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Salutogenetische Aspekte am Beispiel Südafrika

©2012 Bachelorarbeit 76 Seiten

Zusammenfassung

Inhaltsangabe:Einleitung:
Afrika wird oft als einer der reichsten Kontinente in Bezug auf die natürlichen Ressourcen bezeichnet, ist zur gleichen Zeit aber nahezu eines der ärmsten Erdteile in der wirtschaftlichen und menschlichen Entwicklung. Afrikas Öl und Gas ist eine der zentralen Stellen für Investoren und die Gewinne in den Ländern Afrikas für Bergbauindustrie steigen - während der Anteil der Menschen, die in Armut leben, sich während der letzten Jahre kaum verändert hat. So galt z.B. Südafrika von 1905 bis 2007 ununterbrochen als weltweit größter Goldproduzent, doch geriet durch die Apartheid weltweit in die negativen Schlagzeilen. Durch die strikte Rassentrennung, Ungerechtigkeit gegenüber der afrikanischen Bevölkerung und den Verstößen gegen die Menschenrechte von 1948 bis 1994 sind noch heute die Folgen im Land zu spüren. Von den Auswirkungen der Verarmung ist besonders die schwarze Bevölkerungsgruppe betroffen.
Die Folgen dieser Armut konnte ich bei meinen letzten Aufenthalten in Südafrika selbst wahrnehmen, als ich in zwei Kinderheimen für Waisenkinder gearbeitet habe. Die Mittellosigkeit und die damit verbundenen Schwierigkeiten wie z.B. Krankheiten, Arbeitslosigkeit oder der Verlust der Eltern sind schlimme Schicksale, von denen ein Großteil der Kinder im Heim betroffen sind und psychische sowie physische Folgen mit sich bringt. Eine interessante Frage hierbei ist, mit welchen Möglichkeiten diesen geistigen und körperlichen Konsequenzen bei Kindern in südafrikanischen sozialen Einrichtungen so früh wie möglich entgegen gewirkt werden kann.
Mir schien dafür das Konzept der Salutogenese, welches ich im Laufe meines Studiums kennengelernt habe und bei mir einen bleibenden positiven Eindruck hinterlassen hat, als sehr geeignet.
Abb. 1 gibt vorab einen kleinen Einblick, worum es sich bei der Salutogenese handelt. Der Blickwinkel der Betrachtung stellt den entscheidenden Unterschied dar: Symptome belasten Menschen mit einer Bürde, machen ihn träge und mutlos - ganz im Gegenteil zu Ressourcen, die den Betroffenen Mut, Zuversicht und Hoffnung geben oder ganz einfach gesagt ‚beflügeln‘ lassen. (Abb. 1: Symptome vs. Ressourcen).
Mein Anliegen ist es, die Salutogenese mit den Problemen in Südafrika zu verbinden und aufzuzeigen, dass durch seine Anwendung soziale Probleme verbessert bzw. gelöst werden können.
Auf der Suche nach einer passenden Einrichtung stieß ich auf ‚Themba Care‘ in Athlone, ca. 25 Kilometer außerhalb von Kapstadt in […]

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Daniela Brieschenk
Salutogenetische Aspekte am Beispiel Südafrika
ISBN: 978-3-8428-3842-0
Herstellung: Diplomica® Verlag GmbH, Hamburg, 2012
Zugl. Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt, Eichstätt, Deutschland, Bachelorarbeit,
2012
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© Diplomica Verlag GmbH
http://www.diplomica.de, Hamburg 2012

Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis ... 4
Darstellungsverzeichnis ... 5
1.
Einleitung ... 6
2.
Definitionen ... 8
2.1
Was ist Gesundheit? ... 8
2.2
Was ist Krankheit? ... 9
3.
Modell der Salutogenese ... 11
3.1
Salutogenese versus Pathogenese ... 12
3.2
Kohärenzgefühl ... 13
3.2.1
Verstehbarkeit (Sense of Comprehensibility) ... 15
3.2.2
Handhabbarkeit (Sense of Manageability) ... 15
3.2.3
Bedeutsamkeit (Sense of Meaningfulness) ... 16
3.3
Bio-psycho-soziales Modell... 17
3.4
Soziale Arbeit im Salutogenetischen Ansatz ... 18
3.4.1
Personenzentrierte Beratung ... 19
3.4.2
Empowerment ... 22
3.4.3
Case Management ... 24
4.
Salutogenetische Aspekte ... 25
4.1
Positive Lebenseinstellung ... 25
4.2
Glaube ... 26
4.3
Lebenssinn ... 29
4.4
Sozialer Rückhalt ... 30
5.
Südafrika ... 31
5.1
Gesundheitserleben in Südafrika ... 32
5.1.1
Situation der medizinischen Versorgung ... 32
5.1.2
Traditionelle Heiler... 34
5.1.3
Umgang mit Tod am Beispiel der Zulus ... 36
5.2
Häufige Krankheiten ... 38
5.2.1
HIV/AIDS ... 38
5.2.2
Tuberkulose... 39

3
5.3
Soziale Schwierigkeiten ... 42
5.3.1
Stigmatisierung von HIV/AIDS Erkrankten ... 42
5.3.2
Arbeitslosigkeit/Armut ... 44
5.4
Glaube als Antwort auf südafrikanische Probleme ... 45
6.
Am Beispiel ,,Themba Care Athlone" ... 47
6.1
Konzept ... 47
6.1.1
Patienten ... 48
6.1.2
Familie ... 49
6.2
Anwendung Salutogenetischer Aspekte ... 50
6.3
Erfolge ... 53
7.
Relevanz der Ergebnisse für Deutschland ... 53
8.
Schluss ... 55
Anhang A: Interview mit Dr. Theresa Jennings ... 56
Anhang B: Interview mit der Sozialarbeiterin Virginia Tati ... 60
Anhang C: Interview with Dr. Theresa Jennings ... 63
Anhang D: Interview with the Social Worker Virginia Tati ... 66
Literaturverzeichnis ... 69

4
Abkürzungsverzeichnis
AIDS
Acquired
Immune
Deficiency
Syndrome
(erworbenes
Immundefektsyndrom)
HIV
Humane
Immundefizienz-Virus
Joh
Johannesevangelium
WHO
World Health Organization

5
Darstellungsverzeichnis
Abb. 1: Symptome vs. Ressourcen ... 7
Abb. 2: Salutogenetischer Trias... 14
Abb. 3: Glaubensrichtungen in Südafrika ... 28
Abb. 4: Das Modell des sozioemotionalen Rückhalts ... 31
Tab. 1: Tuberkulose Neuerkrankungen in Südafrika ... 40

6
1. Einleitung
Afrika wird oft als einer der reichsten Kontinente in Bezug auf die natürlichen
Ressourcen bezeichnet, ist zur gleichen Zeit aber nahezu eines der ärmsten Erd-
teile in der wirtschaftlichen und menschlichen Entwicklung. Afrikas Öl und Gas ist
eine der zentralen Stellen für Investoren und die Gewinne in den Ländern Afrikas
für Bergbauindustrie steigen - während der Anteil der Menschen, die in Armut le-
ben, sich während der letzten Jahre kaum verändert hat. So galt z.B. Südafrika
von 1905 bis 2007 ununterbrochen als weltweit größter Goldproduzent,
1
doch ge-
riet durch die Apartheid weltweit in die negativen Schlagzeilen. Durch die strikte
Rassentrennung, Ungerechtigkeit gegenüber der afrikanischen Bevölkerung und
den Verstößen gegen die Menschenrechte von 1948 bis 1994 sind noch heute
die Folgen im Land zu spüren. Von den Auswirkungen der Verarmung ist beson-
ders die schwarze Bevölkerungsgruppe betroffen.
Die Folgen dieser Armut konnte ich bei meinen letzten Aufenthalten in Südafrika
selbst wahrnehmen, als ich in zwei Kinderheimen für Waisenkinder gearbeitet
habe. Die Mittellosigkeit und die damit verbundenen Schwierigkeiten wie z.B.
Krankheiten, Arbeitslosigkeit oder der Verlust der Eltern sind schlimme Schicksa-
le, von denen ein Großteil der Kinder im Heim betroffen sind und psychische
sowie physische Folgen mit sich bringt. Eine interessante Frage hierbei ist, mit
welchen Möglichkeiten diesen geistigen und körperlichen Konsequenzen bei
Kindern in südafrikanischen sozialen Einrichtungen so früh wie möglich entgegen
gewirkt werden kann.
Mir schien dafür das Konzept der Salutogenese, welches ich im Laufe meines
Studiums kennengelernt habe und bei mir einen bleibenden positiven Eindruck
hinterlassen hat, als sehr geeignet.
Abb. 1 gibt vorab einen kleinen Einblick, worum es sich bei der Salutogenese
handelt. Der Blickwinkel der Betrachtung stellt den entscheidenden Unterschied
dar: Symptome belasten Menschen mit einer Bürde, machen ihn träge und mut-
los - ganz im Gegenteil zu Ressourcen, die den Betroffenen Mut, Zuversicht und
Hoffnung geben oder ganz einfach gesagt ,beflügeln` lassen.
1
Kapstadt-News, 2008: Australien löste 2007 Südafrika als weltweit größten Goldproduzent ab,
Beitrag Nr.: 460.

7
Abb. 1: Symptome vs. Ressourcen
2
Mein Anliegen ist es, die Salutogenese mit den Problemen in Südafrika zu ver-
binden und aufzuzeigen, dass durch seine Anwendung soziale Probleme
verbessert bzw. gelöst werden können.
Auf der Suche nach einer passenden Einrichtung stieß ich auf ,Themba Care` in
Athlone, ca. 25 Kilometer außerhalb von Kapstadt in Südafrika. Es handelt sich
dabei um eine Non-Profit-Einrichtung, in der ich für vier Monate als freiwillige Mit-
arbeiterin gearbeitet habe um das dort einmalige Konzept kennenzulernen. Um
deren Programm und Auswirkungen besser zu verdeutlichen, wurde jeweils ein
Interview mit der zuständigen Ärztin und der Sozialarbeiterin durchgeführt, wel-
ches im Anhang zu finden ist. Im Laufe dieser Arbeit werde ich auf dieses
Interview verweisen, um bestimmte südafrikanische Perspektiven zu verdeutli-
chen.
Mit dieser Arbeit soll analysiert werden, in wie weit der Salutogenetische Ansatz
in der südafrikanischen Einrichtung zutrifft, auch wenn die Salutogenese nicht
konkret im Konzept der Einrichtung aufgeführt ist und nicht bewusst danach ge-
handelt wird. Die Frage dieser Arbeit lautet deshalb ,,Salutogenetische Aspekte
am Beispiel Südafrika", wobei ich im ersten Abschnitt der Arbeit auf das Modell
der Salutogenese und deren Perspektiven eingehe. Der zweite Hauptteil be-
schäftigt sich mit dem Land Südafrika, welche landestypischen Schwierigkeiten
es dort gibt und welche bestimmten Einstellungen dort vorherrschen. Im späteren
Verlauf werde ich auf die Einrichtung Themba Care zusprechen kommen, nach
welchen Kriterien dort gearbeitet wird und ob die Betrachtungsweisen der Salu-
2
Katiza, Anna, 2007: Symptome vs. Ressourcen.

8
togenese dort zutreffen. Zum Ende der Arbeit werden die Ergebnisse aus Südaf-
rika auf die Situation in Deutschland übertragen und geklärt, ob ein Vergleich
überhaupt sinnvoll ist.
Dem Glauben wird in Südafrika eine besonders starke Bedeutung zugewiesen
und kann in das Konzept der Salutogenese mit eingebunden werden. Ich greife
diesen Aspekt in der Arbeit umfassend auf, wobei ich durch die nahezu aus-
nahmslos christlich vertretene Glaubensrichtung lediglich auf die Christliche
Religion eingehen werde.
2. Definitionen
Um das Konzept der Salutogenese zu verstehen ist es notwendig, die Bedeutung
und Abgrenzung von Gesundheit und Krankheit zu kennen und darzulegen. Im
Folgenden werden verschiedene Definitionen der beiden Begriffe aufgeführt, die
eine Vorstellung der vorherrschenden Ansichten geben sollen.
2.1 Was ist Gesundheit?
Die weitverbreitetste und umfassendste Definition für Gesundheit ist die der
WHO, die 1946 bei der internationalen Gesundheitskonferenz eine allgemeingül-
tige Formulierung wie folgt abgegeben hat:
,,ein Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohl-
ergehens und nicht nur das Fehlen von Krankheit oder Gebrechen"
3
(WHO 1946)
Der Gesundheitsbegriff umfasst hier nicht nur die biomedizinische (körperliche)
Ebene, sondern bezieht sich darüber hinaus auf die geistige und soziale Dimen-
sion des Wohlergehens, was die psychosozialen Einflussfaktoren zur Geltung
bringt und eine ganzheitliche Perspektive begründet. Zudem wird Gesundheit
durch ,subjektives Empfinden` dargestellt, was wiederum bedeutet, dass sie nicht
durch den Befund eines professionellen Experten, z.B. einem Arzt, sondern
durch die eigene Wahrnehmung und das individuelle Gefühl bestimmt wird. Folg-
lich wird die Selbstbestimmung und Selbstverantwortung in Bezug auf die
3
Originaltext: ,,Health is a state of complete physical, mental and social well-being and not merely
the absence of disease or infirmity"

9
Gesundheit gekräftigt, welche die Verdeutlichung von positiven Emotionen wie
Freude, Vitalität, Hoffnung und Zuneigung sowie den Genuss einschließt und
gleichzeitig die Vermeidung von enthaltsamen Verhaltensvorschriften aus-
schließt.
4
Kurze Zeit später wurde durch den Autor Karl Jaspers (1967) Kritik laut. Er äu-
ßert sich über die Formulierung der WHO folgendermaßen: ,,Solche Gesundheit
gibt es nicht. Nach diesem Begriff sind in der Tat alle Menschen jederzeit und ir-
gendwie krank" (Jaspers 1967: 111).
Auch Ilona Kickbusch (1982) macht ihren Unmut über die Utopie dieser Definition
breit: ,,etwas so Unerreichbares führe zu falschen Erwartungen und negiere be-
stehende gesellschaftliche Verhältnisse und Ungleichheiten" (Kickbusch 1982:
267). Zudem greift sie an, dass die Formulierung der WHO zu zeitlos wäre und
nicht darlegt, ,,unter welchen Gesellschaftlichen Bedingungen ein derart voll-
kommener Zustand zu erwarten ist" (ebd.: 267).
Darüber hinaus wird der Begriff ,Gesundheit` durch ,Wohlbefinden` ersetzt, wel-
ches einen sehr umfassenden und ungenauen Zustand formuliert, der eine
gewisse Unklarheit ausdrückt.
5
2.2 Was ist Krankheit?
Krankheit wird oft als Gegenteil von Gesundheit formuliert, womit es professionel-
len Fachkräften erlaubt wird, einen ,kranken` Menschen in seinen vorigen
,gesunden` Zustand zurückzuhelfen, je nach dem, was durch die Naturwissen-
schaft und der Gesellschaft unter dem Begriff Gesundheit festgelegt wurde. Der
Verein für Sozialgeschichte der Medizin erfasst Krankheit als einen bewertenden
Begriff, ,,da mit ihm ein Zustand beschrieben wird, der als unerwünscht und ver-
änderungsbedürftig angesehen wird" (Verein für Sozialgeschichte der Medizin
2004: 52) und infolgedessen zu einer weiteren Handlung bzw. Behandlung auf-
fordert.
6
Hans-Ulrich Dallmann übernimmt in seinem Aufsatz ,,Das Recht auf
Krankheit. Ein Beitrag zur Kritik der präventiven Vernunft" Rothschuhs Betrach-
tungsweise, dass Krankheit immer ,,im Schnittfeld von kranken Menschen,
4
Vgl. Kaluza, Gert, 2011: Stressbewältigung. Trainingsmanual zur psychologischen Gesund-
heitsförderung, S. 6.
5
Vgl. ebd., S. 7.
6
Vgl. Verein für Sozialgeschichte der Medizin, 2004: Virus. Beiträge zur Sozialgeschichte der
Medizin 4, S. 52.

10
Gesellschaft und Arzt" gesehen werden muss, da sich dadurch ,,mehrere Bezie-
hungs- und Bedeutungsebenen ergeben, die sich mit der klassischen
Terminologie weitgehend decken" (Dallmann 2005: 239). Damit ist die unter-
schiedliche Betrachtungsweise aus verschiedenen Blickwinkeln bzw.
Perspektiven gemeint, z.B. stellt Krankheit für den Erkrankten ein subjektives Be-
finden nach Hilfe, für den Arzt einen klinischen Befund und für die Gesellschaft
Hilfebedürftigkeit dar.
7
Johannes Siegrist hat diese drei verschiedenen Blickwinkel unter den damit ver-
bundenen englischen Begriffen in Betracht genommen, mit denen sich eine
Krankheit aus den heterogenen Betrachtungsweisen der Selbstwahrnehmung,
der professionellen Fremdwahrnehmung und der gesellschaftlichen Einordnung
prüfen lässt:
x Unter Selbstwahrnehmung wird das eigene individuelle Empfinden des ak-
tuellen Zustandes verstanden, welches im Deutschen als ,sich krank fühlen`
verstanden wird. Illness beschreibt im Englischen diesen Bezug zur Krank-
heit, wobei dieser Eindruck immer im Kontext der jeweiligen Kultur und den
Wertevorstellungen der Gesellschaft betrachtet werden muss.
x Die professionelle Fremdwahrnehmung stellt das Bezugssystem der Medi-
zin, also der biomedizinischen Fachwelt dar und definiert Krankheit als
,,Abweichung von objektivierbaren Normen physiologischer Regulation bzw.
organischer Funktion" (Siegrist 2005: 26). Das englische Wort dafür lautet
disease und meint die Krankheit und deren Symptome als Befunde, im
Deutschen ,,als krank definiert sein" (Hurrelmann 2010: 116) zu übersetzen.
x Das Bezugssystem der Gesellschaft meint in der englischen Sprache
sickness, welches speziell mit dem Sozialversicherungssystem in Bezug
gebracht wird. Die Ansicht der Krankheit bezieht sich auf die ,,Leistungs-
minderung bzw. der Notwendigkeit, Hilfe zu gewähren (Krankschreibung,
Versicherungsleistungen, informelle Hilfeleistungen).
8
Hierzulande kann
damit der ,,Status des Krankseins" (Hurrelmann 2010: 116) definiert wer-
den.
7
Vgl. Siegrist, Johannes: 2005: Medizinische Soziologie, S. 18.
8
Vgl. ebd., S. 26.

11
Rothschuh formuliert 1975 den Begriff Krankheit folgendermaßen:
,,Krank ist der Mensch, der wegen des Verlustes des abgestimmten Zusammen-
wirkens der physischen oder psychischen oder psycho-physischen
Funktionsglieder des Organismus subjektiv (oder ­ und), klinisch (oder ­ und)
sozial hilfsbedürftig wird." (Rothschuh, 1975: 417)
Diese Definition von Krankheit ist einerseits zu eng gefasst, da es auch kranke
Menschen gibt, die durchaus aus eigener Kraft mit ihrer Krankheit zurechtkom-
men und somit nicht hilfebedürftig sind. Andererseits umfasst diese Erklärung nur
weitreichende Auswirkungen, da unter ,sozial hilfsbedürftig" eine Behinderung
oder eine Abhängigkeit von anderen Menschen verstanden werden kann, die
ebenfalls nicht zwangsläufig bei Krankheit vorkommt.
3. Modell der Salutogenese
,Salutogenese` ­ ein Neologismus, der seinen Ursprung in den 70ern des 20.
Jahrhunderts dem amerikanisch-israelitischen Medizinsoziologen Aaron Anto-
novsky (1923 - 1994) zu verdanken hatte und dadurch einen Paradigmenwechsel
in der Wahrnehmung und Behandlungsweise von Krankheiten auslöste.
9
In
seinen beiden Hauptwerken ,,Health, stress and coping. New perspectives on
mental and physical wellbeing" (1979) und ,,Unraveling the mystery of health.
How people manage stress and stay well" (1987) betrachtet er, im Gegensatz zu
den herkömmlichen Sichtweisen nicht die krankmachenden, sondern die
gesundheitsfördernden Faktoren, also die Bedingungen, welche die Gesundheit
sichern und erhalten. Der Begriff ,,Salutogenese" (lat. ,,salus": Unverletztheit, Heil,
Glück; griech. ,,genese": Entstehung) bedeutet die
>>
Entstehung von Gesund-
heit
<<
und stellt das Gegenstück zur ,,Pathogenese" (griech. ,,páthos": Leiden,
Sucht"; griech. ,,génesis": Entstehung), der
>>
Entstehung von Krankheit
<<
dar.
10
Die Salutogenese kam 1970 ursprünglich als Nebenprodukt einer Auswertung
von Frauen über die Anpassungsfähigkeit an die Menopause auf. In dieser Un-
tersuchung wurde auch eine Ja-Nein-Frage zum Aufenthalt in einem
Konzentrationslager während des Zweiten Weltkrieges gestellt, wodurch eine
9
Vgl. Kolip, Petra et al., 2010: Gesundheit: Salutogenese und Kohärenzgefühl, S. 11 f.
10
Vgl. Singer, Susanne; Brähler, Elmar, 2007: Die >>Sense of Coherence Scale<<. Testhandbuch
zur Deutschen Version, S. 9.

12
Gruppe ermittelt wurde, die sich im Jahre 1939 im Alter zwischen 16 und 25 Jah-
ren in einem Konzentrationslager aufgehalten hatte. Antonovsky wurde darauf
aufmerksam, dass ,,immerhin 29 % jener Frauen, die in jungen Jahren ein Kon-
zentrationslager überlebt hatten und sich eine neue Existenz aufbauen mussten,
in fortgeschrittenerem Alter dennoch psychisch und physisch einen guten
Gesundheitszustand aufwiesen." (Nowak 2011: 78) Dabei war es Antonovsky
nicht wichtig, dass der Prozentsatz der nicht inhaftierten Kontrollgruppe der ge-
sunden Frauen mit 51 % höher war, sondern das völlig unerwartete Ergebnis,
dass trotz unvorstellbarer Qualen und erschütternder Erlebnisse eindrucksvolle
29 % der Frauen als gesund galten. Daraufhin vertritt Antonovsky eine prinzipiell
neue Art der Betrachtung und Interpretation von medizinischen Untersuchungen,
,,die (damals) größtenteils pathogenetisch orientiert (..) [waren] und (..) [erhoben],
wie viele Personen aufgrund eines bestimmten ungünstigen Wirkfaktors biologi-
scher, sozialer oder psychologischer Art erkranken." (ebd.) Antonovsky stellte
nicht die Ursachen von Krankheit in den Mittelpunkt der Betrachtung, sondern die
Faktoren und Bedingungen, die für die Gesundheit förderlich sind und diese er-
halten.
11
3.1 Salutogenese versus Pathogenese
Durch die Anwendung des pathogenen-medizinischen Modells in den letzten 100
Jahren dominieren heute nicht mehr Infektionen und Akuterkrankungen. Diese
häufigen Infektionskrankheiten wurden praktisch beseitigt und als Folge die Le-
benserwartung in der Bevölkerung deutlich erhöht. Monika Köppel sieht die
gegenwärtigen Herausforderungen in allen Industrieländern und Teilen der drit-
ten Welt in chronischen Krankheiten, die nicht mehr durch hygienische
Missstände, Viren, Bakterien oder Parasiten verursacht werden. Chronische
Krankheiten entstehen durch eine ,,Überbelastung von physischen, psychischen
und sozialen Anpassungs- und Regelungskapazitäten und sind auf eine Vielzahl
biologischer, sozialer, ökonomischer und somatischer Faktoren zurückzuführen"
(Köppel 2003: 25), so z.B. Herz-Kreislauf Erkrankungen, bösartige Neubildun-
gen, Atemwegs-/ Hauterkrankungen und Erkrankungen des Muskel-/ Skelett-
systems. Da diese chronischen Erkrankungen größtenteils auf mehrere
11
Vgl. Nowak, Rosa C., 2011: Transaktionsanalyse und Salutogenese. Der Einfluss trans-
aktionsanalytischer Bildung auf Wohlbefinden und emotionale Lebensqualität, S. 78.

13
Ursachen zurückzuführen sind und meistens frühzeitig im Leben eines Menschen
auftreten, ist das pathologische Konzept der Behandlung kaum noch ausrei-
chend. Die mehrdimensionalen Ursachen und die Veränderungen der Erkran-
kungen in den vergangenen Jahrzehnten stellen neue Ansprüche an die
Behandlung, in welche mitunter auch andere Professionen mit einbezogen wer-
den müssen. In den Vordergrund rückt dabei immer mehr eine Intervention nach
dem Prinzip der Salutogenese.
12
3.2 Kohärenzgefühl
Unter dem Kohärenzgefühl (Sense of Coherence; SOC) versteht Antonovsky im
Wesentlichen
,,eine globale Orientierung, die das Ausmaß ausdrückt, in dem jemand ein durch-
dringendes Gefühl des Vertrauens hat, daß erstens die Anforderungen aus der
internalen oder externalen Umwelt im Verlauf des Lebens strukturiert, vorhersag-
bar und erklärbar sind, und daß zweitens die Ressourcen verfügbar sind, die
nötig sind, um den Anforderungen gerecht zu werden. Und drittens, daß diese
Anforderungen Herausforderungen sind, die Investitionen und Engagement ver-
dienen." (Antonovsky 1993: 12)
Vereinfacht kann das Kohärenzgefühl als ,,eine globale Orientierung [verstanden
werden], die ausdrückt, in welchem Ausmaß man ein durchdringendes, andau-
erndes und dennoch dynamisches Gefühl des Vertrauens hat, dass
x die Stimuli, die sich im Verlauf des Lebens aus der inneren und äußeren
Umgebung ergeben, strukturiert, vorhersehbar und erklärbar sind;
x einem die Ressourcen zur Verfügung stehen, um den Anforderungen, die
diese Stimuli stellen, zu begegnen;
x diese Anforderungen Herausforderungen sind, die Anstrengungen und En-
gagement lohnen." (Antonovsky, 1997: 36)
Das Kohärenzgefühl wird hauptsächlich, so Antonovsky, in seinen wesentlichen
Zügen in den ersten zehn Lebensjahren, also im Kinder- und Jugendalter entwi-
ckelt und bleibt dann weitgehend unverändert.
13
Antonovsky geht zudem davon
12
Vgl. Köppel, Monika, 2003: Salutogenese und Soziale Arbeit, S. 25.
13
Vgl. Lamprecht, Friedhelm; Johnen, Rolf, 1997: Salutogenese. Ein neues Konzept in der
Psycho-somatik?, S. 24.

14
aus, dass das Kohärenzgefühl im Alter von 30 Jahren voll ausgebildet ist und es
nach diesem Zeitraum nur geringe Möglichkeiten gibt, eine grundlegende Verän-
derung herbeizuführen.
14
Eine Veränderung kann sich somit nur ,,aus der An-
regung eines neuen Musters, eines neuen Konzeptes der Lebenserfahrung
[ergeben]. Wenn dieses Muster über Jahre hinweg beibehalten wird, kann sich
(..) eine graduelle Veränderung des Kohärenzgefühls ergeben" (Lamp-
recht/Johnen 1997: 24).
Die Hauptkomponenten des Kohärenzgefühls sind das Ergebnis mehrerer un-
strukturierter Tiefeninterviews mit der Leitfrage, wie die Probanden selbst ihr
Leben sehen. Die Interviews wurden an 51 sehr unterschiedlichen Personen
durchgeführt, die allesamt zwei gemeinsame Charakteristika aufwiesen: zum ei-
nen erlebte jeder ein schweres Trauma und kamen zum anderen sehr gut damit
zurecht. Als Ergebnis fielen zwei Extremgruppen mit einem sehr hohen Kohä-
renzgefühl (16
Personen) und einem sehr niedrigen Kohärenzgefühl
(11 Personen) auf. Antonovsky prüfte die Protokolle der Interviews und fand drei
zentrale Komponenten, die ,,konsistent in der einen Gruppe zu finden waren, und
die in der anderen merklich fehlten." (Antonovsky 1997: 34) Diese Salutogeneti-
scher Trias (siehe Abb. 2) setzt sich zusammen aus Verstehbarkeit, Hand-
habbarkeit und Bedeutsamkeit.
15
Abb. 2: Salutogenetischer Trias
16
14
Vgl. Bäumer, Rolf; Maiwald, Andrea, 2008: Thiemes Onkologische Pflege, S. 20.
15
Vgl. Antonovsky, Aaron; Franke Alexa (Hrsg.), 1997: Salutogenese. Zur Entmystifizierung der
Gesundheit, S. 34.
16
Pauls, Helmut, 2011: Klinische Sozialarbeit. Grundlage und Methoden psycho-sozialer
Behandlung, S. 107.

15
3.2.1 Verstehbarkeit (Sense of Comprehensibility)
Antonovsky drückt das Merkmal Verstehbarkeit als ,,expliziten Kern der ursprüng-
lichen Definition" (Antonovsky 1997: 34) aus und meint das Ausmaß, in dem In-
formationen als kognitiv sinnhaft, geordnet, konsistent, strukturiert und klar wahr-
genommen werden und nicht als chaotisch, ungeordnet, willkürlich, zufällig und
unerklärlich. So kommentiert er zudem, dass Personen mit einem hohen Grad an
Verstehbarkeit die Zukunft als vorhersagbar, oder falls sie tatsächlich über-
raschend auftritt, als eingeordnet und erklärt wahrnehmen. Dabei ist jedoch nicht
von der Erwünschtheit des Ereignisses die Rede, sondern lediglich, dass z.B.
Tod, Krieg oder Versagen von der Person erklärt werden kann.
17
Pauls fügt hin-
zu, dass es ,,hier um kognitive Verarbeitungsmuster, Theoriewissen [und]
Weltbilder" (Pauls 2011: 105) geht. Die Grundlage zum Aufbau der Versteh-
barkeit sind dabei konsistente Erfahrungen, die ein Ausmaß an psychologischer
Offenheit für Veränderungen verlangen. Es ist demzufolge unerlässlich, dass ein
emotionaler und kognitiver Lebenswandel angenommen wird. Diese Lebensver-
änderungen können z.B. durch Altern, Heirat, Geburt, Auszug der Kinder,
Trennung, Beruf, Erkrankung, Schicksalsschläge und Pensionierung hervorge-
rufen werden.
18
3.2.2 Handhabbarkeit (Sense of Manageability)
Entscheidend bei der Handhabbarkeit oder auch Beherrschbarkeit sind die
verfügbaren und wahrgenommenen Ressourcen, wie eigene und soziale
Unterstützungsfaktoren, materielle Ressoucen oder gute Arbeitsstrukturen.
19
,Zur
Verfügung` stehen laut Antonovsky ,,Ressourcen, die man selbst unter Kontrolle
hat oder solche, die von legitimierten anderen kontrolliert werden ­ vom Ehe-
partner, von Freunden, Kollegen, Gott, der Geschichte, vom Parteiführer oder
einem Arzt ­ von jemanden, auf den man zählen kann, jemanden dem man
vertraut" (Antonovsky 1997: 35). Eine Basis der Handhabbarkeit bildet eine gute
Belastungsbalance, die es einer Person nicht erlaubt, sich durch Ereignisse in
der Opferrolle gedrängt zu sehen oder sich vom Leben ungerecht behandelt zu
fühlen.
20
17
Vgl. Pauls, Helmut, 2011: Klinische Sozialarbeit. Grundlage und Methoden psycho-sozialer
Behandlung, S. 107.
18
Vgl. ebd., S. 105.
19
Vgl. ebd., S.106.
20
Vgl. Antonovsky, Aaron; Franke Alexa (Hrsg.), 1997: Salutogenese. Zur Entmystifizierung der
Gesundheit, S. 35.

16
3.2.3 Bedeutsamkeit (Sense of Meaningfulness)
Die Bedeutsamkeits- oder auch Sinnkomponente bezieht sich auf das Ausmaß,
in dem das Leben emotional als sinnvoll wahrgenommen wird. Die Basis hierfür
bilden die ,Partizipation an der Gestaltung der Handlungsergebnisse` sowie eine
religiöse, spirituelle und lebensphilosophische Orientierung. Unter der
,Partizipation an der Gestaltung der Handlungsergebnisse` versteht Antonovsky
(1997) die beabsichtigte Eigenentscheidung und das bewusste Wollen von
Handlungen und Entscheidungen. So kann man fragen, ,,ob wir mitentschieden
haben, ob wir diese Erfahrung machen wollen, nach welchen Spielregeln sie
verlaufen soll und wie die Probleme und Aufgaben gelöst werden sollen, die aus
ihr erwachsen." (Antonovsky 1997: 93) Darüber hinaus müssen Menschen den
ihnen gestellten Aufgaben beistimmten und die ihnen bedeutende Verantwortung
für ihre Handlung gegeben werden, welche sich auf das Ergebnis auswirkt. Um
zu vermeiden, dass man auf ein Objekt reduziert wird, dürfen nicht andere
Menschen für uns entscheiden, Aufgaben stellen, Regeln formulieren oder
Ergebnisse managen, sondern wir müssen unsere Angelegenheiten selbst
regeln, da im Falle der Gleichgültigkeit die Gefahr darin besteht, die Welt als
bedeutungslos zu erleben. Diese Dimension besteht im familiären und sozialen
Umfeld, unter welchem ,,somit nicht nur die weitgehend autonome Person,
sondern auch das loyale Parteimitglied, der religiöse Gläubige, der Kollege in der
Arbeitsgruppe und das Kind in der gesunden Familie" (Antonovsky 1997: 94) zu
verstehen sind. Antonovsky weist besonders darauf hin, dass es sich hierbei
nicht um ,Kontrolle`, sondern ,Partizipation an Entscheidungsprozessen`
handelt.
21
Eine kausale Beziehung zwischen der Bedeutsamkeitskomponente
und der Partizipation an der Gestaltung der Handlungsereignisse wirkt sich
folglich so aus, dass das Erleben der Bedeutsamkeit gefördert wird, wenn das
Individuum an Entscheidungsprozessen beteiligt ist. Dieser Prozess kann
allerdings nur unter der Voraussetzung der sozialen Anerkennung wirksam
werden. Dieses Dilema wird am Beispiel der Tätigkeit von Hausfrauen deutlich.
Hausfrauen partizipieren zwar einerseits an Entscheidungsprozessen, finden
aber andererseits in einer auf Arbeit ausgerichteten Gesellschaft nur sehr wenig
soziale Anerkennung.
22
21
Vgl. Antonovsky, Aaron; Franke, Alexa (Hrsg.), 1997: Salutogenese. Zur Entmystifizierung der
Gesundheit, S. 93 f.
22
Vgl. Felbinger, Andrea, 2010: Kohärenzorientierte Lernkultur. Ein Modell für die Erwachsenen-
bildung, S. 113.

Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Jahr
2012
ISBN (eBook)
9783842838420
DOI
10.3239/9783842838420
Dateigröße
697 KB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt – Soziale Arbeit, Studiengang: Soziale Arbeit
Erscheinungsdatum
2012 (September)
Note
1,0
Schlagworte
soziale arbeit südafrika interkulturelle salutogenese gesundheit
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Titel: Salutogenetische Aspekte am Beispiel Südafrika
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