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Die Erfolgsstrategie von Toyota

Toyota Produktionssystem und "Toyota Way"

©2006 Studienarbeit 51 Seiten

Zusammenfassung

Inhaltsangabe:Einleitung:
Die Toyota Motor Corporation ist der größte Automobilhersteller Japans und seit 2004 nach Börsenwert auch der größte Hersteller der Welt. Beim Pkw-Absatz liegt Toyota weltweit bereits auf dem zweiten Rang hinter General Motors und konnte Ford von dieser Position verdrängen. Toyota erwirtschaftet einen Gewinn, der das Finanzergebnis der Großen aus Detroit bei weitem übersteigt. Die Unternehmensdaten geben ein sehr positives Bild: eine Marktkapitalisierung in unglaublicher Höhe von 136,4 Milliarden US$ im Jahr 2003 (Nissan folgte hierbei auf Platz 2 schon abgeschlagen mit 47,1 Milliarden US$), die Produktivität versiebenfachte sich in den letzten 25 Jahren (doppelt so hoch wie bei General Motors), die Hälfte der jährlichen weltweiten Zunahme von ca. 3 Millionen Fahrzeugen auf die derzeit etwa 60 Millionen werden bei Toyota produziert.
Gang der Untersuchung:
Die vorliegende Arbeit versucht, Gründe dieser Erfolgsentwicklung des Toyota Konzerns darzustellen und aufzuzeigen. Im Zentrum steht das Toyota Produktionssystem, das weltweit in vielen Industriebranchen Einzug gehalten hat und dort umgesetzt wird. Kapitel 3 stellt das Toyota Produktionssystem vor und geht auf die einzelnen Elemente ein. Aber das Produktionssystem allein führt nicht zu dem Erfolg, den Toyota erzielen konnte. Es ist eingebettet in eine Unternehmenskultur, die einzigartig ist. Den so genannten „Toyota Way“ zeigt Kapitel 4. Er ist die umfassende Erklärung für die innere Haltung und die interne Aufstellung des Konzerns, welche Wertmaßstäbe gelten und wie diese im „Toyota House“ integriert und vor allem gelebt werden. Die Toyota Management Philosophie gründet auf einer berühmten Lehre, der Deming’schen Managementlehre, die in der westlichen Welt erst Einzug gehalten hat, als die wirtschaftliche Rezession bereits fortgeschritten war und die japanische Industrie offensichtlich erfolgreicher wurde - obwohl diese Managementlehre von dem Amerikaner Deming bereits in den 1940er und 1950er entwickelt wurde. Kapitel 5 stellt diese Managementlehre als einen Grundpfeiler der Toyota Geschäftspolitik kurz vor. Inhaltsverzeichnis:Inhaltsverzeichnis:
ABBILDUNGSVERZEICHNISIII
ABKÜRZUNGSVERZEICHNISIV
1.EINFÜHRUNG1
2.TOYOTA UND DIE AUTOMOBILINDUSTRIE3
3.DAS TOYOTA PRODUKTIONSSYSTEM8
3.1Muda, Just-in-Time, Jidoka, Kanban12
3.2Heijunka17
3.3Qualifizierung und Training der Mitarbeiter, Teamarbeit18
3.4Methoden zur Reduzierung von Verschwendung19
3.5Kaizen - […]

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Marcel Rockstedt
Die Erfolgsstrategie von Toyota
Toyota Produktionssystem und "Toyota Way"
ISBN: 978-3-8366-1509-9
Druck Diplomica® Verlag GmbH, Hamburg, 2008
Zugl. Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel, Wolfenbüttel, Deutschland,
Studienarbeit, 2006
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© Diplomica Verlag GmbH
http://www.diplomica.de, Hamburg 2008
Printed in Germany

I
Inhaltsverzeichnis
ABBILDUNGSVERZEICHNIS ... III
ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS ... V
1. EINFÜHRUNG ... 1
2. TOYOTA UND DIE AUTOMOBILINDUSTRIE... 3
3. DAS TOYOTA PRODUKTIONSSYSTEM ... 9
3.1
M
UDA
,
J
UST
-
IN
-T
IME
,
J
IDOKA
,
K
ANBAN
... 13
3.2
H
EIJUNKA
... 18
3.3
Q
UALIFIZIERUNG UND
T
RAINING DER
M
ITARBEITER
,
T
EAMARBEIT
... 19
3.4
M
ETHODEN ZUR
R
EDUZIERUNG VON
V
ERSCHWENDUNG
... 20
3.5
K
AIZEN
­
K
ONTINUIERLICHE
V
ERBESSERUNG DER
P
ROZESSE
... 23
3.6
S
ICHERE UND STANDARDISIERTE
P
ROZESSE
... 24
4. DER ,,TOYOTA WAY" - DAS ERFOLGSGEHEIMNIS ?... 25
4.1
L
ANGFRISTIGE
U
NTERNEHMENSAUSRICHTUNG
... 27
4.2
R
ICHTIGE
P
ROZESSE ERREICHEN DIE RICHTIGEN
E
RGEBNISSE
... 27
4.3
W
ERTSTEIGERUNG DES
U
NTERNEHMENS DURCH
E
NTWICKLUNG DER
M
ITARBEITER UND
P
ARTNER
... 28
4.4
S
TETIGES
L
ÖSEN DER
G
RUNDURSACHEN VON
P
ROBLEMEN ERMÖGLICHT DAS
L
ERNEN DER GESAMTEN
O
RGANISATION
... 33
5. TOYOTA UND DIE DEMING'SCHE MANAGEMENTLEHRE ... 37
6. AUSBLICK ­ DIE NEUE MARKENSTRATEGIE... 43
LITERATURVERZEICHNIS... 44

III
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1-1:
Die zehn größten Automobilhersteller der Welt mit ihren wich-
tigsten Kenngrößen (Zahl der verkauften Fahrzeuge, Umsatz und
Marktkapitalisierung)
Abbildung 2-1:
Toyota Geschäftsbericht 2005
Abbildung 3-1:
Das "TPS House" Diagramm
Abbildung 3-2:
5S-Bewegungen
Abbildung 4-1:
4 P ­ Modell des Toyota Way
Abbildung 4-2:
Toyota leadership model
Abbildung 4-3:
Toyota's praktischer Problemlösungsprozess
Abbildung 4-4:
Supply Chain braucht Hierarchie
Abbildung 4-5:
Toyota's praktischer Problemlösungsprozess
Abbildung 5-1:
Titelbild des Buches von Dr. Deming, ,,Out of the Crisis"

V
Abkürzungsverzeichnis
AG
Aktiengesellschaft
EDV
Elektronische Datenverarbeitung
FMEA
Failure Mode and Effects Analysis
IAA
Internationale
Automobilausstellung
IT
Informationstechnologie
JIS
Just-in-Sequence
JIT
Just-in-Time
MBA
Master of Business Administration
OEM
Original
Equipment
Manufacturer
QFD
Qualitiy
Function
Deployment
ROI
Return
on
Investment
SPC
Statistical
Process
Control
TPS
Toyota
Produktionssystem

1
1. Einführung
Die Toyota Motor Corporation ist der größte Automobilhersteller Japans und seit 2004
nach Börsenwert auch der größte Hersteller der Welt. Beim Pkw-Absatz liegt Toyota
weltweit bereits auf dem zweiten Rang hinter General Motors und konnte Ford von dieser
Position verdrängen.
1
Toyota erwirtschaftet einen Gewinn, der das Finanzergebnis der
Großen aus Detroit bei weitem übersteigt. Die Unternehmensdaten geben ein sehr
positives Bild: eine Marktkapitalisierung in unglaublicher Höhe von 136,4 Milliarden
US$ im Jahr 2003 (Nissan folgte hierbei auf Platz 2 schon abgeschlagen mit 47,1
Milliarden US$), die Produktivität versiebenfachte sich in den letzten 25 Jahren (doppelt
so hoch wie bei General Motors), die Hälfte der jährlichen weltweiten Zunahme von ca. 3
Millionen Fahrzeugen auf die derzeit etwa 60 Millionen werden bei Toyota produziert.
2
Abbildung 1-1: Die zehn größten Automobilhersteller der Welt mit ihren wichtigsten
Kenngrößen (Zahl der verkauften Fahrzeuge, Umsatz und Marktkapitalisierung)
Quelle: G
LAUSER
(2005); S. 3
Die vorliegende Arbeit versucht, Gründe dieser Erfolgsentwicklung des Toyota Konzerns
darzustellen und aufzuzeigen. Im Zentrum steht das Toyota Produktionssystem, das welt-
weit in vielen Industriebranchen Einzug gehalten hat und dort umgesetzt wird. Kapitel 3
stellt das Toyota Produktionssystem vor und geht auf die einzelnen Elemente ein. Aber
1
Vgl. Glauser (2005); S. 5
2
Vgl. ebenda; S. 5 f.

2
das Produktionssystem allein führt nicht zu dem Erfolg, den Toyota erzielen konnte. Es ist
eingebettet in eine Unternehmenskultur, die einzigartig ist. Den so genannten ,,Toyota
Way" zeigt Kapitel 4. Er ist die umfassende Erklärung für die innere Haltung und die
interne Aufstellung des Konzerns, welche Wertmaßstäbe gelten und wie diese im ,,Toyota
House" integriert und vor allem gelebt werden. Die Toyota Management Philosophie
gründet auf einer berühmten Lehre, der Deming'schen Managementlehre, die in der west-
lichen Welt erst Einzug gehalten hat, als die wirtschaftliche Rezession bereits fortge-
schritten war und die japanische Industrie offensichtlich erfolgreicher wurde ­ obwohl
diese Managementlehre von dem Amerikaner Deming bereits in den 1940er und 1950er
entwickelt wurde. Kapitel 5 stellt diese Managementlehre als einen Grundpfeiler der
Toyota Geschäftspolitik kurz vor.
Zunächst folgen eine Darstellung der Marktsituation der internationalen Automobil-
industrie und eine kurze Vorstellung von Toyota.

3
2. Toyota und die Automobilindustrie
Die Automobilindustrie ist aufgrund einer Reihe von Marktveränderungen in den letzten
Jahren unter massiven Druck geraten. Weltweite Überkapazitäten bereiten nahezu allen
großen Herstellern Probleme. Die Rabattschlachten, die von Amerika aus auch Europa
erfasst haben, drücken die Gewinnmargen der verkauften Fahrzeuge erheblich. Höhere
Verkaufszahlen lassen sich über den Preis kaum noch erreichen. Diesen Marktdruck
geben die Hersteller einmal an ihre Belegschaft, zum anderen auch an ihre Zulieferer
weiter. Die Auswirkungen sind durchaus ersichtlich: Delphi, einer der größten amerika-
nischen Autozulieferer beispielsweise geht in Insolvenz und belastet umgekehrt den
ohnehin schon angeschlagenen größten Automobilhersteller der Welt General Motors.
3
Mittlerweile ist die Vorstellung, dass das Schicksal einer Übernahme, einer Zerschlagung
oder der Insolvenz selbst Unternehmensgiganten von den Ausmaßen eines GM treffen
kann, keineswegs mehr abwegig. GM reagierte auf diese Marktentwicklung mit der Ent-
lassung tausender von Mitarbeitern in Amerika. In den letzten Jahren hatte der Konzern
einschneidende Sparmaßnahmen in den europäischen Tochtergesellschaften durchgesetzt,
vor allem in Deutschland bei Opel in Rüsselsheim und Bochum.
Die Automobilindustrie befindet sich in einer gespaltenen Situation: Die Automobil-
produktion wird in den nächsten zehn Jahren jährlich um 2,8 Prozent steigen, von heute
57 Millionen Autos auf 76 Millionen im Jahr 2015. Mittlerweile erwirtschaftet die
Automobilindustrie rund 15 Prozent des weltweiten Bruttosozialproduktes ­ ist also zu
einem der wichtigsten Wirtschaftsfaktoren geworden. Doch gleichzeitig wachsen die An-
forderungen der Branche durch die permanente Überkapazität bei immer höherem Preis-
druck. Genau da sind Entwicklungspartnerschaften gefragt. Z.B. beim Thema Hybrident-
wicklung, das von der großen Mehrheit der deutschen Automobilbauer vollkommen ver-
nachlässigt wurde. Die Hybrid-Allianz zwischen Audi, VW und Porsche kam reichlich
spät, ebenso jene zwischen BMW und Mercedes. Das Entwicklungs-Joint-Venture
zwischen Toyota, Peugeot und Citroen (TPCA) im tschechischen Kolin ist ein besseres
Beispiel dafür, wie sich Synergien zwischen Konzernen finden lassen: Kleinwagen der
drei Unternehmen sehen zwar ein wenig unterschiedlich aus, doch sowohl Plattform als
auch Technik sind großteils gleich.
Zu diesen Problemen kommt noch der weltweite Vorstoß, den chinesische Automobil-
produzenten auf die Europäer unternehmen. Die Automobilexporte aus China wuchsen im
ersten Quartal 2005 um mehr als 41 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vor-
3
Vgl. O.V. (2005); URL: http://www.faz.net/s/

4
jahres. Nach Angaben des Automobilexperten D
UDENHÖFER
ist ,,[...] die Invasion der
großen Konzerne sehr ernst zu nehmen. Die chinesischen Autofirmen werden mit kleinen
kompakten Fahrzeugen angreifen. Und deshalb ist es so wichtig, dass die Deutschen und
die Europäer ihre Kostenstrukturen in Ordnung bringen."
4
Nachfolgende Pressemeldungen der letzten Jahre unterstreichen die krisenhafte Situation
der internationalen Automobilbranche:
· Volkswagen plant drastischen Stellenabbau: Der Wolfsburger Automobilher-
steller will trotz besserer Verkaufszahlen tausende Stellen in Deutschland
streichen. Quelle: Süddeutsche Zeitung, 05.09.2005
· Die Uhr tickt für General Motors: Die Schreckensnachrichten aus Detroit
nehmen kein Ende. Quelle: Frankfurter Allgemeine, 20.05.2005
· Protest bei Opel. Die Mitarbeiter in Bochum wehren sich gegen die drastischen
Sparpläne von General Motors Quelle: Süddeutsche Zeitung, 15.10.2005
· Die nicht ganz heile Welt von BMW. Die Bayerischen Motoren Werke haben
mit ihren jüngsten Quartalszahlen die Börse enttäuscht - nicht zum ersten Mal in
diesem Jahr.
Quelle: Frankfurter Allgemeine, 17.11.2005
· Ford versetzt Zulieferbranche in Unruhe. Der Autobauer Ford Motor Co.,
Dearborn (Michigan), sorgt für die nächste Erschütterung in der krisenge-
schüttelten Zulieferindustrie. Quelle: Frankfurter Allgemeine, 30.09.2005
· Ford streicht bis zu 30.000 Stellen in Nordamerika. Quelle: Die Welt,
23.01.2006
· Stellenabbau bei Daimler. Der Abbau von weltweit 6.000 Jobs im Verwal-
tungsbereich von Daimler Chrysler wird die deutschen Standorte am härtesten
treffen. Quelle: Der Spiegel, 24.01.2006
· Chrysler will bis zu 2.235 Stellen streichen. Die Chrysler Corp will 10% bis
15% ihrer 14.900 Angestellten-Stellen streichen. Quelle: Finanznachrichten,
16.03.2006
· Die Automobil-Giganten General Motors, Ford und Volkswagen stecken in der
Krise. Sie haben in den Rabattschlachten mit japanischen Autobauern erhebliche
Verluste verzeichnet und wollen nun die Konzerne sanieren. Zum Sanierungspro-
gramm gehört auch massiver Stellenabbau, der bei VW bis zu 20.000 Arbeits-
plätze betreffen könnte. Quelle: Auto Zeitung, 03.05.2006
4
siehe Schwarz (2006); URL: http://www.europolitan.de/cms/?aid=966&

5
Auf der anderen Seite stehen aber auch solche Schlagzeilen:
· Weltgrößter Autohersteller: Toyota setzt gegen GM zum Überholen an. Nichts ist
unmöglich. Der japanische Toyota-Konzern besitzt beste Chancen, im kommen-
den Jahr General Motors (GM) als größten Autohersteller weltweit abzulösen.
Quelle: Süddeutsche Zeitung, 26.10.2005
· Toyota erreicht Rekordgewinn
Quelle: Finanznachrichten, 12.05.2004
· Toyota überrascht mit starkem Gewinn- und Absatzplus
Quelle: Deutsche Welle, 05.03.2004
· Toyota steigt zum zweitgrößten Autobauer der Welt auf
Quelle: Frankfurter Allgemeine, 16.01.2004
In einer Zeit, in der die großen Automobilkonzerne kaum noch das eingesetzte Kapital zu
verzinsen vermögen, erwirtschaftet Toyota jedes Jahr unglaubliche Gewinne, baut in
vielen Ländern der Welt neue Werke, wird bald im amerikanischen Markt den Absatz von
Chrysler übertreffen, wird demnächst in den weltweiten Werken mehr Fahrzeuge produ-
zieren, als in Japan selbst und wächst jährlich stetig und nachhaltig.
5
Wegen der starken
Nachfrage in Nordamerika, China und Indien wird Toyota (mit den Marken Toyota,
Lexus, Daihatsu und Hino) seine Produktion um eine Million Fahrzeuge auf mehr als 9,2
Millionen Autos steigern. Damit setzt Toyota unglaubliche Maßstäbe. Im nächsten Jahr-
zehnt will der Toyota-Präsident Katsuaki Watanabe 15 Prozent des globalen Marktes
erobern. Sollte es tatsächlich so kommen, würde Toyota im Jahr 2015 knapp 14 Millionen
Fahrzeuge bauen ­ für einen Weltmarkt, der von 60 Millionen auf 75 Millionen Auto-
mobile gewachsen sein wird.
6
Gegründet 1930 durch Kiichiro Toyoda als Hersteller für Spinn- und Webmaschinen,
stellt Toyota erst seit dem 2. Weltkrieg und vor allem danach Automobile her. L
IKER
schreibt dazu: ,,It is perhaps ironic that the founder of Toyota Motor Company, Kiichiro
Toyoda, was a frail and sickly boy, who many felt did have the physical capacity to
become a leader. But his father disagreed and Kiichiro Toyoda persevered. When Sakichi
5
Vgl. Glauser (2005); S. 6
6
Vgl. O.V. (2005); URL: http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/

6
Toyoda tasked his son with building the car business, it was not to increase the family
fortune. [...] Sakichi Toyoda was undoubtedly aware that the world was changing and
power looms would become yesterday's technology while automobiles were tomorrow's
technology. But more than this, he had put his mark on the industrial world through loom
making and wanted his son to have his opportunity to contribute to the word. [...]
Kiichiro's father sent him to the prestigious Tokyo Imperial University to study
mechanical engineering."
7
Die schließlich durch Kiichiro Toyoda begonnene konse-
quente Weiterentwicklung und Überwindung der durch Taylor und Ford in den westlichen
Industrieländern geprägten Massenproduktion und die Entwicklung eines eigenen Produk-
tionssystems, des Toyota Produktionssystems, über viele Jahre, führte schließlich zu
permanenten Qualitäts- und Erfolgsvorteilen auf dem internationalen Automobilmarkt.
Das Toyota Produktionssystem wird seit den 1950er Jahren in allen Toyota-Werken welt-
weit eingesetzt und ständig verbessert. Es gilt heute in Theorie und Praxis als ein
wesentlicher Standard für Produktions- und Managementkonzepte und wurde von vielen
Unternehmen, auch außerhalb der Automobilbranche kopiert. Heute arbeiten weltweit
über 240.000 Mitarbeiter im Konzern, ,,in many ways it is still a large ,,family business"
with considerable influence still exercised by the founding Toyota family".
8
Zum
Konzernverbund gehören heute weiterhin noch die Auto-Nobelmarke Lexus, die
Kleinwagenhersteller Daihatsu und Scion (speziell für den nordamerikanischen Markt der
unter 25-jährigen) sowie der Lkw- und Bushersteller Hino Motors. Weiterhin ist Toyota
der Vertreiber der D-CAT Technologie und der Marktführer bei den Hybrid Fahrzeugen.
9
Auch die Finanzkraft des Konzerns ist enorm, wie der nachfolgende Toyota-Geschäfts-
bericht 2005 zeigt:
7
siehe Liker (2004); S. 17 f.
8
siehe ebenda; S. 15
9
Vgl. O.V. (2005): URL: http://www.wikipedia.de

7
Abbildung 2-1: Toyota Geschäftsbericht 2005
Quelle: Annual Report 2005 der Toyota Motor Corporation
Doch Größe ist nicht alles. Auch für Toyota gelten die Gesetze des Wettbewerbs in der
Automobilbranche. Der wegen der starken Nachfrage notwendige rasche Ausbau des
weltweiten Fabrikenverbundes belastet den Gewinn, der um sieben Prozent gesunken ist.
10
Auch Toyota muss inzwischen mehr Autos verkaufen, um frühere Gewinne wieder zu
erreichen.
10
Vgl. O.V. (2005); URL: http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/

Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Jahr
2006
ISBN (eBook)
9783836615099
DOI
10.3239/9783836615099
Dateigröße
564 KB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel – Karl-Scharfenberg-Fakultät, Studiengang Vertriebsmanagement
Erscheinungsdatum
2008 (Juli)
Note
1,3
Schlagworte
toyota motor management unternehmenskultur automobilindustrie produktionssystem unternehmensführung
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