwerpunkt der Betrachtung auf dem Ursprung der Norm und sowie sie inhaltlich
aufgebaut ist. Dazu werden die einzelnen Normkapitel ausführlich betrachtet. Darin
wird die Wertschöpfungskette kurz näher beleuchtet. Im weiteren Verlauf wird in dem
selben Kapitel die Frage beantwortet, ob und wie Zertifizierungen für diese Norm
möglich sind. Den Abschluss bildet das praktische Umsetzungsbeispiel für nachhaltiges
Veranstaltungsmanagement der Olympischen Spiele 2012 in London. (Kapitel 4.5).
In Kapitel 5 wird betrachtet, welches Potenzial die Norm hat, sich als nachhaltiges
Managementsystem für Veranstaltungen zu etablieren und einen Anwenderkreis zu
erreichen.
In Kapitel 6 werden die Erkenntnisse der Untersuchung zur DIN ISO 20121 zusammen-
gefasst.
9

2. Grundlagen zum nachhaltigen
Veranstaltungsmanagement
2.1. Nachhaltigkeit
Der Begriff Nachhaltigkeit feiert in diesem Jahr den 300. Geburtstag, denn er findet
seinen Ursprung im deutschen Sprachraum zu Beginn des 18. Jahrhunderts. In dieser
Zeit war Holz der wichtigste Rohstoff und wurde für die meisten Produktionsvorgänge
genutzt. Zum Heizen, Backen und Kochen wurde dieser als Brennstoff eingesetzt. In den
wachsenden vorindustriellen Produktionsstätten, zum Beispiel im Schiffsbau, wurden
ebenfalls enorme Mengen Holz benötigt.
1
Der erzgebirgische Silberbergbau, das Rückgrat
der sächsischen Wirtschaft, nutzte zum Abstützen der Gruben und zum Schmelzen des
Erzes große Mengen Holz. Die sächsische Porzellanmanufaktur nutzte Holz zum Beheizen
der Brennöfen.
2
Die notwendige Rodung nahm zu und führte zur Übernutzung der Wälder
und damit zur ersten Verknappung des Rohstoffes Holz.
3
Dieser wachsenden Problematik
widmete sich erstmals der Oberberghauptmann Carl von Carlowitz (1645-1714). Als Leiter
des Oberbergbauamtes Sachsen und Verantwortlicher für die Holzversorgung des Berg-
und Hüttenwesens, erkannte er als Erster diese Bedrohung der Existenz der sächsischen
Wirtschaft. Daraufhin verfasste er ein geschlossenes Werk zur Forstwirtschaft mit dem
Namen "Sylvicultura oeconomica oder haußwirtschaftliche Nachricht und Naturmäßige
Anweisung zur wilden Baum-Zucht", welches im Jahre 1713 zur Leipziger Ostermesse
veröffentlicht wurde.
4
In seinem umfangreichen Werk formulierte er den ersten Gedanken
der Nachhaltigkeit, dass man den umliegenden Wäldern nunmehr nur so viel Holz
entnehmen darf, als im gleichen Zeitraum durch Saat und Wachstum nachkommen kann.
Deutlich wird dies indem Carl von Carlowitz in seinen Ausführungen eine ,,continuirliche,
beständige und nachhaltige Nutzung des Waldes" fordert.
5
Er beschreibt damit als
1
Vgl. [DOSCH u. SACHSEN 2013].
2
Vgl. [CARLOWITZ 2000, 106].
3
Vgl. [CARLOWITZ 2000, 55].
4
Vgl. [CARLOWITZ 2000, 55].
5
Vgl. [SCHEIN 2008, 6].
10

2. Grundlagen zum nachhaltigen Veranstaltungsmanagement
Erster die Notwendigkeit der Berücksichtigung der Regenerationsfähigkeit eines Systems
während dessen Nutzung.
Nachhaltige Entwicklung
Die ersten Erwähnungen von Carlowitz haben den Grundstein für das heutige Ver-
ständnis im Umgang mit Ressourcen gelegt. Die heutigen Herausforderungen globaler
Natur sind wesentlich komplexer. Neben den ökologischen Herausforderungen fehlen am
Ansatz von Carlowitz die Verknüpfungen zu den Ursachen der Wirkungen der heutigen
Zeit. Hungerkatastrophen, die ansteigende Zahl der Weltbevölkerung, der exorbitante
Ressourcenverzehr der Industrieländer, hohe Energieverbräuche, hohe (giftige) Abfall-
mengen, Kriege, Finanzkrisen zeigen die Komplexität der Probleme des 21. Jhdts. Eine
rein ökologische Betrachtung zur Sicherung der Zukunft der Spezies Mensch reicht nicht
mehr aus und macht eine Ausweitung des Betrachtungsbereiches notwendig. Neben den
ökologischen Aspekten werden in der modernen Nachhaltigkeit Ökonomie und Soziales
als ebenso wichtige Bausteine für eine zukunftsfähige Entwicklung betrachtet.
6
Die moderne Definition des Begriffes fand erstmals durch die World Commission of
Environment and Development 1987 während der Klimakonferenz im schwedischen
Brundtland Zugang zur Öffentlichkeit. Die sogenannte Brundtland Kommission definiert
Nachhaltigkeit auf Grund sprachlich unterschiedlicher Übersetzungen und Interpretatio-
nen anders als Carlowitz. Hier kristallisieren sich zwei Definitionsrichtungen heraus: Zum
einen wird wie im oberen Absatz definiert, dass die Bedürfnisse künftiger Generationen
berücksichtigt werden müssen. Zum anderen sollen die Chancen aller Menschen auf der
Erde fairer gestaltet und Gerechtigkeit bezüglich der unterschiedlichen Weltreligionen,
Nationen und Kulturen hergestellt werden. In ihrem Bericht stellt die Kommission
erstmals eine enge Beziehung zwischen Lebensqualität, Umweltqualität und einer ge-
rechten Verteilung der Ressourcen in den Vordergund. Darüber hinaus definieren sie die
Chancengleichheit im Sinne der Entwicklungsmöglichkeiten künftiger Generationen:
7
,,Sustainable development meets the needs of the present without comprom-
ising the ability of future generations to meet their own needs."
und übersetzt:
"Nachhaltige Entwicklung ist eine Entwicklung, die die Lebensqualität der
gegenwärtigen Generation sichert und gleichzeitig zukünftigen Generationen
die Wahlmöglichkeit zur Gestaltung ihres Lebens erhält."
6
Vgl. [ROGALL 2012, 44].
7
Vgl. [FU BERLIN 2013, Bildung für Nachhaltige Entwicklung].
11

2. Grundlagen zum nachhaltigen Veranstaltungsmanagement
Gleichwohl ist eine kleine Anekdote in Carlowitz Kapitel interessant, in der er die
Geschichte von einem Käufer erzählt, der in Italien reist und eine wundersame Begegnung
macht. Diese Geschichte haucht dem Begriff der Generationengerechtigkeit etwas Leben
ein.
"Alls Käufer MAXIMILIANUS II. in Italien reistete, und einen Bauern
antraff, der Datteln pflanzete, welche erst nach 100. Jahren Früchte bringen,
fragte er: Männlein was machst du? Der Bauersmann sagte: Allergnädigster
Käufer ich pflanze Datteln. Oh sagte der Käufer, und wem zu gute. Ich thue
es um gott und den Nachkömlingen zu gefallen. Welche Antwort und gute
Nennung dem Käufer so wohl gefallen, welche dem Pflanzer 100 Thlr. zur
Discretion bezahlen ließ."
8
Neben dieser sozio-kulturellen Dimension sind ökonomische Prozesse von Bedeutung.
Maßnahmen wie Ressourceneffizienz, Entkopplung des Wachstums und Erhaltung der
Wettbewerbsfähigkeit sind nach Rogall ebenfalls eine zentrale Herausforderung der
Nachhaltigen Entwicklung. Die Grenzen werden hierbei durch die natürliche Tragfähigkeit
des Ökosystems unseres Planeten gesetzt.
9
Die Handlungsprinzipien der Generationengerechtigkeit und der globalen Chancengleich-
heit spiegeln sich in jeder der drei Dimensionen wider. Das heißt, die Zieldimensionen
müssen in ihrer Gesamtheit - integrativ - behandelt werden.
10
Daraus ergibt sich ein
Zieldreieck der Nachhaltigkeit wie in Abbildung 2.1 dargestellt.
Abbildung 2.1.: Zieldreieck der Nachhaltigkeit [BMU 2013] 2012, S.24 .
Das Zieldreieck repräsentiert die Gleichwertigkeit der Zieldimensionen der Nachhaltigen
8
Vgl. [CARLOWITZ 2000, 107].
9
Vgl. [ROGALL 2012, 41].
10
Vgl. [ROGALL 2012, 44f.].
12

2. Grundlagen zum nachhaltigen Veranstaltungsmanagement
Entwicklung in den absoluten Grenzen der natürlichen Tragfähigkeit.
11
2.2. Veranstaltungen und Events
2.2.1. Definition der Begriffe
Naturgemäß liegen zwischen der Organisation eines 30. Geburtstages und einer Fußball-
weltmeisterschaft unterschiedliche Anforderungen an Planung, Konzeptionierung und
Durchführung. Darüber hinaus nehmen die Teilnehmer das Erlebte auch unterschiedlich
wahr. Dennoch sind beides Veranstaltungen. Im Allgemeinen beschreibt ein Event jegliche
Arten von Veranstaltung. Der Umkehrschluss gilt jedoch nicht: nicht jede Veranstaltung
ist ein Event.
12
Da dieser Definition die notwendige Trennschärfe fehlt, werden im Folgenden die Cha-
rakteristika von Veranstaltungen und Events beschrieben.
Veranstaltungen sind für Unternehmen und andere Institutionen ein wichtiges Kommuni-
kationsinstrument. Einer Veranstaltung wird ein Grundnutzen zugeschrieben. Beispiele
für Veranstaltungen sind:
13
· Tourneen, Informations- und Präsentationsveranstaltungen
· Tage der offenen Tür, Exkursionen, Besichtigungen
· Messen, Ausstellungen, Verkaufsveranstaltungen,
· Seminare, Tagungen, Workshops, Vorträge, Versammlungen, Sitzungen
· Feste, Jubiläen, Feiern, Musik-, Sport-, Stadtfeste
· Freizeitveranstaltungen, Sportveranstaltungen
Der Begriff Veranstaltung spiegelt weniger das subjektive Erleben des Teilnehmers wider.
Hier steht der Ablauf, also die Planung, Konzeptionierung, Durchführung und Kontrolle
als objektiver Blickwinkel im Vordergrund.
14
In der deutschsprachigen Literatur findet man den Terminus Veranstaltung oft unter
dem aus dem Englischen stammenden Begriff Event. Dieser wurde 1996 erstmals im
Duden aufgeführt. In Selbigem wird das Event gleichbedeutend als besonderes Ereignis
aufgeführt. Ein Ereignis charakterisiert sich dadurch, dass es zu einem bestimmten
Zeitpunkt stattfindet. Holzbaur unterscheidet ein Event von einer Veranstaltung mit
11
Vgl. [ROGALL 2012]:46.
12
Vgl. [GABLER 2013a, 11.07.2013].
13
Vgl. [HOLZBAUR 2005, 15].
14
ebd.
13

2. Grundlagen zum nachhaltigen Veranstaltungsmanagement
Einmaligkeit und dem subjektiven Erlebnischarakter. Durch die Aktivierung und Einbin-
dung des Kunden in die Veranstaltung, entsteht ein Erlebnis mit subjektiven Eindrücken.
Das ist meist objektiv nicht messbar und liegt individuell beim Teilnehmer. Durch das
Erlebte, in Verbindung mit der Umgebung entsteht das Event somit subjektiv im Kopf
des Kunden. Diesem Erlebnischarakter des Ereignisses folgen weitere Dimensionen, die
eine Veranstaltung zu einem Event werden lassen:
15
· Aktivierung der Teilnehmer,
· Zusatznutzen und Effekte für den Teilnehmer,
· Erinnerungswert, Positivität,
· Einmaligkeit (keine Routine),
· Geplantheit, Gestaltung, Organisation und Inszenierung,
· Vielfachheit von Ereignissen, Medien und Wahrnehmungen,
· Verbindung von Eindrücken und Symbolik,
· Event aus Sicht des Teilnehmer.
Zu dem Grundnutzen der Veranstaltung kommt der subjektive Zusatznutzen, damit
eine Veranstaltung zu einem Event wird. Die Einmaligkeit, eine besondere Inszenierung
oder intensive Wahrnehmung durch eine persönliche Einbindung, sind Gründe für Teil-
nehmerInnen an besonderen Ereignissen teilzunehmen. Das Event ist die Krone der
Veranstaltung wie Abbildung 2.2 verdeutlicht.
16
Abbildung 2.2.: Grund- und Zusatznutzen, Einmaligkeit von Veranstaltungen, nach
[HOLZBAUR 2005, 52].
15
Vgl.[HOLZBAUR 2005, 6ff.].
16
Vgl. [HOLZBAUR 2005, 52].
14

2. Grundlagen zum nachhaltigen Veranstaltungsmanagement
Zur Wahrung des Leseflusses werden beide Begriffe im weiteren Verlauf gleichwertig
verwendet.
2.2.2. Kategorisierung von Veranstaltungen und Events
In Kapitel 2.2.1 sind einige Beispiele von Veranstaltungen angeführt. Zum besseren
Verständnis werden Events in Kategorien unterteilt. Das soll ermöglichen, geeignete An-
nahmen und Rückschlüsse zu treffen, wenn es um die Potenzialabschätzungen am Markt
geht. Es gibt unterschiedliche Ansätze, den jeweiligen Charakter einer Veranstaltung
zusammenzufassen. Getz kategorisiert nach Themenfeldern, wie Abbildung 2.3 darge-
stellt.
Abbildung 2.3.: Kategorien von Events nach[GETZ 2008, 403-428].
Die Hauptkriterien von geplanten Events fundieren auf deren Typologie, kategorisieren
sich also nach dem Zweck und dem inhaltlichen Programm des Events. Die Bandbreite
reicht von öffentlichen Feierlichkeiten, die die Zufriedenheit der Teilnehmer fördern sollen,
wie zum Beispiel Stadtfeste mit Liveauftritten von Musikgruppen, bis zu Musikfestivals
mit dem Ziel, das Zusammengehörigkeitsgefühl und Engagement der Gesellschaftsmitglie-
der zu steigern. Dazu zählt zum Beispiel das Musikfestival ,,Leipzig zeigt Courage". Hier
wird ein politisches Statement gegen rechte Gewalt in Verbindung mit dem gemeinsamen
Erlebnis der musikalischen Veranstaltung transportiert.
17
Andere Events zielen darauf ab, Wettbewerbe, Spaß, Unterhaltung, Geschäftszwecke
17
http://www
.leipzig-courage-zeigen.de/ Online Zugriff 03.08.2013.
15

2. Grundlagen zum nachhaltigen Veranstaltungsmanagement
oder weitere soziale Ziele zu erreichen. Häufig sind für die Organisation solcher Events
spezielle Fertigkeiten und Kenntnisse infrastruktureller Voraussetzungen notwendig, wie
bei Sportstätten oder Tagungszentren. Für die Tätigkeiten sind meist eine professionelle
Berufsausbildung und Berufserfahrung notwendig.
18
2.3. Definition Nachhaltiges Veranstaltungsmanagement
Das Gabler Wirtschaftslexikon definiert Eventmanagement prägnant als "Planung, Kon-
zeption, Durchführung und Kontrolle von Events, das sind Veranstaltungen aller Art"
19
.
Den definitorischen Grundlagen zufolge beschreibt nachhaltiges Veranstaltungsmanage-
ment die Durchführung von Veranstaltungen von der Planung über die Konzeption bis
hin zur Kontrolle und Nachbereitung von Veranstaltungen unter allen Aspekten der Nach-
haltigkeit. Das Umweltbundesamt (UBA) ergänzt, dass stets ökologische, ökonomische
und soziale Folgen zu berücksichtigen sind, die sich durch das Planen, Organisieren und
Durchführen von Veranstaltungen ergeben. Das ist besonders auf die unterschiedlichen
Ebenen anzuwenden, auf die Veranstaltungen wirken: lokal, regional, überregional und
global.
20
Sowohl auf topografischer Ebene als auch durch die Komplexität einer Veranstaltung
ergeben sich Herausforderungen für die Handlungen der Veranstalter. Unter Termin- und
Organisationsdruck benötigt es Orientierungshilfen, wenn die zusätzlichen Anforderungen
der Nachhaltigkeit hinzukommen. Solche Orientierungshilfen bilden zum Beispiel Leitfä-
den, wie sie vom Umweltbundesamt veröffentlicht wurden. Es werden Handlungsfelder,
vorgeschlagen die es erleichtern sollen, sich bei der praktischen Umsetzung von nach-
haltigem Veranstaltungsmanagement zu orientieren. Folgende Handlungsfelder werden
vom UBA als relevant angesehen, eine Veranstaltung nachhaltig durchzuführen:(Vgl.
Kapitel 3.2 auf Seite 21)
21
· Mobilität,
· Veranstaltungsort und Unterbringung,
· Energie und Klima,
· Beschaffung von Produkten und Dienstleistungen,
· Catering,
18
Vgl.[GETZ 2008, 403-428].
19
Vgl.[GABLER 2013a, 11.07.2013].
20
Vgl.[BMU 2010, 4].
21
Vgl. [BMU 2010, 5].
16

2. Grundlagen zum nachhaltigen Veranstaltungsmanagement
· Abfallmanagement,
· Umgang mit Wasser,
· Gastgeschenke/Giveaways,
· Kommunikation und
· soziale Aspekte.
Diese wurden durch aktuelle Erkenntnisse aus der Praxis ergänzt um die Handlungsfel-
der:
22
· Veranstaltungstechnik,
· Mobiliar,
· Druckerzeugnis und
· Dekoration.
Auf die einzelnen Kriterien und praktischen Lösungsansätze wird im Kapitel 3.2 auf
Seite 21 dieser Arbeit spezifisch eingegangen. Häufig findet man auch den Begriff Green
meeting im Zusammenhang mit nachhaltigem Veranstaltungsmanagement.
Compliance als Aspekt sozialer Nachhaltigkeit
Compliance wird aktuell stark disku-
tiert und liegt zunehmend im Fokus von Wirtschaftsunternehmen. Der Begriff beschreibt
die präventive Einhaltung gesetzlicher Vorgaben und Vermeidung von Korruption. Nach
dem Drei-Dimensionen-Prinzip der Nachhaltigkeit ordnet sich Compliance bei den so-
zialen Aspekten einer nachhaltigen Entwicklung ein und soll die Entwicklung für ein
faires und ethisch einwandfreies Handeln darstellen. Im Sinne der Nachhaltigkeit bildet
Compliance einen wichtigen Baustein, deckt damit aber nur einen Teil der Anforderungen
einer nachhaltigen Entwicklung ab.
Der Begriff Compliance stammt ursprünglich aus der Medizin. Compliance bezeichnet
das verantwortungsbewusste Selbstmanagement des Patienten während einer durch den
Arzt verordneten Therapie.
23
Seinen Ursprung in der Wirtschaft hat Compliance in der amerikanischen Finanzbranche.
Im Speziellen betraf es die Bereiche Interessenkonflikte und Risikominimierung bei
Insidergeschäften an der Börse. Auf Grund gesetzlicher Vorgaben findet seit den 1990iger
Jahren auch eine Entwicklung in Deutschland statt. Ein Wertpapierhandelsunternehmen
ist nach §§31 ff. WpHG verpflichtet, dafür Sorge zu tragen, dass die Börsengeschäfte der
22
Vgl. siehe Anhang D
23
Vgl.http://www
.medpsych.uni-freiburg.de/OL/body_compliance.html Zugriff 18.08.2013.
17

2. Grundlagen zum nachhaltigen Veranstaltungsmanagement
Mitarbeiter nicht dem Interesse des Wertpapierhandelsunternehmens und dem Interesse
des Kunden im Konflikt stehen.
24
In der Praxis werden diese Selbstverpflichtungen in Leitlinien durch die Führung fest-
gehalten und sind bindende Richtlinien für die Handlungen der Mitarbeiter.
25
Darin
beschreibt ein Unternehmen seine Tätigkeiten im Sinne der Compliance, d. h. die Einhal-
tung der gesetzlichen Vorschriften und den Umgang mit den ethisch-sozialen Wirkungen
seiner Handlungen auf sein Umfeld. Ziel ist unter anderem, bei Geschäftskontakten
mehr Transparenz im Umgang mit Geschenken, Einladungen und Zuwendungen zu
erreichen.
26
Gerade im Sponsoringbereich lässt sich bei Veranstaltungen der geforderte
geschäftliche Bezug schwierig darstellen. Eine geeignete Hilfestellung bietet der Leitfa-
den Hospitality und Strafrecht - S20 der deutschen Sponsorenvereinigung e.V., worin
Handlungsmöglichkeiten gegen ,,negative Indizes" angeboten werden.
27
Laut einer Umfrage des Vereins für direkte Wirtschaftskommunikation e.V. (FAMAB)
sehen Veranstalter die Zunahme des Einflusses von Compliance in Unternehmen durchaus
kritisch. Auf Grund steigender Unsicherheit bei den handelnden Personen in Unterneh-
men, verspüren 22% der Teilnehmer dieser Umfrage einen negative Auswirkungen durch
Compliance. Das äußerst sich u.a. durch sinkende Budgets und eine sinkende Anzahl
von Veranstaltungen.
28
24
Vgl. [GABLER 2013a, Stichwort: compliance, 11.07.2013].
25
Vgl. [FAMAB 2013, Stichwort: Compliance] .
26
Vgl. German Convention Bureau http://www
.gcb.de/article/das-gcb/green-gcb/das-gcb-compl
iance-system Zugriff 15.07.2013.
27
Vgl. [FAMAB 2013, Stichwort: Compliance].
28
ebd.
18

3. Nachhaltiges
Veranstaltungsmanagement im Fokus
3.1. Umsetzung der nationalen Nachhaltigkeitsstrategie
Die Bundesregierung beschloss am 17.4.2002 die Nationale Nachhaltigkeitsstrategie mit
dem Titel ,,Perspektiven für Deutschland". Damit bekennt sie sich dazu, eine nachhaltige
Entwicklung (Vgl. 2.1 auf Seite 11) als zentrales Handlungsziel zu setzen. Daraus folgend
wurde in einem Prozess des ,,breiten Dialogs", unter Einbeziehung gesellschaftlicher
Gruppen und Berücksichtigung von wichtigen Empfehlungen und Anmerkungen des
,,Rates für Nachhaltigkeit" eine Strategie entwickelt. Das Ergebnis sind Leitlinien, welche
die Vision über die Zukunft Deutschlands repräsentieren:
29
· Generationengerechtigkeit,
· Lebensqualität,
· Sozialer Zusammenhalt und
· Internationale Verantwortung.
Diese Leitlinien sollen dazu dienen, eine nachhaltige Entwicklung zu gewährleisten. Sie
sind in 21 Handlungsfelder mit jeweiligen Schlüsselindikatoren unterteilt. Darin sind
quantitative Ziele formuliert. Beispiele für diese Handlungsfelder sind in Anhang A
dargestellt.
30
Für die Umsetzung dieser Leitlinien wird ein Managementkonzept zu Grunde gelegt,
welches aus den vier Elementen Managementregeln, Schlüsselindikatoren, Monitoring
und Gesetzesfolgenabschätzung besteht. Die Managementregeln bestehen aus neun Re-
geln der Nachhaltigkeit für die einzelnen Handlungsbereiche. Allen voran gilt folgende
Grundregel:
31
,,Jede Generation muss ihre Aufgaben selbst lösen und darf sie nicht
29
Vgl. [BR 2012, 26ff.].
30
ebd.
31
ebd.
19

Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Jahr
2013
ISBN (eBook)
9783842842113
Dateigröße
4.5 MB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin – Institut für Management
Erscheinungsdatum
2014 (März)
Note
1,3
Zurück

Titel: Nachhaltiges Veranstaltungsmanagement - Potenziale, Rahmenbedingungen und praktische Lösungsansätze zur Implementierung der DIN ISO 20121
book preview page numper 1
book preview page numper 2
book preview page numper 3
book preview page numper 4
book preview page numper 5
book preview page numper 6
book preview page numper 7
book preview page numper 8
book preview page numper 9
book preview page numper 10
book preview page numper 11
book preview page numper 12
book preview page numper 13
book preview page numper 14
book preview page numper 15
book preview page numper 16
book preview page numper 17
book preview page numper 18
book preview page numper 19
90 Seiten
Cookie-Einstellungen