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Die Phänomenologie von Sterben und Tod: Zur Vermeidung von Fehlentscheidungen sterbender und begleitender Menschen

©2011 Bachelorarbeit 64 Seiten

Zusammenfassung

Inhaltsangabe:Einleitung:
Die Thematik von Sterben und Tod stößt innerhalb unserer Gesellschaft vielfach auf Ablehnung (Keil, 2006; Kübler-Ross, 1986). Diese Tabuisierung kann im Sterbefalle eines Menschen zu mannigfachem Fehlverhalten und zu Fehlentscheidungen von sterbenden und begleitenden Personen führen Der Sterbevorgang ist ein Teil des Lebens, der alle Menschen betrifft. Dennoch wird eine Auseinandersetzung mit diesem Teil des Lebens häufig vermieden. Die Hauptfrage dieser Arbeit beschäftigt sich damit, ob eine umfassendere Aufklärung über die Phänomenologie von Sterben und Tod zu einem besser organisierten Umgang mit der letzten Lebensphase von Menschen führen könnte.
Die Kapitel 2. bis 11. sollen unter Verwendung von zahlreichen Literaturrecherchen eine umfassende Erklärung, auf interdisziplinärer Ebene aufzeigen. Die Ergebnisse dieses Arbeitsabschnittes konnten sich teilweise in den Interviews wieder finden, die mit Personen durchgeführt wurden, welche sowohl in der Sterbebegleitung selbst, sowie auch in der Ausbildung von Sterbebegleitern, Erfahrungen sammeln konnten.
Die systematische Literaturrecherche wurde durch eine elektronische Suche mit Hilfe von Datenbanken der Staats- und Universitätsbibliothek Bremen, sowie PSYNDEX durchgeführt. Als Suchbegriffe sind die Bereiche Sterben, Tod, Sterbebegleitung, Phänomenologie von Sterben und Tod, sowie Analyse von Interviews verwendet worden.
Ab dem Kapitel 12. wird der Methodenteil der Arbeit beschrieben.
Mit Hilfe von Auswertungsmethoden nach Birgit Volmerg (1988) werden die gewonnenen Daten auch 'tiefenhermeneutisch' (Volmerg, 1988) betrachtet.
Kapitel 13. erklärt den methodischen Anwendungsbereich der Interviewführung, welcher in Kapitel 14. seine praktische Umsetzung findet.
Der Autor hat hier zur Erfragung von häufig auftretenden Schwierigkeiten und Hindernissen bei der Konfrontation mit den Phänomenen von Sterben und Tod Expertinneninterviews mit Menschen durchgeführt, die eine langjährige und praktische Erfahrung mit der Ausbildung von Begleitpersonen , sowie mit der Betreuung von sterbenden Menschen sammeln konnten. Im Sinne der Vergleichbarkeit dieser Interviews ist die Befragung der Experten mit Unterstützung einer Befragungsliste (Anhang A, Zeile 5-28) als Leitfaden (Bogner & Menz, 2009a) durchgeführt worden. Eine durchgängige und zentrierte Kommunikation sollte mit dieser Unterstützung als Sicherungskonstruktion wirksam sein (Bogner & Menz, 2009 b).
Tonaufnahmen der […]

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Jörg Eckert
Die Phänomenologie von Sterben und Tod: Zur Vermeidung von Fehlentscheidungen
sterbender und begleitender Menschen
ISBN: 978-3-8428-4319-6
Herstellung: Diplomica® Verlag GmbH, Hamburg, 2012
Zugl. Universität Bremen, Bremen, Deutschland, Bachelorarbeit, 2011
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© Diplomica Verlag GmbH
http://www.diplomica.de, Hamburg 2012

2
Inhaltverzeichnis
Zusammenfassung...4
1. Einleitung...6
2. Anschauung von Phänomenen ...7
2.1. Totalität als einfließende Komponente ...8
2.2. Verstehen von Vorgängen...8
2.3. Wie werden Leben und Tod erfahren?...9
2.4. Das Phänomen des Schlafes ...10
3. Passen Sterben und Tod in die Moderne?...10
4. Lebensspanne...11
4.1. Zeitpunkt des Todes...12
4.2. Sterben zu müssen als Dilemma...13
5. Angstphänomene bei Sterben und Tod...14
5.1. Angst von der Geburt bis zum Tod...14
5.2. Erfahren der schlechten Nachricht ...15
5.3. Unerwarteter Tod ...15
5.4. Wer definiert den Tod?...16
6. Die ,,Neue Phänomenologie" nach Hermann Schmitz als Mittel zur Verständigung ...17
7. Der Begriff der Menschenwürde und der angemessene Umgang mit Toten ...18
7.1. Die Position der Eliminierung ...19
7.2. Tote und Selbstachtung ...19
7.3. Menschliches Subjekt oder menschliches Objekt? ...20
7.4. Organspende...20
8. Medizinische Interaktionen...21
8.1. Klinischer Alltag und klinische Ausbildung ...22
9. Kommunikation über Sterben und Tod...22
9.1. Gemeinsame Sprache...23
9.2. Sterben und Tod im alltäglichen Bewusstsein...23
10. Personifizierung von Sterben und Tod ...24
11. Gewaltsamer Tod und Krankheit als gegenwärtiges Kalkül im Mittelalter...24
11.1. Soziales Verhalten bei Epidemien...25
11.2. Vorbereitung auf den Tod in früheren Zeiten ...26
12. Methodenteil...27
12.1. Techniken...27
12.1.1. Auswertung von gesammelten Daten ...28

3
12.2. Wichtige Sätze in aufgezeichneten Gesprächen...28
13. Experteninterviews als angewandte Methode...30
13.1. Forschungsökonomische Aspekte ...31
13.2. Wer kann als Experte angesehen werden? ...31
13.3. Die Deutung des Expertenwissens ...32
13.4. Was macht Expertenwissen außerdem relevant?...32
14. Auswertung der Experteninterviews...33
15. Diskussion ...42
15.1. Entscheidung für eine Tätigkeit als Sterbebegleiter ...42
15.2. Die späte Inanspruchnahme von Hilfsangeboten...43
15.3. Die Bedeutung der Fehlentscheidungen von Betroffenen und Begleitern innerhalb der
letzten Lebensphase ...43
15.4. Kulturelle Einflüsse...44
Fazit...44

4
Zusammenfassung
Obwohl die Phänomene Sterben und Tod in jeder Biographie vorkommen, bedeutet
für viele Menschen die Auseinandersetzung mit dem Thema eine besondere Überwindung.
In unserem Kulturkreis scheint die Thematisierung des eigenen Todes, oder des Todes von
nahe stehenden Personen noch immer mit einem Tabu belegt zu sein.
Allerdings können durch dieses Verhalten auch besondere Umstände für betroffene,
sterbende Personen oder für deren Angehörige beziehungsweise für behandelndes oder
pflegendes Personal entstehen.
Die Fragestellung in dieser Arbeit bezieht sich auf die Annahme, dass bei einer
vermehrten und rechtzeitigen Aufklärungsarbeit zu diesem Thema, innerhalb der
Bevölkerung weniger Fehlentscheidungen von sterbenden und begleitenden Menschen
getroffen werden. Einschlägige Fachliteratur ist interdisziplinär zur Erklärung der
Phänomenologie von Sterben und Tod eingesetzt worden.
Mit Hilfe von Interviewergebnissen zweier Personen, die professionell im Bereich der
Sterbebegleitung tätig sind, hat diese Arbeit häufige Fehlentscheidungen bei der Begegnung
mit Sterben und Tod bei sterbenden und begleitenden Menschen aufdecken können.
Richtungweisend entstehende Präventivmaßnahmen könnten für viele Betroffene zukünftig
von Nutzen sein.

5
Abstract
Although the phenomena of dying and death occur in every biography, dealing with it
means an extraordinary effort for most people. In our cultural environment talking about the
own or a close one's death still seems to be a taboo.
This behaviour can cause special circumstances for affected, dying or related persons
as well as for nursing and caring staff.
The theme of this dissertation refers to the assumption that a better and early education
about this topic will lead to fewer wrong decisions by dying and caring people within the
population. To explain the phenomenology of dying and death relevant specialist literature
has been used interdisciplinary
Aided by the results of interviews with tow experts in the field of palliative care this
dissertation could reveal a lot of wrong decisions in the encounter with dying and death
concerning dying and caring people.
Newly developed preventive methods could be helpful for many affected people in the
future.

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1. Einleitung
Die Thematik von Sterben und Tod stößt innerhalb unserer Gesellschaft vielfach auf
Ablehnung (Keil, 2006; Kübler-Ross, 1986). Diese Tabuisierung kann im Sterbefalle eines
Menschen zu mannigfachem Fehlverhalten und zu Fehlentscheidungen von sterbenden und
begleitenden Personen führen Der Sterbevorgang ist ein Teil des Lebens, der alle Menschen
betrifft. Dennoch wird eine Auseinandersetzung mit diesem Teil des Lebens häufig
vermieden. Die Hauptfrage dieser Arbeit beschäftigt sich damit, ob eine umfassendere
Aufklärung über die Phänomenologie von Sterben und Tod zu einem besser organisierten
Umgang mit der letzten Lebensphase von Menschen führen könnte.
Die Kapitel 2. bis 11. sollen unter Verwendung von zahlreichen Literaturrecherchen
eine umfassende Erklärung, auf interdisziplinärer Ebene aufzeigen. Die Ergebnisse dieses
Arbeitsabschnittes konnten sich teilweise in den Interviews wieder finden, die mit Personen
durchgeführt wurden, welche sowohl in der Sterbebegleitung selbst, sowie auch in der
Ausbildung von Sterbebegleitern, Erfahrungen sammeln konnten.
Die systematische Literaturrecherche wurde durch eine elektronische Suche mit Hilfe
von Datenbanken der Staats- und Universitätsbibliothek Bremen, sowie PSYNDEX
durchgeführt. Als Suchbegriffe sind die Bereiche Sterben, Tod, Sterbebegleitung,
Phänomenologie von Sterben und Tod, sowie Analyse von Interviews verwendet worden.
Ab dem Kapitel 12. wird der Methodenteil der Arbeit beschrieben.
Mit Hilfe von Auswertungsmethoden nach Birgit Volmerg (1988) werden die gewonnenen
Daten auch ,,tiefenhermeneutisch" (Volmerg, 1988) betrachtet.
Kapitel 13. erklärt den methodischen Anwendungsbereich der Interviewführung,
welcher in Kapitel 14. seine praktische Umsetzung findet.
Der Autor hat hier zur Erfragung von häufig auftretenden Schwierigkeiten und
Hindernissen bei der Konfrontation mit den Phänomenen von Sterben und Tod
Expertinneninterviews mit Menschen durchgeführt, die eine langjährige und praktische
Erfahrung mit der Ausbildung von Begleitpersonen , sowie mit der Betreuung von sterbenden
Menschen sammeln konnten. Im Sinne der Vergleichbarkeit dieser Interviews ist die
Befragung der Experten mit Unterstützung einer Befragungsliste (Anhang A, Zeile 5-28) als
Leitfaden (Bogner & Menz, 2009a) durchgeführt worden. Eine durchgängige und zentrierte
Kommunikation sollte mit dieser Unterstützung als Sicherungskonstruktion wirksam sein
(Bogner & Menz, 2009 b).
Tonaufnahmen der Interviews, mit Hilfe von Aufnahmegeräten, wurden von den
befragten Personen in jedem Falle akzeptiert. So konnte sich der Autor während der
Gespräche ganz auf die individuellen Situationen konzentrieren. Nonverbale Reaktionen der
Befragten ließen sich auf diesem Wege gut beobachten. Die technisch präzisen und

7
wortgetreuen Aufnahmen der Befragungen erlaubten eine vollständige Transkribierung der
gewonnenen Daten (Volmerg, 1988; Bogner & Menz, 2009 b).
Die Erstellung der Arbeit ist mit Hilfe der ,,Richtlinien zur Manuskriptgestaltung"
(Deutsche Gesellschaft für Psychologie, 2007), sowie dem Werk ,,Abschlussarbeiten und
Dissertationen in der angewandten psychologischen Forschung" (Sonnentag, 2006)
unterstützt worden.
2. Anschauung von Phänomenen
Was ist unter dem Begriff des Phänomens zu verstehen? Umgangssprachlich ist eine
Verwendung von vielerlei Komponenten möglich. Wie eine Erscheinung auf uns wirkt ist, wie
sie uns begegnet. Folgt der Betrachter einem spontan aufgebauten Verständnis, so könnte
der Eindruck entstehen, dass die bloße Überschreitung von subjektiven, oder oberflächlichen
Wahrnehmungen zum Verständnis von Erscheinungen mancherlei Art führen könne. Die
Phänomenologie wäre so lediglich eine Wissenschaft vom Scheinbaren, Subjektiven oder
Oberflächlichem (Zahavi, 2007). Allerdings ist die Erscheinung des Todes in unserer
Gesellschaft ein erregendes Ereignis, welches bei vielen Menschen Angst und Unbehagen
auslöst (Kübler-Ross, 1986; Keil, 2004).
Jedoch soll vielmehr mit Hilfe der Phänomenologie eine philosophische Analyse der
Erscheinungen ermöglicht werden, was folgerichtig zu den Möglichkeiten des Verstehens
führen sollte, welche den Erscheinungen die Gelegenheit geben können, sich als das zu
zeigen, was sie tatsächlich sind (Kauppert, 2008).
Eine Unterteilung in Kategorien von Phänomenen dürfte notwendig sein, zumal
bedeutende Unterschiede zwischen physikalischen Erscheinungen, wie in etwa einem
Gebrauchsgegenstand, einer Abbildung oder einem Musikwerk und Phänomenen, wie
beispielsweise einer gelebten Situation, einer Zahl oder einem Sachverhalt liegen. Diese
bedürfen wiederum ganz anderen Betrachtungsweisen als die anfangs genannten Beispiele.
Organische Erscheinungen, im Sinne von lebenden Wesen, werden meistens als erforschbar
beschrieben. Ob es der Wissenschaft jedoch tatsächlich jemals möglich sein wird eine
Pflanze, eine Schnecke oder gar einen Menschen in der tatsächlichen Ausdehnung zu
erfassen, kann nur spekulativ beantwortet werden. Wir können die jeweiligen Phänomene
nur von verschiedenen Seiten mit mehr oder minder starker Aufklärung untersuchen. Der
Unterschied zwischen Erscheinung und Wirklichkeit kann kaum gänzlich aufgehoben
werden. Gewisse Formen von Erscheinungen sollen trotz aller Erkenntnisse täuschend und
irreführend sein (Zahavi, 2007). Nicht umsonst reagieren sterbende Menschen und deren
Begleiter oft genug unangepasst, wenn plötzliche Konfrontationen mit Sterben und Tod
auftauchen. Eine Notwendigkeit der weiteren Aufklärung sollte von interdisziplinären

8
Forschergemeinschaften nicht ungehört bleiben (Anhang B, Zeile 105-120 und C, Zeile 445-
475).
2.1. Totalität als einfließende Komponente
Grundlegende Betrachtungsweisen geben den rationalen Menschen häufig auch ein
rationales Bild von Totalität mit auf den Lebensweg. Die Suche nach dem erklärenden,
zentrierten Gegenstand kann in ihrem Ursprung aus den realen, gesellschaftlichen
Widersprüchen entstehen. Das in der menschlichen Vorstellungskraft vorherrschende
Übergewicht der sichtbaren Materie, könnte das Leid im Sinne von Unabwendbarkeit eines
negativen Schicksals, entsprechend des Verlierens innerhalb menschlicher
Betrachtungsweisen, ausmachen (Buhren, 2007;Keil, 2006). Der Verlust des Lebens
beinhaltet unwiederbringlich den Verfall der körperlichen Substanz. Situationen , in denen
Menschen augenscheinlich etwas verlieren, erscheinen bedrohlich und können
zukunftsweisende Ängste hervorrufen (Tischler, 2004; Anhang B, Zeile 164-177 und C, Zeile
500-528).
2.2. Verstehen von Vorgängen
Für außen stehende Begleiter erscheint das Phänomen des Todes wie ein externer
Ablauf. Wenn es gelänge den Ablauf solcher Geschehen in seinen einzelnen Bestandteilen
zu betrachten, sowie deren Beziehungen untereinander zu durchschauen, könnte für ihn am
Ende wieder ein zusammenhängendes Bild entstehen. So würde ein Vorgang wie das
Sterben verständlich zu erklären sein. Menschen sollten sich mehr und mehr für
Aufklärungsbereiche einsetzten, die ihnen zunächst in ihrer Erscheinung nicht angenehm
sind (Srubar, 2008).
Augenscheinlich bestimmen manchmal tote und sterbende Menschen viele Vorgänge
in unserem Empfinden. Sie sind unter Umständen in der Lage, den Lebenden
problemgeladene Gefühle aufzuerlegen. Geht man von der natürlichen Evolution aus, so
würde das Verständnis vieler Zeitgenossen ausreichen, um die Natur in ihrem Verlauf zu
akzeptieren. Der Tod scheint seine Problematik auch auf lebende Menschen zu lenken
(Fuchs-Heinriz & Comte, 1995; Anhang B, Zeile 200-240 und C, Zeile 445-470).
Da die endgültige Feststellung des Todes von Angehörigen sehr häufig stark
bezweifelt werden soll, könnte eine weiterführende und detailgenaue Aufklärung aller
Bevölkerungsgruppen von erheblichem Vorteil sein. Eine professionelle Prävention vor
seelischen Traumata sowie Bewältigungsstrategien zur Aufarbeitung von Trauer und
Schmerz könnten sehr zur Verbesserung der Lebensqualitäten von Sterbenden und Ihren
Angehörigen beitragen (Bingmann, 2009; Anhang C, Zeile 478-483).

9
Das Anhaften an Grenzen und deren Überwindung, sind hier nicht als Gegensatz zu
verstehen, zumal im Bereich des Sterbevorgangs und des Todes der betroffene Mensch
innerhalb seiner selbst zu verbleiben scheint. Wahrscheinlich muss jedes Individuum seine
Aufgabe ganz allein, sozusagen im Inneren bewältigen. Andererseits sprechen aber auch
naturwissenschaftlich, fundamental ausgerichtete Menschen von einem Übergang im Falle
des Sterbens (Tischler, 2004), sinngemäß eben von einer Transzendenz. Dem Betrachter
könnte so nur seine eigene, lebensphilosophische Auslegung verbleiben.
Hierbei soll es sich nicht nur um Phänomene von speziellen Kulturformen handeln (Keil,
2006; Suber, 2008).
2.3. Wie werden Leben und Tod erfahren?
Die Erschließung von Erfahrungsräumen kann empirisch auf qualitativer, wie auch
auf quantitativer Ebene vielfach gelingen. Michael Kauppert beschreibt die Phänomenologie
der Lebenswelt im engeren Sinne so, als dass das Leben, genau wie die Welt als solches,
einem jeden Menschen irgendwie bekannt zu sein scheint, obwohl kaum ein Mensch näher
beschreiben könnte, was das Leben denn letztendlich zum Leben macht. Auf der kritischen
Ebene der Methodik soll es vor allem darum gehen, bereits bestehende Verfahren zur
Erforschung konkreter Lebenswelten einzusetzen. Michael Kauppert (2008) erachtet hier,
dass auf einen alternativen, methodischen Zugang zum Erfahrungsraum zumindest
vorzubereiten wäre. Dieser sei innerhalb der menschlichen Erfahrung in sich selbst
verankert. Der Erfahrungsraum kann deshalb sprichwörtlich als räumlich zu begreifen sein,
weil sich die Erfahrungen zu einer Ganzheit bündelten, in der viele Schichtungen aus
früheren Zeiten präsent sein können, ohne dabei über deren Vor- oder Nachher aufzuklären
(Kauppert, 2008).
Im Vorher wird dem Sterbenden sowie dem Betrachter die physische Situation vor
Augen geführt. Viele chronische und akute Erkrankungen machen durch augenscheinliche
Symptome auf sich aufmerksam. Bisweilen hat ein chronisch erkrankter Mensch eine
langjährige Leidenszeit mit Schmerzen und Bewegungseinschränkungen bewältigen
müssen. Die umgebenden Angehörigen und Mitmenschen haben sich während eines
längeren Verlaufes an das Leiden des Betroffenen gewöhnen können. In akuten Sterbefällen
wirkt die Situation bisweilen stärker auf die Umgebung, da auch plötzliche Todesereignisse
im hohen Lebensalter häufig als unerwartet wahrgenommen werden (Kruse, 1994).

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2.4. Das Phänomen des Schlafes
Der Schlaf, so wie er gemeinhin verstanden wird, kann in heutiger Zeit mit Hilfe der
Schlafpolygraphie in zahlreichen Laborexperimenten gut beobachtet und beschrieben
werden. Wird der Schlaf aber auch in seinem Sein verstanden? Immer sind es ja andere
Menschen, nicht der Betrachter, die während ihres Schlafes beobachtet werden. Immer ist
es der Schlaf der Anderen, ebenso wie der Tod der Anderen, der gemessen und analytisch
betrachtet wird. Interne Erlebnisse werden dem Schlafenden selbst kaum bekannt; von
Erlebnissen der Träume einmal abgesehen. Wachheit und Aufmerksamkeit hingegen sind
auch vom Wachenden selbst zu beschreiben, wobei Wachheit und Aufmerksamkeit nicht
zwangsläufig gleichgesetzt werden müssen. Trotz großer Wachheit kann ein Mensch
unaufmerksam und ignorant gegenüber äußeren Reizen sein. Schlaflosigkeit kann sich als
quälende Wachheit definieren, wogegen bei extremer Müdigkeit doch um Aufmerksamkeit
gerungen werden kann (Bruzina, 2008).
3. Passen Sterben und Tod in die Moderne?
In stillschweigender Erwartung scheint die moderne Gesellschaft auf eine
professionelle Bewältigung von Sterbebegleitung zu hoffen. Als große Frage bleibt zumeist
unausgesprochen im Raum stehen: Warum sich mit Begleitung beschäftigen (Anhang B,
Zeile 79-106 und C, Zeile 362-387)? Das Problem der Endlichkeit betrifft schließlich
zunächst einen Anderen (Kübler-Ross, 1986; Schöniger, 1991). Die anthropologische
Grundlage der Notwendigkeit des Sterbens scheint zu selten bewusst zu sein. Wie aber
stellt sich unsere Kultur der Frage von menschlicher Endlichkeit? Unsere Gesellschaft
benötigt anscheinend entsprechende Eckpfeiler im Sinne einer grundsätzlichen Symbolik.
Ansonsten stünde ihr kein gemeinsames Konzept der rationalen Auffassung zur Verfügung.
Dieses könnte ein Kennzeichen des gegenwärtigen Zeitempfindens sein. Es mag offenbar
eine Indifferenz für die Problematik der individuellen Endlichkeit bestehen. Im Besonderen
auf diesen Punkt bezogen muss sich das Individuum in seiner Identität selbst einfinden, da
gesellschaftliche Teilbereiche dieser Aufgabe in ihrer Formgebung eher nicht entsprechend
vorbereitet sein dürften. Die Tabuisierung und Verdrängung der Sterblichkeit zieht zum
anderen auch die Phänomene der Sprachlosigkeit, der Unsicherheit und der Gehemmtheit
nach sich (Anhang B und C; Zeile 475-495). Kommunikation erscheint aber trotzdem möglich
zu sein, da die soziale Verdrängung nicht gleichzeitig den Ausschluss des Todes aus der
Moderne bedeutet. Vielmehr scheint eine neue Sensibilität für dieses Thema zu entstehen,
was häufig die Verdrängung des Todes, aber nicht die des Sterbens zu beinhalten scheint.
Allerdings beschreiben Nassehi & Pohlmann (1991) eine abnehmende Präsens von Sterben

11
und Tod, was sich durch die häufigen Aufenthalte in Altenheimen und Krankenhäusern
zurückführen ließe. Demnach sollen sich Sterbevorgänge immer seltener zuhause ereignen.
Ein Kontakt mit einem Sterbevorgang findet den Beschreibungen nach immer später
innerhalb einer menschlichen Biografie statt. In früheren Zeiten hingegen gehörte das
Sterben zum Alltagsgeschehen, bei dem auch Kinder nicht ferngehalten worden seien.
Nassehi & Pohlmann (1991) bezeichnen das Sterben außerhalb der gewohnten Umgebung
als ein Phänomen der Neuzeit, bei dem im modernen Sinne eine Dienstleistung in Anspruch
genommen werden kann. Abgesehen von Ereignissen auf Kriegsschauplätzen oder durch
Infektionskrankheiten entstandene Epidemien fand das Sterben in der Geschichte eher im
Hause statt (Gordis, 2001). Eine größere Unsichtbarkeit der Sterbevorgänge scheint nicht
nur in der allgemein höheren Lebenserwartung und veränderten Familienstrukturen zu
resultieren (Nassehi & Pohlmann, 1991).
Wir sollten über die Begleitung von Sterbenden nachdenken, weil Sterben nicht mehr
zu den selbstverständlichen Lebensvorgängen zu gehören scheint, denn eine Begleitung
wird häufig stillschweigend von professionellen Krankenbetreuern erwartet. Sinn und
Verstand des Sterbens wird dabei meist dem Betroffenen selbst überlassen, denn Mediziner
verstehen ihre Aufgabe wohl eher im Intervenieren gegen den Tod, als in seiner Begleitung.
Pflegendes Personal scheint einen entsprechenden Umgang häufig nicht gewohnt zu sein,
und für Angehörige gibt es kaum rechtzeitige Hinweise zum Umgang mit schwierigen
Situationen des Sterbens (Nassehi & Pohlmann,1991; Anhang B, Zeile 121-137 und C, Zeile
430-444).
Oft scheint Kritik gegen die soziale Praxis von Sterbebegleitung laut zu werden, da
eine adäquate Qualität schwierig aufzufinden sei. Der Widerstand gegen ein solches Defizit
soll eine wachsende Tendenz aufweisen (Nassehi & Pohlmann, 1991). Jedoch scheint sich
das Bild der Sterbebegleitung zu verändern, denn Experten raten unbedingt zu einer
rechtzeitigen Organisation von begleitenden Einrichtungen (Anhang C, Zeile 363-375).
4. Lebensspanne
Die Lebensspanne des Menschen scheint nach wie vor nicht genau bekannt zu sein.
In den meisten westlichen Ländern hat diese offensichtlich seit den 1970er Jahren
zugenommen. Schätzungen belaufen sich auf 110 bis 120 Jahre. Wahrscheinlich ist die
tatsächliche Lebenszeit nicht unerheblich auf genetische Faktoren zurückzuführen. In etwa
25 % der Varianz, so sollen Zwillingsstudien nach Passarge & Horsthemke (2009) ergeben
haben, könnten auf genetische Unterschiede zurückzuführen sein. Angeblich können 22
Gene und Proteine unmittelbar auf die Lebensspanne des Menschen einwirken (Passarge &
Horsthemke, 2009).

12
Bei anderen Lebewesen sollen Hunderte von Genen bekannt sein, bei denen eine
Mutation in einem einzelnen Gen die Lebensspanne bei verschiedenen Lebewesen
verlängern kann. Dieses Phänomen zeigt sich bei Tierstämmen von höchst
unterschiedlichen Entwicklungsstadien. Dieses kann sich bei den Nematoda (Fadenwürmer),
mit über 20 000 bekannten Arten einem der artenreichsten Tierstämme der Erde, jedoch
auch bis zu den Mammalia (Plazentatiere), wie beispielsweise der Hausmaus (Mus
musculus), zeigen. Phänomene dieser Art lassen sich der Beschreibung nach aber auch bei
Wesenheiten beobachten, welche offensichtlich dem Tierreich nicht verwand erscheinen
(Passarge & Horsthemke, 2009). Die Fungi (Pilze) z.B. gehören ebenfalls zu den
Eucaryonten , deren Zellen Mitochondrien und ein Zellskelett enthalten. Obwohl die Fungi
neben den Pflanzen, Tieren und anderen ein eigenes Reich von Lebewesen bilden, finden
sich bei Ihnen ähnliche Zelleigenschaften vor (Windley, 1995). Auch bei der uns geläufigen
Bierhefe (Saccharomyces cervevisiae) aus dem Reich der Fungi sollen genetisch bedingte
Ergebnisse zur Verlängerung des Lebensverlaufs entdeckt worden sein (Passarge &
Horsthemke, 2009).
4.1. Zeitpunkt des Todes
Bei einer totalen Ischämie (vollständige Unterbrechung der Durchblutung) entfallen
die Sauerstoffversorgung, sowie die Ernährungs- und Reinigungsfunktionen in den
Körpergeweben. Organfunktionen sollen schon nach einer Latenzzeit von einigen Minuten
bei einer totalen Ischämie versagen. An die niedrige Überlebensspanne der Organe bei
normaler Körpertemperatur, kann sich eine verlängerte Phase anschließen, in der die
Gewebe durch Reanimation (Wiederdurchblutung) bisweilen wiederbelebt werden können.
Nach einem irreversiblen Durchblutungsstopp zeigen Gewebe u.U. die von Henßge (2009)
genannten ,,supravitalen Reaktionen". Diese Phänomene werden innerhalb von Methoden
zur Bestimmung von Todeszeitpunkten genutzt. Solche Methoden werden besonders nach
offensichtlichen Tötungsdelikten bei den entsprechenden Recherchen eingesetzt. Bei diesen
Reaktionen soll es sich um spezielle Restfunktionen von Geweben handeln, wobei der
Individualtod zwar bereits eingetreten sein kann, jedoch der Beschreibung nach noch nicht
alle Zellen abgestorben seien (Henßge, 2009). Einzelne Gewebsstrukturen können den
Angaben zufolge längere Lebenszeiten aufweisen als ein Gesamtorganismus (Henßge,
2009).
Als entscheidendes Beweismittel hat die als zuverlässig geltende, häufig aber
unpräzise pathologische Feststellung des Todeszeitpunktes nur selten eine Bedeutung.
Allerdings soll diese einen großen Anteil bei der Aufklärung von Morden, besonders auf
familiärer Ebene, haben. Wird z.B. ein Mensch tot in seiner Wohnung aufgefunden, dessen

13
Todeszeitpunkt noch in der zeitlichen Nähe des häuslichen Aufenthaltes des Partners liegt,
wird dieser möglicher Weise eines Verbrechens verdächtigt. Wird der Todeszeitpunkt
hingegen in weiterer, zeitlicher Ferne ermittelt, so kann der Lebenspartner dadurch entlastet
werden (Henßge, 2009).
Irreversible Schäden sollen im menschlichen Gehirn eintreten, wenn die Versorgung
des Hirngewebes für acht bis zehn Minuten unterbrochen worden ist. Dieter Bingmann
(2009) schreibt dem Gehirn innerhalb des Sterbeprozesses eine eigene Stellung zu. Die
komplexe Arbeitsweise dieses Organs wirft demnach die Frage nach seinem
Versorgungsbedarf auf (Bingmann, 2009).
4.2. Sterben zu müssen als Dilemma
Kein anderes Gebiet der klinischen Medizin ist dem Sterben und dem Tode näher als
die Pathologie. Sie ist angehalten durch Obduktionen die zum Tode führenden Kausalitäten
im menschlichen Körper zu ergründen. Den Tod herbeiführende Krankheitsprozesse sollen
durch möglichst viele Einzelfälle Aufklärung finden (Bleyl, 1997).
Den Angaben nach sollen aber gerade die Pathologen, trotz ihrer festen
methodischen Arbeitsweise, durchaus auch Brücken in Richtung der Geisteswissenschaften
geschlagen haben. Ihre besondere Nähe zum Tod könnte die Ursache für philosophische
Gedanken innerhalb einer streng naturwissenschaftlich orientierten Disziplin ausmachen
(Bleyl, 1997).
Bei allen modernen Datensammlungen und biologischen Erkenntnissen kommen
trotzdem immer wieder Bestrebungen zutage, die mit den Naturwissenschaften zunächst
wenig verwandt erscheinen. Auch Naturwissenschaftler beschäftigen sich nach Bleyl (1998)
durchaus mit tragenden Gedankengütern, auch wenn dieses innerhalb ihrer regelmäßigen
Erwerbsarbeit nicht unbedingt sichtbar wird (Bleyl, 1997).
Es mag das Dilemma unserer Fähigkeit des Denkens sein, welche uns die eigene
Endlichkeit ins Bewusstsein ruft. Seit dem wir denkend in unser Leben getreten sind wird uns
bewusst, dass wir auch sterben müssen. Da die mögliche Terminologie zu ungenau ist,
können wir immer wieder nur aus der Seite des Lebens berichten. Unbestritten ist das Leben
der Pflanzen, Tiere und anderen Lebensreichen auf unserem Planeten ein ungemein
komplexes und hoch organisiertes Geschehen mit einer ebensolchen Ordnung. Biologisches
Geschehen ist aber auch ein Fortgang in der Zeit. Ein Geschehen in der Zeit, bei dem es
kein Danach ohne ein Vorher gibt (Chaline, 1987).
Wenn das Leben als ein hochkomplexer biologischer Prozess mit räumlichen und
zeitlichen Dimensionen verstanden wird, bei welchem sich ein komplizierter Organismus als
äußerst hoch differenzierte und geordnete Gestalt in einer noch komplexeren Umgebung

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agiert, so muss auch das Sterben dieses Lebewesens ein Prozess sein, der sich in
räumlichen und zeitliche Dimensionen bewegt (Chaline, 1987).
Unser Sterben mag an unser Leben gebunden sein, also sollen wir es erleben. Eben
das ist es aber, was bei vielen Menschen Angst hervorrufen kann. Wer Sterbende in
irgendeiner Weise begleitet, kann oftmals erkennen, wie der Betroffene von Stunde zu
Stunde verfällt. Sterben bekommt manchmal eine Gestalt in der Raum und Zeit erkennbar
werden. Nach Schmitz (1995) ,,stirbt jeder seinen eigenen Tod". Landläufig wird dabei
entweder von einem so genannten schönen Tod gesprochen, wenn dieser ohne Schmerzen,
langwieriges Leid und seelische Pein über einen Menschen kommt, oder wir schenken
einem Zeitgenossen unser gesamtes Mitgefühl, falls das Gegenteil der Fall sein sollte. Was
die Wissenschaft über unseren Tod zu sagen hat erscheint vielfach unbefriedigend.
Wissenschaft avanciert zu einem Teilbereich des menschlichen Denkens und Seins, denn
das Wo und Wann des Verlustes unserer physischen Koordination konnte uns noch kein
Wissenschaftler erschöpfend erklären (Bleyl, 1987).
5. Angstphänomene bei Sterben und Tod
Bei vielen Patienten, die unheilbar erkrankt sind, breiten sich offenbar
zukunftsweisende Ängste aus. Dieses mag ebenso für deren Angehörige gelten. Betroffene
können auch Ängste vor unangenehmen Symptomen, wie Atemnot, Schmerz oder
Verwirrung entwickeln. Ebenso wird häufig ein Kontrollverlust über den Körper, mit
einhergehender Beschneidung der eigenen Würde, in die Befürchtungen einbezogen
(Anhang B, Zeile 139-177 und C, Zeile 445-470). Lugton (1995) beschreibt Patienten, welche
nicht mehr einzuschlafen wagten, nur aus Angst, vielleicht nicht mehr aufwachen zu können.
Auch scheinen Angst und depressive Verstimmungen eng miteinander verwoben zu
sein, denn der Beschreibung nach sollen sich derartige Verstimmungen mit der Zunahme
von körperlicher Hinfälligkeit entsprechend verschlimmern (Lugton, 1995). Mit dem Beginn
der Depression jedoch, scheint das Leben schwächer zu werden. Wenn das Sein sich auf
Gefahren reduziert, so verändert sich wohl auch die Sicht auf vermeintlich Ungefährliches,
so auch auf naturgebundene Geschehen. Den Tod als natürliches Element anzunehmen wie
die Geburt, kann vielen Menschen widersinnig erscheinen
(Keil, 2004; Anhang C, Zeile 377-392).
5.1. Angst von der Geburt bis zum Tod
Annelie Keil (2004) hat die Angst als ,,Partnerin des Lebens" bezeichnet. Demnach
begleitet sie uns von der Geburt bis zum Tod. Wenn wir den Sterbevorgang als einen Teil

Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Jahr
2011
ISBN (eBook)
9783842843196
DOI
10.3239/9783842843196
Dateigröße
463 KB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Universität Bremen – 11, Human- und Gesundheitswissenschaften, Psychologie
Erscheinungsdatum
2012 (Dezember)
Note
1,3
Schlagworte
sterben menschenwürde philosophie medizin
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Titel: Die Phänomenologie von Sterben und Tod: Zur Vermeidung von Fehlentscheidungen sterbender und begleitender Menschen
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