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Machbarkeitsstudie für eine Golfanlage bei Hannover

©2011 Masterarbeit 144 Seiten

Zusammenfassung

Durch die Zunahme der frei verfügbaren Freizeit in den Industrieländern und den Wunsch nach aktiver Freizeitgestaltung und Bewegung in der Natur steigt auch das Interesse am Golfsport. Freizeit als subjektiv empfundenes Verfügungsrecht über Zeit, die ohne jegliche Verpflichtungen gestaltet werden kann – hat heutzutage einen hohen Stellenwert. Die qualitative Nutzung der freien Zeit wird als wichtiger Bestandteil der Lebensqualität gesehen (vgl. Kreilkamp, 2002: 56). Laut der Studie ‘Deutschland 2020’ des Freizeitforschers Opaschowski sind Freizeitmotive wie Spaß, Gesundheit, Bewegung und Ausgleich am stärksten ausgeprägt. Was in der Arbeit, aber auch in der Ausbildung zu kurz kommt, wird in der Freizeit ausgeglichen. Zudem soll auch die Gesundheit dadurch gefördert werden (vgl. Opaschowski, 2006: 228-229). Die gesundheitsorientierten Aktivitäten werden in Zukunft noch weiter steigen, und die Begriffe ‘Gesundheit’ und ‘Sport’ werden gleichsam wie Synonyme verwendet. Dementsprechend werden sportliche Aktivitäten in der Natur immer bedeutender. Noch weitere Trends in der Bewegungs- und Körperkultur wie beispielsweise, Spiel, Wohlfühlen können dem Golfsport zu einer weiteren Entwicklung verhelfen (vgl. Opachowski, 2006: 228-232). Da die wichtigsten Gründe für Golfsportler ‘draußen in der Natur zu sein’, ‘Erholung und Entspannung’ sowie ‘Fitness & Gesundheit’ sind, wird der Golfsport in Deutschland immer populärer (vgl. Kreilkamp, 2002: 66).
Die statistischen Daten des Deutschen Golf Verbands zeigen eine kontinuierliche Zuwachsrate an Mitgliedern und Golfplätzen. Vor allem in den letzten 25 Jahren erfuhr der Golfsport eine steile Entwicklung. Seit Beginn der Dokumentation der Mitgliederentwicklung im Jahre 1951 (2.700 Mitglieder) dauerte es 37 Jahre, bis der DGV auf rd. 100.000 Mitglieder angewachsen war (1988). Von 1988 bis 2000 dauerte es dagegen nur zwölf Jahre bis sich diese Zahl auf mehr als 370.000 vermehrte (2000) und bis zum Jahr 2010 ist die Zahl der Mitglieder auf rd. 610.000 gestiegen (vgl. DGV, 2010 (c): 1). Während im Jahr 1988 insgesamt 253 Golfplätze registriert waren, ist zwölf Jahre später die Anzahl der Golfplätze bereits auf 351 gestiegen und lag 2000 bei 604 Golfplätzen. Inzwischen sind in Deutschland 708 Golfanlagen auf dem Markt zu finden (vgl. GTC, 2005: 19; vgl. DGV, 2010 (e): 13) […].

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


II
3.5.3.
Klare Positionierung der Golfanlagen. ... 38
3.5.4.
Zusatznutzen des Golfsports. ... 40
4.
Das Projekt: Beschreibung des Golfprojekts ... 41
5.
Realisierbarkeit des Golfprojektes ... 48
5.1.1.
Makrostandortanalyse ... 48
5.1.2.
Mikrostandortanalyse ... 67
5.2.1.
Organisatorische Realisierbarkeit ­ Rechtsform des Golfprojektes ... 76
5.2.2.
Personelle Realisierbarkeit ... 81
5.3.1.
Investitionskostenstruktur im Projekt ... 83
5.3.2.
Kapazitätsberechnung ... 84
5.3.3.
Einnahmen beim Betrieb der Golfanlage ... 87
5.3.4.
Ausgaben beim Betrieb der Golfanlage ... 88
5.3.5.
Liquiditätsvorschau und Rentabilität des Golfprojektes ... 91
5.3.6.
Beurteilung der Investitonshöhe im Projekt ... 93
6.
Beurteilung der Untersuchungsergebnisse ... 95
6.1.1.
Beurteilung des Einzugsgebietes und der Verkehrsanbindung ... 95
6.1.2.
Beurteilung des Nachfragepotenzials im Einzugsgebiet ... 95
6.1.3.
Beurteilung der bestehenden Golfanalgen im Einzugsgebiet ... 97
6.1.4.
Beurteilung der Beherbergungsbetriebe (quantitativ) ... 98
6.1.5.
Beurteilung des Golfplatzgeländes ... 98
6.1.6.
Beurteilung der Standortfaktoren ... 99
4.1. Ausgangsposition der Untersuchung ... 41
4.2. Angebotsgestaltung ... 42
4.3. Alleinstellungsmerkmal des Angebotes ... 43
4.4. Wahl der Golfertypen ... 45
4.5. Rahmen für maximale Investitionen in das Projekt ... 46
5.1. Standortanalyse ... 48
5.2. Organisatorische und personelle Realisierbarkeit ... 76
5.3. Finanzielle Analyse ... 83
6.1. Beurteilung des Standortes ... 95

III
6.2.1.
Rechtsform des Projektes ... 99
6.2.2.
Personelle Realisierbarkeit ... 100
6.3.1.
Investitionsstruktur im Projekt ... 100
6.3.2.
Kapazitätsberechnung ... 101
6.3.3.
Einnahmen und Ausgaben beim Betrieb der Golfanlage ... 101
6.3.4.
Liquiditätsvorschau und Rentabilität des Golfplatzprojektes... 102
6.3.5.
Beurteilung der Investitionshöhe in das Golfprojekt ... 103
7.
Resümee und weiterführende Gedanken ... 104
Anhang ... 107
Quellenverzeichnis ... 133
6.2. Beurteilung der organisatorischen und personellen Realisierbarkeit ... 99
6.3. Beurteilung der finanziellen Analyse ... 100

IV
Abbildungsverzeichnis
Abb. 1: Vorgehensweise in der Machbarkeitsstudie der vorliegenden Arbeit ... 11
Abb. 2: Golfer-Lebenszyklus ... 18
Abb. 3: Altersgruppen der Golfer in Deutschland. ... 20
Abb. 4: Golfer und Bevölkerung nach Haushaltsnettoeinkommen ... 21
Abb. 5: Lebenszyklus des Golfmarktes in Deutschland ... 27
Abb. 6: Der Golfmarkt in Form einer Pyramide nach NGF und Billion ... 33
Abb. 7: Kostenstruktur einer öffentlichen Golfanlage mit einfachem Ausbaustandard 47
Abb. 8: Grenzen des Einzugsgebietes ... 50
Abb. 9: Altersgruppen im Einzugsgebiet ... 53
Abb. 10: Kaufkraft im Einzugsgebiet... 54
Abb. 11: Golfspezifische Kennzahlen im Einzugsgebiet ... 55
Abb. 12: Gästeankünfte und Gästeübernachtungen ... 58
Abb. 13: Bestehende Golfanlage im Einzugsgebiet ... 61
Abb. 14: Greenfee-Preise in bestehenden Golfclubs im Einzugsgebiet ... 64
Abb. 15: Beherbergungsbetriebe im Einzugsgebiet ... 66
Abb. 16: Die Fläche der Golfanlage der vorliegenden Arbeit ... 68
Abb. 17: Bodenübersichtskarte. Ingeniergeologische Karte 1:50 000. ... 70
Abb. 18: Organisationskonzept der Golfanlage ... 80
Abb. 19: Betrieb der Golfanlage ... 81

V
Abkürzungsvzerzeichnis
EGA
European Golf Association
Abb.
Abbildung
Bspw.
Beispielsweise
BRD
Bundes Republik Deutschland
DGV
Deutschen Golf Verband e.V
EGA
European Golf Association
HCP
Handicap
GfK
Gesellschaft für Konsumforschung
GTC
Golf & Tourismus Consulting GmbH
MRS
Managing Research for Companies
NGF
National Golf Foundation (US)
NOG
Nicht organisierte Golfer
R.d.
rundum
USA
United States of America
USP
Unique Selling Proposition
VCG
Verdand Clubfreier Golfer
LGLN
Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Niedersachsen

VI
Anhangsverzeichnis
Anhang 1 - Golfer nach dominierenden Motivlagen ... 107
Anhang 2 - Entwicklung der Plätze und Golfer in Deutschland ... 108
Anhang 3 - Golfer, Golfplätze und Golfverbreitung nach Landesgolfverbänden ... 109
Anhang 4 - Auslastung und Versorgung ... 110
Anhang 5 - Kaufkraftindex in Deutschland 2010 ... 111
Anhang 6 - Angebote der bestehenden Golfanlagen im Umkreis bis 30 Fahrzeitminuten ... 112
Anhang 7 - Die Projektkostenstruktur für den 18-Loch öffentlichen Golfplatz mit
einfachem Ausbaustandard ... 114
Anhang 8 - Wirtschaftsplan mit Liquiditätsvorschau für Bauzeit und 10 Betriebsjahre ... 115
Anhang 9 - E-Mail von Herrn Dr. Billion vom 14. Februar 2011 ... 117
Anhang 10 - E-Mail von Frau Simon vom 15. Februar 2011 ... 118
Anhang 11 - E-Mail von Frau Simon vom 20. Januar 2011 ... 119
Anhang 12 - E-Mail von Herrn Preißmann vom 03.März 2011 ... 120
Anhang 13 - E-Mail von Frau Gebhardt vom 11. Februar 2011 ... 121
Anhang 14 - E-Mail von dem Herrn Butt, Datum: 01.02.2011 ... 123
Anhang 15 - Telefonat mit Frau Wodara vom 14. Februar 2011 ... 125
Anhang 16 - E-Mail von Herrn Bassen vom 15. Februar 2011... 126
Anhang 17 ­ E-Mail von Herrn Bassen vom 24. März 2011 ... 127
Anhang 18 - E-Mail von Herrn Jordan vom 07. Februar 2011 ... 128
Anhang 19 - E-Mail von Herrn Preißmann vom 28. März 2011 ... 129
Anhang 20 - E-Mail vom Herrn Billion vom 18. März 2011... 130
Anhang 21 - E-Mail von Herrn Fritzsche vom 28. Januar 2011 ... 131
Anhang 22- Telefonat mit Herrn Rumel vom 07. März 2011 ... 132

Machbarkeitsstudie für eine Golfanlage bei Hannover 1 Einleitung
1
1. Einleitung
Durch die Zunahme der frei verfügbaren Freizeit
in den Industrieländern und den
Wunsch nach aktiver Freizeitgestaltung und Bewegung in der Natur steigt auch das
Interesse am Golfsport. Freizeit als subjektiv empfundenes Verfügungsrecht über Zeit,
die ohne jegliche Verpflichtungen gestaltet werden kann ­ hat heutzutage einen hohen
Stellenwert. Die qualitative Nutzung der freien Zeit wird als wichtiger Bestandteil der
Lebensqualität gesehen (vgl. Kreilkamp, 2002: 56). Laut der Studie ,,Deutschland 2020"
des Freizeitforschers Opaschowski sind Freizeitmotive wie Spaß, Gesundheit,
Bewegung und Ausgleich am stärksten ausgeprägt. Was in der Arbeit, aber auch in der
Ausbildung zu kurz kommt, wird in der Freizeit ausgeglichen. Zudem soll auch die
Gesundheit dadurch gefördert werden (vgl. Opaschowski, 2006: 228-229). Die
gesundheitsorientierten Aktivitäten werden in Zukunft noch weiter steigen, und die
Begriffe ,,Gesundheit" und ,,Sport" werden gleichsam wie Synonyme verwendet.
Dementsprechend werden sportliche Aktivitäten in der Natur immer bedeutender. Noch
weitere Trends in der Bewegungs- und Körperkultur wie beispielsweise, Spiel,
Wohlfühlen können dem Golfsport zu einer weiteren Entwicklung verhelfen (vgl.
Opachowski, 2006: 228-232). Da die wichtigsten Gründe für Golfsportler ,,draußen in
der Natur zu sein", ,,Erholung und Entspannung" sowie ,,Fitness & Gesundheit" sind,
wird der Golfsport in Deutschland immer populärer (vgl. Kreilkamp, 2002: 66).
Die statistischen Daten des Deutschen Golf Verbands zeigen eine kontinuierliche
Zuwachsrate an Mitgliedern und Golfplätzen. Vor allem in den letzten 25 Jahren erfuhr
der Golfsport eine steile Entwicklung. Seit Beginn der Dokumentation der
Mitgliederentwicklung im Jahre 1951 (2.700 Mitglieder) dauerte es 37 Jahre, bis der
DGV auf rd. 100.000 Mitglieder angewachsen war (1988). Von 1988 bis 2000 dauerte
es dagegen nur zwölf Jahre bis sich diese Zahl auf mehr als 370.000 vermehrte (2000)
und bis zum Jahr 2010 ist die Zahl der Mitglieder auf rd. 610.000 gestiegen (vgl. DGV,
2010 (c): 1). Während im Jahr 1988 insgesamt 253 Golfplätze registriert waren, ist
zwölf Jahre später die Anzahl der Golfplätze bereits auf 351 gestiegen und lag 2000 bei
604 Golfplätzen. Inzwischen sind in Deutschland 708 Golfanlagen auf dem Markt zu
finden (vgl. GTC, 2005: 19; vgl. DGV, 2010 (e): 13). Golf zählt zu einer Sportart, die
noch ein stetiges Wachstum verzeichnen kann. Tendenzielle Veränderungen

Machbarkeitsstudie für eine Golfanlage bei Hannover 1 Einleitung
2
imGolfsport sind aber festzustellen. In den letzen Jahren entwickelte sich der Golfsport
in Deutschland vom bisher überwiegend exklusiven Clubsport hin zu einem breiten und
Golfclub-freien Freizeitsport, was bspw. in den USA schon lange der Fall ist. Dort
spielen die meisten Golfer nach dem Prinzip ,,Pay & Play" (vgl. Böhm, 2005: 359).
1.1.
Problemstellung und Zielsetzung
Der Ausgangspunkt der Studie war die Idee, die Errichtung einer Golfanlage in der
Nähe von Hannover zu überprüfen. Der Grund für die Wahl der Region Hannover war
der Wunsch ein Muster-Golfprojekt in der Nähe von der Hauptstadt des Bundeslandes
Niedersachsen zu entwickeln.
Dafür wurde ein Grundstück gefunden. Es liegt südöstlich von Hannover zwischen
Bilm und Köthenwald, mit einer Fläche von rd. 86 ha ist es für ein räumliches Projekt in
der Größe einer Golfanlage geeignet.
Die Fläche in der Region wurde nach einfachen Kriterien festgelegt. Eignung der
Landschaft (Ackerland, weder Naturschutzgebiet noch Moorboden noch Gewässer) und
Siedlungsnähe waren für die Wahl der Fläche Voraussetzung (vgl. Lipsky, 2003: 17-19,
vgl. Laurer, 2008: 92-93). Das Hauptziel dieser Arbeit ist, herauszufinden, ob die
Errichtung einer Golfanlage auf der vorhandenen Fläche machbar ist. Daher wird die
Durchführbarkeit eines Golfprojektes auf dieser Fläche geprüft.
Die Entwicklung einer Golfanlage muss sorgfältig geplant werden. Das Zitat des
erfolgreichen japanischen Managers Toshiaki Tagushi verdeutlicht die Wichtigkeit der
Planung vor der Umsetzung einer geschäftlichen Idee: ,,Ein Fehler, der noch in der
Planungsphase beseitigt wird, kostet vielleicht einen Dollar. Wird dieser Fehler nicht
beseitigt, kostet er in der Regel in der darauf folgenden Planungsphase bereits 10 Dollar
und nach der Umsetzung des Marketingplans sogar 100 Dollar" (Toshiaki Tagushi,
zitiert nach Großklaus, 2006: 216). Die Idee der Errichtung einer Golfanlage kann sich
als sehr aufwendig erweisen. Dies kann schon zeitlich rd. drei Jahre in Anspruch
nehmen und die Nutzung eines Geländes wird oft für mehrere Jahrzehnte bestimmt (vgl.
Billion, 1996: 28-30). Außerdem sind Investitionskosten in Millionenhöhe und jährliche
Betriebskosten meistens in siebenstelliger Höhe damit verbunden (vgl. Billion, 1996:
287-30). Eine spätere Umnutzung solcher Anlagen verursacht meist hohe Kosten.

Machbarkeitsstudie für eine Golfanlage bei Hannover 1 Einleitung
3
Deswegen kann ein neuer Golfplatz keine spontane Idee sein, sondern ein Projekt,
welches von Beginn an sorgfältige Planung benötigt (vgl. Billion, 1996: 28-30, vgl.
Metzler, 2007: 21). Meistens wird ein Golfprojekt von mehreren Personen initiiert. Die
Initiatoren müssen sich in der Regel mit einem bestimmten Beitrag verpflichten, den sie
als Risikokapital zur Verfügung stellen müssen, wenn sich das Projekt später als nicht
durchführbar erweisen sollte (vgl. Billion, 1996: 36). Dementsprechend ist die
Durchführung einer Machbarkeitsstudie resp. Feasibility Study von Beginn des
Projektes an sehr sinnvoll, damit Realisierbarkeit der Idee von Anfang an überprüft
werden kann (vgl. Weiß, 2002: 28-29).
Es gilt hierbei zu beachten, dass das Erstellen einer Machbarkeitsstudie für Golfprojekte
weitestgehend unerforscht ist. Es gibt daher darüber nur wenige Veröffentlichungen.
Darin wird auf die für die Entwicklung eines Golfprojektes benötigen Marktanalysen
und die Organisation eingegangen. In den Veröffentlichungen von Billion 1996, 1999,
2004 und 2010 wird auf Merkmale der Golfprojektentwicklung eingegangen. In seiner
Kurzdarstellung der Vorgehensweise der Entwicklung von Golfprojekten von 2010
erläutert er alle notwendigen Schritten für die Errichtung eines Golfplatzes (Angaben
vom
Herrn
Dr.
Billion,
freiberuflicher
Sachverständiger
für
Wirtschaftlichkeitsbewertung von Golfanlagen, München, E-Mail vom 14. Februar
2011). In der Golfstudie 2006 von Ennemoser wird auch teilweise auf die Aspekte der
Golfprojektvorbereitung und Wirtschaftlichkeit von Golfprojekten eingegangen (vgl.
Ennemoser, 2007: 213-226). Auf die Thematik der Golfplatzentwicklung wird von
Laurer in seiner Inaugural-Dissertation 2001 eigegangen (vgl. Laurer, 2001: 9-32).
Außerdem werden praxisnahe Machbarkeitsstudien von vielen Beratungsunternehmen
im Golfmarkt, wie bspw. GTC ­ Golf & Tourismus Consulting GbR und Deutsche
Golf Holding Ltd, durchgeführt. Der Deutscher Golf Verband (DGV) unterstützt
ebenfalls die Vorbereitung neuer Golfprojekte durch seine Beratungsangebote und
Golfmarktanalysen (vgl. DGV, 2011 (a): 1-3)
Golfanlagen haben regionalen und räumlichen Charakter, sind aber auch
Freizeitimmobilien. Die Golfanlagen können Bestandteil der räumlichen Planung einer
Stadt oder einer Region sein. Ihre Errichtung kann aber auch ein ortsübergreifendes
Wirkungsfeld haben und viele Akteure der Region involvieren (vgl. Weiß, 2002: 23-
24). Als Freizeitimmobilien sind die Golfanlagen auf eine gute Auslastung der
Kapazitäten angewiesen und können ähnlich wie Freizeitunternehmen entwickelt und

Machbarkeitsstudie für eine Golfanlage bei Hannover 1 Einleitung
4
betrieben werden (vgl. Billion, 2004: 58-59). Daher werden die Erkenntnisse in den
Machbarkeitsstudien sowohl aus dem Bereich des regionalen Projektmanagements als
auch aus Billions Entwicklung von Golfplatz-Projekten und Freizeitimmobilien
Projektmanagement herangezogen, um die relevanten Strukturen für die
Machbarkeitsstudie der vorliegenden Arbeit zu finden. Diese Studie kann sowohl für
Golfinteressenten als auch für Golfplaner eine Grundlage für ihr weiteres Vorgehen
sein.
1.2.
Aufbau der Arbeit
Im Anschluss an die Formulierung der Problemstellung und Zielsetzung wird der
Begriff ,,Machbarkeitsstudie" im Kapitel zwei erläutert. Im Rahmen dieser Darstellung
wird der Untersuchungsleitfaden der Machbarkeitsstudie für die Golfanlage der
vorliegenden Arbeit angeführt. Als Einleitung in das Thema der Studie wird in dem
gleichen Kapitel der Golfsport kurz dargestellt und die Organisationsstruktur des
Golfsportes wird kurz erläutert. Darauffolgend werden die Golfspieler sowohl nach
dominierenden Motivlagen, nach Spieldauer und Alter als auch nach
Einkommensniveau und Bildung eingeteilt, um eine zielgruppenorientierte Gestaltung
des Golfprojektes zu ermöglichen.
Im dritten Kapitel werden der gegenwärtige Golfmarkt Deutschlands und dessen
Entwicklungspotenziale erläutert. Anschließend werden die Trends im Deutschen
Golfmarkt erläutert und die zukunftsrelevante Angebotsgestaltung diskutiert.
Darauf aufbauend wird im Kapitel vier das Vorhaben des Golfplatzes der vorliegenden
Arbeit beschrieben. Die gewonnenen Erkenntnisse aus der Analyse des deutschen
Golfmarktes und der Trends werden dabei berücksichtigt. Ferner wird der Rahmen der
maximalen Investitionshöhe für das Golfprojekt der vorliegenden Arbeit festgelegt.
Der Hauptteil der Arbeit beinhaltet die Standortanalyse, sowie die organisatorische,
personelle und finanzielle Analyse. Im Rahmen der Standortanalyse ist zuerst die
Makrostandortanalyse durchzuführen. Darauf aufbauend wird der Mikrostandort des
Golfplatzes untersucht. Bei positiven Ergebnissen der Standortanalyse werden weitere
Analysephasen durchgeführt. Die organisatorische und die personelle Analyse sind als

Machbarkeitsstudie für eine Golfanlage bei Hannover 2 Theoretische Ansätze für die Studie
5
nächster Schritt geplant. Anschließend wird die finanzielle Analyse des Golfprojektes
mit der Liquiditätsvorschau für 10 Jahre durchgeführt.
Im vorletzten Kapitel sechs werden die Ergebnisse der Untersuchungen beurteilt. Die
Lösungsansätze zur Realisierbarkeit des Golfprojektes werden vorgeschlagen.
Weiterführende Gedanken zur Realisierbarkeit des Golfprojektes werden im letzten
Kapitel skizziert.
2. Theoretische Ansätze für die Studie
2.1.
Machbarkeitsstudie: Begriffsdefinition
Der
Begriff
Machbarkeitsstudie
(Feasibility
Study),
auch
Durchführbarkeitsuntersuchung, Voruntersuchung genannt, ist ein Bestandteil des
Projektmanagements und bezeichnet die Überprüfung der Realisierbarkeit eines
Projektes (vgl. Zimmermann, 2010: 6-7).
Eine Machbarkeitsstudie kann definiert werden, als ,,Untersuchung, die dazu dient zu
entscheiden, ob die Umsetzung umfangreicher Studien, Programme oder anderer
erwogenen Aktivitäten durchführbar ist" (Zitiert nach Weiß, 2002: 29). Brockhaus
definiert den Begriff ,,machbar sein" als ,,sich verwirklichen lassen", realisierbar sein
oder als ,,so zu gestalten, wie es gewünscht wird", manipulierbar sein (vgl. Brockhaus,
1999: 2480). Mit Hilfe von Machbarkeitsstudien können realisierbare Entscheidungen
getroffen werden, da sie dazu dienen, die Entscheidungen vorzubereiten und die dafür
erforderlichen Kenntnisse zu liefern (vgl. Weiß, 2002: 27). Durch eine
Machbarkeitsstudie können noch in der Projektvorbereitungsphase nicht realisierbare
Lösungen ausgeschlossen werden (vgl. Weiß, 2002: 28-29). Wenn das geplante Projekt
aufgrund fehlender Erfolgsaussichten gar nicht begonnen werden kann, können
Alternativen aufgezeigt werden (vgl. Aggteleky & Bajna, 1992: 199). Eine
Machbarkeitsstudie ermöglicht es im Vorfeld Risiken und Erfolgswahrscheinlichkeiten
eines Projektes auszuloten. Im Idealfall können mögliche Risiken mittels einer
Machbarkeitsstudie vorgenommen werden. Die hochwertigen Informationen werden für
die weitere Entscheidungen geliefert, welche auch für die Finanzierung eines Projektes
von Bedeutung sind (vgl. Haider, 2007: 4). Es empfehlt sich vor allem eine Feasibility

Machbarkeitsstudie für eine Golfanlage bei Hannover 2 Theoretische Ansätze für die Studie
6
Study durchzuführen, wenn für ein Immobilien Projekt Fremdkapital benötigt wird. Mit
den Ergebnissen der Feasibility Studie eines Projektes kann es an die
Finanzierungsinstituten oder private Investoren herangetreten werden, um die
Finanzierung eines Projektes zu beschleunigen (vgl. Mayer &
Fidlschuster
, 2007: 4).
Kurzfassend ermöglicht eine Machbarkeitsstudie, ein Projekt im Detail zu analysieren,
optimale Lösungswege zu finden, neue Möglichkeiten aufzuzeigen, Risiken zu
vermeiden und dementsprechend die Finanzierung eines Projektes durch Fremdkapital
zu beschleunigen (vgl. Weiß, 2002: 29, vgl. Aggteleky & Bajna, 1992: 199; vgl. Mayer
&
Fidlschuster
, 2007: 4; vgl. Haider, 2007:4).
Weil eine Machbarkeitsstudie Bestandteil der Projektvorbereitungsphase ist, ist der
Begriff ,,Projekt" zu erläutern. Als Projekt wird nach DIN 69 901 ein ,,Vorhaben, das
im Wesentlichen durch Einmaligkeit der Bedingungen in ihrer Gesamtheit
gekennzeichnet ist" bezeichnet (DIN 69 901, zitiert nach Meissl, 2010: 10). Darin
können zeitliche, finanzielle, personelle, oder andere Begrenzungen, Zielvorhaben und
Abgrenzungen gegenüber anderen Vorhaben und eine projektspezifische Organisation
enthalten sein (vgl. Meissl, 2010: 10-11). Ein Projekt gliedert sich in der Regel in vier
Phasen, diese sind (vgl. Zimmermann, 2010: 6):
Projektvorbereitungsphase,
Anwendungsphase,
Realisierungsphase,
Projektabschlussphase.
Die Machbarkeitsstudie fokussiert sich auf die Ausgangssituation oder Anfangsphase
im Projektverlauf. In dieser Projektvorbereitungsphase (Preparation Phase) soll die
Realisierbarkeit des Projektes überprüft werden. Darin kann das Projekt am einfachsten
beeinflusst werden (vgl. Zimmermann, 2010: 6; vgl. Haider, 2007: 5). In dieser Phase
sind die Planungen und die Steuerungsmaßnahmen von besonders großer Bedeutung
(vgl. Zimmermann, 2010: 14). Eine Feasibility Study ermittelt meistens den
finanziellen, personellen und zeitlichen Umfang eines Projekts (vgl. Haider, 2007: 5).
Bei positiven Ergebnissen der Feasibility Study kann mit den weiteren Schritten
begonnen werden (vgl. Zimmermann, 2010: 14-15). Wenn eine Feasibility Study
negativ ausfällt, wird das Projekt aufgrund seiner Unwirtschaftlichkeit abgelehnt oder
andere Lösungsvorschläge gemacht werden Ob die Studie positiv oder negativ ausfällt

Machbarkeitsstudie für eine Golfanlage bei Hannover 2 Theoretische Ansätze für die Studie
7
hängt letztlich von Erwartungen der Projektorganisatoren ab (vgl. Haider, 2007: 5).
Deswegen sollen die Ziele des Projektes vor Beginn an klar formuliert werden.
Eine Machbarkeitsstudie muss nicht für jedes Projekt angewendet und auch nicht in
jedem Projekt eingesetzt werden (vgl. Aggteleky & Bajna, 1992: 199). Nach Aggteleky
& Bajna kann sie durchgeführt werden, wenn ein klares Zielkonzept festgelegt ist, die
Ungewissheiten sich in Grenzen halten und der Projektumfang überblickt werden kann
(vgl. Aggteleky & Bajna, 1992: 199). Eine Machbarkeitsstudie sollte nach Weiß
meistens bei folgenden Bedingungen erfolgen: geringe Erfahrung des Prozessbegleiters,
große Anzahl der Projektbeteiligten (in der Regel über acht Teilnehmer), hoher
zeitlicher und finanzieller Aufwand, neuartige Projekte (vgl. Weiß, 2002: 64). Die
Durchführung einer Machbarkeitsstudie ist zeit- und kostenaufwendig. Deswegen
neigen Projektverantwortlichen dazu, eine Feasibility Study auszulassen. Die bereits
getroffenen Entscheidungen für weitere Vorgehensweisen können oft mit großem
Aufwand geändert werden, was auf den gesamten Projektverlauf negativ auswirken
kann (vgl. Haider, 2007: 4). Deswegen werden die Feasibility Studies häufig bei
Freizeitimmobilienprojekten durchgeführt, weil solche Projekte hohen zeitlichen und
finanziellen Aufwand erfordern, viele am Projekt beteiligt sind und eine spätere
Umnutzung meistens hohe Kosten verursacht (vgl. Metzler, 2007: 14-21). Daher setzt
die Errichtung von Freizeitimmobilienprojekten eine sorgfältige Planung voraus, der
eine Machbarkeitsstudie vorausgehen sollte.
2.1.1. Aufbau einer Machbarkeitsstudie für Golfprojekte
Der Inhalt einer Machbarkeitsstudie wird wesentlich von dem zugrundeliegenden
Projekt beeinflusst (vgl. Weiß, 2002: 40). Je nach Branche eines Projekts sind die
Bedürfnisse und Vorgehensweisen einer Machbarkeitsstudie verschieden (vgl. Haider,
2007: 4). Wie es bereits erwähnt wurde, handelt es sich in der vorliegenden Arbeit um
ein Golfprojekt. Golfprojekte gehören sowohl zu den regionalen oder räumlichen
Projekten als auch zu den Freizeitimmobilienprojekten (vgl. Weiß, 2002: 40-51; vgl.
Billion, 2004: 57).
Bei den regionalen Projekten handelt es sich um eine räumliche Ausdehnung, dabei
kann ein Objekt zwar an einem Ort lokalisiert werden, aber ein überörtliches
Wirkungsfeld besitzen, wenn mehrere Akteure in der Region betroffen sind (vgl. Weiß,

Machbarkeitsstudie für eine Golfanlage bei Hannover 2 Theoretische Ansätze für die Studie
8
2002: 56). Zu den regionalen oder räumlichen Projekten gehören alle Projekte der
Landes- oder Stadtentwicklung. Das inhaltliche Spektrum der räumlichen Projekte ist
groß, sie können daher nach Weiß nicht vom Standort isoliert entwickelt werden. Sie
sollen folglich in das regionale Konzepten eingebunden werden (vgl. Weiß, 2002: 55-
56). Golfprojekte werden vielfach als ein Bestandteil der Stadt- oder Regionalplanung
betrachtet. Die Errichtung von Golfanlagen kann auch die Zustimmung und Mitwirkung
mehrerer Akteure (bspw. Standortgemeinde, Grundstücksbesitzer) in der Region
voraussetzen (vgl. Billion, 2004: 107-108). Nach Weiß ist es angesichts der Bandbreite
der möglichen Gegenstände von regionalen Projekten schwierig, generelle Anregungen
für die Inhalte und den Aufbau von Machbarkeitsstudien zu finden. Bei regionalen
Projekten ihm zufolge eine Feasibility Study folgende Untersuchungspunkte beinhalten:
Marktsituationsanalyse, Organisationsanalyse, personelle Analyse, Finanzierung, Recht,
Technik, Akzeptanz und Mitwirkungsbereitschaft der Akteure in der Region (vgl. Weiß,
2002: 75-78). Eine Benchmarkinganalyse findet bei Machbarkeitsstudien in der Regel
nicht statt.
Zuerst ist die Marktsituation zu analysieren (vgl. Weiß, 2002: 32). Der Bestandteil einer
Marktanalyse für regionale Projekte ist nach Weiß eine problemorientierte
Strukturanalyse. Die wirtschaftliche Lage der Region wird im Vergleich zu anderen
Projekten in der Region dargestellt (vgl. Weiß, 2002: 32). Die projektbezogene
Nachfragestruktur und Angebotssituation sollen dementsprechend analysiert werden
(vgl. Weiß, 2002: 75-78). Wenn die Ergebnisse der Marktanalyse negativ sind, sollen
keine weiteren Schritte in der Projektplanung unternommen oder eine Neudefinition des
Projekts überlegt werden.
Bei positiven Ergebnissen kann mit der Projektkonkretisierung begonnen werden, d.h.
die weiteren Arbeitsschritte wie die organisatorische und personelle Untersuchung
können durchgeführt werden (vgl. Weiß, 2002: 75-78). Im Rahmen der
organisatorischen Machbarkeit soll der mögliche Ablauf und Zeitplan für die
Umsetzung des Projektes überprüft werden. Außerdem sind die denkbaren
Organisationsformen zu überprüfen, und der personellen Machbarkeit nachzugehen, d.h.
es sollen die möglichen regionalen Kooperationspartner für das Projekt gefunden und
der Personalbedarf festgelegt werden (vgl. Weiß, 2002: 32-33).
Als weiterer Schritt ist die Kostenschätzung zu nennen (vgl. Weiß, 2002: 32-33).
Außerdem schließt Weiß technische und rechtliche Aspekte in die Untersuchung ein.

Machbarkeitsstudie für eine Golfanlage bei Hannover 2 Theoretische Ansätze für die Studie
9
Am Ende der Untersuchung soll ein Endbericht erstellt werden, der die
Projektbeschreibung, die Ergebnisse der Untersuchung und abschließende
Empfehlungen enthält (vgl. Weiß, 2002: 73). Jedoch werden nicht alle
Untersuchungsgegenstände für jedes regionales Projekt relevant sein (vgl. Weiß, 2002:
76).
Golfanalagen sind Freizeitimmobilien (vgl. Billion, 2004: 58), sie werden den Sonder-
und Spezialimmobilien zugeordnet. Zu den Sonder- oder Spezialimmobilien gehören
auch Erlebnis- und Freizeitthemenparks, Entertainment-Center und andere Objekte (vgl.
Metzler, 2007: 19-22). Wie bereits erwähnt, werden die Sonder- und Spezialimmobilien
für spezifische Nutzungen erbaut und bei einer späteren Umnutzung entstehen meist
hohe Kosten. Deswegen erhöht sich das Investitionsrisiko bei solchen Projekten (vgl.
Metzler, 2007: 19-22). Freizeitimmobilienobjekte sind für ihre Wirtschaftlichkeit auf
eine gute Auslastung der Kapazitäten angewiesen. Golfanlagen könnten nach Billion
mit einem Hotel verglichen werden, bei dem auch die Auslastung der Kapazitäten für
den wirtschaftlichen Erfolg maßgebend ist (vgl. Billion, 2004: 58). Ähnlich wie in
einem Hotel Zimmer vermietet werden, werden auf einem Golfplatz Startzeiten für
Golfrunden vermietet (vgl. Billion, 2004: 58).
Billion geht nicht genau auf die Thematik der Machbarkeitsstudie ein. Er gibt
praxisorientierte Hinweise für die Planung und Entwicklung neuer Golfprojekten (vgl.
Billion, 2004: 36). Er weist darauf hin, dass die Ziele zu Beginn der Planungsphase
exakt definiert werden müssen (vgl. Billion, 2004: 101-107). Die Ausgangslage muss
nach Billion zuerst festgelegt werden. Generell können nach Schulte, Bone-Winkel &
Rottke drei unterschiedliche Szenarien als Ausgangspunkte in der Projektphase eines
Immobilienprojektes entwickelt werden (vgl. Schulte, Bone-Winkel & Rottke, 2002: 40,
vgl. Meissl, 2010: 15-16):
Ein Standort ist vorhanden und ein Konzept und Kapital müssen gesucht
werden.
Ein Konzept ist vorhanden und Standort und Kapital müssen gesucht werden.
Kapital ist vorhanden und Standort und Konzept müssen gesucht werden.
Möglicherweise können auch Kombinationen aus den beiden Ausgangspunkten
vorhanden sein (vgl. Schulte, Bone-Winkel & Rottke, 2002: 40, vgl. Meissl, 2010: 15-
16).

Machbarkeitsstudie für eine Golfanlage bei Hannover 2 Theoretische Ansätze für die Studie
10
Als nächste Schritt folgt die Standortanalyse, die bei der Planung einer Golfanlage von
hoher Bedeutung ist (vgl. Billion, 2004: 36-37). Durch eine Standortanalyse können die
Probleme der Standortumgebung identifiziert werden und die Grundlage der
Projektentwicklung wird dadurch gebildet (vgl. Eger, 2001: 309). Die Standortanalyse
besteht aus drei Bestandteilen (vgl. Billion, 2004: 37):
Makrostandort
Mikrostandort
Platzgelände.
Der Makrostandort ist durch überregionale Verkehrsstriktur, Bevölkerungsstruktur,
Kaufkraft, Nachfragepotenzial und Angebotssituation im Einzugsgebiet charakterisiert.
Daher sollen die bereits bestehenden Golfanlagen in der Region analysiert werden (vgl.
Billion, 2004: 37-55). Als Mikrostandort wird die unmittelbare Umgebung des
Golfplatzes gekennzeichnet. Im Rahmen der Mikrostandortanalyse werden sowohl
Landschaft, Klima und Natur als auch Gebäude im Gebiet und Ver- und
Entsorgungsanlagen beurteilt (vgl. Eger, 2001: 309, vgl. Billion, 2004: 37). Das
Platzgelände oder der Objekt ist die kleinste Einheit, nämlich das Grundstuck selbst.
Das Golfplatzgelände wird im Rahmen der Mikrostandortanalyse beurteilt, dabei wird
es insbesondere auf die technische Geländeeignung eingegangen (vgl. Billion, 2004:
37). Entwicklungsprognosen und Trends im Golfmarkt müssen auch bei der Planung
einer neuen Golfanlage berücksichtigt werden (vgl. Billion, 2004: 47-55).
Es ist festzustellen, dass wenige Erkenntnisse über den Inhalt und den Ablauf von
Machbarkeitsstudien bestehen, vor allem sind keine vollständig erarbeiteten
Veröffentlichungen für Golfprojekte vorhanden. Jedoch ist erkennbar, dass der Inhalt
von Machbarkeitsstudien für regionale oder räumliche Projekte nach Weiß (2002) und
Billions Leitfaden für den Golfmarkt (2004) auf vergleichbare Inhaltspunkte abzielen.
Um die Realisierbarkeit eines Golfprojektes zu bewerten, müssen als zentrale Elemente
der Markt, der Standort (Makro-, Mikrostandort und Gelände) sowie die
organisatorische, personelle, rechtliche, technische und finanzielle Machbarkeit
analysiert und bewertet werden.

Machbarkeitsstudie für eine Golfanlage bei Hannover 2 Theoretische Ansätze für die Studie
11
2.1.2. Vorgehensweisen bei der Machbarkeitsstudie der
vorliegenden Arbeit
Wie bereits erwähnt wurde, wird die Vorgehensweise für die Machbarkeitsstudie der
vorliegenden Arbeit nach wissenschaftlichen Methoden aufgebaut, die in Abbildung 1
grafisch dargestellt sind.
Abb. 1: Vorgehensweise in der Machbarkeitsstudie der vorliegenden Arbeit
Der Ausgangspunkt der Machbarkeitsstudie ist das vorhandene Grundstück von rd. 86
ha südöstlich von Hannover zwischen Bilm und Köthenwald. Am Beginn der
Machbarkeitsstudie für die Golfanlage sind die Entwicklungsperspektiven des
deutschen Golfmarktes und die relevanten Trends zu erläutern, anhand deren
zukunftsrelevante Angebote im Golfmarkt ermittelt werden.

Machbarkeitsstudie für eine Golfanlage bei Hannover 2 Theoretische Ansätze für die Studie
12
Vor Beginn der Standortanalyse wird das Projekt in Form seiner Grundidee dargestellt;
hierzu werden Angebotsgestaltung, potentielle Zielgruppen, Alleinstellungsmerkmale
und der Rahmen für die maximale Investition festgelegt. Die Golfmarktsituation in
Deutschland und im Landesgolfverbund Niedersachsen/Bremen wird in das Konzept
einbezogen. Das Vorhaben für das Golfprojekt der vorliegenden Arbeit wird skizziert.
Im ersten Schritt der Hauptanalysephase wird die Struktur des Standortes systematisch
beurteilt. Die Makro- und Mikrostandortanalysen werden in der Arbeit separat
durchgeführt. Die Bestandteile der Makrostandortanalyse sind Verkehrsanbindung,
Potenzialanalyse, Nachfrage- und Angebotssituationsanalyse. Die bestehenden
Golfanlagen im Einzugsgebiet sind zu untersuchen. Außerdem sind benachbarte
Beherbergungsbetriebe (quantitativ) und deren Auslastung im Rahmen der
Makrostandortsanalyse zu erläutern. Die Mikrostandortanalyse beinhaltet die
Beurteilung der allgemeinen Geländeeignung und Untersuchung der unmittelbaren
Umgebung des Golfprojektes.
Aufbauend auf der Analyse des Standortes werden im zweiten Schritt die
organisatorischen und personellen Analysen durchgeführt und anschließend beurteilt.
Danach wird die finanzielle Analyse durchgeführt, indem die Investitionskosten des
Projekts, Kapazitätsberechnung und Ertragserwartungen errechnet werden. Die
Prognose soll die Orientierung ermöglichen, ob sich der Betrieb der Golfanlage
wirtschaftlich rechnet.
Auf der Basis der in den Analysephasen ermittelten Fakten werden die Ergebnisse der
Untersuchung beurteilt, daraus können sich entweder Handlungsempfehlungen für den
nächsten Schritt im Projekt, d.h. für die Realisierungsphase, ergeben oder aber der
Abbruch bzw. die Neudefinition des Golfprojektes ist indiziert.
Es gilt zu beachten, dass es sich bei dem Golfprojekt der vorliegenden Arbeit um das
Modellbeispiel eines fiktiven Projektes handelt. Deswegen werden die
Genehmigungsverfahren und rechtliche Aspekte der Organisation des Projekts nicht
erörtert. Sie würden dagegen bei der praktischen Durchführung eines Golfprojektes
einen erheblichen Arbeitsaufwand bedeuten, z. B. Voranfragen bei der
Standortgemeinde, Verhandlungsgespräche mit Grundstücksbesitzern und eine
kostenaufwendige Rechts- und Steuerberatung (vgl. Billion, 2004: 112-121). Die
rechtliche Organisationsform wird jedoch im Rahmen der organisatorischen

Machbarkeitsstudie für eine Golfanlage bei Hannover 2 Theoretische Ansätze für die Studie
13
Machbarkeit vorgeschlagen und begründet. Die technischen Aspekte werden teilweise
in die Analyse einbezogen, jedoch nicht eigens beurteilt.
2.2.
Allgemeine Grundlagen des Golfsportes
Der Golfsport als Outdoorsport ist in den letzten Jahren ein kontinuierlich wachsendes
Freizeitsegment geworden. Immer mehr Menschen möchten ihre Freizeit aktiv in der
freien Natur verbringen. So kann Golfsport jegliche Formen der Freizeit erlauben wie
Erholung, Gewinnung von Fitness, Geselligkeit, Wohlbefinden, sportliche Aktivitäten.
Alles das, aber auch der sportliche Wettkampf machen den Golfsport zu einer
außergewöhnlich beliebten Sportart (vgl. Kreilkamp, 2002: 57-59). In diesem Kapitel
wird auf die Organisationsform des Golfsports in Deutschland kurz eingegangen.
Außerdem werden die Golfspieler nach dominierenden Motivlagen, Spieldauer, Alter,
Bildungsniveau und Haushaltsnettoeinkommen definiert.
2.2.1. Organisation des Golfsports in Deutschland
2.2.1.1. Der Deutsche Golfverband e.V. (DGV)
Im Vergleich zu den im Golfsport führenden Ländern wie den USA oder Japan, wo die
Mitgliedschaft in einem Golfclub eine unterordnete Rolle spielt, ist die Situation in
Deutschland anders (vgl. Böhm, 2005: 359). Der Golfsport wird maßgeblich durch die
Golf-Verbände bestimmt und der Deutsche Golfverband e.V. (DGV) mit Sitz in
Wiesbaden ist der Dachverband für alle angeschlossenen Golfclubs (vgl. Florian, 2008:
183). Er gehört zu den Spitzenverbänden, die innerhalb des Deutschen Olimpischen
Sportbunds angesiedelt sind. Der Deutsche Golfverband ist Mitglied im Europaischen
Golfverband (EGV) und im World Amateur Golf Council (WAGC) (vgl. Stolberg-
Schloemer, 2002: 29-30). Es muss angeführt werden, dass es sich hier ausschließlich
um den Amateursportbereich handelt. Das Interesse der deutschen Profigolfspieler
vertritt die Professional Golf Association of Germany (PGA of Germany) (vgl.
Wachowsky, 2007: 8). Dem DVG gehören aktuell über 800 Clubs und Anlagen mit rd.
610.000 Mitgliedern an (vgl. DGV, 2010 (e): 6-13).

Machbarkeitsstudie für eine Golfanlage bei Hannover 2 Theoretische Ansätze für die Studie
14
Zu den Aufgaben des DVG gehören:
Förderung der Spitzenamateure und Entsendung zu internationalen Tournieren,
Festlegung des Regelwerks für das Golfspiel in Deutschland, das in Anlehnung
an die Regeln von St. Andrews entstanden ist,
Veranstaltung von nationalen und internationalen Meisterschaften,
Förderung der altersgemäßen Nachwuchsarbeit durch Projekte wie
Abschlagschule, Kinder-Golf, Mini-Cup,
Ausbildung in verschiedenen Bereichen des Golfsports,
Beratung bei Neugründungen von Golfclubs und Golfanlagen,
Unterstützung der Mitglieder bei Rechtsfragen,
Unterstützung der Golfclubs und Golfanlagen im Bereich Umwelt und
Pflanzenpflege,
Marktforschung und Ermittlung von Daten zu betriebswirtschaftlichen
Vergleichszwecken,
Unterstützung der Mitglieder im Marketing und bei der Gewinnung von
Neugolfern,
Arbeit am Image das Golfsports durch verschiedene PR-Maßnahmen,
Medienarbeit (vgl. DGV, 2010 (b): 4).
Damit hat der DGV sehr großen Einfluss auf den Golfsport in Deutschland. Sein
Hauptziel ist die Regelung und die Förderung des Golfsports (vgl. DGV, 2010 (b): 3-
4). Nur DGV-Mitgliedsvereine dürfen anerkannte Meisterschaften und Turniere
veranstalten. Ein Handicap, das auf einem nicht vom DGV anerkannten Golfplatz
erworben wurde, gilt nicht auf den vom DGV anerkennten Golfplätzen. Die Golfclubs
am deutschen Golfmarkt müssen eine DGV-Mitgliedschaft haben, um den Service des
DGV nutzen und Schnupper- und Golfkurse am Golfplatz anbieten zu können (vgl.
Wachowsky, 2007: 10-11).
2.2.1.2. Vereinigung clubfreier Golfspieler im DGV e.V. (VcG)
Bis zur Gründung der Vereinigung clubfreier Golfspieler im DGV e.V. (VcG) im Jahr
1993 konnten nur die Mitglieder des DGV auf Golfplätzen in Deutschland spielen. Um
ein breites Angebot für verschiedene Zielgruppen zu schaffen und den Zugang zum
Golfsport zu vereinfachen, wurde unter dem Dach des DGVs die Vereinigung clubfreier
Golfer (VcG) gegründet, die eine weitere Dienstleistungseinrichtung des DGV ist. Seit

Machbarkeitsstudie für eine Golfanlage bei Hannover 2 Theoretische Ansätze für die Studie
15
ihrer Gründung die VcG-Mitglieder auf einer Vielzahl von Golfplätzen in Deutschland
spielen, die öffentlich zugänglich sind. Die aktuelle Zahl der Golfplätze, die auch für die
VcG-Mitglieder eine Zugangsberechtigung erteilen, liegt bei
rd. 700. Es gibt aber auch
über 340 öffentliche Golfanlagen in Deutschland, auf denen jedermann spielen kann
und eine DGV- oder VcG-Mitgliedschaft nicht vorausgesetzt wird (Angaben von Frau
Simon, Marketing/Kommunikation, VcG, Wiesbaden, E-Mail vom 15. Februar 2011).
Die VcG bietet allen Interessenten eine günstige und alternative Form der
Vollmitgliedschaft in dem Verein an. Das Ziel des VcG ist es, den Golfsport als
Breitensport für viele weiter zu fördern (vgl. Wachowsky, 2007: 31). Aktuell liegt die
Zahl der VcG-Mitglieder 2009 bei rd. 20.400, sie hat sich in den letzten neun Jahren
fast verdoppelt (Angabe von der Frau Simon, Marketing/Kommunikation, VcG,
Wiesbaden, E-Mail vom 20. Januar 2011). Über die Mitgliedschaft im VcG wird den
Golfern der Einstieg in den Golfsport zu relativ niedrigen Preisen (195,00 Euro
Mitgliedsbeitrag pro Kalenderjahr) ermöglicht, was die Entwicklung des Golfsports
zum Breitensport unterstützen kann (vgl. VcG, 2010 (b): 1).
Die Gründung der VcG kann als die bedeutendste Maßnahme des DGV auf dem Weg
der Entwicklung des Golfsports zum Breitensport bezeichnet werden (vgl. Stolberg-
Schloemer, 2002: 32).
2.2.2. Charakteristika der Golfspieler
Laut den Ergebnissen einer Studie des DGV im Jahr 2001 ,,Golfmarkt der Zukunft"
differenziert sich die Golfnachfrage zunehmend aus und die Golfer haben heutzutage
unterschiedliche Bedürfnisse und Verhaltensweisen (vgl. GTC, 2005: 163). Es gibt
nicht mehr ,,den" Golfer, der in seinem Verhalten und seiner psychologischen Struktur
homogen wäre (vgl. Kreilkamp, 2002: 71). Die Nachfragegruppen haben sich auch in
Deutschland differenziert, wie in diesem Kapitel erläutert wird. Die Golfspieler werden
sowohl nach dominierenden Motivlagen als auch nach Golferfahrung differenziert,
außerdem nach dem Alter und dem Einkommens- und Bildungsniveau.

Machbarkeitsstudie für eine Golfanlage bei Hannover 2 Theoretische Ansätze für die Studie
16
2.2.2.1. Golfspieler nach dominierenden Motivlagen
Um differenzierte Angebote entwickeln zu können, müssen die Motive der Golfer
erläutert werden, die bei der Entscheidung für den ,,Kauf" einer Mitgliedschaft oder des
Einzelspiels in einem Golfclub von Bedeutung sind (vgl. DGV, 2005: 72).
Es gibt neben den traditionellen Clubgolfern eine Reihe weiterer Zielgruppen (vgl.
Kreilkamp, 2002: 72). Golfspieler haben vielfältige Motive und Bedürfnisse und sowohl
die Orientierung daran als auch das Beachten der aktuellen Trends ist ein
entscheidender Faktor für den wirtschaftlichen Erfolg einer Golfanlage (vgl. GTC,
2005: 165). Im Jahr 2001 wurden im Rahmen einer Golfstudie des DGV folgende
Zielgruppen nach den dominierenden Motiven unterschieden: Traditionelle Clubgolfer,
prestigeorientierte Golfer, gesundheitsorientierte Golfer, sportlich orientierte Golfer,
Convenience-orientierte Golfer, Smart-Golfer, Golftouristen (vgl. GTC, 2005: 166). Im
Anhang 1 sind die Golfer nach ihren dominierenden Motivlagen dargestellt.
Traditionelle Clubgolfer haben hohe Qualitäts- und Serviceerwartungen und sind am
gesellschaftlichen Clubleben interessiert (vgl. GTC, 2005: 165). Diese Gruppe weist
ansonsten keine differierenden Motive und verhaltensbezogenen Ausprägungen auf
(vgl. Kreilkamp, 2002: 72). Diese Gruppe der traditionellen Golfer nimmt aufgrund der
veränderten Bedürfnislagen tendenziell ab (vgl. GTC, 2005: 16).
Prestigeorientierte Golfer legen viel Wert auf Image, Clubleben, Geselligkeit,
gesellschaftliche und prestige-orientierte Merkmale. Diese Gruppe achtet sehr auf die
Qualität des Golfplatzes, der Golfanlage und des Managements. Sie bleibt relativ gleich
und weist kein Wachstumspotenzial am Golfmarkt auf.
Gesundheitsorientierte Golfer legen sehr viel Wert auf ihre Gesundheit. Golf als
Outdoorsport wird von dieser Gruppe immer mehr wahrgenommen und häufiger
ausgeübt. Da Golfsport bis ins höhere Alter gespielt werden kann und die Bewegung in
der Natur sich auf die Gesundheit positiv auswirken kann, wird der Gesundheitsaspekt
immer stärker zu den Kernmotiven der Golfer gehören. Deswegen hat Golf ein großes
Potenzial und Handlungsbedarf an einer zielgerichteten Kommunikation (vgl. GTC,
2005: 165).
Convenience-orientierte Golfer liegen viel Wert auf Convenience und Service. Diese
Gruppe der Golfer legt viel Wert auf schnelle Erreichbarkeit der Golfanlage und kurze
Wartezeiten. Sie möchten nicht lange warten, bis sie mit dem Golfspielen anfangen

Machbarkeitsstudie für eine Golfanlage bei Hannover 2 Theoretische Ansätze für die Studie
17
können, und die Startzeitenreservierung soll funktionieren. Diese Gruppe kann eine
Golfanlage schnell wechseln, wenn entsprechende zeitsparende und bequemere
Angebote einer anderen Golfanlage vorhanden sind.
Für sportlich orientierte Golfer ist die Qualität des Golfplatzes, der Übungs- und
Trainingseinrichtungen von sehr hoher Bedeutung. Sie möchten bei Golfturnieren
teilnehmen und gewinnen. Zu der Gruppe gehören viele junge Golfer und sie nimmt
weiter zu. Jedoch wird sie prozentual in ihrer Bedeutung zurückgehen (vgl. GTC, 2005:
166).
Smart Golfer legen großen Wert auf das Preis-Leistungsverhältnis. Laut den
Ergebnissen der Studie des GTC weisen mehr als ein Drittel aller Konsumenten eine
starke Preis-Leistungs-Orientierung auf, die restlichen zwei Drittel entfallen auf die
Qualitäts- und Preiskäufer. Diese Gruppe der Golfer möchte sich nicht an einen
Golfclub binden, damit sie auch finanziell flexibel bleiben kann. Diese Golfer lehnen
hohe Golf-Club-Aufnahmegebühren ab.
Golftouristen sind in allen der oben genannten Gruppen vertreten. Die Ansprüche der
Golftouristen hängen von der Golferfahrung und Einstellung ab. Diese Gruppe hat ein
hohes Wachstumspotenzial (vgl. GTC, 2005: 166).
Es ist wichtig zu erwähnen, dass ein Golfer nicht unbedingt zu einer der genannten
Gruppe gehören muss (vgl. Kreilkamp, 2002: 72). Die Ansprüche und Erwartungen der
Golfer verändern sich mit der Spieldauer, aber auch mit der Lebenssituation (vgl.
Kreilkamp, 2002: 72).
2.2.2.2.
Golfspieler nach Golfspieldauer
Nach der Differenzierung des GTC der Golfer nach Golferfahrung bzw. Spieldauer
anhand eines Golfer-Lebenszyklus wurden fünf Golfspieler Typen festgelegt:
Golfinteressierte, Schnupperer, Einsteiger, Anfänger und Fortgeschrittene. Je nach
Spieldauer bzw. ­ erfahrung des Golfers werden unterschiedliche Bedürfnisse und
Erwartungen an eine Golfanlage gestellt (vgl. Kreilkamp, 2002: 71). Die Abbildung 2
zeigt die verschiedenen Phasen des Golfer-Lebenszyklus.

Machbarkeitsstudie für eine Golfanlage bei Hannover 2 Theoretische Ansätze für die Studie
18
Abb. 2: Golfer-Lebenszyklus
(Quelle: GTC, 2005: 163)
Golfinteressierte haben ein passives Interesse am Golfspiel. Sie brauchen oft eine Reihe
von Kontakten und Anstößen, bis sie zu Schnupperern werden. Einige suchen aber auch
aktiv nach günstigen Möglichkeiten, den Golfsport auszuprobieren (vgl. GTC, 2005:
164).
Schnupperer spielen unregelmäßig Golf und haben meistens keine feste Bindung an
eine Golfanlage. Der Golfsport wird oft im Urlaub, auf Events und über andere Anlässe
ausprobiert. Wichtige Anforderungen von Schnupperern sind: angemessener Preis, das
Spielen unter Begleitung eines Trainers und möglichst keine Wartezeiten. Passende
Angebote für diese Gruppe sind von Bedeutung, damit das Interesse am Golfspiel
weiter zunimmt. Diese Golftypen haben den Wunsch nach etwas Neuem und möchten
in der Freizeit Spaß haben. Diese Gruppe Golfer hat ein großes Marktpotenzial, das von
den Golfbetreibern oft ungenutzt bleibt (vgl. DGV, 2005: 164).
Einsteiger können bereits eine Platzerlaubnis (Handicap) haben. Sie binden sich aber oft
nicht an eine Golfanlage. Golfer dieser Gruppe beschäftigen sich theoretisch und
praktisch mit dem Erlernen des Golfs. Für diese Gruppe ist die Qualität der Golfschule
und der Übungseinrichtungen von Bedeutung. Je nach Lebensstil haben Einsteiger
Ansprüche an die Qualität der Golfanlage wie Clubhaus, Gastronomie. Andererseits
haben sie keine hohen Ansprüche an den Golfplatz selbst. Ein Motiv der Einsteiger ist
es, einen möglichst schnellen Einstieg in den ,,wirklichen" Golfsport zu gewinnen.
Anfänger verfügen teilweise über eine Mitgliedschaft in einem traditionellen Golfclub
oder über eine Mitgliedschaft im VcG. Immer öfter haben Anfänger keine feste

Machbarkeitsstudie für eine Golfanlage bei Hannover 2 Theoretische Ansätze für die Studie
19
Mitgliedschaft. Sie besitzen nur die Platzerlaubnis und versuchen, ihr Handicap zu
verbessern. Anfänger haben Anforderungen an Übungseinrichtungen und die
Golfschule, an den Service und zusätzliche Einrichtungen der Golfanlage. Sie haben
keine hohen Qualitätsansprüche an den Golfplatz selbst. Diese Gruppe hat den Wunsch,
die eigene Spielstärke zu verbessern (vgl. GTC, 2005: 164).
Fortgeschrittene weisen bereits Spielerfahrung auf und können sowohl freizeitsportlich
als auch sportlich orientiert sein. Diese Gruppe hat einen hohen Qualitätsanspruch an
Golfplatz, Anlage und Service. Die Sportorientierten legen hohen Wert auf die Qualität
des Golfplatzes und für die Freizeitorientierten ist die Qualität der Golfanlage im
Ganzen sehr wichtig.
Zu der letzten Gruppe, den sogenannten ,,passiven Golfern", gehören solche, die aus
Zeitmangel oder aus Altersgründen ihre Mitgliedschaft im Golfclub ruhen lassen (vgl.
GTC, 2005: 165).
2.2.2.3. Golfspieler nach Alter
Insgesamt ist die Mehrheit der deutschen Golfer mit einem Anteil von 55,1 Prozent älter
als 50 Jahre. Die Gruppe der Golfer zwischen 22 und 49 Jahren hat eine Quote von 34,6
Prozent und hat damit den zweitgrößten Anteil am Golfmarkt. Die Golfspieler im Alter
bis 21 Jahre haben einen Anteil von 10,3 Prozent der Gesamtspieler. In Abbildung 3
sind die Golfer nach Altersgruppen dargestellt.

Machbarkeitsstudie für eine Golfanlage bei Hannover 2 Theoretische Ansätze für die Studie
20
Abb. 3: Altersgruppen der Golfer in Deutschland.
Eigene Darstellung (vgl. DGV, 2010 (e): 5)
Bemerkenswert ist, dass die Golfer in Ostdeutschland aufgrund des noch relativ jungen
Marktes vergleichsweise jünger sind als jene in Westdeutschland (vgl. DGV, 2009 (b):
5). Bei der Betrachtung der Entwicklung der verschiedenen Altersgruppen wird
deutlich, dass der größte Zuwachs in den letzen Jahren bei den älteren Zielgruppen ab
55 Jahren festzustellen ist, aber auch die Altersklasse der 7- bis 14-Jährigen wächst in
den letzten Jahren (vgl. DGV, 2010 (a): 1, vgl. DGV, 2010 (e): 5). Die demografische
Wanderung spielt bei der Steigerung der Anzahl der Golfer ab 55 Jahren nicht die letzte
Rolle. Außerdem haben Berufstätige meistens nicht genügend zeitliche und finanzielle
Kapazität für den Golfsport. Jedoch sind die Golfer in der Altersgruppe von 22 bis 54
Jahren für den zukünftigen Golfmarkt von großer Bedeutung, ferner wird eine mögliche
Verjüngung im Golfsport prognostiziert (vgl. DGV, 2009 (b): 5).
2.2.2.4. Golfspieler nach Bildungsniveau und
Haushaltsnettoeinkommen
Das Haushaltsnettoeinkommen und der Bildungsgrad der Golfer sind verglichen mit der
Gesamtbevölkerung sehr heterogen. Während 28 Prozent der Bürger das Gymnasium
oder eine Oberschule besucht haben, liegt dieser Wert bei den Golfern mit 70 Prozent
wesentlich höher. Insgesamt weisen Golfer eine gute Ausbildung auf und ca. 70 Prozent
verfügen über einen Hoch- bzw. Fachhochschulabschluss, im Vergleich zur
Gesamtbevölkerung sind das fast doppelt so viele (vgl. GTC, 2005: 54). Die

Machbarkeitsstudie für eine Golfanlage bei Hannover 2 Theoretische Ansätze für die Studie
21
Haushaltsnettoeinkommen der meisten Golfer sind überdurchschnittlich hoch. Die
Abbildung 4 zeigt die Haushaltsnettoeinkommen der organisierten Golfspieler.
Haushaltsnettoeinkommen Clubgolfer
VcG-Mitglieder Bevölkerung
Bis 1.500
2,6 %
2,5 %
17,5%
1.500 bis 2.500
7,3%
9,5%
20,4%
2.500 bis 5.000
26,0
35,2 %
23,4 %
5.000 und mehr
28,3%
19,1%
k. A.
35,8%
33,7%
38,7 %
Gesamt
100%
100%
100 %
Abb. 4: Golfer und Bevölkerung nach Haushaltsnettoeinkommen
(vgl. GTC, 2005: 52)
Es wird dabei zwischen Clubgolfern und VcG-Mitgliedern unterschieden. Ein geringer
Anteil beider Gruppen verfügt über ein Haushaltsnettoeinkommen von bis zu 1.500 ,
rd. ein Drittel der Befragten gab allerdings darüber keine Auskunft. In der Kategorie
von 1.500 bis 2.500 sind die Prozentsätze beider Gruppen ziemlich ähnlich. In der
Gruppe von 2.500 bis 5.000 liegen die VcG-Mitglieder vorn und in der Kategorie
über 5.000 sind es die Clubmitglieder (vgl. GTC, 2005: 53). Der Unterschied
zwischen den Golfern und der Gesamtbevölkerung ist im Einkommensbereich noch
stärker ausgeprägt. Unter den Golfern verfügen nach Nutsche & Becker rund zehnmal
so viele über ein Haushaltsnettoeinkommen von über 3.500 (61 Prozent) wie in der
Gesamtbevölkerung (6 Prozent) (vgl. Nutsche & Becker, 2008: 190). Trotz der
prognostizierten Veränderung der Klientel im Golfsport wird der typische
Golfnachfrager in der Zukunft über ein eher durchschnittlich hohes Einkommen und
Bildungsniveau verfügen (vgl. Nutschke & Becker, 2008: 190).
Zusammenfassend lässt sich aus den vorgestellten Merkmalen der Golfer folgendes
festhalten:
Das Einkommensniveau der meisten Golfer ist überdurchschnittlich hoch.
Das Bildungsniveau ist ebenfalls überdurchschnittlich hoch: meistens Abitur
und Hochschulabschluss.

Machbarkeitsstudie für eine Golfanlage bei Hannover 3 Golfmarkt in Deutschland
22
Auch wenn der Golfsport in den letzten Jahren als Breitensport für Jedermann
kommuniziert wird, bleibt der Golfmarkt noch überwiegend von einem bestimmten
Nachfrageniveau besetzt (vgl. Nutschke & Becker, 2008: 190).
3. Golfmarkt in Deutschland
3.1.
Entwicklung des deutschen Golfmarktes
Für die Skizzierung von zukunftsrelevanten Angeboten müssen zuerst die
Vergangenheit des deutschen Golfmarktes und die heutige Situation kurz überblickt
werden (vgl. Ennemoser, 2006: 213). Zunächst werden die Entwicklungen auf dem
deutschen Golfmarkt erläutert und es wird auf die Nachfrage- und Angebotsentwicklung
eingegangen. Anschließend wird auf die Entwicklungsperspektiven am Golfmarkt
eingegangen. Im vorletzten Teil ist der Golfmarkt nach Landesgolfverbänden zu
analysieren. In den letzten Kapiteln werden gesellschaftliche Trends für den Golfsport
erläutert und die Gedanken über die zukunftsrelevanten Angebote am Golfmarkt
skizziert.
3.1.1. Nachfrageentwicklung
Die Statistik des DGV zeigt seit der Eröffnung des ersten Golfplatzes einen
kontinuierlichen Zuwachs an Mitgliedern, auf die in der Einleitung eingegangen wurde.
Aktuell sind rund 610.000 Golfspieler in 788 Golfclubs organisiert (vgl. DGV, 2010 (c):
1), was 0,74 Prozent der Bevölkerung entspricht (vgl. DGV, 2010 (e): 7). Der
Wachstumstrend in den letzten Jahren setzte sich auch im Jahr 2010 fort, allerdings mit
einer gebremsten Dynamik; die Zunahme an Mitgliedern lag im Jahr 2010 bei 10 776
absolut und 1,8 Prozent relativ (vgl. DGV, 2010 (e): 3-4). Erwähnenswert ist dabei der
tatsächliche Zuwachs an neuen Mitgliedern. Im Jahr 2010 hatten ca. 42.000 Personen
den organisierten Golfsport aus gesundheitlichen oder sonstigen Gründen aufgegeben;
das bedeutet, dass sich im Jahr ca. 53.000 Personen für den organisierten Golf
entschieden haben. Laut der Studie des DGV sind die Gründe für die gebremste
Wachstumsdynamik im Jahr 2010 vielschichtig. Es ist jedoch kaum plausibel, dass sich
Sättigungsfaktoren bemerkbar machen würden. Die kurzfristigen externen Faktoren

Machbarkeitsstudie für eine Golfanlage bei Hannover 3 Golfmarkt in Deutschland
23
(bspw. Konsumzurückhaltung wegen der Finanzkriese im Jahr 2009, verregneter
Frühsommer, Fußball-WM 2010) sind laut DGV eher für die gebremste
Wachstumsdynamik mitverantwortlich (vgl. DGV, 2010 (e): 4).
Die aktuelle Zahl der registrierten Golfspieler erfasst die Zahl der Mitglieder in den dem
DGV angeschlossenen Golfclubs und in der Vereinigung clubfreier Golfer im DGV
e.V. (VcG). Die Zahl der Mitglieder der VcG wächst kontinuierlich; während im Jahr
1993 rd. 1.200 Mitglieder registriert waren, waren es 10 Jahre später bereits rd. 16.200
(2003) und die aktuelle Zahl der VcG-Mitglieder liegt bei rd. 20.400 (2009) (Angaben
von Frau Simon, Marketing/Kommunikation, Vereinigung clubfreier Golfspieler im
DGV e.V.(VcG), Wiesbaden, E-Mail vom 20. Januar 2011).
Über die nicht organisierten Golfer (NOG) liegen hingegen keine Daten vor. Zur
Gruppe der nicht organisierten Golfer gehören solche, die zwar mindestens gelegentlich
Golf spielen, aber nicht in einem DGV-Golfclub oder in der VcG organisiert sind. Die
Anzahl der nicht organisierten Golfer kann statistisch nicht nachgewiesen werden. Laut
der Studie ,,Trendstudie Golf" des VcG von 2008 verstehen sich 3,4 Prozent der
deutschen Bevölkerung als Golfer. In Bezug auf die Gesamtbevölkerung sind das rd. 2,2
Millionen Menschen, die in irgendeiner Form Golf spielen (vgl. DGV, 2009 (b): 10). Im
Vergleich zu der Zahl der registrierten Mitglieder ist diese Zahl wesentlich höher.
Jedoch umfasst diese Studie nicht die Spielhäufigkeit und die Räumlichkeiten
(Heimatort oder Ausland) des Golfspielens. Deswegen sind Daten über nicht
organisierte Golfer auf Basis der dargestellten Studienergebnisse nicht valide genug
(vgl. DGV, 2009 (b): 10). Allerdings zeigen diese Ergebnisse, dass das Potenzial der
nicht organisierten Golfer in Deutschland hoch ist, es gibt vermutlich eine große Anzahl
an Golfspielern, die nicht in einem der DVG Golfclubs organisiert sind (vgl. DGV,
2009 (b): 10).
3.1.2. Angebotsentwicklung
In Deutschland sind inzwischen 708 Golfanlagen zu finden, und der Zuwachs im
Vergleich zum Vorjahr liegt bei acht Anlagen absolut und 1,1 Prozent relativ. Die
Zuwachsrate bleibt somit konstant (vgl. DGV, 2010 (e): 11). Um den Überblick des
deutschen Golfmarktes bzw. die Entwicklung der Nachfrage und des Angebots

Machbarkeitsstudie für eine Golfanlage bei Hannover 3 Golfmarkt in Deutschland
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darzustellen, sind die Daten im Anhang 2 zusammengefasst. Sie zeigen die Entwicklung
der organisierten Golfer, die in einem der DGV-Golfclusb oder im VcG registriert sind.
Die steigende Entwicklung auch auf der Angebotsseite ist aus der Tabelle ersichtlich.
Während im Jahr 1988 253 Golfplätze registriert waren, ist 12 Jahre später die Anzahl
der Golfplätze bereits um 351 auf 604 gestiegen. Das Wachstum im Vergleich zum
Jahr 2009 lag im 2010 bei acht Golfanlagen. Im Vergleich der Entwicklung der
Golferzahlen in sich in den letzten zehn Jahren fast verdoppelt haben, liegt der Zuwachs
bei den Golfanlagen bei rd. 20 Prozent (vgl. DGV, 2009 (b): 11; vgl. DGV, 2010 (f): 1).
Wenn die Golfanlagegrößen verglichen werden, ist bei den 27-Loch-Anlagen der größte
Zuwachs zu verzeichnen. Sie nahmen in den letzten Jahren um mehr als 150 Prozent zu.
Deutlich niedrigere Wachstumsraten sind bei den 9-Loch- und bei den 18-Loch-
Anlagen zu konstatieren. Bei 9-Loch-Golfanalgen liegt das Wachstum bei 4 Prozent, bei
den 18-Loch-Golfanlagen liegt es bei knapp 20 Prozent seit 1998 (vgl. DGV: 2009 (b):
12).
3.1.3. Entwicklungen des Zugangs zum Golfsport
Die differenzierte Entwicklung der Nachfrage nach Art der Mitgliedschaft in den letzten
Jahren beeinflusst auch den Zugang zum Golfsport.
Während in den 80er Jahren die Mitgliedschaft in einem Golfclub für das Golfspiel
noch Voraussetzung war und es nur vereinseigene Golfanlagen gab, die durch
Aufnahmegebühren, Spenden und hohe Mitgliedsgebühren finanziert wurden, haben
sich in den letzten Jahren weitere Modelle auf dem Golfmarkt entwickelt (vgl.
Wochowsky, 2007: 10)
Seit Mitte der 90er Jahre wurden immer mehr öffentliche Golfclubs betrieben. Die
Mitgliedschaft im DGV ist für den Zugang zum Golfspiel auf einer öffentlichen
Golfanlage nicht notwendig (vgl. Böhm, 2005: 361). Diese Golfclubs sind meistens für
alle Golfspieler mit Platzreife (Handicap -54) zugänglich. Heute dürfen mittlerweile die
Mitglieder der VcG auf rd. 700 Clubgolfanlagen gegen Greenfee spielen (Angaben von
Frau Simon, Marketing/Kommunikation, Verband clubfreier Golfspieler im DGV e.V.,
Wiesbaden, E-Mail vom 20. Januar 2011).

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Im Jahr 2002 kamen zunehmend kostengünstige Angebote dazu, wie das ,,Tchibo-
Golfen" in Zusammenarbeit mit der Golfanlage Fleesensee. Es wurde daher von der
,,Aldisierung" des Golfsportes gesprochen. Es hat mit einer vergleichbar günstigen
Golfausrüstung angefangen, die von Tchibo in firmeneigenen Filialen angeboten wurde.
Dann hat Tchibo einen Partner gefunden ­ die Golfanlage Fleesensee in Mecklenburg
Vorpommern, um Golfsport zu einem vergleichbar niedrigen Preise anbieten zu können.
Nach dem aktuellen Stand ist die Kooperation mit Tchibo inzwischen beendet, aber die
günstige Möglichkeit, Golf zu spielen, wird immer noch von der Golfanlage Fleesensee
angeboten (vgl. Golf- & Country Club Fleesensee e.V., 2011: 1).
3.1.4. Entwicklungspotenziale
Nach der Analyse der Entwicklung der Nachfrage und des Angebotes auf dem
deutschen Golfmarkt stellt sich die Frage nach den Potenzialen für eine weitere
Steigerung des Golfsports in Deutschland.
Laut der Studie der VcG (VcG-Trendstudie Golf, 2008) liegt der Anteil der an Golf
Interessierten bei 18 Prozent in der Bevölkerung ab 14 Jahren. Die Studien von Golf
Tourismus Consulting (GTC) (Golfmarkt der Zukunft, 2005) und von MRC
(Golfmarktstudie 2007) gehen von einem Anteil von 6,5 Prozent der an Golf
Interessierten im Alter ab 14 Jahren aus. Das entspricht zwischen 4,1 und 11,7
Millionen Menschen, die sich für Golf interessieren und sich vorstellen können, mit
dem Golfsport anzufangen (vgl. DGV, 2009 (b): 10). Die Befragten fanden den
Golfsport ,,sehr interessant" oder ,,eher interessant" und könnten sich vorstellen, mit
diesem Sport zu beginnen. Die Unterschiede in den Ergebnissen der beiden Studien sind
zum größten Teil auf die unterschiedliche Fragestellung zurückzuführen (vgl. DGV,
2009 (b): 10).
Das dynamische Wachstum der Golfer wirkt sich auf die Auslastung der Golfanlagen
entsprechend positiv aus. Während im Jahr 1988 ein Golfclub durchschnittlich rd. 420
Mitglieder hatte, waren es im Jahr 2000 schon rd. 597, und aktuell hat ein Golfclub
durchschnittlich 774 Mitglieder (vgl. DGV, 2010 (c): 1). Diese Zahlen können auch auf
ein zukünftiges Potenzial hinweisen. Auf die Potenzialkennzahlen in den
Landesgolfverbänden wird im Kapitel 3.1.5 genauer eingegangen.

Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Jahr
2011
ISBN (eBook)
9783842840355
DOI
10.3239/9783842840355
Dateigröße
2.2 MB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Leuphana Universität Lüneburg – Fakultät Wirtschafts-, Verhaltens- und Rechtswissenschaften, Strategisches Management und Tourismusmanagement
Erscheinungsdatum
2012 (Oktober)
Note
1,7
Schlagworte
golfprojekte machbarkeitsstudie golfsport standortanalyse kapazitätsberechnung
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Titel: Machbarkeitsstudie für eine Golfanlage bei Hannover
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