Lade Inhalt...

Aktienkursprognose mit Hilfe der technischen Chartanalyse mit dem Schwerpunkt Elliott- Wellenbewegungen im Performance-Vergleich zur 'Buy and hold Strategie'

©2013 Bachelorarbeit 77 Seiten

Zusammenfassung

Inhaltsangabe:Einleitung:
Kapitel 1.1, Einleitender Teil:
Für ein erfolgreiches Investment an der Börse gibt es unterschiedliche Strategien. Eine bekannte Strategie des Börsenspekulanten André Kostolany ist die sogenannte ‘Buy and hold-Strategie’. Nach dieser wird eine einmalige Investition mit ein wenig Geduld mit der Zeit lohnend sein. So kann man am Kursverlauf des deutschen Leitindexes Dax erkennen, dass eine Investition im Dezember 2002 zu 3000 Punkten binnen 10 Jahren zu einer Wertsteigerung von über 100% geführt hätte.
Wäre der Investor erst Anfang 2008 zu einer Investitionsentscheidung gekommen, hätte er zum heutigen Zeitpunkt gerade einmal seine Verluste aufgeholt.
An diesem kurzen Beispiel lässt sich feststellen, dass die Ermittlung des richtigen Einstiegszeitpunktes von wichtiger Bedeutung ist. Um diesen Zeitpunkt festzustellen, gibt es verschiedene Analysemethoden. Zum einen gibt es die fundamentale Analyse, die auf Basis von Unternehmenskennzahlen eine Unternehmensbewertung vornimmt, zum anderen die charttechnische Analyse, die auf Grundlage vergangenheitsbezogener Chartbilder Prognosen für die Zukunft erstellt.
1.2, Problemstellung:
Die Aktienkurse an den Börsen unterliegen starken Schwankungen. In Zeiten von Hochfrequenzhandel und der Verschmelzung von Finanzmärkten hat die Volatilität zugenommen. Kursprognosen vorherzusagen und den richtigen Zeitpunkt einer Anlageentscheidung zu treffen ist besonders durch die Zunahme makroökonomischer Einflussfaktoren schwieriger geworden. Das Ziel einer Anlageentscheidung besteht in der Ermittlung des optimalen Kaufs- und Verkaufszeitpunktes einer Investitionsentscheidung. Allerdings beginnt eine Investitionsentscheidung mit der Feststellung eines günstigen Einstiegzeitpunktes.
Zielsetzung dieser Arbeit soll es sein - neben der Vorstellung wesentlicher technischer Analysemöglichkeiten, herauszustelle inwiefern eine technische Aktienanalyse zu einer erfolgreicheren Renditeoptimierung führen kann. Hierfür wird ein Vergleich zur einfachen Buy and hold-Strategie aufgeführt. Erfolgreiches Handeln an der Börse kann auf Grundlage unterschiedlicher Finanzinstrumente ausgeführt werden um sowohl an fallenden als auch steigenden Kursen zu partizipieren. Aus Gründen der Übersichtlichkeit werden in dieser Arbeit ausschließlich Aktien behandelt. Ebenso wird eine deutliche Abgrenzung zur fundamentalen Analyse durchgeführt.
1.3, Gang der Untersuchung:
In der vorliegenden Arbeit werden zunächst im zweiten […]

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Jessen, Malte: Aktienkursprognose mit Hilfe der technischen Chartanalyse mit dem
Schwerpunkt Elliott- Wellenbewegungen im Performance-Vergleich zur ,,Buy and hold
Strategie", Hamburg, Diplomica Verlag GmbH 2013
PDF-eBook-ISBN: 978-3-8428-4842-9
Herstellung: Diplomica Verlag GmbH, Hamburg, 2013
Zugl. Fachhochschule Kiel, Kiel, Deutschland, Bachelorarbeit, Januar 2013
Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung
außerhalb der Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages
unzulässig und strafbar. Dies gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen,
Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Bearbeitung in elektronischen Systemen.
Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in
diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme,
dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei
zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften.
Die Informationen in diesem Werk wurden mit Sorgfalt erarbeitet. Dennoch können
Fehler nicht vollständig ausgeschlossen werden und die Diplomica Verlag GmbH, die
Autoren oder Übersetzer übernehmen keine juristische Verantwortung oder irgendeine
Haftung für evtl. verbliebene fehlerhafte Angaben und deren Folgen.
Alle Rechte vorbehalten
© Diplom.de, Imprint der Diplomica Verlag GmbH
Hermannstal 119k, 22119 Hamburg
http://www.diplom.de, Hamburg 2013
Printed in Germany

Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis ... V
1. Einleitung ... - 1 -
1.1 Einleitender Teil ... - 1 -
1.2 Problemstellung ... - 2 -
1.3 Gang der Untersuchung... - 3 -
2. Grundlagen der Aktienanalyse ... - 4 -
2.1 Einleitender Teil ... - 4 -
2.3.1 Fundamentale Analysemethoden ... - 4 -
2.3.2 Technische Analysemethoden ... - 7 -
2.4 Behavioral Finance... - 9 -
3. Instrumente und Methoden der technischen Aktienanalyse... - 11 -
3.1 Grundlagen der technischen Aktienanalyse ... - 11 -
3.1.1 Dow Theorie... - 11 -
3.1.2 Candlestick Chart ... - 13 -
3.2 Methoden charttechnischer Analysevarianten ... - 14 -
3.2.1 Trendlinien ... - 14 -
3.2.2 Gleitende Durchschnitte ... - 16 -
3.2.3 Elliott Wellen ... - 19 -
3.2.4 Fibonacci-Zahlenreihen... - 22 -
3.3 Grenzen der charttechnischen Aktienanalyse ... - 24 -
3.3.1 Technische Faktoren ... - 24 -
3.3.2 Wirtschaftspolitische Faktoren... - 25 -

4. Empirische Untersuchung ... - 26 -
4.1 Einführung in die Untersuchung ... - 26 -
4.2 Auswahl der Instrumente ... - 28 -
4.2.1 Buy and hold-Strategie ... - 28 -
4.2.2 Technische Analyse ... - 29 -
4.4 Analyse Software AG (WKN: 330400) ... - 30 -
4.4.1 Langfristig ... - 30 -
4.4.2 Kurzfristig ... - 33 -
4.5. Analyse der SAP AG (WKN: 716460) ... - 34 -
4.5.1 Langfristig ... - 34 -
4.5.2 Kurzfristig ... - 38 -
4.6 Analyse Beiersdorf (WKN: 520000) ... - 40 -
4.6.1 Langfristig ... - 40 -
4.6.2 Kurzfristig ... - 43 -
4.7 Analyse Henkel (WKN: 604843) ... - 44 -
4.7.1 Langfristig ... - 44 -
4.7.2 Kurzfristig ... - 48 -
5. Beurteilung der Prognosefähigkeit mittels Elliott-Wellen ... - 50 -
6. Zusammenfassende Schlussfolgerung ... - 53 -
Literaturverzeichnis... - 56 -
Internetquellen... - 57 -
Abbildungen vergrößert ... - 61 -

V
Abkürzungsverzeichnis
AG
-
Aktiengesellschaft
Abb.
-
Abbildung
Bah
-
Buy and hold
DAX
-
Deutscher
Aktienindex
EBIT
-
Earnings before interest and taxes
EBTDA
-
Earnings before interest, tax, depreciation, amortization
ESM
-
European Stability Mechanism
EZB
-
Europäische
Zentralbank
GuV
-
Gewinn und Verlust
NOPAT
-
Net Operating Profit After Taxes
TA
-
Technischer
Analyst
vs.
- versus
WKN
-
Wertpapierkennnummer
Xetra
-
Exchange Electronic Trading

VI
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Dax Leitindex 12/2002 - 12/2012 ... - 1 -
Abbildung 2: Berechnung Unternehmenswert ... - 5 -
Abbildung 3: Japanische Candlestick Charts ... - 14 -
Abbildung 4: Primärer Aufwärtstrend ... - 15 -
Abbildung 5: Unterstützung und Widerstand im Aufwärtstrend ... - 16 -
Abbildung 6: Leitindex Dax gleitender Durchschnitt 38/100 Tage ... - 19 -
Abbildung 7: Elliott-Wellen Grundmuster... - 22 -
Abbildung 8: Minimalkursziel von Welle 5 ... - 22 -
Abbildung 9: Dax-Performance ... - 26 -
Abbildung 10: Analyse Software AG, langfristig ... - 31 -
Abbildung 11: Analyse Software AG, kurzfristig... - 34 -
Abbildung 12: Analyse SAP, langfristig ... - 36 -
Abbildung 13: Analyse SAP kurzfristig ... - 39 -
Abbildung 14: Analyse Beiersdorf, langfristig ... - 40 -
Abbildung 15: Analyse Beiersdorf, kurzfristig ... - 44 -
Abbildung 16: Analyse Henkel, langfristig ... - 45 -
Abbildung 17: Analyse Henkel, kurzfristig ... - 49 -
Abbildung 18: Software AG, 19.12.2012 ... - 50 -
Abbildung 19: SAP AG, 19.12.2012 ... - 51 -
Abbildung 20: Beiersdorf, 19.12.2012 ... - 52 -
Abbildung 21: Henkel, 19.12.2012 ... - 53 -
Abbildung 22: Entwicklung Leitindex Dax ... - 55 -
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Prozentualer Gewinnvergleich Buy and hold-Strategie vs.
langfristige Analyse ... - 54 -

- 1 -
1. Einleitung
1.1 Einleitender Teil
Für ein erfolgreiches Investment an der Börse gibt es unterschiedliche
Strategien. Eine bekannte Strategie des Börsenspekulanten André Kostolany ist
die sogenannte ,,Buy and hold-Strategie". Nach dieser wird eine einmalige
Investition mit ein wenig Geduld mit der Zeit lohnend sein.
1
So kann man am
Kursverlauf des deutschen Leitindexes Dax erkennen, dass eine Investition im
Dezember 2002 zu 3000 Punkten binnen 10 Jahren zu einer Wertsteigerung
von über 100% geführt hätte.
Abbildung 1: Dax Leitindex 12/2002 - 12/2012
Wäre der Investor erst Anfang 2008 zu einer Investitionsentscheidung
gekommen, hätte er zum heutigen Zeitpunkt gerade einmal seine Verluste
aufgeholt.
An diesem kurzen Beispiel lässt sich feststellen, dass die Ermittlung des
richtigen Einstiegszeitpunktes von wichtiger Bedeutung ist. Um diesen
Zeitpunkt festzustellen, gibt es verschiedene Analysemethoden. Zum einen gibt
es die fundamentale Analyse, die auf Basis von Unternehmenskennzahlen eine
1
Vgl. http://www.handelsblatt.com/finanzen/boerse-maerkte/anlagestrategie/boersenstrategie-
haben-kostolanys-weisheiten-ausgedient/6208630.html, Stand: 28.01.2012

- 2 -
Unternehmensbewertung vornimmt, zum anderen die charttechnische Analyse,
die auf Grundlage vergangenheitsbezogener Chartbilder Prognosen für die
Zukunft erstellt.
1.2 Problemstellung
Die Aktienkurse an den Börsen unterliegen starken Schwankungen. In Zeiten
von Hochfrequenzhandel und der Verschmelzung von Finanzmärkten hat die
Volatilität zugenommen.
2
Kursprognosen vorherzusagen und den richtigen
Zeitpunkt einer Anlageentscheidung zu treffen ist besonders durch die
Zunahme makroökonomischer Einflussfaktoren schwieriger geworden.
3
Das
Ziel einer Anlageentscheidung besteht in der Ermittlung des optimalen Kaufs-
und Verkaufszeitpunktes einer Investitionsentscheidung. Allerdings beginnt
eine Investitionsentscheidung mit der Feststellung eines günstigen
Einstiegzeitpunktes.
4
Zielsetzung dieser Arbeit soll es sein - neben der Vorstellung wesentlicher
technischer Analysemöglichkeiten, herauszustelle inwiefern eine technische
Aktienanalyse zu einer erfolgreicheren Renditeoptimierung führen kann.
Hierfür wird ein Vergleich zur einfachen Buy and hold-Strategie aufgeführt.
Erfolgreiches Handeln an der Börse kann auf Grundlage unterschiedlicher
Finanzinstrumente ausgeführt werden um sowohl an fallenden als auch
steigenden Kursen zu partizipieren. Aus Gründen der Übersichtlichkeit werden
in dieser Arbeit ausschließlich Aktien behandelt. Ebenso wird eine deutliche
Abgrenzung zur fundamentalen Analyse durchgeführt.
2
Vgl. http://www.handelsblatt.com/politik/oekonomie/nachrichten/boersen-handel-
hochfrequenzhandel-erhoeht-die-volatilitaet/5935144-2.html, Stand 25.12.2012
3
Vgl. http://www.focus.de/finanzen/boerse/aktien/marktberichte/boerse-griechenland-
unsicherheit-laesst-dax-einbrechen_aid_721246.html, Stand 25.12.2012
4
Vgl. http://www.handelsblatt.com/finanzen/boerse-maerkte/anlagestrategie/boersenweisheit-
warum-schlechte-nachrichten-gut-sind/6492780.html, Stand 25.12.2012

- 3 -
1.3 Gang der Untersuchung
In der vorliegenden Arbeit werden zunächst im zweiten Kapitel die Grundlagen
der Aktienanalyse behandelt. Hierbei gilt es den aktuellen Stand der Forschung
festzustellen, der sich in Zeiten des computergestützten Handels in den letzten
Jahren bedeutend weiterentwickelt hat.
Bevor in Kapitel 2.3.2 ausführlich auf die technische Aktienanalyse
eingegangen wird, werden wesentliche Merkmale der fundamentalen Analyse
definiert. Hierbei geht es im Wesentlichen um fundamentale
Unternehmenskennzahlen, die als Bewertungsmethode herangezogen werden.
Das dritte Kapitel ist der theoretische Teil, auf dem die empirische
Untersuchung aufbaut. Dabei handelt es sich um die Grundlagen der
technischen Aktienanalyse aufbauend auf der Dow-Theorie und die
verschiedenen Methoden von Analysevarianten, die in der Untersuchung
genutzt werden. Von besonderer Bedeutung ist die Betrachtung von gleitenden
Durchschnitten, Elliott-Wellen und Fibonacci-Retracements, die ihre
praktische Anwendung im späteren Verlauf in der empirischen Untersuchung
finden.
Die empirische Untersuchung erfolgt durch die Analyse von vier Aktien aus
deutschen Indizes. Die Untersuchung besteht zum einen aus einem
langfristigen Performancevergleich der Buy and hold-Strategie mittels
charttechnischer Analysetechniken, zum anderen aus einer kurzfristigen
Analyse mit einer Prognose in die Zukunft mittels der Elliott-Wellen-Theorie
und Fibonacci-Retracements.
Im fünften Abschnitt werden die Analysen des vorangegangen Kapitels auf
ihre Prognosefähigkeit überprüft und Aussagen über deren Anwendbarkeit
getroffen.

- 4 -
2. Grundlagen der Aktienanalyse
2.1 Einleitender Teil
Ziel der Aktienanalyse ist es auf Grundlage unterschiedlicher Methoden eine
Kursprognose für die Zukunft zu erstellen.
Auf Basis vergangenheitsbezogener Daten von Kursverläufen und
Umsatzentwicklungen versucht der technische Analyst Vorhersagen über
zukünftige Entwicklungen zu treffen.
5
Anders geht die fundamentale Analyse
vor. Hierbei werden primär aktuelle Unternehmenszahlen für eine Bewertung
herangezogen, um den Unternehmenswert zu ermitteln und bestenfalls eine
Unterbewertung festzustellen.
Für eine Aktienprognose sollte jedoch nicht nur das Unternehmen allein
betrachtet werden, sondern sowohl die Branche analysiert werden als auch die
Betrachtung volkswirtschaftlicher Faktoren und deren Einfluss auf zukünftige
Kursentwicklungen.
6
2.3 Analysemethoden
2.3.1 Fundamentale Analysemethoden
Der fundamentale Analyst versucht mit Hilfe quantitativer
Bewertungskennzahlen eine Unterbewertung von Aktienkursen festzustellen
um eine Investitionsentscheidung zu treffen. Zunächst muss jedoch der aktuelle
Marktwert des Unternehmens festgestellt werden. Dieser setzt sich zusammen
aus dem Marktwert des Eigenkapitals und dem Marktwert des Fremdkapitals.
7
5
Vgl. Jürgens, P. Studienarbeit ,,Die Bedeutung der technischen Aktienanalyse" S. 5
6
Vgl. http://www.investor-verlag.de/aktien-und-aktienhandel/die-wichtigsten-einfluss-
faktoren-fuer-den-aktienkurs/104112342/, Stand: 28.01.2012
7
Vgl. Seppelfricke, P. (2005), S. 7

- 5 -
Von einer Unterbewertung des Kursniveaus spricht man, wenn der Marktwert
der Unternehmung im Vergleich zur Bewertung anderer Aktien oder des
Gesamtmarktes als zu niedrig erscheint. Zur Ermittlung dessen bedient sich der
fundamentale Analyst Kennzahlen wie dem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV),
oder des Cash flows
8
.
9
Abbildung 2: Berechnung Unternehmenswert
10
Mit Hilfe von Bewertungskennzahlen sollen wie auch bei der technischen
Analyse Marktbewegungen prognostiziert werden. Als Grundlage der Analyse
dienen einerseits unternehmensinterne Daten, andererseits externe
Informationen. Zu den internen Daten zählen sowohl Zahlen aus Bilanz,
Gewinn- und Verlustrechnung als auch aktuelle Erfolgs- und
Liquiditätskennzahlen. Bei externen Daten handelt es sich unter anderem um
makroökonomische Faktoren wie Konjunkturentwicklungen oder das
Zinsniveau.
Die größte Aussagekraft über die Erfolgsentwicklung eines Unternehmens hat
das in der Gewinn-und-Verlustrechnung (GuV) ausgewiesene
Betriebsergebnis. Das EBIT (Earnings Before Interest and Taxes) setzt sich
zusammen aus betrieblichen Erträgen und Aufwendungen.
11
Ein weiterer
wichtiger Indikator der absoluten Kennzahlen ist das Net Operating Profit after
8
Cashflow wird als Umsatzüberschuss bezeichnet, wenn Erträge über den
Aufwandsauszahlungen liegen. Vgl. Gerke, W. (2002), S. 185
9
Vgl. Gerke, W. (2002), S. 795
10
Vgl. Seppelfricke, P. (2005), S. 3
11
Vgl. Seppelfricke, P. (2005), S. 185

- 6 -
Taxes (NOPAT). Auf Grundlage des EBIT kann ein bereinigtes operatives
Ergebnis nach Steuern abgeleitet werden. ,, Da Steuern die tatsächlichen
Überschüsse mindern ... und umfangreichere Bereinigungen vorgenommen
werden, allerdings gelingt es dem NOPAT noch besser als dem EBIT, die
Ertragskraft des operativen Geschäftes nachzureichen,...".
12
Zu den relativen Kennzahlen der Erfolgsanalyse zählen u.a. die Umsatz- und
Kapitalrentabilität.
13
Umsatzkennzahlen eignen sich für einen
Betriebsvergleich von Unternehmen einer Branche. Es wird der Anteil an den
Umsatzerlösen ermittelt, der zurück in Investitionen und Schuldentilgung fließt
oder ausgeschüttet wird (Umsatzrentabilität = operativer Erfolg /operative
Umsatzerlöse).
14
Die Kapitalrentabilität berechnet das Verhältnis von Gewinn
zu Eigenkapital- und/oder Fremdkapital.
15
Die Berechnung von
Eigenkapitalrentabilität stellt den Gewinn ins Verhältnis zum eingesetzten
Kapital. Die Gesamtkapitalrentabilität spiegelt die Verzinsung des ganzheitlich
eingesetzten Kapitals (Eigen- und Fremdkapital) wieder. Als letzte Größe ist
die Betriebsrentabilität zu nennen, die auf Grundlage eines Betriebsergebnisses
und des dafür benötigten betriebsnotwendigen Vermögens die durch
betriebliche Tätigkeiten erzielt Rentabilität darstellt.
16
Im Weiteren werden
Kennzahlen der Liquiditätsanalyse näher betrachtet. Zu den absoluten
dynamischen Kennzahlen zählen u.a. das EBITDA (Earnings Before Interst,
Taxes, Depreciation and Amortisation). Diese Kennzahl eignet sich
insbesondere für die Bewertung von global agierenden Unternehmen. Um ein
bereinigtes operatives Ergebnis darzustellen, findet eine Bereinigung von
länderspezifischen Abgaben, z.B. in Form von Steuern, Subventionen oder
12
Vgl. Seppelfricke, P. (2005), S. 186
13
Vgl. Seppelfricke, P. (2005), S. 184
14
Vgl. Seppelfricke, P. (2005), S. 198
15
Vgl. Gerke, W. (2002), S .464
16
Vgl. Seppelfricke, P. (2005), S. 200

- 7 -
administrativen Kosten statt.
17
Im Rahmen der Erfolgsanalyse spielt die
Bewertung mittels Cash-Flow eine wichtige Rolle. Unterschiedliche
Berechnungsmethoden zielen auf die Ermittlung der Investitions-,
Schuldentilgungs- und Gewinnausschüttungskraft eines Unternehmens ab.
18
Absolute Cash-Flows eigenen sich nur bedingt, da keine Beziehung zu ihrer
Verwendung hergestellt wird. Folgende relative Cash-Flow-Kennzahlen
werden daher für die Liquiditätsanalyse angewendet: Zur Ermittlung, wie stark
ein Unternehmen seine Investitionen aus eigenen Mitteln finanzieren kann,
wird die Innenfinanzierungskraft ermittelt (Cash-Flow/Investitionen). Der
Verschuldungsgrad wird im dynamischen Verschuldungsgrad angezeigt
(Effektivschulden/Cash-Flow) um festzustellen, wie lange es dauern würde die
effektiven Schulden (gesamte Verbindlichkeiten./. monetäres
Umlaufvermögen) mittels verwendeten Cashflow zu tilgen.
2.3.2 Technische Analysemethoden
,,Technische Analyse ist das Studium von Marktbewegungen, in erster Linie
durch den Einsatz von Charts, um zukünftige Kurstrends vorherzusagen."
19
Grundannahmen für diese Form der Analyse werden u.a. durch die Dow-
Theorie (vgl. Kapitel 3.1.1) festgelegt. Der technische Analyst geht in seiner
Untersuchung nur von einem Spiegelbild von Angebot und Nachfrage durch
die Kursbewegung aus. Es ist somit nicht möglich, durch Auswertung
zusätzlicher Informationen eine höhere Rendite zu erwirtschaften. Liegt die
Nachfrage höher als das Angebot steigt der Kurs, liegt die Nachfrage niedriger
fällt dieser.
20
Für den Analysten beinhaltet der aktuelle Börsenkurs alle
17
Vgl. Seppelfricke, P. (2005), S. 200
18
Vgl. Gerke, W. (2002), S.186
19
Vgl. Murphy, J. (2004), S.21
20
Vgl. Murphy, J. (2004), S. 21

- 8 -
fundamentalen Faktoren, die für die technische Analyse benötigt werden.
21
Ziel
der technischen Analyse ist durch Feststellung von Charakteristiken im
Chartbild aus der Vergangenheit eine Prognose für die Zukunft zu erstellen.
Grundlage dieser Vorgehensweise ist die im Buch von Pring beschriebene
Grundannahme, dass ,,...Menschen dazu tendieren, dieselben Fehler, die sie
schon in der Vergangenheit gemacht haben, zu wiederholen"
22
Das Handwerkszeug jeder technischen Analyse ist die Darstellung in Form
eines Chartbildes.
23
Hierbei können unterschiedlichste Zeitperioden von Charts
dargestellt werden. Für die Analyse gibt es verschiedene Arten von Charttypen.
Der Balkenchart beinhaltet durch einen senkrechten Balken dargestellt
Eröffnungs-, Tageshöchst- und Tagesschlusskurse. Der Linienchart hingegen
verbindet die Tagesschlusskurse miteinander und vernachlässigt alle anderen
Kurse. Der dritte Charttyp, der Point&Figure-Chart, zeigt durch abwechselnde
steigende x- und fallende o-Säulen in komprimierter Form die Kursbewegung
an. Von zunehmender Beliebtheit in den letzten Jahren zeugt der japanische
Candlestick-Chart.
24
In Kapitel 3.12 findet eine nähere Erläuterung dieses
Charttyps statt und wird in der empirischen Untersuchung näher betrachtet.
Die wesentliche Aufgabe der technischen Analyse die Ermittlung von Trends.
Diese können in drei Richtungen verlaufen: aufwärts, abwärts und seitwärts.
Um diese Trends erfolgreich festzustellen und damit prognostizieren zu können
bedarf es Bestimmungstechniken. Ein bedeutendes Hilfsmittel zur Feststellung
von Trends ist das Instrument der Widerstand,- und Unterstützungslinien.
25
Eine weitere Technik der Trendbestimmung sind Trendkanäle. Diese entstehen,
21
Vgl. Edwards, D., Magee, J. (1976), S. 8
22
Vgl. Pring, M. (1990), S.XII
23
Vgl. http://www.comdirect.de/cms/service-kontakt-wissen-technische-analyse-3.html,
Stand: 28.01.2012
24
Vgl. Murphy, J. (2004), S.51-54
25
Vgl. Murphy, J. (2004), S.65

- 9 -
wenn (z.B. in einem Aufwärtstrend) ein Kurs zwischen zwei parallel
verlaufenden Linien schwankt.
26
Für den technischen Analysten gibt es zwei wesentliche Kategorien von
Kursformationen
­ Trendumkehr und Trendbestätigung. Die fünf
wesentlichsten Trendumkehrformationen sind die Kopf-Schulter-Formation,
die V-Formation, die Dreifach-Gipfel und Böden, die Doppeltops und die
Untertassenformationen. Die zweite Kategorie, die Bestätigungsmuster von
Trends, zeichnen sich durch Formationen von Dreiecken, Flaggen, Wimpeln,
Keilen und Rechtecken aus. Des Weiteren spielt das Umsatzvolumen als
trendbestätigender Indikator bei Kursformationen eine entscheidende Rolle.
27
2.4 Behavioral Finance
Die Finanzmarkttheorie sieht als Idealbild den rational handelnden Homo
Oeconomicus. Diese als Idealbild beschriebene neoklassische Theorie
funktioniert jedoch nicht in jeder Situation.
28
Schon im Jahre 1947 stellten die
amerikanischen Ökonomen Neumann und Morgenstern fest, dass
Marktteilnehmer nicht immer rational handeln.
29
Ziel der Behavioral Finance
ist es, Verhaltensweisen mit Hilfe psychologischer Ansätze in entscheidenden
Situationen prognostizieren zu können. Insbesondere bei komplexeren
Entscheidungen, nimmt das rationale Verhalten überproportional ab.
30
Wir
könnten in diesem Abschnitt auf elementare Grundannahmen der Psychologie
eingehen und Verhaltenswissenschaften im Bereich der Finanzmarkttheorie
erläutern. Da dies für diesen Teil der Arbeit jedoch zu umfangreich ist, möchte
ich mich auf zwei praktische Beispiele von Behavioral Finance beschränken.
26
Vgl. Murphy, J. (2004), S.93
27
Vgl. Murphy, J. (2004), S.112
28
Vgl. Teigelack, L. (2008), S. 88
29
Vgl. Kiehling, H. (2001), S. 2
30
Vgl. Karlen, (2004), S. 18-19

- 10 -
Kalenderanomalie ­ Analysen des Dax und einzelner Titel haben ergeben, dass
am Anfang des Jahres überdurchschnittliche Renditen erwirtschaftet werden.
Amerikanische Forscher konnten in einer Langzeitstudie von 1825-2003
feststellen, dass wenn der Januar positiv verlief sich die Kurse im Laufe des
Jahres verbesserten.
31
Eine mögliche Erklärung für den Januar-Effekt kann
fundamental darin betrachtet werden, da Investoren in dieser Zeit
Ausschüttungen und Steuererstattungen erhalten und vorhandene Liquidität
investieren.
32
Eine weitere Erklärung ist, dass institutionelle Investoren zu
Beginn des Jahres weniger konservative Investitionsentscheidungen treffen.
Für sie herrscht die Annahme, dass Korrekturmaßnahmen von Verlusten über
das ganze Jahr getätigt werden können.
33
Emotionen treiben die Börse ­ Rationales Handeln nach dem Prinzip des
Homo Oeconomicus ist an der Börse nur einfache Theorie. Insbesondere in
Extremsituationen neigt der Anleger zu irrationalen Entscheidungen.
34
Passen
fundamentale wirtschaftliche Fakten nicht mehr zu Kursbewegungen spielen
oftmals psychologische Aspekte eine entscheidende Rolle. So lassen sich unter
anderem die Kursbewegungen vom Attentat des 11. September und die damit
verbundene Angst den Ausstieg zu verpassen auf psychologische Faktoren
zurückführen.
35
31
Vgl. http://www.wallstreet-online.de/nachricht/3080056-behavioral-finance-der-mythos-
vom-januar-effekt-auch-im-april, Stand 14.11.2012
32
Vgl. http://www.handelsblatt.com/finanzen/boerse-
maerkte/anlagestrategie/boersenbarometer-januar-effekt-stimmt-positiv/2766718.html, Stand
14.11.2012
33
Vgl.bhttp://www.faz.net/aktuell/finanzen/aktien/boersenzyklen-analysten-setzen-bei-
amerikanischen-aktien-auf-den-januar-effekt-1194779.html, Stand 14.11.2012
34
Vgl. http://mobil.boerse-
online.de/versicherung/nachrichten/vermoegensaufbau/627648.html, Stand:29.01.2012
35
Vgl. http://www.manager-magazin.de/finanzen/geldanlage/0,2828,168725,00.html, Stand:
29.01.2012

- 11 -
3. Instrumente und Methoden der technischen Aktienanalyse
3.1 Grundlagen der technischen Aktienanalyse
3.1.1 Dow Theorie
Die technische Chartanalyse greift trotz ausgereifter Computertechnologie
immer noch auf die Kernaussagen aus mehreren veröffentlichten Artikeln von
Charles Dow im ,,Wall Street Journal" zurück.
36
Diese grundlegende
markttechnische Theorie aus den Jahren um 1880 soll in ihren wesentlichen
Merkmalen nachfolgend erläutert werden.
,,Die Indizes diskontieren alles" ­ Sowohl das Wissen der Vergangenheit, als
auch die Möglichkeiten der Zukunft, alles ist bereits im Kurs eingespeist. Es
bedarf keiner weiteren analytischen Anpassungen um den wahren Kurswert
festzustellen.
37
,,Der Markt hat drei Trends" ­ Grundlegend ist ein Aufwärtstrend zu
erkennen, wenn Hochpunkte einer Bewegung höher liegen als die der
vorherigen Bewegung. Umgekehrt ist ein Abwärtstrend eine Bewegung mit
tieferen Tiefpunkten als der vorigen. Dow legte drei Grundmuster der Dauer
von Trends fest. Die primären Trends laufen wie gewöhnlich in breiten Auf-
und Abwärtsbewegungen. Normalerweise bewegen sich diese Trends über eine
Dauer von mehr als einem Jahr, mit Wertsteigerungen/-minderungen von mehr
als 20%.
38
,,Primäre Trends haben drei Phasen" ­ Die Dow- Theorie geht von drei
Phasen innerhalb eines Primärtrends aus. Die bedeutendste Phase ist die
Akkumulationsphase. In dieser Zeit positionieren sich professionelle
Investoren und nutzen den vorherigen Abwärtstrend um strategische Positionen
36
Vgl. Murphy, J. (2004), S.41
37
Vgl. Murphy, J. (2004), S.42
38
Vgl. Murphy, J. (2004), S.43

Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Jahr
2013
ISBN (eBook)
9783842848429
Dateigröße
973 KB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Fachhochschule Kiel – Wirtschaft, Studiengang Betriebswirtschaftslehre
Erscheinungsdatum
2014 (April)
Note
1,7
Schlagworte
technische aktienanalyse kursprognose elliott-wellen chartanalyse aktienkursporgnose
Zurück

Titel: Aktienkursprognose mit Hilfe der technischen Chartanalyse mit dem Schwerpunkt Elliott- Wellenbewegungen im Performance-Vergleich zur 'Buy and hold Strategie'
book preview page numper 1
book preview page numper 2
book preview page numper 3
book preview page numper 4
book preview page numper 5
book preview page numper 6
book preview page numper 7
book preview page numper 8
book preview page numper 9
book preview page numper 10
book preview page numper 11
book preview page numper 12
book preview page numper 13
book preview page numper 14
book preview page numper 15
book preview page numper 16
book preview page numper 17
77 Seiten
Cookie-Einstellungen