Lade Inhalt...

Zusammenhang zwischen der motorischen Leistungsfähigkeit und dem sozialen Einzugsgebiet - eine deskriptive Analyse

©2010 Diplomarbeit 137 Seiten

Zusammenfassung

Inhaltsangabe:Einleitung:
Seit einigen Jahren gibt es sowohl in Deutschland, als auch in den anderen Industrienationen West- und Mitteleuropas, verstärkt Beobachtungen von Eltern, Kinderärzten, Lehrern und Erziehern, dass sich der allgemeine motorische Entwicklungsstand von Kindern im Vorschul- und Schulalter im Vergleich zu vorhergehenden Generationen verschlechtert hat und dass diese Tendenz anhält. Die Diskussion dieses Themas in Wissenschaft, Politik und Medien hat eine Reihe von Studien nach sich gezogen, die diesen angenommenen Trend wissenschaftlich belegen konnten. So stellten z.B. in Deutschland (Bös 1986, 2002), Ketelhut (2001) u.a. in diversen Studien anhand sportmotorischer Testverfahren eine Verschlechterung der entsprechenden Fähigkeiten bei Kindern fest.
So wurden dramatische Verschlechterungen in den verschiedenen motorischen Grundfertigkeiten im Vergleich zum Stand in den 70er Jahren festgestellt. Eklatant waren die Unterschiede vor allem in den Bereichen Ausdauer (getestet über Dauerlauf) und Kraftausdauer (getestet über Liegestütze und Situps). So waren 1976 Jungen im Alter von 10 Jahren in der Lage, durchschnittlich 1024 Meter in sechs Minuten zu laufen, 1996 waren es durchschnittlich nur noch 876 Meter. Im Vergleich der Leistungen bei Liegestützen und Situps wurden 1976 noch durchschnittlich 22 bzw. 24 geschafft, im Jahr 1996 lediglich noch je 14, laut Schott (2000) eine Leistungseinbusse von 28% bei den Liegestützen, 42% bei den Situps. Neben dem schlechteren Abschneiden bei der Testung anderer motorischer Teilfertigkeiten wie Schnelligkeit, Sprungkraft, Beweglichkeit und Koordinationsfähigkeit ließ sich auch eine geringere Anstrengungsbereitschaft bei den Kindern im Vergleich zu denen des Jahrgangs von vor 20 Jahren beobachten.
Auch klafft die Schere des Ausprägungsgrades von motorischen Fertigkeiten und sportlichen Leistungen innerhalb der heutigen Jahrgänge immer weiter auseinander: Während immer mehr Schüler zu sehr guten und hervorragenden Leistungen fähig sind, finden sich gleichzeitig auch immer mehr Schüler mit dramatisch schwachen Leistungen, die Zahl der Schüler mit durchschnittlichen Leistungen ist vergleichsweise gering (Bös 2003).
Durch eine Forschergruppe um Rusch, Bradfish und Irrgang wurden im Jahre 1995 etwa 47% der Kinder und Jugendlichen zwischen 11 und 14 Jahren für motorisch förderbedürftig eingestuft, während dies nur 10 Jahre zuvor lediglich 16% der Schüler betraf. Diese Einschätzung wurde auf Basis […]

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Thomas Raatz
Zusammenhang zwischen der motorischen Leistungsfähigkeit und dem sozialen
Einzugsgebiet - eine deskriptive Analyse
ISBN: 978-3-8428-3292-3
Herstellung: Diplomica® Verlag GmbH, Hamburg, 2012
Zugl. Humboldt-Universität zu Berlin, Berlin, Deutschland, Diplomarbeit, 2010
Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte,
insbesondere die der Übersetzung, des Nachdrucks, des Vortrags, der Entnahme von
Abbildungen und Tabellen, der Funksendung, der Mikroverfilmung oder der
Vervielfältigung auf anderen Wegen und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen,
bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Eine Vervielfältigung
dieses Werkes oder von Teilen dieses Werkes ist auch im Einzelfall nur in den Grenzen
der gesetzlichen Bestimmungen des Urheberrechtsgesetzes der Bundesrepublik
Deutschland in der jeweils geltenden Fassung zulässig. Sie ist grundsätzlich
vergütungspflichtig. Zuwiderhandlungen unterliegen den Strafbestimmungen des
Urheberrechtes.
Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in
diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme,
dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei
zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften.
Die Informationen in diesem Werk wurden mit Sorgfalt erarbeitet. Dennoch können
Fehler nicht vollständig ausgeschlossen werden und der Verlag, die Autoren oder
Übersetzer übernehmen keine juristische Verantwortung oder irgendeine Haftung für evtl.
verbliebene fehlerhafte Angaben und deren Folgen.
© Diplomica Verlag GmbH
http://www.diplomica.de, Hamburg 2012

Inhaltsverzeichnis
1.
Einleitung 1
1.1.
Hintergrund
1
1.2.
Problemstellung 4
2.
Begriffe
und
Definitionen
6
2.1..Sportmotorische
Fähigkeiten
7
2.2.
Motorische
Fertigkeiten
7
2.3.
Struktur
der
sportlichen
Leistung
8
2.3.1.
Konstitution
10
2.3.2.
Taktik
11
2.3.3.
Charakter
und
Psyche
12
2.3.4.
Kondition
12
2.3.4.1.
Kraftfähigkeit
13
2.3.4.1.1.
Maximalkraft
14
2.3.4.1.2.
Schnellkraft
15
2.3.4.1.3.
Kraftausdauer
15
2.3.4.1.4.
Reaktivkraft
16
2.3.4.2.
Ausdauer
16
2.3.4.3.
Schnelligkeit 18
2.4.
Koordination
/
Technik 19
2.4.1.
Sportliche
Technik
19
2.4.2.
Koordinative
Fähigkeiten
20
2.5.
Beweglichkeit
23
2.6.
Sportmotorische
Tests 24
2.7.
Sozialstatus
27
2.7.1. Ausgewählte Indikatoren der Berliner Bevölkerungsstruktur
29
2.7.1.1.
Geschlecht
und
Altersstruktur
29
2.7.1.2.
Bildung
30
2.7.1.3.
Migration
und
Staatsangehörigkeit
30
2.7.1.4.
Haushaltsstruktur
31
2.7.1.5.
Erwerbssituation
31
2.7.1.6.
Arbeitslosenquote
31

2.7.1.7. Erwerbssituation der Haushalte, Pro-Kopf-Einkommen
32
2.7.1.8. Leistungsempfänger nach SGB II und III
33
2.7.1.9.
Wohlstand
und
Armut
33
2.7.2.
Sozialindex
I
34
2.7.3.
Sozialindex
II
34
2.7.4.
Statusindex
35
2.7.5. Sozialstatus des Quartiers Hellersdorf-Marzahn
35
2.7.6. Sozialstatus des Quartiers Charlottenburg
37
2.7.7. Sozialstatus des Quartiers Zehlendorf
38
3.
Ausgangssituation
39
4.
Wissenschaftliche
Hypothese
41
5. Methode
42
5.1.
Auswahl
des
Testverfahrens
42
5.2.
Stichprobe
44
6.
Untersuchungsdurchführung 45
6.1.
Testaufbau
46
6.1.2.
Der
20m
­
Sprint
46
6.1.3.
Seitliches
Hin-
und
Herspringen
48
6.1.4.
Rumpfbeuge­Test
49
6.1.5.
Liegestütz
­
Test
50
6.1.6.
Sit
-
Up
­
Test 52
6.1.7.
Der
Standweitsprung 53
6.1.8.
Sechs-Minuten-Lauf
55
6.1.9. Einbeinstand mit offenen Augen auf einer T-Schiene
57
6.1.10.
Balancieren
rückwärts
59
7.
Statistisches
Auswertungsverfahren
60
8.
Ergebnisse
62
8.1.
Ergebnisse
20m-Sprint 62
8.2. Ergebnisse Seitliches Hin- und Herhüpfen
63
8.3.
Ergebnisse
Rumpfbeugetest
64

8.4.
Ergebnisse
Liegestütztest
65
8.5.
Ergebnisse
Sit-Up-test 65
8.6.
Ergebnisse
Standweitsprung
66
8.7.
Ergebnisse
6-min-Lauf 67
8.8.
Ergebnisse
Balancieren
Rückwärts
67
8.9.
Ergebnisse
T-Schienen-Test
67
9. Vergleichende Statistik und Interpretation der Ergebnisse
68
9.1. Interpretation der Ergebnisse des 20m-Sprints
69
9.2. Interpretation der Ergebnisse Seitliches Hin- und Herhüpfen
70
9.3. Interpretation der Ergebnisse Rumpfbeugen
71
9.4. Interpretation der Ergebnisse Liegestütz
72
9.5. Interpretation der Ergebnisse Situps
73
9.6. Interpretation der Ergebnisse Standweitsprung
74
9.7. Interpretation der Ergebnisse 6-min-Lauf
75
9.8. Interpretation der Ergebnisse Einbeinstand auf einer T-Schiene
76
9.9. Interpretation der Ergebnisse aller Test kombiniert
77
10.
Hypothesenprüfung
78
11.
Zusammenfassung
79
12.
Diskussion
80
13.
Ausblick
82
14.
Anhang 87
14.
1.
Abbildungsverzeichnis 87
14.
2.
Tabellen
und
Histogramme
87
14.3.
Literaturverzeichnis
122
Danksagung
130
Anhang II

Raatz,
Leistungsfähigkeit und Sozialstatus des Einzugsgebietes
1
1. Einleitung
1.1. Hintergrund
Seit einigen Jahren gibt es sowohl in Deutschland, als auch in den anderen
Industrienationen West- und Mitteleuropas, verstärkt Beobachtungen von Eltern,
Kinderärzten, Lehrern und Erziehern, dass sich der allgemeine motorische
Entwicklungsstand von Kindern im Vorschul- und Schulalter im Vergleich zu
vorhergehenden Generationen verschlechtert hat und dass diese Tendenz anhält.
Die Diskussion dieses Themas in Wissenschaft, Politik und Medien hat eine Reihe
von Studien nach sich gezogen, die diesen angenommenen Trend wissenschaftlich
belegen konnten. So stellten z.B. in Deutschland (Bös 1986, 2002), Ketelhut (2001)
u.a. in diversen Studien anhand sportmotorischer Testverfahren eine
Verschlechterung der entsprechenden Fähigkeiten bei Kindern fest.
So wurden dramatische Verschlechterungen in den verschiedenen motorischen
Grundfertigkeiten im Vergleich zum Stand in den 70er Jahren festgestellt. Eklatant
waren die Unterschiede vor allem in den Bereichen Ausdauer (getestet über
Dauerlauf) und Kraftausdauer (getestet über Liegestütze und Situps). So waren 1976
Jungen im Alter von 10 Jahren in der Lage, durchschnittlich 1024 Meter in sechs
Minuten zu laufen, 1996 waren es durchschnittlich nur noch 876 Meter. Im Vergleich
der Leistungen bei Liegestützen und Situps wurden 1976 noch durchschnittlich 22
bzw. 24 geschafft, im Jahr 1996 lediglich noch je 14, laut Schott (2000) eine
Leistungseinbusse von 28% bei den Liegestützen, 42% bei den Situps. Neben dem
schlechteren Abschneiden bei der Testung anderer motorischer Teilfertigkeiten wie
Schnelligkeit, Sprungkraft, Beweglichkeit und Koordinationsfähigkeit ließ sich auch
eine geringere Anstrengungsbereitschaft bei den Kindern im Vergleich zu denen des
Jahrgangs von vor 20 Jahren beobachten.
Auch klafft die Schere des Ausprägungsgrades von motorischen Fertigkeiten und
sportlichen Leistungen innerhalb der heutigen Jahrgänge immer weiter auseinander:
Während immer mehr Schüler zu sehr guten und hervorragenden Leistungen fähig
sind, finden sich gleichzeitig auch immer mehr Schüler mit dramatisch schwachen
Leistungen, die Zahl der Schüler mit durchschnittlichen Leistungen ist
vergleichsweise gering (Bös 2003).

Raatz,
Leistungsfähigkeit und Sozialstatus des Einzugsgebietes
2
Durch eine Forschergruppe um Rusch, Bradfish und Irrgang wurden im Jahre 1995
etwa 47% der Kinder und Jugendlichen zwischen 11 und 14 Jahren für motorisch
förderbedürftig eingestuft, während dies nur 10 Jahre zuvor lediglich 16% der
Schüler betraf. Diese Einschätzung wurde auf Basis des Auswahltests
Förderunterricht (AST), der Aufgaben aus den Bereichen Kondition und Koordination
enthält, getroffen.
Bei der Suche nach den Gründen für diesen Zustand warf Bös (1999) einen Blick auf
den normalen Tagesablauf eines Schülers. Demnach verbringt ein Grundschüler
durchschnittlich nur eine Stunde täglich mit Bewegung, der größte Teil des Tages
wird im Sitzen (durchschnittlich 9 Stunden) und Stehen (im Schnitt 5 Stunden)
verbracht. Auch der häufig beklagte Mangel an intensiver körperlicher Betätigung,
wie z.B. Sport, wurde belegt: lediglich 15-30 Minuten eines Tages entfielen darauf.
Dabei muss in Betracht gezogen werden, dass derartige Durchschnittswerte den
Rückschluss zulassen, dass ein großer Teil der Schüler an mehreren Tagen pro
Woche sich überhaupt keiner intensiven körperlichen Belastung unterzieht. In einer
Studie von Kurz, Sack & Brinkhoff (1996) wurde diese Vermutung bestätigt.
Demnach treiben ca. 20% der Jugendlichen neben dem schulischen Pflichtsport gar
keinen Sport oder seltener als einmal pro Woche.
Diese Fakten belegen die gravierenden Veränderungen, die sich durch den Wandel
der gesellschaftlichen Verhältnisse im Lebensalltag von Kindern und Jugendlichen
vollzogen haben. Vor allem die Möglichkeiten für Kinder im Kindergarten- , Vorschul-
und Grundschulalter, ihrem natürlichen Bewegungsdrang freien Lauf zu lassen, sind
heutzutage in der von enger Bebauung (vor allem des städtischen Lebensraumes),
hoher Verkehrsdichte und den damit verbundenen Gefahren für spielende Kinder
geprägten Umwelt im Vergleich zu vor 20 Jahren extrem eingeschränkt. Das
alltägliche Spielen findet unter anderem auch wegen der vielfältigen Möglichkeiten
zur Freizeitgestaltung an Computern, Spielkonsolen und Fernsehern, mehr und mehr
in den eigenen 4 Wänden statt, nicht mehr auf dem Spielplatz, Hof oder gar der
Straße. Das Bewegungslernen und ­ausprobieren, welches durch das freie Spiel im
Freien ermöglicht wird, finden kaum mehr statt. Sportliche Aktivitäten beschränken
sich vermehrt auf Sport in Vereinen, welcher das freie Spielen hinsichtlich der
Bewegungsvielfalt nicht ersetzen kann (Zehnbauer & Wahler, 1993) und zudem oft in
so großer Entfernung vom Wohnort stattfindet, dass die Kinder auf den Hin- und
Rücktransport durch die Eltern angewiesen sind. Als Verhäuslichung und Verinselung
bezeichneten Zeiher & Zeiher (1994) diese den Kinderalltag charakterisierenden

Raatz,
Leistungsfähigkeit und Sozialstatus des Einzugsgebietes
3
Phänomene. Dieser bewegungsarme Alltag führt bereits in der frühen Kindheit zu
gesundheitlichen Problemen. Neben dem gehäuften Auftreten von Beschwerden des
Haltungs- und Bewegungsapparates (ein Drittel der Viertklässler klagte bereits über
gelegentliche Rückenschmerzen) wurde zur Jahrtausendwende bei einem Viertel der
Schüler eine verminderte Leistungsfähigkeit des Herz-Kreislauf-Systems
diagnostiziert (Rusch & Irrgang, 2002). Beinahe zwangsläufig hat sich auch der Anteil
an übergewichtigen Kindern erhöht: in der Mitte der 70er Jahre lag die Rate
übergewichtiger Kinder im Alter zwischen 6-15 Jahren noch bei 10%, um die
Jahrtausendwende bereits bei 16% (Kromeyer-Hauschild et al., 1998,2001).
Bei der Suche nach Ursachen für die Zunahme übergewichtiger und adipöser
Heranwachsender untersuchte Bünemann (2005) den Zusammenhang zwischen
Mediennutzung und Übergewichtsprävalenz unter Berücksichtigung einer Vielzahl
von zu diesem Thema existierenden Studien.
Im Detail betrachtet ergab sich aus der Metaanalyse folgendes Bild: Der Computer
und die Spielkonsole haben für die Freizeitgestaltung enorm an Bedeutung
gewonnen. Die gesamte Nutzungsdauer von Medien wie TV, Radio, Zeitschriften und
Computer/Konsole hat sich aber nicht signifikant geändert, lediglich innerhalb des
Nutzungsspektrums gab es eine Verschiebung zugunsten der letztgenannten auf
Kosten vor allem der Printmedien und des Radios. Die "Stubenhockerhypothese",
wonach generell intensiver gewordener Medienkonsum einen negativen Einfluss auf
Körpergewicht und motorische Leistungsfähigkeit hat, lässt sich demnach nicht
aufrecht erhalten.
Allerdings ließen sich verschiedene Einflussfaktoren herausfiltern, die vor allem
einen erhöhten TV-Konsum begünstigen. So verbringen Jugendliche mehr Zeit vor
dem Fernseher als Kinder. Geringes Bildungsniveau und Herkunft aus sozial
schwachen Schichten bewirken einen häufigeren Zeitvertreib vor dem Fernseher.
Ebenso gibt es Geschlechtsunterschiede und Unterschiede bezüglich der regionalen
Herkunft: Jungen schauen mehr fern als Mädchen, im Osten wird mehr ferngesehen
als im Westen. Ein entscheidender Einfluss wird dem Verhalten der Eltern
beigemessen: Sitzen diese häufig vor dem TV-Schirm, tun die Kinder es ihnen nach.
Dennoch ließ sich aus den Ergebnissen der untersuchten Studien ableiten, dass die
Energieabgabe von Schülern heutzutage geringer ist als vor 50 Jahren, eine
intensive Mediennutzung jedoch oft mit einem ebenso intensiven Sportengagement
einhergeht. So verbrachten laut einer Studie von Burmann (2005) diejenigen viel Zeit

Raatz,
Leistungsfähigkeit und Sozialstatus des Einzugsgebietes
4
vor dem Computer, die auch viel Sport treiben. Ein direkter Zusammenhang
zwischen Fernsehen und Übergewicht konnte nicht hinreichend bewiesen werden.
Auch wenn in einer Studie (Marshall, 2004) eine Reduktion der Nutzungsdauer des
Fernsehers eine Verringerung des Körperfettanteils nach sich zog, ließ sich mit
diesem Studienergebnis doch kein kausaler Zusammenhang belegen, da mit der
Verkürzung der vor dem TV verbrachten Zeit eine generelle Verminderung von
körperlichen Ruhephasen und sitzenden Tätigkeiten und somit eine generelle
Steigerung der körperlichen Aktivität einherging. Marshall et al. (2004) wiesen in ihrer
Studie zwar einen Zusammenhang zwischen Mediennutzung, Körperfettgehalt und
körperlicher Aktivität nach, die Signifikanz war jedoch relativ gering.
In einer Studie von Ketelhut (2004), in der motorische Tests mit Kindern im
Vorschulalter durchgeführt wurden, konnten Unterschiede in den meisten getesteten
Leistungen hinsichtlich der sozialen Herkunft festgestellt werden. Nach einer
zweijährigen Interventionsmaßnahme, die ein regelmäßiges Trainieren der
motorischen Fähigkeiten zum Inhalt hatte, waren diese Unterschiede nicht mehr
feststellbar (Ketelhut, 2007).
Die gesundheitlichen Folgen von Bewegungsmangel und falscher Ernährung im
Kindes- und Jugendalter für das Erwachsenenalter sind absehbar und durch viele
Studien
1
belegt: Adipositas, Bluthochdruck, erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-
Erkrankungen, Diabetes, mit zunehmenden Lebensalter steigendes Infarkt- und
Schlaganfallrisiko. Setzt sich diese Tendenz fort, sind die langfristigen Auswirkungen
auf die Volkswirtschaft verheerend. Neben einem Anstieg der Krankheitstage und
Ausfallzeiten aufgrund von zivilisationsbedingten Beschwerden und Erkrankungen
wird das Gesundheitssystem verstärkt mit der Bekämpfung dieser Krankheiten
belastet. Dies wirkt reduzierend auf die Arbeitsproduktivität und indirekt steigernd auf
die Arbeits- und Lohnkosten und belastet die bestehenden Strukturen des
Sozialsystems in extremer Weise.
1.2. Problemstellung
Neben dem Ruf nach Ursachenforschung machte der beobachtete Missstand aus
wissenschaftlicher Sicht die Entwicklung eines Instrumentariums nötig, dass
Auf eine Zitation wird aus thematischen und Platzgründen verzichtet, da diese Behauptung durch eine
Vielzahl an bestehenden Untersuchungen als allgemein anerkannt angesehen werden darf.

Raatz,
Leistungsfähigkeit und Sozialstatus des Einzugsgebietes
5
motorische Fähigkeiten von Kindern und Jugendlichen messbar und somit
vergleichbar macht. Mit der Verfügbarkeit eines solchen Messinstruments und den
Ergebnissen entsprechender Quer- und Längsschnittstudien ergibt sich die
Möglichkeit zur Festlegung allgemeingültiger Kriterien, die eine Beurteilung
motorischer Leistungen in Bezug zu einer gültigen Norm zulassen.
Das Dilemma einer bis dato mangelnden Anzahl von groß angelegten Studien, vor
allem Längsschnittstudien, und somit nicht zu erstellender einheitlicher Kriterien für
motorische Fähigkeiten und Kinder- und Jugendgesundheit wurde 2003 in
Deutschland durch das vom Robert-Koch-Institut durchgeführte Kinder- und
Jugendgesundheitssurvey (KIGGS) angegangen.
Ausgangspunkt war die Tatsache, dass es bis zu diesem Zeitpunkt keine
ausreichende Zahl von Studien und somit gesicherten Daten zum
Gesundheitszustand und der motorischen Entwicklung von Kindern und
Jugendlichen in Deutschland gab.
Von Mai 2003 bis Mai 2006 wurden in 167 deutschen Städten insgesamt 17641
Mädchen und Jungen im Alter von 0-17 Jahren verschiedenen Tests und
Befragungen unterzogen, um einen Überblick über den aktuellen
Gesundheitszustand deutscher Kinder und Jugendlicher zu gewinnen, aber auch um
das Wissen um die die Gesundheit beeinflussenden Faktoren zu verbessern und
somit Möglichkeiten zur Intervention und Prävention zu geben.
Im Zuge der KIGGS-Studie wurden neben medizinischen Untersuchungen, Eltern-
und Schülerbefragungen auch eigens für diesen Zweck entwickelte sportmotorische
Testbatterien, das Motorik-Modul (MoMo), angewandt, die von der
Bundesarbeitsgemeinschaft für Haltungs- und Bewegungsförderung, Wiesbaden,
und dem Institut für Sportwissenschaften, Karlsruhe, entwickelt wurden. Diese
sportmotorischen Tests wurden mit 4529 Kindern und Jugendlichen zwischen 4 und
17 Jahren aus der KIGGS- Gesamtstichprobe durchgeführt. Die Ergebnisse dieser
Testreihe können als repräsentative Beschreibung des derzeitigen,
durchschnittlichen motorischen Entwicklungsstandes der beschriebenen
Altersgruppen angesehen werden und lieferten Bezugs- und Vergleichsdaten für
Folgeuntersuchungen. Ein wichtiges Ergebnis der wissenschaftlichen Auswertung
war die erarbeitete Anleitung (MoMo- Testmanual) für die Durchführung von
Folgeuntersuchungen. Dieses Manual erlaubt eine standardisierte Testdurchführung
und ­auswertung.

Raatz,
Leistungsfähigkeit und Sozialstatus des Einzugsgebietes
6
Im Herbst 2008 wurden im Rahmen eines institutionsübergreifenden Projektes des
Instituts für Sportwissenschaften der Humboldt- Universität zu Berlin neben
Befragungen zum Freizeitverhalten und zur Ernährung auch diese motorischen Tests
mit Schülern der 1./2. und 7./8. Klassenstufen verschiedener Berliner Schulen
durchgeführt. Um einen Unterschied in den Ergebnissen zu identifizieren sowie
eventuell einen Zusammenhang zwischen Sozialstatus und motorischer
Leistungsfähigkeit finden zu können, wurden gezielt Schulen um eine
Zusammenarbeit gebeten, die sich von dem Sozialstatus des Quartiers, in dem sie
sich befinden, nach Möglichkeit stark unterscheiden. Es konnten Schulen aus den
Berliner Bezirken Marzahn-Hellersdorf, Charlottenburg und Zehlendorf für eine
Mitarbeit gewonnen werden. In allen Bezirken wurden Testreihen sowohl in
Grundschulen, als auch in Gymnasien bzw. in einer Hauptschule durchgeführt. Eine
vergleichende Auswertung der in den Grundschulen erlangten Ergebnisse liegt in
Form einer wissenschaftlichen Hausarbeit vor (Gehrke, 2009).
Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, die Ergebnisse der motorischen Tests in den
Klassenstufen 7 und 8 in einen Zusammenhang mit dem sozialen Status der
jeweiligen Berliner Quartiere, in denen sie durchgeführt wurden, zu setzen und nach
Möglichkeit einen Vergleich zu bestehenden Normwerten zu ziehen. Mit den zu
gewinnenden Resultaten sollen der anhaltenden wissenschaftlichen und politischen
Diskussion um mögliche Maßnahmen gegen die mangelhafte Schülermotorik
gesicherte Zahlen und Fakten zur Argumentation geliefert und eventuell mögliche
Ansätze aufgezeigt werden, die erkannten Defizite zu bekämpfen. Intention dieser
Arbeit ist es, einen Beitrag für zukünftige Maßnahmen zu leisten, die einem
gesellschaftlich bedingten Bewegungsmangel und dem damit einhergehenden
Rückgang an Gesundheit, körperlicher Belastbar- und Leistungs- und
Anpassungsfähigkeit des motorischen Systems entgegenwirken. Dies schließt eine
stetige Analyse des aktuellen Entwicklungsstandes ein.
2. Begriffe und Definitionen
Dieser Abschnitt liefert die für das Verständnis der vorliegenden Arbeit notwendigen
Begriffserklärungen und gibt unter Umständen den aktuellen Stand der
wissenschaftlichen Diskussion über einzelne Begrifflichkeiten wieder. Die zu
definierenden Begriffe betreffen die miteinander in Beziehung zu setzenden

Raatz,
Leistungsfähigkeit und Sozialstatus des Einzugsgebietes
7
Untersuchungsschwerpunkte: Motorische Leistungsfähigkeit und Sozialstatus.
2.1.. Sportmotorische Fähigkeiten
Unter sportmotorischen Fähigkeiten versteht man die Gesamtheit der jeweils im
Komplex wirkenden Leistungsvoraussetzungen. ,,Das Komplexe ist in der
Verknüpfung von Koordinativem und Konditionellem, d.h. in der Verbindung von
Prozessen der Bewegungssteuerung und ­regelung mit Prozessen der
Energiebereitstellung zu sehen" (Grosser/ Starischka, 1998). Das Bedingungsgefüge
dieser komplexen Faktoren wird in der wissenschaftlichen Literatur größtenteils
ähnlich systematisiert oder strukturiert, was im folgenden Abschnitt detaillierte
Erläuterung findet. Sportmotorische Fähigkeiten werden grob in energetisch
determinierte, konditionelle, und informationsorientierte, koordinative, Fähigkeiten
gegliedert (Abb. 01).
Abb. 01: Differenzierung motorischer Fähigkeiten (nach Bös, 1987)
2.2. Motorische Fertigkeiten
Die motorischen Fertigkeiten (motor skills) stellen im Gegensatz zu den Fähigkeiten
spezifischere Merkmale eines Bewegungsablaufs dar, die bei Roth (1983) als
,,...individuelle Differenzen im Niveau der Steuerungs- und Funktionsprozesse, die

Raatz,
Leistungsfähigkeit und Sozialstatus des Einzugsgebietes
8
der Realisierung jeweils spezifischer Bewegungen zugrunde liegen..." definiert
werden. Dazu gehören sportartspezifische Techniken wie z.B. ein Felgumschwung
beim Turnen oder der Angriffsschlag im Volleyball. Sie sind also aufgabenspezifisch
und können durch Übung erworben und vervollkommnet werden. Die spezifischen
motorischen Leistungsvoraussetzungen der ,,Fertigkeiten" werden von Willimczik &
Roth (1983) unterteilt in elementare und komplexe sportartspezifische Fertigkeiten.
Zur Gruppe der elementaren Fertigkeiten gehören motorische Prozesse, die für die
Bewältigung alltäglicher Aufgaben Mindestanforderungen darstellen (z.B. Gehen,
Laufen, Werfen, Balancieren, etc.). Diese Fertigkeiten werden vom Kleinkind- bis
zum Grundschulalter erlernt, wenn die notwendige Reifung von Nerven- und
Muskelsystemen erfolgt ist. Komplexe sportartspezifische Übungen (z.B. Ballspiele,
Skaten, Hürdenlauf) bauen auf diesen elementaren Grundformen auf. So kann die
Gleichgewichtsfähigkeit als wichtige Voraussetzung für das Turnen am Schwebe-
balken, das Skateboarden oder Skifahren angesehen werden (vgl. Ahnert, 2005).
2.3. Struktur der sportlichen Leistung
Um das Zustandekommen einer körperlichen oder sportlichen Leistung analysieren
zu können ist es nötig, die entsprechenden Einflussfaktoren zu identifizieren und
bezüglich ihrer Wirkung, Relevanz und Wirkungsebene zu gliedern sowie
Wechselwirkungen zu beschreiben. Das wird in der Trainingswissenschaft über
verschiedene Modelle versucht, welche nach den Grundprinzipien
- Hierarchisierung,
- Interne Ordnung,
- Priorisierung (nach Letzelter/Letzelter 1982, S. 352)
als ,,System und Struktur" oder nur als ,,System" (Martin, 1990), in der Literatur meist
aber nach wie vor als ,,Leistungsstruktur" bezeichnet werden (Schnabel/Harre/Borde,
1997, S.42). Allgemeiner Konsens besteht darin, die Einflussgrößen als
Leistungsfaktoren zu beschreiben und nach ,,inneren" (personalen) oder ,,äußeren"
(exogenen) Faktoren zu unterscheiden. Dabei beschreiben die äußeren
Leistungsfaktoren Umstände wie die Beschaffenheit von Sportanlagen und ­stätten,
klimatische Bedingungen, Ausrüstung, Qualität der Sportgeräte, aber auch das
Wirken anderer Personen (Familie, Zuschauer, Kampfrichter, Sport- oder

Raatz,
Leistungsfähigkeit und Sozialstatus des Einzugsgebietes
9
Sportliche
Leistung
Personale
Leistungsfaktoren
Konstitution
Kondition:
Ausdauer,
Kraft,
Schnelligkeit
Koordination / Technik
Charakter, Psyche
Taktik
Exogene
Leistungsfaktoren
Ausrüstung,
Material, Anlagen
Wettkampf-
bedingungen
Spielpartner).
Die personalen Leistungsvoraussetzungen werden in der Trainingswissenschaft
sinnvollerweise auf zwei Ebenen unterteilt: die Basisebene und die
handlungsbezogene Ebene.
Dabei beinhaltet die handlungsbezogene Ebene sämtliche Faktoren, die alle
Fertigkeiten und Fähigkeiten, die physische und psychische Belastbarkeit, die
Motivation und Kenntnisse beschreiben, während in der Basisebene all die Faktoren
berücksichtigt werden, die dafür die physischen und psychischen
Grundvoraussetzungen liefern. Dazu gehören morphologische Eigenschaften wie
Knochenbau und Muskelfaserspektrum, physiologische und biochemische
Prozessqualität und die Ausprägung der Funktionen der Sinnes- und Nerventätigkeit.
Die Faktoren der beiden Ebenen stehen in ständiger Wechselwirkung (vgl.
Schnabel/Harre/Borde, 1997). Gegenstand der Untersuchungen und Ansatz für die
Trainingswissenschaft ist die motorische Leistungsfähigkeit, auch bezeichnet als
körperliche Leistungsfähigkeit oder im speziellen, disziplinbezogenen Fall, als
sportliche Leistungsfähigkeit. Als entscheidende Einflussgrößen für das Erreichen
einer motorischen oder sportlichen Leistung werden auf der personalen,
handlungsbezogenen Ebene 5 Leistungsfaktoren definiert (s. Abb. 02):
- Konstitution
- Kondition
- Koordination / Technik
- Taktik
- Charakter/Psyche.
Abb. 02: Struktur der sportlichen Leistung (vereinfacht, nach Bauersfeld/Schröter,1986;
Harre/Schnabel/Borde, 1997)

Raatz,
Leistungsfähigkeit und Sozialstatus des Einzugsgebietes
10
Die Strukturierung und Systematisierung der Einflussfaktoren auf eine sportliche
Leistung und vor allem die Beziehungen dieser Faktoren untereinander unterliegen
vor allem in der Trainingswissenschaft einer ständigen Diskussion. In der Kritik
stehen die aufgeführten Modelle vor allem, weil sie dieses Beziehungsgeflecht gar
nicht oder nur unzureichend wiedergeben. Aktuelle Versuche, dieses komplexe
Gefüge darzustellen gibt es zwar, es fehlt aber an einer allgemeinen Akzeptanz in
den wissenschaftlichen Veröffentlichungen zu diesem Thema. Aus diesem Grunde
und weil es sich um keine rein trainingswissenschaftliche Abhandlung handelt,
beschränkt sich die Erläuterung der Leistungsstruktur auf die tradierte, bis heute
hauptsächlich verwendete Systematisierung. Da für den Inhalt der in der
vorliegenden Arbeit folgenden Untersuchung vor allem die Faktoren Kondition und
Koordination von Interesse sind, werden die anderen Leistungsfaktoren Konstitution,
Taktik, Persönlichkeitsstruktur lediglich kurz definiert und keiner ausführlichen
Diskussion unterzogen.
2.3.1. Konstitution
Im Allgemeinen werden unter dem Begriff Konstitution die ,,relativ dauerhaften
Eigenheiten des Körperbaus sowie die morphologischen und auch weitgehend die
funktionellen Eigenschaften der Organe und Organsysteme verstanden"
(Schnabel/Harre/Borde, 1997). Als Leistungsfaktor innerhalb der Struktur (des
Systems) sportlicher Leistung wird Konstitution von Schnabel/Harre/Borde definiert
als: ,,Die durch das Zusammenwirken von Anlagen und
Tätigkeitseinflüssen(Trainingseinwirkungen) entstandenen, relativ dauerhaften
individuellen Eigenheiten des Körperbaus sowie die morphologischen und
funktionellen Eigenschaften des Stütz- und Bewegungssystems des Organismus, die
die Leistungsfähigkeit und Belastungsverträglichkeit des Funktionssystems
,mechanische Energieübertragung` bestimmen."
Es handelt sich in erster Linie also um körperliche Grundvoraussetzungen auf
struktureller und funktionaler Ebene, die für den möglichen Grad an Ausprägung
und/oder Trainierbarkeit der anderen personalen Leistungsfaktoren limitierend
wirken. Damit kommt diesem Faktor z.B. bei der Definition des Talentbegriffs
entscheidende Bedeutung zu. So finden sich bei Tittel/Wutscherek (1972) auf der
Basis biomechanischer und mechanischer Gesetzmäßigkeiten die drei Kriterien
- Körperhöhe, Körpergewicht und ihre Relationen,

Raatz,
Leistungsfähigkeit und Sozialstatus des Einzugsgebietes
11
- Körperbauproportionen
- Körperbautyp (bestimmt nach Conrad, 1963 und Sheldon, 1954),
für die ,,körperbaulich-konstitutionelle Bedingtheit sportlicher Leistungen", um zum
Zwecke des Herausfilterns von möglichen Talenten für den Spitzensport die Eignung
für bestimmte Sportarten aufgrund deren Anforderungsprofils vorhersagen zu
können. Während die konstitutionellen Voraussetzungen für den
Nachwuchsleistungssport und das Finden einer geeigneten Wettkampfsportart
elementar sind, darf die Bedeutung dieses Faktors für die motorische Entwicklung
und den Schulsport sicher vernachlässigt werden.
2.3.2. Taktik
Dieser Begriff wird traditionell mit dem Militär assoziiert, so wird ganz allgemein
betrachtet eine Strategie als der langfristige Plan zum Erreichen eines Zieles
angesehen, die Taktik als das kurzfristige, der aktuellen Situation angemessene
Vorgehen. So stammt der Begriff als ,,Taktika" aus dem alten Griechenland und
beschrieb dort die Art und Weise der Waffenführung im Gefecht. Heute sind beide
Begriffe in fast allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens in ähnlicher Auslegung
anzutreffen, wobei der Umgang mit der Waffe heute hauptsächlich durch den Einsatz
von Verhaltens- und Handlungsweisen ersetzt wird.
Im Sport gibt es verschiedene Definitionen, stellvertretend soll hier die von
Schnabel/Harre/Borde (1997) zitiert werden: Demnach ist Taktik im umfassenden
Sinne die ,,Gesamtheit der individuellen und kollektiven Verhaltensweisen,
Handlungen und Operationen von Sportlern und Mannschaften, die unter Beachtung
der Wettkampfregeln, des Partner- und Gegnerverhaltens sowie der äußeren
Bedingungen auf die volle Nutzung der eigenen Leistungsvoraussetzungen im Sinne
eines bestmöglichen Wettkampfergebnisses oder einer optimalen Leistung gerichtet
ist." Damit wird klar, dass dieser Leistungsfaktor vor allem mit dem Faktor
Persönlichkeit (bzw. ,,Charakter und Psyche", wie in der Folge benannt) verknüpft ist,
da zum Entwickeln und Umsetzen einer Taktik neben sensorischen und
Wahrnehmungsfähigkeiten auch psychologische Verarbeitungsprozesse, Motivation
und kognitive Fähigkeiten als entscheidende Voraussetzungen angesehen werden
können. Die Bedeutung für die Ausprägung motorischer Grundfertigkeiten wie
Laufen, Springen, Balancieren u. ä. kann vernachlässigt werden.

Raatz,
Leistungsfähigkeit und Sozialstatus des Einzugsgebietes
12
2.3.3. Charakter und Psyche
Auch als ,,Persönlichkeit" oder ,,Psychische Leistungs- und Verhaltenseigenschaften"
(vgl. Schnabel/Harre/Borde, 1997) oder ,,charakterlich-ideologischer Faktor"
bezeichnet (Schnabel, 1977), beinhaltet dieser Leistungsfaktor grundlegende
Eigenschaften wie Kenntnisse, intellektuelle Fähigkeiten, Wahrnehmungsfähigkeiten,
Vorstellungsfähigkeit, Motivation, emotionale Eigenschaften und Temperament.
Während ein großer Teil dieser Eigenschaften als genetisch determiniert angesehen
wird, hat gerade der Einfluss von Kognition, Wahrnehmung und vor allem Motivation
in den vergangenen Jahrzehnten vor allem im Leistungssport an Bedeutung
gewonnen und Einzug in die Trainingsplanung gehalten.
2.3.4. Kondition
Als energetische Komponente der sportlichen Leistungsfähigkeit und
Hauptgegenstand sportlichen Übens und Trainierens steht die Kondition im
Mittelpunkt des Interesses der Trainingswissenschaft. Sie wird in die 3
Hauptbereiche Kraft, Schnelligkeit und Ausdauer untergliedert, wobei untereinander
ein Beziehungsgefüge besteht, welches sich durch gegenseitige Beeinflussung und
Abhängigkeit auszeichnet (siehe Abb.03). Kondition wird bei Martin (1991)
folgendermaßen definiert: ,,Kondition ist eine Komponente des Leistungszustandes.
Sie basiert primär auf dem Zusammenwirken energetischer Prozesse des
Organismus und der Muskulatur und zeigt sich als Kraft-, Schnelligkeits-,
Ausdauerfähigkeit sowie Beweglichkeit im Zusammenhang mit den für diese
Fähigkeiten erforderlichen psychischen Eigenschaften."
Abb. 03: Beziehungen zwischen den konditionellen Fähigkeiten; außen: gültige Oberbegriffe für
kombinierte Fähigkeiten; innen: differenzierte Bezeichnungen nach der dominanten Fähigkeit (nach

Raatz,
Leistungsfähigkeit und Sozialstatus des Einzugsgebietes
13
Harre/Leopold, 1986)
Grosser/Starischka (2001, S. 7) definieren: ,,Unter Kondition verstehen wir allgemein
die gewichtete Summe der physischen (körperlichen) Fähigkeiten Ausdauer, Kraft,
Schnelligkeit, Flexibilität und ihre Realisierung durch Bewegungsfertigkeiten / -
techniken und durch Persönlichkeits-Eigenschaften (z. B. Wille, Motivation)". Somit
kann als einheitlich anerkannte Differenzierung die Unterscheidung in Kraft-,
Ausdauer- und Schnelligkeitsfähigkeiten als extrem von der Energiebereitstellung
des Organismus abhängige Determinanten angenommen werden, wobei in den
meisten, vor allem in aktuellen Publikationen dem Faktor Beweglichkeit bzw.
Flexibilität ein gleichrangiger Stellenwert eingeräumt wird (s. Tab. 01).
Tabelle 01: Modell zur Ausdifferenzierung der Kraft-, Schnelligkeits- sowie Ausdauerfähigkeit und der
Beweglichkeit nach Dietrich Martin, Klaus Carl, Klaus Lehnertz (1993).
2.3.4.1. Kraftfähigkeit
Nach Schnabel/Harre/Borde (1997) ist Kraftfähigkeit im Gegensatz zu dem
physikalischen Begriff ,,Kraft" die ,,Fähigkeit des Sportlers, Widerstände durch
willkürliche Muskelkontraktionen zu überwinden bzw. äußeren Kräften
entgegenwirken zu können." In mehreren Quellen übereinstimmend wird davon
ausgegangen, dass Kraftfähigkeiten für sämtliche Bewegungen die energetische
Basis bilden, bei denen die jeweils beanspruchten Muskeln mehr als 30% ihres
vorhandenen Kraftpotentials entfalten müssen (Zaciorskij, 1971, Bührle, 1985,
Martin/Carl/Lehnertz, 1991, Schnabel/Harre/Borde, 1997).
Kondition
Kraftfähigkeit Ausdauerfähigkeit Ausdauerfähigkeit Beweglichkeit
Maximalkraft Reaktionsschnelligkeit
Kurzzeitausdauer Gelenk-
beweglichkeit
Schnellkraft Beschleunigungs-
fähigkeit
Mittelzeitausdauer Dehnungs-
fähigkeit
Kraftausdauer Bewegungsschnelligkeit
Langzeitausdauer
Reaktivkraft

Raatz,
Leistungsfähigkeit und Sozialstatus des Einzugsgebietes
14
In der Systematisierung werden Kraftfähigkeiten übereinstimmend in Maximalkraft
und Schnellkraft unterteilt, oft auch noch in den Bereich Kraftausdauer (Harre u.a.,
1986, Martin/Carl/Lehnertz, 1991, Letzelter/Letzelter, 1990, Grosser 1988).
Hollmann/Hettinger (1990) und Schnabel/Harre/Borde (1997) ordnen die
Kraftausdauer eher den Ausdauerfähigkeiten zu. Ausgangspunkt für diese
Kategorisierung ist die Erkenntnis, dass die Kraftausdauer die Basis für vor allem
ausdauerorientierte sportliche Leistungen ist und auch unter sportmedizinischer Sicht
aufgrund der aeroben oder anaeroben Energiebereitstellung im lokalen Bereich eine
Zuordnung zu den Ausdauerfähigkeiten sinnvoll erscheint. In der Praxis erfolgt das
Training der Kraftausdauer nach den Prinzipien des Ausdauertrainings. Dies
unterstreicht die Sinnhaftigkeit dieser Einordnung.
Im Sinne der traditionellen Zuordnung, vor allem aber wegen der Übersichtlichkeit
werden die Teilfähigkeiten Maximalkraft, Schnellkraft, Reaktivkraft und auch
Kraftausdauer in der Folge einzeln unter der Kategorie Kraft (-fähigkeit) beschrieben.
2.3.4.1.1. Maximalkraft
Die Maximalkraft ist aufgrund ihres Einflusses auf die Schnelligkeit (vgl. Tidow u.a.)
für eine Vielzahl sportlicher Bewegungen leistungsbestimmend. Sie wird definiert als
,,...die größtmögliche Kraft, die das Nerv-Muskel System des Menschen willkürlich
gegen einen Widerstand auszuüben vermag (Ehlenz et al., 2003) bzw. ,,...die
Fähigkeit des Sportlers, bei willkürlicher Muskelkontraktion maximale Kraft zu
entwickeln" (Schnabel/Harre/Borde, 1997). Sie ist abhängig von der Anzahl der
aktivierten motorischen Einheiten (Rekrutierung), deren Synchronisation und der
Frequentierung, der Frequenz, mit der das ansteuernde Motoneuron ,,feuert". Beide
Einflussfaktoren sind trainierbar. Es wird unter statischer (isometrisch arbeitende
Muskulatur, Haltearbeit) und dynamischer (exzentrisch oder konzentrisch arbeitende
Muskulatur, Hub- oder Bremsarbeit) Kraftfähigkeit unterschieden. Wie in der
Definition beschrieben, ist die Maximalkraft nicht das Maximum an Kraft, die der
menschliche Muskel entfalten kann. Letzteres wird als autonome Reserve bezeichnet
und ist fast ausschließlich unter Lebensgefahr unwillkürlich abrufbar.
Kraftentfaltungen in die Nähe dieses Bereiches können unter Hypnose, bei
elektrischer Reizung des Muskels und unter (explosiv-) exzentrischen Bedingungen
erreicht werden.
Kraft,

Raatz,
Leistungsfähigkeit und Sozialstatus des Einzugsgebietes
15
2.3.4.1.2. Schnellkraft
Schnellkraft ist eine spezifische Kraftfähigkeit, sie ist die "Fähigkeit eines Sportlers,
bei willkürlicher Kontraktion die Muskelkraft schnell zu mobilisieren und das
Kraftmaximum in optimal kurzer Zeit zu erreichen (Schnabel/Harre/Borde, 1997). Die
Schnellkraftfähigkeit ist immer disziplinspezifisch und wird durch den
Schnellkraftindex SKI bestimmt: SKI= F
max
: t
max,
wobei F
max
das Kraftmaximum
und t
max
die für das Erreichen von F
max
benötigte Zeit beschreibt.
Die Definitionen gehen teilweise auseinander, nach den zwei Komponenten
Startkraftfähigkeit
und Explosivkraftfähigkeit wird jedoch einheitlich unterschieden.
Nach Verchoshanski (1971) beschreibt die Startkraftfähigkeit jene Fähigkeit, die in
der Anfangsphase der Muskelanspannung einen hohen Kraftanstieg bewirkt, die
Explosivkraftfähigkeit definiert er wie den Schnellkraftindex (siehe Formel) als die
maximal beschleunigende Kraft innerhalb einer Kraft-Zeit-Kurve. Bührle (1985)
definiert die Explosivkraft als den steilsten Anstieg der Kraft-Zeit-Kurve, die
Startkraftfähigkeit als die Kraftwirkung innerhalb der ersten 30ms eines
Kontraktionsvorganges (vgl. Bührle/Schmidtbleicher, 1981).
2.3.4.1.3. Kraftausdauer
Die Kraftausdauer ist die ,,... konditionelle Fähigkeit, die bei wiederholten
Bewegungen mit Kraft- und Ausdaueranforderungen eine möglichst geringe Differenz
zwischen dem maximal möglichen und dem durchschnittlich realisierten Kraftstoß
sichert" (Schnabel/Harre/Borde, 1997) oder auch:"...die von der Maximalkraft
abhängige Ermüdungswiderstandsfähigkeit gegen lang dauernde sich wiederholende
Belastungen bei statischer oder dynamischer Muskelarbeit"
(
Ehlenz/Grosser/Zimmermann,1991). Sie ist der leistungsbestimmende Basisfaktor
für die meisten Sportarten mit einer zyklischen Bewegungsstruktur und wird über
einen komplexen Zusammenhang zwischen Kraft und Ausdauer definiert. Dabei
spielen sowohl die Komponenten des Krafteinsatzes, wie
- Steilheit des Kraftanstieges
- Höhe und Lage des Kraftmaximums
- Charakteristische Plateaubildung und
- Größe
des
Kraftstoßes
Maximalkraft

Raatz,
Leistungsfähigkeit und Sozialstatus des Einzugsgebietes
16
eine Rolle, wie auch die Komponenten der Ausdauer, die aus biologischer Sicht über
die lokale Anpassung der bei der Bewegung benutzten Muskulatur definiert werden:
- die inter- und intramuskuläre Koordination (und Ausbildung entsprechender
neuromuskulärer Steuerungsprogramme)
- die anforderungsgerecht ausgebildete Muskelhypertrophie
- die lokale Durchblutung (Kapillarisierung)
- die Menge der kontraktilen Proteine in den ST- und FT-Muskelfasern sowie
die energetische Leistungsausstattung (vgl. Schnabel/Harre/Borde, 1997).
2.3.4.1.4. Reaktivkraft
Reaktivkraftfähigkeit ist eine ,,spezifische Kraftfähigkeit; Fähigkeit des Sportlers, im
Dehnungs-Verkürzungs-Zyklus eine erhöhte Schnellkraftleistung zu vollbringen"
(Schnabel/Harre/Borde, 1997). Diese Definition impliziert bereits die hohe
Wahrscheinlichkeit, dass unter reaktiven Bedingungen höhere Kraftmaxima als unter
reinem willkürlichen Krafteinsatz zu erzielen sind. Möglich ist dies über das
biomechanische Prinzip der Anfangskraft (Hochmuth, 1982). Dabei geht der
konzentrischen Muskelarbeit eine exzentrische voraus, z.B. beim Landen aus einer
erhöhten Position. Die Vordehnung der Muskulatur innerhalb kürzester Zeit führt zu
einer reflektorischen Innervation bereits vor Beginn der konzentrischen Phase.
Dieser Mechanismus in Verbindung mit der Nutzung des Muskel-Sehnen-Apparates
als serienelastisches Element, welches die absorbierte mechanische Energie der
Landung mit kurzer zeitlicher Verzögerung wieder abgibt, ermöglicht eine höhere
Kraftentfaltung als unter konzentrischen Bedingungen (Komi, 1985, Meinel/Schnabel,
1987).
2.3.4.2. Ausdauer
Längere sportliche Belastungen werden durch Ermüdungsprozesse eingeschränkt.
Die konditionelle Fähigkeit, diesen Ermüdungserscheinungen zu widerstehen oder
diese auszuschalten, wird als Ausdauer bezeichnet, konkret findet sich in der
Trainingswissenschaft folgende Definition: ,,...Ausdauer, konditionelle Fähigkeit;
Widerstandsfähigkeit gegenüber Ermüdung, die bei sportlichen Belastungen
ermüdungsbedingte Leistungsverluste mindert." (Schnabel/Harre/Borde, 1997). Sie
ist an energetische Leistungsvoraussetzungen und an die konkreten Bedingungen

Raatz,
Leistungsfähigkeit und Sozialstatus des Einzugsgebietes
17
des Bewegungsvollzugs gebunden. Das bedeutet, dass neben einem ökonomischen
Energieverbrauch die Art der Bewegung (zyklisch oder azyklisch) und somit folglich
bei sportlichen Bewegungen auch der Grad der Beherrschung der sportlichen
Technik Einfluss auf die Ausdauerfähigkeit ausüben. Daraus resultiert wiederum ein
Zusammenhang zu anderen Teilfähigkeiten, denn die Ausprägung von koordinativen
Fähigkeiten sowie die Fähigkeit zur Muskelentspannung und Beweglichkeit können
erheblich limitierend auf die Dauerleistungsfähigkeit wirken. Auch konstitutionelle
Merkmale sowie biomechanische Einflussgrößen wie Schwungmassen, wirksame
Hebel und Bewegungsfrequenz haben neben der rein energetischen Komponente
Einfluss auf die Ausdauerleistung, definiert wird sie letztendlich aber immer durch
den Bezug auf ermüdungsbedingte Leistungsverluste. Dabei erfolgt die Ermüdung
aufgrund verschiedener Ursachen, deren zusammenhängendes Wirken für das
Eintreten von Ermüdungsprozessen bedingt:
- die Anhäufung von Stoffwechselzwischen- und endprodukten (z.B. Laktat)
- die Erschöpfung von Energiedepots und ungünstige Veränderungen der
hormonellen und enzymatischen Situation
- zunehmende Hemmung von motorischen Zentren und der zentralnervalen
Aktivierung
Bei der Klassifizierung des Leistungsfaktors Ausdauer wird unterschieden in die
Teilfähigkeiten Grundlagenausdauer, Schnelligkeitsausdauer, Kurzzeit-, Mittelzeit-
und Langzeitausdauer. Da die Bedeutung der einzelnen Teilfähigkeiten vorrangig für
die Spezialisierung für eine Wettkampfsportart und das leistungsorientierte Training,
jedoch weniger für das Einschätzen motorischer Grundfertigkeiten bei Kindern und
Jugendlichen relevant ist, wird auf eine ausführliche Diskussion dieses Komplexes
verzichtet und auf eine jeweilig anerkannte Definition beschränkt.
Grundlagenausdauer
beschreibt die ,,...spezifische Ausdauerfähigkeit bei lang
dauernden Belastungen in aerober Stoffwechsellage" (vgl. Schnabel/Harre/Borde,
1997) und ist gleichzeitig Grundlage für hohe Trainingsbelastungen und vor allem die
Erholungsfähigkeit nach umfangreichen oder intensiven Belastungen in allen
Sportarten. Durch die hohe Zahl gefäß- und kardioprotektiver Prozesse beim
Trainieren im aeroben Bereich spielt die Verbesserung oder Konsolidierung der
Grundlagenausdauer eine zentrale Rolle als Übungsziel in der Rehabilitation von
Herz-Kreislauf-Patienten und in der Prävention zur Verhinderung derartiger
Erkrankungen.

Raatz,
Leistungsfähigkeit und Sozialstatus des Einzugsgebietes
18
Die Schnelligkeitsausdauer ist die ,,...spezifische Ausdauerfähigkeit für zyklische
Disziplinen mit einer Dauer von bis etwa 35 Sekunden", beschreibt vor allem die
Fähigkeit, die maximale Bewegungsfrequenz so lange wie möglich aufrecht zu
erhalten und den Geschwindigkeitsabfall gegen Ende der Belastung aufzuhalten. Die
Kurzzeitausdauer
bezeichnet die spezifische Ausdauerfähigkeit für zyklische
Ausdauersportarten mit einer Belastungsdauer von 35 Sekunden bis 2 Minuten. Die
Mittelzeitausdauer
ist die spezifische Ausdauerleistung für Belastungszeiten von 2
bis 10 Minuten. Die Langzeitausdauer beschreibt die Ausdauerleistung für zyklische
Ausdauer-belastungen zwischen 10 Minuten und mehreren Stunden
(Schnabel/Harre/Borde, 1997 u.a.).
2.3.4.3. Schnelligkeit
Schnelligkeit ist laut Hohmann/Lames/Letzelter (2003) ,,...die Fähigkeit des Nerv-
Muskelsystems, in maximal kurzen Zeitabschnitt motorisch zu reagieren und oder zu
agieren" oder weitaus umfassender definiert eine ,,koordinativ - konditionell
determinierte Leistungsvoraussetzung, um in kürzester Zeit auf Reize zu reagieren
bzw. Informationen zu verarbeiten sowie Bewegungen oder motorische Handlungen
unter erleichterten und/oder sportartspezifischen Bedingungen mit maximaler
Bewegungsintensität ausführen zu können, wobei durch eine sehr kurze
Belastungsdauer eine Leistungslimitierung durch Ermüdung ausgeschlossen wird"
(Harre/Schnabel/Borde, 1997). Laut Martin (2000) ist Schnelligkeit bei sportlichen
Bewegungen die Fähigkeit, auf einen Reiz bzw. auf ein Signal schnellstmöglich zu
reagieren und Bewegungen, auch gegen Widerstand, mit höchster Geschwindigkeit
durchzuführen.
Die Differenzierung des Schnelligkeitsbegriffs gestaltet sich aufgrund der Komplexität
des Begriffes als sehr kompliziert. Bereits seit den 30er Jahren (Klemm, 1930) des
vergangenen Jahrhunderts wurden zahlreiche Versuche unternommen, die
zahlreichen Schnelligkeitsbegriffe zu klassifizieren (Osolin, 1954, Platonov, 1987,
Bauersfeld, 1992, Grosser, 1991).
Vorrangig wird unter Grund- oder elementarer Schnelligkeit und Komplexschnelligkeit
unterschieden, wobei die Grundschnelligkeit in die Reaktions- und die
Koordinationsschnelligkeit untergliedert wird, die Komplexschnelligkeit in Handlungs-
und Bewegungsschnelligkeit. Die Grundschnelligkeit wird als stark von den
psychophysischen Gegebenheiten abhängige, epigenetische Grundlagenfähigkeit
Geschwindigkeit

Raatz,
Leistungsfähigkeit und Sozialstatus des Einzugsgebietes
19
angesehen, die durch Faserstruktur, Nervenleitgeschwindigkeit, Reflexzeiten und
synaptische Übertragungszeiten vorbestimmt ist und die Voraussetzungen für eine
verbesserte Ausprägung und Entwicklung der Komplexschnelligkeit bietet. Durch die
Beeinflussbarkeit der Komplexschnelligkeit über andere Leistungsfaktoren wie
Technik, Kraft und Psyche kann diese Teilfähigkeit durch Training optimiert werden.
2.4. Koordination / Technik
Dieser Leistungsfaktor fasst nach Schnabel/Harre/Borde (1997) folgende
Teilbereiche zusammen:
- sporttechnische Fähigkeiten,
- koordinative Fähigkeiten,
- Beweglichkeit;
während der Teilbereich Beweglichkeit in dem System von Martin, Carl und Lehnertz
(1993) eher dem Leistungsfaktor Kondition zugeordnet wird (siehe Tab.01).
Grundlage dafür ist die Tatsache, dass für die Äußerungsformen der Beweglichkeit
neben koordinativen und bewegungstechnischen Fähigkeiten auch immer
energetische Prozesse Voraussetzung sind und somit limitierend wirken können. Als
fundamental gilt die Erkenntnis, dass gerade im Sport nie eine Einzelfähigkeit einen
leistungsbestimmenden Unterschied ausmachen kann, sondern immer ein
Fähigkeitskomplex, dessen Verknüpfung und Gefüge von bestimmten
Einzelfähigkeiten für bestimmte motorische bzw. sportliche Anforderungen
charakteristisch sein kann, die Leistung beeinflusst.
2.4.1. Sportliche Technik
Die sportliche Technik wird allgemein als entscheidende Komponente für eine
sportliche Leistung anerkannt, die Definition des Technikbegriffs unterliegt aber noch
immer einer ständigen Diskussion. So beschrieb Meinel (1961) die ,,Sporttechnik" als
ein ,,in der Praxis entstandenes und erprobtes Verfahren zur bestmöglichen Lösung
einer sportlichen Aufgabe", von Hochmuth (1967) stammt die Definition des
Technikbegriffs als ,,biomechanisches Lösungsverfahren, das sich ... aufgrund der
allgemeinen biomechanischen Eigenschaften und Voraussetzungen der Menschen

Raatz,
Leistungsfähigkeit und Sozialstatus des Einzugsgebietes
20
unter den gegebenen objektiven mechanischen Umweltbedingungen und der
jeweiligen taktischen Situation bei Beachtung der Wettkampfbestimmungen
verwirklichen lässt".
Laut Mechling/Carl (1992) ist die sportliche Technik eine ,,spezifische Abfolge von
Bewegungen oder Teilbewegungen beim Lösen von Bewegungsaufgaben in
Sportsituationen", bei Martin/Carl/Lehnertz (1991) eine ,,erprobte, zweckmäßige und
effektive Bewegungsfolge zur Lösung einer definierten Aufgabe in Sportsituationen".
Schnabel/Harre/Borde (1997) definieren die sportliche Technik wie folgt: ,,In der
Praxis erprobtes, aufgrund der allgemeinen psycho-physischen Voraussetzungen
des Menschen realisierbares charakteristisches Lösungsverfahren einer in
sportlichen Handlungen erwachsenden Bewegungsaufgabe, das als
Bewegungsalgorithmus der jeweiligen Bewegung immanent ist."
Einigend für alle Definitionen kann herausgestellt werden, dass eine sportliche
Technik ein Lösungsweg für Bewegungsaufgaben ist, der nicht unbedingt von
vornherein vorgegeben und für alle Zeit bindend ist, sondern einer ständigen
Entwicklung unterliegt, die durch Erfahrungen aus der Praxis oder durch neue
Erkenntnisse der Trainings- und Bewegungswissenschaften angeregt wird.
Als Teilfaktor der personalen Leistungsvoraussetzungen wird die sportliche Technik
enorm vom Ausprägungsgrad der koordinativen Fähigkeiten bestimmt, da diese
entscheidend beeinflussen, wie bei definierten konstitutionellen Kenngrößen eine
sportliche Bewegungsvorstellung mittels einer Bewegungstechnik optimal umgesetzt
werden kann. Somit können die koordinativen Fähigkeiten als Grundvoraussetzung
für das Erlernen und Anwenden von sportlichen Techniken angesehen werden und
spielen bei Untersuchungen zur motorischen Entwicklung eine tragende Rolle.
2.4.2. Koordinative Fähigkeiten
Im sportmedizinischen Bereich ist die Koordination definiert als ,,...das
Zusammenwirken von Zentralnervensystem und Muskulatur innerhalb eines
gezielten Bewegungsablaufs" (Hollmann/Hettinger). ,,Koordinative Fähigkeiten
umfassen das Vermögen, Bewegungen relativ schnell zu erlernen und motorische
Handlungen in vorhersehbaren sowie unvorhersehbaren Situationen sicher und
effektiv zu beherrschen." (Martin, Carl & Lehnertz 1993, 60). Aufgrund der
Komplexität sportlicher Bewegungen wurde eine große Anzahl an koordinativen
Muskulatur

Raatz,
Leistungsfähigkeit und Sozialstatus des Einzugsgebietes
21
Fähigkeiten deklariert. So fanden sich bei Rieder (1987, S.81) über 50 Begriffe zur
Beschreibung der Koordination, die logisch oder empirisch hergeleitet und
systematisiert wurden. Weitere Versuche zur Kategorisierung wurden für die
verschiedenen Anwendungsebenen Nachwuchsleistungssport (Zimmermann, 1987,
Blume, 1978) und Schulsport (Roth, 1982, Bös/Mechling, 1983, Hirtz, 1985)
unternommen. Da von einer Übereinstimmung zur allgemeingültigen Taxonomie
koordinativer Fähigkeiten bisher nicht ausgegangen werden kann, haben sich aus
dem Bestreben, eine möglichst vereinfachte und fundamentale Klassifizierung zu
finden, bei den meisten Autoren folgende 7 Kategorien etabliert:
-Differenzierungsfähigkeit: die Fähigkeit zur optimalen zeitlich, räumlich und
dynamischen Abstimmung einzelner Bewegungsphasen und Teilkörperbewegungen,
-Orientierungsfähigkeit: die Fähigkeit zur Bestimmung und zieladäquaten
Veränderung der Lage und Bewegung des Körpers in Raum und Zeit, bezogen auf
ein definiertes Aktionsfeld (z.B.: Spielfeld, Boxring oder Turngerät) und / oder ein sich
bewegendes Objekt (Ball, Gegner oder Partner),
-Gleichgewichtsfähigkeit: die Fähigkeit, den gesamten Körper im
Gleichgewichtszustand zu halten oder aber diesen Zustand nach oder während
Körperverlagerungen wiederherzustellen, wird unterteilt in statische, dynamische und
objektbezogene Gleichgewichtsfähigkeit,
-Reaktionsfähigkeit: die Fähigkeit, auf einen oder mehrere Reize aus der Umwelt
möglichst schnell und zielgerichtet zu reagieren, wobei in einfache Reaktionen,
Wahlreaktionen und komplexe motorische Reaktionen unterschieden wird
-Rhythmusfähigkeit: die Fähigkeit, sich einerseits einem äußeren Rhythmus
anzupassen, andererseits bei der inneren Rhythmisierung, einen bestimmten inneren
Rhythmus vorzugeben und zu halten.
-Kopplungsfähigkeit: die Fähigkeit, Teilkörperbewegungen und Einzelbewegungen
räumlich, zeitlich und dynamisch so aufeinander abzustimmen, dass eine
zielgerichtete flüssige Gesamtbewegung entsteht.
-Umstellungsfähigkeit: die Fähigkeit, ein begonnenes Handlungsprogramm auf
Grund von wahrgenommenen oder antizipierter Situationsänderungen während der
Handlung zweckmäßig anzupassen oder durch ein völlig neues Handlungsprogramm
zu ersetzen.
Eine weitere, vereinfachte Klassifizierung auf Basis der deduktiv-prozessorientierten
Rhythmus

Raatz,
Leistungsfähigkeit und Sozialstatus des Einzugsgebietes
22
(Grundlage: neurophysiologische und psychophysische Funktionsmechanismen) und
der induktiv-empirischen (Grundlage: sportmotorisches Verhalten und
Anforderungsprofil diverser Sportarten) Vorgehensweise ist die Dreiteilung nach Roth
(1989) in:
- Fähigkeiten zur präzisen Bewegungsregulation (bekannte Bewegung, genau
,,geführte" Bewegungssteuerung),
- Fähigkeiten zur Koordination unter Zeitdruck (bekannte Bewegung,
kurzzeitige, genaue und schnelle Bewegungssteuerung)
- Fähigkeit zur situationsadäquaten motorischen Umstellung und Anpassung
(Steuerung unbekannter, variabler Bewegungen).
Diese Unterteilung wird als die für den Schul- und Freizeitsport relevante angesehen.
Dabei muss davon ausgegangen werden, dass beim Zustandekommen sportlicher
Bewegungen immer mehrere koordinative Fähigkeiten gleichzeitig in Kombination
wirksam und leistungsbestimmend sind. Somit lässt sich eine komplette Abgrenzung
der einzelnen Fähigkeiten bei dem Versuch einer Systematisierung nicht erzielen.
Eine Abgrenzung und Kategorisierung von Teilfähigkeiten ist folglich immer als
idealtypisch anzusehen. Es wird vielmehr davon ausgegangen, dass bei einzelnen
Bewegungen oder Bewegungstechniken eine bestimmte Teilfähigkeit einen
dominanten Einfluss innerhalb der leistungsbestimmenden Kombination von
koordinativen Fähigkeiten hat, die anderen dabei aber nicht ausschließt. Die
Entwicklung der koordinativen Fähigkeiten ist eng an die Entwicklung der
physiologisch zugrunde liegenden Funktionssysteme gebunden. So kann eine
optimale Ausprägung und Entwicklung erst bei entsprechender biologischer Reifung
der Systeme von Bewegungsregulation, Sensorik und Analysatoren des zentralen
Nervensystems erfolgen. Der Entwicklungseffekt erhöht sich im Stadium der
Ausreifung dieser Systeme, weswegen sich die Forderung nach Training der
koordinativen Fähigkeiten in der vorpuberalen Phase, vor allem im Vorschul- und
frühen Schulalter, in allen betreffenden wissenschaftlichen Arbeiten finden lässt.
Grundlegende Übereinstimmung besteht auch darin, dass der Anpassungseffekt der
koordinativen Fähigkeiten beim motorischen Üben über vielfältiges Variieren und
Kombinieren von Übungsbedingungen erheblich beeinflussen lässt. So sind die
Einzelfähigkeiten zwar nicht alle in gleichem Maße gut trainierbar (vgl. Farfel, 1977,
Hirtz, 1985), aber ein vielfältiges, zielgerichtetes Verändern der Übungsbedingungen,
frühe Erfahrungen in recht vielen verschiedenen Sportarten und vielseitige,

Raatz,
Leistungsfähigkeit und Sozialstatus des Einzugsgebietes
23
wechselnde Anforderungen an die Motorik im Alltag führen zu einer deutlichen
Erweiterung der Bewegungserfahrung und somit zu einer Weiterentwicklung der
koordinativen Fähigkeiten.
2.5. Beweglichkeit
Bei Schnabel/Harre/Borde (1997) findet sich folgende Definition der Beweglichkeit:
,,Als motorische Fähigkeit der Bewegungsspielraum der Gelenke bei der Ausführung
von Bewegungen oder der Einnahme bestimmter Haltungen", wobei gleichzeitig
eingeräumt wird, dass diese Fähigkeit vor allem in der Trainingswissenschaft
gegenüber den anderen Leistungsfaktoren oft vernachlässigt wurde. Daher wird die
theoretische Basis als unvollkommen angesehen. Bei Hollmann/Hettinger (1990)
wird Synonym der Begriff Flexibilität verwendet, bei Grosser/Starischka/Zimmermann
(1981) die Begriffe Gelenkigkeit und Biegsamkeit. In anderen Quellen finden sich
Synonyme wie Gelenkbeweglichkeit, Dehnfähigkeit und Entspannungsfähigkeit (der
Muskulatur). Es wird unter drei Aspekten unterschieden, die sich auf die möglichen
erreichbaren Bewegungsamplituden beziehen:
die aktive Beweglichkeit, die das maximal mögliche Bewegungsausmaß beschreibt;
welches durch Aktivieren der für eine entsprechende Dehnbewegung benötigten
Muskulaturerreicht wird,
die passive Beweglichkeit, die die unter Wirken äußerer Kräfte (Schwerkraft,
Trägheitskräfte und ­momente, Krafteinwirkungen durch Partner oder andere
Körperregionen) mögliche Amplitude beschreibt, sie ist größer als die aktive
Beweglichkeit;
die anatomische Beweglichkeit, welche die auf der Grundlage anatomischen
Gegebenheiten des passiven Bewegungsapparates und der Lage der Muskeln
theoretisch erreichbare Amplitude beschreibt.
Die Unterschiede zwischen aktiver, passiver und anatomischer Beweglichkeit weisen
individuell teilweise deutliche Unterschiede auf, Grundlagen dafür sind der Bau und
Funktionszustand der Gelenke, Die Dehnbarkeit der Muskeln und des Bindegewebes
und die Kraftfähigkeiten der bei der jeweiligen Bewegung oder Haltung aktivierten
Muskeln (vgl. Schnabel/Harre/Borde, 1997). Wichtig für die Gesundheit und
motorische Entwicklung ist die Tatsache, dass der Faktor Beweglichkeit bei

Raatz,
Leistungsfähigkeit und Sozialstatus des Einzugsgebietes
24
Störungen des arthromuskulären Gleichgewichts, d.h. der Ausprägung muskulärer
Dysbalancen eine große Bedeutung hat. So deutet die verminderte Dehnfähigkeit
eines Muskels/einer Muskelgruppe auf einen verstärkten Muskeltonus und damit
verbunden oft auf eine Verkürzung hin, was wiederum auf ein zu geringes
Kraftniveau der jeweiligen Antagonisten schließen lässt. Diese ,,Inhibition der
abgeschwächten Muskeln" (vgl. Weber, 1985) führt häufig zu Fehlbelastung des
Stütz- und Bewegungssystems und somit langfristig oft zu Schmerzzuständen bis hin
zu chronischen Erkrankungen. Laut Weber sind muskuläre Dysbalancen die
häufigste Ursache für Rückenschmerzen. Demnach ist ein Optimum an
Beweglichkeit anzustreben, um Dysbalancen vorzubeugen.
2.6. Sportmotorische Tests
Der sportmotorische Test ist das vorrangig anerkannte Diagnosemittel zur
Überprüfung des Ausprägungsgrades von konditionellen und koordinativen
Fähigkeiten. Eine Definition lautet: ,,Sportmotorische Tests sind wissenschaftliche
Routineverfahren zur Untersuchung eines oder mehrerer theoretisch definierbarer
und empirisch abgrenzbarer Persönlichkeitsmerkmale. Gegenstandsbereiche sind
das individuelle, allgemeine und spezielle motorische Fähigkeitsniveau. Ziel ist eine
möglichst quantitative Aussage über den relativen Grad der individuellen
Merkmalsausprägung. Tests müssen in Standardbedingungen durchführbar sein und
den statistischen Gütekriterien ... genügen" Bös (1987, S. 61).
Während bei der Testung von konditionellen Unterfaktoren wie Kraft, Schnelligkeit
und Ausdauer (und unter Umständen, je nach Definition, auch Beweglichkeit) eine
direkte Zuordnung der erzielten Ergebnisse in Weiten/Längen, Zeiten,
Kraftmessungen oder Wiederholungen zu den jeweiligen Kategorien herstellen lässt,
ist dies bei der Testung von koordinativen Fähigkeiten deutlich schwieriger, da es
sich bei den Kategorien um theoretische (hypothetische) Konstrukte handelt. Daher
ist es bei der Auswahl von sportmotorischen Tests besonders wichtig, die sogenannte
Indikatum-Indikator-Beziehung
zu prüfen. Damit ist gemeint, inwiefern von der
Lösung einer motorischen Aufgabe (Indikator) auf die zu prüfende motorische
Fähigkeit (Indikatum) geschlossen werden kann. Besonders beim Testen bzw.
Überprüfen von koordinativen Fähigkeiten kann aus den oben angeführten Gründen
nicht von einer 100%ig genauen Entsprechung ausgegangen werden. Daher binden

Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Jahr
2010
ISBN (eBook)
9783842832923
Dateigröße
2.8 MB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Humboldt-Universität zu Berlin – Sportwissenschaft , Studiengang Sportwissenschaft
Erscheinungsdatum
2014 (April)
Note
1,3
Zurück

Titel: Zusammenhang zwischen der motorischen Leistungsfähigkeit und dem sozialen Einzugsgebiet - eine deskriptive Analyse
Cookie-Einstellungen