Preispolitik in Zulieferer-Abnehmer-Beziehungen
Eine modelltheoretische Untersuchung der Preisgestaltung
					
	
		©2006
		Diplomarbeit
		
			
				63 Seiten
			
		
	
				
				
					
						
					
				
				
				
				
			Zusammenfassung
			
				Inhaltsangabe:Einleitung:	
Angesichts des immer mehr steigenden Druckes auf die Wirtschaftlichkeit der Geschäftsbeziehungen wird die Koordination von Teilnehmern einer Supply Chain auf aufeinander folgenden Stufen immer wichtiger. Praktisch kein Unternehmen ist in der Lage, allein die Produktion, die Distribution und den Vertrieb eines Produktes zu bewältigen. Dies wird noch deutlicher durch die zunehmende Konzentration von Unternehmen auf ihre Kernkompetenzen. Die Beziehungen zwischen Zulieferern und Abnehmern innerhalb einer Supply Chain gewinnen daher immer mehr an Bedeutung. Die Preisgestaltung in einer Zulieferer-Abnehmer-Beziehung spielt eine sehr wichtige Rolle bei der Profitoptimierung der gesamten Supply Chain, die sich auch auf die Gewinne der Teilnehmer auswirkt.
Es gibt mehrere Wege, die Geschäftpartner dazu zu bringen, sich gesamtoptimal zu verhalten. Eine Möglichkeit der Durchsetzung und Sicherung eines bestimmten Verhaltens besteht darin, einen Geschäftspartner durch Vorgabe von bestimmten Bedingungen zu animieren, seine Entscheidungen an den Zielen der gesamten Supply Chain auszurichten, Wenn die Entscheidung für eine bestimmte Größe der tatsächlichen Optimierung des Gewinns des jeweiligen Partners entspricht, wird eine solche Lösung die stabilste sein. Eine Durchsetzung der Werte und eines bestimmten Verhaltens wird damit obsolet.
Die vorliegende Arbeit versucht, anhand von einigen ausgewählten Arbeiten über die Preisgestaltung, die in den vorliegenden modelltheoretischen Untersuchungen angewandten Herangehensweisen aufzuzeigen. Hierbei liegt die Aufmerksamkeit ausschließlich auf den Aspekten der tatsächlichen Preisgestaltung. Die anderen Möglichkeiten der Koordination von Abnehmern, wie Quantity Forcing, Rücknahme- und Mengenvereinbarungen oder Ähnliches, bleiben außer Betracht.
Gang der Untersuchung:
Die Arbeit besteht hauptsächlich aus der Beschreibung von unterschiedlichen Modellen, die eine Analyse der Preispolitik beinhalten. Es handelt sich um Modelle, die jeweils zwei aufeinander folgende Stufen einer Supply Chain beschreiben. Hierbei ist es unerheblich, ob es sich um die Beziehung zwischen Groß- und Einzelhändler, Rohstofflieferant und Produzent, Hersteller von Zwischenprodukten und Fertigprodukten oder Ähnliches handelt.
Alle diese Beziehungen basieren darauf, dass der sich auf der höheren Wertschöpfungsstufe befindliche Kontraktpartner ein Gut herstellt oder erwirbt und dieses an den Partner auf der nächsten […]
	Angesichts des immer mehr steigenden Druckes auf die Wirtschaftlichkeit der Geschäftsbeziehungen wird die Koordination von Teilnehmern einer Supply Chain auf aufeinander folgenden Stufen immer wichtiger. Praktisch kein Unternehmen ist in der Lage, allein die Produktion, die Distribution und den Vertrieb eines Produktes zu bewältigen. Dies wird noch deutlicher durch die zunehmende Konzentration von Unternehmen auf ihre Kernkompetenzen. Die Beziehungen zwischen Zulieferern und Abnehmern innerhalb einer Supply Chain gewinnen daher immer mehr an Bedeutung. Die Preisgestaltung in einer Zulieferer-Abnehmer-Beziehung spielt eine sehr wichtige Rolle bei der Profitoptimierung der gesamten Supply Chain, die sich auch auf die Gewinne der Teilnehmer auswirkt.
Es gibt mehrere Wege, die Geschäftpartner dazu zu bringen, sich gesamtoptimal zu verhalten. Eine Möglichkeit der Durchsetzung und Sicherung eines bestimmten Verhaltens besteht darin, einen Geschäftspartner durch Vorgabe von bestimmten Bedingungen zu animieren, seine Entscheidungen an den Zielen der gesamten Supply Chain auszurichten, Wenn die Entscheidung für eine bestimmte Größe der tatsächlichen Optimierung des Gewinns des jeweiligen Partners entspricht, wird eine solche Lösung die stabilste sein. Eine Durchsetzung der Werte und eines bestimmten Verhaltens wird damit obsolet.
Die vorliegende Arbeit versucht, anhand von einigen ausgewählten Arbeiten über die Preisgestaltung, die in den vorliegenden modelltheoretischen Untersuchungen angewandten Herangehensweisen aufzuzeigen. Hierbei liegt die Aufmerksamkeit ausschließlich auf den Aspekten der tatsächlichen Preisgestaltung. Die anderen Möglichkeiten der Koordination von Abnehmern, wie Quantity Forcing, Rücknahme- und Mengenvereinbarungen oder Ähnliches, bleiben außer Betracht.
Gang der Untersuchung:
Die Arbeit besteht hauptsächlich aus der Beschreibung von unterschiedlichen Modellen, die eine Analyse der Preispolitik beinhalten. Es handelt sich um Modelle, die jeweils zwei aufeinander folgende Stufen einer Supply Chain beschreiben. Hierbei ist es unerheblich, ob es sich um die Beziehung zwischen Groß- und Einzelhändler, Rohstofflieferant und Produzent, Hersteller von Zwischenprodukten und Fertigprodukten oder Ähnliches handelt.
Alle diese Beziehungen basieren darauf, dass der sich auf der höheren Wertschöpfungsstufe befindliche Kontraktpartner ein Gut herstellt oder erwirbt und dieses an den Partner auf der nächsten […]
Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
Juri Loch 
Preispolitik in Zulieferer-Abnehmer-Beziehungen 
Eine modelltheoretische Untersuchung der Preisgestaltung 
ISBN: 978-3-8366-0259-4 
Druck Diplomica® Verlag GmbH, Hamburg, 2007 
Zugl. FernUniversität Hagen, Hagen, Deutschland, Diplomarbeit, 2006 
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© Diplomica Verlag GmbH 
http://www.diplom.de, Hamburg 2007 
Printed in Germany
Inhaltsverzeichnis 
INHALTSVERZEICHNIS...I
ABBILDUNGSVERZEICHNIS ... IV
1.
EINLEITUNG ...1
1.1
Problemdarstellung... 1
1.2
Aufbau der Arbeit ... 2
2
DETERMINISTISCHE NACHFRAGE ...6
2.1
Ursachen der Suboptimalität ... 6
2.1.1
Double Marginalization: Spengler (1950)... 6
2.1.2
Suboptimalität der Bestellmenge... 9
2.2
Zweistufiges Monopol: Chan Choi (2003)... 9
2.2.1
Mengenrabatte und Channel Efficiency ... 10
2.2.2
Mengenrabatte und Transaction Efficiency... 13
2.2.3
Preisgestaltung als Mittel zur ganzheitlichen Koordination ... 19
2.3
Mehrere homogene Abnehmer: Weng (1995)... 25
2.4
Mehrere heterogene Abnehmer: Chen/Federgruen/Zheng (2001) ... 29
2.5
Koordination mit Zwischenpartner: Chan Choi et al. (2004) ... 34
2.6
Informationsasymmetrie bezüglich der Kostenstruktur:  Arbeit von Corbett und Tang (1999)... 37
2.6.1
Modellbeschreibung ... 38
2.6.2
Einteiliger linearer Kontrakt mit asymmetrischer Information ... 39
2.6.3
Zweiteiliger Kontrakt mit asymmetrischer Information ... 39
2.6.4
Kontraktmenü bei asymmetrischer Information ... 40
2.7
Wirksamkeit verschiedener Tarifarten: Kolay et al. (2003)... 42
3
STOCHASTISCHE NACHFRAGE...46
3.1
Verkaufen an einen Zeitungsjungen: Lariviere (1999) ... 47
3.2
Verkaufen wie ein Zeitungsjunge: Cachon (2004) ... 49
3.3
Informationsasymmetrie bezüglich der Endnachfrage: Burnetas, Gilbert, Smith (2005)... 51
4
SCHLUSSWORT ...54
III 
ANHANG...I
Literaturverzeichnis ...I
IV 
Abbildungsverzeichnis 
Abbildung 1.1: Übersicht der verwendeten Modelle... 5 
Abbildung  2:  Machbare  Region  und  pareto-optimale  Gerade,  aus:  C
HAN 
C
HOI 
(2003) ... 17 
Abbildung 3: Tarife auf der Basis eines All-Unit-Discounts, aus: C
HAN 
C
HOI 
(2003)... 18 
Abbildung 4:  Lösungen  ohne und mit Koordination und Mengenrabatt, aus: C
HAN 
C
HOI 
(2003) ... 21 
Abbildung 5: Gängigste Arten von Tarifen. ... 26 
Abbildung  6:  zweiteiliger  Tarif  und  Incremental  Quantity  Discount,  aus:  Kolay  et 
al. (2003)... 43 
Abbildung  7:  Rabattgrenzen  bei  der  Anwendung  eines  All-Unit-Discounts,  aus: 
Kolay et al. (2003) ... 44 
1. Einleitung 
1.1  Problemdarstellung 
Angesichts  des  immer  mehr  steigenden  Druckes  auf  die  Wirtschaftlichkeit  der  Geschäftsbe-
ziehungen  wird  die  Koordination  von  Teilnehmern  einer  Supply  Chain  auf  aufeinander  fol-
genden  Stufen  immer  wichtiger.  Praktisch  kein  Unternehmen  ist  in  der  Lage,  allein  die  Pro-
duktion,  die  Distribution  und  den  Vertrieb  eines  Produktes  zu  bewältigen.  Dies  wird  noch 
deutlicher  durch  die  zunehmende  Konzentration  von  Unternehmen  auf  ihre  Kernkompeten-
zen.  Die  Beziehungen  zwischen  Zulieferern  und  Abnehmern  innerhalb  einer  Supply  Chain 
gewinnen  daher  immer  mehr  an  Bedeutung.  Die  Preisgestaltung  in  einer  Zulieferer-
Abnehmer-Beziehung spielt eine sehr wichtige Rolle bei der Profitoptimierung der gesamten 
Supply Chain, die sich auch auf die Gewinne der Teilnehmer auswirkt. Es gibt mehrere Wege, 
die Geschäftpartner dazu zu bringen, sich  gesamtoptimal zu verhalten. Eine Möglichkeit der 
Durchsetzung  und  Sicherung  eines  bestimmten  Verhaltens  besteht    darin,  einen  Geschäfts-
partner durch Vorgabe von bestimmten Bedingungen zu animieren, seine Entscheidungen an 
den  Zielen  der  gesamten  Supply  Chain  auszurichten,  Wenn  die  Entscheidung  für  eine  be-
stimmte Größe der tatsächlichen Optimierung des Gewinns des jeweiligen Partners entspricht, 
wird eine solche Lösung die stabilste sein. Eine Durchsetzung der Werte und eines bestimm-
ten Verhaltens wird damit obsolet. Die vorliegende Arbeit versucht, anhand von einigen aus-
gewählten  Arbeiten  über  die  Preisgestaltung,  die  in  den  vorliegenden  modelltheoretischen 
Untersuchungen  angewandten  Herangehensweisen  aufzuzeigen.  Hierbei  liegt  die  Aufmerk-
samkeit ausschließlich auf den Aspekten der tatsächlichen Preisgestaltung. Die anderen Mög-
lichkeiten  der  Koordination  von  Abnehmern,  wie  Quantity  Forcing,  Rücknahme-  und  Men-
genvereinbarungen oder Ähnliches, bleiben außer Betracht. 
Einleitung
2
1.2  Aufbau der Arbeit 
Die  Arbeit  besteht  hauptsächlich  aus  der  Beschreibung  von  unterschiedlichen  Modellen,  die 
eine Analyse der Preispolitik beinhalten. Es handelt sich um Modelle, die jeweils zwei aufein-
ander folgende Stufen einer Supply Chain beschreiben. Hierbei ist es unerheblich, ob es sich 
um die Beziehung zwischen Groß- und Einzelhändler, Rohstofflieferant und Produzent, Her-
steller  von  Zwischenprodukten  und  Fertigprodukten  oder  Ähnliches  handelt.  Alle  diese  Be-
ziehungen  basieren  darauf,  dass  der  sich  auf  der  höheren  Wertschöpfungsstufe  befindliche 
Kontraktpartner  ein  Gut  herstellt  oder  erwirbt  und  dieses  an  den  Partner  auf  der  nächsten 
Wertschöpfungsstufe  veräußert.  Dieser  steht  seinerseits  einer  Nachfrage  der  nächsten  Stufe 
oder im Falle des Einzelhändlers der Konsumenten gegenüber. Er verwendet das Gut entwe-
der als Bestandteil der von ihm hergestellten Güter, oder verkauft es ohne Veränderung wei-
ter.  Bei einer  Aufteilung in Profitcenter innerhalb derselben Unternehmung können  ähnliche 
Untersuchungen im Hinblick auf die Optimierung des Unternehmensgewinns mittels der Ges-
taltung von Verrechnungspreisen angewendet werden. Unabhängig von dem Niveau der Ge-
schäftsbeziehung innerhalb der Supply Chain wird im folgenden Verlauf von einer Zulieferer-
Abnehmer-Beziehung  gesprochen.  Der  vom  Abnehmer  an  den  Zulieferer  zu  zahlende  Preis 
für  den  Bezug  des  Gutes  wird  als  Großhandelspreis  und  der  Preis,  den  der  Abnehmer  von 
seinen Käufern erhält, als Einzelhandelspreis bezeichnet. 
Die  wichtigste  Ursache  der  Suboptimalität  der  Geschäftsbeziehungen  zwischen  zwei  aufein-
ander  folgenden  Wertschöpfungsstufen  ist  die  Double  Marginalization  (oder  Doppelte  Ge-
winnabschöpfung    die  Begriffe  entsprechen  einander  und  werden  im  weiteren  Verlauf 
gleichbedeutend  gebraucht).  Sie  hat  ihre  Ursache  darin,  dass  jeder  Kontraktteilnehmer  seine 
eigenen Ziele verfolgt, ohne auf die Optimierung über die gesamte Kette zu achten. Die Be-
schreibung dieses Phänomens beinhaltet noch keine Angaben über die Preispolitik als solche. 
Eine  Darstellung  erscheint  trotzdem  notwendig,  da  sie  dem  Verständnis  des  Problemfeldes 
dienlich ist. Aus diesem Grunde wurde im Abschnitt 2.1 eine Abhandlung über dieses Thema 
aufgenommen. 
Die gewählten Modelle werden in einer Reihenfolge dargestellt, die dem steigenden Kompli-
kationsgrad  entspricht.  Hierbei  wird  zunächst  eine  Unterteilung  nach  der  Art  der  Nachfrage 
gemacht, mit der der Abnehmer konfrontiert wird. Die Abbildung 1 veranschaulicht die Rei-
henfolge  und  die  Besonderheiten  der  dargestellten  Arbeiten.  Die  Arbeit  soll  nicht  als  Ersatz 
für  die  Lektüre  der  genutzten  Arbeiten  dienen,  sondern  einen  Einblick  in  die  vorhandenen 
modelltheoretischen  Herangehensweisen  bieten.  Aus  diesem  Grunde  wurden  aus  den  vorge-
Einleitung
3
stellten  Arbeiten  nur  die  mit  der  Preispolitik  im  Zusammenhang  stehenden  Bestandteile  er-
wähnt. 
 Die im Abschnitt 2 vorgestellten Modelle basieren auf der Annahme einer deterministischen 
Nachfrage.  Die  meisten  vorliegenden  modelltheoretischen  Untersuchungen  von  Zulieferer-
Abnehmer-Beziehungen  basieren  auf  einer  solchen  Annahme.  Sie  macht  die  Modelle  zwar 
leichter  kalkulierbar,  jedoch  leidet  darunter  die  Realitätsnähe.  Am  Anfang  dieses  Abschnitts 
wurde die Darstellung der Double Marginalization aufgenommen. Der Abschnitt fährt fort mit 
einer Arbeit von C
HAN 
C
HOI
1
, die in einer sehr anschaulichen Weise die Modellierung sowie 
die Vorgehensweise bei der Koordination der Supply Chain mittels der Preisgestaltung zeigt. 
Hierbei wird auf zwei Arten von Koordination eingegangen: die Beeinflussung der gesamten 
periodischen  Abnahmemenge  und  der  innerperiodischen  Bestellmenge  durch  verschiedene 
Arten  von  Tarifen.  Die  eher  einfache  Konstellation  mit  einem  Zulieferer  und  einem  Abneh-
mer  wird  im  Abschnitt  2.3  durch  ein  Modell  von  W
ENG
2
  ersetzt,  welches  die  Koordination 
von mehreren homogenen Abnehmern berücksichtigt. In dieser Arbeit wird gezeigt, dass eine 
wirksame  Koordination  der  Supply  Chain  nur  durch  die  Anwendung  von  verschiedenen  Ra-
battformen  in  Verbindung  mit  einer  fixen  Zahlung  erreicht  werden  kann.  Im  Abschnitt  2.4 
wird  eine  Arbeit  von  C
HEN
,
F
EDERGRUEN  UND 
Z
HENG
3
  behandelt,  in  der  ein  Modell  entwi-
ckelt wird, mit welchem die Beziehungen zwischen einem Zulieferer und mehreren heteroge-
nen Abnehmern erfasst werden können. In diesem Modell wird eine Art Rabatt eingeführt, die 
auf komplexeren Kriterien basiert, als nur die Abnahme- oder Bestellmenge. Die Realitätsnä-
he der Modelle wird im Abschnitt 2.5 durch die Behandlung einer Arbeit von C
HAN 
C
HOI
,
L
EI 
L
EI  UND 
Q
IANG 
W
ANG
4
 intensiviert, indem ein  für die  Logistik zuständiger  Zwischenpartner 
eingeführt wird.  In dem darauf  folgenden Abschnitt 2.6 werden Teile einer Arbeit von C
OR-
BETT  UND 
T
ANG
5
präsentiert.  Diese  Arbeit  vergleicht  die  Zustände  symmetrischer  Informati-
onsverteilung  mit  solchen,  in  denen  der  Zulieferer  keine  genaue  Kenntnis  über  die  Kosten-
struktur des Abnehmers besitzt. Die Wirksamkeit der gängigsten Tarifarten wird im Abschnitt 
2.7  anhand  einer  Arbeit  von  K
OLAY
,
S
CHAFFER  UND 
O
RDOVER
6
festgestellt  beziehungsweise 
verglichen. 
1
 Vgl. Chan Choi (2003) 
2
 Vgl. Weng (1995). 
3
 Vgl. Chen/Federgruen/Zheng (2001). 
4
 Vgl Chan Choi/Lei Lei/Qiang Wang (2004). 
5
 Vgl. Corbett/Tang (1999). 
6
 Vgl. Kolay/Schaffer/Ordover (2004). 
Einleitung
4
Den Arbeiten im Abschnitt 2 wird aus Gründen der Anschaulichkeit und des leichteren Ver-
ständnis  der  Vorgehensweisen  mehr  Aufmerksamkeit  geschenkt,  als  den  Arbeiten  im  darauf 
folgenden Abschnitt 3. 
Im  Abschnitt  3  werden  Modelle  untersucht,  bei  denen  eine  stochastisch  verteilte  Nachfrage 
zugrunde gelegt wird. Von dieser Nachfrage sind nur die Verteilungs- bzw. die Dichtefunkti-
on bekannt. Dies bringt mehr Realitätsnähe mit sich, macht die Berechnung von solchen Mo-
dellen  jedoch  komplizierter.  Der  Abschnitt  3.1  stellt  eine  Arbeit  von  L
ARIVIERE
7
  vor.  Da  in 
diesem Modell der Abnehmer das Risiko der unsicheren Nachfrage trägt, ist er mit dem klas-
sischen  Zeitungsjungen-Problem  konfrontiert.  Die  Arbeit  behandelt  die  Möglichkeiten,  die 
Entscheidungen  eines  solchen  Zeitungsjungen-Abnehmers  durch  Preisgestaltung  zu  beein-
flussen. Die Arbeit von C
ACHON
8
, auf die im Abschnitt 3.2 teilweise eingegangen wird, bietet 
eine Analyse einer solchen Konstellation neben der Möglichkeit, dass der Zulieferer die Rolle 
des  Zeitungsjungen  einnimmt. Er liefert  auf  Abruf und trägt damit voll das Risiko der Fehl-
einschätzung der Nachfrage. In der Arbeit wird eine Möglichkeit geboten, durch zeitpunktab-
hängige Preisgestaltung das eben erwähnte Risiko unter den beiden Vertragsteilnehmern auf-
zuteilen. Im Abschnitt 3.3 wird eine Arbeit von B
URNETAS
,
G
ILBERT  UND 
S
MITH
9
betrachtet, 
die eine asymmetrische Informationsverteilung modelliert. Es handelt sich um eine Situation, 
in  der  der  Abnehmer  genauere  Informationen  über  die  Nachfrageverteilung  besitzt  als  der 
Zulieferer.  
Die Arbeit wird mit einem Schlusswort beendet, in dem die Ergebnisse der vorgestellten Mo-
delle zusammengefasst werden sowie, nach Hinweisen auf weitere Möglichkeiten der Model-
lierung,  ein  Ausblick  auf  eventuelle  zukünftige  Forschungsrichtungen  auf  dem  Gebiet  der 
Preisgestaltung geboten wird. 
7
 Vgl. Lariviere (1999). 
8
 Vgl. Cachon (2004). 
9
 Vgl. Burnetas/Gilbert/Smith (2005) 
Einleitung
5
Abbildung 1.1: Übersicht der verwendeten Modelle 
Besonderheit des Modells
Abschnitt
1950
2003
1995
2001
2004
1999
1999
2004
2005
Vorrangige Bezugsquelle
D
e
te
rm
in
is
ti
s
c
h
e
 N
a
c
h
fr
a
g
e
Mehrere homogene Abnehmer
Weng
Koordination mit 
Zwischenpartner
Chan Choi/Lei Lei/Qiang Wang
Informationsasymmetrie 
bezüglich der Kostenstruktur
Zweistufiges Monopol
Chan Choi
Mehrere heterogene Abnehmer
2.2
Quantity Discounts for Channel 
Coordination: Transaction and Channel 
Efficiency
2.3
Channel Coordination and Quantity 
Discounts
Chen/Federgruen/Zheng
2.4
Coordination Mechanisms for a 
Distribution System with One Supplier 
and Multiple Retailers
Quantity Discounts in Single Period 
Supply Contracts with Asymmetric 
Demand Information
2.5
Coordinating a Three-Partners supply 
Chain via Qantity Discounts
3.2
The Allocation of Inventory Risk in a 
Supply Chain: Push, Pull, and Advance-
Purchase Discount Contracts
Corbett/Tang
2.6
S
to
c
h
a
s
ti
s
c
h
e
 N
a
c
h
fr
a
g
e
Risokoallokation beim 
Zulieferer
Lariviere
Informationsasymmetrie 
bezüglich der Nachfrage
Burnetas/Gilbert/Smith
3.3
Double Marginalization
Spengler
2.1
Vertical Integration and Anti-trust Policy
3.1
Supply Chain Contracting and 
Coordination with Stochastic Demand
Risokoallokation beim 
Abnehmer
Cachon
Designing Supply Chain Contrakts: 
Contract Type and Information 
Asymmetry
2  Deterministische Nachfrage 
2.1  Ursachen der Suboptimalität 
Die  quantitativ  begründbaren  Ursachen  der  Suboptimalität  einer  Zulieferer-Abnehmer-
Beziehung  sind  in  zwei  Bereichen  festzustellen.  Die  Double  Marginalization  wirkt  sich  auf 
den Umfang der gesamten Abnahmemenge, verbunden mit der Wahl des Einzelhandelspreises 
und der abgesetzten Menge des Produktes. Die zweite Ursache basiert auf der fehlenden Op-
timierung  der  Bestellmenge  innerhalb  der  Periode.  Dieses  Problem  entsteht,  wie  auch  die 
Auswirkungen der Double Marginalization, bei der Verfolgung von persönlichen Zielen durch 
die autark handelnden Kontraktteilnehmer. Auf die beiden Aspekte der sich ergebenden Sub-
optimalität wird im Folgenden eingegangen. 
2.1.1 Double Marginalization: Spengler (1950) 
Das Problem der Double Marginalization wurde  zum ersten Mal von S
PENGLER
1
 untersucht. 
Die Darstellung ist angelehnt an B
ÜHLER UND 
J
AEGER
2
. Die Erweiterung um die Marginalkos-
ten  des  Abnehmers  und  die  Änderung  der  Preisabsatzfunktion  sind  eingearbeitet,  um  eine 
höhere  Kompatibilität  mit  den  im  weiteren  Verlauf  der  Arbeit  beschriebenen  Modellen  zu 
erreichen.  Das  zur  Erläuterung  genutzte  Modell  wird  im  Folgenden  beschrieben.  Es  besteht 
aus  einem  Zulieferer  und  einem  Abnehmer.  Beide  handeln  ausschließlich  im  Sinne  der  Ma-
ximierung  ihres  eigenen  Gewinns.  Der  Abnehmer  steht  als  Monopolist  einer  Nachfrage  für 
das gekaufte Produkt gegenüber. Durch die aus der Double Marginalization entstehenden Ef-
fekte können der Zulieferer und der Abnehmer weniger an Gewinn erwirtschaften, als sie bei 
einer  vertikalen  Koordination  an  Gesamtgewinn  erreichen  würden.  Zunächst  werden  die  im 
Folgenden genutzten Variablen definiert:  
=
w
Großhandelspreis, dieser wird gesetzt durch den Hersteller, hier Zulieferer. 
=
w
optimaler Großhandelspreis ohne Koordination. 
=
w
optimaler Großhandelspreis nach dem Rabatt im Falle einer Koordination (die Indizie-
rung der anderen Variablen erfolgt in der gleichen Weise). 
=
p
Einzelhandelspreis, festgelegt durch den Einzelhändler, in diesem Fall Abnehmer. 
=
)
( p
D
Nachfragefunktion, mit der der Abnehmer konfrontiert wird, 
0
)
(
p
D
. 
1
 Vgl. Spengler (1950). 
2
 Vgl. Bühler und Jaeger (2002), S. 140 ff.. 
Stochastische Nachfrage
7
=
M
c
variable Kosten des Herstellers (Manufacturer) 
=
R
c
variable Kosten des Einzelhändlers (Retailer) 
M
= Gewinn des Zulieferers 
R
= Gewinn des Abnehmers. 
Hier und im weiteren Verlauf der Arbeit wird die gleiche Notation für die Variablen genutzt, 
auch  in  Abweichung  von  der  Notation  der  jeweiligen  Arbeit.  Die  Nachfragefunktion  sei 
durch
pb
a
p
D
-
=
)
(
gegeben,  wobei 
a eine  Grundnachfrage  bei 
0
=
p
und  b den  Steigungs-
koeffizient der Preisabsatzfunktion bedeuten. Die Kosten der Weiterverarbeitung des Produk-
tes beeinflussen seine Grenzkosten. Da er den Preis des  Zulieferers  als  gegeben sieht, maxi-
miert  er  seinen  Gewinn  über  die  Variation  des  Einzelhandelspreises.  Die  Gewinnfunktion 
ergibt sich, wenn man den Einzelhandelspreis abzüglich des Einstandspreises und der Grenz-
kosten mit der Absatzmenge multipliziert. 
)
)(
(
)
(
)
(
)
(
bp
a
c
w
p
p
D
c
w
p
p
R
R
R
-
-
-
=
-
-
=
, 
(2.1) 
Zur Maximierung wird die Erste Ableitung gleich Null gesetzt: 
0
2
)
(
!
=
+
+
-
=
b
c
wb
bp
a
p
R
R
. 
(2.2) 
Die Lösung ergibt den optimalen Einzelhandelspreis bei gegebenem Großhandelspreis: 
b
b
c
wb
a
p
R
2
*
+
+
=
. 
(2.3) 
Die zu diesem Preis nachgefragte Menge entspricht 
2
2
)
(
*
*
b
c
wb
a
b
b
c
wb
a
b
a
bp
a
p
D
R
R
-
-
=
+
+
-
=
-
=
. 
(2.4) 
Der Zulieferer steht damit einer steileren ,,Nachfragefunktion" gegenüber, die von dem Groß-
handelspreis
w abhängt. Diese verzerrte ,,Nachfragefunktion" ergibt sich durch die Gewinnab-
schöpfung  des  Einzelhändlers.  Der  Zulieferer  maximiert  seinen  Gewinn  unter  Berücksichti-
gung  dieser  Funktion,  indem  er  ebenfalls  die  erste  Ableitung  seiner  Gewinnfunktion  gleich 
Null setzt: 
2
)
(
)
(
)
(
)
(
*
b
c
wb
a
c
w
p
D
c
w
w
R
M
M
M
-
-
-
=
-
=
 . 
(2.5) 
0
2
2
)
(
!
=
+
-
-
=
b
c
b
c
bw
a
w
M
R
M
(2.6) 
Dies führt zum optimalen Großhandelspreis ohne Koordination
*
w : 
b
b
c
b
c
a
w
M
R
2
*
+
-
=
. 
(2.7) 
Stochastische Nachfrage
8
Dieser Ausdruck, eingesetzt in (2.3), ergibt den Einzelhandelspreis und die abgesetzte Menge 
ohne Koordination: 
b
b
c
b
c
a
b
b
c
b
w
a
p
M
R
R
4
3
2
*
*
+
+
=
+
+
=
(2.8) 
4
)
(
*
b
c
b
c
a
p
D
M
R
-
-
=
. 
(2.9) 
Die Gewinne der beiden Kontraktteilnehmer betragen: 
b
b
c
b
c
a
M
R
R
16
)
(
2
*
-
-
=
 und 
(2.10) 
b
b
c
b
c
a
M
R
M
8
)
(
2
*
-
-
=
,  
(2.11) 
was zu einem Gesamtgewinn ohne Koordination führt: 
16
)
(
3
2
*
*
*
b
c
b
c
a
M
R
M
R
J
-
-
=
+
=
. 
(2.12) 
Angenommen,  die  beiden  Unternehmen  betrieben  nun  eine  gemeinsame  Optimierung.  Der 
Gesamtgewinn der Kette beträgt  
)
)(
(
)
(
bp
a
c
c
p
p
R
M
J
-
-
-
=
. 
(2.13) 
Dieser wird über die Variation des Einzelhandelspreises maximiert: 
0
2
)
(
!
=
+
+
-
=
b
c
b
c
bp
a
p
R
M
J
, und ergibt 
(2.14) 
b
b
c
b
c
a
p
R
M
J
2
*
*
+
+
=
. 
(2.15) 
Dieser Preis bewirkt einen gemeinsam erreichten Gewinn von 
b
b
c
b
c
a
R
M
J
4
)
(
2
*
*
-
-
=
. 
(2.16) 
Durch Vergleich von (2.16) mit (2.12) erkennt man, dass der gemeinsam koordinierte Gewinn 
größer ist als die Summe der Gewinne, die bei der Optimierung der jeweils eigenen Gewinn-
funktionen erreicht werden. Überdies ist der Preis, zu dem die Endabnehmer das Produkt be-
ziehen können, niedriger
3
 und damit die Abnahmemenge größer. Man erkennt weiterhin, dass 
der Großhandelspreis
w in dem zu optimierenden Ausdruck gar nicht berücksichtigt wird. Dies 
bedeutet,  dass  die  Gewinnabschöpfung  des  Zulieferers  hier  ausgeschaltet  wurde  und  der 
Nachfrage  lediglich  die  Grenzkosten  der  Kette  gegenüber  gestellt  werden.  Wie  eine  solche 
3
 Der Preis in (2.8) ist größer als der in (2.15), wenn gilt: 
b
c
c
a
R
M
)
(
+
>
, was besagt, dass es überhaupt eine 
Möglichkeit gibt, bei einem Preis über den Kosten eine positive Menge abzusetzen. 
Stochastische Nachfrage
9
Koordination durch die Preisgestaltung erreicht werden kann und wie der durch die Koordina-
tion  erreichte  Zusatzgewinn  aufgeteilt  wird,  wird  im  folgenden  Verlauf  der  Arbeit  (ab  dem 
Abschnitt 2.2.1) erörtert. 
2.1.2 Suboptimalität der Bestellmenge 
Die  Orientierung  der  Kontraktteilnehmer  an  den  eigenen  Gewinnen  bzw.  Kosten  bringt  ein 
weiteres Problem mit sich. Das durch einen Aufsatz von M
ONAHAN
4
beleuchtete Problemfeld 
bezieht  sich  auf  die  Koordination  von  Abrufentscheidungen,  also  der  Bestellmenge  des  Ab-
nehmers.  Der  Zulieferer  minimiert  seine  Kosten,  die  aus  den  Auflagekosten  und  den  Lager-
haltungskosten bestehen. Da ihm mit jeder Bestellung des Abnehmers Auflagekosten entste-
hen, wäre für ihn eine einzige Bestellung, also die Herstellung der gesamten Abnahmemenge 
in einer Auflage, kostenminimal. Der Abnehmer sieht sich einem trade-off zwischen den Be-
stellkosten und den Lagerkosten, die mit zunehmender Bestellmenge abnehmen bzw. zuneh-
men. Bei Optimierung der Gesamtkosten der Supply Chain würden sowohl die Auflage- bzw. 
Bestellkosten  der  Teilnehmer  als  auch  ihre  Lagerhaltungskosten  Berücksichtigung  finden. 
Dies  würde  zu  einer  Minimierung  der  Gesamtkosten  der  Supply  Chain  führen.  Die  formale 
Beschreibung dieses Problemfeldes wird im Abschnitt 2.2.2 im Rahmen der Darstellung einer 
Arbeit von C
HAN 
C
HOI 
geboten.   
2.2  Zweistufiges Monopol: Chan Choi (2003) 
Der  Größte  Teil  der  Arbeiten  über  die  Preisgestaltung  beschäftigt  sich  mit  der  Koordination 
der Supply Chain bezüglich zweier Aspekte. Aus betriebswirtschaftlicher Sicht wird eine Ko-
ordination der Bestellpolitik des Abnehmers angestrebt. Dadurch wird eine Minimierung der 
gesamten  Lager-,  Bestell-, und Auflagekosten erreicht. Diese Art Effizienz wird Transaction 
Efficiency  genannt.  Die  zweite  Richtung  der  Untersuchung  befasst  sich  mit  den  Absatzwirt-
schaftlichen Aspekten der Preisgestaltung. Durch eine geeignete Festlegung des Preisverlaufs 
und  möglicherweise  einer  Franchise-Gebühr  wird  das  Problem  der  Double  Marginalization 
vermieden.  Der  Abnehmer  wird  dazu  bewegt,  den  Verkaufspreis  und  damit  die  Abnahme-
menge so zu wählen, dass der Gesamtprofit der  Supply Chain maximiert wird. Die Untersu-
chungen in diesem Bereich zielen auf die Thematik der Channel Efficiency. Eine gemeinsame 
Betrachtung  dieser  beiden  Untersuchungsrichtungen  findet  sich  in  der  Arbeit  von  C
HAN 
4
 M
ONAHAN
 (1984), dargestellt nach Z
IMMER
 (2001), S. 56-57. 
Stochastische Nachfrage
10
C
HOI
5
. Diese Arbeit zeigt sehr anschaulich die Auswirkungen von verschiedenen Formen
der 
Mengenrabatte auf
die  Bestellpolitik und die Preissetzung des  Abnehmers. Um eine  Koordi-
nation
der  Tätigkeiten  innerhalb  der  Supply  Chain  zu  erreichen,  existieren  mehrere  Wege. 
Einer  dieser  Wege  ist,  durch  geeignete  Preisgestaltung  die  Zielfunktion  des  Abnehmers  mit 
der  Zielfunktion  der  gesamten  Supply  Chain  in  Einklang  zu  bringen.  Die  am  einfachsten  zu 
handhabende  Form  der  Preisvariation  ist  die  Abhängigkeit  des  Preises  von  der  bezogenen 
Menge des Gutes. Hierbei kann man zwischen der insgesamt bezogenen Menge und der Grö-
ße einer Bestellung unterscheiden. Diese beiden Rabatt-Varianten haben wegen ihrer Einwir-
kungsmöglichkeiten Auswirkungen auf die Problembereiche der Channel  Efficiency und der 
Transaction Efficiency. Die Form, in der der Preis von der Menge abhängt, kann je nach Aus-
gestaltung des Vertrages variieren. Die Arbeit von C
HAN 
C
HOI
 vereint zwei Modelle, die sich 
auf die Transaction Efficiency und die Channel Efficiency beziehen, zu einem Modell, in dem 
simultan beide Probleme gelöst werden. Im weiteren Verlauf des Abschnitts werden zunächst 
die beiden ursprünglichen Modelle vorgestellt, danach wird das Modell mit beiden Optimie-
rungsaspekten  entwickelt.  Die  unterschiedlichen  Rabattformen  werden  im  Laufe  der  Ausei-
nandersetzung  mit  den  unterschiedlichen  Arbeiten  im  weiteren  Verlauf  vorgestellt.  Die  Not-
wendigkeit, sich mit den unterschiedlichen Modellen zu befassen, ergibt sich daraus, dass der 
Zulieferer  eine  Grundlage  braucht,  um  einen  Tarif  zu  gestalten.  Er  benötigt  Daten  über  die 
Zielwerte, zu deren Festlegung er den Abnehmer animieren will. Diese Werte und die Vorge-
hensweise bei deren Berechnung können vom jeweiligen Modell abhängen.   
2.2.1 Mengenrabatte und Channel Efficiency 
C
HAN 
C
HOI
6
  beschreibt  in  seiner  Arbeit
ein  Modell,  das  als  Auszug  aus  mehreren  Modellen 
entstanden  ist,  die  auf  die  Channel  Efficiency  eingehen.  Ohne  jegliche  Koordination  wählen 
der Hersteller und der Einzelhändler ihre Variablen so, dass ihre Gewinne maximal werden: 
)
(
)
(
)
(
p
D
c
w
w
M
M
-
=
(2.17) 
)
(
)
(
)
(
p
D
c
w
p
p
R
R
-
-
=
(2.18) 
Die  fixen  Kosten  beider  Kontraktteilnehmer  wurden  in  diesem  Modell  nicht  berücksichtigt. 
Der Hersteller maximiert seinen Gewinn unter Berücksichtigung der antizipierten Reaktions-
funktion  des  Einzelhändlers.  Durch  eine  Koordination  kann  eine  Maximierung  des  Gesamt-
gewinns erreicht werden: 
5
 Vgl. Chan Choi (2003). 
6
 Vgl. Chan Choi (2003). 
Details
- Seiten
 - Erscheinungsform
 - Originalausgabe
 - Erscheinungsjahr
 - 2006
 - ISBN (eBook)
 - 9783836602594
 - DOI
 - 10.3239/9783836602594
 - Dateigröße
 - 562 KB
 - Sprache
 - Deutsch
 - Institution / Hochschule
 - FernUniversität Hagen – Wirtschaftswissenschaften
 - Erscheinungsdatum
 - 2007 (April)
 - Note
 - 1,3
 - Schlagworte
 - geschäftsverbindung wertschöpfungskette preispolitik supply chain channel efficiency double margilization quantity discount
 - Produktsicherheit
 - Diplom.de